(Karlheinz Deschner, dt. Kirchenkritiker, 'Die Kirche des Unheils')
Man warf Montezuma vor, daß er Gefangene seinen Göttern opfere: was würde er wohl gesagt haben, wenn er ein Autodafé* gesehen hätte?
(Voltaire, frz. Schriftsteller u. Philosoph, 1694-1778)
*Autodafé (aus port. auto da fé von lat. actus fidei, Glaubensakt) bezeichnet die Vollstreckung eines Urteils der Inquisition oder eines Glaubensgerichts, beispielsweise die Verbrennung eines Ketzers oder Verbrennung ketzerischer Bücher. Dazu Meyers Konversationslexikon von 1888 schreibt dazu zum Ablauf einer solchen Veranstaltung:
In Prozessionen führte man die zum Tod verurteilten Ketzer, welche barfuß gingen und mit dem Sanbenito und einer spitzen Mütze angethan waren, und hinter denen die Bildnisse entflohener und in Särgen die Leichname verstorbener Angeklagten hergetragen wurden, zur Kirche, wo die Verurteilten mit ausgelöschter Kerze in der Hand vor einem Kruzifix aufgestellt wurden, um ihr Urteil zu vernehmen. Darauf wurden sie dem weltlichen Richter überliefert und gefesselt in den Kerker zurückgebracht, um von da zum Richtplatz geführt zu werden. Widerriefen sie schließlich noch ihre Ketzerei, so wurden sie vorher erdrosselt, im entgegengesetzten Fall aber lebendig verbrannt und mit ihnen die Bildnisse und Gebeine der entflohenen oder verstorbenen Angeklagten.
(Claire Goll, frz.-dt. Schriftstellerin, 1891-1977)
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