TAMMOX IST UMGEZOGEN / AUS TAMMOX WURDE "TAMMOX-II"

Um die beklagte Seitenaufbaugeschwindigkeit zu verbessern, bin ich auf einen zweiten Blog umgezogen. Und zwar hierhin. Ich bin dankbar für ein Feedback!

Dienstag, 22. April 2008

Psychos

Suchet, so werdet ihr finden.
Sucht man Daten darüber, wie viele Irre es gibt, kann man Myriaden Statistiken und Berechnungen finden.
So meldete das „Grünbuch psychische Erkrankungen“ der EU:
Schätzungen zufolge ist mehr als einer von vier Europäern im Erwachsenenalter von psychischen Störungen betroffen. Sie sind die Hauptursache für die 58 000 Selbsttötungen pro Jahr und fordern damit mehr Opfer als Straßenverkehrsunfälle.
Der wirtschaftliche Schaden läge bei fast 4 % des europäischen BSP.
In Deutschland ist die „Sterbeziffer“ durch psychische Erkrankungen besonders stark angestiegen. Obwohl es sicher eine breite Dunkelziffer bei Selbsttötungen gibt, weil diese zum Beispiel unter dem Thema Drogenmissbrauch verbucht werden, gibt es einen klaren Anstieg.
Starben im Jahr 1999 noch 11,6 Menschen pro 100.000 (JA! Das ist die Maßeinheit der Statistiker!) durch psychische Erkrankungen, waren wir im Jahr 2006 bereits bei 17,2 Toten.
Umgerechnet bedeutet dies, daß sich in Deutschland jährlich rund 12.000 Menschen umbringen.
Es gibt gut alle 40 Minuten einen Toten aus Verzweiflung in diesem schönen Land. Das setzt rund 150.000 Suizidversuche voraus.
Die Zahl erfolgreicher Suizidversuche ist bei Männern deutlich höher als bei Frauen mit weiter steigender Tendenz: Drei Viertel aller erfolgreichen Suizide werden von Männern begangen. Von den 10.733 Suiziden im Jahr 2004 in Deutschland wurden 7939 (74 %) von Männern und 2794 von Frauen begangen. Die Suizidrate von Ärzten ist bis zu 3,4-mal höher als die anderer Bürger, bei Ärztinnen ist die Rate sogar um bis zu 5,7-mal erhöht.
Bis jemand endgültig den Löffel abgegeben hat, ist er aber vermutlich schon länger kran und dürfte auch ab und an deswegen mal arbeitstechnisch ausfallen. Der Berufsverband Deutscher Psychologen (BDP) spricht von einem Produktionsausfall von 4,4 Milliarden Euro pro Jahr – mit stark steigender Tendenz.
Psychos sind also inzwischen ein dramatischer Kostenfaktor für die europäische Ökonomie geworden:
Einer Untersuchung der Europäischen Beobachtungsstelle für berufsbedingte Risiken zufolge sind vermutlich bis zu 60 Prozent aller versäumten Arbeitstage auf Stress zurückzuführen.
Wie kommt’s? Der Spiegel zitiert BDP-Vize Thordis Bethlehem: "Wir haben in Deutschland nicht nur ein Problem mit Managergehältern, wir haben einen weit verbreiteten Mangel an Managerqualitäten", sagt.
Dieser Mangel schlage sich auch in psychischen Problemen der Beschäftigten nieder. Starke Arbeitsbelastung führe nicht nur zu einer höheren Zahl von Krankentagen aus psychischen Gründen.
Offensichtlich sollten die Manager, die ihre Mitarbeiter mit einem Angstklima piesacken– insbesondere weil sie Entlassungen zu recht fürchten (BMW, Nokia…) langsam mal dazu lernen.
Wenn sie schon nicht aus Mitgefühl, Einsicht oder medizinischem Wissen zum Wohl ihrer Beschäftigten handeln, könnte es sie möglicherweise überzeugen, daß es für die teuer wird.
Zu Zeiten der Sharholder-Value-Götze sollten die Minus-Männer in den Chefetagen schon allen deswegen umdenken.

Keine Kommentare: