TAMMOX IST UMGEZOGEN / AUS TAMMOX WURDE "TAMMOX-II"

Um die beklagte Seitenaufbaugeschwindigkeit zu verbessern, bin ich auf einen zweiten Blog umgezogen. Und zwar hierhin. Ich bin dankbar für ein Feedback!

Samstag, 1. Dezember 2007

Die Monats-Impudenz.

Zum 1.Dezember küre ich heute den Depp des Monats, die Oberarschgeige des Novembers, das imbezilste politische Individuum.
Es ist KARIN WOLFF, die creationistische Hessen-Lesbe und Koch-Vizin.
2006 war vermutlich ihr schönstes Jahr, weil die fanatischen hardcore-Christen vom Verband Deutscher Evangelikaler zur „Christin des Jahres“ gekürt wurde, weil sie in Sachen Schöpfungslehre „tapfer für die Meinungsfreiheit gekämpft“ habe. Unlängst bezeichnete Wolff in einem Interview der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ die Behandlung der biblischen Schöpfungslehre im Biologie-Unterricht als „modern“.
Bedauerlicherweise wird dies wohl die einzige Auszeichnung des Verbandes an die stellvertretende Ministerpräsidentin Hessen bleiben, da sie sich zwischenzeitlich geoutet hat und Evangelikale hassen nun mal nur ein noch mehr als Realität, Vernunft und die Wahrheit: Homosexuelle!
Arme Karin.
Aber dafür kommt eben von mir zum Ende des Jahres 2007 die Auszeichnung als „Monats-Impudenz“, denn sie als für die Schulen zuständige Ministerin hat sich jetzt an noch eine Uralt-Tradition erinnert, die ebenfalls aus finsteren Zeiten stammt – genau wie die ID-Absurdo-Theorie.
In der Bibel, im zweiten Buch Samuel, kann man lesen, wie der spätere König David reagierte, als er vom Tod König Sauls in der Schlacht am Berg Gilboa erfuhr: Er ließ den Berichtenden kurzerhand von einem seiner Männer erschlagen. Die Überbringer schlechter Nachrichten zu töten war generell eine Zeit lang recht beliebt. Entsprechende Berichte finden sich in der griechischen Antike und auch der Aztekenherrscher Montezuma soll, als ihm das Nahen des Spaniers Cortez gemeldet wurde, die Hinrichtung der Boten angeordnet haben.
Ähnlich erging es just dem sogenannten Mr. Pisa,
Andreas Schleicher.
Als Chef der Abteilung für Indikatoren und Analysen bei der OECD in Paris leitet er die Pisa-Studien und legte sich in den letzten Jahren immer wieder mit deutschen Bildungspolitikern an. Für die 16 deutschen Kultusminister ist Andreas Schleicher ein alter Bekannter - einer, vom den sie nicht gern hören.
Denn wann immer es eine neue PISA-Studie gibt, kommt das gleiche raus:
Deutschland ist am Ende der Skala und ruht sich auf dem ungerechtesten, ineffektivsten Schulsystem aus.
Deutsche Schüler sind einige Jahre hinter den europäischen Nachbran zurück, brauchen dennoch am längsten für die Schule, haben die höchste Abbrecherquote und zudem hängt es in keinem Land der Welt so sehr vom Wohlstand der Eltern ab, welche Chancen das Kind bekommt.
Und nun IGLU – da sieht es doch auf den ersten Blick so aus, als ob Deutschland mal nicht auf dem angestammten Platz Nummer letzt gelandet ist, sondern sich auf dem grandiosen Platz 13 (von 57) gesetzt hat.
Daß deutsche Grundschüler nun doch mal besser abschnitten, als die 9-Jährigen in Rumänien, Montenegro, Mexiko, Indonesien, Argentinien, Brasilien, Kolumbien, Tunesien, Aserbaidschan, Katar und Kirgisien, veranlasste die untätigen Unions-Wuchtbrummen Wolff und Annette Schavan zu orgiastischen Jubelgesängen.
Gar nicht gerne sehen sie die Kommentare der Lehrerverbände, daß man sich auf der Studie nicht ausruhen dürfe, weil diesmal insbesondere Umweltfragen gecheckt wurden, die traditionellerweise in Deutschland viel präsenter sind als in Kirgisien und Kasachstan. Am Mittwochabend betonte Schleicher auf Tagesschau.de, die jüngsten Ergebnisse
bedeuteten keine Verbesserung Deutschlands, weil die Tests von 2003 und 2006 wegen ihrer geänderten Aufgabenstruktur nicht vergleichbar seien.
Das jüngste Testverfahren habe bestimmte Stärken von deutschen Schülern begünstigt Ähnlich äußerte sich auch Matthias Rumpf, Pressesprecher des Berlin Centre der OECD: Aus den neuen Ergebnissen der deutschen Schüler dürfe man nicht den Schluss einer Verbesserung ziehen. "In den vergangenen Jahren wurden Naturwissenschaften nur eingeschränkt abgeprüft", sagte Rumpf.
Grrrrrrrrrr dachte sich da die Wolff’sche und forderte für die CDU-Kultusminister nun mal echte Konsequenzen:
Andreas Schleicher solle zurück treten! Bote weg, Problem gelöst! Vielen Dank Frau Wolff – daß man auch nicht in früher auf den tollen Plan gekommen ist – da hätten wir und ausufernde Feuilletondebatten über die teutonische Verdummung sparen können!
Wolff forderte, Schleicher müsse von seinen Aufgaben bei der OECD entbunden werden. Die Minister seien "grob verärgert" über die Vorabveröffentlichung und die Kommentierung durch Schleicher. Aus ideologischen Gründen könne er es wohl nicht ertragen, wenn Deutschland durch erhebliche pädagogische Reformen besser geworden sei und sich nicht auf das Gleis der Schulstrukturdebatte begeben habe, warf die hessische Kultusministerin Schleicher vor.
Jaja – das ist wirklich wahr.
Keine Satire!
Die Presse reibt sich langsam auch verwundert sie Augen und so schreibt CHRISTIAN FÜLLER:

Verteidigung der Klassenunterschiede - Was in den letzten beiden Tagen mit "Mr. Pisa" geschehen ist, kann einen schon verwundern. Man wusste gar nicht, wie viel Schmutz der feine Lehrerpräsident Josef Kraus in seiner Aktentasche herum trägt, um den Koordinator der Pisa-Studie, Andreas Schleicher, damit zu bewerfen. Und was die Vizeministerpräsidentin aus Hessen, Karin Wolff, an Unwahrheiten verbreiten kann. Gar kein gutes Vorbild, das die beiden LehrerInnen Kraus und Wolff, da für junge Leute abgeben. Du sollst nicht falsch Zeugnis gegen deinen Nächsten ablegen - das ist eine der wichtigsten abendländischen Regeln. Also, nicht lügen!

Eine Frage Herr Füller:
Den Vorwurf der LÜGE verstehe ich allerdings nicht so recht – denn das ist es doch, was Evangelikale professionell tun – kann man da anderes von der Christin des Jahres 2006 erwarten?

Keine Kommentare: