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Samstag, 3. Mai 2008

Allianzen

Extra ecclesiam nulla salus.
Schon als Präfekt der Glaubenskongregation schockte Ratzinger die nichtkatholischen Christen mit seiner Dominus Iesus-Erklärung.
Sie gehören also alle nicht zur „Kirche im eigenen Sinne“ und können kein Heil erlangen.
Pech für die Evangelikalen, Pech für die Orthodoxen.
Kurienkardinal Ratzinger hat bekanntlich zwischenzeitlich noch einen Schritt auf der Karriereleiter nach oben gemacht und hat damit Gelegenheit nach der Abgrenzungspolitik, die er als Chef der Inquisitionsbehörde betrieb nun versöhnlicher zu agieren.
Und siehe da – es fanden sich bereits Brüder im Geiste mit denen der Oberkatholik seine kruden mittelalterlichen Ansichten über Frauen, Schwule und Familienwerte teilen kann.
Ratzis neue Alliierte im Iran haben gerade bei Homosexuellen ja sehr effektive Methoden.2005 wurden diese beiden Teenager wegen homosexuellen Kontakts zueinander öffentlich hingerichtet.

Nachzulesen sind die gemeinsamen Erkenntnisse auf einer vom Vatikan veröffentlichten gemeinsamen Erklärung zum Thema "Glaube und Vernunft im Christentum und im Islam".
Das Destillat aus Bibel und Koran erstellten Vertreter des "Päpstlichen Rates für den interreligiösen Dialog", geleitet vom französischen Kurienkardinal Jean-Luis Tauran, und Abgesandte des Zentrums für interreligiösen Dialog" aus Teheran.
Mit den Mullahs gibt es der Schnittmengen viele, so zum Beispiel, daß der wahre Glaube oft höchst sinnlose der Vernunft widersprechende Gedankengänge erfordert.
Man denke daran, daß die Katholiken angeblich für das Leben stehen, aber dennoch alles Erdenkliche dafür tun, daß möglichst viele Unschuldige mit AIDS infiziert werden, indem gegen Kondome polemisiert wird. Vernünftig ist das kaum – widerspricht diese HIV-Ausbreitungsmethode doch diametral allen wissenschaftlichen Erkenntnissen. In der Vatikanisch-Iranischen Erklärung heißt es dazu:
Glaube und Vernunft widersprechen einander nicht, allerdings kann es manchmal vorkommen, dass der Glaube über der Vernunft steht, auch wenn er ihr nie entgegensteht.
Ein Hoch der Dialektik.
Papst Benedikt XVI. empfing inzwischen ebenfalls die Delegation der iranischen Muslime unter der Leitung von Mahdi Mostafawi, der auch Irans Präsidenten in religiösen Fragen berät.
Flexibel der Mann – gerade noch mit George W. Bush im Weißen Haus Händchen gehalten und sich zum Geburtstag feiern lassen und nun schon zusammen in tiefster Übereinstimmung mit Präsident Mahmud Ahmadinendschads Beratern.
An sich wären beide Religionen gewaltlos, wenn auch die letzten 1000 Jahre leider das Gegenteil bewiesen wurde – aber was stört das schon jemanden, der die Vernunft dem Glauben unterordnet und so einigten sich beide Seiten, "echte Religiosität und besonders echte Spiritualität" zu fördern, ebenso die Achtung moralischer Werte und religiöser Symbole.

Prima – iranische Mullahs und Katholibans werden jetzt also NOCH religiöser – dann ist die Welt ja bald gerettet.

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