TAMMOX IST UMGEZOGEN / AUS TAMMOX WURDE "TAMMOX-II"

Um die beklagte Seitenaufbaugeschwindigkeit zu verbessern, bin ich auf einen zweiten Blog umgezogen. Und zwar hierhin. Ich bin dankbar für ein Feedback!

Sonntag, 7. Juni 2009

Der Pastor des Tages

Der Global Peace Index, GPI, ordnet alle Länder in einer beeindruckenden Weise.
Die Idee zu dem Index stammt vom australischen Geschäftsmann Steve Killelea, der wissen wollte, was eigentlich ein friedliches Land ausmacht. Ausgeführt und untersucht wird er vom Economist Intelligence Unit, das im Auftrag von Killeleas Organisation 140 Länder nach 24 quantitativen und qualitativen Indikatoren abklopft - von der Zahl der Morde je 100 000 Einwohner über Korruption bis zum Zugang zu grundlegender Bildung.
Das EIU kann dabei auf eine Hundertschaft von Experten zurück greifen, die die Kriterien stets neu bewerten und prüfen.

Besonders frappierend drängt sich eine Schlußfolgerung auf, wenn man das „Friedenranking“ mit der World Values Survey-Liste über die religiösen Überzeugungen vergleicht.

Die Reihenfolge ist kongruent - je religiöser die Bevölkerung, desto mehr die Tendenz zur Gewalt!

Die friedfertigsten Länder der Erde Norwegen, Island, Neuseeland und Dänemark haben auch die liberalsten Gesellschaften, in denen die Kirchenfürsten die geringste Rolle spielen.

Je stärker der religiöse Input, desto extremer der Hang zu Waffen und gewalttätigen Auseinandersetzungen.

Die Gründe sind ungeheuer simpel - mit den metaphysischen Überzeugungen wächst die Intoleranz, da sich Religiöse a priori superior gegenüber anderen gerieren.

Sie fühlen sich nicht nur überlegen, sondern sie sind auch umso stärker davon überzeugt im Besitz der einzigen Wahrheit zu sein.

Umso stärker auch die Abwehr anderer Ideologien, da diese nach religiöser Sicht der Dinge eben NICHT wahr sein können.

Kirchen, Synagogen und Moscheen halten natürlich nur sich selbst für ALLEIN selig machend.
Kombiniert man diese Selbstüberhöhung noch mit dem Drang zu missionieren, ist die explosive Mischung perfekt.

Der kämpferische Impetus der Religionsgemeinschaften wird am Beispiel des Pastors Ken Pagano der New Bethel Church in Louisville, Kentucky, deutlich.

Zu einer besonderen Feier des Zweiten Gebots -
2.Mose 20,7: Du sollst den Namen des Herrn, deines Gottes, nicht unnützlich führen; denn der Herr wird den nicht ungestraft lassen, der seinen Namen mißbraucht.
- lädt er seine Schäfchen ein ihre Waffen mit in die Kirche zu bringen.

A Kentucky pastor is inviting his flock to bring guns to church to celebrate the Fourth of July and the Second Amendment. New Bethel Church is welcoming "responsible handgun owners" to wear their firearms inside the church June 27, a Saturday. An ad says there will be a handgun raffle, patriotic music and information on gun safety. "We're just going to celebrate the upcoming theme of the birth of our nation," said pastor Ken Pagano. "And we're not ashamed to say that there was a strong belief in God and firearms without that this country wouldn't be here."

Die Weltsicht des Berettophilen kann nur ein Obama erschüttern.
Daß der neue US-Präsident sich gewissermaßen bei „den Moslems“ in Kairo für Amerika entschuldigt, geht ihm zu weit.

Aber das ist noch alles nichts gegen die Hauptgefahr, die der bibeltreue Colt-Liebhaber aus Washington kommen sieht:

Pagano, 50, said some members of his church were concerned that President Obama's administration could restrict gun ownership, and they supported the plan for the event when Pagano asked their opinion.

Allein der Gedanke, daß irgendjemand die Strenggläubigen am Rumballern hindern könnte, ist schon pure Blasphemie - da sei Gott vor und deswegen wird am 27 Juni 2009 bewaffnet gebetet.

6 Kommentare:

Oolon Coluphid hat gesagt…

Ich halte generell schießwütige christliche Fundamentalisten, die glauben die “Wahrheit” zu besitzen, und sich den Weg freischießen, für brand gefährlich. Kein Wunder, dass man eben mal einen Abtreibunsarzt über den Haufen schießt, weil man glaubt, dass “Richtige” zu tun.

Mit oder ohne Religion würden die guten Menschen Gutes tun und die bösen Menschen Böses. Aber damit gute Menschen böse Dinge tun, braucht man Religion.

Für mich ist es nicht sehr überraschend, dass ausgerechnet in den säkularen Staaten mehr Frieden herrscht, als in den Ländern, wo der Monotheismus das Sagen hat. Eine friedvolle Gesellschaft erkennt man an ihrer Toleranz, zu Andersdenkenden.

Jakester hat gesagt…

Man koennte auch anders formulieren.

'Aber damit boese Menschen boese Dinge tun, (wollen/koennen/duerfen/akzeptieren'muessen/...) braucht man Religion.'

Tammo Oxhoft hat gesagt…

@Oolon!

Mit oder ohne Religion würden die guten Menschen Gutes tun und die bösen Menschen Böses.

Da bin ich auch eher Jakes Meinung.

So wie du das ausdrückst, klingt das ein bißchen so, als ob Religion irrelevant wäre.

Tätsächlich bereitet aber Religion wirklich den Boden für „böse Taten“, da diejenigen, denen man die Bösen Sachen antut als irgendwie minderwertig angesehen werden.
Da ist dann die Hemmschwelle einfach kleiner.

Der Schütze da in der Kirche ist ein Musterbeispiel - er fühlte sich dem Opfer moralisch und ethisch total überlegen, weil er sich absolut 100 %ig und ohne Zweifel im Recht sah.

Ohne die religiöse Überhöhung hätte er selbst als „böser Mensch“ die böse Tat vielleicht gar nicht gewagt.

Die 19 Typen in den WTC-Flugzeugen hätten das aus reiner Bosheit auch nicht getan - da war schon zwingend nötig, daß sie sich durch ihre Religion IM RECHT fühlten.

Oolon Coluphid hat gesagt…

@Tammox

Mit oder ohne Religion würden die guten Menschen Gutes tun und die bösen Menschen Böses. Aber damit gute Menschen böse Dinge tun, braucht man Religion.

Das ist irgendein Zitat, weiß nicht mehr von wem.

Tammo Oxhoft hat gesagt…

@Oo,

Du meinst:


With or without religion, you would have good people doing good things and evil people doing evil things. But for good people to do evil things, that takes religion.

Steven Weinberg, quoted in The New York Times, April 20, 1999
US physicist (1933 - )

Oolon hat gesagt…

@Tammox

Genau!!!