TAMMOX IST UMGEZOGEN / AUS TAMMOX WURDE "TAMMOX-II"

Um die beklagte Seitenaufbaugeschwindigkeit zu verbessern, bin ich auf einen zweiten Blog umgezogen. Und zwar hierhin. Ich bin dankbar für ein Feedback!

Dienstag, 30. Juni 2009

Was in Westerwelle wirklich drin steckt.

Das weiß glücklicherweise Hagen Rether:


Zwei Ergänzungen dazu.

Rether: Lafontaine ist der einzige Reiche, den ich kenne, der eine Reichensteuer will.

Das ist nicht richtig. Es gibt auch unter den Reichen einige Menschen, die einsehen, daß es nicht nach dem Motto des Buches "Schön reich - Steuern zahlen die Anderen" von Sascha Adamek und Kim Otto weiter gehen kann.

In dem Buch wird erklärt und anschaulich erläutert wie es kommt, daß in Deutschland die soziale Schere immer weiter aufgeht - stärker als in anderen westlichen Industrienationen.

Wir haben nämlich die niedrigsten Vermögenssteuern und zudem derartig viele Ausnahmeregelungen, daß Einkommensmillionäre ihre Abgabenlast gen Null runter manipulieren können.
Angeschissen ist dann die sprichwörtliche Krankenschwester, deren Bruttoeinkommen automatisch zerrupft wird.

Unter Merkel ist das noch mal extrem verschärft worden, da mit der massiven Erhöhung bei der Mehrwertsteuer die Lasten weiter auf die kleinen Schultern verschoben wurden.

In der CDU wird nun schon wieder davon gesprochen die Mehrwertsteuer zu erhöhen.

Es geht wieder gegen die Ärmsten, während die Reichen durch niedrigere Spitzensteuersätze entlastet werden sollen.
Augenblicklich behauptet die Kanzlerin zwar die Steuern für die Allgemeinheit nicht noch mal erhöhen zu wollen, aber das ist in einem so hohen Maße unglaubwürdig, daß ihre Nase schon einen Kilometer lang sein müßte.

Ulrich Schäfer schreibt heute dazu unter der Überschrift „Die Steuerlüge“:

Solche Sätze sollte man sich merken. Sie taugen, sollte Merkel im Amt bleiben, als Beweismittel für einen möglichen Untersuchungsausschuss, für einen Lügenausschuss…… Diesmal wird noch frecher gelogen. Denn der Regierung fehlen 86 Milliarden Euro. So steht es im Etatentwurf für 2010. Das ist das Doppelte dessen, was sich Theo Waigel, der bisherige Schuldenkönig, 1996 leihen musste. Doch Merkel und ihre Unionisten tun so, als würde die Lücke von selbst verschwinden. CDU und CSU gaukeln den Wählern gar vor, dass sie die Steuern um einen zweistelligen Milliardenbetrag senken könnten.

Man wird allerdings üblicherweise von der CDU belogen - Merkel war auch 1990 Regierungsmitglied, als es hieß „Keine Steuererhöhungen für die Deutsche Einheit; das zahlen wir aus der Portokasse und es wird blühende Landschaften geben“.

Die Wähler WOLLEN verarscht werden - anders sind die demoskopischen Werte nicht zu erklären.

Was die Reichensteuer angeht, so fordern eben auch Reiche die Einführung einer solchen Abgabe.

Eine Initiative namens „Appell für eine Vermögensabgabe“ fordert dies ausdrücklich:

Die Initiative Vermögender für eine Vermögensabgabe ist eine Gruppe Vermögender, die an die Politik appelliert, Reiche durch eine Vermögensabgabe stärker zu belasten. Unsere Gruppe von bisher 31 Wohlhabenden will ein Zeichen setzen, in der Finanz- und Wirtschaftskrise Vermögende wie sie selbst mehr an den finanziellen Kosten einer Bewältigung der Finanz- und Wirtschaftskrise zu beteiligen. Die Erlöse sollen gezielt in den ökologischen Umbau der Wirtschaft und im sozialen Bereich investiert werden.

Das Problem ist nur, daß Merkel und Westerwelle dieses Geld nicht wollen - auch wenn man es ihnen hinterher wirft.

Sie sind total darauf fixiert lediglich die Ärmsten auszuquetschen.

Jenes Stimmvieh also, das sich diese Behandlung auch wohlig erschauernd herbei wünscht.

Immerhin sind über 70% der verdummten Volksmasse „zufrieden“ mit der Arbeit Merkels und belohnen auch Westerwelle mit nie dagewesenen Rekord-Umfragezahlen.

Zurück zu Rether, der Westerwelle zutreffend als „die Bauchrednerpuppe der Industrie“ darstellt.
Diese Beobachtung bestätigt auch Thorsten Denkler beim Bundestag des BDI am 15.06.2009:

Die Bosse lieben Guido ! Der FDP-Chef setzt alles auf die Steuerkarte. Einfacher, niedriger, gerechter müsse das Steuersystem werden, sagt er. So wie er es seit Jahren jedem einbläut, der ihm zufällig begegnet. Trotz sinkender Steuereinnahmen und krisenbedingter Neuverschuldung sei das Geld dafür da, verspricht er und die Industrie-Manager sind begeistert. Immer wieder Applaus, an einigen Stellen johlen manche lauthals. So viel Zuneigung bringen die Industriekapitäne weder der Kanzlerin noch ihrem Herausforderer Steinmeier entgegen.

Die rund 1000 Geldsäcke im Publikum können ihr Glück gar nicht fassen - da buckelt der Boss der „Partei der Besserverdienenden“ devot vor ihnen, malt ihnen rosarot aus, wie sich ihre Portemonnaies noch mehr füllen werden und der Urnenpöbel stellt dafür nach allen Umfragen satte schwarz-gelbe Mehrheiten in Aussicht.

Montag, 29. Juni 2009

Die Idioten der Woche! - Teil II

Im ersten Teil hatte ich schon von den grandiosen Sparmaßnahmen berichtet, die nun die alte Briefpost wieder in die Gewinnzone rücken sollen:
Briefzentren schließen, Postboten entlassen und montags gibt es dann eben auch mal gar keine Post mehr.

Es ist mir eine große Freude feststellen zu können, daß dieser Geist der Rationalisierung nicht nur in der Chefetage, sondern in der ganzen Hierarchie verstanden und adaptiert wird.

Ein Cleverle im Ländle bestach nun mit einer besonders zeitsparenden Methode.

Ein 20-Jähriger Zustellerazubi in der Hohenstaufenstadt Göppingen hatte im Mai ordentlich zu tun - auch bei totalem Wahldesinteresse des tumben deutschen Urnenpöbels mußten schließlich die Wahlbenachrichtigungen ausgeliefert werden.
Die Große Kreisstadt hat immerhin 57.912 Einwohner.

Ich weiß zwar nicht sicher, wie viele Postboten man sich im Land der sprichwörtlich sparsamen Schwaben noch für knapp 60.000 Leute hält, aber unserem 20-Jährigen kam es offenbar so vor, als sei er der einzige.

Die heutige Jugend kann ja auch nicht mehr wirklich was ab - all das twittern, simsen und Couterstrike spielen macht schließlich keine Jan-Ulrich-Beine.

Der kluge Zusteller erkannte ob der Vorliebe seiner BW-Landsleute für schwarze und angebräunte Politiker von der CDU die Wichtigkeit der Stimmabgabe und kürzte seine Arbeitszeit auf effektive Weise:

Statt die Benachrichtigungen einzeln in die Haushalte zu schleppen, nahm er sie alle mit zum Grillplatz und zündete ein hübsches Feuerchen an.
Das spart enorm Zeit und Arbeit.

Zudem brauchten sich die von Wahlen belästigten Baden-Württemberger nicht mit schweren Entscheidungen zu plagen.

"Er hatte ein tadelloses Führungszeugnis und sich bisher nichts zuschulden kommen lassen."
- so Post-Pressesprecher Hugo Gimber.

In Punkto Effektivität könnte man allerdings noch mehr erreichen, wenn man statt der gelben Postkästen, in die man seine Briefe zum wegschicken steckt, einfach Reißwölfe aufstellt.

Dann kann die Müllabfuhr gleich den ganzen Vertrieb erledigen und der Bürger wird von allerlei unangenehmen Nachrichten, wie Rechnungen und Bußgeldern wegen Falschparkens verschont.

Clever.

Sonntag, 28. Juni 2009

Der Christ des Tages - Teil IV

Der Bischof von Yucatán, Diego de Landa (* 12. November 1524; † 1579) herrschte über ein beeindruckendes Bistum.
Die berühmte mittelamerikanische Halbinsel, die heute zu Mexica, Guatemala und Belize gehört, dürfte einer der schönsten Plätze der Erde sein.

In dem Tropenparadies war auch schon immer ordentlich was los - so soll hier vor rund 65 Millionen Jahren jener berühmte Meteorit eingeschlagen haben, der eine derartige Umweltkatastrophe auslöste, daß die Saurier ausstarben - Also 64.994.000 Jahre bevor laut Kirche die Erde zu existieren begann.

Ab dem vierten Jahrhundert n. Chr. war Yucatán das Zentrum der einzigartigen Hochkultur der Maya.
Damit hatte es ein Ende als 1527 der Spanier Francisco de Montijo d. Ä. das Gebiet annecktierte.

Seit Isabella, die Katholische, Königin von Kastilien (1474 bis 1504) geworden war, Juden und Moslems, die 800 Jahre friedlich mit Christen zusammen gelebt hatten, massakrierte und alles Nicht-Christliche folterte und/oder verbrannte, kam aus Spanien nichts Gutes mehr.

Noch unkomischer wurde es, als 1549 der adelige Franziskaner Diego de Landa in Yucatán einfiel.
Er brachte die Inquisition mit und metzelte alles nieder.
Er ließ die teilweise über 1000 Jahre alten Maya-Tempel schleifen und erbaute aus ihren Steinen katholische Klöster, ordnete Massenbekehrungen der „Wilden“ an.
1561 wurde er oberste geistige Autorität und Inquisitor.

Jeder Indio, der sich nicht bedingungslos zum Christlichen Glauben bekannte, wurde von dem Spanier als Ketzer gefoltert und hingerichtet.
Mit dem spektakulären Autodafé* vom 12. Juli 1561 ging eine Bücherverbrennung einher, die auch Hitler erblassen lassen hätte.

Der Bischof ließ das gesamte schriftliche und kulturelle Erbe der Maya-Kultur unwiederbringlich zerstören.
De Landa wütete dermaßen außer Rand und Band, ließ absolut alles und jeden, inklusive der nichtigsten Zeugnisse der Maya-Kultur verbrennen, daß ihn schließlich der oberste Missionar Fray Francisco de Toral mit Hilfe anderer Kolonialherren anklagen und nach Europa verschiffen ließ.

Dort kam es zum Prozeß in dessen Folge Papst Pius V. die Vorrechte des Franziskanes bestätigte.
Die von Diego de Landa ergriffenen Maßnahmen nicht nur als sinnvoll, sondern sogar als zurückhaltend angesehen.
1569 erfolgte nicht nur der päpstliche Freispruch sondern auch gleich eine Beförderung zum Bischof und als Nachfolgers Francisco de Torals.

Auch der neue Papst Gregor XIII war entzückt, bestätigte de Landas Auftrag zum Völkermord und ethnischen Säuberungen eigens mit einer Bulle.


*
Autodafé (aus port. auto da fé von lat. actus fidei, Glaubensakt) bezeichnet die Vollstreckung eines Urteils der Inquisition oder eines Glaubensgerichts, beispielsweise die Verbrennung eines Ketzers oder Verbrennung ketzerischer Bücher.

