TAMMOX IST UMGEZOGEN / AUS TAMMOX WURDE "TAMMOX-II"

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Freitag, 10. Oktober 2008

Kräftegleichgewicht.

Wer tierlieb ist, hält sich gerne ein Haustier.
Das ist so ein Allgemeinplätzchen.

Eins, an das ich übrigens nicht glaube.
Wer Tiere vorbehaltslos liebt, sollte davon absehen sie einzusperren, zu vermenschlichen, sie abhängig zu machen und zu domestizieren. Es mag Ausnahmen geben - denken wir an freilaufende Hunde auf großen Grundstücken.
Möglicherweise stimmt es auch, daß man Tieren, die sich in natürlicher Lebensweise auch kaum bewegen, ihren Lebensraum recht gut imitieren kann. Sitzen einige Vogelspinnen nicht auch bloß in ihren Höhlen und warten, daß etwas zu fressen vorbei gelatscht kommt?
Das könnten sie theoretisch auch in einem geräumigen Terrarium tun. Aber ich mag mich irren.
Wollen die nicht auch irgendwann mal verreisen, oder sich zu einem Schäferstündchen treffen?

Indiskutabel sind selbstverständlich Kleintiere in Kleinkäfigen, in Stadtwohnungen eingesperrte Hunde und erst recht Vögel in Käfigen.
Die armen Piepsis.

Wer sich so ein Vieh hält, ist nicht etwa Tierfreund, sondern ein latenter Sadist, der sich nicht in andere Lebewesen rein denken kann und lediglich seinen hedonistischen Neigungen frönt.
Ihnen gefällt es die Alpha-Rolle zu spielen, ein Individuum in Abhängigkeit zu halten und vorbehaltslos Streicheleinheiten abrufen zu können.
Die Besitzer dieser Tiere haben dazu - überraschenderweise eine andere Meinung.
Wie oft habe ich schon gehört, daß ich möglicherweise in speziellen Fällen Recht haben mag - aber IHR Hund/Katze/Maus sei selbstverständlich glücklich und zufrieden.
Besonders Pferdehalter, die ihren teuren Statusvierbeiner 23 von 24 Stunden in einer Box einsperren, berichten gerne, wie sehr sich ihr „Mr Ed“ oder „Fury“ freut, wenn sie kommen.
Früher selbst mal Pferd gewesen, oder woher will man das wissen?
Ich bin da außerordentlich skeptisch und sehe da eher die zu 100 % beim Menschen konzentrierte Verfügungsgewalt.
Hat so ein Pferd denn die Wahl auch wegzugehen?
Und würde man sich nicht über jeden freuen, der vorbei kommt und damit die Chance eröffnet sich ein wenig zu bewegen, wenn man als von der Natur aufs Laufen eingerichtetes Huftier 23 Stunden am Stück festgebunden stehen muß?

Tierhalter sind vermutlich eher Egoisten mit verzerrtem Selbstbewußtsein, so daß sie sich eine Möglichkeit suchen jemanden zu dominieren, der/die/das gar nicht anders kann, als sich bedingungslos unter zuordnen.

Eine Ausnahme will ich aber noch nennen. Ein Trend kommt aus meinem Lieblingsland USA:
Dort sollen angeblich schon 5 Millionen Stinktiere in Privathaushalten leben.

So ein Stinktier (Mephitidae) gehört zur Ordnung Raubtier (Carnivora) und ist gar nicht so klein. Ein Streifenskunk (Mephitis mephitis) kann einen halben Meter lang werden PLUS nochmal 40 cm buschiger Schwanz.
Die charakteristische schwarz-weiße Zeichnung ist natürlich eine Warnfarbe - nomen et omen: Aus ihren Analdrüsen können sie viele Meter weit gar grausig müffelnde Chemikalien abfeuern. Das Sekret besteht hauptsächlich aus Buten-mercaptan (C4H7SH), Methylbutanthiol und den entsprechenden Thio-Acetyl-Verbindungen.
Wer zufällig mal in einem Labor für organische Chemie gearbeitet hat weiß, daß es immer ganz grauenvoll stinkt, wenn man zu den Schwefelverbindungen kommt („Thio“ bedeutet, daß ein Sauerstoff-Atom durch Schwefel ersetzt wurde, „Mercaptante“ sind Alkanthiole - also Alkanole, organische Alkohole, in denen die Alkoholgruppe - OH, ebenfalls durch Schwefel ersetzt wurde -SH).
Die Mischung ist NICHT GUT. Wenn die chemische Waffe einmal aktiviert wurde, hilft kein 47-11 oder einmal duschen. Da sollte man lieber die Nase amputieren.
Die hübschen Allesfresser können sich als recht gut Respekt verschaffen und haben daher kaum natürlich Feinde - außer Autos.
Ein Mephitis mephitis für den Hausgebrauch - „Pet-Skunk“ kostet zwischen 100 und 500 Euro.
Stinktierliebhaberwebseiten waren aber: Sie können nerven und sind ganz schön aktiv. Sie sind nicht Käfig-geeignet, sondern müssen stets neugierig alles anknabbernd durch ihr reich, respektive die Wohnung, stromern.
Begrabbelt man sie gegen ihren Willen, wird es schon vor dem Einsatz der olfaktorischen Massenvernichtungswaffe ungemütlich warnt eine deutsche Site:
sie könnten in jeden Finger bis auf den Knochen beißen und würden dies auch tun, wenn sie ständig gegen ihren Willen angefasst oder geneckt werden.
Die Gesellen sind robust und nicht wie Schoßhündchen devot eingestellt.
Dennoch beschreiben viele Hausskunkbesitzer ihre vierbeinigen Mitbewohner als ausgesprochen sozial und anhänglich.

Fühlen sie sich wohl, betrachten sie ihre Umgebung als ihr Zuhause und akzeptieren auch die Menschen um sie herum als angenehm, stinken sie also offenbar NICHT los.
Als Familienmitglied integriert, sind sie dann in der Regel auch stubenrein und benutzen ein herkömmliches Katzenklo - wer kackt auch schon gern in sein eigenes Nest?

Sie KÖNNTEN aber und das ist das Schöne - der Skunkhalter ist in gewisser Weise weniger allmächtig und muß schon nett sein.

1 Kommentar:

Unknown hat gesagt…

Wenn du kein Skunk live gesehen hast,dann brauchst du auch nicht so einen gequollene S*** hier zu schreiben!!!