TAMMOX IST UMGEZOGEN / AUS TAMMOX WURDE "TAMMOX-II"

Um die beklagte Seitenaufbaugeschwindigkeit zu verbessern, bin ich auf einen zweiten Blog umgezogen. Und zwar hierhin. Ich bin dankbar für ein Feedback!

Mittwoch, 30. April 2008

Leiden unter Leyen

Heute beginnt dassogenannte Christival in Bremen, jene evangelikale Veranstaltung, die unter der dem Deckmantel der Religion dem Hass und der Intoleranz frönt.
Das nichtssagende Motto ist „Jesus bewegt“.
Dazu passen allerlei obskure Seminartitel wie:

- 109 Hilfe, mein Nachbar ist Muslim!
-324 "Bewahre uns vor dem Bösen" - der Teufel mischt mit!
-340 Unser Gott ist aktiv - Verkündigung im Sport
-513 God is a DJ?!? Christus und die Charts.
Seminarbeschreibung: Was hat Popmusik mit Religion zu tun? Wir wollen gemeinsam der Frage nachgehen, wo sich Gott und aktuelle Musik treffen.
-624 Online und trotzdem rein!? Christen und Pornographie
Seminarbeschreibung: Christen und Pornographie. Men only! Ein Seminar für junge Männer, die natürlich noch nie mit Pornographie zu tun hatten. Erfahrungsberichte, Hilfen und Lösungen.
-642 Sex ist Gottes Idee - Abtreibung auch?

Christival-Sprecher Steve Volke sieht das Evangelikalen-Event euphemistisch:
Das Christival kommt eher aus der konservativeren christlichen Richtung.
Nach massiven Protesten hat das unter der Schirmherrschaft von Frau von der Leyen stehende Fundamentalisten-Treffen immerhin das Seminar mit dem Titel „„Homosexualität verstehen – Chancen zur Veränderung“ aus dem Programm genommen – zu abstrus und wider aller wissenschaftlichen Erkenntnisse sollte es hier zugehen.
Auf die Parolen des Christival-Vorsitzenden Roland Werner angesprochen, der eindeutig diskriminierend feststellte: „Schwulsein ist nicht dem Willen Gottes gemäß“, sekundiert auch Steve Volke:
Ja, das steht aber so in der Bibel. Jetzt ist die Frage, ob man die Bibel ernst nimmt oder nicht.
Daß „Schwule wie Volker Beck gar nicht geheilt werden wollen“, passt nicht in sein fundamental-verurteilendes Menschenbild: Homosexuelle sollten sich doch von ihrer Veranlagung lösen:
„Volker Beck sagt, wenn einer darunter leidet, muss er darin bestärkt werden, sich so anzunehmen, wie er ist. Das sehen wir anders. Wenn jemand leidet, ist es die Aufgabe von Christen, ihm zu helfen.“
(An dieser Stelle ein Zitat aus dem neusten Brockhaus:
In der Sexualforschung geht man davon aus, dass die HOMOSEXUELLE ORIENTIERUNG EBENSO WIE DIE HETEROSEXUELLE tief und UNABÄNDERLICH mit der Persönlichkeit verknüpft ist. Die Homosexualität wird inzwischen VON ALLEN MIT IHR BEFASSTEN WISSENSCHAFTLICHEN DISZIPLINEN als ein häufig vorkommendes sexuelles NORMALPHÄNOMEN angesehen.)
Natürlich spielen die Evangelikalen auf der ganzen Klaviatur der Engstirnigkeit und kommen dabei ordentlich in Konflikt mit den humanistischen Grundwerten.
Frauen haben nach ihren kruden Vorstellungen eben NICHT dieselben Rechte wie Männer und natürlich muß man seine Kinder schlagen.
Dies verdeutlicht zum Beispiel der evangelikale Prediger Chuck Smith. Der 80-Jährige ist Begründer der Calvary Chapel Bewegung, die nun auch in Deutschland mit Gottesdiensten und Gemeindegründungen aktiv ist. Dazu der aktuelle Spiegel:
Beim Thema "Christliche Familienbeziehungen" plädiert Smith für eine eher überkommene Rollenverteilung zwischen Frau und Mann. In der Bibel gebe es ja schließlich eine Stelle, so Smith, wo die Frau einmal den Mann geleitet habe: "Das war damals im Garten Eden, und seitdem haben wir Probleme." Smith scherzt nicht, er meint es ernst: "Gottes Rollenverteilung ist, dass der Mann das Haupt des Hauses ist und dass sich die Frau dem Mann unterordnet." So sei die "göttliche Ordnung". Für Prediger Smith ist der Ungehorsam der Kinder den Eltern gegenüber "ein Zeichen moralischen Verfalls". So steht es in der Bibel, und das gilt - wie alles - eins zu eins. Smith schwört auf das Erziehungsmittel Züchtigung: "Ein Kind, das seinen natürlichen Neigungen überlassen wird, ist nicht von Grund auf gut, sondern von Grund auf böse und sündhaft." Gefordert sei deswegen die "Zucht mit Bestrafung". Da in der Bibel stehe: "Wen der Herr liebt, den züchtigt er", wäre es doch falsch zu unterlassen, "unsere Kinder zu bestrafen oder sie zu züchtigen".
Klaus Möhle, Grünen-Fraktionsvize der Stadt, die das Evangelikaliban erdulden muß, fühlt sich an das "finsteres Mittelalter", erinnert.
Grüne, SPD, Gewerkschaften protestieren, sogar Pfarrer wie Bremer Bernd Klingbeil-Jahr machen mobil: "Fundamentalistische Missionsarbeit" wirft der Pastor ihnen vor, eine "schwarzweiße, allzu schlichte Geisteshaltung".
Ganz anders die Bundesfamilienministerin:
Die Hepta-Mutter ist nicht nur Schirmherrin, sondern spendierte gleich noch 250.000 EURO aus der Steuerkasse Zuschuß für das Christival.

Dienstag, 29. April 2008

Dumm, dümmer, CDU.

Da kann das deutsche Schulsystem noch so sehr von internationalen Studien und Pisa-Keulen in Richtung integrierende Schulformen gehämmert werden – solange es noch CDU-Landesregierungen gibt, wird hierzulande begeistert selektiert, diffamiert und stigmatisiert.
Politiker wie Günter Winands, CDU-Staatssekretär im NRW-Schulministerium, fühlen sich so sehr der allgemeinen Volksverdummung verpflichtet, daß sie mit beeindruckender Ignoranz alle wissenschaftlichen Erkenntnisse übersehen und hartnäckig weiterhin alles dafür tun, daß deutsche Schüler im internationalen Vergleich weiter absteigen.
Einem naiven Beobachter stellte ich hier die Frage, worin wohl das Interesse der Union liegen könnte dem deutschen Volk so massiv und nachhaltig zu schaden – aber die Tatsache, daß diese Gestalten immer wieder gewählt werden und derzeit 12 von 17 Regierungen in Deutschland stellen, zeigt deutlich, daß die erwünschte Verblödung des Durchschnittsdeutschen schon genügend fortgeschritten ist, um an der Macht zu bleiben.
Nur die dümmsten Kälber wählen ihre Metzger selber.
Dazu ein paar Zahlen:
In Deutschland machen jedes Jahr rund 400.000 Schüler das Abitur.
Das sind gute 40 % des Jahrgangs.
Nur 30 % beginnen allerdings tatsächlich ein Studium.
Die Abiturientenquoten sind von Bundesland zu Bundesland sehr unterschiedlich. Die niedrigste Quote hat Bayern mit lediglich 22 %; am besten schneiden die drei Stadtstaaten ab mit je gut 35%.
Im internationalen Vergleich sieht es einfach nur düster aus – das Möchtegern-Land der Dichter und Denker ist bildungspolitisch abgehängt und bringt viel zu wenig Hochschüler hervor.
Im OECD-Durchschnitt erwerben 65 % eines Jahrgangs die Hochschulreife. Schweden, Italien und Japan liegen bei rund 70 %, Finnland, das PISA-Musterland gar bei 91 % - wir, die Deutschen dümpeln bei 40%.

Möglicherweise denkt da der ein oder andere CDU-Bildungspolitiker, daß wir irgendwelche natürlichen Ressourcen oder Bodenschätze hätten, so daß es in der Globalisierung nicht auf Bildung ankäme.
Daher wird darauf hin gearbeitet, daß die Abiturientenquote möglichst schlecht ist. Ein Viertel der Schüler ist derzeit in Hauptschulen verwahrt – man nennt sie in diversen Artikeln „Restschulen“, weil hier alle diejenigen landen, von denen man eh nicht mehr erwartet, daß sie jemals einen Job finden und daher auch keine Qualifikation brauchen.
Die Hauptschulquote ist wieder einmal in Bayern am höchsten – 37 %.
Hauptschüler sind spätestens seit Rütli so vollständig stigmatisiert, daß sich schon jüngste Kinder – also nach der vierten Klasse – damit abfinden, daß ihnen nur eine Hartz-IV-Existenz für den Rest ihres Lebens bleibt.
Das deutsche Selektionssystem schafft es aber sogar jährlich Myriaden Kinder von den Schulen abgehen zu lassen, die noch schlechter dran sind:
100.000 Kinder gehen ganz und gar ohne Abschluß von der Schule und weitere 450.000 Schüler sind sogar noch von den Verwahrungsanstalten „Hauptschule“ auf Hilfsschulen ausgesondert worden.
Die große bildungspolitische Anstrengung bezüglich dieser 4 -5 % der Schüler insgesamt bestand in den letzten zwei Dekaden darin, daß die KMK die Hilfsschulen von ihrem gar üblen Ruf zu befreien suchte, indem sie eine große Umbenennungsaktion startete.
Jetzt steht sogar eine ganze Bandbreite verschiedener Bezeichnungen zur Verfügung. Ab Mitte der 1990er Jahre gehen immer mehr Bundesländer dazu über, den Begriff Sonderschule bei allen Sonderschulformen durch andere Begriffe wie Förderschule oder Schule mit sonderpädagogischem Förderschwerpunkt zu ersetzen. Eine Förderschule – auch Sonderschule, Förderzentrum oder Schule mit sonderpädagogischem Förderschwerpunkt – ist eine Schule für Kinder, die in der allgemeinen Schule nicht oder nicht ausreichend gefördert werden können, weil die notwendigen Rahmenbedingungen dort nicht vorhanden sind.

Problem gelöst?

Was man nur falsch machen kann, wird im deutschen Schulsystem gemacht – während in Italien gerade mal 1 % (!!!!) (Schweden 4 %, England 7%, usw) der förderbedürftigen Schüler auf Sonderschulen weggeschoben werden, sind es in Deutschland sage und schreibe 87 % (!!!), die dann auch noch zu über 99% für immer ausgesondert bleiben und nicht mehr den Sprung zurück zur Hauptschule schaffen.
Dadurch, daß die dann komplett stigmatisiert sind und überhaupt keine Stimulationen mehr haben sinkt der Durchschnitts-IQ dann systematisch ab.
Dazu hat die Uni Hamburg eine erschreckende Studie erstellt:
Liegt der durchschnittliche Intelligenzquotient der Schüler im ersten Jahr einer Sonderschule noch bei 87, sinkt er im Jahr 2 schon auf 86, im Jahr 5 auf 79 und nach sechs Jahren Hilfsschule ist die Verdummung so weit fortgeschritten, daß die Schüler bei nur noch 76 liegen.
Der deutsche Durchschnitts-IQ liegt (noch) bei ~ 100.
Im unteren Bereich unterscheidet man Lernbehinderung (IQ 85–70), leichte (IQ 69–50), mäßige (IQ 49–35), schwere (IQ 34–20) und schwerste Intelligenzminderung (IQ<20). style="font-weight: bold; color: rgb(255, 0, 0);" href="http://www.wdr.de/tv/monitor/beitrag.phtml?bid=954&sid=180#id589">Monitor-Sendung doch tatsächlich folgendes erklärte:
„Wir täten diesen Kindern Unrecht, wenn wir ihnen nicht eine differenzierte Förderung zukommen ließen, und sie dann in ein Regelsystem geben würden, wo diese Kinder weniger Chancen haben, als wie in einer Förderschule."
Der Prof. Hans Wocken, Erziehungswissenschaftler entgegnet:
"Genau das ist falsch! Es gibt Untersuchungen zur Wirksamkeit der integrativen Förderung von lernbehinderten Schülern. Und es ist internationales Forschungsergebnis, dass die lernbehinderten Schüler in allgemeinen Schulen in ihren Leistungen besser gefördert werden, als auf jeder Förderschule. Es gibt nicht eine einzige seriöse, wissenschaftliche Untersuchung, die eine höhere Lernwirksamkeit der Förderschule belegt.“
Aber es birgt eben auch Gefahren sich nach diesen Studien zu richten – womöglich machen dann mehr Schüler einen Abschluß, der Durchschnitts-IQ steigt und am Ende studieren noch mehr Schüler!
Das wäre natürlich eine echte Hiobsbotschaft für die CDU-Parteistrategen.

Wer soll dann die Merkel-Rüttgers-Partei noch wählen?

Montag, 28. April 2008

Gesetze und ihre Anwendung

Wir leben in einem schönen Land und in diesem gibt es zwar eine unüberschaubare Masse unverständlicher Regelungen – aber einige Gesetze sind sehr erfreulich klar.
Dazu gehört der § 130 über die Volksverhetzung aus dem Strafgesetzbuch.
Ich bin kein Jurist, aber das scheint mir auch als Normalbürger verständlich zu sein. Es geht darum, daß nicht zu hass oder Gewalt gegen Teile der Bevölkerung aufgerufen werden darf.
Ein Teil des Paragraphen beschäftigt sich ausdrücklich mit Schriften: Mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe wird bestraft, wer

1. Schriften , die zum Haß gegen Teile der Bevölkerung oder gegen eine nationale, rassische, religiöse oder durch ihr Volkstum bestimmte Gruppe aufstacheln, zu Gewalt- oder Willkürmaßnahmen gegen sie auffordern oder die Menschenwürde anderer dadurch angreifen, daß Teile der Bevölkerung oder eine vorbezeichnete Gruppe beschimpft, böswillig verächtlich gemacht oder verleumdet werden,

a) verbreitet,

b) öffentlich ausstellt, anschlägt, vorführt oder sonst zugänglich macht,

c) einer Person unter achtzehn Jahren anbietet, überläßt oder zugänglich macht oder

d) herstellt, bezieht, liefert, vorrätig hält, anbietet, ankündigt, anpreist, einzuführen oder auszuführen unternimmt, um sie oder aus ihnen gewonnene Stücke im Sinne der Buchstaben a bis c zu verwenden oder einem anderen eine solche Verwendung zu ermöglichen, oder

2. eine Darbietung des in Nummer 1 bezeichneten Inhalts durch Rundfunk, Medien- oder Teledienste verbreitet.


Das finde ich vollkommen richtig, aber als Nichtjurist verstehe ich leider nicht wieso dieser Paragraph mal angewendet wird und mal nicht.
Vielleicht sind Staatsanwälte auch einfach nicht allwissend.
Daher möchte ich hier öffentlich eine Schrift benennen, die wirklich dem Hass frönt und somit aus dem Verkehr gezogen werden müßte – wenn auch der Autor wohl nicht mehr selbst zu belangen ist.
Schriften, die zum Haß gegen Teile der Bevölkerung aufrufen sind zum Beispiel in Massen verbreitete Bücher, in denen es heißt:

"Und Mose wurde zornig über die Hauptleute des Heeres, die Hauptleute über tausend und über hundert, die aus dem Feldzug kamen, und sprach zu ihnen: Warum habt ihr alle Frauen leben lassen?" (4. Mose 31,14-15)

"So tötet nun alles, was männlich ist unter den Kindern, und alle Frauen, die nicht mehr Jungfrauen sind; aber alle Mädchen, die unberührt sind, die lasst für euch leben." (4. Mose 31,17-18)

"Wenn jemand einen widerspenstigen und ungehorsamen Sohn hat, der der Stimme seines Vaters und seiner Mutter nicht gehorcht und auch, wenn sie ihn züchtigen, ihnen nicht gehorchen will, so sollen ihn Vater und Mutter ergreifen und zu den Ältesten der Stadt führen und zu dem Tor des Ortes und zu den Ältesten der Stadt sagen: Dieser unser Sohn ist widerspenstig und ungehorsam und gehorcht unserer Stimme nicht und ist ein Prasser und Trunkenbold. So sollen ihn steinigen alle Leute seiner Stadt, dass er sterbe, ..." (5. Mose 21,18-21)

"Wenn eine Jungfrau verlobt ist und ein Mann trifft sie innerhalb der Stadt und wohnt ihr bei, so sollt ihr sie alle beide zum Stadttor hinausführen und sollt sie beide steinigen, dass sie sterben, die Jungfrau, weil sie nicht geschrien hat, obwohl sie doch in der Stadt war, den Mann, weil er seines Nächsten Braut geschändet hat; ..." (5. Mose 22,23-24)

"Wenn jemand bei einem Manne liegt wie bei einer Frau, so haben sie getan, was ein Gräuel ist, und sollen beide des Todes sterben; ..." (3.Mose 20,13)

"Die Zauberinnen sollst du nicht am Leben lassen." (2. Mose 22,17)

"Wohl dem, der deine jungen Kinder nimmt und sie am Felsen zerschmettert!" (Psalm 137,9)

"So zieh nun hin und schlag Amalek und vollstrecke den Bann an ihm und an allem, was es hat; verschone sie nicht, sondern töte Mann und Frau, Kinder und Säuglinge, Rinder und Schafe, Kamele und Esel." (1. Samuel 15,3)

"Es sollen auch ihre Kinder vor ihren Augen zerschmettert, ihre Häuser geplündert und ihre Frauen geschändet werden." (Jesaja 13,16)

"Da nahmen wir zu der Zeit alle seine Städte ein und vollstreckten den Bann an allen Städten, an Männern, Frauen und Kindern, und ließen niemand übrig bleiben. Nur das Vieh raubten wir für uns und die Beute aus den Städten, die wir eingenommen hatten." (5. Mose 2, 34-35)

"Du wirst alle Völker vertilgen, die der HERR, dein Gott, dir geben wird. ..." (5. Mose 7,16)

"Dazu wird der HERR, dein Gott, Angst und Schrecken unter sie senden, bis umgebracht sein wird, was übrig ist und sich verbirgt vor dir. Lass dir nicht grauen vor ihnen; denn der HERR, dein Gott, ist in deiner Mitte, der große und schreckliche Gott." (5. Mose 7,20-21)

"Er, der HERR, dein Gott, wird diese Leute ausrotten vor dir, einzeln nacheinander. …" (5. Mose 7,22)


Sonntag, 27. April 2008

Schizophren.

1992 schrieb der renommierte Wirtschaftsjournalist von „Capital“ Günther Ogger sein berühmtes „Nieten in Nadelstreifen“.
Die Hauptthese erscheint unangenehm aktuell: Die Herren der deutschen Wirtschaft verfügen über alles und haften für nichts. Das verführt zu sorglosem Umgang mit den anvertrauten Ressourcen, also Menschen und Kapital. Im Boom der 80er Jahre blieben Fehler der Versager in den Chefetagen unentdeckt. Nun, da die Konjunktur nachließe, kämen sie ans Licht.
Wer hätte geahnt welch Tolldreistheiten sich noch Ackermann, Esser, Schrempp, Zumwinkel & Co noch anstellen würden. Eine Billion Kapital haben jetzt alleine die Investmentbanken vernichtet – auf dem Rücken der ärmsten Hausbesitzer und natürlich sind die Herren Bankiers persönlich fein raus, können in ihren Abfindungsmillionen baden und werden selbst nach den größten Skandalen überhaupt gerne als Chefberater einer gewissen deutschen Bundeskanzlerin eingesetzt.
Meine Lieblingswitze sind immer noch
1.) Daß Frau Merkels offizieller „KLIMASCHUTZBEAUFTRAGTER DER BUNDESREGIERUNG“ doch tatsächlich der Chef des Energiekonzerns Vattenfall, Lars Göran Josefsson, ist

2.) Daß Merkels allgemeiner Wirtschaftsberater HEINRICH VON PIERER ist ! Wir wissen jetzt welch ungeheures Maß an Korruption unter seiner Ägide bei Siemens herrschte. Ein "bestechungsfreundliches Klima" habe dort geherrscht, kritisierte das Landgericht Darmstadt sogar höchstrichterlich.
Dieses CSU-Mitglied Pierer berät also kostenträchtig (was kostet uns Steuerzahler das wohl?) und man wundert sich ernsthaft weswegen Deutschland nicht in der Lage ist als einziges EU-Land die UN-Konvention gegen Korruption (UNCAC) zu ratifizieren, die die Bundesregierung bereits vor drei Jahren unterzeichnet hat.

3.) Kaum zu glauben, aber wahr: Der von Merkel berufene Berater für Afrika beim G8-Gipfel ist niemand anders als Daimler-Chrysters Ex-Boss Jürgen Schrempp gewesen.Dieser weltgrößte Wirtschaftsversager, der die größte Menge Kapital aller Zeiten vernichtet hat, mit allen seinen Fusionsstrategien KOMPLETT scheiterte, Hunderttausende Arbeitsplätze vernichtete, Nepotismus betrieb (Sein Bruder ist Daimler-Manager in Italien) und sich selbst die Bezüge unablässig erhöhte!

Die Forderung nach einer Begrenzung der Explodierenden Managergehälter ist natürlich populär und so stellte auch Merkel gerne mal öffentlich Forderungen in dieser Richtung an – freilich ohne jemals Taten folgen zu lassen.
Ihre Freunde in den Chefetagen haben also nicht wirklich etwas zu befürchten; wie immer kommt aus dem Bundeskanzleramt nur Populismus pur.
Da es womöglich tatsächlich nicht so einfach ist der Privatwirtschaft Obergrenzen auf’s Auge zu drücken, hat sich die SPD um einen Kompromiss bemüht, der durchaus sehr maßvoll ist und Gregor und Oskar offiziell nicht gefallen dürfte.
Die SZ spricht von einem gelungen Balanceakt.
Es handelt sich um zwei Kernpunkte; zum einen soll der gesamte Aufsichtsrat Kenntnis über die Vorstandvergütung haben und zum anderen soll endlich der absurd ungerechte Zustand gedeckelt werden, daß die Bezüge auch noch von der Steuer absetzbar sind - dass der normale Steuerzahler die Gehälter der Manager nicht mitfinanzieren muss.
Immerhin geht es dort um erhebliche Summen, so daß sogar der Köhler-Horst dazu etwas sagte. Die Debatte über hohe Managergehälter hat neue Nahrung bekommen, nachdem bekannt wurde, dass der Porsche-Chef Wendelin Wiedeking 2007 mehr als 56 Millionen Euro verdient hatte. Mit den Worten, bei den Gehältern der Manager habe die Bevölkerung "das Gefühl, dass etwas nicht stimmt", hatte sich der Bundespräsident eingeschaltet. "Die Führungspersönlichkeiten in der Wirtschaft müssen begreifen, dass ihr Verhalten Auswirkungen auf den Zusammenhalt der Gesellschaft hat."
Wiedekings Argument, daß es dem Porsche-Konzern schließlich auch ausgezeichnet ergangen sei unter seiner Führung – was tatsächlich kaum zu bestreiten ist – zieht natürlich in gewisser Weise – aber gerade wenn Porsche doch so phantastisch verdient hat, dann muß doch erst recht nicht der Steuerzahler für sein Gehalt aufkommen!
Nach welcher absurden Logik werden die 56 Millionen abgesetzt und dann von der sprichwörtlichen Krankenschwester und dem Lidl-Regalauffüller finanziert?
Ich sehe schon wieder, wie sich die LINKE-Strategen die Hände reiben – welch wunderbare Wahlkampfthematik in einer Neidgesellschaft, wie der deutschen.
Die größere Regierungspartei verblüfft allerdings – während der CDU-Regierungschef des mit Abstand größten Bundeslandes schon weit links an der SPD vorbeigeschossen ist und Linkspopulismus hoch drei betreibt, besinnen sich nun auf einmal andere CDU-Obermacker auf die Großkonzernarschkriecherei ihrer Partei:
Führende CDU-Politiker, unter ihnen Parteivize Christian Wulff, lehnen das SPD-Vorhaben zur Deckelung von Managergehältern und -abfindungen strikt ab.
Wulf gegenüber der SZ:
"Der Staat muss endlich der Versuchung widerstehen, sich in alles mehr als nötig einzumischen, ansonsten bekommt der Standort Deutschland einen Imageschaden", so Wulff. Ähnlich äußerte sich auch Unions-Fraktionsvize Michael Meister. Gefragt sei die Wirtschaft, die eine entsprechende Selbstverpflichtung abgeben müsse.
Ach soooooo – na DAS hat ja bisher auch immer so grandios funktioniert.
Gerne würde man nun die Meinung der mit Richtlinienkompentenz ausgestatteten Angie wissen – aber bekanntlich mischt sich die Dame grundsätzlich nicht in politische Dinge ein.

