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Sonntag, 29. März 2009

Lob des Katholizismus.

Im Zeitalter der Beliebigkeit, ist es lobeswert, daß sich die Vatikan-Abkömmlinge klar positionieren und Partei ergreifen.
Das hilft dem Kunden des Religionsmarkts sich zu entscheiden bei welcher Sekte er mitmachen möchte.
Wichtig ist diese Positionierung insbesondere für die Menschen der christlichen Kontinente Nord -und Südamerika.
Katholische Kleriker hielten sich nie mit ihrer Meinung zurück.
Im Jahr 2008 riefen die US-Bischöfe dazu auf Palin und McCain zu wählen - die „moralischen“ Werte der Waffenfanatikerin und vorehelich kopulierenden Palin hatten es den Bischöfen angetan.

Schon der erste christliche Massenprediger der USA war ein Katholik. Father Charles Edward Coughlin; * 25. Oktober 1891 in Hamilton, Ontario, Kanada; † 27. Oktober 1979 in Birmingham, Michigan, der Radiopionier.
Seine Ansprachen hörten in den 1930er Jahren Woche für Woche dreieinhalb Millionen Amerikaner.
Ein Drittel aller Amerikaner hörte ihn irgendwann einmal an; er brachte es auf gut 300.000 Hörerzuschriften im Monat.
Seine Positionen waren glasklar antisemitisch. Der Katholik hetzte so sehr und so erfolgreich gegen die Juden als Ursache aller Übel der Welt, daß er vom Naziregime verehrt wurde.

Er feierte die „Reichspogromnacht“ 1938 als "Aufstand der Christen gegen die Juden", druckte die Protokolle der Weisen von Zion in seiner Zeitung Social Justice ab und begann 1938 in New York mit massiven antisemitischen Hetzkampagnen gegen die Aufnahme von jüdischen Flüchtlingen aus Deutschland.
Priester Coughlin sprach sich ab 1940 vehement für die Ghettoisierung amerikanischer Juden aus, legte Waffenlager an, gründete die katholische „Christian Front“ mit dem Ziel jüdische Einrichtungen mit Gewalt zu zerstören.
Papst Pius XII ließ seinen berühmtesten amerikanischen Hirten gewähren.

Beispiel Argentinien:

Der Kardinal und Leiter der Katholischen Aktion, Antonio Caggiano, protestierte gegen das Vorgehen israelischer Agenten, als diese 1960 den ehemaligen Protokollführer der Wannseekonferenz und, war als Leiter des für die Organisation der Vertreibung und Deportation der Juden zuständigen Referats des Reichssicherheitshauptamtes Adolf Eichmann festnahmen.

"Es ist unsere Christenpflicht, ihm zu verzeihen,
was er getan hat."


6 Millionen Menschen umbringen ist also aus katholischer Sicht nicht nur theoretisch verzeihbar, sondern es ist sogar ChristenPFLICHT so eine Petitesse zu verzeihen.

Die katholische Kirche Amerikas hatte aber nicht nur bezüglich der deutschen Nazis überbordendes Wohlwollen, sondern positionierte sich auch in den Diktaturen vor Ort eindeutig. Die argentinische Diktatur von 1976-1983 unterstützten Roms Epigonen vorbehaltslos und halfen mit ihrem Know How beim Foltern und Morden von Regimegegner kräftig mit.
Der heute 70 Jahre alte katholische Priester Christian Federico von Wernich beispielsweise wurde der Beteiligung an der Ermordung von sieben Regimegegnern, an 31 Folterungen sowie an 42 Entführungen während der Diktatur (1976-83) für schuldig befunden.

Nahm sich dennoch ein Priester der Armen und der Opfer an, wie im Falle des Bischofs Enrique Angelelli, wurde dieser kurzerhand von der Junta ermordet – so geschehen 1976.
Kein Problem für die Amtskirche in Argentinien – "linke" Bischöfe konnten die eh nicht brauchen und so sparte man scih auch Pesnionszahlungen - bis heute ist ihnen nicht eingefallen auch nur mal anzusprechen die Umstände des Mordes an ihrem Mitbruder aufzuklären.
Nun ja, es wurde ja in den acht Jahren auch fleißig gemordet: In der Kampagne der Militärregierung gegen ihre politischen Gegner wurden nach Angaben der Argentinischen Kommission für Menschenrechte nachweisbar etwa 2.300 Menschen ermordet und 10.000 verhaftet. Zwischen 20.000 und 30.000 Menschen, Desaparecidos genannt, verschwanden in dieser Zeit spurlos.
Die Madres de Plaza de Mayo (Mütter von Diktaturopfern, der „Mütter vom Mayo-Platz“ ) verlangen seit 1977 erfolglos die Aufklärung dieser Verbrechen.
Friedensnobelpreisträger Adolfo Pérez Esquivel sagte im Wernich-Prozeß aus, daß er Papst Johannes Paul II seinerzeit wegen 83 verschleppter Kinder um Hilfe gebeten hätte. Bekanntlich waren die Drähte der Katholischen Bischöfe zur Regierung besonders gut.

Ein inzwischen nicht gerade unbedeutender früherer Kardinal, names Joseph Ratzinger war es, der in den 80er Jahren endgültig der katholischen Befreiungstheologie den Gar ausmachte.
Hirten wie Erzbischof Oscar Romero, ermordet am 24. März 1980, die sich gegen die Folterregime der rechten Diktatoren wandten und sich für die drangsalierten Menschen einsetzen, verurteilte der Chef der Inquisitionsbehörde scharf.
Ende der 1960er Jahre begannen nämlich einige katholische Würdenträger ihre bisherige Rolle zu überdenken und hielten eine Konferenz in Kolumbien ab:

Dort bekräftigte die Kirche, die es über Jahrhunderte auf dem Kontinent mit den Mächtigen gehalten hatte, eine bevorzugte – also parteiische – "Option für die Armen". Der weltweite Jesuitenorden, der auf eine viel ältere Tradition der Parteinahme für die Unterdrückten zurückgreifen konnten, bekannte sich 1974 kompromisslos zum Einsatz für Gerechtigkeit. In den Bischofskonferenzen Brasiliens und anderer lateinamerikanischer Länder sympathisierten in der Folgezeit die meisten Hirten mit der noch jungen "Theologie der Befreiung".
Allein bis 1980 wurden über 800 Priester und Nonnen, die in ihrer Seelsorgepraxis dieser Bewegung folgten, in Lateinamerika ermordet.

Der posthum noch mehr verehrte Bischof Romero war dem Vatikan ein besonderer Dorn im Auge, hielt man es doch ganz und gar mit den rechtsextremen Folterregimen:
1988 maßregelte Kardinal Ratzinger den brasilianischen Dichter und Bischof Pedro Casaldáliga auch deshalb, weil dieser Romero öffentlich als "Märtyrer" bezeichnet hatte.

Ratzinger mag stattdessen einen homophob und antisemitisch hetzenden Bischof Williamson, dem ehemaligen Regens des Priesterseminars Nuestra Señora Corredentora der FSSPX in La Reja bei Moreno in Argentinien.

Ganz nach Ratzingers Geschmack ist offensichtlich auch der brasilianische Erzbischof Dadeus Grings, der just zum wiederholten male erklärte „nicht die Juden, sondern die Katholiken seien Hauptopfer des Holocaust“.

"Die Juden reden über etwa sechs Millionen Tote. Aber wie viele Katholiken wurden Opfer des Holocausts? Es waren insgesamt 22 Millionen", sagte Erzbischof Dadeus Grings aus dem südbrasilianischen Porto Alegre am Freitag dem Werbefachblatt "Press & Advertising". "Während die Juden behaupten, die Hauptopfer des Holocausts zu sein, waren die größten Opfer doch die Zigeuner, weil sie ausgerottet wurden", sagte der Bischof außerdem. Das sei der Öffentlichkeit deshalb nicht bewusst, weil "die Juden die Kontrolle über die Propaganda" in der Welt hätten.

Das muß man wirklich den Katholiban lassen - bei ihnen weiß man, wo sie politisch einzuordnen sind.

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