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Freitag, 25. April 2008

Auf einem Auge blöd

Da gruselt es den deutschen Wessi immer wieder so sehr über die bräunlich versumpfte Ost-Jugend, daß man sich nur noch in sarkastische Witze flüchten kann.

Was sagt die brandenburgische Mutter, wenn sie ihren Sohn such?
– „Ich geh‘ mal nach dem Rechten sehen!“

Soziologen und Pädagogen stehen bei der Ursachenforschung vor schweren Problemen – wie kommt es zu derart verbreiteter Xenophobie ausgerechnet in Landstrichen, in denen der Ausländeranteil unter 1% liegt?
Wieso flammt der Antisemitismus unter sächsischen Jugendlichen bei fast kompletter Abwesenheit von Juden auf?
Man ist geneigt der vermutlich unfairen Definition zuzustimmen, daß es sich bei den jetzigen Ostdeutschen lediglich um DDR (= Der Dummer Rest) handelt, dessen Jugendliche bestenfalls dazu taugen als Parade-Neonazis im RTL-Erziehungscamp bestaunt zu werden oder als Klischee-Friseuse Mandy im BigBrother-Container zu sitzen, um die eigene Debilität zu illustrieren.
Noch unverständlicher als die Ursachen der ostdeutschen Antipathisierung ist die vollkommene Passivität der verantwortlichen Politiker vor Ort.
Da die Bundespolitik das Thema „tumbe Ostjugend“ penetrant ignoriert, wäre es doch an den OST-MP’s wenigstens pro forma gegen den totalen Image-Verlust anzugehen.
Da bewegt sich aber nichts.
Vermutlich liegt es daran, daß die Landesregierungen sowohl fachlich als auch moralisch komplett überfordert sind.
Jüngstes Negativbeispiel ist der Oberthüringer Dieter Althaus.
Der Katholik und Diplom-Lehrer, der schon zu DDR-Zeiten Mitglied der Block-CDU war, machte schon mehrfach durch abstruseste Ideen auf sich aufmerksam. Vorstellungen mit denen er erkenntnistheoretisch irrlichtert.
So hat Dieter Althaus sich am Dialog mit Kreationisten interessiert gezeigt und lud im Herbst 2005 Siegfried Scherer, einen der Autoren des Buchs „Evolution – ein kritisches Lehrbuch“, zum so genannten „Erfurter Dialog“ in der Thüringer Staatskanzlei ein.
Scherer ist einer der Bizarrlinge, die zum Zwecke der Verdummung der Jugend von einer wörtlichen Bibelinterpretation bei der Schöpfungstheorie ausgehen.
Schon 2002 behauptete der römisch-katholische Althaus über das kreationistisch vermurxte Machwerk: "Das Buch ist ein sehr gutes Beispiel für wertorientierte Bildung und Erziehung", weiter hoffe er "dass Scherers Buch nicht nur von Biologielehrern für den Unterricht verwendet wird, sondern auf eine weit darüber hinaus gehende Leserschaft trifft“.

Althaus‘ neuster Streich zum Beweis seiner ungenügenden Eignung als Regierungspolitiker ist seine gerade vorgestellte große Kabinettsumbildung:
In einer Art letzten Aufgebots bestellt der Erfurter MP gleich 5 der insgesamt 8 Ministerämter neu.
Neue Justizministerin wird zum Beispiel Marion Walsmann, die von 1986 bis zur Wende für die DDR-CDU in der Volkskammer saß und brav zu allen Honecker-Entscheidungen „Amen“ sagte.
Wesentlich gruseliger geht es im Kultusministerium zu – ausgerechnet in einem Land mit desorientierter und rechtslastiger Jugend, setzt Althaus hier einen dümmlichen „Junge Freiheit“-Schreiberling der ganz ultrarechten Sorte ein:
Peter Krause heißt die künftige Fehlbesetzung.
Über seine schreibende Mitarbeit bei den Bräunlichen sagte er 2004 in beispielsloser Naivität : "Die 'Junge Freiheit' war mir nicht als rechtsextrem bekannt". Linke-Spitzenkandidat Bodo Ramelow wirft ihm vor, Krause habe bislang "keine klare Grenze zwischen Ultra-Konservativen und Neofaschisten gezogen".
Für SPD-Landesgeschäftsführer Jochen Staschewski ist Krause immerhin ein Mann aus der "Grauzone der extremen Rechten".
Der prominenteste Thüringer im Bundestag, Carsten Schneider, gibt in der ZEIT zu bedenken, daß sich Althaus‘ Neuer nicht vom seiner miefigen Vergangenheit distanziere; im Gegenteil: In einem aktuellen Interview habe er die Zeitung als "anerkanntes Medium der deutschen Presselandschaft" bezeichnet.
Damit sei Krause "als Minister mit Ressortverantwortung für Schüler und Lehrer nicht geeignet".

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