Dienstag, 26. Mai 2009
Schlag ins Wespennest
Sarrazin und kein Ende. Der Berliner Ex-Finanzminister schafft es in der Tat immer dahin zu hauen, wo es wirklich weh tut.
Anders als andere Spitzenpolitiker, die sich stets bemühen dem Volk aufs Maul zu schauen und dann wohlig-wolkig das daher plappern, das die Mehrheit gerne hört, sorgt sich Sarrazin weniger um seine eigene Reputation als um die konkreten Probleme Deutschlands.
Geradezu revolutionär mutet sein Ansatz an, Probleme auch praktisch zu lösen!
Das mag der deutsche Michel eigentlich gar nicht.
Probleme sollen hübsch verschleiert, auf den St Nimmerleinstag verschoben oder einfach weggelogen werden.
„Ich verspreche blühende Landschaften“ und „die Deutsche Einheit können wir aus der Portokasse zahlen“ waren die Wahlkampfschlagerworte, für die die CDU immer wieder mit Mehrheiten belohnt wurde!
Warum aber regen sich so viele Menschen so massiv über die folgenden Sätze auf?
"Die große Frage ist: Wie kann ich es schaffen, dass nur diejenigen Kinder bekommen, die damit fertig werden", sagte er dem Stern. Gegenwärtig würden manche Frauen zwei, drei oder mehr Kinder in die Welt setzen, obwohl sie "nicht das Umfeld" oder "die persönlichen Eigenschaften" hätten, "um die Erziehung zu bewältigen". Deswegen müsse das Sozialsystem so geändert werden, "dass man nicht durch Kinder seinen Lebensstandard verbessern kann, was heute der Fall ist", sagte er.
Unter meinem Blogeintrag vom 16. Mai 2009 zu diesem Thema findet man unter anderem den folgenden Kommentar:
Es wäre durchaus an der Zeit, dass Menschen wie Sarrazin, wie Clement und wie Schröder, zur Rechenschaft gezogen würden, wegen ihrer Hetzparolen gegenüber jenen, die erwerbslos sind.
Ein zweiter Kommentator sprach von „faschistischen Lösungsansätzen“.
Ist es wirklich so schlimm auf eine massive Fehlentwicklung hinzuweisen?
Wir kennen doch alle die sich immer mehr häufenden Berichte von Transfergeldabhängigen, deren Kinder in Verwahrlosung hausen und/oder verhungern, in Kühltruhen gelagert werden, auf Balkons angebunden werden oder im Garten verscharrt werden.
Alles nur krasse Einzelfälle?
Mitnichten, wenn man den von Inga Klees und Anett Wundrak in der letzten FAKT-Sendung zitierten Experten glaubt. Das Video ist auf der Homepage unten zu sehen.
Dort wurde eine tatsächlich vollkommen mit der Kindererziehung überforderte Familie gezeigt, die gerade das siebte Kind erwartet.
Die 29-Jährige Mutter ist insofern interessant, weil sie nicht dem Horrorklischee der Presse-Skuas entspricht.
Die Kinder werden offenbar geliebt, nicht mißhandelt und hungern auch nicht.
Das ändert aber nichts an der Tatsache, daß die Eltern nicht in der Lage sind ihre Kinder zu erziehen - alle sechs sind bereits geistig zurück geblieben und nicht auf dem altersentsprechenden Entwicklungsstand.
O-Ton: Ulrich Fegeler, Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte Deutschlands
"Wir wissen heute, dass bei Kindern, die erhebliche Sprachstörungen haben zum Zeitpunkt des Schuleintritts, es wahrscheinlich 50 Prozent nur bis zum Schulabschluss schaffen werden. Also Sprache ist eine Schlüsselkompetenz, die erworben werden muss, um überhaupt zu verstehen, was im Unterricht gebracht wird."
Die Eltern lassen sich löblicherweise von vielen Ämtern helfen und wissen genau, daß sie es nicht alleine schaffen. Das fruchtbare Paar hat sich in eine Rundumbetreuung geben müssen; man kümmert sich um KiTa-Plätze für die Jüngeren und um Hausaufgabenbetreuung für die Schulkinder durch die Caritas. Das Sozialamt gibt Unterstützung bei der Schuldenregulierung, ein Familientherapeut kommt direkt ins Haus. Obwohl beide Eltern arbeitslos sind, ist sogar der Transport zur Schule abgesichert. Abends übernimmt den die Caritas. Und morgens kommt ein Privatchauffeur.
„Das Amt“ bezahlt eine 9-Zimmerwohnung.
Dieser gigantische Aufwand ist allerdings alternativlos, wenn man davon absieht, daß man alle sieben Kinder in Heime stecken könnte - was aber JÄHRLICH eine halbe Million Euro Kosten verursachte.
Dennoch sind die Aussichten düster.
O-Ton: Heinz Hilgers, Präsident Deutscher Kinderschutzbund Bundesverband e.V.:
"Wenn jetzt richtig gearbeitet wird, haben sie vielleicht eine kleine Chance. Aber normal können Sie davon ausgehen, dass – wenn nichts Grundlegendes passiert – werden die Kinder auch wieder Leistungsempfänger werden."
Und hier liegt der Hase im Pfeffer - Eltern, die zwar erwiesenermaßen keineswegs in der Lage sind sich um ihre Kinder zu kümmern, die keiner Arbeit nachgehen, dem Staat jährlich Kosten in sechsstelliger Höhe verursachen, ohne je der Solidargemeinschaft etwas zurück zu geben und dennoch immer weiter gebären, sind leider keine Ausnahmeerscheinung mehr.
Nein, durch ihre Gebärfreude, die sich soziologisch auf deren Kinder überträgt, breiten sich diese Verhältnisse in Deutschland massenhaft aus.
Heinz Hilgers, Präsident Deutscher Kinderschutzbund Bundesverband e.V. ":
Wir haben vermutlich in 20 Jahren 40 bis 50 Prozent der Kinder, die in solchen Verhältnissen leben. Und es ist unvorstellbar, dass die dann noch übrig bleibenden Kinder die gesamte Gesellschaft tragen und auch noch ihre eigene Generation unterstützen sollen, fast die Hälfte."
Im Klartext:
Sie müssten nicht nur das Problem der vielen Rentner schultern sondern auch die Hälfte der eigenen Generation alimentieren. Es gibt also keine andere Alternative als den Familien und damit den Kindern zu helfen – auch wenn das ein oft mühsamer Prozess ist.
Ich glaube in der Tat, daß nicht Sarrazin der Asoziale ist, der dieses Problem benennt, sondern daß sich diejenigen, die nicht nur in ihrem eigenen Leben niemals ohne staatliche Hilfe auskommen werden, sondern darüber hinaus mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auch ihren Kindern keine Zukunft bieten können, fragen lassen müssen, ob sie sich sozial verhalten.
