Mittwoch, 31. März 2010
praktische Moral
Neues aus der Hardcore-Troika Mixa, Müller, Meisner.
Bevor der Irre von Augsburg 1996 Bischof wurde, hat er in 21 Jahren als Stadtpfarrer von Schrobenhausen leider nicht nur verschroben agiert.
Vor allem war Mixa ein Sadist, der regelmäßig und brutal die armen Insassen des Kinder- und Jugendhilfezentrum St. Josef in Schrobenhausen verprügelte.
Die Rede ist nicht von cholerischen Attacken à la Georg Ratzinger, der abrupt austickte, Stühle auf die Kinder warf und sich dabei so aufregte, daß er sogar sein Gebiss raus schleuderte.
Mixa ging systematisch und kühl vor, er wurde extra zum Bestrafen gerufen, schlug dann aber unerbittlich zu: Faustschläge, Boxhiebe und natürlich Prügel mit Hilfsmitteln wie Teppichklopfern, Kochlöffeln und Stöcken.
Während er die Kleinen grün und blau schlug, pöbelte er auch noch auf sie ein:
"Kind Gottes, nimm diese Strafe", oder: "In dir ist der Satan, den werde ich dir schon austreiben."
Da ist sie wieder die kirchliche Perfidie - das Opfer wird zum Täter umfunktioniert.
Den Kindern wurde eingetrichtert, daß sie selbst Schuld wären und die armen Priester durch ihre Bosheit zum Prügeln zwängen.
So argumentierte auch der nette katholischen Priester Lawrence Murphy, der von 1950 bis 1974 in einer bekannten Schule für gehörlose Kinder mindestens 200 gehörlose Jungs sexuell misshandelt.
Der von der Ratzinger-Glaubenskongregation Protegierte wartete auch mit der besonderen kirchlichen Perfidie auf - Schuld waren natürlich die kleinen, behinderten Kinder.
Die Jungs sollten ihm sexuelle Kontakte zu Gleichaltrigen beichten. Dann fing er an, sie zu berühren, befriedigte sie und sich mit der Hand. Murphy bedrängte die Schüler, ihm Namen von anderen kleinen Sündern zu nennen. Dann ging er nachts an deren Bett. Er brauchte nicht leise zu sein. Die Jungen waren ja gehörlos.
[…] Eine beauftragte Gutachterin stellt 1993 bei Murphy keinerlei Unrechtsbewusstsein fest. Der Priester erklärt ihr, er habe die Sünden der Jugendlichen quasi auf sich genommen. Wenn er mit den Jungen einmal pro Woche "spiele", dann seien ihre Bedürfnisse gestillt, und sie würden nicht mehr miteinander Sex haben: "Ich spürte, ob sie es mögen oder nicht. Sie stießen mich ja nicht weg, also mochten sie es." Danach habe er immer gebetet und sei beichten gegangen.
(SPIEGEL)
Auch nach Dekaden des fortgesetzten sexuellen Mißbrauchs ließ Murphy keine Reue erkennen.
Er wurde nie behelligt und am Ende in vollen Ehren im Priestergewand beerdigt - obwohl sogar drei Bischöfe ausführlich den Fall nach Rom meldeten.
So ist das mit den Moralisten. In der Öffentlichkeit das große Wort führen und hinter verschlossenen Türen dann so richtig die Sau rauslassen.
Psychologisch ist das Phänomen inzwischen dokumentiert.
So sind es stets Christen, die in Umfragen wohlwollender gegenüber Folter, Kriegshandlungen, Todesstrafe und Kinder verprügeln sind.
Sie fühlen sich a priori moralisch so überlegen, daß bei Gewalt gegenüber anderen unempfindlicher sind.
Deswegen sind es die konservativen GOP-Politiker, die reihenweise mit Sexaffären auffallen.
Sie sind davon überzeugt moralisch so überlegen zu sein, daß sie es sich selbst eher leisten können auch mal zu sündigen.
Der Grundgedanke ist derselbe, wenn man sich sagt „ach, ich muß jetzt nicht auch noch den Müll rausbringen, ich habe ja schon den Abwasch gemacht“.
Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun, aber man macht sich selbst vor, daß man ob der einen guten Tat, respektive ob des enorm moralischen Auftretens in der Öffentlichkeit, bei einer anderen Sache um so eher mal Fünfe gerade sein lassen kann.
Vorsicht also bei Geistlichen, die auf ihre moralische Überlegenheit pochen.
Ich plädiere an dieser Stelle für deutlich verschärfte Jugendschutzbestimmungen.
Kirchen sollten für unter 18-Jährige grundsätzlich nicht erlaubt sein, christliche Einrichtungen müssen für Kinder ohne Begleitung eines erziehungsberechtigten Erwachsenen TABU sein.
Konsequenter ist allerdings ein Weg, der erfolgreich in Hamburg gegangen wird.
Hier sind dann doch genügend Menschen schlau genug, daß die Kirchengemeinden peu à peu verwaisen und daher die Gebäude mangels Gläubiger anderen Zwecken zugänglich gemacht werden.
Beispiel Hamburg-Eimsbüttel, Kirche St. Stephanus an der Lutterothstraße.
Hier schritt die Hamburger Bischöfin Jepsen im Jahr 2005 zur finalen Tat: Am Palmsonntag „entwidmete“ (Cooles Wort - das kannte ich bisher noch gar nicht) das Gebäude und schleppte Altar, Bibel und Kreuz in einer Prozession in die nahe gelegene Apostelkirche.
Verkauft wurde die Kirche dann an den Immobilienkaufmann Torsten Reim (40), der eine Million Euro in die Renovierung steckte und morgen ein peppiges Café und omnipotentes Veranstaltungszentrum eröffnet.
Wenn man erst mal das ganze Christliche Zeugs raus schafft, die bibelschwere Atmosphäre beseitigt und die gläubigophoben unbequemen Holzbänke auf den Müll wirft, kann man viel mit so einem Ex-Gotteshaus anstellen.
