TAMMOX IST UMGEZOGEN / AUS TAMMOX WURDE "TAMMOX-II"

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Donnerstag, 28. Mai 2009

Ein gutes Buch…

Ohne eine literarische Bewertung vorzunehmen, kann man sicherlich sagen, daß die Bibel unter dem Marketingaspekt eine beispiellose Erfolgsgeschichte hinter sich hat.
Das Buch der Bücher ist übrigens NICHT, wie man hier so gerne denkt das meistgedruckte Buch aller Zeiten.
Zwar wurden in den letzten 500 Jahren zwischen 5 und 6 Milliarden Bibeln gedruckt, aber 毛主席语录 / Máo-zhǔxí yǔlù (Die Worte des Vorsitzenden Mao) wurde in der vergleichsweise kurzen Zeit seit 1966 vermutlich 6,5 Milliarden mal gedruckt.
Der Koran bringt es nur auf 200 Millionen Exemplare - quasi schon dicht gefolgt vom Pfadfinder-Buch „Scouting for Boys“ und dem „Herrn der Ringe“ (je rund 150 Millionen Stück).

Die Bibel ist ein insofern aber besonders bemerkenswert, weil sie trotz der unfassbaren Grausamkeiten, die in ihr vorkommen und trotz der Tatsache, daß sich Diktatoren und Potentaten bei den größten Menschheitsverbrechen stets auf die Bibel beriefen, immer noch gedruckt wird und als Inkarnation der Moral angesehen wird.

Andere Bücher, wie zum Beispiel Hitlers „Mein Kampf“ sind hingegen inzwischen weit weniger angesehen.

Die Bibel ist „Mein Kampf“ deswegen überlegen, weil sie so unbestimmt ist!

Man kann zwar jede denkbare Grausamkeit mit ihr rechtfertigen - aber gleichzeitig auch das Gegenteil propagieren.
Irgendein Bibelvers findet sich immer.

Insbesondere das Alte Testament ist eine wahre Fundgrube des Irrsinns.

Zwei besonders berühmte Sätze, die Homophobe auf der ganzen Welt begeistert zitieren, lauten:

Du sollst nicht beim Knaben liegen wie beim Weibe; denn es ist ein Greuel (3 Mose 18,22)
und
13 Schläft einer mit einem Mann, wie man mit einer Frau schläft, dann haben sie eine Gräueltat begangen; beide werden mit dem Tod bestraft; ihr Blut soll auf sie kommen. (3 Mose 20)

Daran gibt es kaum etwas zu rütteln, da es im selben Kapitel auch heißt:

4 Meine Vorschriften sollt ihr einhalten und meine Satzungen sollt ihr beachten und befolgen. Ich bin der Herr, euer Gott. 5 Ihr sollt auf meine Satzungen und meine Vorschriften achten. Wer sie einhält, wird durch sie leben. Ich bin der Herr.
So steht es im dritten Buch Mose - Leviticus, Kapitel 18 (über die sexuellen Vorschriften).

Wenn Gott das persönlich so anordnet - was könnte man dem als Christ entgegensetzen?

Blöd für die Gläubigen ist allerdings, daß im Levitikus noch so furchtbar viel anderer Unsinn steht, den man höchstens verschämt im Keller lesen will - Sklaverei, Antisemitismus, Verprügeln und Foltern von Kindern, Frauendiskriminierung, Mord und Totschlag - all das ist ganz nach Gottes Geschmack!

Lev, 25:
44 Die Sklaven und Sklavinnen, die euch gehören sollen, kauft von den Völkern, die rings um euch wohnen; von ihnen könnt ihr Sklaven und Sklavinnen erwerben. 45 Auch von den Kindern der Halbbürger, die bei euch leben, aus ihren Sippen, die mit euch leben, von den Kindern, die sie in eurem Land gezeugt haben, könnt ihr Sklaven erwerben. Sie sollen euer Eigentum sein 46 und ihr dürft sie euren Söhnen vererben, damit diese sie als dauerndes Eigentum besitzen; ihr sollt sie als Sklaven haben. Aber was eure Brüder, die Israeliten, angeht, so soll keiner über den andern mit Gewalt herrschen.

Lev, 20:
10 Ein Mann, der mit der Frau seines Nächsten die Ehe bricht, wird mit dem Tod bestraft, der Ehebrecher samt der Ehebrecherin. 18 Ein Mann, der mit einer Frau während ihrer Regel schläft und ihre Scham entblößt, hat ihre Blutquelle aufgedeckt und sie hat ihre Blutquelle entblößt; daher sollen beide aus ihrem Volk ausgemerzt werden.