Samstag, 26. April 2008

Fragen

Zum trillionsten Mal wurde diese Woche das Thema „der Glaube heutzutage“ diskutiert. Der Verein Atlantic Forum hatte zur Podiumsdiskussion geladen.
Einen praktizierenden Christen davon zu überzeugen, daß seine Religion menschenfeindlich und kriegsfördernd ist, hat ungefähr die gleiche Wahrscheinlichkeit wie eine schwule Hochzeit zwischen George W. Bush und Osama bin Laden.
Üblicherweise kommt es aber ohnehin nie soweit, daß Christen mit der Meinung konfrontiert werden, daß sie abschwören sollen. Vielmehr sind es die Atheisten, die sich üblicherweise heftigen religiösen Attacken und Unterstellungen zu erwehren haben.
Im besten Falle kann ein Nichtreligiöser um etwas Toleranz bitten – so verfestigt ist der Irrglaube, daß Religion grundsätzlich etwas Gutes sei und dementsprechend diejenigen, die sich davon lösen unverständlich agieren.
Das muß auch so sein – denn der Glaube ist bekanntlich der Feind des Wissens.
Wer glaubt, weiß nicht definitiv und umgekehrt.
Die Zuspitzung dieses philosophischen Grundproblems erleben wir in der amerikanischen Science vs Creation – Diskussion.
Von allen wissenschaftlichen Theorien ist die Evolution so gut wie keine andere bewiesen – sei es biologisch, genetisch, archäologisch oder chemisch.
Es gibt natürlich auch eine unendliche Fülle von physikalischen Beweisen für das Alter allermöglichen Evolutionsbausteinen aus Flora und Fauna - mittels Radiokarbondatierung zum Beispiel. Sachlich ist das Thema also nicht zu diskutieren, da sich der Glaube hier beispielhaft gegen die Fakten erhebt – „das muß man eben glauben“ ist das Totschlaggegenargument zu jedem Einwand der Wissenschaft.
Der Glaube versetzt den Menschen also zurück in seine selbstverschuldete Unmündigkeit.
Das Menschsein selbst steht zur Debatte, weil es sich durch unseren Intellekt auszeichnet – denn nur die kognitiven höheren Hirnfunktionen machen den qualitativen Unterschied eines Homo Sapiens zu irgendeinem anderen Tier.

Eine bizarrer Aspekt übrigens, daß sich ausgerechnet die Evolutionsgegner durch ihre Denkverweigerung am nächsten zurück zu den Affen entwickeln.
Ich möchte schließen mit zwei Zitaten von konservativen Politikern:

1.) CDU-Mitglied Michel Friedmann: "Der Mensch muss die Frage nach dem Warum stellen. Solange er diese Aufgabe an die Religion delegiert, gibt er die Verantwortung für sich selbst ab." Das dürfe nicht sein, sagte Friedmann. Er lehne Religion ab, wenn sie sich über die Vernunft erhebe. Recht hat er, der Friedmann – lieber selbst denken, als tumb darauf zu verzichten.

2.) Jean-Claude Juncker: „Die katholische Kirche sagt, wenn die Kirche keine Fragen beantworten will, existiert die Frage nicht.“

Freitag, 25. April 2008

Auf einem Auge blöd

Da gruselt es den deutschen Wessi immer wieder so sehr über die bräunlich versumpfte Ost-Jugend, daß man sich nur noch in sarkastische Witze flüchten kann.

Was sagt die brandenburgische Mutter, wenn sie ihren Sohn such?
– „Ich geh‘ mal nach dem Rechten sehen!“

Soziologen und Pädagogen stehen bei der Ursachenforschung vor schweren Problemen – wie kommt es zu derart verbreiteter Xenophobie ausgerechnet in Landstrichen, in denen der Ausländeranteil unter 1% liegt?
Wieso flammt der Antisemitismus unter sächsischen Jugendlichen bei fast kompletter Abwesenheit von Juden auf?
Man ist geneigt der vermutlich unfairen Definition zuzustimmen, daß es sich bei den jetzigen Ostdeutschen lediglich um DDR (= Der Dummer Rest) handelt, dessen Jugendliche bestenfalls dazu taugen als Parade-Neonazis im RTL-Erziehungscamp bestaunt zu werden oder als Klischee-Friseuse Mandy im BigBrother-Container zu sitzen, um die eigene Debilität zu illustrieren.
Noch unverständlicher als die Ursachen der ostdeutschen Antipathisierung ist die vollkommene Passivität der verantwortlichen Politiker vor Ort.
Da die Bundespolitik das Thema „tumbe Ostjugend“ penetrant ignoriert, wäre es doch an den OST-MP’s wenigstens pro forma gegen den totalen Image-Verlust anzugehen.
Da bewegt sich aber nichts.
Vermutlich liegt es daran, daß die Landesregierungen sowohl fachlich als auch moralisch komplett überfordert sind.
Jüngstes Negativbeispiel ist der Oberthüringer Dieter Althaus.
Der Katholik und Diplom-Lehrer, der schon zu DDR-Zeiten Mitglied der Block-CDU war, machte schon mehrfach durch abstruseste Ideen auf sich aufmerksam. Vorstellungen mit denen er erkenntnistheoretisch irrlichtert.
So hat Dieter Althaus sich am Dialog mit Kreationisten interessiert gezeigt und lud im Herbst 2005 Siegfried Scherer, einen der Autoren des Buchs „Evolution – ein kritisches Lehrbuch“, zum so genannten „Erfurter Dialog“ in der Thüringer Staatskanzlei ein.
Scherer ist einer der Bizarrlinge, die zum Zwecke der Verdummung der Jugend von einer wörtlichen Bibelinterpretation bei der Schöpfungstheorie ausgehen.
Schon 2002 behauptete der römisch-katholische Althaus über das kreationistisch vermurxte Machwerk: "Das Buch ist ein sehr gutes Beispiel für wertorientierte Bildung und Erziehung", weiter hoffe er "dass Scherers Buch nicht nur von Biologielehrern für den Unterricht verwendet wird, sondern auf eine weit darüber hinaus gehende Leserschaft trifft“.

Althaus‘ neuster Streich zum Beweis seiner ungenügenden Eignung als Regierungspolitiker ist seine gerade vorgestellte große Kabinettsumbildung:
In einer Art letzten Aufgebots bestellt der Erfurter MP gleich 5 der insgesamt 8 Ministerämter neu.
Neue Justizministerin wird zum Beispiel Marion Walsmann, die von 1986 bis zur Wende für die DDR-CDU in der Volkskammer saß und brav zu allen Honecker-Entscheidungen „Amen“ sagte.
Wesentlich gruseliger geht es im Kultusministerium zu – ausgerechnet in einem Land mit desorientierter und rechtslastiger Jugend, setzt Althaus hier einen dümmlichen „Junge Freiheit“-Schreiberling der ganz ultrarechten Sorte ein:
Peter Krause heißt die künftige Fehlbesetzung.
Über seine schreibende Mitarbeit bei den Bräunlichen sagte er 2004 in beispielsloser Naivität : "Die 'Junge Freiheit' war mir nicht als rechtsextrem bekannt". Linke-Spitzenkandidat Bodo Ramelow wirft ihm vor, Krause habe bislang "keine klare Grenze zwischen Ultra-Konservativen und Neofaschisten gezogen".
Für SPD-Landesgeschäftsführer Jochen Staschewski ist Krause immerhin ein Mann aus der "Grauzone der extremen Rechten".
Der prominenteste Thüringer im Bundestag, Carsten Schneider, gibt in der ZEIT zu bedenken, daß sich Althaus‘ Neuer nicht vom seiner miefigen Vergangenheit distanziere; im Gegenteil: In einem aktuellen Interview habe er die Zeitung als "anerkanntes Medium der deutschen Presselandschaft" bezeichnet.
Damit sei Krause "als Minister mit Ressortverantwortung für Schüler und Lehrer nicht geeignet".

Donnerstag, 24. April 2008

Desorientiert.

Der bayerische Huber-Erwin hat derzeit so eine Phase.
Eine Phase, die man manchmal hat, wenn einfach alles schief geht und das Pech an einem klebt. Was der CSU-Chef anpackt misslingt und das in der Vorphase des bayerischen Landtagswahlkampfes. Transrapid, Rauchverbot, Pendlerpauschale – ein Megamurx jagt den nächsten. All die schönen extra inszenierten Nebenkriegsschauplätze, um von seinem eigentlichen Megadesaster abzulenken verrecken wie die deutschen Flops beim Schlager-Grand-Prix.
Wäre der niederbayerische Politschuster mit dem Debilen-Idiom doch bloß bei seinen Landesleisten geblieben!
Da sitzt der Erwin im Pech einer so schönen und reichen Landesbank vor und könnte das tun, wozu Landesbanken da sind – nämlich die heimische Wirtschaft zu fördern, bayerischen Kleinunternehmern und Mittelständlern mit Krediten zu helfen.
Aber nachdem sein Vorbild Stammel-Ede auch immer wieder in den großen Berliner Politteich geplantscht hatte, dachte sich sein Nachfolger im Parteivorsitz, daß er statt dessen doch das ganze Geld der bayerischen Landesbank doch auch in die USA für faulen und platzende Immobilienspekulationen schaufeln könnte.
Scheiß auf die bayerische Wirtschaft.
Wie alles was Huber anfasst, ging bekanntlich auch dieser Plan schief und so können die bayerischen Steuerzahler nun für 4,1 Milliarden Euro geradestehen, die dem CSU-Chef bedauerlicherweise zwischen seinen Grabschern weggeflutscht sind.
Nach neusten Umfragen wollen dennoch 51 % im Herbst die CSU wählen – also mehr als die Hälfte der Wähler scheinen sich nicht daran zu stören belogen zu werden und dann für die Unfähigkeit der CSU-Polit-Truppe ordentlich ins Portemonnaie greifen zu müssen. Da kann man nichts machen.
Wenn man schon zuhause wie ein Elefant mit Plattfüßen und Gleichgewichtsstörungen im Porzellanladen umher steppt, hilft nur noch eins; dachte sich nun heute der Huber-Erwin:
Dummdreitsheit und zur Ablenkung auf den politischen Gegner eindreschen.
Gedacht, getan:
Die BILD fragte Huber was er denn von der neuen Berechnung der KFZ-Steuer hielte, die Besitzern von älteren Autos deutlich höhere Kosten verursachen würde? Die Umstellung der KfZ-Steuer auf die neue CO2-Steuer vom kommenden Januar an bedeutet für 16 Millionen Besitzer älterer Autos mit hohem CO2-Ausstoß höhere Steuern. Mehrkosten zum Beispiel für einen VW Passat Diesel 87 Euro.
„Skandal“ skandierte der CSU-Wadenbeißer im Glauben dem SPD-Bundesfinanzminister ordentlich ans Bein zu pinkeln.
"Keine Strafsteuer für die einfachen Leute, die sich nicht von heute auf morgen ein neues Auto kaufen können."
Immer feste druff.
Doof nur, daß sich Huber nicht über die verschiedenen Gesetzentwürfe informiert hatte, bevor er pöbelnd lospolterte.
Außerdem sind sich diese Berliner Kürzel – BMWI, BMF -auch so ähnlich – da kann sich ein einfacher Bayer schon mal vertun.
Tatsächlich stammt der vom Oberbayern so gescholtene Plan gar nicht von Steinbrück sondern vom CSU-Kollegen Glos.
Dumm gelaufen – statt mal von sich abzulenken , rotze Huber also seine eigene Partei an, der er vorsteht und ist nun erst recht der Depp der Nation.
Glück im Unglück für Huber: BMF-Sprecher Torsten Albig bot umgehend seine Hilfe an, falls Huber mal wieder nach Pöbeln sein sollte und er nicht durchblickt worauf man hauen sollte:
„Kleiner Tipp zum Schluss an all die, die Papiere kriegen, von denen sie nix verstehen: immer erst im Bundesfinanzministerium nachfragen. Wir helfen gerne weiter.“