Heute hat Torsten Reim im ehemaligen Kirchenschiff einen Tresen installiert, eine Vitrine für Kuchen und eine Eistruhe aufgestellt. Wo früher der Altar war, steht heute ein antiker Sekretär mit einem Laptop. Vor dem goldenen Mosaik, das noch an der Stirnseite prangt, kann eine 25 Quadratmeter große Leinwand heruntergelassen werden. Zwei Tageslichtbeamer versprechen beste Bildqualität auch an sonnigen Tagen. Hochwertige Lautsprecher sorgen für glasklaren Rundum-Sound. In der Kirche selbst, draußen und sogar auf den Toiletten. "Hier könnte man sich sicherlich auch gut die Fußball-WM anschauen", glaubt Reim. Er hat an alles gedacht. Nicht ein kleines Detail wird dem Zufall überlassen.
(Abla)
Insgesamt sieben Kirchen hat die Hamburger Bischöfin seit 2000 ENTWIDMED.
(Ich wußte ja, daß sie unter den deutschen Bischöfen noch eine der nettesten ist)
Gut hat sie das gemacht!
Man muß auch mal eine Bischöfin loben - da breche ich mir keinen Zacken aus der Krone.
Immer weiter so Frau Jepsen.
166 Kirchen hat „Nordelbien“ noch - da ist noch einiges zu entwidmen.
Außerdem sind bisher nicht alle neuen Ideen so richtig prickelnd:
Die Osterkirche in Langenfelde wurde zur Kunstakademie, die Bethlehem-Kirche in Eimsbüttel soll bald zur Kita werden. Besonders hart hat es die mehr als 100 Jahre alte Heiligengeistkirche in Barmbek getroffen: Sie musste 2008 teilweise abgerissen werden - heute befinden sich Wohnungen auf dem Gelände. Genauso ist es der Laurentius-Kapelle in Hohenfelde ergangen. Die Zukunft der Rimbert-Kirche in Billstedt ist noch offen, St. Johannes in Volksdorf wurde ebenfalls zur Kita.
(HH Abla)
Da muß noch mehr Phantasie her. Ich stelle mir vor, daß der Petersdom in Rom einen guten Techno-Tempel abgäbe.
Mit ein paar besseren Drogen als dem öden althergebrachten Weihrauch, der dort immer noch massenhaft verkokelt wird, kann man ja heute keine Kids mehr hinterm Ofen her holen - das bißchen THC, das so ein brennendes Handtäschchen pro Stunde freisetzt, bringt es doch nicht mehr.
Die Sixtinische Kapelle könnte dann eine super Chill-Out-Area abgeben.
Ich stelle mir darin große plüschige Sofalandschaften, wie in modernen Planetarien vor, so daß man relaxed Michelangelos Deckenpornos anglotzen kann, während man dazu nett isländische Sphärenklänge eingespielt bekommt.
Dienstag, 30. März 2010
Moralisch prädestiniert???
Nein, ich weiß ja, das darf man nicht tun.
Dennoch reizte es mich am 21.03. 2010 mal in die Anne-Will-Sendung zu gucken.
Ging es doch diesmal um Westerwelle, den immerhin bisher häufigsten Gast der Sonntäglichen Plapperrunde der Sinnlosigkeit.
Um es vorweg zu nehmen; nein, es lohnte sich natürlich nicht sich den Tort anzutun.
Prinz Solms findet Guido ganz toll, alle Vorwürfe gegen ihn wären reine Verleumdung, die ein Heterosexueller nicht erdulden müsse.
Der ewige Rechtsaußen Roger Köppel konnte die ganze Debatte nicht verstehen, da Westerwelle doch völlig Recht hätte.
Jeder spielte seine Rolle, Überraschungen Fehlanzeige.
Ein kleines Detail ist mir aufgefallen, über das rein gar nichts geschrieben wurde, das aber ein Indiz für den Umgang mit Religionen in Deutschland ist.
Als Frau Will die Grüne Katrin Göring-Eckardt in die Runde integrierte, stellte sie ihre Frage nicht etwa an die Politikerin, sondern bat sie um eine moralische Einschätzung (09:50 - 10:00):
Niemand hatte etwas an der Fragestellung auszusetzen.
Immer noch erscheint es offenbar als selbstverständlich, daß die Repräsentanten des deutschen Kirchismus über ganz besondere Moral-Kompetenzen verfügen.
Wir sprechen von einer Organisation, die eine maßgebliche Stütze Hitlers war, nach 1945 die Nazi-Schergen vor der alliierten Justiz nach Südamerika in Sicherheit brachte, in den folgenden Dekaden Hundertausende Kinder in ihren Heimen systematisch ausbeutete und verprügelte und uns bis in die jüngste Zeit mit Meldungen über Kinderporno-downloadende Priester versorgt.
Was muß eigentlich noch passieren, bis man die Predigerkaste mal von ihrem hohen Ross herunter holt?
Es genügt doch vollends, wenn sie in ihren Kirchen auf den hohen Kanzeln stehen und ihren Vereinsmitgliedern Predigten halten.
Die gebührenfinanzierte Frau Will muß sich dem aber nicht anschließen.
Wenn irgendwo „Kirche“ draufsteht, wird von politischer und journalistischer Seite nach wie vor konnotiert „Das sind die Guten“.
Dabei wäre gerade dann besondere Skepsis angebracht.
Skydaddy zeigt heute eins dieser Beispiele.
Die ultrafundamentalistische evangelikale JesusHouse-Veranstaltung darf am 23. April im Bundespresseamt in Berlin die “JesusHouse Preview” abhalten und Werbevideos vor Bundesadlerkulisse produzieren.
Beispiel "Christival 2008" in Bremen, das vom 30. April bis 4. Mai zum fünften Mal ausgerichtet wurde und auf junge Christen aus aller Welt zielte.
Unter dem Dach versammelten sich schauderhafte Hassprediger, die alles dafür tun Schwule und Lesben in den Selbstmord zu treiben, indem sie sie als schlimme Sünder brandmarken.
Hochgradiger hanebüchener Unsinn mit dem Segen der damaligen CDU-Bundesministerin von der Leyen. Sie übernahm die Schirmherrschaft und ließ gleich mal 250.000 Euro aus dem Steuertopf zuschießen.
Schwule in allen Parteien und Verbänden konnten nur mit dem Kopf schütteln. So schrieb beispielsweise queer.de über die im Rahmen des „Christival 08“ angebotenen Kurse:
"Viele Menschen leiden unter ihren homosexuellen Neigungen", heißt es dabei in der Seminarbeschreibung. Den Veranstaltern geht es "um Ursachen und konstruktive Wege heraus aus homosexuellen Empfindungen". Diese als "Ex-Gay-Bewegung" bezeichneten "Heilungs"-Ansatz kommt aus den USA. Dort werden bereits Camps zur Umpolung von Schwulen und Lesben angeboten. Kritiker beklagen, dass derlei Aktivitäten Jugendliche in den Selbstmord trieben.
Ich kann nur sagen: Auch im Jahr 2010 ist Vorsicht geboten, wenn sich Organisationen, Vereine, Gruppen mit dem Attribut „Christlich“ schmücken.
Der Glaube ist der Feind des Denkens.
Hier hat die Ratio ein Ende.
Wer sich auf Göttliche Eingebungen beruft, ist letztendlich in Opposition zu unseren staatlichen Regeln.
Die Bibel steht in Widerspruch zu Menschenrechten, Antidiskriminierungsverbot und Strafrecht.
Wie Katholiken (Hitler, Mussolini, Franco, Tiso, Ante Pavelic) oder Evangelikale (George W. Bush, Cheney) Politik machen, ist nicht gerade ein leuchtendes Vorbild.
Dann war da noch die "Hutaree"-Zelle.
Acht der neun mutmaßlichen Kriminellen wurden am Wochenende bei Großrazzien in den Bundesstaaten Michigan, Ohio und Indiana gefasst. Anführer der Gruppe soll David Brian Stone gewesen sein, der "Captain Hutaree" genannt wurde. Einer seiner Söhne ist noch flüchtig.
(Spon)
Sie alle sind 100%ige Christen, die eben aus ihrer Biblischen Überzeugung heraus planten die USA mit Anschlägen, Morden und Attentaten zu überziehen.
Ihre Rechtfertigung:
„Jesus wollte, dass wir bereit sind, um uns mit dem Schwert zu verteidigen und am Leben zu bleiben, indem wir Hilfsmittel benutzen."
Die Bibel, die nun zweifellos tatsächlich militante und brutale Passagen hat und einen strafenden, eifersüchtigen und rachsüchtigen Gott zeigt, taugt wie immer als Rechtfertigung.
Zurück zu der "Hutaree"-Zelle.
Über alledem steht das Motto "Preparing for the end time battles to keep the testimony of Jesus Christ alive", sie bereiten sich also vor "auf die Endzeitschlachten, um das Zeugnis Jesu Christi aufrechtzuerhalten". Die Doktrin der paramilitärischen Truppe, die sich für den Weltuntergang rüstet, ist gespickt mit Bibelzitaten, kaum ein Satz, in dem nicht das Wort christlich oder der Name Jesus vorkommt. […] Laut Chip Berlet vom Forschungsinstitut Political Research Associates gehen sie Verschwörungstheorien der Gruppe noch weiter: Die Hutaree haben seiner Meinung nach Angst vor einem die ganze Welt umfassenden Regime. Auch Europa sei eine Bedrohung, zeitweise vermuteten die Hutaree sogar im damaligen Hohen Repräsentanten der EU-Außenpolitik, Javier Solana, den Antichrist. Hutaree hat den satanischen Feind im eigenen Land ausgemacht, genauer: Er sitzt im Weißen Haus und heißt Barack Obama. In der US-Regierung sähen Stone und seine Leute den Antichrist, den es zu vernichten gelte, sagte Michael Barkun, Extremismusexperte der Syracuse University im Bundestaat New York, der Detroit Free Press.“
(Corinna Nohn und Oliver Das Gupta)
Neben der christlichen Hutaree-Miliz listen amerikanische Bürgerrechtsorganisationen fast 1000 weitere rechtsextreme Kampfgruppen auf.
Dazu das SPLC (The Southern Poverty Law Center is a nonprofit civil rights organization dedicated to fighting hate and bigotry, and to seeking justice for the most vulnerable members of society.)
The Southern Poverty Law Center counted 932 active hate groups in the United States in 2009. Only organizations and their chapters known to be active during 2009 are included. All hate groups have beliefs or practices that attack or malign an entire class of people, typically for their immutable characteristics. This list was compiled using hate group publications and websites, citizen and law enforcement reports, field sources and news reports. Hate group activities can include criminal acts, marches, rallies, speeches, meetings, leafleting or publishing. Websites appearing to be merely the work of a single individual, rather than the publication of a group, are not included in this list. Listing here does not imply a group advocates or engages in violence or other criminal activity.
Ihnen allen gemeinsam ist das Motto “gute (weiße!) Gläubige gegen Schwule, Linke, Farbige, Obama, Atheisten und Europa“
Neu ist das alles nicht.
Die Davidianer-Sekte (Waco 1993) und Timothy McVeigh (Oklahoma1995) lassen grüßen.
Befeuert werden diese militanten potentiellen Massenmörder von fatalen Gestalten wie Sarah Palin - jener Frau, die schon 2008 nur einen Herzinfarkt vom Oval Office entfernt schien und die jetzt erst bei den ultrachristlichen Hasspredigern der Teabagger-Bewegung richtig populär geworden ist.
Sie war Mitglied der Pfingstkirche im Örtchen Wasilla, deren Priester verkündete, Alaska werde in der kriegerischen Endzeit einer der letzten Zufluchtsorte für Gläubige sein.
Die 1000%ige Christin und derzeit heißeste Anwärterin für die Präsidentschaftskandidatur 2012 liebt es brutal und wählte jetzt auf ihrer Myspace-Seite mal wieder waffenstarrende Metaphorik:
Ähnlich auf facebook, 1.510.274 fans:
We’re ready for a fundamental transformation of Washington – no need for their desired “fundamental transformation of America.”
The Tea Party Express rolls on... can’t wait to see you all in Boston on April 14th! Focus on the goal and fight for it. If the gate is closed, go over the fence. If the fence is too high, pole vault in. If that doesn’t work, parachute in. If the other side tries to push back, your attitude should be “go for it.” Get in their faces and argue with them. (Sound familiar?!) Every possession is a battle; you’ll only win the war if you’ve picked your battles wisely. No matter how tough it gets, never retreat, instead RELOAD!
- Sarah Palin
Christin eben.
Dennoch reizte es mich am 21.03. 2010 mal in die Anne-Will-Sendung zu gucken.
Ging es doch diesmal um Westerwelle, den immerhin bisher häufigsten Gast der Sonntäglichen Plapperrunde der Sinnlosigkeit.
Um es vorweg zu nehmen; nein, es lohnte sich natürlich nicht sich den Tort anzutun.
Prinz Solms findet Guido ganz toll, alle Vorwürfe gegen ihn wären reine Verleumdung, die ein Heterosexueller nicht erdulden müsse.
Der ewige Rechtsaußen Roger Köppel konnte die ganze Debatte nicht verstehen, da Westerwelle doch völlig Recht hätte.
Jeder spielte seine Rolle, Überraschungen Fehlanzeige.
Ein kleines Detail ist mir aufgefallen, über das rein gar nichts geschrieben wurde, das aber ein Indiz für den Umgang mit Religionen in Deutschland ist.
Als Frau Will die Grüne Katrin Göring-Eckardt in die Runde integrierte, stellte sie ihre Frage nicht etwa an die Politikerin, sondern bat sie um eine moralische Einschätzung (09:50 - 10:00):
„Frau Göring-Eckardt, die Grünen empören sich sehr, führen auch moralische Gründe ins Feld. Sie sind Präses der Evangelischen Kirche, Sie sind Präses der Synode der Evangelischen Kirche, so gesehen QUASI PRÄDESTINIERT dazu uns einzuordnen, worin denn die MORALISCHE VERWERFUNG des Tuns von Guido Westerwelle liegen könnte.“
Niemand hatte etwas an der Fragestellung auszusetzen.
Immer noch erscheint es offenbar als selbstverständlich, daß die Repräsentanten des deutschen Kirchismus über ganz besondere Moral-Kompetenzen verfügen.
Wir sprechen von einer Organisation, die eine maßgebliche Stütze Hitlers war, nach 1945 die Nazi-Schergen vor der alliierten Justiz nach Südamerika in Sicherheit brachte, in den folgenden Dekaden Hundertausende Kinder in ihren Heimen systematisch ausbeutete und verprügelte und uns bis in die jüngste Zeit mit Meldungen über Kinderporno-downloadende Priester versorgt.
Was muß eigentlich noch passieren, bis man die Predigerkaste mal von ihrem hohen Ross herunter holt?
Es genügt doch vollends, wenn sie in ihren Kirchen auf den hohen Kanzeln stehen und ihren Vereinsmitgliedern Predigten halten.
Die gebührenfinanzierte Frau Will muß sich dem aber nicht anschließen.
Wenn irgendwo „Kirche“ draufsteht, wird von politischer und journalistischer Seite nach wie vor konnotiert „Das sind die Guten“.
Dabei wäre gerade dann besondere Skepsis angebracht.
Skydaddy zeigt heute eins dieser Beispiele.
Die ultrafundamentalistische evangelikale JesusHouse-Veranstaltung darf am 23. April im Bundespresseamt in Berlin die “JesusHouse Preview” abhalten und Werbevideos vor Bundesadlerkulisse produzieren.
Beispiel "Christival 2008" in Bremen, das vom 30. April bis 4. Mai zum fünften Mal ausgerichtet wurde und auf junge Christen aus aller Welt zielte.
Unter dem Dach versammelten sich schauderhafte Hassprediger, die alles dafür tun Schwule und Lesben in den Selbstmord zu treiben, indem sie sie als schlimme Sünder brandmarken.
Hochgradiger hanebüchener Unsinn mit dem Segen der damaligen CDU-Bundesministerin von der Leyen. Sie übernahm die Schirmherrschaft und ließ gleich mal 250.000 Euro aus dem Steuertopf zuschießen.
Schwule in allen Parteien und Verbänden konnten nur mit dem Kopf schütteln. So schrieb beispielsweise queer.de über die im Rahmen des „Christival 08“ angebotenen Kurse:
"Viele Menschen leiden unter ihren homosexuellen Neigungen", heißt es dabei in der Seminarbeschreibung. Den Veranstaltern geht es "um Ursachen und konstruktive Wege heraus aus homosexuellen Empfindungen". Diese als "Ex-Gay-Bewegung" bezeichneten "Heilungs"-Ansatz kommt aus den USA. Dort werden bereits Camps zur Umpolung von Schwulen und Lesben angeboten. Kritiker beklagen, dass derlei Aktivitäten Jugendliche in den Selbstmord trieben.
Ich kann nur sagen: Auch im Jahr 2010 ist Vorsicht geboten, wenn sich Organisationen, Vereine, Gruppen mit dem Attribut „Christlich“ schmücken.
Der Glaube ist der Feind des Denkens.
Hier hat die Ratio ein Ende.
Wer sich auf Göttliche Eingebungen beruft, ist letztendlich in Opposition zu unseren staatlichen Regeln.
Die Bibel steht in Widerspruch zu Menschenrechten, Antidiskriminierungsverbot und Strafrecht.
Wie Katholiken (Hitler, Mussolini, Franco, Tiso, Ante Pavelic) oder Evangelikale (George W. Bush, Cheney) Politik machen, ist nicht gerade ein leuchtendes Vorbild.
Dann war da noch die "Hutaree"-Zelle.
Acht der neun mutmaßlichen Kriminellen wurden am Wochenende bei Großrazzien in den Bundesstaaten Michigan, Ohio und Indiana gefasst. Anführer der Gruppe soll David Brian Stone gewesen sein, der "Captain Hutaree" genannt wurde. Einer seiner Söhne ist noch flüchtig.
(Spon)
Sie alle sind 100%ige Christen, die eben aus ihrer Biblischen Überzeugung heraus planten die USA mit Anschlägen, Morden und Attentaten zu überziehen.
Ihre Rechtfertigung:
„Jesus wollte, dass wir bereit sind, um uns mit dem Schwert zu verteidigen und am Leben zu bleiben, indem wir Hilfsmittel benutzen."
Die Bibel, die nun zweifellos tatsächlich militante und brutale Passagen hat und einen strafenden, eifersüchtigen und rachsüchtigen Gott zeigt, taugt wie immer als Rechtfertigung.
Zurück zu der "Hutaree"-Zelle.
