Samstag, 16. Mai 2009
Positionen
Der geschätzte Kollege Jens Berger imponiert üblicherweise mit seiner Unabhängigkeit.
Er schreibt oft das, was man in den sogenannten „Mainstreammedien“ nicht so eindeutig und pointiert findet.
Das ist auch gut so.
Vorgestern war allerdings verkehrte Welt. Da hieß es aus Bergers Feder:
Sollen sie doch Kuchen essen. Pöbel-Thilo hat wieder zugeschlagen: Wer dachte, Berlins Ex-Finanzsenator Sarrazin würde nach seinem Wechsel zur Bundesbank die Klappe halten, hat sich getäuscht.
An Deutlichkeit läßt Bergers Diktion nicht zu wünschen übrig - schon in der Überschrift fallen die verbalen Schlaghämmer „Pöbel-Thilo“ und „Klappe halten“.
Nun schätze ich Meinungsfreudigkeit; nichts ist alberner als die alltäglichen „Sowohl, als auch“-Kritiken, bei denen die Autoren penibel vermieden sich irgendwie festzulegen.
Diese Merkel-Methode ist inzwischen nämlich in Deutschland zu einem pathologischen Problem geworden.
So wie die Kanzlerin in fast vier Jahren Regierungszeit noch keine einzige politisch konkrete Aussage getan hat und sich ihre Festlegungen in dem Satz „Da sollten alle Beteiligten zu einer gemeinsamen Lösung kommen“ gipfeln, wagen sich inzwischen weder Parteipolitiker noch Großjournalisten aus der Deckung.
Westerwelle wurde gestern mit einem Honecker-artigen Wahlergebnis von seiner devoten Stimmviehmasse bestätigt, obwohl er de facto keinerlei Richtung vorgab.
Die Regierungskoalition mag er nicht, stattdessen sollte ab Herbst 2009 die FDP mitregieren war das nicht eben überraschende Destillat seiner Rede.
Nur WIE, geschweige denn MIT WEM Westerwelle regieren will, sagte er nicht.
Da ist Jens Berger zu loben - er überzieht die Sarrazin’schen Thesen mit einer ganzen Kaskade von groben Keulen!
Da darf als erstes der populistische Verweis auf das Jahresgehalt Sarrazins nicht fehlen - garniert mit der Beschreibung, daß es der Ex-Senator genieße „die Schwachen des Landes hemmungslos zu verhöhnen“.
Zudem sei er „seit längerem Opfer tiefgreifender Wahrnehmungs- und Informationsverarbeitungsstörungen“, dessen Welt „sich zum einen aus unreflektierten Stammtischargumenten, und zum anderen aus der kalten ökonomischen Logik eines Finanzsenators“ speise.
Sein Zynismus gegenüber Armen sei legendär: „Mit sichtbarer Genugtuung keilt er dann auch regelmäßig gegen diese fetten, faulen und dummen Müßiggänger aus“.
Der neue Bundesbanker schüre ein Klima des Hasses: „Isolieren, verhöhnen, brandmarken – dies ist die Sarrazin-Strategie“.
Sarrazins Aussagen wären „erbärmliche Pauschalisierungen und Beleidigungen“.
Etc pp.
Kurz zusammen gefasst:
Nein, Jens Berger mag Thilo Sarrazin offensichtlich gar nicht.
Das sei ihm unbenommen.
Der Spiegelfechter-Macher hat dabei allerdings übersehen, wie ihm das Koordinatensystem um 180° verrutscht ist, denn in diesem Fall dürfte sich Sarrazin keineswegs bei den Stammtischen anbiedern - immerhin propagiert er eine massive Rentenkürzung.
Das kommt nun bestimmt nicht gut an am sogenannten Stammtisch- genau deswegen hauen mitten in der schwersten Geldnot der Bundesrepublik die Großkoalitionäre eine fette Rentenerhöhung raus - es ist schließlich Superwahljahr.
Auf der anderen Seite reiht sich viel mehr Berger bei den Stammtischbrüdern ein.
Er hakt sich in der ganz ganz großen Anti-Sarrazin-Koalition unter.
Denn der neue Bundesbanker ist zur Persona non Grata geworden; das unausgesprochene Motto lautet offensichtlich gerade „Alle gegen Sarrazin!“.
Kein Politiker kann es sich im Wahljahr 2009 leisten nicht Sarrazin zu verdammen.
Selbst Diejenigen, die gerade nicht akut um ihre Jobs fürchten müssen, beeilen sich ihre political correctness zu demonstrieren:
Sein neuer Arbeitgeber ist "not amused". Bundesbank-Präsident Axel Weber lässt am Mittwoch über seinen Sprecher mitteilen: "Die Äußerungen Sarrazins geben nicht die Position der Bundesbank wieder."
Der Sozialverband VdK reagiert empört. "Es ist an Absurdität kaum zu übertreffen, dass man seinen Lebensstandard durch Kinder verbessern können soll", sagt Sprecher Michael Pausder.
Verdi verlangt unterdessen ultimativ Sarrazins Entlassung:
«Er hetzt gegen Hartz-IV-Empfänger und schürt mit seinem asozialen Gequatsche Hass auf Menschen, die sich kaum wehren können», erklärte ver.di-Landeschef Wolfgang Rose am Donnerstag.
Schon am Mittwoch hatte die Senioren-Union eine Entschuldigung von Sarrazin gefordert. „Einmal mehr zeigt der notorische „Polit-Punker“, dass ihm die Lust an der Provokation wichtiger ist als sachgerechte Arbeit“, sagte der Chef der CDU-Seniorenvereinigung, Otto Wulff.
Soviel Einheitlichkeit war nie.
Spiegelfechter goes Grundkonsens.
Von ganz rechts bis ganz links heißt es nun sich möglichst glaubwürdig öffentlich zu empören - und Jens Berger mittendrin; meinungsmäßig nivelliert.
Dieser Sarrazin!
Den Preis als höflichster Diplomat des Jahres wird er vermutlich nie gewinnen.
Aber diese „alle gegen einen“-Dresche behagt mir gar nicht und wenn es niemand anderes öffentlich tut, so muß ich eben ran:
Thilo Sarrazin hat RECHT.
Leute, es hilft ja nichts - aber die demographische Entwicklung ist nun einmal tatsächlich so, daß es immer weniger Arbeitnehmer gibt, die Rentenbeiträge bezahlen und gleichzeitig gibt es immer mehr Rentner.
Im Stern liest sich das so:
Lieber denkt Sarrazin schon einmal 25 bis 30 Jahr in die Zukunft voraus. Was er dort entdeckt, gefällt ihm nicht. Er sieht immer mehr Rentner und immer weniger Beschäftigte. Gegenwärtig komme auf einen Arbeitnehmer ein halber Rentner, in 25 bis 35 Jahren liege das Verhältnis bei eins zu eins, sagt er. Das lässt für ihn nur einen Schluss zu. "Langfristig müssen die Renten natürlich real fallen", sagte er. "Wir können die Erwerbstätigen nicht ohne Ende belasten." Deshalb müssten die Renten "langfristig auf das Niveau einer Grundsicherung sinken", sagte Sarrazin.
Ehrlich gesagt verstehe ich die Aufregung gar nicht.
Das ist doch eine Binse!
Schon seit Schröders Amtsantritt kann auch die breite Bevölkerung und die sogenannte „veröffentlichte Meinung“ wissen, daß die Rente eben NICHT sicher ist.
Der gute alte Blüm, 16 Jahre CDU-Minister bei Kohl, hat Euch die Hucke zugelogen!
Daher ja das Theater mit der „Dritten Säule“; deswegen Riestern und Rüruppen inzwischen Millionen Deutsche.
Wenn man nicht gerade im sozialen Wolkenkuckucksheim lebt, muß man (zähneknirschend) Sarazins Analyse teilen.
Ein Arbeitnehmer kann nicht einen Rentner mit durchfüttern. Schon gar nicht zwei.
Die größte Koprolalie löste aber eine zweite Attacke Sarrazins aus:
"Die große Frage ist: Wie kann ich es schaffen, dass nur diejenigen Kinder bekommen, die damit fertig werden", sagte er dem Stern. Gegenwärtig würden manche Frauen zwei, drei oder mehr Kinder in die Welt setzen, obwohl sie "nicht das Umfeld" oder "die persönlichen Eigenschaften" hätten, "um die Erziehung zu bewältigen". Deswegen müsse das Sozialsystem so geändert werden, "dass man nicht durch Kinder seinen Lebensstandard verbessern kann, was heute der Fall ist", sagte er.
Jaja, diplomatisch ist das nicht.
Keiner kann ernsthaft behaupten, daß Kinder in einem Haushalt aus Nichterwerbstätigen in Saus und Braus lebt.
Im Gegenteil, offensichtlich ist es so, daß sie sozial stigmatisiert sind.
Richtig sind aber einige andere Dinge, die Sarrazin gemeint haben dürfte:
Je ungebildeter und je verarmter die Frauen sind, desto eher bekommen sie Kinder und desto mehr Kinder bekommen sie.
Reich werden sie damit nicht, aber sie haben eine Generalausrede dafür, daß sie keine Ausbildung machen können.
Die lästige Frage „Wieso machst Du den Schulabschluss nicht nach?“ oder „Wieso jobbst Du nicht?“ ist dann so bequem beantwortet - ich habe ja die Kinder!
Es ist millionenfach- unter anderem auch in diesem Blog - beschrieben worden, daß in keinem anderen Land der Welt die Bildung so sehr von dem Geldbeutel der Eltern abhängt.
Und genau da liegt der Hase im Pfeffer:
Wir haben ein massives Problem damit, daß tatsächlich - volkswirtschaftlich betrachtet - die falschen Leute Kinder bekommen. Nämlich gerade die, deren Erziehung mit der höchsten Wahrscheinlichkeit in eine erneute von Transferleistungen abhängige Existenz münden.
Wir sehen das an den verschiedensten Aspekten:
Explosion der Schulabbrecherzahlen, Zunahme des Drogenkonsums Jugendlicher, Zunahme des Rechtsradikalismus bei Jugendlichen, Koma-Saufen, Unsportlichkeit, Verlust des Lesevermögens, totale Verfettung der Deutschen (wir haben schon die dicksten Kinder in ganz Europa), etc.
Jeder, der ehrlich ist, möge mal in seiner Stadt anklicken WO Kinder geboren werden - die Geburtenrate ist immer in den ärmsten und sozialproblematischsten Stadtteilen am höchsten und die wenigsten Kinder gibt es dort, wo die Sozialhilfeempfängerquote am kleinsten ist.
In Hamburg ist der Stadtteil mit der höchsten Geburtenrate Jenfeld - das bekannte Problemviertel, in dem die „kleine Jessica“ angebunden auf dem Balkon verhungert aufgefunden wurde.
Die wenigsten Kinder gibt es auf der Uhlenhorst, jener schicke Stadtteil an der Außenalster mit den vielen teuren Single-Wohnungen.
Das ist natürlich ein desaströser Zustand, der dazu verlockt die Augen fest vor der Zukunft zu verschließen - denn alle Soziologen sagen uns, daß sich Sozialhilfe-Empfänger-Existenzen vererben.
Lebt die Mutter schon von Hartz-IV, ist die Wahrscheinlichkeit, daß es die Kinder später auch trifft, erheblich höher, als bei der gutverdienenden Akademikermutter.
Nein, das ist politisch nicht korrekt und das will auch keiner wahrhaben.
Genau deswegen blenden das Thema eben auch fast alle Politiker aus:
Bildungsausgaben stagnieren, wir kriegen eine PISA-Keule nach der nächsten übergebraten und gleichzeitig werfen die großkoalitionär Agierenden der nächsten Generation so viele Steine in den Weg wie möglich, indem Schulden angehäuft werden und dafür die jetzigen Rentner (die wählen nämlich) mit Geldgeschenken beglückt werden.
Dieser fatale Zustand müßte nicht immer so bleiben.
Meiner Ansicht nach gibt es zwei Hauptprobleme:
1.) Das Steuersystem ist ungerecht, die Besitzenden werden immer reicher und die Geringverdiener immer ärmer. Unter anderem der Spiegelfechter führte das jüngst aus. Auch die im internationalen Vergleich erheblichen Ausgaben für Kinder werden so abstrus verteilt, indem auch Multimillionäre Kindergeld bekommen und die dicksten Steuerentlastung die EHE (Ehegattensplitting!) statt Kinder subventionieren.
2.) Das Bildungssystem ist komplett falsch und verdreht. Es fördert die frühzeitige Selektion und läßt die Bedürftigen, die am dringendsten kulturelle und pädagogische Förderung benötigen, in verrottenden Restschulen vergammeln, so daß sie a priori keine Chancen haben.
So multipliziert man die sozialen Probleme von morgen.
Beide Mißstände könnte man beheben, indem anders gewählt würde.
Dafür müssen CDU, CSU und FDP in Opposition.
So sieht es aber nicht aus, weil das deutsche Volk bereits ausreichend verblödet ist.
Das ist aber nicht Thilo Sarrazins Schuld!
Er schreibt oft das, was man in den sogenannten „Mainstreammedien“ nicht so eindeutig und pointiert findet.
Das ist auch gut so.
Vorgestern war allerdings verkehrte Welt. Da hieß es aus Bergers Feder:
Sollen sie doch Kuchen essen. Pöbel-Thilo hat wieder zugeschlagen: Wer dachte, Berlins Ex-Finanzsenator Sarrazin würde nach seinem Wechsel zur Bundesbank die Klappe halten, hat sich getäuscht.
An Deutlichkeit läßt Bergers Diktion nicht zu wünschen übrig - schon in der Überschrift fallen die verbalen Schlaghämmer „Pöbel-Thilo“ und „Klappe halten“.
Nun schätze ich Meinungsfreudigkeit; nichts ist alberner als die alltäglichen „Sowohl, als auch“-Kritiken, bei denen die Autoren penibel vermieden sich irgendwie festzulegen.
Diese Merkel-Methode ist inzwischen nämlich in Deutschland zu einem pathologischen Problem geworden.
So wie die Kanzlerin in fast vier Jahren Regierungszeit noch keine einzige politisch konkrete Aussage getan hat und sich ihre Festlegungen in dem Satz „Da sollten alle Beteiligten zu einer gemeinsamen Lösung kommen“ gipfeln, wagen sich inzwischen weder Parteipolitiker noch Großjournalisten aus der Deckung.
Westerwelle wurde gestern mit einem Honecker-artigen Wahlergebnis von seiner devoten Stimmviehmasse bestätigt, obwohl er de facto keinerlei Richtung vorgab.
Die Regierungskoalition mag er nicht, stattdessen sollte ab Herbst 2009 die FDP mitregieren war das nicht eben überraschende Destillat seiner Rede.
Nur WIE, geschweige denn MIT WEM Westerwelle regieren will, sagte er nicht.
Da ist Jens Berger zu loben - er überzieht die Sarrazin’schen Thesen mit einer ganzen Kaskade von groben Keulen!
Da darf als erstes der populistische Verweis auf das Jahresgehalt Sarrazins nicht fehlen - garniert mit der Beschreibung, daß es der Ex-Senator genieße „die Schwachen des Landes hemmungslos zu verhöhnen“.
Zudem sei er „seit längerem Opfer tiefgreifender Wahrnehmungs- und Informationsverarbeitungsstörungen“, dessen Welt „sich zum einen aus unreflektierten Stammtischargumenten, und zum anderen aus der kalten ökonomischen Logik eines Finanzsenators“ speise.
Sein Zynismus gegenüber Armen sei legendär: „Mit sichtbarer Genugtuung keilt er dann auch regelmäßig gegen diese fetten, faulen und dummen Müßiggänger aus“.
Der neue Bundesbanker schüre ein Klima des Hasses: „Isolieren, verhöhnen, brandmarken – dies ist die Sarrazin-Strategie“.
Sarrazins Aussagen wären „erbärmliche Pauschalisierungen und Beleidigungen“.
Etc pp.
Kurz zusammen gefasst:
Nein, Jens Berger mag Thilo Sarrazin offensichtlich gar nicht.
Das sei ihm unbenommen.
Der Spiegelfechter-Macher hat dabei allerdings übersehen, wie ihm das Koordinatensystem um 180° verrutscht ist, denn in diesem Fall dürfte sich Sarrazin keineswegs bei den Stammtischen anbiedern - immerhin propagiert er eine massive Rentenkürzung.
Das kommt nun bestimmt nicht gut an am sogenannten Stammtisch- genau deswegen hauen mitten in der schwersten Geldnot der Bundesrepublik die Großkoalitionäre eine fette Rentenerhöhung raus - es ist schließlich Superwahljahr.
Auf der anderen Seite reiht sich viel mehr Berger bei den Stammtischbrüdern ein.
Er hakt sich in der ganz ganz großen Anti-Sarrazin-Koalition unter.
Denn der neue Bundesbanker ist zur Persona non Grata geworden; das unausgesprochene Motto lautet offensichtlich gerade „Alle gegen Sarrazin!“.
Kein Politiker kann es sich im Wahljahr 2009 leisten nicht Sarrazin zu verdammen.
Selbst Diejenigen, die gerade nicht akut um ihre Jobs fürchten müssen, beeilen sich ihre political correctness zu demonstrieren:
Sein neuer Arbeitgeber ist "not amused". Bundesbank-Präsident Axel Weber lässt am Mittwoch über seinen Sprecher mitteilen: "Die Äußerungen Sarrazins geben nicht die Position der Bundesbank wieder."
Der Sozialverband VdK reagiert empört. "Es ist an Absurdität kaum zu übertreffen, dass man seinen Lebensstandard durch Kinder verbessern können soll", sagt Sprecher Michael Pausder.
Verdi verlangt unterdessen ultimativ Sarrazins Entlassung:
«Er hetzt gegen Hartz-IV-Empfänger und schürt mit seinem asozialen Gequatsche Hass auf Menschen, die sich kaum wehren können», erklärte ver.di-Landeschef Wolfgang Rose am Donnerstag.
Schon am Mittwoch hatte die Senioren-Union eine Entschuldigung von Sarrazin gefordert. „Einmal mehr zeigt der notorische „Polit-Punker“, dass ihm die Lust an der Provokation wichtiger ist als sachgerechte Arbeit“, sagte der Chef der CDU-Seniorenvereinigung, Otto Wulff.
Soviel Einheitlichkeit war nie.
Spiegelfechter goes Grundkonsens.
Von ganz rechts bis ganz links heißt es nun sich möglichst glaubwürdig öffentlich zu empören - und Jens Berger mittendrin; meinungsmäßig nivelliert.
Dieser Sarrazin!
Den Preis als höflichster Diplomat des Jahres wird er vermutlich nie gewinnen.
Aber diese „alle gegen einen“-Dresche behagt mir gar nicht und wenn es niemand anderes öffentlich tut, so muß ich eben ran:
Thilo Sarrazin hat RECHT.
Leute, es hilft ja nichts - aber die demographische Entwicklung ist nun einmal tatsächlich so, daß es immer weniger Arbeitnehmer gibt, die Rentenbeiträge bezahlen und gleichzeitig gibt es immer mehr Rentner.
Im Stern liest sich das so:
Lieber denkt Sarrazin schon einmal 25 bis 30 Jahr in die Zukunft voraus. Was er dort entdeckt, gefällt ihm nicht. Er sieht immer mehr Rentner und immer weniger Beschäftigte. Gegenwärtig komme auf einen Arbeitnehmer ein halber Rentner, in 25 bis 35 Jahren liege das Verhältnis bei eins zu eins, sagt er. Das lässt für ihn nur einen Schluss zu. "Langfristig müssen die Renten natürlich real fallen", sagte er. "Wir können die Erwerbstätigen nicht ohne Ende belasten." Deshalb müssten die Renten "langfristig auf das Niveau einer Grundsicherung sinken", sagte Sarrazin.
Ehrlich gesagt verstehe ich die Aufregung gar nicht.
Das ist doch eine Binse!
Schon seit Schröders Amtsantritt kann auch die breite Bevölkerung und die sogenannte „veröffentlichte Meinung“ wissen, daß die Rente eben NICHT sicher ist.
Der gute alte Blüm, 16 Jahre CDU-Minister bei Kohl, hat Euch die Hucke zugelogen!
Daher ja das Theater mit der „Dritten Säule“; deswegen Riestern und Rüruppen inzwischen Millionen Deutsche.
Wenn man nicht gerade im sozialen Wolkenkuckucksheim lebt, muß man (zähneknirschend) Sarazins Analyse teilen.
Ein Arbeitnehmer kann nicht einen Rentner mit durchfüttern. Schon gar nicht zwei.
Die größte Koprolalie löste aber eine zweite Attacke Sarrazins aus:
"Die große Frage ist: Wie kann ich es schaffen, dass nur diejenigen Kinder bekommen, die damit fertig werden", sagte er dem Stern. Gegenwärtig würden manche Frauen zwei, drei oder mehr Kinder in die Welt setzen, obwohl sie "nicht das Umfeld" oder "die persönlichen Eigenschaften" hätten, "um die Erziehung zu bewältigen". Deswegen müsse das Sozialsystem so geändert werden, "dass man nicht durch Kinder seinen Lebensstandard verbessern kann, was heute der Fall ist", sagte er.
Jaja, diplomatisch ist das nicht.
Keiner kann ernsthaft behaupten, daß Kinder in einem Haushalt aus Nichterwerbstätigen in Saus und Braus lebt.
Im Gegenteil, offensichtlich ist es so, daß sie sozial stigmatisiert sind.
Richtig sind aber einige andere Dinge, die Sarrazin gemeint haben dürfte:
Je ungebildeter und je verarmter die Frauen sind, desto eher bekommen sie Kinder und desto mehr Kinder bekommen sie.
Reich werden sie damit nicht, aber sie haben eine Generalausrede dafür, daß sie keine Ausbildung machen können.
Die lästige Frage „Wieso machst Du den Schulabschluss nicht nach?“ oder „Wieso jobbst Du nicht?“ ist dann so bequem beantwortet - ich habe ja die Kinder!
Es ist millionenfach- unter anderem auch in diesem Blog - beschrieben worden, daß in keinem anderen Land der Welt die Bildung so sehr von dem Geldbeutel der Eltern abhängt.
Und genau da liegt der Hase im Pfeffer:
Wir haben ein massives Problem damit, daß tatsächlich - volkswirtschaftlich betrachtet - die falschen Leute Kinder bekommen. Nämlich gerade die, deren Erziehung mit der höchsten Wahrscheinlichkeit in eine erneute von Transferleistungen abhängige Existenz münden.
Wir sehen das an den verschiedensten Aspekten:
Explosion der Schulabbrecherzahlen, Zunahme des Drogenkonsums Jugendlicher, Zunahme des Rechtsradikalismus bei Jugendlichen, Koma-Saufen, Unsportlichkeit, Verlust des Lesevermögens, totale Verfettung der Deutschen (wir haben schon die dicksten Kinder in ganz Europa), etc.
Jeder, der ehrlich ist, möge mal in seiner Stadt anklicken WO Kinder geboren werden - die Geburtenrate ist immer in den ärmsten und sozialproblematischsten Stadtteilen am höchsten und die wenigsten Kinder gibt es dort, wo die Sozialhilfeempfängerquote am kleinsten ist.
In Hamburg ist der Stadtteil mit der höchsten Geburtenrate Jenfeld - das bekannte Problemviertel, in dem die „kleine Jessica“ angebunden auf dem Balkon verhungert aufgefunden wurde.
Die wenigsten Kinder gibt es auf der Uhlenhorst, jener schicke Stadtteil an der Außenalster mit den vielen teuren Single-Wohnungen.
Das ist natürlich ein desaströser Zustand, der dazu verlockt die Augen fest vor der Zukunft zu verschließen - denn alle Soziologen sagen uns, daß sich Sozialhilfe-Empfänger-Existenzen vererben.
Lebt die Mutter schon von Hartz-IV, ist die Wahrscheinlichkeit, daß es die Kinder später auch trifft, erheblich höher, als bei der gutverdienenden Akademikermutter.
Nein, das ist politisch nicht korrekt und das will auch keiner wahrhaben.
Genau deswegen blenden das Thema eben auch fast alle Politiker aus:
Bildungsausgaben stagnieren, wir kriegen eine PISA-Keule nach der nächsten übergebraten und gleichzeitig werfen die großkoalitionär Agierenden der nächsten Generation so viele Steine in den Weg wie möglich, indem Schulden angehäuft werden und dafür die jetzigen Rentner (die wählen nämlich) mit Geldgeschenken beglückt werden.
Dieser fatale Zustand müßte nicht immer so bleiben.
Meiner Ansicht nach gibt es zwei Hauptprobleme:
1.) Das Steuersystem ist ungerecht, die Besitzenden werden immer reicher und die Geringverdiener immer ärmer. Unter anderem der Spiegelfechter führte das jüngst aus. Auch die im internationalen Vergleich erheblichen Ausgaben für Kinder werden so abstrus verteilt, indem auch Multimillionäre Kindergeld bekommen und die dicksten Steuerentlastung die EHE (Ehegattensplitting!) statt Kinder subventionieren.
2.) Das Bildungssystem ist komplett falsch und verdreht. Es fördert die frühzeitige Selektion und läßt die Bedürftigen, die am dringendsten kulturelle und pädagogische Förderung benötigen, in verrottenden Restschulen vergammeln, so daß sie a priori keine Chancen haben.
So multipliziert man die sozialen Probleme von morgen.
Beide Mißstände könnte man beheben, indem anders gewählt würde.
Dafür müssen CDU, CSU und FDP in Opposition.
So sieht es aber nicht aus, weil das deutsche Volk bereits ausreichend verblödet ist.
Das ist aber nicht Thilo Sarrazins Schuld!
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5 Kommentare:
Zum Rentenproblem:
"http://www.nachdenkseiten.de/upload/pdf/071128_mackenroth.pdf"
Für mich ist das ziemlich schlüssig und zeigt auch, daß die Privatrente nicht die Lösung ist. Außerdem, daß es in entwickelter Volkswirtschaft kein Demographieproblem gibt.
Und das Sarrazin Probleme benennt ist ja nicht der Kritikpunkt, sondern die faschistischen Lösungsansätze, die er impliziert oder suggeriert.
Hallo Quax!
Also, da ich selbst verrürupt bin, weiß ich, daß ich mich darauf nun wirklich nicht verlassen kann.
Diese Modelle wollte ich keineswegs bewerben.
Aber Tatsache ist nun mal, daß man offensichtlich irgendwas machen muß, wenn man nicht als Opi total verarmt sein will.
Wer heute erwachsen ist und irgendeiner Erwerbstätigkeit nachgeht, kann sich jedenfalls nicht mehr damit rausreden geglaubt zu haben, daß die gesetzliche Rente „sicher“ ist.
Soviel ist schon mal klar.
Sarrazin kann man ja einiges vorwerfen - aber „faschistisch“ ist nun echt übertrieben.
Faschistisch wäre es höchstens, wenn er sagte, daß bestimmte Leute keiner Kinder mehr bekommen DÜRFEN.
Das sagt er aber nun nicht, sondern er beklagt ein Sozialsystem, daß mit seiner fatalen Steuer - und Bildungspolitik die Folge hat, daß gerade diejenigen besonders viele Kinder bekommen, die ihren Kindern die schlechtesten Zukunftschancen bieten - während die Menschen, die Kindern die besten Chancen bieten könnten, die wenigsten Kinder bekommen.
Das ist eine Systemkritik, die sicher angebracht ist.
Ein faschistische Lösung WÄRE das System eben weiter so falschgepolt laufen zu lassen, aber bestimmten Leuten die Vermehrung zu verbieten (Sterilisationen, o.ä.)
Das tut Sarrazin aber gerade nicht, sondern drängt darauf, daß das System verändert wird.
Ja, was machen wir denn nun?
Ich lasse dem Tammox seine Meinung einfach mal so stehen.
Aber, ich selber habe nur eine Tochter. Konnte und wollte mir nicht mehr Kinder leisten, obwohl ich zu der Zeit auch gerade Sozialhilfe bekam.
Meine Tochter hat drei Kinder - bezog nach Scheidung auch Sozi, später Hartz IV. So, und nun würde es ja passen, oder? Viele Kinder, nix drin in der Birne und so. Aber, denkste.
Sie hat sich etwas aufgebaut, und das zweite Standbein entsteht auch gerade. Obwwohlich nie reich war, meine Tochter sich gerade abstrampelt, das vielleicht nachzuholen, was ihr gegönnt sei - ist Bildung immer etwas Wichtiges und Vorrangiges gewesen für uns. Darauf wird auch bei den Enkeln Wert gelegt, und es scheint wieder zu fruchten.
Es kann auch anders ausgehen, als Sarrazin das so pauschalisiert. Dazu gehört aber, dass jedem Menschen wenigstens jene ureigene Freiheit und die Chance bleibt, das eigene Selbstbewußtsein pflegen und erhalten zu können - auch gegen Attacken. Und, es schändet nicht, wenn durch das Tal der Schwerarbeit gegangen werden muss, was uns beiden nicht erspart geblieben ist.
Einzelfälle? - In meiner Umgebung lebt eine junge, alleinerziehende Mutter mit einem Kind, noch sehr jung. Sie war abgerutscht, so richtig, mit allem vor dem den braven Bürgern graut. Nach dem Zusammenbruch, nach dem Entzug nahm sie sich zusammen, schon dem Kind zu Liebe. Inzwischen hat auch sie dazugelernt und arbeitet, lebt normal. Es sind schon einige Jährchen darüber vergangen inzwischen, und alles ist noch okay.
Ich könnte noch einige Beispiele anführen, die ich selber miterlebt habe. Ja, es gibt auch andere, die nicht mehr so kämpfen. Meistens sind aber Gründe vorhanden, warum das nicht so gut geht. Und - nicht jeder der abrutscht, ist nur selber schuld daran. Womit ich nicht sagen will, dass es in Ordnung ist. Menschen sind eben verschieden, und an und für sich ist das auch gut so.
Viele strampeln sich ab, und wieder heraus aus dem gröbsten Jammer. Nicht bei allen klappt es mit Arbeit - und nicht so gut, und so schnell. Das hat die verschiedensten Gründe. Manche haben Glück und das richtige Händchen am rechten Platz zur rechten Zeit.
Aber, sie alle vermitteln ihren Kindern damit etwas WErtvolles: Gib niemals auf! - Gib vor allem Dich nie auf.
Illusionen in Bezug auf die spätere Rente hat fast kein Mensch mehr, jedenfalls nicht von denen, die ich kenne. Auch jene nicht, die das Glück hatten, durchgehend arbeiten zu können.
Sarrazin pauschalisiert, haut zu viel in einen Topf, und dann wird kräftig umgerührt. Seine Bedenken mögen noch so begründet sein, das gibt ihm noch lange nicht das Recht, Teile der Bevölkerung pauschal abzukanzeln und zu beschuldigen, dass sie sich ihr Leben zurechtkindern wollen.
Davon abgesehen haben viele Menschen nicht vergessen, was er sonst schon so alles zu dem Thema Hartz IV-Empfänger abgelassen hatte. Wenn da Zusammenhänge gesehen werden, ist das auch nicht verkehrt.
Es wäre durchaus an der Zeit, dass Menschen wie Sarrazin, wie Clement und wie Schröder, zur Rechenschaft gezogen würden, wegen ihrer Hetzparolen gegenüber jenen, die erwerbslos sind. Ich jedenfalls finde diese Tiraden ekelhaft.
Das Mackenroth-Theorem sagt doch aus, daß man volkswirtschaftlich als Normalbürger nicht für die Zukunft in privatwirtschaftlichen Systemen vorsorgen kann. Die Alten(u.sonstige nicht arbeitsfähige) müssen aus dem gegenwärtig erwirtschafteten Mehrwert/Profit versorgt werden. Die Produktivität pro Einwohner steigt immer noch (nicht ewig, aber Neoliberale behaupten das Gegenteil). Der Lohnarbeiter mehrwertet z.Zt. nicht durch die Produktivitätssteigerung. Eigentlich ist die Lohnsteigerung immer hinter der Produktivitätssteigerung zurückgeblieben. D.h. ein Teil, diesen Mehrwertes, der nicht in Löhnen ausgezahlt wird, muß in die Gesellschaft und soziale Sicherungstechniken investiert werden. Dann wäre die umlagefinanzierte Rente sicher.
Deswegen sind Sprüche wie "Wir müssen an die kommenden Generationen denken" neoliberale Verdrehung. Der Spruch funktioniert halbwegs auf ökoLogischer Ebene.
Jetzt zum Faschisnusvorwurf meinerseits. Der "de.wikipedia.org"-Artikel zum Faschismus liest sich grade wie ein Werbeartikel.
Ich trenne zwischen Faschismus und Nationalsozialismus.
Ein Merkmal des F. ist die Durchsetzung eines Ständestaates, der sich erdreistet zu bestimmen wer wo zu stehen hat, ein System der Geduldeten und Priveligierten einzuführen bzw. aufrechtzuerhalten. Dieses versucht er auch durch Haß auf Minderheiten und Aufhetzung der kaum noch trennbaren Schichten oder Gruppen(im Lohnempfängerbereich) zu erreichen.
Und dann verweise ich auf meinen 1sten Kommentar: impliziert oder doch suggeriert(vielleicht wäre noch ein anderes Fremdwort, das ich noch weniger bedeutungsmäßig einordnen kann, besser um zu beschreiben, wie ich Herr Sarrazin verstehe) .
Nur noch Menschen, die genug Geld haben, dürfen Kinder bekommen.
Für mich Wirtschaftsfaschismus, noch schlimmer als Klerikalfaschismus.
Das ist trunkenes, ich hoffe aber nicht völlig Schwachsinniges Geschreibsel, sehe es der Blogbetreiber mir nach.
Weil ich auch zu "Calwer-Wildnis" was schreiben will.
@ Calwer-Wildnis
,…ist Bildung immer etwas Wichtiges und Vorrangiges gewesen für uns. Darauf wird auch bei den Enkeln Wert gelegt, und es scheint wieder zu fruchten.,
Das ist ja ganz wunderbar und ich kann dazu nur beglückwünschen!
Es hat ja auch niemand gesagt, daß das nicht möglich wäre - im Gegenteil; genau das fordere ich doch andauernd: Bildung, Bildung, Bildung!
Gerhard Schröder selbst ist das beste Beispiel dafür wie man es aus den allerkleinsten Verhältnissen - Halbwaise, Mutter Putzfrau - schaffen kann sich ganz nach oben zu bilden und zu arbeiten!