Allerliebst auch die körperlichen Voraussetzungen für das Priesteramt - da Priester verheiratet sein sollen, dürfen sie natürlich nur mit gesunden Hoden geweiht werden, aber auch andere Behinderte werden diskriminiert:
Lev, 20:
18 Denn keiner mit einem Gebrechen darf herantreten: kein Blinder oder Lahmer, kein im Gesicht oder am Körper Entstellter, 19 kein Mann, der einen gebrochenen Fuß oder eine gebrochene Hand hat, 20 keiner mit Buckel, Muskelschwund, Augenstar, Krätze, Flechte oder Hodenquetschung. 21 Keiner der Nachkommen Aarons, des Priesters, darf herantreten, um die Feueropfer des Herrn darzubringen, wenn er ein Gebrechen hat. Er hat ein Gebrechen, er darf nicht herantreten, um die Speise seines Gottes darzubringen.

Die Testikel sind für Gott sowieso ein heikles Thema - er bevorzugt sie heil und groß.
Sonst sind sie noch nicht mal bei Tieren, die ihm geopfert werden akzeptabel:
Lev, 22:
24 Ihr dürft dem Herrn kein Tier darbringen, das zerdrückte, zerschlagene, ausgerissene oder abgeschnittene Hoden hat. Ihr dürft das in eurem Land nicht tun. 31 Ihr sollt auf meine Gebote achten und sie befolgen; ich bin der Herr.

Da sind Gaga-Regeln noch am harmlosesten:
Lev, 22:
10 Kein Laie darf Heiliges essen; weder der Hausgenosse eines Priesters noch sein Lohnarbeiter darf etwas Heiliges essen. 11 Aber wenn ein Priester eine Person mit seinem Geld als Eigentum erwirbt, darf sie davon essen wie einer, der in seinem Haus geboren ist; sie dürfen von seiner Nahrung essen.

A propos Essen. Salami kommt auch nicht in Frage:
Lev, 7:
23 Von Rind, Schaf oder Ziege dürft ihr keinerlei Fett essen. 24 Das Fett eines verendeten oder zerrissenen Tieres kann zu jedem Zweck verwendet werden, doch essen dürft ihr es auf keinen Fall. 25 Jeder, der dennoch das Fett eines Tieres isst, das man als Feueropfer für den Herrn darbringt, soll aus seinen Stammesgenossen ausgemerzt werden.

An Penisse muß der liebe Gott sogar bei der Beschreibung von Apfelbäumen denken:
Lev, 19:
23 Wenn ihr in das Land kommt und einen Fruchtbaum pflanzt, sollt ihr seine Früchte behandeln, als ob sie seine Vorhaut wären. Drei Jahre lang sollen sie für euch etwas Unbeschnittenes sein, das man nicht essen darf. 24 Im vierten Jahr sollen alle Früchte als Festgabe für den Herrn geheiligt sein. 25 Erst im fünften Jahr dürft ihr die Früchte essen und den Ertrag für euch ernten. Ich bin der Herr, euer Gott.

Alles, was mit Ejakulationen zu tun hat ist sowieso bähbäh und anschließend soll man sich erst mal waschen - dem kann man doch kaum widersprechen:
Lev, 16:
16 Hat ein Mann Samenerguss, soll er seinen ganzen Körper in Wasser baden und ist unrein bis zum Abend. 18 Schläft ein Mann, der Samenerguss hat, mit einer Frau, müssen sie sich beide in Wasser baden und sind unrein bis zum Abend.

Beschweren darf man sich natürlich nicht über diese goldenen Gottesregeln - sonst wird er sauer!

Lev, 24:
16 Wer den Namen des Herrn schmäht, wird mit dem Tod bestraft; die ganze Gemeinde soll ihn steinigen.

Ganz reizend.
Naja, und wenn die lieben Mitchristen einen nicht zu Tode steinigen wollen und man trotzdem - SO WIE ICH GERADE - behauptet, daß Gottes Regeln ein großer Humbug sind, dann sorgt der himmlische Vater persönlich dafür, daß man es bereut:

Lev, 26:
14 Aber wenn ihr auf mich nicht hört und alle diese Gebote nicht befolgt, 15 wenn ihr meine Satzungen missachtet, meine Vorschriften verabscheut und meinen Bund brecht, indem ihr keines meiner Gebote befolgt, 16 so tue auch ich euch Folgendes an: Ich biete gegen euch Bestürzung auf, Schwindsucht und Fieber, die das Augenlicht zum Verlöschen bringen und den Atem ersticken. Ihr sät euer Saatgut vergeblich; eure Feinde werden es verzehren. 17 Ich wende mein Angesicht gegen euch und ihr werdet von euren Feinden geschlagen. Eure Gegner treten euch nieder; ihr flieht, selbst wenn euch niemand verfolgt. 18 Wenn ihr dann immer noch nicht auf mich hört, fahre ich fort, euch zu züchtigen; siebenfach züchtige ich euch für eure Sünden. 19 Ich breche eure stolze Macht und mache euren Himmel wie Eisen und euer Land wie Bronze. 20 Eure Kraft verbraucht sich vergeblich, euer Land liefert keinen Ertrag mehr und die Bäume im Land tragen keine Früchte mehr. 21 Wenn ihr mir feindlich begegnet und nicht auf mich hören wollt, werde ich noch weitere Schläge über euch kommen lassen, siebenfach, wie es euren Sünden entspricht. 22 Ich lasse auf euch die wilden Tiere los, die euer Land entvölkern, euer Vieh vernichten und euch an Zahl so verringern, dass eure Wege veröden. 23 Wenn ihr euch dadurch noch nicht warnen lasst und mir weiterhin feindlich begegnet, 24 begegne auch ich euch feindlich und schlage auch ich euch siebenfach für eure Sünden. 25 Ich lasse über euch das Schwert kommen, das Rache für den Bund nehmen wird. Zieht ihr euch in eure Städte zurück, so sende ich die Pest in eure Mitte und ihr geratet in Feindeshand. 26 Ich entziehe euch dann euren Vorrat an Brot, sodass zehn Frauen euer Brot in einem einzigen Backofen backen, dass man euch das Brot abgewogen zuteilt und ihr euch nicht satt essen könnt. 27 Und wenn ihr daraufhin noch immer nicht auf mich hört und mir immer noch feindlich begegnet, 28 begegne auch ich euch im Zorn und züchtige euch siebenfach für eure Sünden. 29 Ihr esst das Fleisch eurer Söhne und Töchter. 30 Ich vernichte eure Kulthöhen, zerstöre eure Räucheraltäre, häufe eure Leichen über die Leichen eurer Götzen und verabscheue euch. 31 Ich mache eure Städte zu Ruinen, verwüste eure Heiligtümer und will den beruhigenden Duft eurer Opfer nicht mehr riechen. 32 Ich selbst verwüste das Land; eure Feinde, die sich darin niederlassen, werden darüber entsetzt sein. 33 Euch aber zerstreue ich unter die Völker und zücke hinter euch das Schwert. Euer Land wird zur Wüste und eure Städte werden zu Ruinen. 34 Dann erhält das Land seine Sabbate ersetzt, in der ganzen Zeit der Verwüstung, während ihr im Land eurer Feinde seid. Dann hat das Land Ruhe und erhält Ersatz für seine Sabbate. 35 Während der ganzen Zeit der Verwüstung hat es Sabbatruhe, die es an euren Sabbaten nicht hatte, als ihr noch darin wohntet. 36 In das Herz derer, die von euch überleben, bringe ich Angst in den Ländern ihrer Feinde; das bloße Rascheln verwelkter Blätter jagt sie auf und sie fliehen, wie man vor dem Schwert flieht; sie fallen, ohne dass jemand sie verfolgt. 37 Sie stürzen übereinander wie vor dem Schwert, ohne dass jemand sie verfolgt. Ihr könnt vor euren Feinden nicht standhalten, 38 ihr geht unter den Völkern zugrunde und das Land eurer Feinde frisst euch

Ja, der LIEBE GOTT.

Immerhin finde ich es gerecht, wenn sich der Schöpfer wegen menschlicher Verfehlungen an Menschen ausläßt.
Hat ein Mensch nämlich erkannt etwas nicht Gottgefälliges getan zu haben und will selbst die Strafe auf sich nehmen, muß er nach Mose meistens Schafböcke schlachten und deren Blut umher spritzen.

Ganze Kapitel lesen sich wie Fury in the Slaughterhouse.

Für Vegetarier ist das Alte Testament gar nichts und Widder sind wirklich der Arsch der Schöpfung - die müssen es immer ausbaden!

Pech für Obelix: Hasen und Wildschweine kommen besser weg - die darf man nach Gottes Vorschriften gar nicht essen.
Lev, 11:
6 ihr sollt für unrein halten den Hasen, weil er zwar wiederkäut, aber keine gespaltenen Klauen hat; 7 ihr sollt für unrein halten das Wildschwein, weil es zwar gespaltene Klauen hat und Paarzeher ist, aber nicht wiederkäut. 8 Ihr dürft von ihrem Fleisch nicht essen.

Am Schluß noch eine gute Nachricht für mich in der Guten Nachricht: Meeresfrüchte sind tabu - Gott sei Dank - die finde ich auch wirklich ekelhaft!
Lev, 11:
10 Aber alles, was in Meeren oder Flüssen lebt, alles Kleingetier des Wassers und alle Lebewesen, die im Wasser leben und keine Flossen oder Schuppen haben, seien euch abscheulich.

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Statt Lev. 22,14 ist es Kap. 26 - MfG

Tammo Oxhoft hat gesagt…

VIELEN DANK!

Du hast natürlich RECHT - ich korrigiere das.

LG
T

Anonym hat gesagt…

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