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Mittwoch, 17. Juni 2009

Jürgen Grässlin

Als Gerd Schröder und Joschka Fischer 1998 ihre Amtseide schworen, verzichteten beide auf die freiwillige Formel „So wahr mir Gott helfe!“
Angela Merkel, eigentlich die Inkarnation der Trägheit, bebte vor Empörung.
Bischöfe beider Kirchen orakelten Düsteres - Politik ohne moralischen Kompass führe ins Verderben.

Tatsächlich wurden Merkels pessimistischsten Prophezeiungen erfüllt:
Im Jahr 2002 und 2003 zeigte sich die rot/grüne Regierung von ihrer garstig-destruktiven Seite und wollte partout nicht beim ach so Erfolg versprechenden Irak-Krieg mitmachen.

Ich erinnere mich noch sehr gut, wie am Anfang der Debatte in sämtlichen Feuilletons gehetzt wurde, daß die deutsche Position von Fischer im UN-Sicherheitsrat nicht durchhaltbar und realitätsfern sei – Deutschland könne schließlich nicht als einziges Land zusammen mit Syrien gegen die USA stimmen.
Bekanntlich ist damals Frau Merkel schleimspurziehend nach Washington gerutscht, veröffentlichte auch noch Anti-Rot/Grüne Kriegspropaganda in der Washington Post.
Oppositionspolitikerin hetzt im Ausland gegen die eigene Regierung - ein bis dahin ungekanntes Phänomen in Deutschland.

Die christlichste aller christlichen Regierungen im Weißen Haus, weigerte sich mit der gewählten deutschen Regierung zu sprechen und empfing stattdessen Angela Merkel und Roland Koch als ihre wahren Freunde.

Schäuble und andere CDU-Außenpolitiker wie Pflüger haben sich bis heute nicht davon distanziert, daß sie das US-Junktim an Saddam – entweder Du rückst die Massenvernichtungswaffen raus, oder es gibt Krieg – unterstützten!
Das war mal eine tolle Alternative für jemanden, der schlicht und ergreifend die Wahrheit sagte, daß er nämlich keine Massenvernichtungswaffen hatte!
(„Nun kann sich ein Mann wie Schäuble wohl nicht vorstellen, daß auch mal jemand die Wahrheit sagt“ – Volker Pispers)

Zur Wehrkundetagung in München Januar 2003 kursierte ein George W. Bush-Unterstützerbrief der zehn europäischen USA-Unterstützer, als Außenminister Fischer Donald Rumsfeld entgegen schleuderte „Excuse me Sir I am not convinced“.

Da bebte sie wieder, die in einen Hosenanzug gezwängte uckermärkische Empörung.

Merkel, Christian Schmidt und Pflüger, die ebenfalls im Auditorium anwesend waren, erhoben sich und schleimten Rumsfeld mit Tränen in den Augen an, daß Deutschland selbstverständlich die USA militärisch unterstützen würde, wenn die CDU die Wahl (2002) gewonnen hätte.
(Ich habe die Übertragung auf Phoenix damals live gesehen).

Nun sind wir ungefähr 500.000 Tote weiter....

Es gab auch eine Bundestagswahl, die 2005 dazu führte, daß die neue Kanzlerin (und der neue Vizekanzler) wieder die gottesfürchtige Eidesformel wählten.
Die Bischöfe waren nach den heidnischen sieben Jahren wieder in ihrem Element.

Aufatmen konnte insbesondere aber die von Merkel und ihrem Fraktionschef protegierte Waffenindustrie, die nun wieder von Umsatzrekord zu Umsatzrekord eilen konnte.

Geht es um Killerwerkzeug sind die Politbanausen von den C-Parteien Feuer und Flamme.

Umweltschutz, Kinderbetreuung, Bildungssystem und andere Petitessen mögen erst mal liegen bleiben - aber der deutsche Waffenexport boomt, wie nie zuvor.

Zehntausende sterben jedes Jahr auf der Welt durch deutsche Waffentechnik - der Tod ist wieder ein Meister aus Deutschland.

