Donnerstag, 29. Mai 2008
Porno, Pinke Pinke und Moral.
Immer und immer wieder ist die christliche Bigotterie ein beliebtes Objekt der Häme.
Der Vatikan verdiente kräftig an der Produktion der Antibabypille mit - 1968 musste die Kurie zur Kenntnis nehmen, daß dem Vatikan Teile einer italienischen Pharmafirma gehörten, die die Pille herstellte. Paul VI. ordnete daraufhin eine Bereinigung des Aktienbesitzes an.
Benedikt XVI machte vor einem Jahr damit Schlagzeilen die Pfizer-Fabrik in Nerviano bei Mailandübernehmen zu wollen, die das Potenzmittel Viagra herstellt.
Die zu 100 % im Besitz der deutschen Diözesen befindliche Weltbildgruppe bietet unter dem Stichwort „Sex“ gleich über 469 Treffer.
Immerhin ist es den professionelle Bigotten des Vatikans doch jeweils ein bißchen peinlich auf diese Dinge angesprochen zu werden.
Einen anderen Weg geht nun Kalifornien.
Zur Erinnerung:
Kalifornien gehört zur USA, Gods own country und der christlichste Staat überhaupt. Hier gibt es eine ausgeprägte Zensur und falls irgendwo mal öffentlich ein Nippel zu entdecken sein sollte, verhängt die Zensurbehörde Federal Communications Commission (FCC) gerne auch mal Strafen, die sich um 500.000 Dollar bewegen, wenn man mal etwas ganz schlimmes tut, so wie Janet Jackson.
Die FCC ist auch verantwortlich für die Verhängung von Strafen für das Senden als obszön eingestufter Wörter, insbesondere „Fuck“, „Shit“, „Piss“ und „Tits“. Bei angezeigten Verstößen können neuerdings Strafen von bis zu $ 325.000 verhängt werden.
Der Boss der Zensurbehörde FCC ist übrigens Michael Kevin Powell – Sohn von Ex-Außenminister Colin Powell – Vitamin B. hilft immer.
Üblicherweise agieren die extrem prüden US Amerikaner aber mit vorauseilendem Gehorsam.
Berühmt wurde zum Beispiel der Fall „Wimmel“, als der Kinderbuchverlag Boyd Mills Press von der mit dem deutschen Jugendliteraturpreis ausgezeichneten Autorin Rotraut Susanne Berner verlangte, bei einer nur 7,5 Millimeter großen gemalten nackten Männerstatue den Mini-Penis wegzuretouchieren.
Sich zu echauffieren und sich öffentlich mit Puritanismus gegenseitig zu überbieten ist das eine – andererseits sind die Amerikaner von Sex und Pornographie geradezu besessen.
Offenbar handelt es sich da um eine Nebenwirkung der unnatürlichen christlichen Moralknute. Die Amerikaner geben für Pornografie mehr Geld aus als für Theater, Museen und andere Kultureinrichtungen zusammengenommen. Allein in den USA soll der Umsatz der Pornoindustrie über dem des Hollywood liegen. Laut Schätzungen der UNO wird durch Handel und Herstellung von Kinderpornografie weltweit so viel umgesetzt wie durch den illegalen Waffenhandel.
(In Deutschland sind "legal" ca. 400.000 Prostituierte registriert. Der Umsatz der ganzen Branche der Prostitution wird auf über 5 Milliarden Euro geschätzt.)
Andrian Kreye führt dazu aus:
Man spricht in Amerika nicht gerne darüber, doch Porno gehört heute zum ganz normalen Medienalltag. So erklärte ein Produzent kürzlich in der New York Times: “Irgendwann haben wir eingesehen - wenn in den USA jedes Jahr 700 Millionen Pornovideos ausgeliehen werden, können das nicht nur eine Million Perverse sein, von denen sich jeder 700 Videos ausleiht." Zehn bis fünfzehn Milliarden Dollar gibt Amerika jedes Jahr für Pornografie aus. Mehr, als für Kinokarten, Schallplatten oder Videospiele. Mehr als für die Nationalsportarten Football, Baseball und Basketball zusammen. Und bei durchschnittlichen Produktionskosten von 50.000 Dollar pro Film, fallen bei 250.000 Dollar Umsatz Gewinnspannen an, für die man in Hollywood in die Chefetage befördert würde.
Zurück zu Kalifornien, welches bekanntlich vom republikanischen Moralapostel Schwarzenegger regiert wird:
Hier entstehen 90 % der US-Pornos.
Das San Fernando Valley gilt als "porn capital of the world".
Die New York Times schreibt von jährlichen Gewinnen der harten Porno-Industrie von um die 4 Milliarden Dollar allein in Kalifornien.
Wie die SZ berichtet, schlägt der kalifornische demokratische Abgeordnete Charles Calderon nun vor auf alle Gewinne der Pornoindustrie eine Steuer von 25 % zu erheben und erwartet damit Staatseinnahmen von 665 Millionen Dollar pro Jahr.
Porno-Beschäftigte und die Handelskammer California Chamber of Commerce laufen jetzt schon Amok und wollen verhindern, daß das Gesetz zu Stande kommt. Man darf gespannt sein, wie sich die republikanischen Abgeordneten bei der Abstimmung verhalten werden – prangern sie doch bei jeder Gelegenheit neue Steuern an und verstehen sich als extrem marktliberale Politiker.
Werden sie auch weiterhin dafür sorgen, daß PORNOS Freie Fahrt im Sonnenstaat haben?
Der Vatikan verdiente kräftig an der Produktion der Antibabypille mit - 1968 musste die Kurie zur Kenntnis nehmen, daß dem Vatikan Teile einer italienischen Pharmafirma gehörten, die die Pille herstellte. Paul VI. ordnete daraufhin eine Bereinigung des Aktienbesitzes an.
Benedikt XVI machte vor einem Jahr damit Schlagzeilen die Pfizer-Fabrik in Nerviano bei Mailandübernehmen zu wollen, die das Potenzmittel Viagra herstellt.
Die zu 100 % im Besitz der deutschen Diözesen befindliche Weltbildgruppe bietet unter dem Stichwort „Sex“ gleich über 469 Treffer.
Immerhin ist es den professionelle Bigotten des Vatikans doch jeweils ein bißchen peinlich auf diese Dinge angesprochen zu werden.
Einen anderen Weg geht nun Kalifornien.
Zur Erinnerung:
Kalifornien gehört zur USA, Gods own country und der christlichste Staat überhaupt. Hier gibt es eine ausgeprägte Zensur und falls irgendwo mal öffentlich ein Nippel zu entdecken sein sollte, verhängt die Zensurbehörde Federal Communications Commission (FCC) gerne auch mal Strafen, die sich um 500.000 Dollar bewegen, wenn man mal etwas ganz schlimmes tut, so wie Janet Jackson.
Die FCC ist auch verantwortlich für die Verhängung von Strafen für das Senden als obszön eingestufter Wörter, insbesondere „Fuck“, „Shit“, „Piss“ und „Tits“. Bei angezeigten Verstößen können neuerdings Strafen von bis zu $ 325.000 verhängt werden.
Der Boss der Zensurbehörde FCC ist übrigens Michael Kevin Powell – Sohn von Ex-Außenminister Colin Powell – Vitamin B. hilft immer.
Üblicherweise agieren die extrem prüden US Amerikaner aber mit vorauseilendem Gehorsam.
Berühmt wurde zum Beispiel der Fall „Wimmel“, als der Kinderbuchverlag Boyd Mills Press von der mit dem deutschen Jugendliteraturpreis ausgezeichneten Autorin Rotraut Susanne Berner verlangte, bei einer nur 7,5 Millimeter großen gemalten nackten Männerstatue den Mini-Penis wegzuretouchieren.
Sich zu echauffieren und sich öffentlich mit Puritanismus gegenseitig zu überbieten ist das eine – andererseits sind die Amerikaner von Sex und Pornographie geradezu besessen.
Offenbar handelt es sich da um eine Nebenwirkung der unnatürlichen christlichen Moralknute. Die Amerikaner geben für Pornografie mehr Geld aus als für Theater, Museen und andere Kultureinrichtungen zusammengenommen. Allein in den USA soll der Umsatz der Pornoindustrie über dem des Hollywood liegen. Laut Schätzungen der UNO wird durch Handel und Herstellung von Kinderpornografie weltweit so viel umgesetzt wie durch den illegalen Waffenhandel.
(In Deutschland sind "legal" ca. 400.000 Prostituierte registriert. Der Umsatz der ganzen Branche der Prostitution wird auf über 5 Milliarden Euro geschätzt.)
Andrian Kreye führt dazu aus:
Man spricht in Amerika nicht gerne darüber, doch Porno gehört heute zum ganz normalen Medienalltag. So erklärte ein Produzent kürzlich in der New York Times: “Irgendwann haben wir eingesehen - wenn in den USA jedes Jahr 700 Millionen Pornovideos ausgeliehen werden, können das nicht nur eine Million Perverse sein, von denen sich jeder 700 Videos ausleiht." Zehn bis fünfzehn Milliarden Dollar gibt Amerika jedes Jahr für Pornografie aus. Mehr, als für Kinokarten, Schallplatten oder Videospiele. Mehr als für die Nationalsportarten Football, Baseball und Basketball zusammen. Und bei durchschnittlichen Produktionskosten von 50.000 Dollar pro Film, fallen bei 250.000 Dollar Umsatz Gewinnspannen an, für die man in Hollywood in die Chefetage befördert würde.
Zurück zu Kalifornien, welches bekanntlich vom republikanischen Moralapostel Schwarzenegger regiert wird:
Hier entstehen 90 % der US-Pornos.
Das San Fernando Valley gilt als "porn capital of the world".
Die New York Times schreibt von jährlichen Gewinnen der harten Porno-Industrie von um die 4 Milliarden Dollar allein in Kalifornien.
Wie die SZ berichtet, schlägt der kalifornische demokratische Abgeordnete Charles Calderon nun vor auf alle Gewinne der Pornoindustrie eine Steuer von 25 % zu erheben und erwartet damit Staatseinnahmen von 665 Millionen Dollar pro Jahr.
Porno-Beschäftigte und die Handelskammer California Chamber of Commerce laufen jetzt schon Amok und wollen verhindern, daß das Gesetz zu Stande kommt. Man darf gespannt sein, wie sich die republikanischen Abgeordneten bei der Abstimmung verhalten werden – prangern sie doch bei jeder Gelegenheit neue Steuern an und verstehen sich als extrem marktliberale Politiker.
Werden sie auch weiterhin dafür sorgen, daß PORNOS Freie Fahrt im Sonnenstaat haben?
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