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Montag, 13. August 2007

Reiches Amerika.

Gouvernator Schwarzenegger hat soeben 7,8 MILLIARDEN $ für den Bau neuer Gefängnisse bereit gestellt. Jeder vierte Knastbewohner der USA sitzt in einem kalifornischen Gefängnis, die dementsprechend überbelegt sind – und zwar mit 170 % der Menschen, die maximal aufgenommen werden können. Schön säuberlich nach Rassen getrennt, hocken die Insassen wie die Ölsardinen in gigantischen Schlafsälen aufeinander, um das Klima möglichst unerträglich und somit die Rückfallquote maximal zu machen.
Ein Häftling kosten den Staat Kalifornien rund $ 43.000 im Jahr, knapp $ 2.000 davon für Rehabilitationsmaßnahmen. Ein Gedanke, der im „LAND OF THE FREE“ offenbar so gut wie unbekannt ist; hier geht es noch allein und Strafe, Rache und Abschreckung – mit dem bekannten Ergebnis einer maximalen Kriminalitätsrate.
Die Anzahl der Inhaftierten steigt steil nach oben; derzeit sitzen USA-weit 2,24 MILLIONEN MENSCHEN hinter schwedischen Gardinen (China: 1,5 Mio bei 1,3 Mrd Menschen und Russland 880.000) – eine Rekordzahl, die die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watchs nur noch mit den Ohren schlackern lässt.
Pro 100.000 Amis sitzen 750 im Gefängnis (zum Vergleich: In Deutschland sind es 90)
Das lässt sich Amerika jährlich 60.000.000.000 $ kosten und nur ein lächerlicher Anteil von weniger als 5% wird für Rehabilitation, Resozialisierung und Weiterbildung verwendet.
Über die Hälfte der Gefangen kommt niemals mit einer einzigen Rehabilitationsmaßnahme in Berührung und trotz der höchsten Rückfallquote aller Industrieländer, sind die Amerikaner mehrheitlich der Meinung, daß mit den Gefangenen noch zu lasch umgegangen wird.

Allerdings muß ich zugeben, daß es in den USA auch gar grauenvolle Verbrechen gibt, die so abscheulich sind, daß es gar keine Strafen hoch genug sein könnte.

So ist beispielsweise just in Nashville an einem frühen Sonntagmorgen ein 22-Jähriger Mann nur in Boxershorts bekleidet auf seinen eigenen Balkon gegangen, um eine Zigarette zurauchen! Gott sei Dank wurde der üble Frevler sofort von einer gottesfürchtigen 43-Jährigen Dame erspäht, die dieses maximal unzüchtige Verhalten unverzüglich zur Anklage brachte. Beweisen ließ sich diese abstoßende Untat zwar nicht eindeutig, da der Delinquent das Vergehen abstritt und es keine Tatzeugen gab – aber IN DUBIO CONTRA REO befand da der Richter und brummte ihm eine Gefängnisstrafe von einem Jahr auf Bewährung auf – verbunden mit der Warnung: „Noch einmal in Unterhose auf den Balkon und sie wandern in den Knast!“

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