Bedauerlicherweise ist es nur so, daß nach allen derzeitigen Erkenntnissen und Studien die sogenannte „Schichtendurchlässigkeit“ immer schwieriger wird, die Eliten schotten sich ab (teure Privatschulen z.B.) und die Ärmsten haben es immer schwerer den Anschluß zu bekommen.
Diese Entwicklung finde ich - auch das habe ich x-fach klar gestellt - fatal! Ein ganz ganz üble Entwicklung, gesellschaftlich total kontraproduktiv. Es IST aber nun einmal so und genau dieser Trend wird mit den Wahlentscheidungen, die Mehrheiten für Westerwelle und Merkel bringen noch verschärft!
,Und - nicht jeder der abrutscht, ist nur selber schuld daran. Womit ich nicht sagen will, dass es in Ordnung ist. Menschen sind eben verschieden, und an und für sich ist das auch gut so.
Viele strampeln sich ab, und wieder heraus aus dem gröbsten Jammer. Nicht bei allen klappt es mit Arbeit - und nicht so gut, und so schnell.,
Das kann ich alles nur voll und ganz unterstreichen!
Ich kann auch aus meiner täglichen Erfahrung x Beispiele anbringen.
Dennoch ist es aber so, daß die Symptome des sozialen Verfalls bei den Jugendlichen aus den ärmsten Schichten in toto deutlich schlimmer werden. (Schulabbrecher, Drogen, Gewalt, etc..).
Wir haben Millionen Arbeitslose und dennoch ist es seit vielen Jahren der Wirtschaft unmöglich genügend hochqualifizierte Kräfte zu finden. 100.000 Ingenieursstellen fehlen, Programmierer müssen aus Indien angeworben werden.
Offensichtlich ist es also NICHT so, daß es „den Armen“ möglich ist ihre Kinder in genügender QUANTITÄT entsprechende Bildung zukommen zu lassen. Obwohl die Armen und insbesondere die armen Kinder, die auf Hartz-IV angewiesen sind, rapide mehr werden, so dass die sozialen Transferleistungen explodieren!!
Die „Schuldfrage“ stellt Sarrazin gar nicht - aber er stellt den IST-Zustand fest und der ist eine Katastrophe!
@Quax;
Ich sehe jetzt ehrlich gesagt nicht das Problem. Wo ist der Widerspruch?
Natürlich könnte man das Sozial- und Abgabensystem in Deutschland auch gerechter gestalten.
Der IST-Zustand ist total abartig!
Ich habe doch selber auf die OECD-Studie verwiesen, die auch Berger in „Schwache Schultern tragen mehr“ ausführlich behandelt.
http://www.spiegelfechter.com/wordpress/535/schwache-schultern-tragen-mehr
Da steht genau drin, daß die arbeitenden Geringverdiener die hohen Abgabenlasten zahlen, während bei den Reicheren durch die Bemessungsgrenzen die Abgabenbelastungen relativ sinken. Am allerbesten sind diejenigen dran, die gar nicht arbeiten, aber über große Vermögen verfügen - diejenigen, denen die Millionen einfach so in den Schoß fallen. Dividenden und Zinsen werden am geringsten mit Abgaben belastet.
Das ist in Deutschland so extrem wie fast nirgendwo anders und genau deswegen werden hier auch die Reichen reicher und die Armen ärmer.
Dieser FATALE Trend wird nochmal dadurch verstärkt, daß aber eben diese Armen die meisten Kinder bekommen und diese aber unterdurchschnittlich schlecht ausbilden lassen.
Millionärssöhnchen wird man auf den Haupt- und Sonderschulen kaum finden.
Das System müßte natürlich gründlich umgekrempelt werden und in der Tat sind gerade die unteren Steuersätze bei Schröder gewaltig gesenkt worden - von 25.9% auf 15 %. Stets bekämpft von Merkel und Westerwelle. Der CDU-Geführte Bundesrat hat durch die Bank weg alle weiteren Erleichterungen für Geringverdiener blockiert.
2005 wählte dann die Mehrheit - und Geringverdiener sind die Mehrheit! - die Partei, die mit ihrem Flattax-Modell die Allerreichsten massiv entlasten wollte.
Vermögenssteuer, Bekämpfung der Steuerflucht wurden damit auf Eis gelegt und nun steht ein FDP-Chef im demoskopischen Höhen, der ausdrücklich die Kapitalisten vor „dem Linksruck“ bewahren will und sich als Partei der Besserverdienenden versteht.
Da kann ich nur sagen: Liebe Hartz-IV’ler: Wenn Ihr SO DOOF seid, daß Ihr wie die dümmsten Kälber Eure Schlachter selber wählt (oder gar nicht zur Wahl geht), dann braucht Ihr auch anschließend nicht zu jammern!
Die Arbeitslosen haben immerhin zuletzt mehrheitlich CDU gewählt und gerade bei ihnen sind Merkel und Köhler am Beliebtesten - was wiederum für die totale Unbildung dieser Schicht spricht!
LG
T
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