Dazu Meyers Konversationslexikon von 1888 schreibt dazu zum Ablauf einer solchen Veranstaltung:

In Prozessionen führte man die zum Tod verurteilten Ketzer, welche barfuß gingen und mit dem Sanbenito und einer spitzen Mütze angethan waren, und hinter denen die Bildnisse entflohener und in Särgen die Leichname verstorbener Angeklagten hergetragen wurden, zur Kirche, wo die Verurteilten mit ausgelöschter Kerze in der Hand vor einem Kruzifix aufgestellt wurden, um ihr Urteil zu vernehmen. Darauf wurden sie dem weltlichen Richter überliefert und gefesselt in den Kerker zurückgebracht, um von da zum Richtplatz geführt zu werden. Widerriefen sie schließlich noch ihre Ketzerei, so wurden sie vorher erdrosselt, im entgegengesetzten Fall aber lebendig verbrannt und mit ihnen die Bildnisse und Gebeine der entflohenen oder verstorbenen Angeklagten.

Samstag, 27. Juni 2009

Unter Christlicher Führung

Immer und immer wieder bekommt man als armer unschuldiger Atheist von organisierten hardcore-Evangelikalen und Kreuznetkatholen um die Ohren gehauen, daß die Atheisten 100 Millionen Leute umgebracht hätten.
Gemeint sind alle Gräuel, die Pol Pot, Hitler und Stalin begangen haben.
Abgesehen davon, daß bei diesen Morden der Atheismus gar keine Rolle spielte, die Zahlen nicht nachvollziehbar sind (Stalin soll demnach 78 Millionen Russen abgeschlachtet haben, dann wäre aber keiner mehr übrig geblieben) und daß Hitler kein Atheist, sondern Katholik war, ist diese Sichtweise eine alberne Reduzierung auf bestimmte Personen des 20. Jahrhunderts.

Die Christlichen Machthaber haben hingegen volle zwei Jahrtausende hindurch ermordet und ausgerottet, was ihnen nicht in den Kram passte.

Dabei wurden insbesondere durch den Kolonialismus ganze Kontinente so sehr ruiniert, daß sie sich bis heute nicht erholt haben.

Um nicht das x-te mal über die Unterstützung des Hitler-Regimes durch die Kirchen in Deutschland zu schreiben, gehe ich heute als Beispiel mal einen Krieg zurück.

Gucken wir einmal auf den ersten WK unter dem Christlichen und Atheistischem Aspekt.

Es stellt sich für Europa die absurde Frage Christentum vs Atheismus ohnehin nicht, da die Hauptkriegsparteien Österreich, Deutschland, Italien, England, Frankreich und Russland alle Christlich geführt worden.

Im Gegensatz zu 1939 gab es 1914 auch keine ideologischen oder systemischen Konflikte.

Nein, die Kriegstreiber waren allesamt Monarchien, zum großen Teil auch noch untereinander verwandt.
Der Deutsche Kaiser Wilhelm II war beispielsweise der Cousin des britischen Königs George V (dessen Mutter Queen Victoria war Wilhelms Oma).
King Georges Bruder Alfred von Edinburgh (1844-1900) war der Onkel von Zar Nikolaus II (1868-1918).
Kaiser Franz-Joseph I von Österreich, der erbittert gegen Frankreich und Belgien kämpfte, war ein Schwager von Charlotte von Belgien (1840-1927), die wiederum eine Tante des belgischen Königs Albert I (1875-1934) war.
Die katholische Königin von Italien Helena Petrović-Njegoš von Montenegro, Ehefrau Königs Victor-Emmanuel III, war die Tochter des montenegrinischen Königs Nikolaus I (1841-1921), der vielfach mit dem Zarenhaus in Moskau verschwägert war.

So viel zu den Christlichen Familienwerten.

Diese Christliche Familie zog 1914 begeistert gegeneinander in den Krieg.

In einer Dokumentation für den ORF heißt es:

Von Militärs und politischen Falken getäuscht, entfesselte der damals 84-jährige Monarch eine Apokalypse. Die von Franz Joseph als zeitlich und geografisch begrenzte Strafaktion gedachte Offensive gegen Belgrad wurde zum bis zum damaligen Zeitpunkt größten Massensterben der Menschheitsgeschichte.

Ein Krieg, der zunächst einmal damit begründet wurde, daß Kaiser Franz-Joseph I im Wackelkopfalter (im 64. Regierungsjahr) seine katholische Staatsreligion zusammen mit dem verbündeten muslimischen Osmanischen Reich gegen die orthodoxen Christen auf dem Balkan durchdrücken wollte.

Millionen Soldaten aus der ganzen Welt wurden eingezogen - die Kolonialmacht England konnte besonders „aus dem Vollen schöpfen“, da sie aus dem gesamten Commonwealth Männer zum Töten rekrutierte.
Allein 1,5 Millionen Inder kämpften für England in Afrika, die dort von den Deutschen Kolonialtruppen als „schwarze und Wilde“ bedenkenlos ermordet wurden.

Die Eingezogenen der k.u.k-Armeen wurden von katholischen Priestern in gigantischen Feldgottesdiensten auf seine katholische Majestät eingeschworen.
Die Katholische Kirche segnete die Waffen, bevor es los ging zum großen Morden.

Schon in den ersten Kriegsmonaten 1914 hängten die katholischen Kommandeure der k.u.k.-Truppen in Serbien und Galizien willkürlich 60.000 slawische Christen an beinahe jedem Baum auf.
Diese nach Lust und Laune unter den Augen der Feldgeistlichen "durchgeführten" Massenhinrichtungen sind bis heute kein Thema in Österreich; keine Kirchliche Persönlichkeit hat jemals ein Wort des Bedauerns gesprochen.

Mehrere Hunderttausend Unschuldige wurden aus Böhmen und Mähren vertrieben, um in den Österreichischen Munitionsfabriken rund 110 Stunden pro Woche Zwangsarbeit zu leisten.

Kaum zu glauben, aber an der Westfront wurde es im Laufe des Kriegs noch brutaler.

Die christlichen deutschen Truppen lagen in Verdun den christlichen französischen und englischen Truppen gegenüber.
Es starben bis zu 20.000 Soldaten PRO TAG für ihre verfeindeten und verschwägerten Könige.

Was den Truppen Wilhelms Verdun war, hatten die Truppen Franz-Josefs am Isonzo, wo sie ihren ebenfalls katholischen italienischen Nachbarn gegenüber lagen.
K.u.k.-Kommandeure beklagten immer wieder die Kriegsmüdigkeit der Truppen, die keinerlei persönlichen Hass für die Nachbarn südlich der Alpen aufbringen konnten.
Katholische Geistliche hielten aber unablässig Feldmessen, um die demoralisierten Soldaten wieder zum Töten aufzustacheln - für „seine katholische Majestät!“
Christen sollen Leid ertragen können.


Diese katholische Majestät war es auch, die als erste den Einsatz von Flammenwerfern und Giftgas in den Schützengräben befahl.

Das von der einen großen paneuropäischen christlichen Herrscherfamilie angezettelte Abschlachten kostete am Ende rund 17 Millionen Leben - hinzu kamen über 20 Millionen Verwundete - sehr viele unheilbar durch Gas Erblindete.

Ungezählte Zivilisten wurden - bis heute unaufgearbeitet und ungesühnt - getötet, da erstmals auch ein Luftkrieg auf Städte stattfand.
Mehrere Millionen Soldaten erlitten schwerste psychische Traumata.

Es starben fast neun Millionen Soldaten, darunter über zwei Millionen aus Deutschland, fast 1,5 Millionen aus Österreich-Ungarn, über 1,8 Millionen aus Russland, annähernd 460.000 aus Italien. Frankreich hatte über 1,3 Millionen, Großbritannien rund 750.000 militärische Todesfälle zu beklagen. Hinzu kamen etwa 78.000 Tote aus den französischen und 180.000 Tote aus den britischen Kolonien. Die USA verloren nach ihrem Kriegseintritt im April 1917 rund 117.000 Mann in Europa.

Auf das Konto von Atheisten gingen in diesem Krieg schätzungsweise Null Tote.

Freitag, 26. Juni 2009

Der Christ des Tages - Teil III

Wer sich schon in einem ähnlich greisen Alter wie ich befindet, wird sich vermutlich an die ersten monothematischen Talkshows erinnern, die es in den deutschen dritten Fernsehprogrammen gab.
Meiner Ansicht nach sind die besten religionskritischen Sendungen überhaupt Lea Roshs „Freitagnacht“-Ausgaben (ab 1988 auf SFB) gewesen.

Interessanterweise übernahmen den Part der Kirchen-basher die Religiösen selbst, die in ihrem bräsigen Allmachtswahn gar nicht merkten, wie sie sich lächerlich machten.

Damals lernte ich Medienikonen wie Kurt Krenn kennen.

Für immer in Erinnerung wird mir bleiben, daß sich Jutta Dithfurth einst zurücklehnte und sinngemäß sagte:
„Lieber Bischof, so wie sie reden fügen sie der Kirche schweren Schaden zu und vertreiben die Mitglieder. Ich möchte dazu gar nichts weiter sagen, da mir das sehr recht ist!"

Eine besonders oft auftauchende Gästin war eine damals phänotypisch 79-Jährige verhärmte Hardcore-Protestantin namens Elisabeth Motschmann mit Topffrisur und Sprachfehler.

Die Pfarrersfrau war damals eine omnimedienpräsente Stahlhelm-Konservative, die von der Sorge getrieben wurde, daß die CDU nach links abdriften könne, wenn radikale Kommunistinnen wie Rita Süßmuth Einfluß bekämen.

1991 schrieb sie:

Darum ist es notwendig, daß den „Reformern“ der CDU aus den eigenen Reihen widersprochen wird.

Daß die Bundestagspräsidentin auch noch Bedenken gegen die Verschärfung des Asylrechtes formulierte, brachte Motschmann zur Weißglut - man solle lieber auf die rechtsradikalen potentiellen Wähler der CDU Rücksicht nehmen und der Xenophobie frönen:

Man kann sich über die Basisferne beider Politiker [ S. und Ulf Fink - T.] nur wundern. Der Asylmißbrauch und die hohe Beteiligung von Ausländern an der (Drogen)Kriminalität haben zu einem besorgniserregenden Ausländerhaß geführt. Hinzu kommt das wachsende Mißtrauen und die Angst der sozial Schwachen, daß ihnen durch die zunehmende Zahl von Asylanten und Asylbewerbern etwas genommen werden könnte.

Ausländerhass ist laut der christlichen Elisabeth am sinnvollsten zu bekämpfen, indem man die Ausländer los wird:

Wer hingegen dafür eintritt, daß weiterhin Tor und Tür der Bundesrepublik offen stehen, auch für Asylbewerber aus Ländern, in denen es keine politische, rassische und religiöse Verfolgung (mehr) gibt, fördert - ob er es wahrhaben will oder nicht - den Ausländerhaß, der sich nicht nur gegen Asylanten oder Asylbewerber, sondern schließlich gegen alle Ausländer richtet. Wie dies mit der „christlichen Gesellschaftslehre“ in Einklang zu bringen ist, wird der engagierte Sozialpolitiker Fink ebenso erklären müssen wie Rita Süssmuth.

