Kaum zu glauben, aber das Weiße Haus schafft es immer wieder mich zu verblüffen.
Urteile wie „worst president ever“ oder „dumb as rocks“ sind zwar inzwischen auch in der amerikanischen Presse üblich und so sollte man sich eigentlich nicht mehr über grenzenlose Idiotie und maximale Lügen von Angela Merkels Washingtoner Freund wundern, aber jetzt ist es doch mal wieder soweit.
Weltweit besteht inzwischen weitgehend Einigkeit, daß der Irakkrieg ein totales Desaster ist – „schlimmer als Vietnam“ sagte just Henry Kissinger, der nun nicht gerade als Taube der Weltpolitik gilt.
Überraschend kam dieses maximale Scheitern nicht – im Gegenteil, es war allgemein prophezeit, nur Angela Merkel und Friedberg Pflüger unterstützten GW Bush voll und ganz.
Bis heute ist Merkel auch nicht öffentlich davon abgerückt.
Neu ist im Moment, daß auch die Äußerlichkeiten bröckeln – so ist die Irakische Regierung; ein machtloses Phantomkonstrukt von Bushs Gnaden; gerade dabei komplett zu kollabieren.
Der Spiegel online:
„Nach dem Auszug der sechs sunnitischen Minister aus der Regierung beriet al-Maliki in einer Videokonferenz mit US-Präsident George W. Bush über die Situation. Bush rief den irakischen Ministerpräsidenten auf, die rivalisierenden Parteien zu einen und Reformen fortzusetzen. Al-Maliki habe zugestimmt, dass jetzt politisch gehandelt werden müsse, sagte der Sprecher des Weißen Hauses, Tony Snow.“
Ach wie schön, daß Bush so weise ist; wahrlich eine brillante Idee im Jahr 4 der GigaGAK:
Nun seid mal friedlich und einigt euch!
Daß auch niemand vorher auf die Idee gekommen ist!
Nach irakischen Regierungsdaten wurden auch nur 1653 Zivilisten im Juli getötet! Ist ja geradezu idyllisch.
Die Kölnische Rundschau dazu: „Die Abgeordneten brachen unverrichteter Dinge in die Ferien auf. Das Volk und vor allem die Amerikaner warten immer noch, dass Iraks Politiker ein Ende der mörderischen Gewalt im Zweistromland schaffen. Allmählich verliert die gequälte Bevölkerung alle Hoffnung, dass die von ihnen häufig unter Einsatz ihres Lebens gewählten Politiker dem Land den heißersehnten Frieden bescheren können.... In jedem Fall aber hat der Regierungschef im Volk bereits jede Glaubwürdigkeit verloren. Die Hoffnung, den lange versprochenen Prozess der nationalen Versöhnung endlich in die Wege zu leiten, scheint vollends zerstoben.“
Und nun kommt’s: Weil auch BushCheneyRice deut, daß da bald alles zusammen bricht, haben sie das grandiose Vorhaben gestartet, die umliegenden US-freundlichen Länder massiv mit amerikanischen Waffen aufzurüsten. 60 Mrd. $ sollen ausgegeben werden.
Saudi Arabien soll Lenkwaffen, Raketen und Kriegsschiffe für 20 Milliarden bekommen, Ägypten wird Kriegsspielzeug für 13 Milliarden geliefert.
Das mit den besseren Ideen, Dominoeffekt der Demokratisierung und den westlichen Werten, die sich im Nahen Osten laut Amerika ausbreiten sollten, war wohl doch eher für’n Arsch und nun kommt statt dessen wieder das militärische Aufrüsten – nach der alten Logik:
Waffen = Abschreckung = Frieden.
Das Aufrüsten Afghanistans und Saddams durch die USA in den 70ern und 80ern hat ja auch schon so wunderbar geklappt!
Es geht dabei mal wieder gegen Syrien und den Iran – die sind immer noch „bähbäh“ und wenn man rundherum ein aberwitziges Arsenal amerikanischer Waffen aufbaut, löst sich das Problem nach neocon-Sicht in Luft auf.
So wie beim Iran-Irak-Krieg 1980-1988.
Prima auch, daß Deutschland unter CDU-Regierung der Logik nacheifert.
„Trotz aller gesetzgeberischen und politischen Vorkehrungen stiegen die deutschen Waffenexporte in den vergangenen Jahren stetig - zuletzt sogar rasant - an. Wie das schwedische Friedensforschungsinstitut SIPRI errechnete, steigerte Deutschland den Export konventioneller Waffen von 1,5 Milliarden Dollar im Jahre 2005 auf - sage und schreibe - 3,8 Milliarden im Jahre 2006. Damit avancierte Deutschland zum drittgrößten Waffenexporteur der Welt. Gleich hinter den USA und Russland.“
Merkel sei Dank wird nun die Welt also auch von Deutschland aus viel friedlicher.
Besonders friedliebend und altruistisch dabei Heckler und Koch.
Dazu die ZEIT:
In Volker Kauder, in dessen Wahlkreis Heckler und Koch liegt, hat die Firma bislang immer einen gewichtigen Fürsprecher gehabt. Einen Zusammenhang zwischen hohen Parteispenden an die CDU in Baden-Württemberg und Kauders Hilfe hat Heckler und Koch immer bestritten. Kauder schreibt auf seiner Website: »Ich unterstütze die heimische Industrie besonders in allen Fragen, in denen der Bund gefragt ist. Bei der Abwicklung von Exportaufträgen helfe ich gerne.«
Ach wie nett....schönes Wochenende.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen