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Sonntag, 8. März 2009

Amerika ist doch noch anders.

Die Amerikaner lieben jetzt ihren Präsidenten.
Wer wollte ihnen das verdenken, nachdem sie es allzu lange gewohnt waren sich für No 43 zu schämen, möchte man natürlich auch mal positiv denken und so sind Obamas Ratings bei guten zwei Dritteln Zustimmung.

Dabei vergißt man aber leicht das andere Amerika.
Vielen passt es immer noch nicht, daß ein Schwarzer im Oval Office sitzt und viele fürchten um ihre ultrafundamentalen christlichen Überzeugungen.
Solche Amerikaner findet man beispielsweise in Oklahoma. Am 4. November 2008 stimmten sie mit 66% für McCain und Sarah Palin, die weiß, daß die Erde erst 6000 Jahre alt ist und daß Menschen einst zusammen mit Dinosauriern umher latschten.
Evolution ist nämlich Teufelszeug - Gott hat die Erde in sieben Tagen erschaffen - man hat die Bibel wörtlich zu nehmen.
Die sieben Wahlleute Oklahomas stimmten geschlossen für McCain und gegen den jetzigen Präsidenten.
Obama landete abgeschlagen bei lediglich 33% der abgegebenen Stimmen.
Genützt hat es nichts - bekanntlich wurde dieser gottlose Muslim-Atheisten-Kommunist doch 44. Präsident der USA.

Nun droht Oklahoma aber erneut Unheil!
Die Universität von Oklahoma lud RICHARD DAWKINS ein, um auf dem Campus zu sprechen!

Uuuuuaaah - da könnte man ja auch gleich den Teufel persönlich bitten!
Dawkins, geboren in Nairobi, war früher Inhaber des Charles-Simonyi-Lehrstuhls für Allgemeinverständliche Naturwissenschaft an der Oxford University und ist einer der bedeutendsten Evolutionsbiologen der Welt.
Sein Buch „Der Gotteswahn“ ist ein in 31 Sprachen übersetzter Mega-Seller, der allein in Englisch schon über 1,5 Millionen mal verkauft wurde.
Die Creationismus-Fanatiker fürchten nun also um ihre eigene Überzeugungskraft - daß jemand AN DER UNI sprechen soll, der NICHT glaubt, daß Gott in sechs oder sieben Tagen das Universum, die Erde, sowie Adam und Eva erschaffen hat - vor genau 6000 Jahren, nein, das darf nicht sein.
Das McCasland Field House der University of Oklahoma, das am 6. März Veranstaltungsort sein sollte, hatte seine Pforten für einen Gottes-Infragesteller wie Dawkins schließen.

Nun mag man sich fragen, wer denn diese Ewiggestrigen sind, die Dawkins Auftrittsverbot im Staat Oklahoma geben wollen - welche abstruse Splittergruppe mag das wohl sein?

Das läßt sich leicht beantworten.

Es ist das Parlament!

State Representative Thomsen brachte einen entsprechenden Antrag ein, in dem es heißt:

…… WHEREAS, the invitation for Richard Dawkins to speak on the campus of the University of Oklahoma on Friday, March 6, 2009, will only serve to present a biased philosophy on the theory of evolution to the exclusion of all other divergent considerations rather than teaching a scientific concept.

NOW, THEREFORE, BE IT RESOLVED BY THE HOUSE OF REPRESENTATIVES OF THE 1ST SESSION OF THE 52ND OKLAHOMA LEGISLATURE:

THAT the Oklahoma House of Representative strongly opposes the invitation to speak on the campus of the University of Oklahoma to Richard Dawkins of Oxford University, whose published statements on the theory of evolution and opinion about those who do not believe in the theory are contrary and offensive to the views and opinions of most citizens of Oklahoma.


Früher war alles besser - da konnte man solche Leute einfach verbieten - oder besser noch auf den Scheiterhaufen werfen.

In Oklahoma glaubt man noch an die Bibel und möchte nicht mit Fakten verwirrt werden!

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