Vollends das Motschmannsche Faß zum Überlaufen brachte die damalige Bundestagspräsidentin Süßmuth mit ihren Andeutungen Homosexuelle tolerieren zu wollen - Pfui bäh, wie konnte sie nur:

Rita Süssmuth hat einen weiteren Diskussionsgegenstand auf die politische Tagesordnung der Sommerpause gesetzt: die gleichgeschlechtlichen Lebensgemeinschaften. Die Bundestagspräsidentin sagt zwar: „Eine Eheschließung wie zwischen Mann und Frau kann es für homosexuelle Paare nicht geben.“ Gleichzeitig fordert sie: „Wenn ein gleichgeschlechtliches Paar ein Leben lang füreinander sorgt, dann muß der Staat dies zum Beispiel im Hinterbliebenenrecht, bei der Rente und auch bei der Besteuerung berücksichtigen.“

Unerhört! Selbst unter Pfarrern gibt es diese linkssektiererischen Abweichler - Motschmann goes crazy:

Das bedeutet eine endgültige Absage an den „besonderen“ Schutz von Ehe und Familie. Das bedeutet außerdem eine Abkehr von der christlichen Ethik. Auch wenn einzelne evangelische Pfarrer bereits homosexuelle Paare „trauen“ oder segnen, so entbehren diese spektakulären und medienwirksamen Amtshandlungen jeder biblischen Grundlage.

Es war mir immer eine Freude die CDU-rechts-außen Frau öffentlich reden zu hören; mit ihren hetzerischen und demagogischen Betonansichten, entblößte und entblödete sich die Alttestamentarische auf vorbildliche Weise.

Zwischenzeitlich war es allerdings still geworden, um das bibeltreue CDU-Frauchen.

Ich nahm schon an, daß sie möglicherweise der Jungfrau Maria gleichend in den Himmel gefahren sei und Harfe-spielend bei den dort herrschenden Temperaturen von -70°C Petrus von seinen linksabweichlerischen Positionen bekehrt.

In Wirklichkeit ist die Gute aber in der Bremer Bürgerschaft aktiv, war dort lange Vizefraktionsvorsitzende und ist derzeit Vorsitzende des Petitionsauschusses.

Inzwischen ist sie 56 Jahre alt (*13. Oktober 1952), was im seltsamen Widerspruch zu ihrem vorsintflutlichen Auftreten vor 20 und 30 Jahren steht.
(Hat Gott sie womöglich zwischendurch verjüngt?)

Erfreulich ist aber, daß Frau Motschmann an ihren grellen Gaga-Positionen festgehalten hat und nun wieder bundesweit den Politclown gibt.

Neuestes Opfer ihrer Attacken ist Charlotte Roche, die neue Moderatorin der Bremer Talkshow „II nach 9“ werden soll.
Feuchtgebiete hin oder her - als Interviewerin ist Roche Spitzenklasse - in diesem Fall hat die Grimmepreisjury mal richtig gelegen.

Die Hardcore-Christin Motschmann schäumt:

In ihrer Wut wandte sich die stellvertretende Vorsitzende des Fernsehausschusses im Rundfunkrat nun an Programmdirektor Dirk Hansen und schrieb ihm einen Brief, welcher der "Bild" vorliegt.

Pöbel-Elisabeth holt richtig aus und nennt Roche "öbszön" und "pervers" und "erbärmlich", sie sei eine "umstrittene" und "niveaulose" Moderatorin.

Wie bei echten Christen üblich hat Motschmann rasendes Interesse an Schlüpfrigkeiten und las „Feuchtgebiete“ von der ersten bis zur letzten Seite:
„Es war eine Strapaze das zu lesen, ich musste mich zwingen“.
Eine bezeichnende Wortwahl - ich hätte ohnehin gefragt, wer sie denn dazu gezwungen hätte das Buch zu lesen - aber sie war es selbst.

Die Hobbyliteraturkritikerin meldet sich über ihren ehemaligen Arbeitgeber SPRINGER mit einer Analyse bei der BZ zu Wort.

Dieses Springersche Tittenblatt fragt besorgt:

Charlotte Roche zu versaut für's TV?

Motschmann ist sich sicher, daß Roche im Gegensatz zu ihren Kinder-molestierenden Christenfreunden nicht ins Fernsehen gehört - informiert hat sie sich bei „Wikipedia“ und rekapituliert schaudernd:

"Sie fügte sich selbst Wunden zu, probierte verschiedene Drogen oder rasierte sich eine Glatze".

Nein, bäh, GLATZE!
So jemand gehört doch eingesperrt und an den Pranger.

Das nennt man dann wohl Christliche Nächstenliebe in der praktizierten Form.

Donnerstag, 25. Juni 2009

Biologische Lösungen.

Ein Dreivierteljahrhundert ist es her, daß die sogenannte „Machtergreifung“ stattgefunden hat. Ein Ereignis, das nachwirkt.
Ein Datum, das Hitler in die Lage versetzte einen noch nie da gewesen Krieg anzuzetteln, der 2077 Tage dauerte und mindestens 60 Millionen Menschen das Leben kostete.
Die weit überwiegende Mehrheit der Deutschen unterstützte den Krieg.
Historiker und Soziologen sind sich einig, daß Hitler im Jahr 1940, als Frankreich kapituliert hatte auf dem absoluten Zenit seiner Beliebtheit war.
Der Jubel nahm kein Ende, man schwelgte in Schadenfreude über die gedemütigten Franzosen und Belgier.

Nur eine verschwindende Minderheit der Deutschen wollte sich nicht an Krieg und Morden beteiligen; sie wurden unter allgemeiner Zustimmung als „Kriegsverräter“ abgeurteilt.
Damals wurden etwa 30.000 Menschen wegen Fahnenflucht und Kriegsverrats zum Tode verurteilt, 20.000 wurden tatsächlich hingerichtet.

Anders als Wehrmachtsdeserteure, die erst im Kriegsgeschehen die Waffen hinwarfen und gegen den erbitterten Widerstand der CDU bereits im Jahr 2002 - nur 57 Jahre nach Kriegsende - rehabilitiert wurden, werden „Kriegsverräter“ auch noch im Jahr 2009 als zurecht von den Nazis Verurteilte stigmatisiert.

Merkel und die ganze CDU sollten sich dafür in Grund und Boden schämen.

Markus Deggerich schrieb noch letzte Woche:

Der Kampf um die Rehabilitierung sogenannter Kriegsverräter aus der NS-Zeit wird immer absurder - und der Deutsche Bundestag droht sich zu blamieren.

Die CDU zeigt in dieser Causa wo ihre Wurzeln liegen - bei den bürgerlichen Parteien, die ausnahmslos Hitlers Ermächtigungsgesetz zustimmten.
Obwohl inzwischen 64 Jahre seit Kriegsende vergangen sind, weigern sich die Hardliner der Christenpartei denjenigen die Hand auszustrecken, die sich Hitlers Krieg a priori widersetzt hatten.

Wer mehr als eine Gehirnzelle hat, kann die Hitlerjustiz-freundliche Haltung von Union und FDP nicht nachvollziehen - auch in der CDU wird das eigentlich anerkannt:

Bei Union und FDP hat sich herumgesprochen, dass die inhaltlichen Argumente gegen eine Rehabilitierung in sich zusammenbrechen und die starre Verweigerungshaltung einzig auf einzelne Abgeordnete zurückgeht, wie Norbert Geis von der CSU oder Jörg van Essen bei der FDP. Ein juristisch eindeutiges Gutachten des ehemaligen Bundesverfassungsrichters Hans Hugo Klein, selbst CDU-Mitglied, fordert die Rehabilitierung, außerdem eine Ausarbeitung des Wissenschaftlichen Dienstes des Bundestages, die Studien der anerkannten Militärhistoriker Wolfram Wette und Manfred Messerschmidt, Stellungnahmen von Joachim Gauck, Bischof Wolfgang Huber, Verteidigungsminister Franz Josef Jung (CDU) und vielen anerkannten Juristinnen und Juristen. Allesamt keine Sympathisanten der Linken.

Aber nachdem man 64 Jahre lang die Mutigen, die gegen Hitler aufstanden und sich seinen Welteroberungsplänen widersetzten, stigmatisiert und gedemütigt hat, will man auf Seiten der parlamentarischen Rechten offenbar noch so lange weitermachen, bis endgültig niemand der NS-Opfer mehr lebt.

Die biologische Lösung nennt man das.

Das Beispiel hat sich soeben auch die litauische Regierung abgeguckt.
Der Baltenstaat war einer der eifrigsten Hitler-Unterstützer im zweiten Weltkrieg, überproportional viele Litauer dienten in der SS.

Auch in Litauen wurden die Juden zunächst einmal all ihres Besitzes beraubt - enteignet zugunsten des Staates.
Für das Jahr 2011 hatte die Regierung von Litauen vorgesehen die noch lebenden Juden - wir befinden uns dann rund 70 Jahre nach den Geschehnissen - zu entschädigen.

Nun kann es aber doch nicht „so schnell“ klappen.

Ein Regierungssprecher in Vilnius erklärte, daß die Zahlungen aufgrund der Wirtschaftskrise auf das Jahr 2012 verschoben werden.

Es ist ja nicht so, daß die Zeit drängen würde, oder irgendeiner der Betroffenen schon etwas sehr alt wäre…

Die Regierenden in Vilnius machen es so wie die CDU es vorexerziert - wenn man nur lange genug trickst, mauschelt und verzögert - entfällt das Problem irgendwann von selbst, weil alle Personen mit Ansprüchen tot sind - biologische Lösung.


Schlußwort:
Hier handelt es sich übrigens um ein Musterbeispiel von fundamentalen Unterschieden, die es eben doch zwischen CDU/FDP aund Linken/Grünen und Sozis auf der anderen Seite gibt.

Die Parteien sind eben doch (noch) nicht besonders gleich, es ist nicht egal was man wählt oder ob man überhaupt wählt.
Nach derzeitigem demoskopischen Stand der Dinge, könnte es in neun Wochen für eine Guido-Angie-Regierung reichen.
Wer sich so entscheidet, hat es moralisch zu verantworten nach wie vor auf Hitlers Opfern herum zu trampeln.

Mittwoch, 24. Juni 2009

Persönliches

Seit einigen Jahren habe ich ein Profil auf einer amerikanischen Brieffreunde-Kontakt-Seite.

Es geht dort um penpals - also Vermittlung von Brieffreundschaften oder Emailfreundschaften weltweit.
Da es hierbei nicht um „Dating“ zwecks Paarungsanbahnung geht, sind die Leute dort weniger selbstbeschönigend.
Ich bin selber ganz verblüfft, daß ich da schon eine Menge Leute in ganz anderen Gegenden des Planeten kennengelernt habe.

Vor einigen Wochen peppte ich meine Profilbilder ein bißchen auf und postete folgendes Bild:


Dazu schrieb ich gleich in zu Beginn meines Profils weswegen ich Atheist bin und wieso ich der Meinung bin, daß nur ein Zurückdrängen des religiösen Einflusses dem Weltfrieden wirklich förderlich sein kann.

Natürlich bekam ich dann einige harsche Reaktionen, zum Beispiel von einem 18-Jährigen (!!) Marokkaner, der mir versicherte, daß ich in der Hölle landen werde und daß er deshalb sehr glücklich sei.
Einige Christen schrieben mir, daß Atheisten keine Moral und keine Werte hätten.
Quasi O-Ton Mixa - aber sehr leicht zu kontern.


Wirklich interessant aber war, daß ich seitdem überwiegend zustimmende Emails bekam.

Teilweise von Menschen in homogen-religiöser Umgebung - sowohl aus islamischen Ländern, als auch zum Beispiel aus Polen.

Nun begann es faszinierend zu werden - Areligiöse aus Ländern mit 100% religionszugehöriger Bevölkerung sprachen mit mir.

Sie schrieben mir, wie dankbar sie wären, endlich auch mal so eine Meinung zu lesen und wie schwierig der Alltag in einem Land sei, in der man sich keinesfalls als Atheist outen dürfe.

Wer hätte das gedacht - so eine trutschige Brieffreunde-Seite und dann kommt es zu so vielen interessanten Kontakten und Einblicken in tiefreligiöse Gesellschaften, die mit brutaler Intoleranz alle zweifelnden Meinungen unterdrücken.

Nun dürfte aber erst mal Schluß sein mit meinen soziologischen Untersuchungen in der Hinsicht, denn die Moderatoren der Seite haben sich mit einer Warnung an mich gewandt:

Hello, there.

My name is **** and I'm one of the moderators here on the InterPals website. It has come to my attention, as well as the attention of the other moderators, that you have been posting subjective images on your profile. While I understand that you have the right to think and believe whatever you choose to, there are limitations to this and posting images that depict anti-Christi​anity. Your images have been reported to the moderators eight times now, and I'm kindly asking you to stop posting these images. Many of the staff and members of InterPals are Christians and are offended by these images.

Please kindly refer to the rules of the site, that you must respect all of the staff and other members of the board. Failure to do so will result in account deletion.

Thank you,

- ****.
Interpals Staff.

Meine Reaktion wurde nicht abgewartet - das böse, böse durchgestrichene Kreuz ist bereits von den Administratoren gelöscht worden.

Da ich mich schriftlich weigerte freiwillig das atheistische Symbol von meiner Profilseite zu nehmen, wird nun offenbar mein kompletter Account mit allen meinen über Jahre gewonnen Kontakten gelöscht.

Eine recht interessante Lektion in Demokratie und Meinungsfreiheit - aus dem LAND OF THE FREE.

Pornos, Waffenwahn und Kriegsspiele sind kein Problem - aber sich zum Atheismus zu bekennen, geht dann doch deutlich zu weit.
Da greift die Zensur gandenlos durch.


Nachtrag:

Nachdem ich eine Grundsatzdebatte über Meinungsfreiheit und Demokratie vom Zaune brach, brach auch der IP-Server zusammen und war den ganzen Tag down.

Nun, kurz nach 22.30 Uhr geht der IP-Server wieder und ich bekam eine reichlich genervte Mitteilung von der Zensorin:

All I have asked is that you not post offensive images. And if someone offends you, all you need to do is report them to the staff, as that is the proper way that issues are to be handled.
I did not come to you asking for a lecture. I made a simple request, and I do not need you to try to guilt trip me into making me believe what you believe, thank you.
If you have a problem with the way anyone else treats your beliefs, report them. Just as they will do to you if you post any other offensive images.

Da ich nun immer noch nicht weiß was “offensive images” sind - außer daß mein Bild offenbar so schlimm war, daß es sofort gelöscht warden mußte, ging ich auf das Angebot der 20-Jährigen Neo-Stasi-Frau ein und „reportete“ ebenfalls „ein paar“ Bilder, die mich ganz fürchterlich "offenden".
Mal sehen, ob meinen Wünschen auch entsprochen wird:

„The staff will delete any pics, which offends anybody’s feelings? OK, then I have to report something:

I FEEL very very much offended by ANY profiles of females - please delete all pics of girls!

It is pretty clear written in the bible woman are not allowed to talk in public:

1 Corinthians 14:
34women should remain silent in the churches. They are not allowed to speak, but must be in submission, as the Law says. 35If they want to inquire about something, they should ask their own husbands at home; for it is disgraceful for a woman to speak”

Dienstag, 23. Juni 2009

Der Christ des Tages - Teil II

Oder: Alter schützt vor Torheit nicht.

Der berühmte linksliberale Publizist, Autor und Journalist Erich Kuby (1910-2005) schrieb für die Süddeutsche Zeitung, den Spiegel, den Stern und die Frankfurter Hefte.
In seinen Artikeln bezog er eine linke und liberale Position und war eine wichtige Stimme gegen die deutsche Wiederbewaffnung und die Pläne zur atomaren Aufrüstung.
Im Alter von 34 kam seine Tochter Gabriele (*1944) zur Welt, die ihrem Elternhaus entsprechend bildungsbürgerlich aufwuchs.
Studium, Politische Referentin der Studentenvertretung (AStA), Soziologie-Abschluß bei Ralf Dahrendorf.
"International Academy for Continuous Education" in England, USA-Reportagen für GEO und berufliche Erfolge als Übersetzerin sind weitere Stationen auf dem Lebensweg der dreifachen Mutter.

Es hätte alles so schön weiter gehen können, aber 1996 wird Kuby von ihrem Mann verlassen und fällt daraufhin dem Wahnsinn anheim.
Die bis dato evangelische Journalisten konvertiert zum Katholizismus.

Das Klischee von den übereifrigen Konvertiten erfüllt sie 150% und geriert sich seitdem derartig ultrakonservativ-fundamentalistisch, daß Mixa dagegen wie ein luschiger Alt-68 wirkt.

Keine noch so abwegige ultrarechte katholoverwirrte Gaga-Position ist so abstrus, daß Kuby sie nicht lauthals vertreten würde.
Frauen an den Herd, Männer sind das Oberhaupt der Familie und selbstverständlich wettert Kreuznets Lieblingsfrau gegen Sexualkundeunterricht, den sie als „Zwangssexualisierung von Kindern“ brandmarkt.

Sie publiziert in rechtslastigen Blättchen wie der „Jungen Freiheit“ und ist Mitgründerin von Eva Hermans neuer Politheimat AUF – Partei für Arbeit, Umwelt und Familie.

Wie bei derart fundamentalistischen Enthirnten üblich, hat sie ein schwer gestörtes Verhältnis zur Wahrheit und verkündete in schönster Kreuznet-Manier, die flächendeckende Kinderbetreuung in Schweden habe dazu geführt, dass dort „jedes dritte Kind […] psychisch gestört“ (2007 bei Sabine Christiansen).

Sie schrieb eigens ein Buch, um die Deutsche Jugend vor dem zersetzenden Einfluß der Harry Potter-Bücher zu warnen.
Die Joanne K. Rowlings’schen Bücher betrachtet sie als, „globales Langzeitprojekt zur Veränderung der Kultur“ und Teil einer „Massenverblendung und Meinungsdiktatur“ mit der „das Unterscheidungsvermögen zwischen Gut und Böse“ zerstört werden solle, indem „im Leser und in der Gesellschaft“ die „Hemmschwelle zur Magie“ eingerissen werde.

Und wie könnte es anders sein - wie alle Hardcore-Katholiken ist sie manisch besessen von Schwulen, die sie als Wurzel allen Übels ansieht.

Bei der katholischen Sommerakademie in Dießen (2002) vermochte sie es sogar 9/11, sowie generell Katastrophen, Kriege, Korruption und Verbrechen mit dem allgemeinen Sittenverfall (=Gottlosigkeit) und der Homosexualität in einen Zusammenhang zu bringen.

Sie predigt, indem sie sich durch eine Flut von Sprüchen aus der Johannesoffenbarung mäandert und zweifelt nicht daran, daß Gott uns Strafen schickt - Leid, das uns willkommen sein soll.

Klar, eine Gesellschaft, die es duldet, daß sich zwei Männer lieben, verursacht damit Erdbeben, Vulkanausbrüche und eben auch, daß 19 Islamische Fundamentalisten ins WTC fliegen.
Es gäbe „nur noch eine Lehre, der es um das Wohl des Menschen“ gehe - das Evangelium!
Die Hauptaufgabe des fernsehen sei es „Unzucht und Ehebruch“ zu propagieren.

Wie sich jemand, die sich derart wortgetreu an Bibelverse hält, so viel öffentlich reden kann, obwohl sie gar keinen Penis hat, ist mir schleierhaft.

In Präsident Obama sieht sie eine linksradikalen „Homo-Aktivisten“ und schreibt entsetzt auf ihrer Homepage:

Für Christen bedeutet dies, dass das Wertefundament und die sozialen Strukturen, derer christlicher Glaube bedarf, zerstört werden. Christen glauben und wissen, dass es eine Schöpfungsordnung gibt, deren Anerkennung dem Menschen Freiheit und Glück schenkt. Sexualität ist für den Christen ein Weg der Liebeshingabe zwischen Mann und Frau, die offen ist für neues Leben. Der Bund zwischen Mann und Frau ist ein Abbild des Bundes, den Gott mit den Menschen geschlossen hat. Wer den Bund mit Gott aufkündigt, der verliert die Fähigkeit zum menschlichen Ehebund, und wer die Ehe als Ort der sexuellen Vereinigung von Mann und Frau auflöst, der verliert die Möglichkeit zum Bund mit Gott. Wie soll die Weitergabe des Glaubens an die nächste Generation gelingen, wenn Kindern homosexuelles Verhalten als Verwirklichung von Freiheit und Gerechtigkeit.

Einige deutsche Christen sind ob der Kubyschen Gehirnschmelze so entzückt, daß sie sie mit Preisen würdigen:
Das auflagenstärkste evangelische Wochenmagazin idea wählte Gabriele Kuby 2008 zur „Journalistin des Jahres“.

Ihr neuster Streich - ONLY YOU, ein Projekt zur sexuellen Enthaltsamkeit bis zum Alter von 30 - wird wonnig auf Kathnet - alle Christlichen Konfessionen sind offenbar Kuby-Fans - bejubelt:

Die neue Bewegung – gegründet von Gabriele Kuby - will jungen Menschen helfen, sich „für den befreienden Weg der Keuschheit zu entscheiden, um so ihre Sehnsucht nach Glück in Ehe und Familie zu verwirklichen“ „Damit Liebe wieder eine Chance hat, muss die Sexualität die Wahrheit und Würde von Mann und Frau zum Ausdruck bringen. Wir wollen jungen Menschen helfen, sich für den befreienden Weg der Keuschheit zu entscheiden, um so ihre Sehnsucht nach Glück in Ehe und Familie zu verwirklichen. Wir wollen auf gesellschaftlicher Ebene die dafür notwendigen Voraussetzungen schaffen und so zu einer Erneuerung der Kultur beitragen.“

Klar, Sex ist natürlich ganz und gar bähbäh - außer bei den paar Myriaden kleinen Jungs, die von katholischen Priestern durchgebumst wurden - das ist natürlich halb so wild und darf getrost unter den Teppich gekehrt werden.

Die idea-Ausgezeichnete weiß aber wie der Hase löppt:

Gabriele Kuby sagt klar, dass dieser Weg der vorehelichen Keuschheit kein einfacher ist. „Du wirst dich am Anfang allein fühlen. Du wirst wahrscheinlich ein paar dumme Sprüche hören, vielleicht ertragen müssen, zu bestimmten Cliquen nicht mehr dazu zu gehören.
Aber du wirst deine Freiheit schon bald genießen. Du wirst neue, bessere Freunde finden, neue Interessen, ein neues Selbstbewusstsein; eine Quelle der inneren Freude wird sachte anfangen zu sprudeln. Deine Ausstrahlung wird sich verändern und eine Schönheit an dir sichtbar werden, die dir keine Beautyfarm, keine Schönheitsoperation und kein Fitnessclub geben kann. Reinheit ist wie ein Stern, der auf deiner Stirn steht. Du bist auf dem Weg, jemand zu werden, der Maßstäbe setzt.“

Zu dumm, daß ich schon über 30 bin - sonst würde ich mich sofort bei dem Kuby-Seminar anmelden.

Montag, 22. Juni 2009

Der Christ des Tages. Teil I

Bernhard Schulte-Drüggelte (CDU), Jahrgang 1951, Landwirt aus Soest (Südwestfalen), sitzt seit 2002 im Bundestag.

Was er dort zu tun pflegt, erklärt er auf seiner Homepage folgendermaßen:

Mein Kompass ist das christliche Menschenbild und die unantastbare Würde des Menschen. Das ist meine Grundlage bei der Beurteilung politischer Fragen. Das wird auch die Grundlage für meine Politik in der Zukunft sein.

Offensichtlich kann man bei der Definition von “Christlichem Menschenbild” zu verschiedenen Ergebnissen kommen.

Ob Schulte-Drüggelte damit die in der Bibel gutgeheißene Sklaverei, Frauenunterdrückung und den Antisemitismus meint?

Oder ist er eher ein Fan von pädophilen Holocaustleugnern, die in den Soutanen der RKK für Furore sorgen?