Nein natürlich kann man niemanden verbieten Kinder zu bekommen; ich rede keiner staatliche verordneten Geburtenkontrolle das Wort.
Aber ich stelle die „Kinderliebe“ der Eltern in Frage, die in solchen Verhältnissen unaufhörlich weiter Kinder bekommen. Gibt es nicht irgendwo eine Grenze?
Wenn man beispielsweise schon vier Kinder hat, die allesamt durch elterliche Schuld vernachlässigt, sprachgestört und geistig zurück geblieben sind, wie kann man dann noch ein fünftes, ein sechstes und siebtes Kind in eben diese Verhältnisse gebären?
Ich nenne das Egoismus.
Anders als andere Spitzenpolitiker, die sich stets bemühen dem Volk aufs Maul zu schauen und dann wohlig-wolkig das daher plappern, das die Mehrheit gerne hört, sorgt sich Sarrazin weniger um seine eigene Reputation als um die konkreten Probleme Deutschlands.
Geradezu revolutionär mutet sein Ansatz an, Probleme auch praktisch zu lösen!
Das mag der deutsche Michel eigentlich gar nicht.
Probleme sollen hübsch verschleiert, auf den St Nimmerleinstag verschoben oder einfach weggelogen werden.
„Ich verspreche blühende Landschaften“ und „die Deutsche Einheit können wir aus der Portokasse zahlen“ waren die Wahlkampfschlagerworte, für die die CDU immer wieder mit Mehrheiten belohnt wurde!
Warum aber regen sich so viele Menschen so massiv über die folgenden Sätze auf?
"Die große Frage ist: Wie kann ich es schaffen, dass nur diejenigen Kinder bekommen, die damit fertig werden", sagte er dem Stern. Gegenwärtig würden manche Frauen zwei, drei oder mehr Kinder in die Welt setzen, obwohl sie "nicht das Umfeld" oder "die persönlichen Eigenschaften" hätten, "um die Erziehung zu bewältigen". Deswegen müsse das Sozialsystem so geändert werden, "dass man nicht durch Kinder seinen Lebensstandard verbessern kann, was heute der Fall ist", sagte er.
Unter meinem Blogeintrag vom 16. Mai 2009 zu diesem Thema findet man unter anderem den folgenden Kommentar:
Es wäre durchaus an der Zeit, dass Menschen wie Sarrazin, wie Clement und wie Schröder, zur Rechenschaft gezogen würden, wegen ihrer Hetzparolen gegenüber jenen, die erwerbslos sind.
Ein zweiter Kommentator sprach von „faschistischen Lösungsansätzen“.
Ist es wirklich so schlimm auf eine massive Fehlentwicklung hinzuweisen?
Wir kennen doch alle die sich immer mehr häufenden Berichte von Transfergeldabhängigen, deren Kinder in Verwahrlosung hausen und/oder verhungern, in Kühltruhen gelagert werden, auf Balkons angebunden werden oder im Garten verscharrt werden.
Alles nur krasse Einzelfälle?
Mitnichten, wenn man den von Inga Klees und Anett Wundrak in der letzten FAKT-Sendung zitierten Experten glaubt. Das Video ist auf der Homepage unten zu sehen.
Dort wurde eine tatsächlich vollkommen mit der Kindererziehung überforderte Familie gezeigt, die gerade das siebte Kind erwartet.
Die 29-Jährige Mutter ist insofern interessant, weil sie nicht dem Horrorklischee der Presse-Skuas entspricht.
Die Kinder werden offenbar geliebt, nicht mißhandelt und hungern auch nicht.
Das ändert aber nichts an der Tatsache, daß die Eltern nicht in der Lage sind ihre Kinder zu erziehen - alle sechs sind bereits geistig zurück geblieben und nicht auf dem altersentsprechenden Entwicklungsstand.
O-Ton: Ulrich Fegeler, Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte Deutschlands
"Wir wissen heute, dass bei Kindern, die erhebliche Sprachstörungen haben zum Zeitpunkt des Schuleintritts, es wahrscheinlich 50 Prozent nur bis zum Schulabschluss schaffen werden. Also Sprache ist eine Schlüsselkompetenz, die erworben werden muss, um überhaupt zu verstehen, was im Unterricht gebracht wird."
Die Eltern lassen sich löblicherweise von vielen Ämtern helfen und wissen genau, daß sie es nicht alleine schaffen. Das fruchtbare Paar hat sich in eine Rundumbetreuung geben müssen; man kümmert sich um KiTa-Plätze für die Jüngeren und um Hausaufgabenbetreuung für die Schulkinder durch die Caritas. Das Sozialamt gibt Unterstützung bei der Schuldenregulierung, ein Familientherapeut kommt direkt ins Haus. Obwohl beide Eltern arbeitslos sind, ist sogar der Transport zur Schule abgesichert. Abends übernimmt den die Caritas. Und morgens kommt ein Privatchauffeur.
„Das Amt“ bezahlt eine 9-Zimmerwohnung.
Dieser gigantische Aufwand ist allerdings alternativlos, wenn man davon absieht, daß man alle sieben Kinder in Heime stecken könnte - was aber JÄHRLICH eine halbe Million Euro Kosten verursachte.
Dennoch sind die Aussichten düster.
O-Ton: Heinz Hilgers, Präsident Deutscher Kinderschutzbund Bundesverband e.V.:
"Wenn jetzt richtig gearbeitet wird, haben sie vielleicht eine kleine Chance. Aber normal können Sie davon ausgehen, dass – wenn nichts Grundlegendes passiert – werden die Kinder auch wieder Leistungsempfänger werden."
Und hier liegt der Hase im Pfeffer - Eltern, die zwar erwiesenermaßen keineswegs in der Lage sind sich um ihre Kinder zu kümmern, die keiner Arbeit nachgehen, dem Staat jährlich Kosten in sechsstelliger Höhe verursachen, ohne je der Solidargemeinschaft etwas zurück zu geben und dennoch immer weiter gebären, sind leider keine Ausnahmeerscheinung mehr.
Nein, durch ihre Gebärfreude, die sich soziologisch auf deren Kinder überträgt, breiten sich diese Verhältnisse in Deutschland massenhaft aus.
Heinz Hilgers, Präsident Deutscher Kinderschutzbund Bundesverband e.V. ":
Wir haben vermutlich in 20 Jahren 40 bis 50 Prozent der Kinder, die in solchen Verhältnissen leben. Und es ist unvorstellbar, dass die dann noch übrig bleibenden Kinder die gesamte Gesellschaft tragen und auch noch ihre eigene Generation unterstützen sollen, fast die Hälfte."
Im Klartext:
Sie müssten nicht nur das Problem der vielen Rentner schultern sondern auch die Hälfte der eigenen Generation alimentieren. Es gibt also keine andere Alternative als den Familien und damit den Kindern zu helfen – auch wenn das ein oft mühsamer Prozess ist.
