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Mittwoch, 1. Oktober 2008

Impudenz des Monats September.

Gerne würde ich die Monatliche Auszeichnung noch mal nach Bayern vergeben; das ist so eine nette realsatirische Vorstellung, die die CSU-Granden da gerade geben.
Die Tröpfe werden da just einer nach dem anderen geköpft - und einer zieht die Fäden dabei: Stoiber.
Über den liest man:
Sein Programm heißt: Rache. Das Gefühl, endlich Gerechtigkeit zu erfahren, treibt ihn an.
So ist das in diesen Tagen mit Edmund Stoiber.
Mir tut die CSU nun aber doch zu sehr leid, um ihr aus HH noch einen reinzuwürgen: An der Spitze lauter Lufthirne und einen EHRENvorsitzenden, der im Berserkermodus alles platt macht. Da will ich mal nicht so sein - wenn jemand schon fällt, ist es nicht hanseatisch auch noch nachzutreten.


Den Orden als Vollpfosten des Septembers bekommt stattdessen die Römisch-Katholische Kirche in Spanien.

Noch immer scheint die spanische Kirche ihr Land als jene "von Gott erwählte Nation" zu verstehen, als die sie 1939, nach Francos Sieg im Bürgerkrieg, von Papst Pius XII. bezeichnet wurde.
Unter Franco hat Ihnen das Land so richtig gut gefallen.
Wer oder was aufmuckte, wurde abgemurxt und die lästigen Schwulen, Linken, Liberalen und Atheisten trauten sich erst gar nicht ihre Köpfe hervor zu strecken.
Das gefällt auch Ratziger noch so, daß er spanische Geistliche, die auf Seiten der Faschisten im Bürgerkrieg kämpften gleich in Hundertschaften selig sprach.
Obwohl sich die rechtsradikalen Perversen unter den roten Bischofshüten auch jetzt verbal kämpferisch geben und alles dafür tun die sozialistische Regierung Spaniens zu verdammen, hat der liebe Gott sie offenbar noch nicht erhört und noch einmal Zapatero, diesen Schwulen-Versteher, zum Ministerpräsidenten gemacht.
In einem Interview hatte der Bischof von Teneriffa Homosexualität und Päderastie gleichgestellt und behauptet, dass Minderjährige nicht immer schuldlos an sexuellem Missbrauch durch katholische Geistliche seien:
"ES GIBT13-JÄHRIGE KNABEN,
DIE DAS SOGAR WÜNSCHEN

WENN DU NICHT AUFPASST, PROVOZIEREN SIE DICH."

Genau! Wenn ein Priester, ein Diener Gottes, ein erwachsener Mann, der studiert hat, einen 13-Jährigen vergewaltigt hat, ist das Kind natürlich SCHULD und der Priester das Opfer!
Katholische Rabulistik in Reinform.

Im Juni 2008 krachte es mal wieder zwischen dem Pontifex Maximus und der Regierung in Madrid. Ratzi gab bekannt, daß Juan del Río Martín, der spanische Militärbischof in den Rang des Generalmajors der Armee befördert werden solle.
Sold, Rente und Sozialversicherung hat der spanische Staat zu zahlen.
Die Befugnisse Roms sind in Lande der Nachfahren Isabella, der Katholischen traditionell gewaltig und auch im Jahr 2008 partizipiert der Papst zu gerne daran.
Im Gegensatz zur devoten und buckelnden Haltung der deutschen Bundesregierung, die offenbar gar nicht daran denkt das gewaltige Paket der kirchlichen Privilegien mal durchzusehen, hat das spanische Kabinett ein Rückgrat und beginnt damit mal hier und da einen Riegel vorzuschieben.
Der Klerus liegt ja schon länger mit der Regierung über Kreuz.
Wegen Reformprojekten wie der Homo-Ehe, der Verkürzung der Scheidungsfristen und der Bildungspolitik schickten die Bischöfe ihre Gläubigen aus den Kirchen zu Protestprozessionen auf die Straße. Die Kirche machte unverhohlen Wahlwerbung für die konservative Volkspartei.
Und die Kirche ist in dem Land mit fast 80 % Katholiken noch sehr stark.
Daher trauen sich auch die Sozialisten nicht an ein Gesetz, das die Trennung von Staat und Kirche forcieren soll, aber man will die "Entwicklung der spanischen Gesellschaft in die laizistische Richtung "leiten und begleiten".
Die konservativ-klerikale Zeitung ABC schäumte und begann von "der radikalen Drift" der Sozialisten zu sprechen.
Dabei beließ es die Regierungspartei etwa in Sachen Abtreibung bei der zahmen Formulierung, die Erfahrungen anderer Länder mit der Fristenlösung "prüfen" zu wollen.
Das Konkordat mit dem Vatikan wird nicht gekündigt - obwohl es entsprechende Anträge der parteilinken gab, es wird auch kein allgemeinen Abhängen der in öffentlichen Räumen allgegenwärtigen Lattenhanseln geben.
Aber daß die umfassenden Sonderrechte der RKK in Spanien nicht unbedingt für alle Ewigkeiten gelten, hört man schon von der regierenden PSOE (Partido Socialista Obrero Español).
Offenbar ist der krakige Arm der römischen Kirche doch nicht mehr stark genug, um die Wahl von PSOE-Mehrheiten zu verhindern, auch auf der iberischen Halbinsel wenden sich die Leute peu à peu von Ratingers Verein ab.

Leicht ist das allerdings nicht, denn die perfiden Mannen Benedikts XVI erlauben ihren Schäfchen schlicht und ergreifend nicht aus der Kirche auszutreten, wie die SZ morgen berichtet:
Katholisch bis in alle Ewigkeit
Zupass kommt der Kirche auch, dass man sich von ihr nicht einfach lossagen kann. Die Kirche kennt in ihrem Recht keinen Austritt, und Spaniens Staat kennt keinen Verwaltungsakt, der dem Kirchenaustritt in Deutschland entsprechen würde.
Hartnäckige Atheisten konnten blieb bisher nur übrig zu ihrer Kirche zu gehen und darum zu bitten ihre persönlichen Daten aus den Kirchenbüchern zu löschen.
Aber auch damit ist es nun vorbei - der oberste Gerichtshof Spaniens ermöglichte es nun den Bistümern sich diesen Ansinnen zu verweigern, da „die Justiz die Kirchenbücher nicht als datenschutzrelevante, strukturierte Verzeichnisse ansieht.“
Pech für spanische Ungläubige - ob sie wollen oder nicht - sie MÜSSEN Kirchenmitglieder bei Ratzinger bleiben.
Scheiß auf Datenschutz und bürgerliche Freiheiten:
Das von einem austrittswilligen Katholiken namens Miguel B. G. reklamierte Recht, aus dem Kirchenbuch getilgt zu werden, sei also nicht gegeben.

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