Donnerstag, 9. Oktober 2008
Angemessenes Verhalten
Wie benimmt man sich, wenn man sich selbst in die Scheiße manövriert hat und einem dann jemand großzügig 85.000.000.000 Dollar schenkt, um aus dem größten Schlamassel rauszukommen?
Diese Frage könnte sich den AIG-Managern gestellt haben, nachdem der größte US-Versicherer American International Group teilverstaatlicht wurde.
Eine milde Gabe in dieser Größenordnung bekommt man schließlich nicht alle Tage vom Steuerzahler.
So viel ist es allerdings auch nicht - die Milliarden sind schon wieder futsch und so müssen jetzt noch mal 38 Milliarden nachgeschossen werden.
Was wäre da ein angemessenes „Dankeschön“?
Ein Pralinenkasten für jeden US-Senator?
Ein Blumenstrauß für GWB?
Oder vielleicht ein auf Knien im TV dargebotenes „Mea Maxima Culpa“ vor dem amerikanischen Volk?
Öffentliches Selbstgeißeln mit der neunschwänzigen Peitsche auf dem Börsenparkett? Büßergewand tragen und Asche über das Haupt streuen?
Schwierige Frage, denn für so einen Fall gibt es auch in den USA wohl keine passend vorgedruckte Grußkarte.
Ex-Manager Joseph Cassano, der die Finanz-Giga-GAK mit durch die Risikogeschäfte eingefädelt hatte, sagte öffentlich nichts.
Ob seiner tollen Tipps hielt man aber an ihm als Berater fest - für EINE MILLION DOLLAR PRO MONAT! AIG-Chef Martin Sullivan erklärte dazu vor dem US-Senats-Ausschuss, daß Cassano über ein so wertvolles Wissen aus 20-Jähriger Erfahrung verfüge, daß die AIG nicht darauf verzichten könne.
Joseph Cassano durfte nach seinem Rücktritt auch bis zu 34 Mio. Dollar an Gehaltszulagen behalten. Ein kleiner bescheidener Zuschlag sollte schon drin sein - nicht daß der gute Mann hungern muß.
Die anderen AIG-Manager, die nicht persönlich über dieses unschätzbare Finanzwissen verfügen, waren aber auch ganz schön im Stress und so schickte die Geschäftsleitung sie unmittelbar nach der 85-Milliarden-Spritze des amerikanischen Volkes erst mal in einen Luxus-Wellness-Urlaub.
Das St. Regis liegt gut 100 Kilometer vom Flughafen Los Angeles entfernt an der Steilküste des Pazifischen Ozeans.
Das sonnige Kalifornien nach dem trüben NY sollte die armen Gescholtenen wieder aufmöbeln. Die Rechnung des Luxus-Resorts für die ausgebrannten AIG-Managern lag gestern dem US-Kongress vor - nur schlappe 440.000 US-Dollar hat der Aufenthalt gekostet. Dafür zahlte AIG knapp 200.000 Dollar für Übernachtungskosten, mehr als 150.000 Dollar für Essen, 23.000 Dollar für Kuranwendungen, 10.000 Dollar für Rechnungen an der Bar und 7000 Dollar für den Golfplatz.
Bescheiden.
Da haben sie ja quasi nur von trocken Brot und Wasser gelebt.
Unverständlich, daß nun einige US-Senatoren giftig sind.
Im Rahmen der Befragung der beiden ehemaligen AIG-Vorstandschefs Sullivan und Robert Willumstad zu den Hotelkosten von fast einer halben Million Dollar nörgelte der Abgeordnete Waxman auch die Ausgaben für St. Regis-Hotelanlage in Monarch Beach scharf: "Die Amerikaner erleben wirtschaftliche Probleme", sagte Waxman. "Aber noch nicht einmal eine Woche, nachdem der Steuerzahler AIG gerettet hat, ließen sich AIG-Manager in einer der exklusivsten Hotelanlagen des Landes verwöhnen."
Also Waxman - wie kann man nur so knickerig sein?!
Man muß auch mal gönnen können!
Diese Frage könnte sich den AIG-Managern gestellt haben, nachdem der größte US-Versicherer American International Group teilverstaatlicht wurde.
Eine milde Gabe in dieser Größenordnung bekommt man schließlich nicht alle Tage vom Steuerzahler.
So viel ist es allerdings auch nicht - die Milliarden sind schon wieder futsch und so müssen jetzt noch mal 38 Milliarden nachgeschossen werden.
Was wäre da ein angemessenes „Dankeschön“?
Ein Pralinenkasten für jeden US-Senator?
Ein Blumenstrauß für GWB?
Oder vielleicht ein auf Knien im TV dargebotenes „Mea Maxima Culpa“ vor dem amerikanischen Volk?
Öffentliches Selbstgeißeln mit der neunschwänzigen Peitsche auf dem Börsenparkett? Büßergewand tragen und Asche über das Haupt streuen?
Schwierige Frage, denn für so einen Fall gibt es auch in den USA wohl keine passend vorgedruckte Grußkarte.
Ex-Manager Joseph Cassano, der die Finanz-Giga-GAK mit durch die Risikogeschäfte eingefädelt hatte, sagte öffentlich nichts.
Ob seiner tollen Tipps hielt man aber an ihm als Berater fest - für EINE MILLION DOLLAR PRO MONAT! AIG-Chef Martin Sullivan erklärte dazu vor dem US-Senats-Ausschuss, daß Cassano über ein so wertvolles Wissen aus 20-Jähriger Erfahrung verfüge, daß die AIG nicht darauf verzichten könne.
Joseph Cassano durfte nach seinem Rücktritt auch bis zu 34 Mio. Dollar an Gehaltszulagen behalten. Ein kleiner bescheidener Zuschlag sollte schon drin sein - nicht daß der gute Mann hungern muß.
Die anderen AIG-Manager, die nicht persönlich über dieses unschätzbare Finanzwissen verfügen, waren aber auch ganz schön im Stress und so schickte die Geschäftsleitung sie unmittelbar nach der 85-Milliarden-Spritze des amerikanischen Volkes erst mal in einen Luxus-Wellness-Urlaub.
Das St. Regis liegt gut 100 Kilometer vom Flughafen Los Angeles entfernt an der Steilküste des Pazifischen Ozeans.
Das sonnige Kalifornien nach dem trüben NY sollte die armen Gescholtenen wieder aufmöbeln. Die Rechnung des Luxus-Resorts für die ausgebrannten AIG-Managern lag gestern dem US-Kongress vor - nur schlappe 440.000 US-Dollar hat der Aufenthalt gekostet. Dafür zahlte AIG knapp 200.000 Dollar für Übernachtungskosten, mehr als 150.000 Dollar für Essen, 23.000 Dollar für Kuranwendungen, 10.000 Dollar für Rechnungen an der Bar und 7000 Dollar für den Golfplatz.
Bescheiden.
Da haben sie ja quasi nur von trocken Brot und Wasser gelebt.
Unverständlich, daß nun einige US-Senatoren giftig sind.
Im Rahmen der Befragung der beiden ehemaligen AIG-Vorstandschefs Sullivan und Robert Willumstad zu den Hotelkosten von fast einer halben Million Dollar nörgelte der Abgeordnete Waxman auch die Ausgaben für St. Regis-Hotelanlage in Monarch Beach scharf: "Die Amerikaner erleben wirtschaftliche Probleme", sagte Waxman. "Aber noch nicht einmal eine Woche, nachdem der Steuerzahler AIG gerettet hat, ließen sich AIG-Manager in einer der exklusivsten Hotelanlagen des Landes verwöhnen."
Also Waxman - wie kann man nur so knickerig sein?!
Man muß auch mal gönnen können!
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3 Kommentare:
'knickerig'
Genau das Problem dieser Tage.
Die Manager-Jungs hatten doch, wie auch immer, einen Grund zum Feiern.
Und soll man die 'Feste nicht feiern wie sie fallen?
Von meiner Sicht aus waere ich nicht so dezent gewesen, die '100000$ fuer die 20 Edelhuren' zu unterschlagen.
