TAMMOX IST UMGEZOGEN / AUS TAMMOX WURDE "TAMMOX-II"

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Samstag, 6. Juni 2009

In der Stadt

Das macht mir schon Spaß.
Kurz vor einer Wahl mit dem Auto durch die Innenstadt zu fahren und sich die Werbeplakate zu Gemüte zu führen ist ein exquisites Vergnügen!

Die Aussagen, die von den Werbe-Auguren als transportabel erachtet werden, lassen tiefer blicken, als eine Analyse der Wahlprogramme.

Die Linke beeindruckte mich mit einem Giga-Plakat vor der Lombardsbrücke - gut platziert genau vor dem allerschicksten und teuersten Geschäftsareal in Hamburg - mit der detaillierten Aussagen: „Rot Wählen!“
Soso.
Die Grünen konterten allerdings kaum weniger programmatisch mit einem intellektuellen „Grün Wählen!“.
Die Sozialdemokraten fielen erst gar nicht auf, weil sie nur diese kleinen billigen Plakate haben, auf denen auch noch eigentümlicherweise Knut Fleckenstein lächelte.
Gut, er ist der EU-Kandidat, aber seit wann geht es denn um Europa?

Die bürgerlichen Parteien verfügen traditionell über größere Budgets, also sah ich deren Wählerverarschungsaktionen recht häufig.

Überdimensionierte Meterhohe Merkel-Konterfeis verkündeten „Wir in Europa“
Das ist schon eine beeindruckende Leistung des Gaga-tums:
Geworben wird mit einer Person, die gar nicht zur Wahl steht und die dafür berühmt ist politisch niemals konkret zu werden.
Das Ganze unterschrieben mit einem Sinnlos-Slogan, der so leer ist, daß sogar auf ein Verb verzichtet wurde.

Das Beste zum Schluß:
An der „Schönen Aussicht“, „Sechslingspforte“ und „An der Alster“ prangten solitär auf den großen Wiesen gelbe Megaplakate der Wahlkampfwitzfigur Koch-Mehrin.

Guidos europapolitische Arbeitsverweigerin läßt den Bürger wissen „Leistung muß sich wieder lohnen!“

Sexy Silvana, die blonde Gebärmaschine der FDP, beeindruckt seit einigen Tagen mit besonderer Doofheit.

Wahlkampftaktisch suboptimal veröffentlichte die FAZ schon im April eine Anwesenheitsstatistik der EU-Parlamentarier.

Koch-Mehrin liegt mit ihrer "Präsenzquote von 38,9 Prozent" nicht nur "an letzter Stelle der 106 deutschen Abgeordneten, sondern auch nur "auf Platz 914 der Gesamtliste".

Wo ist das Problem?

Damit passt sie doch ideal zu Guido Westerwelle, der ebenfalls dafür bekannt ist einen großen Bogen um das Aktenstudium zu machen und keinerlei Detailkenntnisse zu haben. Logisch, wann sollte er das auch machen, wichtiger ist ihm allemal seine allwöchentliche Präsenz in der BUNTEn.

Apolitisches Plappern ist auch Koch-Mehrins Spezialität, wie zum Beispiel die SZ süffisant anmerkt:

Seither macht sie von sich reden - auch weil sie sich für den Stern mit schwangerschaftsrundem Bauch auszog. Im People-Fachblatt Bunte erklärte sie ihr Privat- und Liebesleben, dem Oben-ohne-Magazin Praline lieferte sie Kolumnen. Im parlamentarischen Betrieb der EU dagegen hat die Chefin der sieben deutschen FDP-Abgeordneten nicht überall den Ruf, ein fleißiges Bienchen zu sein.

Bilder der Yellow-Press-Parlamentarierin gibt es u.a. im ZAPP-Bericht.

Bei der „Praline“ scheint Ex-Big-Brother-Besucher Westerwelles EU-Stern sich wohler zu fühlen.

Werden dort doch auch bahnbrechende Service-Leistungen angeboten, die auch die Big Brother-Bewohner interessieren, zum Beispiel die Rubrik:

Megabusen - TOP Megabusen Filme

01. - Gefallene Engel
02. - Voluptuous Vixens
03. - Feuchte Sehnsucht
04. - Atom Busen
05. - Dicke Euter
06. - Super Busen
07. - Pralle Brüste
08. - Tittenalarm
09. - Busty Girls
10. - Titanic Boobs

Guidos Wunschpartner von der Union ätzen ungewohnt scharf:

In den Streit haben sich nun auch die Christdemokraten eingeschaltet. «Tatsache ist, dass Frau Koch-Mehrin im Europaparlament mit Abwesenheit und Arbeitsscheu glänzt», sagte Werner Langen, Vorsitzender der CDU/CSU-Abgeordneten im Europaparlament, am Donnerstag in Brüssel. Sie müsse «die ungeklärten Fragen zu ihrer Präsenz» jetzt beantworten. Der Spitzenkandidat der CSU, Markus Ferber, sagte, Koch-Mehrin sei in ihrer eigenen Fraktion «absolut einflusslos»