Mittwoch, 23. April 2008

Neuerlicher Wahn

Neben Kreuznet gibt es noch jede Menge andere christliche Irre – so ist es ja nicht, daß die Katholiban die einzigen Gehirn-Entkernten wären.
Da gibt es beispielsweise noch den christlichen Versandhandel und Verlag Hänssler, der nach eigenen Angaben 28.000 christliche Titel vertreibt. Als Bestseller werden dort bizarre Gaga-Werke gepriesen, wie zum Beispiel:
Feiert Jesus-Vol. 3“ für nur € 9.95. Auch dieses Mal einfach ein Muss für jedes Lobpreisteam und ideal für Hauskreise, Jugend- und Freizeitgruppen. Mit mehr als 200 Liedern vieler deutscher und internationaler Künstler erhält man die optimale Vielfalt aus aktuellen, etablierten und unbekannteren Lobpreisliedern und somit die Mitsinghits von heute und morgen.
Aber außer Büchern und Filmen gibt es noch viele erstaunlich sinnige Dinge ohne die man sich ein Leben kaum noch vorstellen mag. Wie konnte ich nur bisher Geschenke verpacken ohne die praktische Box „Kleine Grüße zum Kleben - 32 Bibelverse“ ? Schmücken Sie Ihre Briefe, Karten oder Geschenke mit Bibelversen! Diese dekorative Aufkleberbox im Briefkastendesign enthält 32 ermutigende Bibelverse zum Verschicken. So verschönern Sie liebevoll jeden Gruß!
Nur € 6,95.
Allerliebst auch TESTAMINT – die Minz-Bonbons mit Bibelversaufdruck! Welcher ordentliche Christ kann auch die schnöden atheistischen TicTacs lutschen – so ganz nackt und gottlos wie sie sind?
Auch mein Auto soll nicht mehr so nackt aussehen und dank Hänssler kann ich nun den christlichen Aufkleber - Fahr nie schneller als Dein Schutzengel fliegen kann – für € 1,80 erwerben. So weit so wirr.
Leider ist das allerbeste Werk des Hauses, um das sich der Chef Friedrich Hänssler (81) höchstpersönlich in Form eines Frage-Buches kümmert, erst im Mai erhältlich: Das Überlebensprinzip - Warum wir die Schöpfung nicht täuschen können – Fragen an Eva Herman, die bekannte Expertin für alles Uterelle, Unsinnige und Ultrarechte.
Im Verlagsprogramm wird wenig neutral geworben:
Eva Herman hat einen Nerv getroffen. Wie geht man damit um, die Person zu sein, die unbequeme Wahrheiten anspricht? Friedrich Hänssler ist mit der ehemaligen Tagesschaumoderatorin ins Gespräch gekommen: über Familie und Kinder in Deutschland; über Karriere, Emanzipation und die 68er; über Glauben und den Mut, neue Wege einzuschlagen.
Die kruden antifeministischen Thesen der braunen Eva werden also als „unbequeme Wahrheiten“ dargestellt. Im September 2007 erregte Eva Herman Diskussionen, weil sie die "Wertschätzung" von Familie und Kindern unter den Nationalsozialisten als "gut" bezeichnete.
Während jede Frau mit mehr als drei Gehirnzellen, ob der reaktionären Tumbheit der Vierfachverheirateten würgten, waren die christlichen Ultras naturgemäß entzückt und hofierten sie durch ihre groteske Welt des alttestamentarischen Wahns.
Ist der Ruf erst ruiniert, lebt es sich ganz ungeniert, dachte sich da wohl die blonde Blödblinze, verließ ihren bisherigen Pendo-Verlag und kroch gleich zu Hänssler.

Dienstag, 22. April 2008

Psychos

Suchet, so werdet ihr finden.
Sucht man Daten darüber, wie viele Irre es gibt, kann man Myriaden Statistiken und Berechnungen finden.
So meldete das „Grünbuch psychische Erkrankungen“ der EU:
Schätzungen zufolge ist mehr als einer von vier Europäern im Erwachsenenalter von psychischen Störungen betroffen. Sie sind die Hauptursache für die 58 000 Selbsttötungen pro Jahr und fordern damit mehr Opfer als Straßenverkehrsunfälle.
Der wirtschaftliche Schaden läge bei fast 4 % des europäischen BSP.
In Deutschland ist die „Sterbeziffer“ durch psychische Erkrankungen besonders stark angestiegen. Obwohl es sicher eine breite Dunkelziffer bei Selbsttötungen gibt, weil diese zum Beispiel unter dem Thema Drogenmissbrauch verbucht werden, gibt es einen klaren Anstieg.
Starben im Jahr 1999 noch 11,6 Menschen pro 100.000 (JA! Das ist die Maßeinheit der Statistiker!) durch psychische Erkrankungen, waren wir im Jahr 2006 bereits bei 17,2 Toten.
Umgerechnet bedeutet dies, daß sich in Deutschland jährlich rund 12.000 Menschen umbringen.
Es gibt gut alle 40 Minuten einen Toten aus Verzweiflung in diesem schönen Land. Das setzt rund 150.000 Suizidversuche voraus.
Die Zahl erfolgreicher Suizidversuche ist bei Männern deutlich höher als bei Frauen mit weiter steigender Tendenz: Drei Viertel aller erfolgreichen Suizide werden von Männern begangen. Von den 10.733 Suiziden im Jahr 2004 in Deutschland wurden 7939 (74 %) von Männern und 2794 von Frauen begangen. Die Suizidrate von Ärzten ist bis zu 3,4-mal höher als die anderer Bürger, bei Ärztinnen ist die Rate sogar um bis zu 5,7-mal erhöht.
Bis jemand endgültig den Löffel abgegeben hat, ist er aber vermutlich schon länger kran und dürfte auch ab und an deswegen mal arbeitstechnisch ausfallen. Der Berufsverband Deutscher Psychologen (BDP) spricht von einem Produktionsausfall von 4,4 Milliarden Euro pro Jahr – mit stark steigender Tendenz.
Psychos sind also inzwischen ein dramatischer Kostenfaktor für die europäische Ökonomie geworden:
Einer Untersuchung der Europäischen Beobachtungsstelle für berufsbedingte Risiken zufolge sind vermutlich bis zu 60 Prozent aller versäumten Arbeitstage auf Stress zurückzuführen.
Wie kommt’s? Der Spiegel zitiert BDP-Vize Thordis Bethlehem: "Wir haben in Deutschland nicht nur ein Problem mit Managergehältern, wir haben einen weit verbreiteten Mangel an Managerqualitäten", sagt.
Dieser Mangel schlage sich auch in psychischen Problemen der Beschäftigten nieder. Starke Arbeitsbelastung führe nicht nur zu einer höheren Zahl von Krankentagen aus psychischen Gründen.
Offensichtlich sollten die Manager, die ihre Mitarbeiter mit einem Angstklima piesacken– insbesondere weil sie Entlassungen zu recht fürchten (BMW, Nokia…) langsam mal dazu lernen.
Wenn sie schon nicht aus Mitgefühl, Einsicht oder medizinischem Wissen zum Wohl ihrer Beschäftigten handeln, könnte es sie möglicherweise überzeugen, daß es für die teuer wird.
Zu Zeiten der Sharholder-Value-Götze sollten die Minus-Männer in den Chefetagen schon allen deswegen umdenken.

Montag, 21. April 2008

Politwitze

Deutschland hat keine Ingenieure – an die 100.000 fehlen, was an sich wohl kaum jemanden stört, denn wir schicken die Jugend ohnehin lieber direkt auf’s Hartz’sche Abstellgleis.
Das einzig dumme ist, daß sich das auf die Dauer nicht rechnet, weil der Industrie Milliarden Euro dadurch verloren gehen.
Eine neue Erhebung des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) befragte 2700 Unternehmen. Das Ergebnis ist erschreckend: Es gibt siebenmal so viele offene Ingenieursstellen wie in der offiziellen Statistik ausgewiesen, sagt IW-Geschäftsführer Hans-Peter Klös. Derzeit fehlten also 95.000 Ingenieure in Deutschland. In der Zukunft wird es sicher noch viel schlimmer, da durch den demographischen Niedergang immer weniger Deutsche studieren.
Laut aktuellen Schätzungen der EU-Kommission werden 700.000 zusätzliche Forscher benötigt, um die Forschungs- und Entwicklungsausgaben auf das EU-Ziel von 3,15 % des Bruttoinlandprodukts anzuheben.
Es gibt einen regelrechten "Brain Drain", ein Verlust von Wissen vor allem Richtung USA und Japan.
Im Jahre 2004 gaben Japan umgerechnet 3,15% und die USA 2,59% ihres Bruttoinlandsprodukts (BIP) für Forschung und Entwicklung aus, im Vergleich damit lag der EU-Durchschnitt bei 1,92%. Der Innovationsstandort Europa hat ein Problem. In einem noch von Prodi in Auftrag gegebenen Bericht wird unter anderem bemängelt, dass es in Europa zu wenige Studenten gebe.
Und in der Tat scheinen Europa die "klugen Köpfe" abhanden zu kommen, weil einerseits wichtige Studienrichtungen unter Absolventenmangel leiden und andererseits Forschungsnachwuchs Europa den Rücken kehrt.

Hmmm – woran erinnert mich das bloß??
Ach ja – an mein eigenes Studium, daß ich vor 20 Jahren begann.
Damals war Jürgen Möllemann Bundesbildungsminister und besuchte unsere Uni – hielt im großen Hörsaal der Chemie einen Vortrag. Da wußten wir das auch schon alles. Die Chemiker waren allerdings gerade komplett im Streik, weil die Studienbedingungen so miserabel waren, daß man eh fast nur wartete, bis irgendwo im Labor oder in der Bibliothek mal ein Platz frei wird.
Die Professoren bemängelten unterdessen die miserablen naturwissenschaftlichen Grundkenntnisse der Abiturienten und sahen sich gezwungen in ihren Fachvorlesungen ausführlich mathematisches Basiswissen zu vermitteln.
Timewarp.
Zwei Dekaden weiter und was ist zwischendurch passiert?
Die EU hat gekreißt und einen Maßnahmenkatalog zur Beschränkungen für die Zulassung von Staatsangehörigen dritter Länder in das Hoheitsgebiet der Mitgliedstaaten zur Aufnahme eines Studiums verabschiedet.

Deutschland hat Studiengebühren eingeführt und ebenfalls das sogenannte Zuwanderungsrecht verschärft – damit hier bloß keiner zusätzlich ausgebildet wird.
Hurra, wir verdummen!
Die rot-grüne Bundesregierung hatte da noch mal ehrgeizige Pläne, wollte Eliteunis fördern und stellte für die Hochschulen 4 Mrd Euro Bundesmittel bereit – aber die CDU-regierten Länder blockierten alles und nach Angies Amtsantritt gab es eine Föderalismusreform, die das deutsche Bildungssystem, welches durch eine PISA-Keule nach der nächsten bereits zu Boden diskreditiert war, weiter in die denkbar sinnfreieste Ecke verschlimmerte:

Nämlich in den totalen Föderalismus und die totale politische Kastrierung des Bundes.
Nun haben wir noch weniger Studienabgänger und noch mehr Schulabbrecher – zum Schaden der Kultur und der Finanzen.
Das IW appelliert daher an Schulen, jungen Leuten eine technisch-naturwissenschaftliche Ausbildung mit auf den Weg zu geben, um sie für ein entsprechendes Studium fit zu machen. Für einen verbesserten naturwissenschaftlichen Unterricht und zusätzliche Stipendien für Ingenieurswissenschaften sprach sich auch der Verein Deutscher Ingenieure (VDI) aus.
TEUER ist das ganze bildungspolitische Megadesaster übrigens auch. Laut IW verliert die deutsche Volkswirtschaft jährlich gut 18 Milliarden Euro und damit etwa 0,8 Prozent des Bruttoinlandsprodukts.
Aber wir haben es ja und Merkel ist immer noch Deutschlands beliebteste Politikerin.

Sonntag, 20. April 2008

Katholische Praktiken.

Jetzt saß Papst Benedikt XVI. im Rahmen seiner USA-Reise unangekündigt mit einigen Missbrauchsopfern zusammen, teilte der Vatikan mit.
Benedikt sei am Donnerstag in der Kapelle der Nuntiatur in Washington "mit einer kleinen Gruppe von fünf oder sechs Personen - Männer und Frauen - zusammengetroffen, die von Mitgliedern des Klerus missbraucht wurden".
Der Skandal erschütterte die katholische Kirche und die Weltöffentlichkeit gleichermaßen: 2002 kam heraus, dass Tausende Priester in den USA mehr als 13.000 Kinder über Jahrzehnte sexuell missbraucht hatten und machte die zölibatären und ephebophilen Diener Gottes zum allgemeinen Gespött.
Sarkasmus ist ja eine feine Sache, wenn man bedenkt, daß der Vatikan gar nicht daran denkt sich vom Zölibat zu verabschieden und damit an die Katholiken der Welt das Signal sendet „Leute, haltet Eure Kinder fest, wenn katholische Priester in der Nähe sind!“
Es verblüfft mich allerdings doch wie wenig die Weltöffentlichkeit noch vom Katholikentum erwartet.
Daß Ratzinger nun mit 5 von 13.000 Opfern ( = 0,04 %) überhaupt mal gesprochen hat wird schon als enormes Zugeständnis gewertet und daß für die Zukunft auch weiterhin nicht daran gedacht wird Abhilfe zu schaffen, scheint niemanden mehr zu stören – ist der Ruf erst ruiniert, lebt es sich ganz ungeniert.
Da haben wenigstens Maher oder die National Banana was davon.

Wie läuft es derweil in Deutschland?
Bischof Müller schickt pädophile Priester, die bereits verurteilt wurden zu den nächsten Kindern und kann bis heute nicht das geringste Fehlverhalten einsehen.
Der langjährige Vorsitzende der deutschen Bischofskonferenz Karl Kardinal Lehmann hat es offenbar vorgemacht, indem er gar aus dem Ausland Pädophile in sein Bistum holte und sie im Schnellverfahren zu Prietsern machte.
Im Mai 1992 war im Schweizerischen Polizeianzeiger ein Haftbefehl der Kantonspolizei Freiburg gegen einen kinderbefummelnden Mann ergangen. Zeugen haben von "Griffen an die Genitalien" berichtet. An dem Freiburger Gymnasium, wo er als Deutschlehrer tätig war, hatten betroffene Schüler in großen Lettern "Orat et masturbat" und "Master of masturbation" auf die Fassade geschrieben.
DIESEN Mann, der nach Informationen des SPIEGEL in der Schweiz wegen des Verdachts auf "Unzucht mit Kindern" zur Fahndung ausgeschrieben war, bat Kardinal Lehmann nach Mainz wo er einen 12-Monatigen Schnellkurs im Priesterseminar belegte.
Nach dem was man inzwischen über Vorgänge in Priesterseminaren weiß – St. Pölten läßt grüßen – ist es nicht verwunderlich, wie schnell sich der Kinderficker unter Katholiken wohlfühlte.
Im Oktober 1992 wurde er Diakon und dann 1993 vom Kardinal persönlich zum Priester geweiht.

Austreten austreten austreten austreten

Samstag, 19. April 2008

Sie wollen Slawoj Leszek Glodz nicht

Die Kartoffelzwillinge ließen erahnen, daß auch in Polen offenbar einige Wähler ganz schwer was an der Murmel haben.
Das Phänomen der kompletten geistigen Enthirnung mit der Nebenwirkung der Demokratie- und Wahlunfähigkeit trifft neben Amerika, Italien und Deutschland offenbar auch andere Länder.
Wofür es hierzulange BILD, in Italien die Berlusconi-Presse und in den USA Fox-News gibt, haben die Polen Radio Maryja.
Es ist ein rechtsradikaler, ultraklerikaler und nationalkonservativer Radiosender, der zur schweren Volksverdummung, Xenophobie und Antisemitismus führt.
Die Betreiber gehen derart extrem und einseitig vor, daß sich sogar der Vatikan bemüßigt fühlte einzugreifen:
Nach vielfachen Rügen, die jedoch nicht zu einem entschiedenen Vorgehen der katholischen Kirche Polens geführt hatte, hieß es in einem Schreiben des Vatikans an die polnischen Bischöfe „Der Heilige Stuhl bittet die polnischen Bischöfe dringend, die durch einige Sendungen und Aktivitäten des Radios verursachten Schwierigkeiten zu überwinden“. Die katholische Kirche des Landes müsse gegen den Sender vorgehen, verlangte der päpstliche Nuntius.
Der Sender meldet sich zwar tagtäglich freundlich mit den Worten: „Hier ist Radio Maryja, die katholische Stimme in Deinem Haus. Gelobt seien Jesus Christus und die Jungfrau Maria“.
Klingt fromm, aber da der vatikanische Chefsessel derzeit bekanntlich von einem Deutschen besetzt ist, läßt sich die polnische Hetzstation nicht einschüchtern. In einer scharfen Reaktion des Senders hieß es, Benedikt XVI. hätte „kein moralisches Rückgrat“. Wörtlich sagte Boguslaw Wolniewicz, Vorsitzender des von Anhängern Radio Maryjas gegründeten „Unabhängigen Ethikrates der Medien“:
„Das Dritte Reich hat den Deutschen das moralische Rückgrat genommen, und das ist ihnen bis heute nicht gewachsen“.
Bedauerlicherweise scheint Ratzinger doch zimperlicher oder verwirrter zu sein, als es für Polen gut ist, denn heute wurde offiziell verkündet, dass Slawoj Leszek Glodz neuer Erzbischof von Danzig wird, obwohl sich die Stadt mit allen erdenklichen Mitteln gegen diese Personalie gewehrt hatte.
Die Kölner können ein Lied davon singen – vergeblich auch ihre damaligen Prosteste gegen den in Nazi-Sprache blubbernden rechtslastigen Meisner, der Ihnen als Kardinal auf’s Auge gedrückt wurde.
Erzbischof Slawoj Leszek Glodz ist derartig rechtslastig und ultraextremkonservativ, daß er frank und frei erklärt Sender Radio Maryja sei "Quelle des Glaubens und der Kraft" für Polens Katholiken.
Der bisherige Erzbischof von Danzig Tadeusz Goclowski gehörte wie Walesa zu den profiliertesten Gegnern des Senders, der in den Augen vieler katholischer Intellektueller nicht nur "Volksverdummung" betreibt, sondern auch die "Spaltung der Kirche" vertieft.
Prominente Danziger haben in den vergangenen Wochen alles auch nur irgendwie vorstellbare getan, um den neuen Bischof fern zu halten.
Sie wollen Slawoj Leszek Glodz beim besten Willen nicht ertragen.
Kein Geringerer als der frühere Staatspräsident Lech Walesa nannte Glodz gar ein "Unglück für Danzig". Intellektuelle und Künstler baten Rom in einem offenen Brief, "diesen Kelch vorübergehen zu lassen".
Für das streng polnische Polen ein geradezu ungeheuerlicher und bisher nie da gewesener Vorgang – Aufstand gegen den Vatikan.
Genutzt hat es freilich gar nichts – Glodz ist nun offiziell ernannt.
Der polnischen Kirche laufen die jungen Leute inzwischen scharenweise davon. Der neue Erzbischof aber meint, er müsse "sich gegen den Zeitgeist stellen". Dies tat er schon, als Militärbischof. Als die Mehrheit der polnischen Kommentatoren unter Berufung auf den großen Pazifisten Johannes Paul II. gegen Polens Engagement im Irak protestierte, trat er im Kampfanzug in Fernsehshows auf.
Die Personalentscheidungen Benedikts sind außerordentlich rätselerregend.
Schon vor einem Jahr hatte der Vatikan danebengelegen, als er einen ehemaligen Geheimdienstinformanten zum Warschauer Erzbischof ernannte, um ihn dann am Tag der Amtseinführung seinen Rücktritt verlesen zu lassen.
Da Ratzis Entscheidungen aber schlussendlich dazu führen, daß immer mehr Polen aus der katholischen Kirche austreten, begrüße ich das sehr und kann den Vatikan nur bitten weiterhin solch korrupte, geisteskranke Militär-Fanatiker zu berufen.
Danke Benni!

Freitag, 18. April 2008

Die Jugend von heute

Nach Pisa-Schock und dem immer mehr ausufernden Prekariat, das sich ob seiner selbstverschuldeten Tumbheit, aus der es eben nicht heraus kommen will, in der bildungsfernsten Nische eingerichtet hat, melden heute nun einigen Zeitungen gar grausige Zwischenergebnisse der neuen Studie des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen e.V. Das KFN ist ein unabhängiges, interdisziplinär arbeitendes Forschungsinstitut in Trägerschaft eines gemeinnützigen Vereins und betreibt als selbständige Forschungseinrichtung praxisorientierte kriminologische Forschung.
Es handelt sich um eine großangelegte Befragung zur Fremdenfeindlichkeit der deutschen Schüler. Dazu wurden 50.000 Interviews durchgeführt, von denen aber ein gutes Drittel noch gar nicht ausgewertet wurde.
Prof Christian Pfeiffer, der Direktor des Instituts ist zwar schwer verärgert über das Leck in seinem Laden und bedauert, daß nun schon fleißig über Erkenntnisse spekuliert wird, aber das Kind ist im Brunnen.
Man könnte auch sagen:
Unsere deutschen Kinder sitzen ganz tief im brauen Brunnen.
Danach soll fast jeder dritte Neuntklässler der Ansicht sein, in Deutschland gebe es zu viele Ausländer. Soviele stimmten der These „voll und ganz zu“; ein weiteres Drittel stimmte der These von den zu vielen Ausländern „eher“ zu.
Fast 20 % der deutschen Jugendlichen sind explizit islamfeindlich und jeder 13. Schüler hat sogar schon selbst eine rechte Straftat begangen.

16 Jahre nach den Ausschreitung des ostzonalen tiefbrauen Mobs in Rostock Lichtenhagen, als Alkis, Neonazis, Sesselfurzer und normale Proleten sich tageslang ungehindert einem xenophobischen Pogrom hingaben, haben die deutschen Bildungspolitiker das Problem also noch weiter verschärft.

15 Jahre nach dem tödlichen Brandanschlag auf Türken in Mölln bei dem Faruk Arslan seine Mutter Bahide und seine Tochter Yeliz verlor, hat die deutsche Schulpolitik offenbar gemütlich weiter vor sich hin geschlafen und dem Gedeihen des braunen Sumpfes tatenlos zugesehen.

Fast 15 jahre ist es auch her, daß bei dem rechtsradikalen Brandanschlag auf ein Zweifamilienhaus in Solingen am 29. Mai 1993 fünf Menschen umkamen. Hülya Genç (9), Gülüstan Öztürk (12) und Hatice Genç (18) kamen in den Flammen ums Leben. Gürsün İnce (27) und Saime Genç (4) erlagen ihren Verletzungen nach einem Sprung aus dem Fenster. Ein sechs Monate alter Säugling, ein dreijähriges Kind und der 15 Jahre alte Bekir Genç wurden mit lebensgefährlichen Verletzungen ins Krankenhaus gebracht. Bekir Genç erlitt schwerste Verbrennungen und unterzog sich seit dem Anschlag 28 Operationen und Hauttransplantationen, 14 weitere Familienmitglieder erlitten zum Teil lebensgefährliche Verletzungen.