Ich glaube in der Tat, daß nicht Sarrazin der Asoziale ist, der dieses Problem benennt, sondern daß sich diejenigen, die nicht nur in ihrem eigenen Leben niemals ohne staatliche Hilfe auskommen werden, sondern darüber hinaus mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auch ihren Kindern keine Zukunft bieten können, fragen lassen müssen, ob sie sich sozial verhalten.
Nein natürlich kann man niemanden verbieten Kinder zu bekommen; ich rede keiner staatliche verordneten Geburtenkontrolle das Wort.
Aber ich stelle die „Kinderliebe“ der Eltern in Frage, die in solchen Verhältnissen unaufhörlich weiter Kinder bekommen. Gibt es nicht irgendwo eine Grenze?
Wenn man beispielsweise schon vier Kinder hat, die allesamt durch elterliche Schuld vernachlässigt, sprachgestört und geistig zurück geblieben sind, wie kann man dann noch ein fünftes, ein sechstes und siebtes Kind in eben diese Verhältnisse gebären?
Ich nenne das Egoismus.
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17 Kommentare:
Meine Urgrossmutter hatte 11 Kinder. Sie waren bitterarm, weil der Ehemann sehr früh verstorben war. Als Leichenwäscherin, Weissnäherin (meistens Bettwäsche Flicken - das tat man damals noch) und allerlei Hilfsangeboten brachte sie sich und ihre Kinder durch.
Die söhne starben alle - entweder im Krieg, die meisten danach an den Folgen. Die Mädchen überlebten.
Meine Grossmutter war also eine Tochter aus diesem Kinderhaufen. Damals waren die Klassen in den Volksschulen noch nicht so getrennt. Sie lernten alle miteinander, die Grossen und die Kleineren. Manches blieb dabei auf der Strecke. Bildungsmäßig schafften es nur jene, die Eltern mit Geld und mit Talent dazu, ihre Kinder zu fördern, hatten.
Es war anders und viel schwerer zu überleben, als heute. Trotzdem schafften es alle einen Beruf zu ergreifen und sich samt ihren Familien zu ernähren. Sogar zwei von den Mädchen. Meine Oma ging lange auch arbeiten, aber nur angelernt. Später betreute sie mich, weil meine Eltern beide arbeiten gingen.
Waren sie besser in der Erziehung als heute? Darüber erlaube ich mir kein Urteil, eher nicht, nehme ich an. Es wurde noch viel geprügelt. Zucht und Ordnung war das oberste Gebot. Aber, es gab Arbeit, damals...
Heute nicht, und es ist auch sonst nach den Ursachen des Versagens zu fragen, was die Überforderung hervorbringt. Denn, heute ist alles anders - Arbeit gibt es viel zu wenig. Die Zeiten sind andere, viele Möglichkeiten damaliger Art sich Geld zu verdienen sind verschwunden.
Es ist alles komplizierter geworden, die Anforderungen sind andere, und die Welt insgesamt, samt dem Leben darin, ist anders geworden. Schwieriger und komplizierter für viele.
Am besten wäre es, alleine zu bleiben, und keine Kinder in die Welt zu setzen, dann kann es auch nicht passieren, dass man irgendwann als Sozialschmarotzer beschimpft und abgetan wird, wenn keine Arbeit mehr zu finden ist.
Das ist mein bitteres Resumee dazu.
Ganz ähnliche Geschichten kenne ich von meinen Vorfahren. Eien Ururgroßmutter verlor beispielsweise kurz nach der Geburt ihres fünften Kindes ihren Mann. Damals gab es als 0,00 Euro Sozialhilfe - sie mußte ganz allein zusehen, daß die Kinder nicht verhungern und von einem Achtstundentag oder Wochenende war noch lange nicht die Rede.
Tatsache ist aber, daß gerade in diesen oberflächlich viel harmloseren Zeiten - es drohen auch keine Seuchen oder Kriege zur Zeit in Deutschland - viele Menschen sehr viel schlechter in der Lage sind den Kindern das mitzugeben, das sie brauchen.
Das ist ein großes und weit verbreitetes Phänomen, aber eben auch keine Notwendigkeit, denn viele schaffen es ja doch.
Offenbar liegt das eklatante elterliche Versagen nicht an „den Umständen“, sondern an den eigenen Fähigkeiten.
Ich spreche dabei keineswegs von „Schuld“, denn offenbar haben ja viele der jetzt mit ihren Kindern hoffnungslos überforderten Mütter, es selbst nie besser gelernt.
Ich bleibe aber dabei, daß ich egoistische Motive unterstelle, wenn eine Person, die schon sechs Kinder hat, die alle in Sonderschulen und zurück geblieben sind, dann hochschwanger KETTENRAUCHEND - für Zigaretten reicht das Geld erstaunlicherweise doch immer noch - das siebte Kind in die Welt setzt.
Es ärgert mich, weil das Erpressung ist: Ist das Kind erst mal da - MUSS der Staat ja zahlen, weil es natürlich nicht vertretbar wäre das unschuldige Kind dafür büßen zu lassen, daß die Mutter bekloppt ist.
Was mich ebenfalls ärgert, ist daß die Kehrseite diffamiert wird:
Diejenigen, die eben VORHER nachdenken und wissen, daß sie einem Kind eben nicht optimale Bedingungen bieten können und daher altruistisch auf Nachwuchs verzichten, werden dann auch noch als „Egoisten“ gebrandmarkt, obwohl sie es sind, die die Kindergärten, Schulen und Krankenversicherung für all diejenigen, die viele Kinder haben mit ihren Steuern bezahlen müssen.
Ich bin sehr FÜR Sozialstaat - alle, die sich nicht selbst helfen können, weil sie alt, krank, behindert, etc sind. Müssen unterstützt werden. Ich finde es im Übrigen SKANDALÖS, daß man bei den Alten fröhlich kürzt - zwei Millionen Menschen in Pflegeheimen, die mit Dekubitus und Exsikkose sediert und angeschnallt und vereinsamt dahin vegetieren müssen, werden nie beachtet. Die sind nämlich im Gegensatz zu Kindern so schön unsichtbar und können sich sowieso nicht mehr wehren.
In der vorletzten Maischberger-Sendung saß eine Hartz-IV-empfangende fünffache Mutter (natürlich alleinerziehend), die sich darüber beklagte „nur“ 2400 Euro zu bekommen.
Das wäre zwar mehr als der Sozialhilfesatz vor Hartz IV, aber dafür gäbe es auch keinerlei Extras mehr und man können keine Waschmaschine oder eine Wohnungsrenovierung mehr „beim Amt“ beantragen.
Die Frau schadet ihrer Sache sehr - so verspielt man sich Sympathien!
Daß man mit fünf Kindern mit € 2400 knapp dran ist, verstehe ich sogar - ABER: Als Single muß man für so eine Summe schon an die € 5.000 brutto verdienen!
Ich nehme mal nicht an, daß irgendeine Pflegekraft, Krankenschwester, Kita-Betreuerin, etc jemals soviel verdient.
Daß die gute Frau ihr Geld einfach so bekommt, liegt daran, daß andere, die den ganzen Tag arbeiten so hohe Abgaben bezahlen.
Und was die Extra-Kühlschränke und Renovierungen betrifft - willkommen in der Wirklichkeit!
So ist das nun mal im Leben!
Mir sind auch schon Kühlschränke und Waschmaschinen kaputt gegangen - ja, das ist SCHEISSE!
Aber die Normalverdiener - und davon haben sicherlich die meisten unter 5000 Euro brutto - können auch nicht zu irgendeinem Amt gehen und sagen „Zahl mal für mich!“
Bevor man also in eine TV-Sendung geht und sich beklagt, daß man zu wenig bekommt, sollte man sich schon mal ein bißchen Gedanken machen auf welchem Ross man sitzt.
Danke für Deine Antwort. Das was Du darin geschrieben hast, kann ich nachvolziehen. Sarrazin ist mir aber zu undifferenziert, zu pauschal in seinen Redensweisen.
Es gibt Menschen, die sich abmühen, und eben doch arbeitslos werden, und ihre Kinder trotzdem gut erziehen. Davon abgesehen, ich wurde von meinen Eltern besch... erzogen, weil sie arbeiten gingen. Der einzige Lichtblick war meine Grossmutter.
Aus mir ist trotzdem niemand geworden, der die Faulheit und Nachlässigkeit lobt. Und das, obwohl ich ein Leben lang schon ziemlich krank bin, und es alles andere als einfach hatte und habe. Aber, das ist eine andere Geschichte. Allerdings bin ich auch dafür, sich am Leben zu freuen, es muss immer alles geben, sonst hat der Mensch irgendwann genug von allem.
Aber, ich gebe Dir zu bedenken, dass es ja gerade daran liegen kann, dass diese Leute so viele Kinder bekommen, dass die Frau eben auch nicht geistig auf der Höhe ist. Soll man sie nun zwangskastrieren, und damit auch dem Missbrauch solcher Methoden wieder die Türe öffnen? Das ist es eben, was mich bewegt beim Lesen solcher Berichte.
Es hat alles immer mehrere Seiten, und viele davon enden oft ekelhaft.
Mit den Glace-Handschuhen funktioniert es aber nun mal nicht.
Alle Politiker, die wahrgenommen werden wollen, müssen auf die Pauke hauen.
Ich finde es wesentlich verantwortungsloser das System einfach so zu lassen, daß man mit dem Füllhorn einfach das Geld raustreut und sehenden Auges in die Katastrophe schlittert, weil extrem überproportional diejenigen Kinder bekommen, die niemals ohne staatliche Transferleistungen leben können.
Wenn wir das so weiter machen, ist nämlich das Sozialsystem eines Tages total kollabiert und es kann keiner mehr unterstützt werden.
Daß aus Dir „was geworden ist“ zeigt doch nur, daß es möglich ist - trotz schwerer Umstände.
Aber für diejenigen, die nicht Deine Fähigkeiten haben, muß eben ganz anders gesorgt werden.
Zwangskastrationen u.ä. wird es hier nie geben und bei den Eltern solcher debilen-Familien ist auch Hopfen und Malz verloren.
Da hilft nur sich ganz massiv den Kindern anzunehmen und die vom Säuglingsalter an unter staatlicher Aufsicht so intensiv zu betreuen, daß aus ihnen eben mal nicht ein Abbild ihrer Eltern wird.
Dazu muß man aber sehr viel mehr Personal in den sozialen Diensten haben, ein Ganztagsbetreuungssystem einrichten und vor allem erst mal HINGUCKEN, statt immer nur an der Schraube des Hartz-Satzes oder des Kindergeldes zu drehen.
An der pädagogischen und sozialen Front sollten mal solche Gelder fließen, wie wir sie ohne mit den Schultern zu zucken in Pleitebanken, Autokonzerne und Rüstungsexporthilfen stopfen!
Deutschland macht aber das ALLERALLERALLERFALSCHESTE, indem es nun sogar noch Herdprämien bezahlt, die dafür sorgen, daß Kinder aus solchen defizitären Umfeldern noch weniger sinnige Betreuung und soziale Fähigkeiten lernen und noch mehr bei ihren tumben kettenrauchenden TV-Glotzer-Mütter hocken.
Das ist mal grundfalsch.
Hier muß erst mal erkannt werden was für ein GIGA-Problem auf uns zukommt, wenn in 20, 30, 40 Jahren womöglich die HÄLFTE der Deutschen soziale Outlaws sind, die generell nicht in der Lage sind bezahlter Erwerbsarbeit nachzugehen, weil alle ungelernt und ohne Schulabschluß und ohne die mindesten sozialen Fähigkeiten sind.
Und dann ist ganz sicher auch kein Geld mehr da für die wirklich Bedürftigen und die unschuldig in Not Geratenen.
Daß in Deutschland das Bildungssystem und die Kinderfinanzierung TOTAL versagen, bekommen wir doch seit Jahren bei jedem internationalen Vergleich und jeder PISA-Studie vorgehalten.
Man kann das alles wissen. Es ist ganz klar, daß wir mit Anlauf gegen eine Wand laufen.
Politische Konsequenzen gibt es aber nicht - auch weil offenbar die Wähler längst auch verblödet sind.
Da braucht es sogar unbedingt einen Sarrazin, der mal Dampf macht!
Es hat ja offenbar bisher noch niemand begriffen, daß Handlungsbedarf besteht.
Da sind Pauschalisierungen und verbale Ungerechtigkeiten doch meine geringste Sorge!
Wenn ich alt und grau bin, werden wir schön in der Scheiße sitzen und wenn dann Halbdeutschland in Slums lebt, während sich eine kleine Elite hinter Mauern und Sicherheitspersonal verbirgt, wird es heißen: Wieso habt ihr nicht vor 30 Jahren was unternommen?????
Dann kann ich ja antworten, daß das leider nicht ging, weil den Wählern warnende Stimmen, wie die von Sarrazin oder Heinz Buschkowsky irgendwie zu unhöflich waren.
Da haben sie lieber die gewählt, die sie weiter wohlig eingenebelt haben.
Das, was Du mir geantwortet hast, hätte ich mir von einem wie Sarrazin, oder einem anderen Politiker erwartet. Darum geht es zum Beispiel.
Es ist das Eine, ob jemand menschenverachtend wirkende Phrasen um sich wirft, oder eine dezidierte Vorstellung davon hat, was getan werden könnte. Genau das ist es, was mir immer wieder aufstößt.
Versprechungen, und üblichen Geschenken zur Wahl, traue ich sowieso nicht. Was heute gemacht wird, ist so gut wie nichts, weil ein Heckmech sondergleichen. Es müßten die gefördert werden, die sich anstrengen, aber daran hat es schon immer gefehlt. Dafür hätte ich auch genug Beispiele.
Es ist schwierig, eine richtige Entscheidung zu treffen, weil fast alle Parteien irgend einen Kram draufhaben, der in die gleiche Richrung geht. Ich hoffe, dass wir wenigstens weise entscheiden werden, was wir wählen - auch dann, wenn es nach wenig aussieht.
An dieser Aussage von Sarrazin habe ich 2 Punkte aus zu setzen:
1. sie ist zu pauschal
2. sie sucht das Problem an der falschen Stelle, bzw. sie sucht die Lösung an der flaschen Stelle.
zu 1. sage ich, weil nicht jeder, der staatliche Transferleistungen bezieht (ich gehöre auch dazu) kann über Kinder seinen Lebensstandard verbessern. Wenn man es durchrechnet (da zu den Dingen, die ich in meinem Leben gemacht habe eine kaufmännische Ausbildung gehört kann ich das) kommt man zu dem Schluss, dass wir pro Kind mehr ausgeben, als etwa der ALG II Satz für das jeweilige Kind wäre. Das Geld geht raus für: Essen, Kleidung, Schuhe, Bücher, Ausflüge, Spiel- und Sportgeräte. Dazu könnte man jetzt sagen, dass wenn man die letzten 4 Punkte spart und das Essen im Preis reduziert, aber ohne Literatur nur mit Schmalzbroten und Fernsehen zu Hause herumsitzend ist absehbar, dass die Kinder totale Volldeppen würden, die irgendwann hinreichend dämlich wären irgendwelche Faschisten zu wählen. Ich bin deswegen der Meinung, dass man sich nur dann den Lebensstandard über Kinder verbessern kann, wenn man sie in irgendeiner Art verelenden lässt. Ob körperlich, oder geistig ist meiner Meinung nach kein großer Unterschied.
Unsere Kinder gehören (soweit vergleichbar) jeweils zur Bildungselite der relevanten Vergleichsgruppe. Der älteste macht demnächst Abitur udn der mittlere ist in seiner Schule für geistig Behinderte (da ist er wegen Trisomie 21 etwas angeborenes, was nicht durch geistige Verelendung kommt), obwohl er in der 5. Klasse ist im Lesekurs der Abschlussklasse, weil wir ihm schon vor der Schule Lesen und schreiben auf einem Niveau beigebracht haben, dass es dort kaum einen Schüler gibt, der auf sein Niveau kommt. Bei der Bedienung von Computern ist er übrigens so gut, dass z. B. beim schreiben von Emails kaum einer der Schüler oder Lehrer dort sein Niveau erreicht. Das weiss ich, weil ich dort einmal ehrenamtlich geholfen habe die Computertechnik ein zu richten.
Beim Jüngsten ist es schwer zu sagen der ist erst 2 Jahre 4 Monate, da kann kaum jemand mehr, als ein paar wenige Buchstaben erkennen und bis 3 zählen.
Wenn man kurz nachzählt, dann kommt man zu dem Schluss, dass wir auch noch eine der bösen kinderreichen Familien sind.
Übrigens die Zusatzmittel für die Kinder kann man übrigens unter anderem dadurch aufbringen, dass wir keinerlei Zigaretten, oder Bier konsumieren. Das spart einiges.
zu 2. Den Eindruck zu erwecken, dass die Zahl der Kinder das Problem sei, das ist genauso grundfalsch, wie das Märchen, dass die blanke Kinderzahl die Rentenversicherung sanieren könnte. Das ist beides Blödsinn. Die relevanten Größen neben der Bevölkerungszahl in der Zukunft sind auch die sozialversicherungspflichtigen Einkommen, das Steueraufkommen und die Kaufkraft dieser Einkommen.
Es ist natürlich eine Tatsache, dass Eltern ihren Bildungsstandard und ihren Lebensstil an ihre Kinder vererben. Das war schon immer so, seit es Menschen gibt. Wenn man jetzt die Schichtenverteilung trotz dieser Tatsache beeinflussen will, gibt es 2 Ansätze 1. man beschränkt irgendwie die Vermehrung einer Bevölkerungsgruppe (hat den nachteil die Bevölkerungszahl zu senken zu senken). Oder 2. man etabliert ein staatliches System, das Kinder so beeinflusst, dass sie ein möglichst hohes Produktivitätsniveau erreichen (weil Produktivität erhöht die steuerpflichtigen Einkommen, leider hierzulande nicht immer die sozialversicherungspflichtigen, weil man ab einem gewissen Einkommen, oder bei selbständigkeit aus dem System raus kann). Ein solches System nennt man ein Bildungssystem. Wenn wir es an diesem Zweck messen, also Kinder vom niedrigen Bildungsniveau und bildungsfernen Lebensstil ihrer Eltern zu entkoppeln, dann ist wie man in einschlägigen Studien immer wieder nachlesen kann das hiesige Bildungssystem eines der schlechtesten überhaupt. Da hat man es auch jahrelang zielgerichtet hingespart. Aufgrund einer weiteren Lüge, nämlich, dass man zukünftige Generationen mit Staatsschulden ruinieren würde. Das ist so ersteinmal schlicht finanzmathematisch falsch, weil bei einer geschickten Verwendung verursachen solche Mittel ein Wirtschaftswachstum und wenn man die Wirtschaft um 1% wachsen lässt sind eben in allen folgenden Jahren die Steuereinnamen 1% höher (da unser Steuersystem eine Progression kennt, eigentlich sogar mehr). Außerdem haben geschickte Investitionen noch nachhaltigere Effekte, weil man z. B. in einer Technologie, die alle noch für Unfug halten durch die Förderung, wenn man das zeug marktfähig hat plötzlich den Weltmarkt dominieren kann. Nur durch die böse rot-grüne Förderung für Solartechnik, gegen den Merkel und Konsorten noch heute anheulen, ist Deutschland heutzutage in diesem Bereich unangefochtener Martführer. Und ein weiterer Effekt ist, wenn man solches Geld in Bildung investiert schafft man die Lebensstilentkopplung zwischen Eltern und Kindern nach oben (nach unten schafft z. B. das Bayerische Schulsystem schon jetzt bestens um die Pisaresultate zu fälschen), dann erzeugt man mehr Bildung und damit höhere Produktivität, höhere Einkommen, mehr innovation und praktisch mehr von allem, was sich eine Volkswirtschaft wünschen kann in zukünftigen Generationen. Das macht den Unterschied aus zwischen Lebensstandard der Bevölkerung anheben + sozialkassen entlasten durch Schulden und nicht so viel neuverschuldung jetzt dafür aber zukünftig in jeder Hinsicht das Niveau eines Entwicklungslandes aus. (Übrigens ein wichtiger Grund nicht schwarz-gelb zu wählen die mögen die Variante mit dem Entwicklungsland).
