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Donnerstag, 15. Mai 2008

Raue Sitten.

Amerika ist das “land of the free” und natürlich auch “Gods own country”.
Ganz klar.
Daher haben wir Amerikaner auch den Luxus einen Präsidenten zu haben, der nicht nur selbst streng gläubig ist, sondern auch noch das Privileg besitzt seine Eingebungen direkt im Zwiegespräch mit Gott zu erhalten. Mutter Bush und Ehefrau von Präsident Bush Senior, nennt ihren Sohn daher auch „the chosen one“. Ja, der Auserwählte!
Daher offenbar auch die ausgesucht intelligenten Taten und Konzepte der Regierung Bush II.
Derzeit weilt Bush zum zweiten mal im Nahen Osten, war gestern beim Festakt zum 60.sten Jahrestag der Staatsgründung Israels.
In den letzten sieben Jahren hatte der Auserwählte leider keine Zeit und keine Lust sich mit der komplizierten Israel/Palästina-Problematik zu beschäftigen. Kam ja auch nicht so drauf an - wie viel wichtiger ist es doch stattdessen auch mal fünf Wochen am Stück auf seiner Ranch in Crawford auszuspannen, Golf zu spielen und früh schlafen zu gehen?
Die geniale Idee, wie man die ganze Krise im Nahen Osten löst, überkam den Ausgewählten offenbar beim Gebet – die stete Quelle der besonderen Inspiration für diejenigen, die sich nicht mit den lästigen Fakten und Tatsachen auseinander setzen mögen.
Der Geistesblitz des Blitzgescheiten sah nun vor, daß im Irak die Iraker vor Begeisterung über die Invasion die G.I.s mit Blumen und „God bless America“-Rufen empfangen, dann in Null Komma nix eine Vorzeige-Demokratie nach USA-Vorbild formen und fürderhin im Reichtum und Glück schwelgen – und natürlich eine Menge von dem Ölreichtum an ihre Gönner in Washington weiter reichen.
Diese strahlende Irakische Vorbild sollte dann zu einem „Domino-Effekt“ führen: Alle anderen islamischen Länder im Nahen Osten würden auch erkennen wie großartig und weise die Amis das im Irak eingefädelt haben und darauf hin ebenfalls alle US-freundliche Demokratien werden.
Auch Merkel, Schäuble und Pflüger waren entzückt und fanden es fürchterlich ungehörig, daß die bösen Rot/Grünen im Jahr 2002 diese brillante Theorie in Frage stellten - nach der nun nicht nur derTerror beseitigt werden würde, sondern auch noch die ganze Welt gerettet werden würde.
Soweit die Theorie.
Ein ganz klein bißchen hapert es wohl derzeit noch an der Praxis. Da soll es doch tatsächlich die ein oder anderen renitenten Miesmacher am Golf geben, die nicht in orgiastisches Jubeln über George Bush ausbrechen – unerhört!
Welch Undank.
Aber für diese Fälle hat der liebe Gott ja Guantanamo, Abu Ghraib und Bagram erfunden.
Wer seine Kinder liebt, der schlägt sie – das gilt auch für the chosen one – und man solle den Amerikanern nicht nachsagen, daß sie beim Schlagen einfallslos sind.
Völlig unverständlich, daß einige Dummerhafte in Guantanamo die große göttliche Güte, die ihnen widerfährt nicht verstehen wollen und stattdessen danach trachten aus dem Kubanischen KZ nach Hause zu kommen.
Sehr rätselerregend.

Andere dagegen sind so voller Bewunderung, daß sie sogar liebend gerne nach Amerika kommen wollen – mit Kind und Kegel. Wer wollte nicht in Gottes eigenem Land leben? Wo der Auserwählte regiert und offenbar Milch und Honig fließen….
Verblüffenderweise sieht das die US-Heimatschutzbehörde ganz anders und will die lästigen Immigranten zurück in deren Länder schicken, die nicht Gott gehören.
Für den Fall, daß die Einwanderungswilligen uneinsichtig sind, gibt es ja leider kein Abu Ghraib auf US-Boden – also müssen sie erst mal weg und wer nicht will muß fühlen!!!
Die US-Behörden gehen moderne Wege und spritzen dann Psychopharmaka und Beruhigungsmittel – egal ob man will oder nicht.
Wie die Washington Post berichtete, sind schon 250 Fälle dokumentiert, in den die Abgeschobenen einfach gegen deren Willen betäubt wurden.
The U.S. government has injected hundreds of foreigners it has deported with dangerous psychotropic drugs against their will to keep them sedated during the trip back to their home country, according to medical records, internal documents and interviews with people who have been drugged.
Damit ist zwar so ziemlich jede internationale Menschenrechtsvorgabe verletzt – aber was interessiert das schon in dem Land, das Gott gehört?
Die Verabreichung der Medikamente nennen die Verantwortlichen "pre-flight cocktail" (Cocktail vor dem Flug). Die Auswirkungen waren dem Bericht zufolge mitunter derart heftig, dass die Sicherheitskräfte die Abzuschiebenden mit einem Rollstuhl aus dem Flugzeug bringen mussten.
An analysis by The Post of the known sedations during fiscal 2007, ending last October, found that 67 people who got medical escorts had no documented psychiatric reason. Of the 67, psychiatric drugs were given to 53, 48 of whom had no documented history of violence, though some had managed to thwart an earlier attempt to deport them.

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