Über alledem steht das Motto "Preparing for the end time battles to keep the testimony of Jesus Christ alive", sie bereiten sich also vor "auf die Endzeitschlachten, um das Zeugnis Jesu Christi aufrechtzuerhalten". Die Doktrin der paramilitärischen Truppe, die sich für den Weltuntergang rüstet, ist gespickt mit Bibelzitaten, kaum ein Satz, in dem nicht das Wort christlich oder der Name Jesus vorkommt. […] Laut Chip Berlet vom Forschungsinstitut Political Research Associates gehen sie Verschwörungstheorien der Gruppe noch weiter: Die Hutaree haben seiner Meinung nach Angst vor einem die ganze Welt umfassenden Regime. Auch Europa sei eine Bedrohung, zeitweise vermuteten die Hutaree sogar im damaligen Hohen Repräsentanten der EU-Außenpolitik, Javier Solana, den Antichrist. Hutaree hat den satanischen Feind im eigenen Land ausgemacht, genauer: Er sitzt im Weißen Haus und heißt Barack Obama. In der US-Regierung sähen Stone und seine Leute den Antichrist, den es zu vernichten gelte, sagte Michael Barkun, Extremismusexperte der Syracuse University im Bundestaat New York, der Detroit Free Press.“
(Corinna Nohn und Oliver Das Gupta)
Neben der christlichen Hutaree-Miliz listen amerikanische Bürgerrechtsorganisationen fast 1000 weitere rechtsextreme Kampfgruppen auf.
Dazu das SPLC (The Southern Poverty Law Center is a nonprofit civil rights organization dedicated to fighting hate and bigotry, and to seeking justice for the most vulnerable members of society.)
The Southern Poverty Law Center counted 932 active hate groups in the United States in 2009. Only organizations and their chapters known to be active during 2009 are included. All hate groups have beliefs or practices that attack or malign an entire class of people, typically for their immutable characteristics. This list was compiled using hate group publications and websites, citizen and law enforcement reports, field sources and news reports. Hate group activities can include criminal acts, marches, rallies, speeches, meetings, leafleting or publishing. Websites appearing to be merely the work of a single individual, rather than the publication of a group, are not included in this list. Listing here does not imply a group advocates or engages in violence or other criminal activity.
Ihnen allen gemeinsam ist das Motto “gute (weiße!) Gläubige gegen Schwule, Linke, Farbige, Obama, Atheisten und Europa“
Neu ist das alles nicht.
Die Davidianer-Sekte (Waco 1993) und Timothy McVeigh (Oklahoma1995) lassen grüßen.
Befeuert werden diese militanten potentiellen Massenmörder von fatalen Gestalten wie Sarah Palin - jener Frau, die schon 2008 nur einen Herzinfarkt vom Oval Office entfernt schien und die jetzt erst bei den ultrachristlichen Hasspredigern der Teabagger-Bewegung richtig populär geworden ist.
Sie war Mitglied der Pfingstkirche im Örtchen Wasilla, deren Priester verkündete, Alaska werde in der kriegerischen Endzeit einer der letzten Zufluchtsorte für Gläubige sein.
Die 1000%ige Christin und derzeit heißeste Anwärterin für die Präsidentschaftskandidatur 2012 liebt es brutal und wählte jetzt auf ihrer Myspace-Seite mal wieder waffenstarrende Metaphorik:
"Es ist jetzt nicht die Zeit, sich zurückzuziehen, sondern durchzuladen."
Ähnlich auf facebook, 1.510.274 fans:
We’re ready for a fundamental transformation of Washington – no need for their desired “fundamental transformation of America.”
The Tea Party Express rolls on... can’t wait to see you all in Boston on April 14th! Focus on the goal and fight for it. If the gate is closed, go over the fence. If the fence is too high, pole vault in. If that doesn’t work, parachute in. If the other side tries to push back, your attitude should be “go for it.” Get in their faces and argue with them. (Sound familiar?!) Every possession is a battle; you’ll only win the war if you’ve picked your battles wisely. No matter how tough it gets, never retreat, instead RELOAD!
- Sarah Palin
Christin eben.
Montag, 29. März 2010
Der Fisch stinkt vom Schwanze her.
Ackermann.
Daß der Name so negativ konnotiert ist, kann man dem Bischof Stefan Ackermann nicht ankreiden.
Der offizielle Mißbrauchsbeauftragte der katholischen Bischofskonferenz hat allerdings jetzt andere Sorgen.
Der 47-Jährige Bischof von Trier, wurde vor vier Jahren Weihbischof und übernahm das Bistum erst vor einem Jahr.
Und nun kommt es dicke.
Obwohl Ackermann schon über Dekaden hohe Ämter in Trier ausübt (Priesterweihe 1987, Subregens im Trier Priesterseminar 91-98, Domvikar ab 96, Regens ab 99 und „Kaplan seiner Heiligkeit ab 2005), will er erst jetzt urplötzlich erfahren haben, daß es in seinem Bistum mindestens 20 kinderfickende Priester gab.
Das Ausmaß der Fälle sei erschreckend und mache ihn persönlich sehr betroffen, sagte der Trierer Bischof Stephan Ackermann. 35 Personen hätten sich bisher per E-Mail oder Telefon gemeldet und von ihren "schmerzlichen Missbrauchserfahrungen" berichtet. Ackermann bat weitere Opfer, sich zu melden: "Wir wollen allen Hinweisen nachgehen."
(Spon)
Immerhin, im 23. Jahr „Ackermann in Trier“, nimmt sich der Bischof nun des Themas an.
Vielleicht hatte er vorher einfach keine Zeit dazu - es gab schlimmere Dinge zu regeln.
Zum Beispiel diese bösen Atheisten, die in Bussen umher fahren.
Die regen den Bischof ganz fürchterlich auf. Auch wenn er in seinem offiziellen Hirtenbrief die Sprache mäßigt:
Man sagt, die Menschen seien heute wieder religiös ansprechbarer als noch vor einigen Jahren. Unüberhörbar ist aber auch die Stimme derer, die sagen: Es gibt keinen Gott. Sie ist sogar lauter geworden. Es gibt in unseren Tagen wieder einen feindseligen Atheismus. Mitunter macht er mit öffentlichkeitswirksamen Aktionen von sich reden. Vielleicht erinnern Sie sich noch an den roten Doppeldeckerbus, der im vergangenen Jahr in einigen europäischen Großstädten unterwegs war mit der Aufschrift »Es gibt keinen Gott«, und: »Erfülltes Leben braucht keinen Glauben«. Wir mögen uns über solche Sprüche ärgern, andererseits aber können wir dafür auch dankbar sein. Denn eine solche Aktion fordert uns Glaubende heraus, Position zu beziehen.