Ein Beispiel aus dem Bildungswunderland Finnland:
hier können wir folgendes lesen:
"Musikalischer Hintergrund:
11 Jahre lang Klavier, Klarinette und Tenorsaxophon & Musiktheorie in der Schule. Keyboard in verschiedenen Bands seit '93 (Dismal Silence, Nattvindens Gråt, Darkwoods My Betrothed, Sethian, For My Pain, Nightwish)."
Wir lernen also, die Schule in FInnland leistet sich Scherze, wie eine scheinbar recht intensive Musikalische Bildung, für die, die das wollen bzw. können weil in Finnland weil, wie wir hier nachlesen können gilt in Finnland: "Dabei wird die Teilnahme an der allgemeinen Schulbildung nur als Mindestziel angesehen. Es wird angestrebt, dass jeder Einwohner eine berufliche Ausbildung oder Hochschulbildung absolviert. Staat und Gemeinden sind verpflichtet, auch über die allgemeinen Schulbildung hinaus jedem Einwohner entsprechend seiner Fähigkeiten und Bedürfnisse Möglichkeiten zur Bildung und zur Persönlichkeitsentwicklung einzuräumen". Warum jetzt dieses Beispiel? Naja er und einige seiner Kumpels (die haben auch die Musikoptionen im Finnischen Schulsystem genossen) haben eine Band gegründet, die recht erfolgreich ist. Und wenn wir etwa hier nachlesen, dass die für die neueste Produktion mal locker flockig 500.000 € vorfinanzieren können, alleine fürs Aufnehmen und mischen. Die haben wie einem die Suchmaschine, die man am liebsten hat siebenstellige verkaufszahlen. Wahrscheinlich reichen schon die Steuern dieser einen Band um den qualitativ hochwertigen Musikunterricht für ganz Finnland eine weile zu finanzieren (von anderen Bands, die vermutlich auch davon profitiert haben ganz zu schweigen).
Wenn wir jetzt annehmen, dass Finnland sagen wir mal 1980 der CDU/CSU in die Hände gefallen wäre und die dieses teure zeug abgestellt hätte, dann kann ich mir nicht vorstellen, dass durch weniger Schulden Finnland netto etwas gespart hätte (man denken nur an die Leute, die für die 500000 € in Aufnahmestudios arbeiten oder deren Friseur, oder den Fliesenleger, der ihnen das Bad neu macht wo jetzt ein Großauftrag da ist oder Ähnliches). Und natürlich noch die Steuern auf die Gewinne, wenn die CDs verkauft werden usw.
P. S. falls jemand meinen Transferleistungsempfängerstatus beenden will, indem er einen Job übrig hat immer her damit.
P. P. S. sorry dass der Text so lang ist
@CW:
Ich hoffe, dass wir wenigstens weise entscheiden werden, was wir wählen - auch dann, wenn es nach wenig aussieht. Das ist ein ehrenwerter Wunsch und mögest Du recht haben.
Mir fehlt allerdings ein derartiger Optimismus.
Die Aufgabe sich mal eine halbe Stunde hinzusetzen und rational zu überlegen, wer denn von den Parteien, die über 5% kommen könnten, das kleinste Übel darstellt und dort sein Kreuz zu machen, überfordert die Deutschen massiv.
Ein Volk, das 16 Jahren lang manisch Helmut Kohl wählte und nun in der schwersten ökonomischen Krise aller Zeiten sein Heil in der Westerwelle-Witzfigur sieht, ist reif für die Klappse.
@Oberclown.
Im Grunde sehe ich gar keinen Widerspruch.
Pauschalisierungen sind natürlich IMMER falsch. Aber sie sind in der öffentlichen politischen Diskussion auch unumgänglich.
Natürlich kann man Eltern mit sechs oder acht Kindern finden, die trotz engster finanzieller Verhältnisse einen „Superjob“ machen.
Natürlich gibt es aber auch Eltern, die weniger Kinder und weniger Sorgen haben und trotzdem alles versauen.
Zu jeder plakativen Darstellung läßt sich ein Gegenbeispiel finden.
Aber man kann dennoch einige generelle Zusammenhänge herausfinden.
Zum Beispiel zeigt jede internationale Studie, daß in keinem Land der westlichen Welt der Bildungserfolg der Kinder so sehr vom Einkommen der Eltern abhängt, wie hier.
Das war übrigens mal in den 70er Jahren wesentlich anders, da schafften es die Kinder aus „kleinen Verhältnissen“ viel leichter nach oben. Inzwischen sind die schichten sehr sehr viel undurchdringlicher geworden:
Die Eliten schotten sich immer mehr ab - durch Privatschulen, die fortschreitende Segregation, etc.
Die Armen werden hingegen phlegmatischer und sehen Bildung weniger als Ziel an. Der „Meine Kinder sollen es mal besser haben“-Gedanke stirbt aus.
Es geht keiner mehr freiwillig in Volkshochschulkurse oder in Leihbüchereien. Die Ursachen sind sicher vielfältig - unter anderem aber auch: Privat-TV, Fastfoodkultur, Generationenentkoppelung.
Diese Erscheinungen - gekoppelt mit der vollkommen verfehlten Sozialpolitik, führen dazu, daß INSGESAMT gerade diejenigen viele Kinder kriegen, die ihnen die schlechtesten Chancen bieten, während die typische 40-Jährige gutverdienende Akademikerin oft kinderlos ist.
Diese Entwicklung wird noch einmal dadurch verschlimmert, daß „die Eliten“ sich auch noch aus Deutschland absetzen und so die nicht Erwerbstätigen proportional noch schneller
Noch mehr werden.
Heute kann man in der SZ lesen:
„Auswanderungswelle kostet Deutschland Milliarden
Seit 2003 haben 180 000 Menschen die Bundesrepublik verlassen - besonders Ärzte gehen gern ins Ausland
Von Roland Preuß
Berlin - Deutschland verliert jedes Jahr mehrere Milliarden Euro durch die Auswanderung von Fachkräften. Zu diesem Ergebnis kommt eine Untersuchung des Sachverständigenrates für Integration und Migration (SVR) und des Ifo-Instituts, die am Dienstag in Berlin vorgestellt wurde. Demnach sind seit 2003 mehr als 180 000 Deutsche - nach Abzug der Rückkehrer - in andere Industriestaaten ausgewandert. Allein 2008 hätten mehr als 3000 Ärzte das Land verlassen. Die Auswanderer seien in der Regel "gut qualifiziert, flexibel, risiko- und leistungsbereit", sagte der Vorsitzende des Sachverständigenrates, Klaus J. Bade. Der Historiker rief dazu auf, die Ursachen der Auswanderung zu bekämpfen und trotz Wirtschaftskrise aktiv um qualifizierte Zuwanderer zu werben.
