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Freitag, 16. Mai 2008

Merkel in Bush’s Fußstapfen.

Demokratie ist an sich eine schöne Sache, die immer wieder vehement von Bush und Merkel eingefordert wird.
Dumm ist es nur wenn Länder wirklich anfangen demokratisch zu wählen und dann irgendwelche Typen ans Ruder kommen, die nicht liebesdienerisch und katzbuckelnd vor Bush auftreten, sondern es wagen andere Meinungen zu vertreten.
Siehe Algerien.
Siehe Irak
und Gott bewahre, wenn es in Ägypten mal zu einer wirklich freien Wahl käme – DAS Ergebnis würde Bush und Condi gar nicht gefallen.
In Amerika selbst hat man ja im Jahr 2000 noch einige Methoden zur Hand gehabt, um unliebsame Ergebnisse abzuwenden – aber unpraktischerweise reicht der US-Einfluss auf Südamerika nicht weit genug – nicht mehr.
Wie fragte noch Bush als er im Mai 2002 in Brasilien zu Gast war?
Bei einem Gespräch der beiden Präsidenten George W. Bush und Fernando Henrique Cardoso, hatte Bush seinen Amtskollegen mit der Frage verblüfft: "Do you have blacks, too?" ("Haben Sie auch Schwarze?").
Tsts, und nun haben diese Halbaffen auch noch die Frechheit so einen Linken zum Präsidenten zu wählen.
Offenbar fühlten sich viele Südamerikaner als Globalisierungsverlierer und hatten keine Lust mehr sich von den rechtsgerichteten Halbdiktatoren ausbeuten zu lassen.
Ein regelrechter „Links-Rutsch“ begann:
Bis auf Kolumbien wo der rechtsgerichtete Alvaro Uribe Uribe Präsident ist und in Paraguay wo seit 1947 die konservative Colorado-Partei ununterbrochen den Präsident gestellt (z.Z. Nicanor Duarte Frutos) gibt es in den anderen großen Ländern des Kontinents nun nur linksgerichtete Präsidenten: Luiz Inacio Lula da Silva in Brasilien, Evo Morales in Bolivien, Kirchner in Argentinien, Tabaré Vazquez in Uruguay, Alan García in Peru, Michelle Bachelet in Chile, Raúl Castro in Kuba und Hugo Chavez in Venezuela.
Und siehe da – die Wirtschaft dankte es – inzwischen spricht man „von der derzeit dynamischsten Wachstumsregion unseres Planeten“ (MoPo)
Europa wäre ein natürlicher Partner für die Region.
Vielen Menschen in Caracas, Lima oder La Paz sind Madrid, Paris und auch Berlin lieber als Washington. Für beide Seiten ist eine Zusammenarbeit jenseits nordamerikanischer Einflüsse interessant.
Die deutsche Kanzlerin mag aber die Wahlergebnisse des südlichen Kontinents ebenso wenig wie ihr Vorbild George W. Bush und besucht außer dem Gastgeber Peru und Brasilien nur die verbliebenen Konservativen.
Wieso, zum Beispiel, lässt Merkel bei ihrer Reise mit Ausnahme des unverzichtbaren Schwergewichts Brasilien alle neuen Regierungen aus und besucht stattdessen das einsam rechtskonservative Kolumbien? fragt auch die Süddeutsche Zeitung am 13.Mai verständnislos.
Der rechte Kolumbianer Uribe mit Verbindungen zu den Todesschwadronen und der rechte Technokrat Felipe Calderon in Mexico sind ganz nach Merkels Geschmack und werden mit Besuchen beehrt.
Alle anderen ignoriert sie – darunter die drittgrößte lateinamerikanische Volkswirtschaft Argentinien und ebenso Präsidentin Michelle Bachelet, obwohl Merkel mit ihr sogar deutsch sprechen könnte, da sie während der Pinochet-Diktatur in der DDR Asyl bekam.
Obwohl die Kanzlerin auf ihrer bisher längsten Auslandsreise ist, lässt sie alle fast alles links liegen und umwirbt demonstrativ nur die paar Rechten – genau so tat es jüngst Condoleezza Rice und man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, daß Merkel eben doch an den Strippen des Weißen Hauses hängt.
Eine wirklich groteske Reiseplanung, die auch entsprechend scharf von der SPD kritisiert wird.
Aber Lateinamerika ist weit weg – die Deutschen können ja kaum die Länder dort auseinander halten und so schwebt Merkel weiterhin im Demoskopie-Olymp; gerade wegen ihrer Außenpolitik, die in Wahrheit gar keine ist.

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