Was denn doch passiert ist seit den Pogromen in Hoyerswerda und Rostock, sowie dem Brandanschlag von Mölln kann man klar sagen:

Der Bundestag änderte am 26. Mai 1993 den Artikel 16 des Grundgesetzes, das Recht auf Asyl.

Merkel und Koch starteten 1999 in Hessen die „Wo kann ich hier gegen Ausländer unterschreiben?“-Kampagne und auch andere CDU-Größen wie Meyer und Merz plapperten von der deutschen Leitkultur, um die sich wieder bemüht werden müsse.

Herzlichen Glückwunsch – wenn damit ein tumber brauner hirnloser Mob gemeint war, scheint das ja ein sehr erfolgreiches Projekt zu sein.

Donnerstag, 17. April 2008

Gipfeltreffen der Moral

Zum Geburtstag seiner Heiligkeit Papst Benedikt XVI traf man sich im Weißen Haus. Da waren dann wohl die zwei größten Christen der Welt untereinander, besangen und beglückwünschten sich.
Der eine, der durch das andauernde Belügen der Welt auffällt und ein paar völkerrechtswidrige Angriffskriege begann, die eine völlige Verelendung von Millionen zur Folge hatte, mußte sich von dem anderen erzählen lassen, daß sich politische Führer von der Wahrheit leiten lassen sollen.
Das ist so als ob man Beate Uhse erklären würde, daß sie sich vom Zölibat inspirieren lassen sollte.
Der angesprochene andere würdigte den einen als wichtigen Fürsprecher für Werte und Moral: "In einer Welt, in der viele den Wert des Lebens missachten, benötigen wir Ihre Botschaft, dass jedes Leben heilig ist."
Das hat dann auch den richtigen getroffen: Zwischen den Jahren 1950 und 2002 sollen sich mehr als 5000 Priester landesweit an Kindern und Jugendlichen vergangen haben. Die Kirche musste zwischenzeitlich gut zwei Milliarden Dollar Entschädigung zahlen, fünf Diözesen meldeten Bankrott an. Von der Skandalserie um Kindesmissbrauch und kirchliche Vertuschung hat sich die katholische Kirche bis heute nicht erholt: Allein im vergangenen Jahr zahlte die Kirche 400 Millionen Dollar Schmerzensgeld an Opfer pädophiler Priester.
Die Mutter Kirche förderte die Kinderficker noch, indem sie die Priester vor Strafverfolgung schützte und sie immer wieder zu neuen Opfern versetzte.
Inzwischen ist das allerdings eine teure Angelegenheit geworden – Milliarden Dollar Schadensersatz mußten die amerikanischen Katholiken schon aufbringen und JETZT auf einmal findet auch Benedikt Worte des Bedauerns.
Zu möglichen Strafmaßnahmen des Vatikans gegen pädophile Priester wie einen Ausschluss aus der Kirche sagte der Papst jedoch nichts. Stattdessen lobte er die Maßnahmen der Katholischen Kirche in den USA, die allein im vergangenen Jahr rund 400 Millionen Dollar Entschädigung an Missbrauchsopfer zahlte.
Auf dem Flug nach Washington am Dienstag äußerte der Pontifex Maximus im Gespräch mit Journalisten "tiefe Scham" über die Missbrauchsskandale. #Diese Scham ging aber nicht soweit, daß die Pädophilie-fördernden Bischöfe irgendwelche Konsequenzen zu befürchten hätten und erst recht nicht denkt der Vatikan-Chef daran die Ursache für die so extrem bei katholischen Priestern auftretende Pädophilie abzuschaffen - nämlich den Zölibat.
Es gibt, das legen neue Untersuchungen nahe, Zusammenhänge zwischen einer unreifen, unfreien Homosexualität und der Entscheidung, Priester zu werden - in der Hoffnung, mit dem Zölibatsversprechen alle sexuellen Probleme lösen zu können.
Wie das klappt, sieht man ja an den bisher über 400 in den USA verurteilten Sexpriestern. Einen Schritt zur Besserung zu unternehmen, ist aber nicht in Planung. Da scheißt der deutsche Oberkatholik doch lieber auf die zukünftigen Opfer, die von römisch-katholisch-zölibatären Pfaffen befummelt und penetriert werden.
Sind ja nur Kinder – was sollte das den Papst interessieren?
Ratzinger zeigte sich beeindruckt über die wichtige Rolle des Glaubens im öffentlichen Leben Amerikas:
"Die Nation steht zunehmend schwierigen politischen und ethischen Fragen gegenüber, und ich bin zuversichtlich, dass das amerikanische Volk in seinem Glauben eine wertvolle Quelle der Einsicht findet sowie die Inspiration, einen vernunftgeleiteten, verantwortungsvollen und respektvollen Dialog zu führen."
Jaja – besonders gut klappt das bekanntlich bei Todesstrafe, Guantanamo, Folter, Irakkrieg, etc – aber das ließ Benni denn auch komplett unerwähnt.
Schön, daß wir uns gesehen haben – aber bitte keine Probleme erwähnen.
Ein echtes Traumpaar der Realitätsnegierung und frömmelnden Fiesheit.

Mittwoch, 16. April 2008

Guildo Horn….

…heißt mit bürgerlichen Namen HORST KÖHLER und ihn würde ich dem gleichnamigen CDU-Hansel als Bundespräsident klar vorziehen.
Seit einigen Wochen werben insbesondere die konservativen Blätter, wie Springers ganz rechte „WELT“ ganz und gar distanzlos für eine Wiederwahl Köhlers als Bundespräsidenten:
Breite Zustimmung für Wiederwahl Horst Köhlers! "Horst Köhler ist ein sehr guter Präsident für Deutschland. Bei einer Wiederwahl hätte er meine volle Unterstützung“, sagte CDU-MP Althaus dem Magazin „Der Spiegel“. Bislang hatten bereits FDP und CSU erklärt, dass sie eine zweite Amtszeit des Präsidenten befürworten. Der FDP-Partei- und -Fraktionsvorsitzende Guido Westerwelle hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) aufgefordert, sich nach Ostern für eine zweite Amtszeit von Köhler stark zu machen. „Die Regierungsfraktionen können den Bundespräsidenten vor seiner Entscheidung über eine zweite Amtszeit nicht im Unklaren lassen“, sagte Westerwelle. „Dieses eindeutige Signal sind wir dem Staatsoberhaupt nach überzeugenden und erfolgreichen Amtsjahren schuldig“, fügte er hinzu.
Na dann.
Offenbar ist es ja so, daß die Deutschen ihr derzeitiges Staatsoberhaupt mit enormen demoskopischen Werten bedenken.
Köhler ist beliebt. Laut Forsa wollen gigantische 74% der Deutschen, daß er noch einmal antritt. Zu denen gehöre ICH aber nicht!
Da schließe ich mich doch eher Heribert Prantl an, der noch sehr euphemistisch schreibt:
Und was vereint Köhler? Der neunte Bundespräsident vereint das Ungelenke mit dem Schelmischen, und er bindet das zusammen mit seinen Wortschleifen. "Wenn Sie so wollen" sagt er besonders gern. Er relativiert damit in seinen Reden immer wieder das, was er vorher schon ein wenig nichtssagend gesagt hat. Und nun sieht es so aus, als ob diese verlegene Lieblingsfloskel des Präsidenten zum Motto einer zweiten Amtszeit werden könnte. Köhler wird Staatsoberhaupt bleiben - wenn und weil "sie", die Parteien, es so wollen. Und sie wollen es, weil sie keinen anderen haben, und weil ein Präsident Köhler, der immer etwas unsicher wirkt, in die parteipolitisch unsicheren und unübersichtlichen Zeiten passt. Er kann keine handlichen Begriffe in den Diskurs werfen. Er steht vor dem politischen Betrieb wie der Junge am See, der Kiesel übers Wasser hüpfen lässt und sich freut, wenn sie drei-, vier-, fünfmal hüpfen. Damit ärgert er einmal diese und einmal jene Partei. Bei vielen seiner Reden hüpft freilich gar nichts. Sie machen blubb und versinken.
Es ist in der Tat außerordentlich bemerkenswert wie extrem unsichtbar und unkonkret dieser Köhler ist.
Windelweich und schwammig macht er es jedem Recht, indem er sich einfach um jedes heikle Thema drückt.
Wo es andere Bundespräsidenten noch rucken und mahnen ließen, ist bei Köhler einfach nur eine große Leerstelle.
Er kann nach Israel reisen und eine derart banale und inhaltsleere Rede halten, daß selbst die israelischen Parlamentarier, die deutsche Politiker stets genau unter die Lupe nehmen, sie augenblicklich vergessen.
Ganz generell muß man Köhler irgendwie dafür bewundern, daß er ein so hohes Amt ausfüllt, das de facto keinerlei politische Macht beinhaltet und nur durch öffentliche Reden gestaltet werden kann. Denn die öffentliche Rede beherrscht er beim besten Willen nicht. Selten hat man einen Politiker so stammelnd und abgehackt dem Telepromter folgen sehen.
Es sind dies Auftritte, die sich so gut als groteske Vorlage für Kabarettisten wie Matthias Riechling eignen, daß man froh sein kann, daß man die frömmelnden und dummerhaften Aussagen inhaltlich gar nicht wahrnimmt.
Ein Glück; denn sonst würde man naiv geplapperten Sätzen gewahr:

· "Ich finde, mit Gottes Segen geht es uns besser." - während einer Podiumsdiskussion auf dem Evangelischen Kirchentag, 26. Mai 2005, kirchentag2005.de
· "Ich habe manchmal den Eindruck, als sei Europa müde geworden, als sei es dabei, seine Identität zu verlieren, seine Wurzeln selber nicht mehr zu kennen. Zu diesen Wurzeln gehören ganz sicher die Aufklärung, die Menschenrechte, die verschiedenen Emanzipationsbewegungen. Aber eben auch das Christentum und die christliche Ethik."
- "Was gehen uns andere an?" - Rede auf Einladung der "Stiftung Weltethos" an der Universität Tübingen, 01.12.2004, bundespräsident.de ·
"Nicht durch die Hand eines anderen sollen die Menschen sterben, sondern an der Hand eines anderen." - Rede auf der Fachtagung der Bundesarbeitsgemeinschaft Hospiz in Würzburg am 8. Oktober 2005

Jaja, wie ich von ihm schon mehrfach via TV-Schirm erfuhr BETEN seine Frau und er für Deutschland.
Na toll. Das Gebete scheint recht zeitaufwändig zu sein, denn zu keinem der aktuellen und weltweit wichtigen Themen ist jemals eine Meinung Köhlers bekannt geworden.
Dabei gibt es genügend Felder, die für eine moralisch/ethische Stellungnahme prädestiniert wären.
Stammzellendebatte? Köhler schweigt!
Chinas Umgang mit Menschenrechten, Olympia? Köhler hält sich raus.
Korruptionsskandale der deutschen Wirtschaft? Köhler schweigt.
Schmiergeldskandale in den Chefetagen? Köhler ist stumm.
Massenentlassungen trotz Rekordgewinnen? Köhler taucht ab.

