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Donnerstag, 19. März 2009

Oasen-Guido

Bloggerglück.
Da zermartert man sich üblicherweise das Hirn, um ein paar lustige Formulierungen zu finden und dann kommen aber immer mal wieder Witzfiguren daher, die im O-Ton so einen gequirlten Schwachsinn von sich geben, daß man nur zitieren muß.

So ein Beispiel gab heute der Vizekanzler und Außenminister Guido Westerwelle ab.

OK, streng genommen, hat der Chef der Partei der Besserverdienenden diese Ämter noch nicht inne, aber von Petitessen wie der Wahrheit oder der Realität hat sich der narbige Grinsekuchen mit der schrillen Stimme noch nie verwirren lassen.

Seine heuschreckophile Partei hat derzeit soviel Oberwasser, daß sich Guido persönlich beleidigt fühlt, wenn andere Menschen als er auf der Regierungsbank des Bundestages Platz nehmen.
Regelrecht hysterisch wird Westerwelle, wenn vor laufenden Kameras SPD-Minister auftauchen, da diese immer wieder durch konkrete Politik, Konzeptionen und Taten auffallen.
Das sind in seinen Augen echte Ärgernisse; beschränkt sich doch sein Wirken auf der politischen Bühne seit eh und je auf das Beschimpfen anderer und ewiges Widerholen der sich gegenseitig ausschließenden Forderungen „Steuern runter und Schuldenabbau“.
Ab und an kommt dann noch Deregulierungsgekreische hinzu - allerdings nur, wenn das andere auszubaden haben.
Trifft die Forderung nach Liberalisierung die Pfründe der Ur-FDP-Wähler, tritt Westerwelle flugs genauso massiv für staatssozialistische Planwirtschaftsregeln ein:

Es war die FDP, die für ein Reimportmedikamentenverbot stritt und aus Filialverbot von Apotheken beharrte - die Unterstützung aus der Pharmabranche ist alle mal mehr wert, als liberale Prinzipien oder gar das Wohl der Verbraucher.

Das Rechtsempfinden der FDP unter Guido Westerwelle ist sehr dehnbar.

Da wird ein verurteilter Steuerhinterzieher als FDP-Ehrenvorsitzender gewählt.

Da wird bei den eigenen Parteifinanzen gemauschelt und wenn es rauskommt, macht man eben Druck, damit die Ermittler versetzt und/oder entlassen werden.

Als Besserverdienender hat Westerwelle besonders viel Verständnis für kriminelle Steuerhinterzieher; das Wohl des Staates, als dessen Vizekanzler er sich schon wähnt, wird dabei nach Kräften mit Arschtritten versehen.

Vorschlag der Sozialdemokraten*, daß man nicht das in Deutschland zu versteuernde Geld konsequenzlos in Steueroasen schieben können solle, gebar echte Rhetorik-Eruptionen.

Darauf entgegnete Westerwelle: "Für die Menschen ist nicht die Oase das Problem, sondern die Wüste drumherum." Grünen-Fraktionschefin Renate Künast antwortete darauf: "In den Oasen saufen die großen Kamele. Sie haben sich heute wieder einmal als Schutzheiliger der großen Kamele, die anderen das Wasser wegsaufen, betätigt."

*Machen Privatleute oder Firmen Geschäfte in Ländern, die bei der Aufklärung von Steuerhinterziehung nicht mit deutschen Behörden kooperieren, sollen sie steuerlich benachteiligt werden.

Meiner Ansicht nach übrigens ein außerordentlich harmloser Vorschlag - ich trete schon lange dafür ein, daß modernen Multimillionär-Steuerflüchtlingen, die ihr Vermögen in Deutschland, bzw auf Kosten Deutschlands machen und sich dann ins Ausland absetzen, um hier keine Steuern zu zahlen (Michael Schuhmacher, Flick, Boris Becker,…) kurz und bündig die Staatsbürgerschaft entzogen werden sollte, wenn sie nicht wie zum Beispiel nach US-amerikanischen Vorbild die Differenz zu dem höheren heimatlichen Steuersatz in ihr Heimatland überweisen.

Simple as that - leider hat kein Volksparteipolitiker die Eier dazu, so einen Vorschlag zu initiieren.

Nein, stattdessen schwebt nun OASEN-GUIDO in allhöchsten demoskopischen Höhen; jemand, der die Steuerflüchtlinge und Kriminellen auf Kosten des in Deutschland lebenden Kleinverdieners umschmeichelt.

Oasen-Guido bepöbelte heute übrigens in erster Linie Merkel, obwohl es die CDU ist, die sich bisher dagegen stemmt gegen Steuerhinterzieher vorzugehen. Bisher muß zwar ein Hartz-IV-Empfänger damit rechnen ständig kontrolliert zu werden, ob er nicht womöglich 30 Cent zu viel bekommt - aber Dank Merkel haben die Großen, die dem Staat Millionen schulden nichts zu befürchten.

SPD-Chef Franz Müntefering warf Merkel mangelnde Konsequenz im Kampf gegen Steuerhinterziehung vor. Ihre internationalen Auftritte in dieser Sache seien "nicht glaubwürdig", wenn sie im Inland gleichzeitig zulasse, dass Steinbrücks Gesetz zur Bekämpfung der Steuerhinterziehung über Steueroasen von der Union blockiert werde. Müntefering drohte der Union "Krach" an, wenn das Gesetz nicht in der nächsten Woche vom Kabinett behandelt werde.

Oasen-Guido ist eben immer noch auch Gaga-Guido.

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