Wenn ich schon ein Teil der globalen Kaputtfickerei waere, und dafuer belohnt werde, wuerde ich sicherlich raushaengen, dass ich auch auf Kosten des Steuerzahlers meinen Schwanz in der Sauna versenke.
Richtig lustig wirds, wenn mich deswegen ausgerechnet die paar Penner anmachen, die meine Orgie und weiteren Lebensunterhalt mit ihrer Unterschrift garantiert haben.
Fuck Ya'll and Party-On.
Hi zusammen,
genau so geht es zu. Das sind die "rechten" Vorbilder für die Gesellschaft. Normalerweise müsste dieses Gesindel strengstens bestraft werden, wie eben auch die Getthokids in Amerika die Todesspritze bekommen oder mit Strom getötet werden oder zumindest in ein Bootcamp kommen, wo man sie entsprechend bearbeitet.
Aber diese untauglichen Manager stehen in so engem Kontakt mit den Politikern oder sind nebenbei selber welche und somit entgehen sie ihrer gerechten Strafe.
Es fließt natürlich auch eine Menge Geld an die Politiker (Schmiergeld), aber das fällt bei diesen Summen sowieso nicht mehr auf, den plötzlich kann keiner mehr rechnen. Auch findet man die Bücher mit den Zahlen nicht mehr.
Ein wunderbarer Nebeneffekt, die Bevölkerung wird komplett politikverdrossen und geht nur noch ihren Hobbies nach. Somit wird die Politikerkaste nicht durch anderes Menschenmaterial "verunreinigt".
Kriminalität wird von ganz oben vorexerziert...
Es soll uns eingeprägt werden; wir dürfen alles und ihr nichts und ihr seid "der Dreck".
Kinners - soso Ihr meint als, daß ich womöglich ein wenig ironisch war?
Ich denke, daß warlord'snightmare durchaus Recht hat mit:
Ein wunderbarer Nebeneffekt, die Bevölkerung wird komplett politikverdrossen und geht nur noch ihren Hobbies nach.
Das macht das Problem aber nur umso schlimmer - denn durch Nichtinteresse und Nichtwählen, werden die entkoppelten Manager und die von ihnen auf vielerlei Weise beeinflussten (man könnte auch sagen „geschmierten“) Politiker, relativ gesehen immer mächtiger.
Schon in Deutschland ist es doch so, daß gar keiner mehr diese Verbindungen hinterfragt - wenn z.B. Angie Merkel immer auf Studien und Ergebnisse der „Initiative soziale Marktwirtschaft“ verweist - also ob das altruistische Orakel wären, deren Sachverstand niemand anzuzweifeln hätte.
Dabei ist die „Initiative soziale Marktwirtschaft“ eine reine Arbeitgeber-Lobbyorganisation.
Die einfachen Arbeitnehmer (=Majorität der Wähler) scheinen das aber ohne zu hinterfragen als Ökonomie-Kompetenz anzuerkennen und versorgen daher die CDU, in deren Reihen die Lobbyisten wie selbstverständlich die Parlamentsbänke drücken (Norbert Röttgen,..) mit Mehrheiten.
SCHÖN DOOF!
Und Jake, was die Edelhuren betrifft - ich finde es schon ganz gut, daß die ordentlich bezahlt wurden - denn solche Ausgeburten an Großkotzigkeit, wie diese AIG’ler als Kunden zu haben, sind ja auch verschärfte Bedingungen.
Wie genau das abgerechnet wurde, weiß ich zwar nicht, aber ein Teil wird sicher Schmerzensgeld gewesen sein.
Vielleicht hat Kongressabgeordneter Waxman sich auch nur so aufgeregt, weil er selbst aus der Gegend stammt und Insiderwissen über preiswertere „Damen“ hat:
Representative Henry A. Waxman represents California's 30th Congressional District, which includes the complete cities of Santa Monica, Beverly Hills, Agoura Hills, Calabasas, Hidden Hills, Malibu, Westlake Village and West Hollywood, as well as such areas of Los Angeles as Beverly-Fairfax, Pacific Palisades, Brentwood, Beverlywood, Topanga, Agoura, Chatsworth, West Hills, Canoga Park, and Westwood.
http://news.yahoo.com/s/politico/20081007/pl_politico/14372
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