Inzwischen schreibt auch SPON darüber, daß die Unionsabgeordneten richtig sauer sind:
Christdemokrat Langen erklärt, die Verwaltung habe auf Druck der FDP-Politikerin ihrem Fall eine Ausnahme gemacht und Mutterschutzzeiten in die Präsenzquote einberechnet. Bei anderen Abgeordneten, die wegen Schwangerschaft vorübergehend abwesend waren, sei dies nicht der Fall. Dennoch komme etwa die Vorsitzende des Industrieausschusses,
Angela Niebler (CSU), trotz eines Mutterschaftsurlaubs auf eine Anwesenheitsquote von 84 Prozent. Koch-Mehrin sagte, sie habe an 75 Prozent der Sitzungen teilgenommen und gehöre damit zu den fleißigeren Parlamentariern. Sie hat ihre Berechnung als Eidesstattliche Versicherung vor dem Hamburger Landgericht bekräftigt. Der CDU-Abgeordnete Langen listet noch mehr angebliche Verfehlungen der liberalen Spitzenkandidatin auf:
Koch-Mehrin glänze nicht nur bei Plenarsitzungen oft durch Abwesenheit, sondern vor allen in den Ausschüssen, wo die meiste Arbeit erledigt werde. Im Haushaltsausschuss habe sie vier von fünf Sitzungen geschwänzt, im Haushaltskontrollausschuss sogar neun von zehn. In fünf Jahren habe sie zudem nicht einen Bericht erfasst.
Langen hat die Parlamentsverwaltung nun um Aufklärung über die Korrektur der Anwesenheitsliste gebeten.

Bei Sachdiskussionen wurde die FDP-Version der Eva Herman bisher nicht gesichtet.
Verständlich, denn ihren Wahlspruch „Leistung muß sich wieder lohnen“, nimmt sie sehr ernst. Während der Sitzungszeiten rafft sie lieber Nebeneinkünfte zusammen.

FAZ:
Sie habe „von 2005 bis einschließlich 2008 Nebeneinkünfte in Höhe von 81.400 Euro erzielt. Darunter waren, wie das ZDF bestätigte, Mitwirkungshonorare von 467 Euro für die Sendung „Nachtstudio“ und von 186 Euro für die Sendung „Volle Kanne“. Zuvor hatte der CDU-Europaabgeordnete Langen Frau Koch-Mehrin unter anderem vorgeworfen, vier von fünf Sitzungstagen des Haushaltsausschusses, dem sie angehört „geschwänzt“ zu haben.

Aus finanzieller Sicht ist dies verständlich - sagte doch just ihr FDP-Kollege Konrad Schily, daß die Abgeordneten-Diäten ohnehin „wie Manna vom Himmel“ fielen.

Die freidemokratische Silvana hat es mit Aktionen, wie im STERN blank zu ziehen und im Schmuddelblättchen „Praline“ zu kolumnieren immerhin auf einen Bekanntheitsgrad von 13 %!

Das ist deutscher Rekord!

In einer am Mittwoch veröffentlichten Forsa-Umfrage konnten nur wenige Bürger die Namen der Erstplatzierten von CDU und SPD nennen. Hans-Gert Pöttering, den die CDU auf Platz eins gesetzt hat, kannten nur zwei Prozent der Befragten. Dass Martin Schulz die SPD-Liste anführt, wussten nur sechs Prozent. Am besten schnitt die FDP-Spitzenkandidatin Silvana Koch-Mehrin ab, die 13 Prozent der Wähler auf Anhieb nennen konnten. Linken-Kandidat Lothar Bisky war sechs Prozent der Befragten bekannt, den Namen von Grünen-Spitzenmann Reinhard Bütikofer konnten vier Prozent spontan nennen.

Bisher wissen wir also: Koch-Mehrin ist eine faule Schwätzerin, die gerne abzockt.
Über ihre Anwesenheit im Parlament lügt sie - wie die vom Hamburger Richtern zurückgewiesene Mehrin’sche Unterlassungserklärung gegen die FAZ beweist.

Ich würde mal sagen:
Bisher also eine durchschnittliche Performance einer FDP-Politikerin.
Ich habe nichts anderes erwartet.

Das Problem Koch-Mehrin besteht darin, daß sie zudem offensichtlich auch noch doof ist!

Statt die Schlagzeilen von der „Faulsten Abgeordneten“ einfach auszusitzen - nichts einfacher als das, schließlich interessiert sich der flächendeckend verdummte deutsche Urnenpöbel ohnehin nicht für die Wahl - heizte sie den Skandal auch noch richtig an.

Zunächst einmal indem die Mauschel-FDP-Zentrale pöbelnd und polternd versuchte Fernsehjournalisten unter Druck zu setzen, die das leidige Thema zu erwähnen wagten.

Am 25. Mai lud beispielsweise der SWR-Chefreporter Thomas Leif als Gäste seiner Sendung "2+Leif" die Politikerin Koch-Mehrin und den Grünen-Vorsitzenden Cem Özdemir zur Aufzeichnung ein. Leif erlaubte sich tatsächlich, auch Fragen zu den Präsenzzeiten der EU-Abgeordneten Koch-Mehrin zu stellen. Das hat der Parteispitze offensichtlich nicht ins Konzept gepasst.
Dirk Niebel schrieb seinen Brief an SWR-Chef Boudgoust mit der geschwungenen Unterschrift. Darin kritisiert er auf anderthalb Seiten ausführlich die Leif-Sendung. Er wolle den Intendanten im "Nachgang" der Aufzeichnung auf "einige Ungereimtheiten im Vor- und Ablauf" der Sendung "aufmerksam" machen, so Niebel.
Dann beschwert er sich zunächst, dass seine Parteifreundin nicht - wie seiner Meinung nach vorher klar besprochen - als Erste von Moderator Leif befragt wurde, sondern Özdemir den Vortritt erhielt. Das sei eine "nicht von der Redaktion selbsttätig kommunizierte, grundlegende Änderung des Ablaufes" - und entspreche "nicht dem üblichen journalistischen Umgang", urteilt der FDP-General.
Dann aber kommt Niebel zum eigentlichen Anlass seines Protestbriefes. Leif, der auch der Journalistenvereinigung "Netzwerk Recherche" vorsteht, hat in der Aufzeichnung Koch-Mehrin mit der FAZ-Story zu den Präsenszeiten konfrontiert: Koch-Mehrin habe demnach "sehr oft geschwänzt", während er Özdemir bescheinigte: "Sie haben weniger oft geschwänzt."

Da kommen ungute Erinnerungen an ähnlichen FDP-Schmuh auf.


Vollends vergaloppiert hat sich die Guidos Brüsseler Aushängeschild nun mit dem Versuch Blogger mundtot zu machen, die darauf hinweisen, daß Koch-Mehrins eidesstattliche Erklärungen zu ihren Anwesenheitszeiten offenbar nicht korrekt wären.

Das hatten nämlich die Ruhrbarone erkannt und wurden daraufhin sofort juristisch von den FDP-Granden unter Druck gesetzt.

Also wirklich, Frau EU-Abgeordnete - wissen Sie denn so gar nicht wie der Hase läuft?
Ihre Poltern hat jetzt den Effekt, daß alle möglichen Presseorgane Werbung für die Ruhbarone machen, Blogger das Posting verlinken - so wie ich gerade - und daß Sie das Thema nun gar nicht mehr loswerden.

Ihr Glück, daß der deutsche EU-Wähler ohnehin komplett desinteressiert ist und nichts mitbekommt.
Daher kann man vermutlich morgen trotzdem mit einem Anschwellen des FDP-Balkens in den Hochrechnungen kalkulieren.

Die gute Nachricht ist, daß die Deutschen in der EU-Stimmengewichtung hinter Spanien, Frankreich, England und Italien am fünftschlechtesten abschneiden und so betrachtet nur relativ wenige Abgeordnete des Schlages Koch-Mehrin nach Brüssel geschickt werden.

Im demokratischen Europa ist nämlich NICHT jede Wählerstimme gleich viel wert!
Ein Deutscher-EU-Sitz kommt auf 762.000 Bürger.
Ein Spanischer Abgeordneter entspricht gar 917.000 Bürgern - der Maximalwert der EU.

Andere Nationen haben einen prozentual weit höheren Einfluss:

Schweden: 514.000 Bürger pro Sitz.
Österreich: 492.000
Dänemark: 425.000
Slowenien: 293.000
Estland: 223.000

Und die Superbürger der EU wohnen in Luxemburg und Malta - da reichen jeweils gut 80.000 Bürger für einen EU-Parlamentssitz.
Ein Luxemburger ist im EU-Parlament also 11,2 mal so viel wert wie ein Spanier und immerhin noch 9,3 mal so viel wie ein Deutscher!

Was’n Glück, daß wir so niedrig bewertet sind!

Nach Malteser Maßstäben würde der teutonische Urnenpöbel nicht 99 Abgeordnete sondern 920 Volksvertreter in die EU entsenden.

Schock schwere Not - so viele Koch-Mehrins an den Schaltstellen des Brüsseler Parlamentes bedeuteten den Tod Europas!

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