Der Sachverständigenrat gilt als das renommierteste deutsche Expertengremium im Bereich Migration. Er setzt sich aus neun Professoren zusammen und wird von acht großen Stiftungen getragen. Die Ökonomen des Ifo-Instituts berechneten für den SVR erstmals die Folgekosten für einzelne Auswanderer. Demnach entgehen dem deutschen Staat durch einen 30-jährigen Arzt, der auf Dauer ins Ausland zieht, Steuer- und Sozialversicherungsgewinne von gut einer Million Euro. Bei einem Facharbeiter aus der Metallindustrie sind es rund 280 000 Euro - jeweils ohne die Kosten für die Ausbildung zu berücksichtigen. "Wenn nur ein Drittel der 2008 weggezogenen Ärzte im Ausland bleibt, entgehen dem Staat allein deshalb fast 1,1 Milliarden Euro", sagte Bade. Derzeit arbeiten laut Sachverständigenrat etwa 19 000 deutsche Ärzte im Ausland.Die politische Klasse setzt also denkbar schlechte Rahmenbedingungen und verstärkt die demographische Katastrophe auch noch.
@Oberclown - 2. Teil:
Den Eindruck zu erwecken, dass die Zahl der Kinder das Problem sei, das ist genauso grundfalsch, wie das Märchen, dass die blanke Kinderzahl die Rentenversicherung sanieren könnte. Das ist beides Blödsinn. Die relevanten Größen neben der Bevölkerungszahl in der Zukunft sind auch die sozialversicherungspflichtigen Einkommen, das Steueraufkommen und die Kaufkraft dieser Einkommen.Ja - EBEN.
Aber das sagt ja Sarrazin: Volkswirtschaftlich betrachtet ist sind irgendwelche Kinder eben nicht sinnvoll.
Natürlich können und sollen auch Hartz-IV-Empfänger Kinder bekommen. Es wäre nur schön, wenn das diejenigen wären, die auch die Erziehung bewältigen und weniger diejenigen, die eh das Kindergeld versaufen.
Neulich habe ich mal gelesen, daß bei den mehreren Millionen verschuldeten Haushalten durchschnittlich 800 € (!!!!!) allein auf nicht bezahlte Handyrechnungen zurück geht.
Das kann doch überhaupt nur passieren, wenn man bekloppt ist!
Ich habe bis heute nur ein Kartenhandy, weil ich meine Kosten dafür streng unter Kontrolle haben will und kein Risiko eingehe.
Ich behaupte, daß jemand, der sich trotz seines Hartz-IV-Empfänger-Daseins exzessiv animierte Handy-Bildchen für 3,99 € bestellt und/oder andauernd beim Telephonvoting für BigBrother und DSDS mitmacht - 0,49 Ct pro Anruf - geistig nicht in der Lage ist einen Haushalt mit Kindern zu führen.
Das ist noch nicht mal deren eigene Schuld - offenbar wissen sie es ja nicht besser. Aber das zeigt, daß hier ein GRUNDproblem der Verdummung eingetreten ist, dem das Erhöhen der Hartz-Satzes auch nicht entgegenwirken würde.
Es ist natürlich eine Tatsache, dass Eltern ihren Bildungsstandard und ihren Lebensstil an ihre Kinder vererben.
Das war schon immer so, seit es Menschen gibt.Nein, das stimmt nicht ganz. Gesellschaften sind mehr oder weniger meritokratisch. In Deutschland ist es besonders extrem, daß Arme auch arm bleiben.
Das wäre mit einer ganz anderen Sozial- und Bildungspolitik auch zu ändern.
Ist aber nicht erwünscht.
Ausgerechnet SCHWARZ-GRÜN geht ja in HH einen eigentlich vernünftigen Weg, indem die schulische Frühselektion abgeschafft wird und es bis zur sechsten Klasse einheitliche Schulen geben soll.
Und was passiert? In den reichen Stadtteilen gehen laufen die Mütter Amok und demonstrieren pausenlos - sie WOLLEN ABSOLUT NICHT, daß ihre Edelkinderchen mit dem Kroppzeug in einer Klasse sitzen und kämpfen für ihre Vorstadt-Gymnasien, die frei von Armen bleiben sollen. Da ist gewaltig Druck auf der CDU und die scheint auch gerade einzuknicken, indem es nun doch wieder Ausnahmen für Elitegymnasien geben soll.
ächtz - und drittens:
@Oberclown - das mit der Solartechnik ist natürlich ein richtiges Beispiel.
Gerade solche schwerfälligen Industriegiganten wie die Stromversorger oder Automobilhersteller muß man politisch zu ihrem Glück zwingen.
Ich erinnere noch, was hier für ein THEATER war, als in den 80ern Katalysatoren Pflicht wurden.
Kreisch - dadurch würden ja ALLE deutschen Hersteller pleite gehen!
Na WAS'N GLÜCK, dass niemand auf diese Autoexperten gehört hat!!!!!
Tatsache ist, daß es umgekehrt war:
Sie wären tatsächlich pleite, wenn man sie nicht zu der Technologie gezwungen hätte.
Ohne geregelten Dreiwegekat kann man international keine Autos mehr verkaufen.
Bleibt dieser Druck aus, weil devote Rückgratlose Politiker vor der Autolobby kuschen, passiert es daß gerade Deutsche die Diesel-Rußfiltertechnik und die Hybridantriebe total verpennt haben und nun auf einem viel zu hohen CO2-Flottenverbrauch sitzen.
Tja - aber andere haben diese Techniken (Japaner, Franzosen,…)
Obama hat das auch erkannt und ZWINGT jetzt die amerikanischen Auto-Dinosaurier zu klimafreundlichen Entwicklungen. Ist nur offenbar schon zu spät.
Nur Merkel macht es wieder komplett verkehrt und kämpft in der EU GEGEN Regelungen, die CO-2-Schleudern benachteiligen! Immer mit dem gleichen GaGa-Argument, daß das deutsche Arbeitsplätze kosten würde.
Wieso man für den Bau eines Autos mit moderner Umwelttechnik WENIGER Arbeiter brauchen sollte, hat mir die Merkel, der industriehörige Gummirücken, noch nicht erklären können.
Da wünschte man sich die Grünen hätten hierzulande schon vor 15 Jahren mal eine absolute Mehrheit gehabt, als von 5DM-pro-Liter-Benzin und Drei-Liter-Auto die Rede war!!
Stattdessen konnte aber die CDU im Bundesrat alles blockieren und nun ist die Krise da, das Öl geht zu Ende und Deutschland hat leider nicht die entsprechenden Techniken.
LG
Tammox
Naja dass die Leute aus den Stadteilen, in denen eher das obere Ende der Einkommensverteilung wohnt gegen eine Entkopplung von Bildungserfolg und Elternhaus sind, liegt irgendwo in der Natur der Sache, das sind die, deren Nachkommen vom jetzigen Zustand profitieren.
Man kann eben nicht erwarten, dass die Leute wirklich darüber nachdenken, ob sie wollen, dass ihre Enkel in einer relativ gerechten, innovativen und entwickelten Gesellschaft leben, oder die Elite in einem unterentwickelten Land stellen.
Da ich aber manchmal ein Zyniker bin, vermute ich, dass man erwarten kann, dass die Leute ganz genau wissen, was sie wollen, wenn die "Gefahr" besteht, dass auf dem Gymnasium ihrer Kinder auch Kidner von armen Schluckern sind, am ende gar von Leuten, die arm sind und doof wie 10 Meter Feldweg (ein wirklich sehr gutes Bildungssystem könnte das leisten), oder was am allerschlimmsten wäre am Ende gar noch Kinder, die Aische, Bülent oder Achmed heissen.
Zu den Autos, das hat Frau Merkel nur falsch verstanden. Ich habe das im Fernsehen aufmerksam verfolgt, ob ich irgendwen von der Autoindustrie bei dieser Aussage erwische, es ist mir nicht geglückt. Die haben immer nur gesagt es geht dabei um Arbeitsplätze. Und das ist tatsächlich korrekt, weil wenn man zusätzliche, oder neue Technik im Fahrzeug im Fahrzeug verbauen soll, dann braucht man Ingenieure, die die neue Technik planen, entwickeln, optimieren, ins Fahrzeug integrieren usw. Außerdem bräuchte man in der Produktion jemanden, der das Neue Zeug herstellt und jemanden, der es ins Auto einbaut (eventuell müsste man sogar die Produktion ein wenig umorganisieren). Wir sehen also, es geht tatsächlich um Arbeitsplätze. Weil es sind einfach neue Arbeitsplätze, zum Teil sogar richtig teure hochqualifizierte, notwendig um das um zu setzen. Die bessere Wettbewerbsfähigkeit der Autos wäre also erkauft mit höheren Steuereinnahmen und entlastungen der Sozialversicherung. TEUFELSWERK! Da muss man als Christliche Partei doch dagegen sein.
Hallo zusammen,
die Situation ist wieder einmal die ungerechte Verteilung des Eigentums in unserem begrenzten Lebensraum. Nicht nur, dass der Besitz komplett ungerecht verteilt ist, sondern auch die Zukunftsaussichten, die Arbeit und deren Qualität, die Macht, usw.
Viele Kinder in schlechten Verhältnissen ergeben zukünftig viele billige Arbeitskräfte und das wollen die reichen Ausnützer so haben. Runter schauen wollen sie nämlich auf jene, denen es schlechter geht, andernfalls würden sie an ihrer Besserstellung gar nicht so viel Freude haben.
Wer nicht sozial denken kann, der hat meiner Meinung nach auch keine Befugnisse Entscheidungen für die Gemeinschaft zu treffen. Unbedingt immer den Egoisten die Führung des Staates anzuvertrauen, sollte man vielleicht mal überdenken.
Die wollen doch nur das Recht des Stärkeren voll durchsetzen.
Vielleicht sollten wir doch mal Nachfragen ob wir vielleicht mal Jesus zumindest als gutes Vorbild nehmen - wie war das mit der Wange hinhalten - mit dem Teilen - mit dem Besitz abgeben, usw?
Aber wenn alles nur Lüge ist und alles verdreht wird, das Gute plötzlich schlecht und das Schlechte gut ist, wenn sich die Arbeitszombies bereitwillig ausnützen lassen (müssen).
Wem wundert es, wenn bereits Jungendlich den Einstieg in diese "Ausnützergesellschaft" nicht mehr verkraften?
Auf alle Fälle bin ich der Meinung, dass die Leute vor den Reichen nicht katzbuckeln sollen. Irgendwie sollte der ehrliche und dafür arme Arbeiter und Angestellte seine Würde behalten.
Wenn die Arbeiter und Angestellten nämlich alle Rechtsüberschreitungen, welche Ihre "Dienstherren" begehen zur Anzeige bringen würden, dann würden die meisten "Dienstherren" in kürze hinter Gitter sitzen.
Aber vielleicht irre ich mich auch und die "Dienstherren" sind die Guten und die Arbeiter und Angestellten die "Faulen", welche man verhungern lassen sollte.
Schöne Grüße aus den Bergen.
WN
@Oberclown - ja das stellst Du wohl ganz richtig dar mit den Arbeitsplätzen in der Autoindustrie.
Das sähe ja auch noch nach Zukunftsfähigkeit und Innovation aus - das darf nicht sein!
Da pumpt die Union lieber noch mal 500 Mio Euro Subventionen in die Milchbauern. Das kommt erstens nicht da an wo es soll, fördert zweitens Primitivjobs ganz ohne Knowhow und Innovationen und belohnt drittens diejenigen, die sich erfolgreich allen Neuerungen wie Ökolandbau und Bioproduktion widersetzt haben!
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,627343,00.htmlZu Hamburg:
Lustig sind allerdings die Teilnehmerzahlen bei den Demos - während zu früheren Jahren wegen der mangelhaften Schulen auch gerne mal 100.000 Protestierende auf dem rathausmarkt waren, konnte die Initiative „Gegen schwarz-grünes Schulchaos“ gerade mal 5000 Demonstranten auf die die Beine bringen.
Dafür aber fast alle in BMW und Mercedes!
http://www.tagesspiegel.de/politik/deutschland/Bildung-Hamburg;art122,2777532Was allerdings auch den Senat offenbar mehr Eindruck gemacht hat, als 100.000 zu Fuß!
LGT
Lieber WN
Wer nicht sozial denken kann, der hat meiner Meinung nach auch keine Befugnisse Entscheidungen für die Gemeinschaft zu treffen. Unbedingt immer den Egoisten die Führung des Staates anzuvertrauen, sollte man vielleicht mal überdenken.
Das Problem daran ist nur, daß die unteren Knallchargen inzwischen so erfolgreich verdummt sind, daß sie es ja auch am besten finden, wenn Westerwelle und Merkel regieren.
Nur so lassen sich die Umfragen deuten.
Obwohl die FDP nun wirklich eindeutig DIE Heuschreckenpartei ist, die von „Sozialschmarotzertum“ redet und sich selbst als „die Partei der Besserverdienenden“ (immerhin korrekt) redet, steht die so gut da wie noch nie seit 1949.
Meine Überlegung geht dahin, daß ich mir einen kleinen Lieferwagen mit einer Kollektion von verschiedenen Holzhämmern zulegen und damit quer durch Deutschland fahre und jedem mal ordentlich auf den Hinterkopf schlage, bis die Birne wieder anspringt.
Wäre das nicht überhaupt DIE Geschäftsidee? Ich könnte mir vorstellen, daß es sehr viele Leute in Deutschland gibt, die dringend ein paar Schläge auf den Hinterkopf brauchen.
Schon allein in der CDU-Fraktion könnte ich mit so einem Service ein Vermögen machen!
Falls ich das bis zur Bundestagswahl im September nicht flächendeckend hinbekomme, sehe ich allerdings schwarz - und zwar dunkelschwarz!
LG
Tammox
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