Nun heißt es in der Präambel des GG:
von dem Willen beseelt, als gleichberechtigtes Glied in einem vereinten Europa dem Frieden der Welt zu dienen, hat sich das Deutsche Volk kraft seiner verfassungsgebenden Gewalt dieses Grundgesetz gegeben.
Die Deutschen in den Ländern Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Brandenburg, Bremen, Hamburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Saarland, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein und Thüringen haben in freier Selbstbestimmung die Einheit und Freiheit Deutschlands vollendet. Damit gilt dieses Grundgesetz für das gesamte Deutsche Volk.
Gewissermaßen als Wort zum Sonntag stelle ich heute den Artikel 3 vor:
(1) Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich.
(2) Männer und Frauen sind gleichberechtigt. Der Staat fördert die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern und wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin.
(3) Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.
Daß (2) und (3) in der Praxis her selten angewendet werden, ist offensichtlich.
Aber wie steht es mit dem ersten, wirklich knappen Satz?
Dazu ein paar Beispiele.
„Emmely“, seit über 31 Jahren in vorbildlicher Weise Kassiererin bei Kaisers in Berlin, wird einer ungeheuerlichen Schandtat bezichtigt; sie soll angeblich - beweisen läßt sich das abscheuliche Verbrechen nicht - Pfandbons im Wert von € 1,30 unterschlagen haben!!
Kaisers feuert die leidenschaftliche Kassiererin sofort und bekommt nun schon zum zweiten mal vor Gericht bestätigt, daß sie korrekt handelten.
So stellte das Landesarbeitsgericht Berlin fest, „Emmely“ habe das Vertrauen des Arbeitsgebers missbraucht:
Die 50-Jährige habe von ihrem Arbeitgeber fristlos gekündigt werden dürfen, weil gegen sie der dringende Verdacht einer Straftat bestand, urteilt Richterin Daniela Reber. Am 22. Januar 2008 soll Barbara "Emmely" E. an ihrem Arbeitsplatz zwei Pfandbons eingelöst haben. Diese hatte ein Kunde zehn Tage zuvor im Supermarkt verloren und wurden nun im Büro aufbewahrt. Der Wert des einen Bons betrug 48 Cent, der des anderen 82 Cent.
Daß Barbara E. überzeugend vorträgt sie habe diese Bons nicht unterschlagen und Kaisers auch nicht das Gegenteil beweisen kann, tut nichts zur Sache - offensichtlich gilt beim Berliner Landesarbeitsgericht: In dubio contra reo.
Konsequenz:
Emmely ist mittellos und muß fortan zwangsweise von Hartz IV leben.
Nächstes Beispiel
Multimillionär Zumwinkel hinterzieht eine Million Steuern und schleppt sein Geld illegal nach Liechtenstein. Er fliegt auf, ist ob der überwältigenden Beweise reuig und geständig, wird vorbestraft (Zwei Jahre Bewährung)
Konsequenz:
Zumwinkel lacht sich einen, läßt sich 20 Millionen Euro zu erwartenden Pension auf einen Schlag auszahlen und setzt sich auf sein Schloß am Gardasee ab.
Nächstes Beispiel.
Ein Thüringer Politiker, hauptberuflich Ministerpräsident, fuhr am Neujahrstag fahrlässig eine unschuldige Frau tot.
Diese Petitesse ist im Gegensatz zu Emmelys Schwerverbrechen allerdings unstrittig.
Zwar mochte der Amokfahrer nicht persönlich vor Gericht erscheinen, weil er stattdessen lieber mit devot fragenden Zäpfchen der BILD joggte und plauderte, aber er focht das Urteil nicht an und zahlte dem frischen Witwer der von ihm Getöteten sage und schreibe € 5000 Schmerzensgeld.
Obwohl Althaus ein Jahr Freiheitsentzug drohte, folgte der Richter blitzartig der Argumentation der Anwälte des Thüringer Merkelfreundes.
Das Blitzverfahren könnte Fragen aufwerfen, aber als einziger Journalist war ein Vertreter von Althaus‘ Leib - und Magenblatt BILD zugelassen, der erwartungsgemäß nicht mit kritischen Fragen auffiel.
Dieter Althaus: Fragwürdige Inszenierung einer Rückkehr
Honi soit qui mal y pense
Obwohl das österreichische Gericht Althaus klar und deutlich “schuldig” sprach (die Hälfte aller Verurteilungen kommen aufgrund fahrlässiger Delikte zu Stande), lehnte der Schuldige selbst den Begriff SCHULD schlicht und ergreifend ab - kundgetan ebenfalls durch sein Sprachrohr BILD:
"das ist nicht die richtige Kategorie, um ein solch tragisches Unglück zu bewerten"
Der Ministerpräsident wurde nicht nur NICHT seinen Job los, sondern nahm auch noch für nun schon drei Monate das Land in Geiselhaft, indem er sich Wahlkampf verbat.
Die Opposition schwieg, die Landeskinder sollen nur an das physische Wohl ihres Landesvaters denken.
Die politischen Probleme Thüringens - da gibt es beispielsweise auch ein Opelwerk - sind irrelevant gemacht worden - per order du mufti; in diesem Fall den amalgamierten Bild und Althaus.
Heribert Prantl stellt Vergleiche zu klassischen Trauerspielen von Lessing an:
Er hat fahrlässig den Tod eines Menschen verursacht, ist dabei selber verletzt worden. Das ist traurig, nicht tragisch - weil der Unfall kein Zufall war, weil er vermeidbar gewesen wäre, so vermeidbar wie Tausende von fahrlässigen Tötungen, die von den Gerichten bestraft werden und auch bestraft werden müssen.
Der Unterschied zwischen dem realen Fall des unglücklichen Ministerpräsidenten und einem Trauerspiel ist, dass erst die Bild-Zeitung ein solches Trauerspiel daraus macht: Sie stellt den kranken Ministerpräsidenten auf ihre Bühne und macht den Vorhang auf, wenn es ihr passt, - und Althaus lässt es geschehen, weil er meint, dass ihm das so erzeugte Mitleid politisch hilft.
Es handelt sich um einen politisch-publizistischen Deal: Exklusivität gegen Mitleid.
Das veröffentlichte Wohlwollen ist die Gegenleistung dafür, dass Althaus zwar nicht seiner Partei, nicht dem Parteitag und nicht der demokratischen Öffentlichkeit zur Verfügung stand, aber dafür exklusiv ein paar Journalisten (und nur diesen).
Die Krankheit wird zu einer Inszenierung, die Althaus als Opfer eines Schicksalsschlages präsentiert. …
Ein Ministerpräsident ist nicht einer Zeitung, sondern seinen Wählern gegenüber exklusiv verantwortlich; er kann sich nicht dem Parteitag, der ihn zum Spitzenkandidaten wählt, aus Krankheitsgründen entziehen und sich zugleich einer Zeitung zu Krankheitsvermarktungszwecken präsentieren. Nicht das tödliche Unglück, das Althaus verursacht hat, belastet die Politik; es ist die Art und Weise, wie dieses Unglück inszeniert wird, wie es die Politik in Thüringen beherrscht und den Wahlkampf dominiert. Die Rückkehr und die Befindlichkeit des potentiellen Hauptwahlkämpfers gerät zum Hauptthema.
Konsequenz:
Althaus‘ Chancen wiedergewählt zu werden, sind erheblich besser, als man vor seinem Unfall annehmen konnte - seine Abwahl, ob seiner Vetternwirtschaft, der katastrophalen ökonomischen Entwicklung in Thüringen und seines Liebäugelns mit Rechtsextremen und fundamental-katholischen Kreationisten erschien als ausgemachte Sache.
Nächstes Beispiel:
Helmut Kohl legte illegal allerlei Schwarzgeld zurück, er schuf die sogenannte „CDU-Kofferwährung“, mit der er das Wohlwollen von Landesverbänden und Konkurrenten erkaufte.
So schaffte er es unangefochten ein Viertel Jahrhundert Parteichef und 16 Jahre Bundeskanzler zu bleiben.
Als dummerweise doch herauskam, wie kriminell der Rekordkanzler stets agierte, schwieg er beharrlich und weigert sich bis heute auszusagen woher, von wem und unter welchen Bedingungen er eigentlich all die Millionen bekommen hat.
Auch Kohl wurde deswegen angeklagt.
Aber er wurde nicht verurteilt - die Richter stellten 2001 das Verfahren nach § 153a der Strafprozessordnung ein.
Darin heißt es bizarrerweise:
Auf die Idee muß man erst mal kommen - einen Prozess gegen Kohl einzustellen, da es kein „ÖFFENTLICHES INTERESSE“ an der Strafverfolgung gäbe!
Sehr witzig. Dabei gab es offensichtlich kaum jemals ein so gewaltiges Interesse der Öffentlichkeit hier Klarheit zu bekommen.
Konsequenzen:
Gemeinsam mit George H. W. Bush und Michail Gorbatschow erhielt Kohl am 17. Juni 2005 vor 10.000 Zuschauern den „Point Alpha Preis für Verdienste um die Einheit Deutschlands und Europas in Frieden und Freiheit“.
Im September 2005 erhielt er den Franz Josef Strauß-Preis der Hanns-Seidel-Stiftung. Die Laudatio hielt der frühere CSU-Vorsitzende Theodor Waigel, der im Kabinett von Helmut Kohl Bundesfinanzminister war.
Am 3. Oktober 2005 wurde der Politiker mit der quadriga ausgezeichnet, mit der der Verein Werkstatt Deutschland herausragende Europäer der Nachkriegsgeschichte ehrt. Der Altkanzler wurde damit nicht nur wegen seiner Verdienste um die Einheit Deutschlands sondern auch um sein Bemühen der europäischen Einheit gewürdigt. Die Laudatio hielt der frühere sowjetische Staatspräsident Michail Gorbatschow.
Am 17. Februar 2006 wurde Helmut Kohl mit dem Sonderpreis des Konrad-Adenauer-Preises für Kommunalpolitik der Kommunalpolitischen Vereinigung der CDU und CSU in Deutschland (KPV) ausgezeichnet.
Am 20. Juni 2006 erhielt Helmut Kohl im Yuste-Kloster bei Cáceres den spanischen Europapreis. In der von Felipe González verlesenen Laudatio wurde Kohl als "großer Architekt" für ein geeinigtes Europa bezeichnet.
Am 25. Januar 2007 überreichte die Schweizer Bundespräsidentin Micheline Calmy-Rey Kohl in Lausanne die goldene Medaille der Jean-Monnet-Stiftung.
14 Kommentare:
Hi Tammox,
dann konstatiere ich mal, dass es mit der Gleichheit vor dem Gesetz nicht weit her ist, oder?
Das Traurige ist, dass die Richter und Staatsanwälte, für welche eigentlich absolute Gerechtigkeit das Wichtigste überhaupt sein sollte, absolut parteiische Urteile fällen.
Es sollte eigentlich eine Liste im Internet geben, wo exakt alle Urteile aufgezeigt werden, dann kann sich die breite Masse ein objektives Urteil bilden.
Das Recht ist meiner Ansicht nach eines der wichtigsten Bereiche in einem Gesellschaftssystem.
Wenn zu viele Richter und Staatsanwälte im Lande sind, welche sich nicht getrauen, gerechte Urteile aus zu sprechen, dann hat man wiederum Vorarbeit für einen faschistischen Staat geleistet.
Hier fallen mir die Schauprozesse an Juden und Regimegegnern im 3. Reich ein.
Das Rechtssystem steht bei Fuß, wenn es wieder für solche Aktivitäten gebraucht wird.
Meine Gratulation für eine solche Aufarbeitung der Geschichte in Europa! Man brauchte in Österreich auch 50 Jahre, bis man endlich man auf die Idee kam, den NS-Zwangsarbeiter (nachdem die meisten eh bereits gestorben sind) eine kleine Abgeltung zu bezahlen.
Die Juden mussten die NS-Verbrecher selber suchen.
Die Schande ist groß.
Zum Thema der Wiedervereinigung und dem Grundgesetz fällt mir immer mein Grossvater ein. Der hat das zwar nicht mehr erlebt, aber dafür etwas anderes...
Mein Grossvater selig hat Adenauer immer als "Verräter vor dem deutschen Volk" bezeichnet (seine harmloseste Bezeichnung war noch "der Rheinbündler").
Er machte diesen Mann konsequent für die (anhaltende) Teilung Deutschlands verantwortlich. Dass Adenauer noch 1938 einen Bettelbrief an die NSDAP verfasst hat und wir dank seiner willigen Politik im Kriegsfall zum atomaren Schlachtfeld für die USA geworden wären, hätte ihn dabei wohl nur wenig interessiert.
Ich für meinen Teil wiederum habe ab 1990 nur noch fassungslos zugesehen, wie die Wiedervereinigung als grösster deutscher Volksbetrug über die Bühne gelaufen ist.
Wie man - mit der Rückendeckung der roten Roben aus Karlsruhe - skrupellos das Grundgesetz "überlistet" und missbraucht hat und dem deutschen Volk bis heute eine rechtmässige Verfassung vorenthält (oder müssen wir uns dafür erst mit Österreich, Polen und der Tschechei "wiedervereinigen"?) und danach die Vermögenswerte (und die gesamte Industrie) der DDR als "Altschulden" auf Kosten der Steuerzahler abgewickelt hat. Von der CDU-Spendenaffäre, die (natürlich erst am Ende der Kohlschen Amtsperiode) folgte ganz zu schweigen!
Sollte ich das Alter meines Grossvaters (jemals) erreichen, wird es also auch wieder ein CDU-Politiker sein, den ich im Rückblick als "Verräter am deutschen Volk" bezeichnen werde. Dass der dabei die Rückendeckung der deutschen Justiz hatte, ist ebenfalls selbstverständlich.
Insofern bleibt die "Kontinuität" der deutschen Geschichte in den nächsten Generationen gewahrt. (Dafür garantiert uns sicherlich auch die Frau Merkel.)
Der Nordstern.
Stichwort Emmely/HartzIV darf man, zum Thema passend, auch erwaehnen welch schwerkriminellem Peter Millionen von Deutschen diese Demuetigung zu verdanken haben.
"Urteilsabsprachen"
http://de.wikipedia.org/wiki/Peter_Hartz#Veruntreuung_von_Firmengeldern
44 Straftaten ueber 10 Jahre verteilt.(zwischendurch Deutschland verhartzt) ... 5 Jahre pro Straftat. ... alles gestanden. ... Absprache/Einigung.
Super gelaufen!
Einigkeit und Recht und Freiheit
Stimmt doch einwandfrei!!
Gruss
J.
Hi Jake!
Oh Große Güte - ich hoffe, daß ich die Geister, die ich rief auch wieder los werde.
Eigentlich finde ich das deutsche Rechtssystem ja vergleichsweise gut - keine Todesstrafe und nicht dieses populistischen Geschworenensystem, das ich zutiefst verabscheue.
Aber wenn ich so darüber nachdenke, wird mir gerade selbst etwas mulmig.
Mir fallen da noch einige mehr Beispiele ein, bei denen „die Großen“ erstaunlich gut wegkommen - man denke nur an die Millionen-Verschieber à la Lambsdorff oder Kanther oder Koch oder Sayn-Wittgenstein, etc.
Die würden ja wohl alle für ewig brummen, wenn sie verdächtigt worden wären statt des Staates (also der Allgemeinheit) ein Getränkelager mit Pfandbons beschissen zu haben.
Hi Nordstern!
Was ich wirklich gerne mal genauer wissen würde, ist was wohl Herr Schäuble und Herr Schalck-Golodkowski verhandelt haben.
Schalck, der wohl durch die Stasi so ziemlich alles über die CDU wußte und nach seinen Gesprächen mit Schäuble, hübsch am Tegernsee leben konnte und natürlich nie im Knast saß.
Gut, wenn man einen Innenminister Schäuble genügend Informationen hat und wie praktisch auch, daß sich Schäuble an gar nichts mehr erinnern kann, was er damals mit Schlack verhandelt hat.
1992/93 Ermittlungen wegen Verletzung des Betäubungsmittelgesetzes bzw. wegen Veruntreuung von Geld (eingestellt); 1993 Anklage wegen des Verdachts der Spionage, Steuerhinterziehung, Untreue, Verletzungen von Embargobestimmungen und des Verstoßes gegen das Alliierten-Militärgesetz; insgesamt liefen gegen ihn sechs Anklagen und 50 Ermittlungsverfahren; das Ermittlungsverfahren wegen "Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz" wurde 1992 und das Verfahren wegen "Veruntreuung" von Milliardenbeträgen der DDR-Regierung durch Überweisungen ins Ausland 1993 eingestellt; zum Prozess kam es jedoch 1995 wegen des Vorwurfs von der Abwicklung illegaler Waffengeschäfte, Schalck-Golodkowski wurde im Januar 1996 zu einer einjährigen Haftstrafe (auf Bewährung) verurteilt; 1996 kam es zu einer weiteren Anklageerhebung wegen Embargovergehen, 1998 wurde der Beschuldigte wegen seines Krebsleidens für verhandlungsunfähig erklärt, er wurde zu einer erneuten Freiheitsstrafe von 16 Monaten (zur Bewährung) verurteilt; lebt am Tegernsee
Hallo WLN.
Soweit ich weiß, werden ja alle Urteile veröffentlicht. Nur - wer soll das alles lesen?
Interessant sind doch nur die Verfahren gegen „die Großen“ und das hat schon so mancher Staatsanwalt - zum Beispiel die in Augsburg, die mit dem Max Strauß-verfahren beschäftigt waren - gemerkt: Wenn man allzu sehr bei den Promis nachbohrt, ist man seinen Job auch schnell wieder los. Da kann einen das Justizministerium schneller versetzen, als man denkt.
Richter und Staatsanwälte werden hierzulande ja bekanntlich NICHT direkt gewählt, wie in den USA z.B. , sondern politisch ausgeklüngelt von den Regierungen.
Wer da durch allzu viel Unabhängigkeit auffällt, kann sich die ganz große Karriere abschminken.
Bei der Besetzung des Bundesverfassungsgerichts zum Beispiel haben die großen Parteien das Sagen und wer Herrn Schäuble nicht passt (Beispiel Herta Däubler-Gmelin) bekommt auch keine Richterstelle in Karlsruhe.
Das mit der Zwangsarbeiterentschädigung war hier in Deutschland genauso wie bei Euch - vermutlich wäre es aber gar nicht dazu gekommen, wenn Schröder das nicht massiv durchgedrückt hätte. Die CDU wollte da nicht aktiv werden und nannte das dann gerne die „biologische Lösung“ - sprich: Abwarten bis alle NS-Opfer ohnehin gestorben sind.
Kürzlich habe ich mal gelesen, als jemand von der ganz rechten Ecke beklagte, wie viel Entschädigungsgeld nach Israel geflossen sind, daß allein die Rentenzahlungen an SS-Mitglieder und dren Angehörige die Bundesrepublik etwa des zehnfache gekostet haben, wie alle Entschädigungen an jüdische Opfer insgesamt.
Die Angehörigen der drei Millionen sowjetischen Gefangenen der Wehrmacht, die systematisch verhungerten, haben natürlich überhaupt nie einen Pfennig gesehen.
Aber das nur am Rande…..
Nochmal kurz zum Otto Graf
Dessen Folgeerscheinung sehe ich persoenlich als das Post-Lambsdorff'sche-Syndrom.
Unter Anderen, war er fuer mich der Wegbereiter fuer die Legalisierung politischer Kriminalitaet.
Da wurde damals schon oeffentlich gemunkelt, wie denn wohl jemand, der ehh schon in dutzenden Vorstaenden rumhurt, fuer seine Verbrechen bezahlt, wenn er nicht gerade 'Otto' heist. ... 8-13 Jahre??
Dass er dann im Jahr nach seiner Verur'mildung Parteivorsitzender wurde, hat mich schwerstens beruehrt.
Ob da wohl Was nicht stimmt in diesem System??
Einer meiner Aversions-Schuebe 'fuer Politik und anderweitig kriminelle Korruptive.
Spitzenreiter meiner Zornfaltenbildung ist natuerlich immer noch der Dicke, der gerade mal 15 Minuten von mir weg wohnte. Schon 'lange Zeit bevor er den anderen Helmut wegputschte, schwallte er, mit Fauestchen aufs Pult klopfend, in daerbstem Pfaelzer Dialekt: "Isch willl Bundaeskanzla waerrae"
Da konnt man noch drueber lachen und es gab schon Kohl-Witze, 'lange vor seiner Kanzlerschaft.
Ende 70ger
Kohl geht auf den Srassen Mannheims auf Stimmenfang.
Er sieht eine aeltere Frau stolpern und hinfallen und hilft ihr auf die Beine.
"Dangae Hae' .... Kohl?", sagt die aeltere Frau ueberrascht.
"Waenn se ma dangae wollae, kaennae se ma jo ia Stimm gewwae", sagt Kohl.
"Isch binn uff dae Aasch gfalle, naet uff dae Kopp", erwidert die aeltere Frau .......
Und da soll ich nach 30 Jahren der EigenLegalisierung von DummKriminellenDummen noch fuer Irgendwas Verstaendnis haben????
Gruss
J.
Hallo jake,
Also Kohl hatte schon auch sein Gutes!
Ich bin auch noch mit den Kohl-Witzen seiner Prä-Kanzlerzeit aufgewachsen.
Die Birne-Schmähungen hielten sich ja sogar noch bis Mitte/Ende der 80er, als man es immer noch nicht glauben konnte, das das Oggersheimer Ungetüm tatsächlich Kanzler war.
Wer hätte damals gedacht, daß der deutsche Urnenpöbel diesen Typ manisch immer und immer wieder wählt?
Allerdings habe selbst ich auch nicht gedacht, daß dieser Charakterlose SO durch und durch verdorben ist, daß er die ganze Zeit über Millionenschmiergelder in Koffern umher schleppt.
Besonders ist mir noch ein Auftritt des damaligen Kanzleramtsministers Schäuble (hmmm, den werden wir wohl nie los) in Erinnerung, nachdem Otto Schily 1984 im Flickuntersuchungsausschuss Kohl angezeigt hatte.
Schäuble konnte nur mit Mühe davon abgehalten werden die neue grüne Bundestags-Fraktion an die Wand stellen zu lassen und empörte sich bebend vor Wut darüber, wie es diese Ökos wagen könnten den ehrlichen Bundeskanzler derartigen absurden Verdächtigungen auszusetzen.
Wer hätte da gedacht, wie harmlos naiv noch die frechen Attacken der Grünen waren - im Vergleich mit der Wirklichkeit, in der Kohl und Schäuble immer schön die Hände unter dem Tisch für die Millionen-Koffer aufgehalten haben!
Damals fing ich auch an die besten Kohl-Zitate zu sammeln und in meiner Küche an die Wand zu pinnen. Im Laufe der Jahre wurde daraus eine mehrere Wände umfassende Superkollage, die über Dekaden Gäste zu faszinieren wußte.
Und wieder dachte ich, 1998, daß es nun mal langsam gut ist.
Und wieder wurde ich erneut davon überrascht, wie mies und verkommen diese CDU-Typen sind.
Zur Mehrheit der Wähler ist das aber leider nie durchgedrungen - oder wie kann es angehen, daß ein Schäuble 2009 immer noch VERFASSUNGSMINISTER ist?
LGT
Schily:
Das --ProName-welchesVerbrechen-- Suchspiel.
War ja auch mal VEFASSUNGSbrechenderMINISTER
Bisher vollkommen ununtersuchte, willkuerliche Online-Durchsuchungen unbekannter Ausmasse, via 'Dienstanweisung'-05 bis 07-
Biometrie-Puscher mit Anteilen. ...
Zieht sich aus der Affaire, indem er einfach nicht darueber reden mag.
..
Ist aber alles gar nicht so Schlimm, wenn man solches, http://www.netzeitung.de/politik/deutschland/1315837.html, als gewoehnlichen Alltag sieht.
"Dabei wurden Millionen von Kundendaten bereitgestellt." ... Vielleicht auch alle???
Da ich ehh schon ein wenig off Topic bin, darf ich auch spontanisieren.
Auf der Suche nach dem Telekom-Link auf der NZ, stiess ich gerade Eben auf Folgendes.
Auesserst Gluecklicherweise, bin ich immer noch, hier und da, in der Lage, vollkommen ungezwungen, unweigerlich, spontan und naiv ......, in traenenreiches, unkontrolliertes Lachen zu verfallen.
"Nach heftiger Kritik wird ein Liederbuch der baden-württembergischen CDU mit einem Wehrmachtstext aus dem Verkehr gezogen. «Ein solches Lied hat in keinem Liederbuch etwas verloren, schon gar nicht in einem der CDU», teilte der CDU-Landesvorsitzende und Ministerpräsident Günther Oettinger am Freitag mit."
"Er(Oettinger) habe die Landesgeschäftsstelle der Partei am Donnerstag angewiesen, das Liederbuch einzustampfen."
"In dem von Generalsekretär Thomas Strobl und Oettinger herausgegebenen Büchlein «Lied.Gut.» steht auf Seite 86 das im Volksmund «Panzerlied» genannte Stück «Ob's stürmt und schneit» mit dem Text: «Voraus die Kameraden, im Kampf sind wir allein. So stoßen wir tief in die feindlichen Reih'n.»"
"Noch am Donnerstag hatte sich Strobl geweigert, das Liederbuch zurückzuziehen: «Wir lehnen Bücherverbrennungen ab», sagte er."
"Nach Informationen des «Mannheimer Morgen» und der «Heilbronner Stimme» waren rund 2000 Exemplare des Buches mit dem Untertitel «Volkslieder und Schlager für fröhliche Stunden» als Werbematerial für die Kreisverbände gedacht. Generalsekretär Strobl sagte den Zeitungen, er habe «nicht alle Texte durchgeschaut»."
"Der SPD-Landtagsabgeordnete Stephan Braun ärgert sich über die «kriegsverherrlichenden Zeilen» und sagte: «Das kann kein Mensch mit klarem Verstand und gutem Gewissen singen.»"
"Nach Angaben des Kieler Prieberg-Archivs, einer der größten Sammlungen über Musik aus der NS-Zeit, hat ein Oberstleutnant namens Kurt Wiehle den Text am 28. Juni 1933 gedichtet."
"«Das Lied stand zumindest 1991 noch im Liederbuch der Bundeswehr», sagte der Musikforscher Oliver Knopf vom Archiv." (Zumindest '91 .. und Heute??)
"In einer nicht im CDU-Büchlein gedruckten Strophe heißt es weiter: «Was gilt denn unser Leben für unsres Reiches Wehr? Für Deutschland zu sterben ist unsre höchste Ehr’.»"
Muss ich mich meiner hysterischen Traenen schaemen?
Vom medizinischen Standpunkt, habe ich mir gerade ein paar Monate zu meiner Endlichkeit addiert.
Ansonsten bin ich wohl recht abgenutzt, ueber Sowas lachen zu koennen/duerfen... .
Gruss
J.
Ja, Öttinger ist immer wieder gut für einen Ausflug ins Tiefbraune.
Ist ja nichts Neues.
In Florida sitzenderweise hast Du natürlich das enorme Glück nicht so oft solche Typen im O-Ton hören zu müssen.
Gerade Öttinger mit seinen äußert fiesen Sprachfehlern und dieser extra abstoßenden Physionomie führt immer wieder zu Brechdurchfall, Impotenz und Suizid-Gedanken.
Dagegen gibt es nur eine Rettung: Sarkasmus.
Über solche Typen zu lachen ist noch das beste, das man tun kann - wenn einem die eigene Gesundheit lieb ist.
LGT
"....enorme Glück nicht so oft solche Typen im O-Ton hören zu müssen."
Gerade das ist bei mir ein absoluter Knackpunkt.
Ich kann ja un/gluecklicher Weise, nicht mal von dem 'Glueck gebrauch machen, welches mir zur Verfuegung steht.
Ich kann diesen rhetorisch/choreogaphischen Krueppeln kaum zuhoeren.
Ist ja schon vom Zustand her traurig genug und hat auch was mit in Amerika lebend zum tun.
An stupider Oberflaechlichkeit in Inhalt, Sinn oder Reason ist wohl ein Unterschied zwischen US und Deutschland kaum bis gar nicht mehr vorhanden.
Aber zumindest ist die Performance der Amerikaner insgesamt wesentlich professioneller.
Huhn oder Ei in Bezug auf amerikanische Realitaet -- Film/Fernsehen, kann man mit Brathaehnchen auf Ruehrei evolutionieren, und da ist an amerikanischen Fraasen inclusive einschlaegig passendem Ausdruck ein riessen allgemein gewohnt/benutztes Potential.
Grossmauelig, Primathumorisch, Patriotisch, Freiheitlich, Grossartig, Glorreich, Uebermaechtig, Unschlagbar, Einzigartig, Friedliebend, Fuehrend, Way of Life, Kultur, The Best, ..............
Das Alles krieg ich hier auf sekuendlicher Basis.
Respekt. .. 'Es' hat, und haellt hier gerade 300M. Menschen am Faehnchenschwingen.
Ich habe bedauerlicherweise auch vernuenftig, knochenharte Oppositionen gegen dieses Amerika kennenlernen duerfen/muessen, und unterm realkritischen Strich, kommt dann doch ausschliesslich, dass Amerika letztendlich doch das Grossartigste Land ist, in dem man ueberhaupt leben kann. .... nie anders erlebt!! (wobei Ausnahmen die Regel bestaetigen)
Implantiertmutierter Patriotismus vom ersten Tag der Geburt an. (Ich bin Vater)
Mein Punkt hierzu ist:
In Amerika hat sich Vieles in den letzten 500 Jahren kaum veraendert
Grob umrissen:
In Blut geboren, ein allgemein aus Unsozial bedingter Dauerangstzustand, Vielen gings nie Gut, Wenigen dafuer umso Besser, konstant zur Gewohnheit gewordener Kriegszustand, Verschuldungszwang, Beschneidung, Gleichschaltung/Verdummung, Hoerigkeit.....
Damit kann man Vieles in Amerika erklaeren/rechtfertigen.
Aber wie erklaert/identifiziert sich das heutige deutsche Schaf?
Wenn es nicht einmal aus den fuerchterlichen Ereignissen des letzten Jahrhunderts dazugelernt hat.
Hat denn der Deutsche ueberhaupt typische 'Merkmale, ausser dem inzwischen verlorengegangenen 'schaffe, schaffe Hauesle baue..... /Made in Germany.
