Sonntag, 4. Mai 2008
Exegese
In der Bibel findet sich im neuen Testament eine klare Vorschrift für den Bischofs- und den Diakonendienst:
Das ist gewißlich wahr: So jemand ein Bischofsamt begehrt, der begehrt ein köstlich Werk. Es soll aber ein Bischof unsträflich sein, eines Weibes Mann, nüchtern, mäßig, sittig, gastfrei, lehrhaft, nicht ein Weinsäufer, nicht raufen, nicht unehrliche Hantierung treiben, sondern gelinde, nicht zänkisch, nicht geizig, der seinem eigenen Hause wohl vorstehe, der gehorsame Kinder habe mit aller Ehrbarkeit, (so aber jemand seinem eigenen Hause nicht weiß vorzustehen, wie wird er die Gemeinde Gottes versorgen?); Nicht ein Neuling, auf daß er sich nicht aufblase und ins Urteil des Lästerers falle. Er muß aber auch ein gutes Zeugnis haben von denen, die draußen sind, auf daß er nicht falle dem Lästerer in Schmach und Strick. Desgleichen die Diener sollen ehrbar sein, nicht zweizüngig, nicht Weinsäufer, nicht unehrliche Hantierungen treiben; die das Geheimnis des Glaubens in reinem Gewissen haben. Und diese lasse man zuvor versuchen; darnach lasse man sie dienen, wenn sie unsträflich sind. Desgleichen ihre Weiber sollen ehrbar sein, nicht Lästerinnen, nüchtern, treu in allen Dingen. Die Diener laß einen jeglichen sein eines Weibes Mann, die ihren Kindern wohl vorstehen und ihren eigenen Häusern. Welche aber wohl dienen, die erwerben sich selbst eine gute Stufe und eine große Freudigkeit im Glauben an Christum Jesum.
1.Timotheus, 3
Dies ist der Text aus der Lutherbibel von 1912.
In einer anderen Übersetzung heißt es nur unwesentlich anders:
1 Das ist gewisslich wahr: Wenn jemand ein Bischofsamt begehrt, der begehrt eine hohe Aufgabe. 2 Ein Bischof aber soll untadelig sein, Mann einer einzigen Frau, nüchtern, maßvoll, würdig, gastfrei, geschickt im Lehren, 3 kein Säufer, nicht gewalttätig, sondern gütig, nicht streitsüchtig, nicht geldgierig, 4 einer, der seinem eigenen Haus gut vorsteht und gehorsame Kinder hat in aller Ehrbarkeit. 5 Denn wenn jemand seinem eigenen Haus nicht vorzustehen weiß, wie soll er für die Gemeinde Gottes sorgen? 6 Er soll kein Neugetaufter sein, damit er sich nicht aufblase und dem Urteil des Teufels verfalle. 7 Er muss aber auch einen guten Ruf haben bei denen, die draußen sind, damit er nicht geschmäht werde und sich nicht fange in der Schlinge des Teufels.
Wenn man noch nicht durch das Priesterseminar in Rabulistik und Verdrehung der Tatsachen geschult ist, könnte man ja glatt aus dem Satz Mann einer einzigen Frau, der seinem eigenen Haus gut vorsteht und gehorsame Kinder hat heraus lesen, daß so ein leibhaftiger Bischof nun gerade NICHT ehelos und kinderlos sein sollte.
Aber weit gefehlt – hier kann der ausgebildete Kleriker aus ein und demselben Satz zwar herauslesen, daß Frauenordinierung prinzipiell unmöglich ist, da es ja im 1.Timotheus, Kapitel 3 wortwörtlich hieße, dass es „ein Mann“ sein müsse, während er den anderen Teil, nämlich daß dieser Mann verheiratet sein müsse und Kinder habe, weil von sich weist.
Das ist dann natürlich nur historisch bedingt und hat keine heutige Bedeutung mehr.
Benedikt XVI. ist da Vorreiter – Vernunft ist gut – aber wenn die Vernunft dem Glauben widerspricht, dann vergesse man sie eben.
Wie drückte es der alte Nietzsche aus?
Glaube heißt Nicht-wissen-wollen, was wahr ist.
Der Zölibat ist also nicht nur NICHT in der Bibel gefordert, sondern ganz im Gegenteil, es ist sogar von der Ehe eines Bischofs die Rede.
Die Katholiken sind doch wirklich recht gaga, daß sie so massiv am Zwangszölibat festhalten – obwohl längst bewiesen ist, daß es ein Pädophilenmagnet ist und katholische Priester immer wieder in Sexskandale mit kleinen Jungs verstrickt.