Über den ein oder anderen Spruch von Bischöfen („Die 68 sind schuld“, „weshalb sieht den niemand mal bei den Evangelischen genauer hin?“) mögen sich auch die Missbrauchsopfer ärgern.
Mit welchen Methoden Generalvikare, Bischöfe, Kurie, Glaubenskongregation und Papst unter allen Umständen die Täter schützen, die Opfer ignorierten und die Staatsanwaltschaften im Dunkeln tappen ließen, wissen wir.
Hirten, Oberhirten, Chefhirten und Superhirten können aber nur so effektiv mauscheln, weil ihre Schafsherden nach dem alten Knopp-Mottoleben: „Viele wußten genug, um genau zu wissen, daß sie nicht mehr wissen wollten.“
Die einfachen treuen bayerischen Kirchgänger, die keine Ahnung von den komplizierten Paragraphen des kanonischen Rechts haben, belegen sich ganz freiwillig mit der Omerta.
Auch ihnen sind die Opfer weniger wichtig, als den schönen Schein zu bewahren.
Selbst der inzwischen berühmt-berüchtigte „Horrorpriester“ H, der sich seit 1978 an kleinen Jungs verging, verurteilt wurde, von Erzbischof Ratzinger weiter beschäftigt wurde und bis vor zwei Wochen als Priester arbeitete, wird von seinen Schäfchen noch verteidigt - das sei ja alles lange her und „Schwuchteln“ gäbe es schließlich überall.
2000 Jahre Indoktrinierung blieben nicht ohne Wirkung.
Chorpsgeist herrscht auch beim Fußvolk.
Solange sie zu Millionen zahlende Mitglieder bleiben, bleiben auch die Bischöfe an den Schalthebeln.
Daß der Name so negativ konnotiert ist, kann man dem Bischof Stefan Ackermann nicht ankreiden.
Der offizielle Mißbrauchsbeauftragte der katholischen Bischofskonferenz hat allerdings jetzt andere Sorgen.
Der 47-Jährige Bischof von Trier, wurde vor vier Jahren Weihbischof und übernahm das Bistum erst vor einem Jahr.
Und nun kommt es dicke.
Obwohl Ackermann schon über Dekaden hohe Ämter in Trier ausübt (Priesterweihe 1987, Subregens im Trier Priesterseminar 91-98, Domvikar ab 96, Regens ab 99 und „Kaplan seiner Heiligkeit ab 2005), will er erst jetzt urplötzlich erfahren haben, daß es in seinem Bistum mindestens 20 kinderfickende Priester gab.
Das Ausmaß der Fälle sei erschreckend und mache ihn persönlich sehr betroffen, sagte der Trierer Bischof Stephan Ackermann. 35 Personen hätten sich bisher per E-Mail oder Telefon gemeldet und von ihren "schmerzlichen Missbrauchserfahrungen" berichtet. Ackermann bat weitere Opfer, sich zu melden: "Wir wollen allen Hinweisen nachgehen."
(Spon)
Immerhin, im 23. Jahr „Ackermann in Trier“, nimmt sich der Bischof nun des Themas an.
Vielleicht hatte er vorher einfach keine Zeit dazu - es gab schlimmere Dinge zu regeln.
Zum Beispiel diese bösen Atheisten, die in Bussen umher fahren.
Die regen den Bischof ganz fürchterlich auf. Auch wenn er in seinem offiziellen Hirtenbrief die Sprache mäßigt:
Man sagt, die Menschen seien heute wieder religiös ansprechbarer als noch vor einigen Jahren. Unüberhörbar ist aber auch die Stimme derer, die sagen: Es gibt keinen Gott. Sie ist sogar lauter geworden. Es gibt in unseren Tagen wieder einen feindseligen Atheismus. Mitunter macht er mit öffentlichkeitswirksamen Aktionen von sich reden. Vielleicht erinnern Sie sich noch an den roten Doppeldeckerbus, der im vergangenen Jahr in einigen europäischen Großstädten unterwegs war mit der Aufschrift »Es gibt keinen Gott«, und: »Erfülltes Leben braucht keinen Glauben«. Wir mögen uns über solche Sprüche ärgern, andererseits aber können wir dafür auch dankbar sein. Denn eine solche Aktion fordert uns Glaubende heraus, Position zu beziehen.
Über den ein oder anderen Spruch von Bischöfen („Die 68 sind schuld“, „weshalb sieht den niemand mal bei den Evangelischen genauer hin?“) mögen sich auch die Missbrauchsopfer ärgern.
Mit welchen Methoden Generalvikare, Bischöfe, Kurie, Glaubenskongregation und Papst unter allen Umständen die Täter schützen, die Opfer ignorierten und die Staatsanwaltschaften im Dunkeln tappen ließen, wissen wir.
Hirten, Oberhirten, Chefhirten und Superhirten können aber nur so effektiv mauscheln, weil ihre Schafsherden nach dem alten Knopp-Mottoleben: „Viele wußten genug, um genau zu wissen, daß sie nicht mehr wissen wollten.“
Die einfachen treuen bayerischen Kirchgänger, die keine Ahnung von den komplizierten Paragraphen des kanonischen Rechts haben, belegen sich ganz freiwillig mit der Omerta.
Auch ihnen sind die Opfer weniger wichtig, als den schönen Schein zu bewahren.
Selbst der inzwischen berühmt-berüchtigte „Horrorpriester“ H, der sich seit 1978 an kleinen Jungs verging, verurteilt wurde, von Erzbischof Ratzinger weiter beschäftigt wurde und bis vor zwei Wochen als Priester arbeitete, wird von seinen Schäfchen noch verteidigt - das sei ja alles lange her und „Schwuchteln“ gäbe es schließlich überall.
2000 Jahre Indoktrinierung blieben nicht ohne Wirkung.
Chorpsgeist herrscht auch beim Fußvolk.
Solange sie zu Millionen zahlende Mitglieder bleiben, bleiben auch die Bischöfe an den Schalthebeln.
Sonntag, 28. März 2010
Welcome back!
Man sagt mir nach, daß ich einige der von mir beschriebenen öffentlichen Personen nicht so wirklich gerne mag.
(?) Ich verstehe auch nicht, wie der Eindruck entstehen konnte.
