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Donnerstag, 24. April 2008

Desorientiert.

Der bayerische Huber-Erwin hat derzeit so eine Phase.
Eine Phase, die man manchmal hat, wenn einfach alles schief geht und das Pech an einem klebt. Was der CSU-Chef anpackt misslingt und das in der Vorphase des bayerischen Landtagswahlkampfes. Transrapid, Rauchverbot, Pendlerpauschale – ein Megamurx jagt den nächsten. All die schönen extra inszenierten Nebenkriegsschauplätze, um von seinem eigentlichen Megadesaster abzulenken verrecken wie die deutschen Flops beim Schlager-Grand-Prix.
Wäre der niederbayerische Politschuster mit dem Debilen-Idiom doch bloß bei seinen Landesleisten geblieben!
Da sitzt der Erwin im Pech einer so schönen und reichen Landesbank vor und könnte das tun, wozu Landesbanken da sind – nämlich die heimische Wirtschaft zu fördern, bayerischen Kleinunternehmern und Mittelständlern mit Krediten zu helfen.
Aber nachdem sein Vorbild Stammel-Ede auch immer wieder in den großen Berliner Politteich geplantscht hatte, dachte sich sein Nachfolger im Parteivorsitz, daß er statt dessen doch das ganze Geld der bayerischen Landesbank doch auch in die USA für faulen und platzende Immobilienspekulationen schaufeln könnte.
Scheiß auf die bayerische Wirtschaft.
Wie alles was Huber anfasst, ging bekanntlich auch dieser Plan schief und so können die bayerischen Steuerzahler nun für 4,1 Milliarden Euro geradestehen, die dem CSU-Chef bedauerlicherweise zwischen seinen Grabschern weggeflutscht sind.
Nach neusten Umfragen wollen dennoch 51 % im Herbst die CSU wählen – also mehr als die Hälfte der Wähler scheinen sich nicht daran zu stören belogen zu werden und dann für die Unfähigkeit der CSU-Polit-Truppe ordentlich ins Portemonnaie greifen zu müssen. Da kann man nichts machen.
Wenn man schon zuhause wie ein Elefant mit Plattfüßen und Gleichgewichtsstörungen im Porzellanladen umher steppt, hilft nur noch eins; dachte sich nun heute der Huber-Erwin:
Dummdreitsheit und zur Ablenkung auf den politischen Gegner eindreschen.
Gedacht, getan:
Die BILD fragte Huber was er denn von der neuen Berechnung der KFZ-Steuer hielte, die Besitzern von älteren Autos deutlich höhere Kosten verursachen würde? Die Umstellung der KfZ-Steuer auf die neue CO2-Steuer vom kommenden Januar an bedeutet für 16 Millionen Besitzer älterer Autos mit hohem CO2-Ausstoß höhere Steuern. Mehrkosten zum Beispiel für einen VW Passat Diesel 87 Euro.
„Skandal“ skandierte der CSU-Wadenbeißer im Glauben dem SPD-Bundesfinanzminister ordentlich ans Bein zu pinkeln.
"Keine Strafsteuer für die einfachen Leute, die sich nicht von heute auf morgen ein neues Auto kaufen können."
Immer feste druff.
Doof nur, daß sich Huber nicht über die verschiedenen Gesetzentwürfe informiert hatte, bevor er pöbelnd lospolterte.
Außerdem sind sich diese Berliner Kürzel – BMWI, BMF -auch so ähnlich – da kann sich ein einfacher Bayer schon mal vertun.
Tatsächlich stammt der vom Oberbayern so gescholtene Plan gar nicht von Steinbrück sondern vom CSU-Kollegen Glos.
Dumm gelaufen – statt mal von sich abzulenken , rotze Huber also seine eigene Partei an, der er vorsteht und ist nun erst recht der Depp der Nation.
Glück im Unglück für Huber: BMF-Sprecher Torsten Albig bot umgehend seine Hilfe an, falls Huber mal wieder nach Pöbeln sein sollte und er nicht durchblickt worauf man hauen sollte:
„Kleiner Tipp zum Schluss an all die, die Papiere kriegen, von denen sie nix verstehen: immer erst im Bundesfinanzministerium nachfragen. Wir helfen gerne weiter.“

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