Um ein vollkommenes Mitglied einer Schafherde zu sein, muss man vor allem ein Schaf sein. (Albert Einstein)
Dumme Schafe machen hier also ein paar Parodoxien aus, aber dafür erklärt uns ein Hirte die Dinge.
Der frisch beförderte Erzbischof von München, Reinhard Marx, hatte zu dem Thema aber Erhellendes beizutragen und gab dem Intelligenzblatt BILD AM SONNTAG dazu ein Interview.
Es geht da nicht um ein „mittelalterliches“ Gebot, das sich die katholische Kirche einfach ausgedacht hat, sondern darum, die Lebensweise Jesu als Berufung zu leben. In der Kirche gibt es von Anfang an Menschen, die auf Familie um des Himmelreichs willen verzichten. Jesus sagt selbst, es gibt diese Lebensform und ich empfehle sie. Sie ist für das geistliche Leben der Kirche ein großer Schatz, auf den wir nicht verzichten sollten. Die katholische Kirche hat durch die Ehelosigkeit der Priester und Ordensleute eine Kraft entfaltet, die beispiellos ist gegenüber anderen Konfessionen.
Soso – aha – das Kapitel Timotheus hat Herr Marx vielleicht noch nicht gelesen.
Obwohl der heutige Stand der Forschung ist, daß Jesus verheiratet war, da eben nichts Gegenteiliges in der Bibel steht und alle damaligen Rabbiner verheiratet waren.
Ein Single-Dasein wäre dermaßen ungewöhnlich, daß es sicherlich beschrieben worden wäre.
Hier hat nun aber die TITANIC den weisen Schluß aus einem weiteren Satz des Bayerischen Erzbischofs gezogen:
Anders als bei den gottlosen Protestanten sei für Katholiken nur eine Ehe möglich, da für die Luther-Epigonen die Ehe auch kein Sakrament sei. „Wir gewichten die Liebe zwischen Mann und Frau – gerade auch die sexuelle Liebe – als einen Ort, wo Gott dem Menschen begegnet. Darauf wollen wir nicht verzichten.“
Demnach MÜSSE Jesus also doch Single und sexlos gewesen sein, denn wer wolle schon beim vögeln immer seinen Alten dabei haben?
Auch wieder wahr….
Das ist gewißlich wahr: So jemand ein Bischofsamt begehrt, der begehrt ein köstlich Werk. Es soll aber ein Bischof unsträflich sein, eines Weibes Mann, nüchtern, mäßig, sittig, gastfrei, lehrhaft, nicht ein Weinsäufer, nicht raufen, nicht unehrliche Hantierung treiben, sondern gelinde, nicht zänkisch, nicht geizig, der seinem eigenen Hause wohl vorstehe, der gehorsame Kinder habe mit aller Ehrbarkeit, (so aber jemand seinem eigenen Hause nicht weiß vorzustehen, wie wird er die Gemeinde Gottes versorgen?); Nicht ein Neuling, auf daß er sich nicht aufblase und ins Urteil des Lästerers falle. Er muß aber auch ein gutes Zeugnis haben von denen, die draußen sind, auf daß er nicht falle dem Lästerer in Schmach und Strick. Desgleichen die Diener sollen ehrbar sein, nicht zweizüngig, nicht Weinsäufer, nicht unehrliche Hantierungen treiben; die das Geheimnis des Glaubens in reinem Gewissen haben. Und diese lasse man zuvor versuchen; darnach lasse man sie dienen, wenn sie unsträflich sind. Desgleichen ihre Weiber sollen ehrbar sein, nicht Lästerinnen, nüchtern, treu in allen Dingen. Die Diener laß einen jeglichen sein eines Weibes Mann, die ihren Kindern wohl vorstehen und ihren eigenen Häusern. Welche aber wohl dienen, die erwerben sich selbst eine gute Stufe und eine große Freudigkeit im Glauben an Christum Jesum.
1.Timotheus, 3
Dies ist der Text aus der Lutherbibel von 1912.