Befürwortet der Christ die Ansicht der letzten beiden Päpste, daß das Killen von 100 Millionen Ureinwohnern in Nord- und Südamerika eine „glückliche“ Sache gewesen ist?

Unter dem Label „Christ“ geht so ziemlich alles durch - von sächsischen Missionaren, die sich im Jemen so unbeliebt machen, daß sie erschossen werden, über einen GWB, der von Gott erklärt bekam, daß er im Irak 500.000 Zivilisten zu töten hätte, bis zu radikalen so genannten „Lebensschützern“, die in Kirchen rasen und dort Ärzte erschießen.

Bernhard Schulte-Drüggelte scheint sich nicht dafür zu schämen ein Christ zu sein - kurios genug - und da er sein Handeln damit rechtfertigt, gucken wir doch mal WIE er so handelt.

Auf Abgeordnetenwatch ist sein Abstimmungsverhalten dokumentiert:

Immer wenn es um kriegerische Einsätze ging; Verlängerung des Darfur-Einsatzes, Verlängerung des Libanon-Einsatzes, Bundeswehreinsatz im Kongo, Verlängerung des Kosovo-Einsatzes, Verlängerung Afghanistan-Einsatz (ISAF, Tornado) und Verlängerung des Anti-Terror-Einsatzes (OEF) - hat er zugestimmt.

Wenn es um das Wohl anderer Menschen geht, ist der fromme Soester stets dagegen:
Er stimmte FÜR die Vorratsdatenspeicherung, GEGEN die Abgabe von künstlichem Heroin an Schwerstabhängige und GEGEN das Anbauverbot von Genmais.

Letzte Woche, als der Stünker“-Entwurf zur Abstimmung stand, nachdem Patientenverfügungen künftig für die Ärzte verpflichtend sein sollen (Der Wille der Betroffenen ist unbedingt zu beachten, unabhängig von Art und Stadium der Erkrankung) war Merkels Hinterbänkler natürlich auch dagegen. Ein Christ soll schließlich möglichst viel und lange leiden.

Daß jemand über sein Leben selbst bestimmen möchte, geht Schulte-Drüggelte grundsätzlich zu weit - daher auch seine Zustimmung zur strengeren Drangsalierung von Frauen bei Schwangerschaftsabbrüchen.

Unser westfälischer Landwirt ist ein ganz Strenger!

Nur bei einer Sache ist das Mitglied im Haushaltsausschuss und im Unterausschuss zu Frage der Europäischen Union, sowie stellvertretendes Mitglied im Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz wirklich liberal und großzügig - nämlich wenn es um sein eigenes finanzielles Wohl geht:

Er stimmte am 16.November 2007 für seine Diätenerhöhung und ist von allen Bundestagsabgeordneten der Spitzenreiter im Abkassieren von EU-Agrarsubventionen.

Seinem eigenen Bauernhof schob er 59.087 Euro Subventionen zu.

Zu blöd, daß die CDU letztendlich doch mit dem Versuch scheiterte die Zahlungen geheim zu halten - Transparenz und Aufklärung der Bürger passte wohl einfach nicht ins Christliche Menschenbild.

Vier weitere CDU-Bundestagsmitglieder kassierten ebenfalls EU-Agrarsubventionen zwischen 15.090 und 44.492 Euro.

Sonntag, 21. Juni 2009

Leid? Find ich gut!

Die große Theodizee-Frage [ˌteodiˈt͜seː] (frz. théodicée, v. altgriech. θεός theós „Gott“ und δίκη díke „Gerechtigkeit“) wird immer wieder gestellt - seit Jahrtausenden, seit Epicur.

Sextus Empiricus, der Arzt und Philosoph des 2. Jahrhunderts, formulierte das Dilemma folgendermaßen:
Entweder will Gott die Übel beseitigen und kann es nicht:
Dann ist Gott schwach, was auf ihn nicht zutrifft,
Oder er kann es und will es nicht:
Dann ist Gott missgünstig, was ihm fremd ist,
Oder er will es nicht und kann es nicht:
ist er schwach und missgünstig zugleich, also nicht Gott,
Oder er will es und kann es, was allein für Gott ziemt:
Woher kommen dann die Übel und warum nimmt er sie nicht hinweg?

Ich persönlich halte mich da an die Antwort des Ausschwitzüberlebenden Yehuda Bauers- die ich logisch einfach bestechend finde.
„In letzter Zeit war die Leistungsbilanz Gottes, was die Juden anbelangt nicht gerade überwältigend." Er könne nicht zugleich allmächtig und gerecht sein - denn wäre er es, hätte er Ausschwitz nicht zugelassen. Doch offensichtlich konnte er es nicht verhindern.
Und was ist wenn es einen Gott gibt, der Ausschwitz verhindern wollte, aber nicht konnte?
Auch dazu hat Bauer eine einfache Antwort: „Ein armer Kerl, der Unterstützung braucht, der sich seine Stärke von uns holen muß - einen solchen Gott brauche ich nicht!“

Offensichtlich gibt es da aber das kleine Grüppchen von zwei Milliarden Menschen, die sich dieser Kausalität nicht anschließen mögen und immer noch Anhänger der christlichen Sekten sind.

Wie kommt’s?

Dazu gibt es eine simple Erklärung:

Das Leiden an sich ist in den Augen der Christlichen Geistlichen eine super Sache!

Die Masochistenfraktion der Soutanenträger sieht explizit darin eine Wertschätzung des Sadisten (vulgo: Gott), der das alles verursacht.
Immerhin hat er schon seinen eigenen geliebten Sohn bestialisch foltern und töten lassen - natürlich nur AUS LIEBE zu den Menschen.
Wenn es dem heutigen Homo Sapiens ähnlich ergeht, soll man dankbar sein.

Insbesondere die körperlichen Qualen, die ein Mensch erLEIDen kann - Schmerzen - sind den Christenexperten hochwillkommen.
Unter Schmerzen wurdest du geboren, unter Schmerzen musst du sterben“ - das erklärte schon Gott persönlich in Gen, 3:

16 Zur Frau sprach er: Viel Mühsal bereite ich dir, sooft du schwanger wirst. Unter Schmerzen gebierst du Kinder. Du hast Verlangen nach deinem Mann; er aber wird über dich herrschen.
17 Zu Adam sprach er: Weil du auf deine Frau gehört und von dem Baum gegessen hast, von dem zu essen ich dir verboten hatte: So ist verflucht der Ackerboden deinetwegen. Unter Mühsal wirst du von ihm essen alle Tage deines Lebens.
18 Dornen und Disteln lässt er dir wachsen, und die Pflanzen des Feldes musst du essen.
19 Im Schweiße deines Angesichts sollst du dein Brot essen, bis du zurückkehrst zum Ackerboden; von ihm bist du ja genommen. Denn Staub bist du, zum Staub musst du zurück.

"Gesegnet sei der Schmerz" erklärte der Heilige Josemaria Escriva (1902-1975. Gründer des Opus Dei)
Unter den Traumbedingungen der Diktatur Francos konnte der Perverse seinen Privatfolterclub aufbauen und seine Anhänger sich nach Herzenslust geißeln lassen.

Der Rest der Kirche empfand das auch als eine bombige Methode - und so setzten sich für dessen schnelle Seligsprechung 1992 immerhin 69 Kardinäle und nahezu 1300 Bischöfe (mehr als ein Drittel des Weltepiskopates!) in Briefen an den Papst ausdrücklich ein.

Der Papst bemühte eigens eine neue, gestraffte Verfahrensordnung der Kongregation für die Heiligsprechungen“, so daß der Mann, der so leidenschaftlich peitschte, im Rapidtempo heilig wurde.

Die katholische Welt war über die Maßen entzückt - das zeigte die ungewöhnlich großen Teilnehmerzahl von Menschen aus aller Welt bei der Seligsprechungsfeier 17. Mai 1992 und bei der Heiligsprechung am 6. Oktober 2002.

In Escrivas Hauptwerk "Der Weg" wird begeistert dem Foltern und Schmerzempfinden gehuldigt:

"Gesegnet sei der Schmerz. - Geliebt sei der Schmerz. - Geheiligt sei der Schmerz ... Verherrlicht sei der Schmerz!" (Nr. 208)
"Sage deinem Leib: Lieber will ich mir einen Sklaven halten als selber dein Sklave sein." (Nr. 214)
"Dein größter Feind bist du selbst." (Nr. 225)
"Behandle deinen Körper sorglich; aber schone ihn nicht mehr, als es einem verräterischen Feind zusteht." (Nr. 226)
"Wenn du begriffen hast, daß der Leib dein Feind und Feind der Verherrlichung Gottes ist, weil er deine Heiligung bedroht, warum faßt Du ihn dann so weich an?"; (Nr. 227)

Das muß einfach gut ankommen in einer Religion, die als Symbol einen angenagelten, zu Tode gefolterten und gemarterten Rabbiner erkor und bis heute dessen Schmerzen und Leiden bewundernd adoriert.

Johannes Paul II, der Große, stellte schon zu einer frühen Phase seines Pontifikats klar, daß Leid generell zu begrüßen sei.
Im

heißt es:

Paulus: »Jetzt freue ich mich in den Leiden, die ich für euch ertrage«.(2)
………Die Kirche, die aus dem Geheimnis der Erlösung im Kreuz Christi geboren wird, muß die Begegnung mit dem Menschen vor allem auf dem Weg seines Leidens suchen.
…..6. Die Heilige Schrift ist ein großes Buch über das Leiden………
.Der Gott der Offenbarung ist ja vor allem Schöpfer, von dem, zusammen mit der Existenz, die wesentliche Gutheit der Schöpfung kommt. Darum ist auch die bewußte und freiwillige Verletzung dieses Gutes von seiten des Menschen nicht nur eine Übertretung des Gesetzes, sondern zugleich eine Beleidigung des Schöpfers, des obersten Gesetzgebers. ……Von hierher leitet sich dann auch eine der grundlegenden Wahrheiten des religiösen Glaubens ab, die sich gleichermaßen auf die Offenbarung stützen kann: Gott ist ein gerechter Richter, der das Gute belohnt und das Böse bestraft.
…. Das Leiden soll der Bekehrung dienen, das heißt, der Wiederherstellung des Guten im Menschen, der in diesem Ruf zur Buße die göttliche Barmherzigkeit erkennen kann.
… Man kann auch sagen, daß sich die Schrift erfüllt hat, daß sich die Worte des genannten Liedes vom leidenden Gottesknecht endgültig erfüllt haben: »Doch der Herr fand Gefallen an seinem zerschlagenen Knecht«.(51) Im Leiden Christi hat das menschliche Leiden seinen Höhepunkt erreicht. Zugleich ist es in eine völlig neue Dimension und Ordnung eingetreten: Es ist mit der Liebe verbunden worden, mit jener Liebe, von der Christus zu Nikodemus sprach, mit jener Liebe, die das Gute schafft, indem sie es sogar aus dem Bösen wirkt, und zwar durch das Leiden, so wie das höchste Gut der Erlösung der Welt vom Kreuz Christi ausgegangen ist und noch ständig von dort ausgeht.
…. Wenn ein Mensch an den Leiden Christi teilhat, dann deshalb, weil Christus sein Leiden dem Menschen geöffnet hat; weil er in seinem Erlöserleiden gewissermaßen selbst an allen menschlichen Leiden teilhat. Wenn der Mensch im Glauben das Erlöserleiden Christi entdeckt, findet er darin zugleich seine eigenen Leiden; im Glauben sieht er sie nun bereichert durch einen neuen Inhalt und eine neue Bedeutung.

Abschnitt VI ist gar mit der Überschrift „DAS EVANGELIUM VOM LEIDEN“ versehen.

Ein anderer berühmter Katholik - Mel Gibson - verfasste den Film zum Thema.
„The passion of Christ“ ist nicht nur eine unvorstellbar grausame, blutige Splatterversion des Christustod, sondern eben deswegen auch so enorm erfolgreich an den Kinokassen im Biblebelt.

Schmerzen, Krebs, Tumore, Unfälle und Knochenbrüche sind also eine wirklich tolle Sache - da kommt man Jesus so nah!

Leiden ist nach Christlicher Vorstellung wünschenswert und so ist es verständlich, daß die Kirche eins allerdings niemals tolerieren kann - wenn nämlich ein extrem Leidender im Angesicht des Todes diese Marterprozedur abkürzen will und ein selbstbestimmtes Lebensende anstrebt.

Das geht natürlich nicht - die schlimmsten Schmerzen am Lebensende soll man genießen.

Pfarrer Schwartz benutze in einer just wiederholten TV-Sendung gar den Ausdruck „auskosten“.
Der Geistliche erklärt in „Schwartz für die Seele“ (BR-2007):
„Ich möchte meinen eigenen Tod irgendwann mal sehr bewußt erleben, denn das ist etwas, was ja für uns Christen letztlich auch Christus vorgelebt hat. Er hat sich auch nicht irgendwie aus dem Leid rausgehalten. Er ist nicht einfach in den Himmel aufgefahren, nein, er hat auch den Tod auf sich genommen, er hat das Leben bis zu seinem letzten Leiden ausgekostet.“
Da muß man dem gebührenfinanzierten TV dankbar sein - toller Beitrag zur Abstimmung über die Patientenverfügungen im Bundestag.

Die Politiker sollen sich gefälligst kirchentreu verhalten.

Das heißt nun einmal maximales Leiden für jeden - inklusive Magensonden, Beatmungsmaschinen und Tracheotomie.
Selbst zu entscheiden, wann Schluß ist, sollte aus kirchlicher Sicht niemanden und niemals erlaubt sein.
Davon zeugt schon unser Sprachgebrauch mit dem Wort „Selbst-MÖRDER“.

Folter, Tod und Krieg sind kein Problem für Christenkirchen - aber eben nicht Selbstbestimmung:
Im Konzil von Orleans verfügte die Kirche 533 die Begräbnisverweigerung für Gefängnis-Suizidenten, im Konzil von Braga wurde 562 ein allgemeines Begräbnisverbot diktiert, das Konzil von Toledo bestimmte 693 für den Suizidversuch die Exkommunikation.
(Bei besonders lieben Christen wie einem gewissen Adolf Hitler oder einem Joseph Goebbels wurden allerdings Ausnahmen gemacht - sie sind bis heute nicht exkommuniziert)
Das Vermögen von Suizidenten wurde bis in die Neuzeit von den Kirchen eingezogen - eine Sippenstrafe, da die Hinterbliebenen zu Gunsten der Kirche leer auszugehen hatten!

Heute gilt das SALVIFICI DOLORIS, wonach Leiden „eine Gnade“ ist und von der „Heilbringenden Kraft des Leidens“ geschwärmt wird.

Mit dem Vermögen einziehen klappt es zwar nicht mehr so, aber dafür arbeitet sich die Kirche an der DGHS ab, die sie hasst wie die Pest.

Deswegen bin ich Mitglied in der DGHS
und kann nur jedem empfehlen dort auch beizutreten.

Denn wie heißt es so schön:

Das Leben ist eine sexuell übertragene Krankheit, die zu 100% tödlich endet.

Christen und CDU-Abgeordnete (aber auch Renate Künast, Wolfgang Thierse oder Volker Beck) tun alles dafür uns das Ende möglichst pervers und schmerzhaft zu machen.

Dagegen hilft nur rechtzeitiges Handeln.
Am einfachsten geht das mit einem DGHS-Eintritt - die erklären und organisieren alle erdenklichen Fragen.

Samstag, 20. Juni 2009

Amoral und Draize in Deutschland.

Es ist und bleibt ein Ärgernis der Abrahamitischen Religionen, daß das „macht euch die Erde untertan“ so weit verbreitet wurde.

Diesbezüglich sind andere Religionen, die einen pfleglicheren Umgang mit der Umwelt und den Mitgeschöpften propagieren dann doch sympathischer.

Im christlichen Abendland, sind uns Tiere weitgehend egal - wenn sie nicht gerade direkt vor einem sitzen, über ein niedliches Kindchenschema verfügen und uns aus treuherzigen Augen angucken.

Vegetarier werden belächelt, Fleisch wird nicht nur generell gefressen, sondern soll auch noch ganz besonders billig sein, so daß auf die Lebensbedingungen der Tiere erst recht keine Rücksicht genommen wird.

Aber genauso wenig stört uns bei der Billig-Agrarindustrie, daß wir ganze Erdteile in den Ruin und Hungertod verdammen.
Nein, indem beispielsweise Ghana mit Myriaden Tonnen unserer Hühnerabfälle überschwemmt wird, haben wir dort die ganze Landwirtschaft lahm gelegt und verdammen die zusätzlich Verarmten dazu den vollsalmonellten Dreck zu essen, den hier keiner mehr will - Schnäbel, Innereien, Hühnerfüße, etc.

Es stört auch nicht weiter, daß 300 Millionen Hähne in Europa jährlich einfach so gekillt werden, nur weil es ein bißchen teurer wäre schon vorher das Geschlecht zu bestimmen.

Die männlichen Küken werden in einer Maschine mit rotierenden Messern zu Brei zermatscht.
Man nennt das Gerät "Homogenisator"
Die Hahnenküken sind für die Brütereien schlicht Abfall.

Hans und Franz halten sich gerne Hunde, für die sie Milliarden Euro an Futter ausgeben und die dann die Städte vollscheißen, 50.000 Menschen pro Jahr beißen und deren Wohl erbittert verteidigt wird, wenn sie mal irgendwo gebeten werden ihren Kläffer anzuleinen.

Aber eine Minute später, beim Einkauf in den Billigtempeln wie Aldi, Lidl und Co, wird die vorgebliche Tierliebe gleich wieder durchs Klo gespült.
Nach wie vor werden Millionen der angeblich so geliebten Viecher achselzuckend bei Versuchen für unsere Schönheit zu Tode gefoltert.

Bei Tierrechte.de heißt es dazu:

Tierexperimente für Kosmetika spiegeln in ganz besonderem Maße unsere ethische Verkommenheit wider, denn in Cremetöpfen und schillernden Haarfarben sind bis heute Schmerz und Tod der Versuchstiere eingefangen.

Naja, die Bodyshops sind ja mal eine schöne Idee gewesen, es duftet dort auch immer so angenehm.
Aber noch wesentlich wichtiger ist es dem Knicker-Teutonen alles im Smartshoppingverfahren zu ergattern.
Hauptsache billig. Geiz ist geil, mir das meiste und nach mir die Sintflut.

Da sollen gefälligst mal ein paar Millionen dieser Untertanen-Kreaturen drauf gehen.

Die Zahl der Kaninchen, die jährlich im Tierversuch leiden und sterben, liegt seit Jahren bei etwa 100.000 Tieren. Im Jahr 2007 waren es 101.083 Tiere (insgesamt betrug die Zahl der in Tierversuchen eingesetzten Tiere 2007 mehr als 2,6 Millionen).

Das sind weit über 7000 Tiere, die täglich in Deutschland bei Versuchen umkommen.

Schon vor elf Jahren war beinahe einmal Schluß damit, weil die EU ein Verbot plante, welches aber dann die lieben Abgesandten der Regierungen; die Kommission also, aufhoben und verschoben und verschoben.

Erst jetzt, im Frühjahr 2009, gab die EU-Kommission ihren Widerstand auf.

Die Rechtslage ist jetzt:

Dass Tierversuchs- und Vermarktungsverbot in Kraft treten, auch wenn noch nicht genügend anerkannte tierversuchsfreie Verfahren zum Testen neuer Rohstoffe vorhanden sind, ist ein fundamentaler Meilenstein. Beide Verbote gelten ab dem 11. März 2009 für die meisten Tests, die mögliche giftige Auswirkungen der Substanzen auf die menschliche Gesundheit ermitteln sollen. Drei Testkategorien werden erst ab dem 11. März 2013 verboten, und zwar die Toxizität (Giftigkeit) bei wiederholter Verabreichung, die Reproduktionstoxizität (Prüfung giftiger Auswirkungen der Substanz auf die Nachkommen) und die Toxikokinetik (gibt Auskunft über giftige Um- und Abbauprodukte der Substanz durch Stoffwechselvorgänge im menschlichen Körper).

Interessant ist bei dem Gejaule ob der angeblich fehlenden Alternativen, daß die Versuche an Tieren selbst wissenschaftlich kaum haltbar sind.
Würde man sie heutzutage einführen wollen - die Experimente werden auch heute noch nach Standards von 1930 durchgeführt - würden sie niemals genehmigt werden.

Tina Baier
schrieb dazu jüngst:

Kaum eine Methode in der Wissenschaft ist so wenig wissenschaftlich wie der Tierversuch. Die Ergebnisse schwanken, hängen von Zustand, Geschlecht und Gewicht der Tiere ab, und oft auch von der subjektiven Einschätzung des Experimentators. "Müssten sich Tierversuche heute als neue wissenschaftliche Methode etablieren, sie hätten es extrem schwer", sagt Roman Kolar, stellvertretender Leiter der Akademie für Tierschutz in Neubiberg.

Interessant dabei die Rolle Deutschlands - denn wir hier im größten EU-Land halten trotz des EU-Verbots mal wieder starrsinnig an völlig abstrusen Steinzeitmethoden fest, obwohl ein EU-Strafverfahren droht.

Man kennt das von der Aufdeckung der EU-Landwirtschaftssubventionen, die insbesondere Bayern mit Zähnen und Klauen zu verhindern suchte, bis just diese Woche die Empfänger (außer den Bayerischen) veröffentlicht wurden.
Merkels Regierung schaffte damit als letzte von 27 Transparenz.
Das meiste Geld bekommen - Oh Wunder - die antiökologischen Mammutmonokulturbetriebe.

Auf Recht, Gesetz, Moral und Anständigkeit reagieren Unionspolitiker offensichtlich allergisch und so schützen sie auch ihre Tierquälerkumpel. Beispiel:

Ein völlig unzeitgemäßer Tierversuch in der europäischen Lebensmittelkontrolle ist der so genannte Bio-Maus-Assay, mit dem Speisemuscheln kontrolliert werden. Dabei wird Mäusen ein Extrakt aus dem Darmgewebe von Muscheln in die Bauchhöhle gespritzt, um zu überprüfen, ob die Schalentiere giftige Substanzen, etwa aus Algen, eingelagert haben. Sterben zwei von drei Testmäusen innerhalb von 24 Stunden, gilt der Befund als positiv. Etwa eine halbe Million Mäuse gehen in der Europäischen Union jährlich in diesem Test jämmerlich zugrunde. Dass das Verfahren zudem wenig zuverlässig ist, zeigt die Tatsache, dass sich immer wieder Konsumenten mit Muscheln vergiften, die aus geprüften Chargen stammen. Viel zuverlässiger wäre eine Ersatzmethode, bei der der Muschelextrakt mit Hilfe eines Massenspektrometers analysiert wird. Anders als die meisten anderen Länder Europas missachtet Deutschland die EU-Vorschrift und testet Muscheln schon seit Jahren mit der physikalischen Methode. Die EU-Kommission hat deshalb schon mit Klage gedroht.

Alternative Methoden gibt es.

Alternative Methoden sind sogar viel besser, so kann man menschliche Hautzellen verwenden, um zu testen, ob neue Chemikalien reizend wirken, statt 100.000 Kaninchen die Augen zu verätzen - ABER dafür müßte sich die Industrie ja umstellen!
Etwas Neues lernen!
Geld investieren womöglich.
Besser ausgebildete Mitarbeiter einstellen.

Kurzum allerlei Dinge, die dem Teutonen gar nicht liegen.
Der Tierversuch hat dagegen unschlagbare Vorteile - er hat zwar kaum Aussagekraft, ist aber BILLIG und simpel - das kann jeder Zimmertemperatur-IQ’ler: Einem Karnickel Säure ins Auge träufeln.

Der so genannten Draize-Test am Kaninchenauge ist dem EFSA-Gutachten zufolge "immer noch die Standard-Methode in Europa, um zu testen ob eine Substanz die Augen schädigt". Bei der Methode wird eine Testsubstanz in die Augen von mehreren Kaninchen geträufelt oder geschmiert. "Die Hornhaut ist sehr empfindlich gegenüber reizenden und ätzenden Substanzen. Die Tiere reagieren heftig mit Tränenproduktion.(...) manchmal wimmern sie, wenn die Testsubstanz sehr reizend oder ätzend ist", schreiben die EFSA-Gutachter. Der Versuch dauert bis zu drei Wochen. In dieser Zeit werden die Tiere in speziellen Kisten fixiert, aus denen nur der Kopf herausragt, damit sie sich die Substanz nicht ausreiben können.

Vor dem Verbraucher muß die Industrie schon gar nicht zittern - der ist in der Regel ein tumb-träger BILD-Leser, der bei Aldi Billigprodukte kauft und Tiere nur achtet, wenn er mit der Nase drauf gestoßen wird und das Vieh auch zufällig süß aussieht.

Alternativen für die Ätz-Teste sind von der EU noch nicht zwingend vorgeschrieben, weil sie „ZU GUT“ sind!

Nicht verstanden?

Also:
Um ein neues Testverfahren zuzulassen, muß es „ebenso gut“ wie das Herkömmliche sein.
Das ist aber bei dem Kaninchen-Augen-Quäl-Test höchst subjektiv und ungenau - während neue Verfahren die Giftigkeit von Substanzen exakt und objektiv bestimmen - also NICHT so wie bisher!

Das geht natürlich nicht nach den Bürokratenregeln.

Immer noch nicht verstanden?

Dann noch mal Frau Baier:


Um den Draize-Test zu ersetzen, ist eine ganze Reihe von Alternativmethoden notwendig. Denn der Versuch gibt Auskunft über die Wirkung einer Substanz auf verschiedene Gewebetypen wie Bindehaut, Hornhaut oder Schleimhaut. All diese Alternativmethoden gibt es, doch als die Europäische Union Anfang der 1990er Jahre sechs sorgfältig entwickelte Alternativen prüfen ließ, scheiterte das Vorhaben: Die Alternativmethoden waren schlicht zu gut. "Sie konnten die schlechte Reproduzierbarkeit des Draize-Test nicht reproduzieren", sagt Kolar. Um den Tierversuch auszuwerten, "leuchtet irgendein Laborant den Kaninchen ins Auge und entscheidet dann, wie kaputt das Auge ist." Das habe zur Folge, dass die Ergebnisse stark schwanken. Die Alternativmethoden kamen dagegen zuverlässig auf das gleiche Ergebnis. Wissenschaftlich betrachtet ist das sauberer. Doch um zugelassen zu werden, muss eine alternative Methode zum gleichen Ergebnis kommen wie der Tierversuch, den sie ersetzen soll. Immerhin: Inzwischen sind einige Alternativmethoden zugelassen, die zumindest die Erprobung stark ätzender Substanzen an den Augen lebender Kaninchen unnötig machen.

So und nun fehlt mir in der Tat das passende Schlußwort für die Deutschen und Europäischen Realitäten...

Freitag, 19. Juni 2009

Worauf noch Verlass ist

Möchte man auffallen, muß man etwas Tabuisiertes tun.
Das Problem ist nur, daß es 2009 Jahre nach der Geburt der Moral-Ikone J.C. kaum noch Tabus gibt.

Sehr schwer noch welche zu finden.
Das gelang Urs Allemann und Hellmuth Karasek mit dem Thema „Ich ficke Babies“ noch recht ordentlich und zuletzt was Frau Roche mit ihren Detailbeschreibungen allerlei analer und vaginaler Sekrete erfolgreich auf diesem Gebiet.

Aber die gemeine Nazikeule, die Holocaustvergleicherophile wie Mixa und Co gerne auspacken, lockt kaum noch einen Feuilletonisten hinter dem Ofen hervor.

Die Jungs von der Werbebranche haben unter dieser fatalen Situation besonders zu leiden - sie sind so etwas wie Goldsucher 100 Jahre nach Klondike.

Wie Aufmerksamkeit erregen in einer Zeit mit engen finanziellen Spielräumen - die Bankenkrise schmälert auch die Werbebudgets?

Glücklicherweise gibt es für die Creativ-Agenturen eine immer funktionierende Hilfstruppe, die bereitwillig, kostenlos und mit größtem Eifer die Werbetrommel rührt.

Die Rede ist von den Kirchen, deren moralinsaure Funktionäre bar jeder Gehirnfunktion verlässlich die Themen in die Öffentlichkeit bringen, die sie angeblich eben dort raus haben wollen.

Diese Werbemethode wurde einst von Musikantinnen wie Madonna ersonnen und feiert seitdem immer wieder Erfolge - von Benetton bis Sixt.

Madonna konnte sich mit diesem effektiven Marketing über Dekaden an der Spitze der Charts halten, da ihre Multiplikatoren, wie zum Beispiel Bizarra Käßmann so gründlich auf den Kopf gefallen sind, daß sie auch nach der Hundertsten Provokation nicht schnallen wie der Hase läuft.

Nein, pawlowsch sabbernd kurbelte die Bischöfin Madonnas Ticketverkauf an.

Wie wunderbar berechenbar die selbsternannten Moralapostel sind, führte just das amerikanische Mode-Label CALVIN KLEIN vor, die mit einem einzigen großen Plakat die christliche Empörungsmaschinerie auf Touren brachte. Ein nun wirklich minderaufregendes so called ORGY Plakat an einer Fassade des New Yorker Stadtteils SoHo und die Enthirnten von der Moralfraktion legen los...
Ein erster "Erfolg" konnte verbucht werden - der dazu gehörige Werbespott wurde verboten.

Sogar BILD-Zeitung, 6000 km vom Ort Amoral entfernt, berichtete über diesen schlimmen Sittenverfall:
Die "American Decency", ein Verband, der sich nach eigenen Angaben für die Wahrung von Sitte und Anstand in Amerika einsetzt, ruft auf ihrer Webseite dazu auf, sich schriftlich bei "CK" zu beschweren.

Auch der STERN kann es nicht lassen und berichtet umschreibend vom schlüpfrigen Corpus Delicti:

Ein Mädchen, dunkelhaarig, feingliedrig, barbusig, schmiegt sich an den nackten Oberkörper eines Jungen. Er schiebt seine Hand unter ihre Jeans. Sie wiederum steckt einem zweiten Jungen ihre Zunge in den Mund. Es ist ein Gemenge aus nackten, verschwitzten Leibern. Ein Dreier, wie er in jedem Porno vorkommen könnte.

In der CK-Zentrale dürften die Sektkorken knallen bei so viel serviler Werbehilfe:

"Die Firma hat die Pflicht, unserem Land gegenüber ihre Produkte in angebrachter Weise vorzustellen, ganz besonders wenn es sich dabei um offizielle Plätze handelt. Ich finde es abstoßend, ekelhaft und unangemessen", sagte Randy Sharp von der American Family Association gegenüber dem amerikanischen Fernsehsender "Foxnews".

Donnerstag, 18. Juni 2009

Bibelschwadronen

Da im Netz ohnehin tausende Artikel über die beiden im Jemen gekillten Anita G. und Rita S. umherschwirren, wollte ich eigentlich nicht auch noch was dazu sagen.

Aber…

Da ich nun einmal zuweilen Religionen ab und an ganz sachte und zaghaft zu kritisieren wage, muß ich noch mal auf den Kern-Kack von Christentum und Co zurück kommen.

Ich würde wahrscheinlich bestens mit Religionen und Religiösen coexistieren, wenn sie nicht von dem Grundübel der Missionierung befallen wären.
In dem größenwahnsinnigen Anspruch allein seligmachend zu sein beruht die ganze Gefährlichkeit dieser Killerlehren.
Sie fühlen sich moralisch so weit überlegen, daß sie zur notwendigen Toleranz prinzipiell nicht in der Lage sind.
Die Jahrtausende alte Geschichte von Scheiterhaufen, Genoziden und Folterkammern zeugt davon.

Wer sich nicht missionieren lassen will, gilt in den Augen der Religionsvertreter als so minderwertig, daß man die eigenen Hauptlehren - wie zum Beispiel „du sollst nicht töten“ - getrost ignorieren kann.

So kommt es, daß ein Urban II, Papst von 1088 bis 1099, Seliger der katholischen Kirche, der 1881 heiliggesprochen wurde, am 27. November 1095 zum Kreuzzug aufrief und ein Schlachten ungeheuren Ausmaßes initiierte.
Ein grausamer Menschenverachter, der Massenmorde anzettelte und dafür zur Ehre der Altäre erhoben wurde.

Man mag es als göttlichen schwarzen Humor ansehen, daß es neben den Christen noch andere Religionen gibt, die ebenso sicher sind ganz allein im Recht zu sein und die dafür ebenfalls morden oder sich ggf ermorden lassen.

Das Faszinierende an Christen ist, daß sie trotz der ein oder anderen Erfahrungen nicht lernfähig sind.


It is a huge waste of time; if you look back in history every civil rights-movement; the blacks or woman, they always lose. Anyone who tries to fight the advance on any particular minority-group is going to lose - weather it is now, weather it is 20 years from now.
They are wasting their time. Seth MacFarlane


Das zeigt sich an ihren Kämpfen für antihumanistischen Überzeugungen und das zeigt sich an ihrem Festhalten an der Mission.

Obwohl sie eine beispiellose Blutspur hinter sich her ziehen, fahren sie fort sich über anderen Menschen erheben zu wollen.

Einen gewissen Respekt muß ich dabei den Evangelikalen Anita G. und Rita S. aussprechen.

Sie verhielten sich nicht so, wie die Christen, die ihre Mistrauen in ihre eigenen Überzeugungen mit einem Blitzableiter ausdrücken.

Ein Blitzableite​r auf einem Kirchturm ist das denkbar stärkste Mißtrauensvo​tum gegen den lieben Gott. (Karl Kraus, österr. Schriftstell​er, 1874-1936)

Nein, sie hielten ihre Birnen mitten im Gewitter mutig aus dem Wasser.

Die Jungmissionarinnen Anita G. und Rita S waren allerdings nicht nur mutig, sondern eben auch strunzdoof.
Es ist an sich schon nicht irre schlau in den Nordjemen zu fahren - dort gab es allein in den letzten 15 Jahren über 200 Entführungen von Ausländern.
Es gibt nicht ohne Grund Reisewarnungen des AA und so moniert der ehemalige Außenstaatssekretär Jürgen Chrobog:
„Man darf in diese Region nicht reisen, man darf sich in dieser Region nicht aufhalten. Das ist hier schlicht ignoriert worden.“
Dabei ist Chrobog offenbar hart im Nehmen und spricht auch nachdem er mitsamt seiner Familie im Jemen entführt wurde voller Begeisterung davon.
Er sei in dem „unglaublich schönen Reiseland gut behandelt worden“, die Entführer hätten sich „als Gastgeber absolut anständig verhalten“.

Die beiden hohlen Nüsse der Bibelschule Brake in Lemgo kann er dennoch nicht verstehen:
„Seine Christenpflicht kann man in anderen Ländern wahrnehmen, wo die Gefahr nicht so groß ist. Aber hier in dieses Land Menschen hinzuschicken – ich halte das wirklich für sehr schwer zu verantworten.“

Dem widerspreche ich:

Meiner Ansicht nach, ist es ausgleichende Gerechtigkeit, wenn Christen zur Abwechslung mal als Schwächere missionierend dorthin losziehen, wo andere stärker sind.

Wenn Christen tatsächlich so sehr von ihrem Glauben erfüllt sind, daß sie meinen IHR Gott sei der einzig Wahre; wenn sie es als Pflicht betrachten das Evangelium zu verbreiten und wenn sie sich „voller Gottvertrauen“ dieser Aufgabe widmen wollen, dann sollten sie bitte alle bibelschwenkend nach Saudi-Arabien ziehen, wo darauf die Todesstrafe steht.

Sie könnten auch mal unbewaffnete Mönche zu den Taliban schicken, die dann verkünden, daß Mullah Omar nur Unfug redet, daß alle in die Hölle kommen, die keine guten Christen sind.

Da könnte man ganz wunderbar mal die Stärke ihres Gottes checken.

Ich bin gespannt, ob Osama und Co dann auf die Knie fallen und sagen „Mensch Mönch - du hast schon Recht! Gib mal her deine Bibel; ich werde jetzt auch Christ!“
Oder ob es nicht eher so ist, daß sie zumindest ordentlich aufs Maul kriegen, weil Gott ihr Vertrauen eben doch bitter enttäuscht.

Wenn dann der ein oder andere Christenmissionar einen Kopf kürzer gemacht wird, ist das eine win-win-Situation:
Die Geköpften kommen doch sicher sofort in den Himmel, ob ihres vorbildlichen Märtyrerhaften Einsatzes, die Köpfer haben sich ebenfalls vorbildlich benommen, weil sie ihrer Religion mit dem Schwert zum Durchbruch verholfen haben, die staatlichen Autoritäten haben ihre Gesetze befolgt und last but not least bin ich froh über jeden Missionar weniger.

Nicht zu vergessen:
Die Oberchristen können sich medienwirksam in Szene setzen und mit Sinnlos-Kommentaren glänzen.

Da Sicherheitsexperten einen Zusammenhang mit religiösen Motiven befürchteten, müsse man über christliche Einsätze in Krisengebieten diskutieren, sagte Generalsekretärin Regina Claas (Elstal bei Berlin). „Nun ist aber nicht die Zeit der Diskussionen, sondern zunächst des Innehaltens und Trauerns mit den Familien und der Gemeinde der Opfer“, fügte sie hinzu. Claas forderte die 84.000 Mitglieder des Bundes und alle anderen Christen auf, für die Angehörigen und Freunde um den Trost Gottes zu bitten.

"Trost Gottes"?
Bisher hatte das mit seiner Hilfe ja nicht so beeindruckend funktioniert......

Mission ist der Kulturkiller schlecht hin - je weniger sich das Christentum ausbreitet, desto besser.

Die Idee ist außerdem ausbaufähig - da würde man einiges an Pensionen sparen, wenn man christliche Überzeugungstäter zu Missionierungen schickt.
Gerade in der akuten Finanzkrise doch ein wichtiger Beitrag zur Haushaltskonsolidierung.

Ich schlage vor, daß man George W. Bush ALLEIN und nur mit einem Koffer voller Bibeln bewaffnet im Sunnitischen Dreieck absetzt.

Da soll er dann mal erklären, wie er zum wiedererweckten Christen wurde und wieso die Iraker froh sein können, daß Gott ihm, GWB, befohlen hat, den Irak anzugreifen.

Miss Condi Rice könnte ich mir auch sehr erfolgreich vorstellen, wie sie in ihrem kurzen Rock und tief ausgeschnitten Bibelverse murmelnd in Afghanisch-Pakistanischem Grenzland umher steppt.

Da gäbe es so einige Plätze auf der Welt, die sich hervorragend als Praxistest für die Christlichen Überzeugungen von Ex-Politikern wie Rumsfeld, Cheney und Co eignen würden.

Mittwoch, 17. Juni 2009

Jürgen Grässlin

Als Gerd Schröder und Joschka Fischer 1998 ihre Amtseide schworen, verzichteten beide auf die freiwillige Formel „So wahr mir Gott helfe!“
Angela Merkel, eigentlich die Inkarnation der Trägheit, bebte vor Empörung.
Bischöfe beider Kirchen orakelten Düsteres - Politik ohne moralischen Kompass führe ins Verderben.

Tatsächlich wurden Merkels pessimistischsten Prophezeiungen erfüllt:
Im Jahr 2002 und 2003 zeigte sich die rot/grüne Regierung von ihrer garstig-destruktiven Seite und wollte partout nicht beim ach so Erfolg versprechenden Irak-Krieg mitmachen.

Ich erinnere mich noch sehr gut, wie am Anfang der Debatte in sämtlichen Feuilletons gehetzt wurde, daß die deutsche Position von Fischer im UN-Sicherheitsrat nicht durchhaltbar und realitätsfern sei – Deutschland könne schließlich nicht als einziges Land zusammen mit Syrien gegen die USA stimmen.
Bekanntlich ist damals Frau Merkel schleimspurziehend nach Washington gerutscht, veröffentlichte auch noch Anti-Rot/Grüne Kriegspropaganda in der Washington Post.
Oppositionspolitikerin hetzt im Ausland gegen die eigene Regierung - ein bis dahin ungekanntes Phänomen in Deutschland.

Die christlichste aller christlichen Regierungen im Weißen Haus, weigerte sich mit der gewählten deutschen Regierung zu sprechen und empfing stattdessen Angela Merkel und Roland Koch als ihre wahren Freunde.

Schäuble und andere CDU-Außenpolitiker wie Pflüger haben sich bis heute nicht davon distanziert, daß sie das US-Junktim an Saddam – entweder Du rückst die Massenvernichtungswaffen raus, oder es gibt Krieg – unterstützten!
Das war mal eine tolle Alternative für jemanden, der schlicht und ergreifend die Wahrheit sagte, daß er nämlich keine Massenvernichtungswaffen hatte!
(„Nun kann sich ein Mann wie Schäuble wohl nicht vorstellen, daß auch mal jemand die Wahrheit sagt“ – Volker Pispers)

Zur Wehrkundetagung in München Januar 2003 kursierte ein George W. Bush-Unterstützerbrief der zehn europäischen USA-Unterstützer, als Außenminister Fischer Donald Rumsfeld entgegen schleuderte „Excuse me Sir I am not convinced“.

Da bebte sie wieder, die in einen Hosenanzug gezwängte uckermärkische Empörung.

Merkel, Christian Schmidt und Pflüger, die ebenfalls im Auditorium anwesend waren, erhoben sich und schleimten Rumsfeld mit Tränen in den Augen an, daß Deutschland selbstverständlich die USA militärisch unterstützen würde, wenn die CDU die Wahl (2002) gewonnen hätte.
(Ich habe die Übertragung auf Phoenix damals live gesehen).

Nun sind wir ungefähr 500.000 Tote weiter....

Es gab auch eine Bundestagswahl, die 2005 dazu führte, daß die neue Kanzlerin (und der neue Vizekanzler) wieder die gottesfürchtige Eidesformel wählten.
Die Bischöfe waren nach den heidnischen sieben Jahren wieder in ihrem Element.

Aufatmen konnte insbesondere aber die von Merkel und ihrem Fraktionschef protegierte Waffenindustrie, die nun wieder von Umsatzrekord zu Umsatzrekord eilen konnte.

Geht es um Killerwerkzeug sind die Politbanausen von den C-Parteien Feuer und Flamme.

Umweltschutz, Kinderbetreuung, Bildungssystem und andere Petitessen mögen erst mal liegen bleiben - aber der deutsche Waffenexport boomt, wie nie zuvor.

Zehntausende sterben jedes Jahr auf der Welt durch deutsche Waffentechnik - der Tod ist wieder ein Meister aus Deutschland.

Die Christliche Ethik, die der derzeitigen Regierungschefin als Leitlinie dient, macht es möglich.

Christenpolitiker haben sich das Handlungsmuster von den Klerikern abgeguckt und verfahren so wie bei den Pädophiliefällen der Katholen:
Sie kommen vor, sind gesellschaftlich nicht gerne gesehen, aber man ist definitiv nicht gewillt das abzustellen, nein man schafft sogar die Voraussetzungen.
Stattdessen wird möglichst vertuscht, verschleiert und verheimlicht.

Mit der Ehrlichkeit haben es CDU-Politiker nicht so und daher bleibt es an Menschen wie Jürgen Grässlin hängen, diese perfide Grausamkeit der deutschen Politik anzuprangern.

Grässlin, am 18. September 1957 in Lörrach geboren, seit 1982 im Schuldienst; engagiert sich seit Dekaden als Waffengegner, Aufklärer und Friedensaktivist.
Er schreibt Bücher, Artikel und Flugblätter, organisiert Demos, steht einem Dutzend Friedensaktionsbündnissen vor und reist dorthin, wo deutsche Waffen ihr Unheil anrichten.

Ein Hauptaugenmerk des Friedensbewegten liegt auf dem größten deutschen Todesexporteur, der Oberndorfer Waffenfirma Heckler & Koch (H &K), die in nahezu alle Staaten und an nahezu alle Terrorregime ihre Mordmethoden schickt.

Oftmals geschieht dies illegal, aber so what?
Die finanziell potente Firma aus BW ist ein großzügiger Parteispender an die CDU und weiß einige Unionspolitiker aus Baden Württemberg in wichtigen Positionen - insbesondere Kauder und Schäuble.

Unser aller Innenminister, natürlich auch von der CHRISTLICH-demokratischen Union, der sonst jeden für so verdächtig und gefährlich hält, daß ganz Deutschland zensiert, überwacht und ausgeforscht wird, drückt bei den Waffenproduzenten aber alle Augen zu.

Eine Politik, die Folgen hat.

Grässlin:
Das Ergebnis dieser jahrzehntelangen Rüstungsexport - und Lizenzvergabepolitik von H&K und den Bundesregierungen ist katastrophal. Seither schießen Soldaten und Kindersoldaten, Polizisten, Terroristen und Guerillaeinheiten in Staaten wie Somalia, dem Sudan, in Uganda, der Türkei, Mexiko, dem Iran, dem Irak, und in vielen weiteren Krisengebieten mit G3, MP5 und anderen H&K-Waffen, von denen mehr als 11 Millionen weltweit im Einsatz sind Durchschnittlich alle 14 Minuten stirbt ein Mensch durch eine Kugel aus dem Lauf einer Heckler & Koch - Waffe. Mehr als 1,5 Millionen Menschen sind bis zum heutigen Tag mit H&K-Waffen erschossen, weit mehr verwundet und verstümmelt worden. Unzählige Menschen führen als körperlich Verstümmelte oder psychisch Traumatisierte ein schwer belastetes Leben. Vielen von denen, die den Beschuss mit H&K-Waffen überlebt haben, fehlen Gliedmaßen oder sie tragen Kugeln, bzw deren Splitter im Körper. Die immense Zahl der H&K-Opfer macht deutlich: Heckler und Koch ist das Unternehmen, dessen Produkte seit Gründung der Bundesrepublik Deutschland die meisten Verstümmelten und Toten zur Folge hatten.

Grässlin betreibt unter anderem auch das RüstungsInformationsBüro, das Informationen zu Waffenproduktion und Rüstungsexporten sammelt und zur Verfügung stellt.

Ich kann jedem nur dringend empfehlen sich die Webseiten des RüstungsInformationsBüros, sowie die Homepage von Jürgen Grässlin gründlich anzusehen.

Man muß diese Dinge wissen - insbesondere, wenn man wählt - bzw durch NICHTWÄHLEN seine Zustimmung zu Merkel bekundet.