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Donnerstag, 18. Juni 2009

Bibelschwadronen

Da im Netz ohnehin tausende Artikel über die beiden im Jemen gekillten Anita G. und Rita S. umherschwirren, wollte ich eigentlich nicht auch noch was dazu sagen.

Aber…

Da ich nun einmal zuweilen Religionen ab und an ganz sachte und zaghaft zu kritisieren wage, muß ich noch mal auf den Kern-Kack von Christentum und Co zurück kommen.

Ich würde wahrscheinlich bestens mit Religionen und Religiösen coexistieren, wenn sie nicht von dem Grundübel der Missionierung befallen wären.
In dem größenwahnsinnigen Anspruch allein seligmachend zu sein beruht die ganze Gefährlichkeit dieser Killerlehren.
Sie fühlen sich moralisch so weit überlegen, daß sie zur notwendigen Toleranz prinzipiell nicht in der Lage sind.
Die Jahrtausende alte Geschichte von Scheiterhaufen, Genoziden und Folterkammern zeugt davon.

Wer sich nicht missionieren lassen will, gilt in den Augen der Religionsvertreter als so minderwertig, daß man die eigenen Hauptlehren - wie zum Beispiel „du sollst nicht töten“ - getrost ignorieren kann.

So kommt es, daß ein Urban II, Papst von 1088 bis 1099, Seliger der katholischen Kirche, der 1881 heiliggesprochen wurde, am 27. November 1095 zum Kreuzzug aufrief und ein Schlachten ungeheuren Ausmaßes initiierte.
Ein grausamer Menschenverachter, der Massenmorde anzettelte und dafür zur Ehre der Altäre erhoben wurde.

Man mag es als göttlichen schwarzen Humor ansehen, daß es neben den Christen noch andere Religionen gibt, die ebenso sicher sind ganz allein im Recht zu sein und die dafür ebenfalls morden oder sich ggf ermorden lassen.

Das Faszinierende an Christen ist, daß sie trotz der ein oder anderen Erfahrungen nicht lernfähig sind.


It is a huge waste of time; if you look back in history every civil rights-movement; the blacks or woman, they always lose. Anyone who tries to fight the advance on any particular minority-group is going to lose - weather it is now, weather it is 20 years from now.
They are wasting their time. Seth MacFarlane


Das zeigt sich an ihren Kämpfen für antihumanistischen Überzeugungen und das zeigt sich an ihrem Festhalten an der Mission.

Obwohl sie eine beispiellose Blutspur hinter sich her ziehen, fahren sie fort sich über anderen Menschen erheben zu wollen.

Einen gewissen Respekt muß ich dabei den Evangelikalen Anita G. und Rita S. aussprechen.

Sie verhielten sich nicht so, wie die Christen, die ihre Mistrauen in ihre eigenen Überzeugungen mit einem Blitzableiter ausdrücken.

Ein Blitzableite​r auf einem Kirchturm ist das denkbar stärkste Mißtrauensvo​tum gegen den lieben Gott. (Karl Kraus, österr. Schriftstell​er, 1874-1936)

Nein, sie hielten ihre Birnen mitten im Gewitter mutig aus dem Wasser.

Die Jungmissionarinnen Anita G. und Rita S waren allerdings nicht nur mutig, sondern eben auch strunzdoof.
Es ist an sich schon nicht irre schlau in den Nordjemen zu fahren - dort gab es allein in den letzten 15 Jahren über 200 Entführungen von Ausländern.
Es gibt nicht ohne Grund Reisewarnungen des AA und so moniert der ehemalige Außenstaatssekretär Jürgen Chrobog:
„Man darf in diese Region nicht reisen, man darf sich in dieser Region nicht aufhalten. Das ist hier schlicht ignoriert worden.“
Dabei ist Chrobog offenbar hart im Nehmen und spricht auch nachdem er mitsamt seiner Familie im Jemen entführt wurde voller Begeisterung davon.
Er sei in dem „unglaublich schönen Reiseland gut behandelt worden“, die Entführer hätten sich „als Gastgeber absolut anständig verhalten“.

Die beiden hohlen Nüsse der Bibelschule Brake in Lemgo kann er dennoch nicht verstehen:
„Seine Christenpflicht kann man in anderen Ländern wahrnehmen, wo die Gefahr nicht so groß ist. Aber hier in dieses Land Menschen hinzuschicken – ich halte das wirklich für sehr schwer zu verantworten.“

Dem widerspreche ich:

Meiner Ansicht nach, ist es ausgleichende Gerechtigkeit, wenn Christen zur Abwechslung mal als Schwächere missionierend dorthin losziehen, wo andere stärker sind.