Heute soll also mal jemand im Fokus stehen, den ich durchaus schätze:
Jürgen Trittin.
Der grüne Ex-Minister strafte vor zwei Monaten eine ganze Reihe Herz-Mythen Lügen.
Ihn erwischte ein schwerer Infarkt, obwohl Trittin in so gar keine Risikogruppe gehört.
Er ist schlank, sportlich, Nichtraucher, Nichttrinker, kam soeben ausgeruht aus einem zweiwöchigen Urlaub zurück und war nach einigen Angaben außerordentlich entspannt.
Glücklicherweise konnte er sehr schnell und richtig behandelt werden, so daß er nun wieder politisch aktiv ist.
Willkommen zurück - ich habe ihn vermißt!
Wieso mag ich Jürgen Trittin?
Da ist in erster Linie natürlich seine politische Arbeit zu nennen.
Ich glaube, daß er einer der meistunterschätzten Politiker überhaupt ist.
Die ökologische Wirtschaft holte er im Alleingang aus einer Nische und schaffte im Sektor „erneuerbare Energien“ mehr Arbeitsplätze als in der gesamten deutschen Automobilindustrie zusammen.
Während frühere Bundesumweltminister sich lediglich als Grüßauguste (Wallmann, Töpfer) verstanden, oder ungeniert mit gefälschten Gutachten Atomlobbyismus betrieben (Merkel), schlug Jürgen Trittin ab 1998 Pflöcke ein.
Er schuf völlig neue Technologiefelder und verhalf der deutschen Wirtschaft wenigstens auf diesem Gebiet international zu Weltrang.
Unglücklicherweise macht sich nun schwarz-gelb daran diesen Wettbewerbsvorteil in echten Zukunftsindustrien komplett zu zerdeppern, indem die Lobby-Huren von Union und FDP auf die unverantwortliche Uralt-Technologie Atom setzen, die schon seit 70 Jahren erforscht ist, unbeherrschbar bleibt, keine Endlagerlösung hat, dafür aber zuverlässig Milliarden-Gewinne in die Kassen von E.on, RWE, EnBW und Vattenfall spült.
"Nuklearer Leichtsinn" nennt das Michael Bauchmüller:
Material ermüdet und Technologien ändern sich: Deshalb ist es fahrlässig, die Laufzeiten für Atomkraftwerke zu verlängern. Es gibt energiepolitisch Wichtigeres zu tun.
Brüderle und Co setzen darauf alle Vorteile, die Deutschland in der „grünen Technologie“ noch hat, nachhaltig abzuwürgen, indem der Fokus komplett davon abgezogen wird.
Innerhalb kürzester Zeit gelang es den Volksverdummungs-orientierten bürgerlichen Parteien deutsches Knowhow international zu dezimieren.
China hat uns nicht nur im Export überholt, sondern uns vor allem beim Thema Ideen längst den Rang abgelaufen.
Patentanmeldungen aus Deutschland gehen massiv zurück, deutschen Ingenieuren fällt nichts mehr ein, ihre Ausbildung ist erbärmlich und die deutsche Wirtschaftspolitik zwingt sie geradezu in die andere Richtung - nach vorvorgestern.
Die Zahlen sind vor allem im weltweiten Vergleich dramatisch: Im Jahr 2007 meldeten 160.000 chinesische Ingenieure global ihre Patente an, 30.000 mehr als aus Deutschland.
Im Wettbewerb der Köpfe ist Deutschland im Jahr Fünf der Volksverdummungsministerin Schavan entschlummert, während China das Tempo vorgibt: Mehr als 750 Universitäten bilden heute in China Studenten aus.
1,5 Millionen Forscher arbeiten in dem Land - im Schnitt kommen auf 1000 Beschäftigte 1,9 Wissenschaftler, zeigen die jüngsten Zahlen von 2007. Noch vor zehn Jahren übertrumpften die Deutschen die chinesische Konkurrenz bei den Patentanmeldungen um das Sechsfache. Für bedenklich hält das IW auch, dass die Patentanmeldungen hierzulande im Verhältnis zu den Forschungs- und Entwicklungsausgaben sinken - dass also zu viel Geld ineffizient eingesetzt wird.
Ins Bild passt, daß Menschen aus den wirtschaftlich total abgehängten Regionen Mecklenburg Vorpommern und Brandenburg (Arbeitslosigkeit ~ 20%) verstärkt in die Boom-Regionen östlich der Grenze pendeln.
Polen prosperiert.
Tausende deutsche Pendler verdienen in Stettin und anderen grenznahen Orten ihr Geld.
Dort wird gebaut und investiert, die Arbeitslosigkeit liegt unter 5 %.
Wer in Deutschland überhaupt noch Energie hat, flüchtet dorthin und verdient in Polen gutes Geld.
Zurück zu Trittin; seine segensreiche Zeit als Europaminister (Umweltminister Niedersachsen 1990 - 1994) und Umweltminister (Bund 1998-2005) ist unglücklicherweise vorbei.
Daher sei an dieser Stelle noch auf ein paar persönliche Aspekte verwiesen.
Ich schätze es außerordentlich, daß Trittin es schafft sein Privatleben komplett aus der Presse rauszuhalten.
Obwohl er schon lange in der ersten Politliga spielt, erlag er nie der Versuchung sich durch Homestories und Bilder mit Kindern oder Ehepartner sympathisch zu machen.
Er ist diesbezüglich das diametrale Gegenteil des selbstverliebten Guido Westerwelle, der seit vielen Jahren UNUNTERBROCHEN jede Woche in der BUNTEn mit PR-Terminen aufwartet und keine Gala, keinen Empfang, keine Party, keinen Ball, keine Preisverleihung ausläßt.
Guido ist dermaßen kamerafixiert, daß er sogar bei roten Ampeln auf Knopfdruck breit grinst, weil er es immer für das Kamerarotlicht hält.
Dabei ist Trittin durchaus kein Mensch, dem die Sympathien zufliegen - er ist regelmäßig in den hinteren Reihen der Beliebtheitslisten zu finden.
Eitlere Politiker wären längst der Versuchung erlegen ihr Image durch Yellow-press-Geschichten aufzuwärmen.
Nicht so Trittin - von ihm ist so gut wie nichts Privates bekannt.
Daß Trittin über echten menschlichen Anstand verfügt, konnte ich eindrucksvoll im Mai 1999 bestätigt sehen.