Besonders frappiert mich sein penetrantes Ignorieren der global bedrohlichen Bankenkrise. Ökonomen und Staatsoberhäupter überbieten sich mit dramatischen Warnungen und auch in Deutschland verdaddeln Köhlers Parteifreunde in Sachsen, Bayern und NRW die Milliarden, als ob man nur nachdrucken müßte.
Eine Vertrauenskrise gegenüber den Eliten ist eingetreten, wie man es kaum für möglich gehalten hätte. Gibt es irgendeine Ansicht des Bundespräsidenten dazu?
Null. Zero. Nothing. Nichts.
Möglicherweise tue ich Köhler aber auch unrecht und versteht einfach nichts vom internationalen Bankenwesen.
Könnte das sein? Immerhin ist das ja auch eine komplizierte und verflochtene Angelegenheit.
Gucken wir uns mal sein bisheriges Berufsleben an:
1993 bis 1998 leitete er als Präsident den Deutschen Sparkassen- und Giroverband und anschließend zwei Jahre lang (bis 2000) die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBWE). Danach war er bis zum 4. März 2004 Geschäftsführender Direktor des Internationalen Währungsfonds (IWF).
Hmmm, ich weiß ja nicht – bis vor kurzem hätte ich angenommen, daß man mit den Jobs doch rudimentäre Ahnungen vom Finanzwesen haben müßte – aber angesichts der Summe von rund 1000 Milliarden Dollar, die laut US-Finanzministerium leider durch die Hirnis in den Bankzentralen verschleudert wurden, kann man wohl nicht von einer enormen Kenntnis dieser Herren ausgehen.
Der Chef des weltgrößten Rentenfonds PIMCO, Bill Gross, sprach von einem "Eine-Billion-Dollar-Problem". Auch renommierte Finanzexperten wie Ex-Fed-Chef Alan Greenspan oder der Milliardär George Soros sehen bislang nur die Spitze des Eisbergs offengelegt. Aktive Notenbanker wie der Chef der Bank of England, Mervyn King, teilen diese Ansicht.

Ex-IWF-Chef Horst Köhler ist vermutlich auch nur so eine tumbe Nuss gewesen. Schon in seiner Zeit als Helmut Kohls Sherpa und Staatssekretär im Bundesfinanzministerium hatte er ja gerne mal richtig daneben gehauen:
Laut Lorenz Maroldt, Chefredakteur des Tagesspiegels, war Köhler in seiner Eigenschaft als Staatssekretär hauptverantwortlich für die Gestaltung der Währungsunion, die, nach Aussage des Bundesrechnungshofes, die ostdeutschen Betriebe und Banken zugunsten der westdeutschen Unternehmen und Finanzinstitute übervorteilte und den bundesdeutschen Haushalt mit einem zusätzlichen Schuldenaufkommen von 200 Milliarden Euro belastete.
Köhler, der mit Russland Milliardenzahlungen für den Abzug der Sowjetarmee aus Deutschland aushandelte, regelte auch die deutsche Finanzhilfe für den Golfkrieg 1991, d.h. die Zahlung von ca. 12 Mrd. DM an die USA.

Da muß man wohl froh sein, daß er sich heutzutage generell aus politischen und fiskalischen Dingen heraushält.
So funktioniert Köhler am besten: Bloß nichts sagen und schon gar nichts Konkretes – sonst kann es schief gehen, wie „konkret“ berichtet:
In seinem unablässigen Bemühen, die historische Läuterung seiner Landsleute zu preisen, macht der Präsident aus Versehen auch schon einmal einen Judenwitz. Der Kölner Kardinal Meisner berichtete Ende Dezember 2005 ganz zwanglos und einverstanden, am Vorabend der Amtseinführung des neuen Papstes Joseph Ratzinger habe Köhler zu ihm gesagt: "Wenn das Kardinalskollegium einen Deutschen gewählt hat, dann ist doch das die letzte Absolution für unsere Sünden im 20. Jahrhundert."
Etwas weniger wohlwollend als Prantl, fährt der Konkret-Autor Ralf Schröder fort:
Was Köhler unter dieser Prämisse zum Impresario des vordemokratischen Ressentiments macht, sind Form und Inhalt seines Sprechens, das auf eine äußerst peinliche Weise einerseits mit den debilen Du-bist-Deutschland-Wir-werden-Weltmeister-Kampagnen und andererseits mit dem autoritären Ton korrespondiert, den die große Koalition bei der Verwirklichung ihrer Reformen anschlägt. "Wir werden dazulernen, und so werden wir neue Kraft gewinnen. Auf diesem Weg sollten wir die alten Tugenden nicht vergessen. Ein bißchen mehr Ehrlichkeit, Anständigkeit und Redlichkeit im täglichen Umgang können uns wirklich nicht schaden." Redet hier der Ordinarius eines kaiserlichen Gymnasiums? Und welch üble Meinung muß man von der geistigen Verfassung der Angesprochenen haben, wenn man ständig Sätze absondert, die in ihrem Gestus an die Hausordnung eines Streichelzoos erinnern: "Einen besonderen Appell möchte ich an die jungen Menschen in Deutschland richten. Das 21. Jahrhundert ist euer, ist Ihr Jahrhundert! Bei der Erneuerung Deutschlands geht es vor allem um Ihre Zukunft, um die der jungen Menschen. Es geht um Ihre Ideen, Ihren Einsatz. Sie haben so viel Freiheit, so viele Chancen! Nehmen Sie das 21. Jahrhundert in die Hand! Und - auch das ist ganz wichtig - verwerfen Sie nicht die Erfahrung der Alten. Sie ist wertvoll und hilfreich. Natürlich, meine Damen und Herren: Unsere Gesellschaft wird immer älter. Aber auch hier gibt es eine gute Nachricht: Für Ideen und Engagement ist man nie zu alt." Die "Ideen", ein von Journalisten und Werbeagenturen bis zur Unkenntlichkeit vermurkster Begriff aus den boomenden Wirtschaftssektoren der zweiten Hälfte der neunziger Jahre, sind bei Köhler noch längst nicht unten durch. In nahezu jeder seiner Reden stehen solche Passagen: "Die Menschen sind dabei, sich auf die großen Herausforderungen einzustellen. Sie haben Ideen, und sie packen an." Oder, in Anspielung auf seinen Vorgänger Herzog: "Was braucht man für einen Ruck? Nun, man braucht vor allen Dingen Ideen, die verwirklicht werden. Jeder einzelne hat Ideen, Sie und ich. Aber wir kämpfen nicht genug um ihre Verwirklichung. Wir alle warten." Hinsichtlich der Penetranz, mit der er solch zynische Lügengeschichten kolportiert, übertrifft Köhler alle seine Vorgänger bei weitem - besonders unerträglich allerdings wird sein Gerede durch den Umstand, daß er pausenlos krude Propaganda für die aktuelle Regierung macht, während Leute wie Rau und Herzog immer eher als distanzierte "Mahner" auftraten. "Unsere Regierungspolitiker beginnen, parteipolitische Gegensätze zu überbrücken. Vielleicht ist das ein guter Ansatz, neue Wege bei der Lösung der Probleme zu gehen", so Köhler in seiner letzten Weihnachtsansprache; wenige Tage später bekräftigte er im Interview mit dem "Stern": "Aber jetzt haben wir eine Regierung, die unterm Strich dem Willen des Volkes entspricht ... Die große Koalition wird versuchen, die vor uns liegenden schwierigen Aufgaben Schritt für Schritt zu lösen ... Wir brauchen Sachkompetenz. Mit purem politischen Kulissengeschiebe kommen wir nicht weiter. Und: Angela Merkel, Matthias Platzeck, Franz Müntefering, Wolfgang Schäuble - eine solche Kombination hatten wir noch nie. Das spricht für Qualität und Sachlichkeit."

¾ der Deutschen wollen Köhler also unbedingt noch einmal als Bundespräsidenten wiedergewählt haben.

Prima – die Krone der Doofheit können wir den Italienern gleich wieder abnehmen.

Dienstag, 15. April 2008

Demokratie

Theoretisch eine feine Sache – aber man wünscht sich doch dann und wann dringend eine Monarchie zurück, wenn man so sieht, was sich gewisse Völker zusammen wählen.
Ich denke, daß ich womöglich hier schon das ein oder andere mal erwähnt habe, wie ich die Wiederwahl George Bush’s im Herbst 2004 beurteile. Das war doch schon ein kleines bißchen suboptimal und womöglich nicht die klügste aller klugen Personalentscheidungen, die Land treffen kann.
Die USA haben aber eine in diesem Fall glückliche Regelung – nämlich, daß ein Präsident nur zwei Perioden amtieren darf. JETZT bin ich froh über die Regelung – nach allen Umfragen hätte Bill Clinton 2000 haushoch eine weitere Präsidentenwahl gewonnen – wenn er gedurft hätte.
Ein derartig bitterer Gedanke, daß ich das gar nicht ausführen möchte!
Mannomann, was wäre der Welt erspart geblieben, wenn nicht diese geistig umnachteten bösartigen kriegslüsternen pathologischen Lügner 2001 im Oval Office gehockt hätten.
Hätte, würde, wäre…..
Aber im Jahr 2008 gilt eben auch die Regelung mit der Begrenzung auf zwei Amtszeiten – sicher ist sicher. Mit Zustimmungsraten irgendwo bei 20%, die der Monumentalverbrecher Bush derzeit hat, gäbe es ja durchaus die Hoffnung, daß sie ihn nicht noch mal wiederwählen würden.

Bei einer großen europäischen Kulturnation, die Stiefel-förmig im Süden Europas angesiedelt ist, sieht das mit der geistigen Gesundheit des Gros der Wähler offenbar noch finsterer aus.
Da gibt es einen größenwahnsinnigen Irren, der durch und durch korrupt ist, sich 2001 an Bush hängte, italienische Truppen in den Irak schickte und eine derart kriminelle Energie besitzt, daß er dem Knast nur entgeht, indem er fortwährend neue auf seine speziellen Bedürfnisse zugeschnittenen Gesetze entwirft.
Diesen obersten Polit-Zombi haben nun die Italiener tatsächlich das dritte mal zum Ministerpräsidenten gewählt obwohl der mit seinem Benehmen Italien bereits weltweit blamiert hat.
Irgendwo las ich kürzlich, daß es den Italienern besonders wichtig sei eine „bella figura“ zu machen – aber das muß offenbar ein völliger Irrtum sein – sie scheinen sich eher für jemanden zu erwärmen, der eine besonders üble und groteske figura abgibt.

Zur Erinnerungsauffrischung ein paar Highlights:

- Sein überaus ausgeprägtes Selbstbewusstsein verführte den Medienzar immer wieder dazu, sich mal mit Gott, mal mit Napoleon, mal mit einem Heiligen zu vergleichen.
- Bei einem Treffen der EU-Außenminister im Jahr 2002 kann er sich nicht verkneifen, bei einem Gruppenfoto hinter dem Kopf seines spanischen Kollegen Josep Pique zwei Finger hervorlugen zu lassen - was in Italien so viel heißt wie "gehörnter Ehemann".
- 2003 bemerkte er bei einem Nato-Gipfel in Italien, die Gründer der Stadt Rom wären "Romulus und Remulus gewesen". (Gemeint waren Romulus und Remus.) Später erklärte er vor Reportern, dass sie von nun an so heißen sollten, weil es besser klänge.
- Im Juli 2003 kam es im Europäischen Parlament zum Eklat, als Berlusconi zum deutschen Europaabgeordneten Martin Schulz sagte: "Herr Schulz, ich weiß, dass ein Produzent in Italien gerade einen Film über die Konzentrationslager der Nazis dreht. Ich werde Sie für die Rolle des Kapo (Lagerkommandant) vorschlagen. Sie wären perfekt."
- 2005 verärgerte er die finnische Regierung, als er damit prahlte, er habe bei der finnischen Präsidentin Tarja Halonen seine "Playboy-Künste" aufbieten müssen, um im Kampf um die EU-Lebensmittelbehörde die Nordländer zum Einlenken zu bewegen. "Man muss alle Waffen einsetzen, die man zur Verfügung hat", sagte er bei Einweihung der Behörde in Parma. Aus Protest wurde Italiens Botschafter daraufhin ins Außenministerium in Helsinki einbestellt.
- Im Wahlkampf 2006 ließ er sich zur Behauptung hinreißen, in Maos Volksrepublik China hätten die Kommunisten nicht kleine Kinder gegessen, sondern "gekocht, um damit die Felder zu düngen".
- 2008 antwortete Berlusconi einer Studentin auf deren Frage, wie junge Paare ohne sichere Arbeitsplätze in Italien eine Familie gründen könnten: "Als Vater rate ich ihnen, einen Sohn Berlusconis oder einen ähnlichen Mann zu heiraten, der nicht solche Probleme hat. Mit ihrem Lächeln können Sie sich das ja leisten."
- Ebenfalls 2008 empörte er die Linke im Laufe des Wahlkampfs mit dem Satz: "Unsere Frauen sind einfach schöner als Eure".

