Donnerstag, 26. März 2009
Moral beiderseits des Atlantiks.
Der Unterschied zwischen der amerikanischen und der deutschen Sicht auf Reichtum wird gerne am Beispiel von Luxusautos beschrieben.
Stellt man seinen 100.000 €-Luxusschlitten in einer beliebigen Gegend ab, bleiben die Amerikaner stehen, um das Auto zu bewundern. Wer sich so eine Limousine nicht leisten kann, bewundert den Besitzer dafür, daß er sich so etwas leisten kann und strengt sich umso mehr an, selbst auch mal so einen 100.000-€-Auto zu besitzen.
In Deutschland geht die Szene so, daß diejenigen, die sich so ein Auto nicht leisten können, erbost darüber sind, daß jemand anders so viel Geld hat und deswegen den Lack zerkratzten.
In Deutschland spricht man nicht über Geld. Man schämt sich für seinen Reichtum und gibt sich nach außen ärmer als man ist. Das führt auch zu der im internationalen Vergleich enormen Sparquote - Geld soll nicht auffallen und wird verschämt gehortet.
In Amerika spricht man gerne über Geld. Man zeigt seinen Reichtum so gut man kann und nimmt hohe Kredite und Schulden in Kauf, damit man nach außen als wohlhabend auffällt. Wer reich ist, wird dafür bewundert.
Diese Unterschiede betrafen auch und vor allem die Manager-Entlohnung.
Mit sabberndem Blicke guckte man auf die Michael Eisners im Westen.
Der Disney-Chef fing 1984 seinen Posten mit einem Grundgehalt von 57 Millionen Dollar im Jahr an und steigerte in den 90ern sein Jahres-Salär (incl Aktienoptionen) auf bis zu EINE MILLIARDE DOLLAR.
Da hatten die deutschen Manager ihr Vorbild gefunden und pochten bei jeder Gelegenheit auf internationale Größenordnungen.
„International“ bedeutet im Manager-Sprech allerdings „Amerikanisch“ und nicht etwa „Japanisch“.
Daß die international erfolgreichsten Automobil-Manager, nämlich die Vorstands-Mitglieder von Toyota mit etwa ZEHN Prozent des Gehalts ihrer Kollegen von Daimler-Benz auskommen, wird gerne unter den Tisch gekehrt.
Offenbar ist die Effizienz nicht immer an die Höhe des Gehalts gekoppelt, wie das Beispiel der höchstbezahlten Automanager der Welt - jenen von GM - zeigt.
In Amerika scheint es inzwischen Anzeichen dafür zu geben, daß sich die Rekordjagd bei den Managergehältern abgekühlt hat.
Ihnen ist schlicht und ergreifend die moralische Unterstützung abhanden gekommen.
Hatten sich die Wallstreetbosse noch 2008 von den $ 700.000.000.000 Finanzhilfen der Bush-Regierung flugs satte zehn Prozent davon, immerhin 70 Milliarden Dollar als Boni und Gehälter selbst ausgezahlt, ist unter Obama nun offenbar Schluß mit lustig.
Das mußten die AIG-Manager soeben bitter lernen.
AIG hatte Anfang März bekanntgegeben, am Ende des vergangenen Jahres den größten Verlust der US-Wirtschaftsgeschichte gemacht zu haben. Das Unternehmen verlor im vierten Quartal 2008 rund 61,7 Milliarden Dollar (rund 49 Milliarden Euro).
Für das gesamte vergangene Jahr beläuft sich der Verlust auf knapp 100 Milliarden Dollar.
Der weltgrößte Versicherer gilt aber als derart systemisch, daß die Regierung den Konzern mit Steuergeldern in Höhe von etwa 180 Milliarden Dollar vor der Pleite bewahrte.
Von diesen 180 Milliarden Dollar hatten sich die AIG-Manager noch im März 2009 ordentlich was als Boni und Erfolgsprämien selbst zugesprochen - 165 Millionen Dollar.
Die AIG-Bilanz 2008 als extra zu bezahlende Erfolgsgeschichte zu verkaufen, ging allerdings selbst im Land der unbegrenzten Möglichkeiten gründlich schief.
Obama schäumte, Dodd mäanderte und Geithner war angezählt.
Man höre und staune - diese Woche rückten die reuigen Raffkes einen Teil ihrer Extra-Millionen wieder raus.
Neun der zehn Manager mit den höchsten Zulagen hätten sich zur Rückzahlung bereit erklärt, von den Top 20 wollten 15 ihre Boni nicht behalten, teilte der New Yorker Staatsanwalt Andrew Cuomo mit. Nach seinen Schätzungen entspricht dies einem Betrag von 50 Millionen Dollar. Die Zeitung hatte zuvor berichtet, vor allem Manager aus der Sparte für Finanzprodukte wollten auf umstrittene Boni in Höhe von 30 Millionen Euro verzichten.
Die Sparte gilt als hauptverantwortlich für die hohen Verluste des einstmals weltgrößten Versicherungskonzerns.
Zeit für einen Blick nach Osten.
Die AIG beschäftigt auch in Europa Topmanager.
Europäische Manager wehren sich erbittert gegen die geforderte Rückzahlung ihrer umstrittenen Boni. Ein Top-Manager bezeichnete Kreisen zufolge die Forderungen aus den USA als Erpressung. Es gebe keinen moralischen Grund, das Geld zurückzuzahlen, sagte ein AIG-Mitarbeiter in London, der selbst Prämien erhalten hat.
Ach was?
Konzern in die Superpleite geritten, den amerikanischen Staat quasi dazu gezwungen mit $ 180.000.000.000 einzuspringen und im März 2009 kann man immer noch „keinen moralischen Grund“ zurück zu zahlen?
Herzlichen Glückwunsch - die Michael Eisner-Lektion hat man hier aber gut gelernt, während in den USA offensichtlich der pure Sozialismus ausgebrochen ist.
Stellt man seinen 100.000 €-Luxusschlitten in einer beliebigen Gegend ab, bleiben die Amerikaner stehen, um das Auto zu bewundern. Wer sich so eine Limousine nicht leisten kann, bewundert den Besitzer dafür, daß er sich so etwas leisten kann und strengt sich umso mehr an, selbst auch mal so einen 100.000-€-Auto zu besitzen.
In Deutschland geht die Szene so, daß diejenigen, die sich so ein Auto nicht leisten können, erbost darüber sind, daß jemand anders so viel Geld hat und deswegen den Lack zerkratzten.
In Deutschland spricht man nicht über Geld. Man schämt sich für seinen Reichtum und gibt sich nach außen ärmer als man ist. Das führt auch zu der im internationalen Vergleich enormen Sparquote - Geld soll nicht auffallen und wird verschämt gehortet.
In Amerika spricht man gerne über Geld. Man zeigt seinen Reichtum so gut man kann und nimmt hohe Kredite und Schulden in Kauf, damit man nach außen als wohlhabend auffällt. Wer reich ist, wird dafür bewundert.
Diese Unterschiede betrafen auch und vor allem die Manager-Entlohnung.
Mit sabberndem Blicke guckte man auf die Michael Eisners im Westen.
Der Disney-Chef fing 1984 seinen Posten mit einem Grundgehalt von 57 Millionen Dollar im Jahr an und steigerte in den 90ern sein Jahres-Salär (incl Aktienoptionen) auf bis zu EINE MILLIARDE DOLLAR.
Da hatten die deutschen Manager ihr Vorbild gefunden und pochten bei jeder Gelegenheit auf internationale Größenordnungen.
„International“ bedeutet im Manager-Sprech allerdings „Amerikanisch“ und nicht etwa „Japanisch“.
Daß die international erfolgreichsten Automobil-Manager, nämlich die Vorstands-Mitglieder von Toyota mit etwa ZEHN Prozent des Gehalts ihrer Kollegen von Daimler-Benz auskommen, wird gerne unter den Tisch gekehrt.
Offenbar ist die Effizienz nicht immer an die Höhe des Gehalts gekoppelt, wie das Beispiel der höchstbezahlten Automanager der Welt - jenen von GM - zeigt.
In Amerika scheint es inzwischen Anzeichen dafür zu geben, daß sich die Rekordjagd bei den Managergehältern abgekühlt hat.
Ihnen ist schlicht und ergreifend die moralische Unterstützung abhanden gekommen.
Hatten sich die Wallstreetbosse noch 2008 von den $ 700.000.000.000 Finanzhilfen der Bush-Regierung flugs satte zehn Prozent davon, immerhin 70 Milliarden Dollar als Boni und Gehälter selbst ausgezahlt, ist unter Obama nun offenbar Schluß mit lustig.
Das mußten die AIG-Manager soeben bitter lernen.
AIG hatte Anfang März bekanntgegeben, am Ende des vergangenen Jahres den größten Verlust der US-Wirtschaftsgeschichte gemacht zu haben. Das Unternehmen verlor im vierten Quartal 2008 rund 61,7 Milliarden Dollar (rund 49 Milliarden Euro).