Die Christliche Ethik, die der derzeitigen Regierungschefin als Leitlinie dient, macht es möglich.

Christenpolitiker haben sich das Handlungsmuster von den Klerikern abgeguckt und verfahren so wie bei den Pädophiliefällen der Katholen:
Sie kommen vor, sind gesellschaftlich nicht gerne gesehen, aber man ist definitiv nicht gewillt das abzustellen, nein man schafft sogar die Voraussetzungen.
Stattdessen wird möglichst vertuscht, verschleiert und verheimlicht.

Mit der Ehrlichkeit haben es CDU-Politiker nicht so und daher bleibt es an Menschen wie Jürgen Grässlin hängen, diese perfide Grausamkeit der deutschen Politik anzuprangern.

Grässlin, am 18. September 1957 in Lörrach geboren, seit 1982 im Schuldienst; engagiert sich seit Dekaden als Waffengegner, Aufklärer und Friedensaktivist.
Er schreibt Bücher, Artikel und Flugblätter, organisiert Demos, steht einem Dutzend Friedensaktionsbündnissen vor und reist dorthin, wo deutsche Waffen ihr Unheil anrichten.

Ein Hauptaugenmerk des Friedensbewegten liegt auf dem größten deutschen Todesexporteur, der Oberndorfer Waffenfirma Heckler & Koch (H &K), die in nahezu alle Staaten und an nahezu alle Terrorregime ihre Mordmethoden schickt.

Oftmals geschieht dies illegal, aber so what?
Die finanziell potente Firma aus BW ist ein großzügiger Parteispender an die CDU und weiß einige Unionspolitiker aus Baden Württemberg in wichtigen Positionen - insbesondere Kauder und Schäuble.

Unser aller Innenminister, natürlich auch von der CHRISTLICH-demokratischen Union, der sonst jeden für so verdächtig und gefährlich hält, daß ganz Deutschland zensiert, überwacht und ausgeforscht wird, drückt bei den Waffenproduzenten aber alle Augen zu.

Eine Politik, die Folgen hat.

Grässlin:
Das Ergebnis dieser jahrzehntelangen Rüstungsexport - und Lizenzvergabepolitik von H&K und den Bundesregierungen ist katastrophal. Seither schießen Soldaten und Kindersoldaten, Polizisten, Terroristen und Guerillaeinheiten in Staaten wie Somalia, dem Sudan, in Uganda, der Türkei, Mexiko, dem Iran, dem Irak, und in vielen weiteren Krisengebieten mit G3, MP5 und anderen H&K-Waffen, von denen mehr als 11 Millionen weltweit im Einsatz sind Durchschnittlich alle 14 Minuten stirbt ein Mensch durch eine Kugel aus dem Lauf einer Heckler & Koch - Waffe. Mehr als 1,5 Millionen Menschen sind bis zum heutigen Tag mit H&K-Waffen erschossen, weit mehr verwundet und verstümmelt worden. Unzählige Menschen führen als körperlich Verstümmelte oder psychisch Traumatisierte ein schwer belastetes Leben. Vielen von denen, die den Beschuss mit H&K-Waffen überlebt haben, fehlen Gliedmaßen oder sie tragen Kugeln, bzw deren Splitter im Körper. Die immense Zahl der H&K-Opfer macht deutlich: Heckler und Koch ist das Unternehmen, dessen Produkte seit Gründung der Bundesrepublik Deutschland die meisten Verstümmelten und Toten zur Folge hatten.

Grässlin betreibt unter anderem auch das RüstungsInformationsBüro, das Informationen zu Waffenproduktion und Rüstungsexporten sammelt und zur Verfügung stellt.

Ich kann jedem nur dringend empfehlen sich die Webseiten des RüstungsInformationsBüros, sowie die Homepage von Jürgen Grässlin gründlich anzusehen.

Man muß diese Dinge wissen - insbesondere, wenn man wählt - bzw durch NICHTWÄHLEN seine Zustimmung zu Merkel bekundet.

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