Ich muss wohl davon ausgehen, dass der Deutsche nie anders war, als er gerade ist.
Er koennte auf so vieles 'zurueckgreifen um eine weitere fatal'braune Entwicklung zu verhindern.
Aber er kann wieder mal nicht!!!
Unbegreiflich oder gewohnt Selbstverstaendlich??
Gruss
J.
Tja, umgekehrt geht das natürlich besser - schon allein deswegen, weil ich hier drüben in HH zum Beispiel CNN im Kabelprogramm habe.
Nach vielen Jahren GWB wollte ich das natürlich auch alles längst eingeschränkt haben - aber es ist eben doch zu spannend und KLAR: Die Performance von Obama mit der von Merkel zu vergleichen, ist ungefähr so, als ob man Schloß Versailles mit einer Hundehütte vergleicht.
Obama kann ja immerhin frei reden, teleprommtern, gut aussehen, sich in der Größe passende Klamotten anziehen, schlagfertig sein und eben all das, was der Osttrutsche generell abgeht.
Von unserem grandiosen Politfernsehen gibt es übrigens ja auch jede Menge im Internet zu sehen - so ist es ja nicht, daß Du komplett darben müßtest.
Das ERSTE (Erstes deutsches Fernsehen, ARD) zeigt ja fast alles auch noch online:
Da gibt es zum Beispiel die Polit-Talk-Sendungen wie MAISCHBERGER alle auch als Videos im Internet:
http://mediathek.daserste.de/daserste/servlet/content/487872?broadcastId=311210
Sowas wie PANORAMA ist sogar IMMER gut - da lohnt sich jede Sendung und jeder Beitrag. Klick da mal rum!
Und wenn Du mehr O-Ton von so richtigen Arschgeigen willst, würde ich empfehlen mal auf die PHOENIX-TV-Seite zu gehen:
http://www.phoenix.de/content/phoenix/videos/78905
Die haben da auch jede Menge Videostreams, um das Politzeug noch mal im Netz anzuglotzen.
Hübsch ist das bei Bundestagsdebatten, die Phoenix immer überträgt.
Also ich muß schon sagen - ich denke mal bei Polit-TV ist Deutschland gar nicht soooooooo schlecht.
Dafür können Deutsche eben grundsätzlich keine Unterhaltung - insbesondere Serien sind hier alle durch die Bank weg gnadenlos SCHLECHT - dafür habt Ihr da drüben HBO - wofür ich Euch echt beneide!
LGT
Sorry, da hab ich mich wie gewoehnlich wieder unklar gemacht.
Mit .. "Ich kann ja un/gluecklicher Weise, nicht mal von dem 'Glueck gebrauch machen, welches mir zur Verfuegung steht." .. meinte ich eigentlich, dass ich 'diesen rhetorisch/choreogaphischen Krueppeln kaum zuhoeren kann, despite der gegebenen Moeglichkeiten.
Daraus 'erklaert/identifiziert sich das heutige deutsche Schaf, welches auch noch denjenigen folgt, die mich audio/video gerade mal noch anwidern.
Und mein eigener Eindruck ueber den Deutschen.
Gruss
J.
Ach sooooooooooo.
Verstehe.
Ungefährlich ist es natürlich nicht sich CDU-Minister einfach so ungeschützt im O-Ton reinzutun. Mit Magengeschwüren und Brechdurchfall muß man da schon mindestens rechnen...
LG
T
Die fristlose Kündigung der Kassiererin wurde in zwei Instanzen für rechtens erklärt. Laut repräsentativer Emnid-Umfrage empfinden 2/3 der Bevölkerung das Urteil als ungerecht. Deshalb führen Politiker der Volksparteien den Fall auch immer wieder in Wahlkampf- und Sonntagsreden an, um volksnähe zu demonstrieren. Dabei könnten sie als Gesetzgeber ja was dafür tun, dass diese Jahrzehnte alte Rechtsprechung sich ändert. Per Gesetz.
Das Komitee "Solidarität mit Emmely" hat deswegen eine Petition beim Bundestag eingereicht, damit der sich mal mit dem Thema beschäftigt und die Damen und Herren, die dieses Jahr wieder gewählt werden wollen, zeigen können was sie tun, damit Volkes Wille sich durchsetzt. Das Spiel heißt schließlich Demokratie. Infos unter: http://1euro30.de
Lieber schlupp; danke für die weiterführenden Informationen!
LG
Tammox
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