Ganz einfach – ob es nun um Bildungschancen, Pisa, Armut, Spaltung der Gesellschaft geht - Deutschland fällt immer ab.
So auch im neuen Friedensindex, dem Global Peace Index 2008.
Die Idee zu dem Index stammt vom australischen Geschäftsmann Steve Killelea, der wissen wollte, was eigentlich ein friedliches Land ausmacht. Ausgeführt und untersucht wird er vom Economist Intelligence Unit, das im Auftrag von Killeleas Organisation 140 Länder nach 24 quantitativen und qualitativen Indikatoren abklopft - von der Zahl der Morde je 100 000 Einwohner über Korruption bis zum Zugang zu grundlegender Bildung.
Das EIU kann dabei auf eine Hundertschaft von Experten zurück greifen, die die Kriterien stets neu bewerten und prüfen:
Our 100 full-time country experts and economists, based in London, New York and Hong Kong, have a thorough grounding in economics, politics, risk and industry. Most have lived and worked in the region they cover; many are fluent in local languages; and three out of four have advanced degrees. To ensure that this expertise remains fresh and up to date, each country analyst focuses on two or three countries, and visits them regularly.
Der Friedensindex soll herausstreichen, dass es beim Frieden nicht nur darum geht, daß kein Krieg herrscht, sondern die Gewalt innerhalb einer Gesellschaft insgesamt wird mit einkalkuliert.
Die Absicht ist darauf hinzuweisen, dass nur eine Kooperation friedlicher Gesellschaften eine Lösung der globalen Probleme wie der Klimaerwärmung, dem Verlust der biologischen Vielfalt, dem Zugang zu Trinkwasser, der Bekämpfung der Armut und einer überlebensfähigen Bevölkerungsgröße bewirken kann.
Wie sieht nun die Reihenfolge dieses Jahr aus?
2 Dänemark
3 Norwegen
4 New Zealand
5 Japan
6 Irland
7 Portugal
8 Finland
9 Luxembourg
10 Österreich
11 Canada
12 Schweiz
13 Schweden
14 Deutschland
15 Belgien
16 Slovenien
17 Tschechien
18 Ungarn
19 Chile
20 Slovakei
Island konnte an die Spitze rauschen, während das Mitglied von Bush’s Iraq-coalition of the willing Dänemark sogar noch einen Platz vorgerückt ist – 1997 lag es hinter Norwegen und Neuseeland auf Platz 3.
Insgesamt dominiert also Europa die vorderen Plätze – durchsetzt von den reichen Musterländern Neuseeland und Japan.
Deutschland ist zwei Plätze abgerutscht von 12 auf 14 und trotz Amstetten, wirren Axtmördern und Kampusch liegt Österreich noch in den Top Ten.
Interessant ist, daß sich einige bedeutende europäische Länder deutlich weiter hinten befinden: Frankreich auf Platz 36 (sogar um drei Plätze abgerutscht), England gar nur auf Nr. 49 – wie im Jahr zuvor.
Bei den Franzosen gibt es da wohl das ein oder andere soziale Problem in den Vorstädten und Großbritanniens Pudel-Aktionen im Irak werden wohl auch kaum geholfen haben.
Wenn wir ganz gaaaanz weit nach hinten gehen an der Liste – vorbei an Jordanien (65), dem Mitglied von Bush’s Achse des Bösen Syrien (75), Europas Problemland Albanien (79), dem noch vor kurzem als Bürgerkriegsland angesehenen Serbien (85), Kambodscha (91) und der brutalen weißrussischen Diktatur (Platz 94) finden wir dann auch immerhin auf Platz 97 – auch abgerutscht – die USA.
The Land of the Free – Gods own country.
Der allerletzte Platz – Nr 140 geht übrigens wenig überraschend an den Irak, dem Herr Bush doch auch PEACE bringen wollte – hat ja toll geklappt.
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