In einer anderen Übersetzung heißt es nur unwesentlich anders:
1 Das ist gewisslich wahr: Wenn jemand ein Bischofsamt begehrt, der begehrt eine hohe Aufgabe. 2 Ein Bischof aber soll untadelig sein, Mann einer einzigen Frau, nüchtern, maßvoll, würdig, gastfrei, geschickt im Lehren, 3 kein Säufer, nicht gewalttätig, sondern gütig, nicht streitsüchtig, nicht geldgierig, 4 einer, der seinem eigenen Haus gut vorsteht und gehorsame Kinder hat in aller Ehrbarkeit. 5 Denn wenn jemand seinem eigenen Haus nicht vorzustehen weiß, wie soll er für die Gemeinde Gottes sorgen? 6 Er soll kein Neugetaufter sein, damit er sich nicht aufblase und dem Urteil des Teufels verfalle. 7 Er muss aber auch einen guten Ruf haben bei denen, die draußen sind, damit er nicht geschmäht werde und sich nicht fange in der Schlinge des Teufels.
Wenn man noch nicht durch das Priesterseminar in Rabulistik und Verdrehung der Tatsachen geschult ist, könnte man ja glatt aus dem Satz Mann einer einzigen Frau, der seinem eigenen Haus gut vorsteht und gehorsame Kinder hat heraus lesen, daß so ein leibhaftiger Bischof nun gerade NICHT ehelos und kinderlos sein sollte.
Aber weit gefehlt – hier kann der ausgebildete Kleriker aus ein und demselben Satz zwar herauslesen, daß Frauenordinierung prinzipiell unmöglich ist, da es ja im 1.Timotheus, Kapitel 3 wortwörtlich hieße, dass es „ein Mann“ sein müsse, während er den anderen Teil, nämlich daß dieser Mann verheiratet sein müsse und Kinder habe, weil von sich weist.
Das ist dann natürlich nur historisch bedingt und hat keine heutige Bedeutung mehr.
Benedikt XVI. ist da Vorreiter – Vernunft ist gut – aber wenn die Vernunft dem Glauben widerspricht, dann vergesse man sie eben.
Wie drückte es der alte Nietzsche aus?
Glaube heißt Nicht-wissen-wollen, was wahr ist.
Der Zölibat ist also nicht nur NICHT in der Bibel gefordert, sondern ganz im Gegenteil, es ist sogar von der Ehe eines Bischofs die Rede.
Die Katholiken sind doch wirklich recht gaga, daß sie so massiv am Zwangszölibat festhalten – obwohl längst bewiesen ist, daß es ein Pädophilenmagnet ist und katholische Priester immer wieder in Sexskandale mit kleinen Jungs verstrickt.
Um ein vollkommenes Mitglied einer Schafherde zu sein, muss man vor allem ein Schaf sein. (Albert Einstein)
Dumme Schafe machen hier also ein paar Parodoxien aus, aber dafür erklärt uns ein Hirte die Dinge.
Der frisch beförderte Erzbischof von München, Reinhard Marx, hatte zu dem Thema aber Erhellendes beizutragen und gab dem Intelligenzblatt BILD AM SONNTAG dazu ein Interview.
Es geht da nicht um ein „mittelalterliches“ Gebot, das sich die katholische Kirche einfach ausgedacht hat, sondern darum, die Lebensweise Jesu als Berufung zu leben. In der Kirche gibt es von Anfang an Menschen, die auf Familie um des Himmelreichs willen verzichten. Jesus sagt selbst, es gibt diese Lebensform und ich empfehle sie. Sie ist für das geistliche Leben der Kirche ein großer Schatz, auf den wir nicht verzichten sollten. Die katholische Kirche hat durch die Ehelosigkeit der Priester und Ordensleute eine Kraft entfaltet, die beispiellos ist gegenüber anderen Konfessionen.
Soso – aha – das Kapitel Timotheus hat Herr Marx vielleicht noch nicht gelesen.
Obwohl der heutige Stand der Forschung ist, daß Jesus verheiratet war, da eben nichts Gegenteiliges in der Bibel steht und alle damaligen Rabbiner verheiratet waren.
Ein Single-Dasein wäre dermaßen ungewöhnlich, daß es sicherlich beschrieben worden wäre.
Hier hat nun aber die TITANIC den weisen Schluß aus einem weiteren Satz des Bayerischen Erzbischofs gezogen:
Anders als bei den gottlosen Protestanten sei für Katholiken nur eine Ehe möglich, da für die Luther-Epigonen die Ehe auch kein Sakrament sei. „Wir gewichten die Liebe zwischen Mann und Frau – gerade auch die sexuelle Liebe – als einen Ort, wo Gott dem Menschen begegnet. Darauf wollen wir nicht verzichten.“
Demnach MÜSSE Jesus also doch Single und sexlos gewesen sein, denn wer wolle schon beim vögeln immer seinen Alten dabei haben?
Auch wieder wahr….
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