Für das gesamte vergangene Jahr beläuft sich der Verlust auf knapp 100 Milliarden Dollar.
Der weltgrößte Versicherer gilt aber als derart systemisch, daß die Regierung den Konzern mit Steuergeldern in Höhe von etwa 180 Milliarden Dollar vor der Pleite bewahrte.
Von diesen 180 Milliarden Dollar hatten sich die AIG-Manager noch im März 2009 ordentlich was als Boni und Erfolgsprämien selbst zugesprochen - 165 Millionen Dollar.
Die AIG-Bilanz 2008 als extra zu bezahlende Erfolgsgeschichte zu verkaufen, ging allerdings selbst im Land der unbegrenzten Möglichkeiten gründlich schief.
Obama schäumte, Dodd mäanderte und Geithner war angezählt.
Man höre und staune - diese Woche rückten die reuigen Raffkes einen Teil ihrer Extra-Millionen wieder raus.
Neun der zehn Manager mit den höchsten Zulagen hätten sich zur Rückzahlung bereit erklärt, von den Top 20 wollten 15 ihre Boni nicht behalten, teilte der New Yorker Staatsanwalt Andrew Cuomo mit. Nach seinen Schätzungen entspricht dies einem Betrag von 50 Millionen Dollar. Die Zeitung hatte zuvor berichtet, vor allem Manager aus der Sparte für Finanzprodukte wollten auf umstrittene Boni in Höhe von 30 Millionen Euro verzichten.
Die Sparte gilt als hauptverantwortlich für die hohen Verluste des einstmals weltgrößten Versicherungskonzerns.
Zeit für einen Blick nach Osten.
Die AIG beschäftigt auch in Europa Topmanager.
Europäische Manager wehren sich erbittert gegen die geforderte Rückzahlung ihrer umstrittenen Boni. Ein Top-Manager bezeichnete Kreisen zufolge die Forderungen aus den USA als Erpressung. Es gebe keinen moralischen Grund, das Geld zurückzuzahlen, sagte ein AIG-Mitarbeiter in London, der selbst Prämien erhalten hat.
Ach was?
Konzern in die Superpleite geritten, den amerikanischen Staat quasi dazu gezwungen mit $ 180.000.000.000 einzuspringen und im März 2009 kann man immer noch „keinen moralischen Grund“ zurück zu zahlen?
Herzlichen Glückwunsch - die Michael Eisner-Lektion hat man hier aber gut gelernt, während in den USA offensichtlich der pure Sozialismus ausgebrochen ist.
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6 Kommentare:
Hi Tammox,
ich sehe das ähnlich, auch mir tun die Manager leid, welche völlig zu unrecht an den Pranger gestellt werden. Es ist doch wohl die Wirtschaftskrise schuld, dass die Unternehmen nicht von selber gut laufen. Ist es nicht genug, dass ein Manager manchmal im Unternehmen vorbeischaut?
Soll man das überschüssige Geld, welches das Unternehmen irgendwo herbekommt (Fördermittel, Anlagenverkauf, neue Bankschulden ...) vielleicht auch noch sinnvoll investieren?
Nein, man erhöht die Gehälter und zahlt sich Boni aus. Vielleicht kann man auch noch ein paar Euros bei den Putzfrauen einsparen?
Wenn Du mich fragst, dann gehören diese Verbrecher alle guillotiniert, denn diese Manager, die so etwas veranstalten sind hochgradig kriminell.
Alle sollten sie Kotau machen müssen und dann wäre ein Job-Rotation angebracht. Soll dieser Abschaum mal bei der Müllabfuhr, Strassen- und Kanalreinigung arbeiten. Für eine höherwertige Arbeit sind sie meiner Ansicht nach aufgrund von moralischen Defiziten nicht zu gebrauchen.
Kann man das nicht endlich so machen?
Bloss auf keine Fall die Manager in zur Müllabfuhr, Straßen- oder Kanalreinigung! Wir sind darauf angewiesen, dass diese Dinge funktionieren. Wenn diese leute mit hohlhirniger Gier schon divere Unternehmen, WIrtschaftszweige und scheinbar auch komplette Volkswirtschaften ruiniert haben will ich nicht auch noch, dass wir, weil diese leute etwas kaputt gemacht haben (und das geht mit genügend Inkompetenz) dass wir zusätzlich auch noch in unserem Müll und unseren Fäkalien ersticken.
HI WLN / OC;
Ich denke mal, daß es gerade schon wieder einen Rollback gibt.
Sogar die eher linksliberale SZ kommt heute mit einem Leitkommentar
Verdammnis der Anzugträger
Kritik an Bonuszahlungen
Ein Kommentar von Marc Beise
Banker und Manager am Pranger: Die Spitzenkräfte der deutschen Wirtschaft müssen massiv Kritik einstecken - das ist unfair und unklug.
http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/512/463124/text/
Man soll die armen Manager nicht all so kritisieren! Mir kommen auch schon die Tränen.
(Dabei mag ich Marc Beise wirklich gerne - mal ganz ohne Ironie - von den Wirtschaftsjournalisten ist er noch einer der Besten!)
Das ist eine durchaus mehrheitsfähige Meinung in Deutschland, wie ich glaube.
Denn schließlich sind demoskopisch nicht die LINKEn auf dem Höhenflug (wie man meinen sollte), sondern die Heuschrecken-Partei FDP, die sich selbst „die Partei der besserverdienenden“ nennt, kommt auf nie da gewesene Zustimmungsraten.
Die FDP, die jetzt schon von „Reprivatisierungskommissionen“ fabuliert und findet, daß der Staat keineswegs auch nur das kleinste Fitzelchen Einfluss auf die HRE haben darf.
Der Staat ist nach FDP-Ansicht nur dazu da die Verluste zu vergesellschaften - im Fall HRE schon über 100 MILLIARDEN Euro.
Mit ganzer Kraft setzt sich Westerwelle nun dafür ein, daß weiterhin nur die Bankmanager das Sagen haben und daß nur sie abkassieren, wenn es wieder Gewinne gibt.
Und den Typ wollen 18 % der Deutschen wählen.
Für Deinen Guillotine-Plan wirst Du also wohl keine Mehrheit finden und was Deinen zweiten Vorschlag betrifft - da muß ich OBERCLOWN recht geben:
Wir können uns in diesem Land nun wirklich nicht leisten, daß die Kanalreinigung und Müllabfuhr total ruiniert wird!
Ich mag meine saubere Stadt so wie sie ist.
Das sind viel zu anspruchsvolle Jobs, als daß sie so ein Millionen-Honorar-Berater zufriedenstellend ausführen könnte!
LG
Tammox
Liebe Freunde,
auch Manager sind Menschen und somit haben sie Rechte und Pflichten in der Gesellschaft.
Ich fange mal umgekehrt mit den Pflichten an;
1. Da wäre mal die Pflicht auf eine moralisch einwandfreie Arbeitsleistung.
2. Die Pflicht überhaupt etwas zu arbeiten und nicht nur zu kassieren.
3. Die Sorgfaltspflicht gegenüber der Allgemeinheit und den Mitarbeitern.
4. Fleiß, Redlichkeit, planvolles Handeln, Steuern ordnungsgemäß abzuführen
usw.
Bekanntlich wurden und werden die oben genannten Pflichten von den Managern/Unternehmern/Politikern/Funktionären/höheren Beamten nicht erfüllt (mit wenigen Ausnahmen).
Deshalb bleibe ich bei meinem Vorschlag auf Job-Rotation.
Diese Leute taugen nicht für verantwortungsvolle Tätigkeiten.
Nun gibt es jedoch das Recht und gleichzeitig die Pflicht, dass jeder am Gemeinwohl seinen Beitrag zu leisten hat.
Zum einen wäre es mal richtig, denen das gestohlene Geld wieder abzunehmen und zum anderen sollen sie richtig Arbeiten müssen.
Schluss mit den Vergnügungen - richtige Arbeit sollte ihnen gelehrt werden, selbstverständlich unter der Anleitung von erfahrenen Müllmännern, Strassenkehrern und Kanalarbeitern. Nix mit Chef spielen.
Wenn die SZ schreibt, dass man bereits wieder nicht mehr böse auf diese Schmarotzer sein sollte, dann ist das kontraproduktiv. Meiner Ansicht nach, kann man gegen diese Zustände nur etwas ausrichtigen, wenn man zumindest verbal nicht aufgibt.
Die Gesetze sind auch völlig daneben, wenn die Richter und Staatsanwälte nicht gegen diese Räuber vorgehen können, denn etwas anderes sind sie nicht.
Die Zeitungen möchten ihre besten Kunden natürlich nicht verlieren... deshalb dieser Eiertanz.
Ich möchte Schwielen an den Händen der Manager sehen und der Dreck soll sich nicht mehr abwaschen lassen.
Ich denke jetzt an das Märchen der Gebrüder Grimm "Frau Holle", bei welchem bekanntlich gute Eigenschaften belohnt und schlechte mit Pech vergolten werden.
Alles sehr einfach. Man kann diese Weisheiten bereits aus alten Märchen entnehmen.
Das problem ist aber, dass man bei der Abwasserentsorgung nicht der Chef zu sein braucht, um das ganze irreparabel zu schädigen. Als jemand, der Beruflich einmal an eine Kläranlage vermietet war kann ich sagen es gab schon fälle, wo schon neulinge in der anlernphase wirklich schaden angerichtet haben.
Mit den fernwartungsdingern, die auf Kläranlagen laufen kann man schlimme dinge anrichten (im extremsten Fall die komplette anlage sprengen) wenn man nur den falschen Knopf drückt.
Und auch die Annekdote vom Kanalreinigerlehring, der auch einmal das Reinigungsgerät bedienen durfte udn das Ding im Kanal verkantet hat. Deswegen war das Reinigungsgerät dann hin. Und das Rohr verstopft. nachdem das havarierte Maschinchen und der Stau beseitigt waren hat man dann feststellen können, dass Verkantung und/oder Stau das Rohr beschädigt hatten. Das musste dann ausgetauscht werden. Und die Kanalisation kann man nicht so wirklich einfach abschalten. Und wenn man da im laufenden Betrieb repariert ist das nicht schön, aber in solchen Fällen nötig, wenn man größere ökologischen und/oder hygienische Katastrophen verhindern will. Katastrophe ist nicht übertrieben deswegen kriegt eine Kläranlage auch richtig Ärger mit den zuständigen Behörden, wenn der sog. Fremdwasserwert zu hoch ist.
Und derartige Schäden lassen sich in dem Geschäft auf praktisch jedem Arbeitsplatz anrichten. Da möchte ich keine Laien haben, die in dem was sie gelernt haben schon Katastrophen anrichten.
P. S. die richtig harten Jungs essen die Tomaten aus den Trockenbeeten.
Also WLN, Du machst hier immer noch den groben Fehler, daß Du meinst, daß für Manager und Politiker dieselben Maßstäbe gelten würden, wie für normale Menschen!
Morgen erscheint der neue VORWÄRTS (April-Ausgabe) - der hat ein - zwar leicht polemisches - aber auch treffendes Titelbild.
Darauf sieht man Zumwinkel und „Emmely“ unter der Überschrift „Mit Zweierlei Maß“:
Barbara E., besser bekannt als die Kassiererin „Emmely“, hatte angeblich Pfandbons im Wert von 1,30 geklaut. Schon der bloße Verdacht reichte aus, um ihr nach 31 Jahren tadelloser Arbeit zu kündigen - gerichtlich bestätigt. Nun lebt sie von Hartz IV.
Zumwinkel hat eine Million Steuern hinterzogen. Er wurde auch zur Rechenschaft gezogen INDEM ER SICH SEINE 20 Millionen-Pension auszahlen ließ und sich zum Lotterleben auf sein Schloß zurück zog.
Ich hätte gerne noch Dieter Althaus daneben gesehen:
Er hat bewiesenermaßen eine Frau fahrlässig getötet und ist nun vorbestraft.
Schadet nicht seinem Job als Ministerpräsident. Den darf er weiter machen und bekommt noch den roten Teppich von der BILD ausgelegt.
Emmely ist ihren Job hingegen los - der Vorwurf der Unterschlagung eines Pfandbons von 1,30 wert wiegt wohl schwerer als ein Menschleben, das Althaus ausgelöscht hat!
Ach ja - heute gab es auch ein Politbarometer - die Merkel ist beliebter denn je; die CDU hat kein einziges Prozent verloren.
Was soll man also machen - die Wähler wollen offensichtlich diese Verhältnisse. Sie wollen die Partei, die Manager schützt!
Man könnte ja auch anders wählen.
Aber das machen die Deutschen eben nicht.
Oberclown - ich fürchte, daß Du Recht hast. So ein HRE-Manager ist eine Gefahr für die Allgemeinheit im jeden Job.
Daher würde ich vorschlagen ihn nicht direkt arbeiten zu lassen, sondern lieber AN IHM arbeiten zu lassen.
Ich denke da an Versuche mit neuen Pharmaka, als Crash Test Dummy, oder als Übungsobjekt für Anatomiestudenten. …
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