TAMMOX IST UMGEZOGEN / AUS TAMMOX WURDE "TAMMOX-II"

Um die beklagte Seitenaufbaugeschwindigkeit zu verbessern, bin ich auf einen zweiten Blog umgezogen. Und zwar hierhin. Ich bin dankbar für ein Feedback!

Freitag, 19. Juni 2009

Worauf noch Verlass ist

Möchte man auffallen, muß man etwas Tabuisiertes tun.
Das Problem ist nur, daß es 2009 Jahre nach der Geburt der Moral-Ikone J.C. kaum noch Tabus gibt.

Sehr schwer noch welche zu finden.
Das gelang Urs Allemann und Hellmuth Karasek mit dem Thema „Ich ficke Babies“ noch recht ordentlich und zuletzt was Frau Roche mit ihren Detailbeschreibungen allerlei analer und vaginaler Sekrete erfolgreich auf diesem Gebiet.

Aber die gemeine Nazikeule, die Holocaustvergleicherophile wie Mixa und Co gerne auspacken, lockt kaum noch einen Feuilletonisten hinter dem Ofen hervor.

Die Jungs von der Werbebranche haben unter dieser fatalen Situation besonders zu leiden - sie sind so etwas wie Goldsucher 100 Jahre nach Klondike.

Wie Aufmerksamkeit erregen in einer Zeit mit engen finanziellen Spielräumen - die Bankenkrise schmälert auch die Werbebudgets?

Glücklicherweise gibt es für die Creativ-Agenturen eine immer funktionierende Hilfstruppe, die bereitwillig, kostenlos und mit größtem Eifer die Werbetrommel rührt.

Die Rede ist von den Kirchen, deren moralinsaure Funktionäre bar jeder Gehirnfunktion verlässlich die Themen in die Öffentlichkeit bringen, die sie angeblich eben dort raus haben wollen.

Diese Werbemethode wurde einst von Musikantinnen wie Madonna ersonnen und feiert seitdem immer wieder Erfolge - von Benetton bis Sixt.

Madonna konnte sich mit diesem effektiven Marketing über Dekaden an der Spitze der Charts halten, da ihre Multiplikatoren, wie zum Beispiel Bizarra Käßmann so gründlich auf den Kopf gefallen sind, daß sie auch nach der Hundertsten Provokation nicht schnallen wie der Hase läuft.

Nein, pawlowsch sabbernd kurbelte die Bischöfin Madonnas Ticketverkauf an.

Wie wunderbar berechenbar die selbsternannten Moralapostel sind, führte just das amerikanische Mode-Label CALVIN KLEIN vor, die mit einem einzigen großen Plakat die christliche Empörungsmaschinerie auf Touren brachte. Ein nun wirklich minderaufregendes so called ORGY Plakat an einer Fassade des New Yorker Stadtteils SoHo und die Enthirnten von der Moralfraktion legen los...
Ein erster "Erfolg" konnte verbucht werden - der dazu gehörige Werbespott wurde verboten.

Sogar BILD-Zeitung, 6000 km vom Ort Amoral entfernt, berichtete über diesen schlimmen Sittenverfall:
Die "American Decency", ein Verband, der sich nach eigenen Angaben für die Wahrung von Sitte und Anstand in Amerika einsetzt, ruft auf ihrer Webseite dazu auf, sich schriftlich bei "CK" zu beschweren.

Auch der STERN kann es nicht lassen und berichtet umschreibend vom schlüpfrigen Corpus Delicti:

Ein Mädchen, dunkelhaarig, feingliedrig, barbusig, schmiegt sich an den nackten Oberkörper eines Jungen. Er schiebt seine Hand unter ihre Jeans. Sie wiederum steckt einem zweiten Jungen ihre Zunge in den Mund. Es ist ein Gemenge aus nackten, verschwitzten Leibern. Ein Dreier, wie er in jedem Porno vorkommen könnte.

In der CK-Zentrale dürften die Sektkorken knallen bei so viel serviler Werbehilfe:

"Die Firma hat die Pflicht, unserem Land gegenüber ihre Produkte in angebrachter Weise vorzustellen, ganz besonders wenn es sich dabei um offizielle Plätze handelt. Ich finde es abstoßend, ekelhaft und unangemessen", sagte Randy Sharp von der American Family Association gegenüber dem amerikanischen Fernsehsender "Foxnews".

4 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Bela Lugosi hat es auf den Punkt gebracht: "There is no bad press!" Vor allem, wenn sich ein Produkt (oder Schauspieler) gerade in einer Popularitätskrise befindet.

Entsprechend auch die Chose bei B. Spears, die erst durch, ahem, Mösenfotos und dann einen entsprechend "auslegbaren" Songtext wieder "berühmt" wurde.

Wobei ich die Idee mit dem Refrain ("all of the boys and all of the girls are begging to *if* *you* *see*k A*my*" -> f.u.c.k. me) schon so dreist fand, dass man ihrem Agenten (auf ihrem eigenen Mist ist das sicherlich nicht gewachsen) dafür gratulieren muss.

Der Nordstern.

Tammo Oxhoft hat gesagt…

Stimmt.
Für immer berühmt sein wird wohl jetzt auch Dustin Lance Black.
OK; der Oscar war schon mal nicht schlecht, aber viele Amis haben schon einen Oscar bekommen und werden doch wieder vergessen.

Photos von sich zu verbreiten/verbreiten zu lassen/oder wie auch immer, die als Close-up zeigen wie Mann gerade einen Schwanz OHNE KONDOM hinten drin stecken hat , sind für das christliche Amerika dann doch immer noch „auffällig“


Komisch fand ich es ja insbesondere die Kommentarflut bei Perez zu lesen - 90% haben creativerweise geschrieben:
OMG
Oder
O! M! G!
Oder
Oh my god
Oder
OMG OMG OMG OMG

Bin gespannt, was GOTT in der Situation - leicht peinlich ist es ja irgendwie schon - noch für DLB tun kann.

http://perezhilton.com/2009-06-12-oscar-winner-dustin-lance-black-exxxposed

Hupps, nun hat er die bösen bösen Photos doch vom Blog genommen. War wohl doch zu schlimm...

;)
T

Anonym hat gesagt…

Hoho, die DLB-Story kannte ich noch gar nicht im Detail! ;)

Die Masche der Skandalbriefe/-bücher/-fotos/-filme ist allerdings uralt! Lies dbzgl. bloss mal "Hollywood Babylon" von Kenneth Anger.

Mir fiel das das erste Mal in den 90er Jahren auf. Pam Anderson hat ihre Karriere mit dem "gestohlenen" Video auch ordentlich gepusht. Allerdings kann man ihr (leider) nicht absprechen, dass es eine MENGE Menschen männlichen Geschlechts gab/gibt, die EXAKT dieses Video sehen wollten.

Aber das wiederum ist dann (natürlich) wieder der allerwichtigste Gott der allerwichtigsten Religion der Amerikaner - der des Angebots und der Nachfrage aka "schnöder" Mammon. ;)

Der Nordstern.

Tammo Oxhoft hat gesagt…

Noch anfügen sollte man, daß dieser Perez in seinemPost über die DLB-Story die entsprechenden Bilder an den entsprechenden Stellen unkenntlich gemacht hatte und mit einer Warnung versehen hatte.

Man konnte dann aber noch mal klicken und die hard-core-Version angucken - was NATÜRLICH all die hochgeradig empörten OMG-Schreier alle getan hatten.

Gerade die, die am lautesten verdammen, haben aber auch das stärkste Interesse und saßen vermutlich mit einer Lupe vor dem Schirm.....