Wenn Christen tatsächlich so sehr von ihrem Glauben erfüllt sind, daß sie meinen IHR Gott sei der einzig Wahre; wenn sie es als Pflicht betrachten das Evangelium zu verbreiten und wenn sie sich „voller Gottvertrauen“ dieser Aufgabe widmen wollen, dann sollten sie bitte alle bibelschwenkend nach Saudi-Arabien ziehen, wo darauf die Todesstrafe steht.

Sie könnten auch mal unbewaffnete Mönche zu den Taliban schicken, die dann verkünden, daß Mullah Omar nur Unfug redet, daß alle in die Hölle kommen, die keine guten Christen sind.

Da könnte man ganz wunderbar mal die Stärke ihres Gottes checken.

Ich bin gespannt, ob Osama und Co dann auf die Knie fallen und sagen „Mensch Mönch - du hast schon Recht! Gib mal her deine Bibel; ich werde jetzt auch Christ!“
Oder ob es nicht eher so ist, daß sie zumindest ordentlich aufs Maul kriegen, weil Gott ihr Vertrauen eben doch bitter enttäuscht.

Wenn dann der ein oder andere Christenmissionar einen Kopf kürzer gemacht wird, ist das eine win-win-Situation:
Die Geköpften kommen doch sicher sofort in den Himmel, ob ihres vorbildlichen Märtyrerhaften Einsatzes, die Köpfer haben sich ebenfalls vorbildlich benommen, weil sie ihrer Religion mit dem Schwert zum Durchbruch verholfen haben, die staatlichen Autoritäten haben ihre Gesetze befolgt und last but not least bin ich froh über jeden Missionar weniger.

Nicht zu vergessen:
Die Oberchristen können sich medienwirksam in Szene setzen und mit Sinnlos-Kommentaren glänzen.

Da Sicherheitsexperten einen Zusammenhang mit religiösen Motiven befürchteten, müsse man über christliche Einsätze in Krisengebieten diskutieren, sagte Generalsekretärin Regina Claas (Elstal bei Berlin). „Nun ist aber nicht die Zeit der Diskussionen, sondern zunächst des Innehaltens und Trauerns mit den Familien und der Gemeinde der Opfer“, fügte sie hinzu. Claas forderte die 84.000 Mitglieder des Bundes und alle anderen Christen auf, für die Angehörigen und Freunde um den Trost Gottes zu bitten.

"Trost Gottes"?
Bisher hatte das mit seiner Hilfe ja nicht so beeindruckend funktioniert......

Mission ist der Kulturkiller schlecht hin - je weniger sich das Christentum ausbreitet, desto besser.

Die Idee ist außerdem ausbaufähig - da würde man einiges an Pensionen sparen, wenn man christliche Überzeugungstäter zu Missionierungen schickt.
Gerade in der akuten Finanzkrise doch ein wichtiger Beitrag zur Haushaltskonsolidierung.

Ich schlage vor, daß man George W. Bush ALLEIN und nur mit einem Koffer voller Bibeln bewaffnet im Sunnitischen Dreieck absetzt.

Da soll er dann mal erklären, wie er zum wiedererweckten Christen wurde und wieso die Iraker froh sein können, daß Gott ihm, GWB, befohlen hat, den Irak anzugreifen.

Miss Condi Rice könnte ich mir auch sehr erfolgreich vorstellen, wie sie in ihrem kurzen Rock und tief ausgeschnitten Bibelverse murmelnd in Afghanisch-Pakistanischem Grenzland umher steppt.

Da gäbe es so einige Plätze auf der Welt, die sich hervorragend als Praxistest für die Christlichen Überzeugungen von Ex-Politikern wie Rumsfeld, Cheney und Co eignen würden.

2 Kommentare:

Jakester hat gesagt…

Das heisst nicht missionieren, sondern humanitaere Dienste.

http://www.netzeitung.de/politik/deutschland/1383420.html

Das Wehren gegen den "Vorwurf" 'das Wort Gottes verbreitet zu haben' klingt schon ulkig.
Als ob man das nicht sollte/duerfte. ... hmmmh

Gruss

J.

Tammo Oxhoft hat gesagt…

ah ja - tschulligung - klar, das war alles nur im Namen der HUMANITÄT.

Ist ja immer so bei den Bibelfanatikern.

So ähnlich wie mit der "Glücklichen Schuld" der RKK (JPII) in Südamerika - zwar 150 Millionen Ureinwohgner ausgerottet - aber die sind jetzt froh Christen zu sein!!!!

Ne, is logisch....


LGT