(Der Spiegel)

In anderen Zeitungen wie der SZ, wird schon vom „Schandfleck Europas „gesprochen:
Multimillionär, 71, geliftet, mit Talent zur Schmierenkomödie, skandalerprobt, gewinnt haushoch die Parlamentswahlen. Das ist die betrübliche Nachricht des Tages. Dieser Mann wird nach 1994 und 2001 zum dritten Mal Ministerpräsident eines Landes, das immerhin zum Kernbestand der Europäischen Union gehört. Vergessen die breiten Schleifspuren, die dieser Aufsteiger in seinen ersten Amtsperioden gezogen hat - mit Gesetzen beispielsweise, die seinem gigantischen Medienimperium genutzt haben. Vergessen auch die Verbindungen zur allgegenwärtigen Mafia und die Verurteilung eines seiner treuesten Kumpane, dessen Nähe zur organisierten Kriminalität einfach zu auffällig war. Vergessen auch die vielen Prozesse gegen "Il Cavaliere“, wie er sich gerne nennen lässt: Die Italiener können einfach nicht von Silvio Berlusconi lassen.
Als Ami bin ich ja gewöhnt als der Arsch der Welt angesehen zu werden und finde nach wie vor, daß man sich den ganzen Tag dafür schämen muß, wer im Weißen Haus regiert.
Aber nun sollten auch mal zur Abwechslung ein paar Italiener "mea maxima culpa"-skandierend in der Ecke stehen und sich grämen vor Peinlichkeit.

Montag, 14. April 2008

Übliche Ärgernisse

"Die Unendlichkeit und das Ewige sind das einzig Gewisse." - Søren Kierkegaard
Es mag wirklich schwierig sein, Glauben, Wissen, Wahrheit und Gewissheit philosophisch fein säuberlich zu trennen. Für das parktische Leben im Deutschland des Jahres 2008 gibt es allerdings doch ein paar mehr Gewissheiten – und zwar klar zu Beweisende! Denn der Glaube ist hier in diesem Blog nie meine Sache gewesen.
Glaube ist Gewissheit ohne Beweise. Henri-Frédéric Amiel
Was ist also gewiss?
Einiges:
Die Deutschen sind geistig zu beschränkt, um eine ideal funktionierende Demokratie zu bilden (leider ist die Demokratie alternativlos)

Roland Koch ist ein pathologischer Lügner.

Das Betriebsprogramm VISTA ist ganz großer Bullshit, der alle user zur Verzweiflung treibt und nur den Microsoft-Finanzen dient.

Deutsche Casting-Sendungen wie DSDS auf RTL appellieren an niederste Instinkte und sind künstlerisch ungefähr so wertvoll, wie ein Mc Donald Mc Flurry zur gesunden Ernährung beiträgt.

Die beliebteste und meistgelesene Zeitung der Deutschen , die BILD mit 13 Mio Lesern täglich, ist der amoralischste, perverseste, heuchlerischste, übelste, widerlichste, verlogenste, abscheulichste, schauderhafteste, schmierigste, gräßlichste, ekelerregendste, unerträglichste, grauenhafteste, abstoßenste, mieseste, beschissenste, verkackteste, müffelndste, Brechdurchfall auslösendste, unterirdischste, denunziantischste, verwerflichste, schlimmste und orgasmusbremsendste Mist, den die Welt je gesehen hat!

„Glaubt“ jemand das etwa nicht? Also gut, dann hier der Beweis:
In der derzeit laufenden 5.Staffel der belanglosen RTL-Show „Deutschland sucht den Superstar“, in der schon der Gurkenlaster-umnietende Kübelböck reüssierte, bevor es ihn zu Big Brother und ins Dschungelcamp trieb, versucht auch ein aus dem Libanon stammende Hamburger sein Glück.
BILD hatte nun nichts anderes zu tun, als den guten Mann am Tag vor seinem großen Auftritt letzten Samstag als schwul zu outen.
Und zwar als ganzseitige Titelschlagzeile und natürlich gegen seinen Willen.
Outing von unbescholtenen Menschen ist an sich schon so ziemlich die unterste Schublade des Gossenjournalismus, wie ihn BILD üblicherweise betreibt.
Als Europas größte und mächtigste Zeitung derartig auf einen armen einzelnen Typ einzuprügeln, der wirklich nichts und niemanden etwas getan hat, ist schon an sich der Tiefpunkt und sollte eigentlich dazu führen, daß sich dieser gegeelte Profi-Lügner mit dem Charakter eine vollgeschissenen Windel freiwillig aus dem Springerhochhaus wirft.
Aber es geht noch schlimmer:
Einen Tag nachdem die BILD-Schleimschaben den DSDS-Sänger outeten, legte die BILD am Sonntag mit folgender Schlagzeile nach:
„Nach HOMO-OUTING: Jetzt muß er um sein Leben fürchten“
Obwohl die komplette Interview- und Gesprächsverweigerung des Zwangsgeouteten völlig klar machte, daß die BILD gegen seinen Willen schrieb, streuten die Redakteure des Grauens geiferig und sadistisch weiterhin Salz in die Wunden.
Erst schaffen sie die Voraussetzung dafür, daß jemand angefeindet wird – sind sogar ganz allein dafür verantwortlich und dann wird tags darauf Mitleid geheuchelt, ohne zu erwähnen – daß die Springer‘schen Dreckschleudern ihn erst in Lebensgefahr gebracht haben.
Und auch heute – am dritten Tag nach einander, haben die Smegma-Hirne von Kai Diekmann erneut diese Geschichte auf dem Titel – nun wird gar die „Heiratsurkunde“ und damit auch der Partner in die Öffentlichkeit gezerrt.
Also liebe Deutschen – es wäre einfach unverzeihlich , wenn diese Kotzklumpen noch eine einzige Zeitung für 60 Cent verkaufen.

Sonntag, 13. April 2008

Andere Aussagen auf Autos

Es ist doch eigentlich ziemlich spießig sich das eigene Auto mit Sinnigen Aufklebern zuzukleben und man möchte sich ja auch nicht mit der Herde gemein machen.

A propos „Gemein“ – wenn man sich dennoch mit ein paar schicken Bumper-Stickern amüsieren will, kann man bei der Firma Prankplace schicke Magneten erstehen, die man dann geschickt anderen Leuten auf ihr Auto klebt:

sehr platthumorig - aber davon gibt es jede Menge:
Aber bei Prankplace kann man auch sehr sinnvolle Dinge bekommen, wie zum
Beispiel:
Klopapier:


Klobürsten:

oder auch Hundescheiße-Tüten:

Samstag, 12. April 2008

Aussagen auf Autos

Tolle Ideen aus Amerika finden oft den Weg nach Europa.

Erfreulicherweise ist der BUMPERSTICKER-Wahn noch nicht vollkommen nach Deutschland geschwappt.

Es gibt zwar hier auch jede Menge Bizarrlinge, die ihre Karre mit Autoaufklebern vollballern – aber die Klasse der patriotischen Bumpersticker ist noch nicht recht auf dem Markt durchgedrungen.

In the land oft he free sind hingegen längst plumpe Nationalstolzaussagen auf den Stoßstangen üblich.

Viele Firmen haben sich darauf spezialisiert und bieten unterirdische Sprüche an:

Bin Laden hates Rock'n Roll.
Buy American, while there is still time!
God Bless the USA.
I love my country, but fear BIG Government.

I never saw an American Flag burned at a gun show!
If you enjoy your freedom, Thank a Vet!
Liberty is not Free!
Proud to be American.
Remember September 11 Forever!
Support our troops!
They may break our hearts, but not our Spirit!
United We Stand!
United We Stand. Divided we Fall!

Einen der beliebtesten Aufkleber sollte ich mir auch auf meinen Wagen backen:

Ist doch für einen Amerikaner wie mich, der in Europa lebt auch eine passende Aussage.

Freitag, 11. April 2008

Prognosen

Mit Prognosen soll man vorsichtig sein – insbesondere wenn sie die Zukunft betreffen.
Dieses Zitat wird allen möglichen Menschen zugeschrieben - Karl Valentin, Mark Twain oder Winston Churchill. Franz-Josef Strauß hat den Satz zumindest auch gerne zitiert. Das Problem ist jedenfalls nicht besonders neu – schon vor 2000 Jahren haben sich einige obskure Gestalten kräftig mit ihren Prophezeiungen vertan.
Irren ist ja menschlich – bedenklich ist nur, daß man sich noch Jahrhunderte später ein paar Hundert Millionen Glaubensgomulken wortgetreu an diesen Nonsens halten wollen.
Laut Bibel hätte Jesus bereits vor langer Zeit zurückgekehrt sein müssen und auch unsere Welt dürfte schon lange nicht mehr existieren!

"Wahrlich, ich sage euch: Es stehen einige hier, die werden den Tod nicht schmecken, bis sie den Menschensohn kommen sehen in seinem Reich." (Matthäus 16,28)

"Und er sprach zu ihnen: Wahrlich, ich sage euch: Es stehen einige hier, die werden den Tod nicht schmecken, bis sie sehen das Reich Gottes kommen mit Kraft." (Markus 9,1)

"Ich sage euch aber wahrlich: Einige von denen, die hier stehen, werden den Tod nicht schmecken, bis sie das Reich Gottes sehen." (Lukas 9,27)

"Wenn sie euch aber in einer Stadt verfolgen, so flieht in eine andere. Wahrlich, ich sage euch: Ihr werdet mit den Städten Israels nicht zu Ende kommen, bis der Menschensohn kommt." (Matthäus 10,23)

"Selig ist, der da liest und die da hören die Worte der Weissagung und behalten, was darin geschrieben ist; denn die Zeit ist nahe." (Offenbarung 1,3)

"Kinder, es ist die letzte Stunde! Und wie ihr gehört habt, dass der Antichrist kommt, so sind nun schon viele Antichristen gekommen; daran erkennen wir, dass es die letzte Stunde ist." (1. Johannes 2,18)

"Siehe, ich komme bald; ..." (Offenbarung 3,11)

"Eure Güte lasst kund sein allen Menschen! Der Herr ist nahe!" (Philipper 4,5)

"... hat er in diesen letzten Tagen zu uns geredet durch den Sohn, ..." (Hebräer 1,2)

"Denn »nur noch eine kleine Weile, so wird kommen, der da kommen soll, und wird nicht lange ausbleiben. ...«" (Hebräer 10,37)

"Denn er selbst, der Herr, wird, wenn der Befehl ertönt, wenn die Stimme des Erzengels und die Posaune Gottes erschallen, herabkommen vom Himmel, und zuerst werden die Toten, die in Christus gestorben sind, auferstehen. Danach werden wir, die wir leben und übrig bleiben, zugleich mit ihnen entrückt werden auf den Wolken in die Luft, dem Herrn entgegen; ..." (1. Thessalonicher 4,16-17)

"Seid auch ihr geduldig und stärkt eure Herzen; denn das Kommen des Herrn ist nahe." (Jakobus 5,8)

"Es ist aber nahe gekommen das Ende aller Dinge. So seid nun besonnen und nüchtern zum Gebet." (1. Petrus 4,7)

Diese zitierten Bibelverse sprechen u. a. von einem nahe bevorstehenden "Kommen des Herrn" (Jakobus 5,8) bzw. einem baldigen "Ende aller Dinge" (1. Petrus 4,7). Strenggläubige Christen warten nun also schon sehr lange (etwa 2000 Jahre!) vergeblich auf das angeblich so nahe bevorstehende "Ende aller Dinge". Die Prophezeiungen eines baldigen Weltuntergangs in der Bibel haben sich also allesamt als totaler Flop erwiesen. Offenbar ist diese Quelle nicht gerade zuverlässig und man sollte dementsprechend auch die anderen Aussagen ignorieren.