Auf dem Bielefelder Grünen-Parteitag flogen plötzlich Geschosse auf Joschka Fischer.
Man hatte noch gut die Attentate auf Schäuble und Lafontaine in Erinnerung und konnte zunächst überhaupt nicht einschätzen wie gefährlich die Lage war.
Reflexartig sprang Trittin von seinem Platz auf und schützte Fischer mit seinem eigenen Körper.
(Was jetzt immer so locker als „Farbbeutelwurf“ bezeichnet wird, war so harmlos nicht. Das Geschoss war mit Buttersäure versetzt und verletzte den Außenminister, Er erlitt einen Trommelfellriss).
Nun ist Trittin also zurück und gab im Hamburger Abendblatt gleich eine Kostprobe seines Humors.
Auf die Frage, ob er sich schon wieder eingearbeitet hätte nach zwei Monaten Politabstinenz, antwortete er locker:
Als ich diese Woche wieder anfing, habe ich gefragt: Was muss ich mir jetzt alles aneignen? Die Einweisung dauerte fünf Minuten, weil in den vergangenen acht Wochen fast nichts passiert ist. Ich habe absurde Debatten über Hartz IV und Schneeschippen gehört, aber Politik hat die Regierung nicht gemacht.
Besser kann man nichts ausdrücken, daß Merkel und Westerwelle seit Monaten im Streik sind und die Regierungstätigkeit verweigern.
Er verurteilt Merkels (populistische und damit auch populäre) Griechenland-Strategie und spricht sich gegen Schwarz-Grün aus.
Lobenswert, daß Trittin klar Westerwelles Außenpolitik attackiert, statt sich auf dessen hanebüchenen Reise-, Spenden- und Lobbytätigkeiten zu stürzen:
Schwarz-Gelb ist handlungsunfähig. Mehr als Steuersenkungen für Hoteliers bekommt diese Koalition nicht hin. Fast noch schlimmer sind die Weichenstellungen in der Außenpolitik. Die deutschen Außenminister von Genscher über Fischer bis Steinmeier haben sich als Lobby für Europa verstanden. Herr Westerwelle ist als Lobby für Europa ein Totalausfall. Man kann es auch so sagen: Er hat sich diesen europapolitischen Schneid abkaufen lassen. Seine ganze Agenda ist eine nationalstaatlich-innenpolitische.
Schön, daß Sie wieder da sind, Herr Trittin.
(?) Ich verstehe auch nicht, wie der Eindruck entstehen konnte.
Heute soll also mal jemand im Fokus stehen, den ich durchaus schätze:
Jürgen Trittin.
Der grüne Ex-Minister strafte vor zwei Monaten eine ganze Reihe Herz-Mythen Lügen.
Ihn erwischte ein schwerer Infarkt, obwohl Trittin in so gar keine Risikogruppe gehört.
Er ist schlank, sportlich, Nichtraucher, Nichttrinker, kam soeben ausgeruht aus einem zweiwöchigen Urlaub zurück und war nach einigen Angaben außerordentlich entspannt.
Glücklicherweise konnte er sehr schnell und richtig behandelt werden, so daß er nun wieder politisch aktiv ist.
Willkommen zurück - ich habe ihn vermißt!
Wieso mag ich Jürgen Trittin?
Da ist in erster Linie natürlich seine politische Arbeit zu nennen.
Ich glaube, daß er einer der meistunterschätzten Politiker überhaupt ist.
Die ökologische Wirtschaft holte er im Alleingang aus einer Nische und schaffte im Sektor „erneuerbare Energien“ mehr Arbeitsplätze als in der gesamten deutschen Automobilindustrie zusammen.
Während frühere Bundesumweltminister sich lediglich als Grüßauguste (Wallmann, Töpfer) verstanden, oder ungeniert mit gefälschten Gutachten Atomlobbyismus betrieben (Merkel), schlug Jürgen Trittin ab 1998 Pflöcke ein.
Er schuf völlig neue Technologiefelder und verhalf der deutschen Wirtschaft wenigstens auf diesem Gebiet international zu Weltrang.
Unglücklicherweise macht sich nun schwarz-gelb daran diesen Wettbewerbsvorteil in echten Zukunftsindustrien komplett zu zerdeppern, indem die Lobby-Huren von Union und FDP auf die unverantwortliche Uralt-Technologie Atom setzen, die schon seit 70 Jahren erforscht ist, unbeherrschbar bleibt, keine Endlagerlösung hat, dafür aber zuverlässig Milliarden-Gewinne in die Kassen von E.on, RWE, EnBW und Vattenfall spült.
"Nuklearer Leichtsinn" nennt das Michael Bauchmüller:
Material ermüdet und Technologien ändern sich: Deshalb ist es fahrlässig, die Laufzeiten für Atomkraftwerke zu verlängern. Es gibt energiepolitisch Wichtigeres zu tun.
Brüderle und Co setzen darauf alle Vorteile, die Deutschland in der „grünen Technologie“ noch hat, nachhaltig abzuwürgen, indem der Fokus komplett davon abgezogen wird.
Innerhalb kürzester Zeit gelang es den Volksverdummungs-orientierten bürgerlichen Parteien deutsches Knowhow international zu dezimieren.
China hat uns nicht nur im Export überholt, sondern uns vor allem beim Thema Ideen längst den Rang abgelaufen.
Patentanmeldungen aus Deutschland gehen massiv zurück, deutschen Ingenieuren fällt nichts mehr ein, ihre Ausbildung ist erbärmlich und die deutsche Wirtschaftspolitik zwingt sie geradezu in die andere Richtung - nach vorvorgestern.
Die Zahlen sind vor allem im weltweiten Vergleich dramatisch: Im Jahr 2007 meldeten 160.000 chinesische Ingenieure global ihre Patente an, 30.000 mehr als aus Deutschland.
Im Wettbewerb der Köpfe ist Deutschland im Jahr Fünf der Volksverdummungsministerin Schavan entschlummert, während China das Tempo vorgibt: Mehr als 750 Universitäten bilden heute in China Studenten aus.
1,5 Millionen Forscher arbeiten in dem Land - im Schnitt kommen auf 1000 Beschäftigte 1,9 Wissenschaftler, zeigen die jüngsten Zahlen von 2007. Noch vor zehn Jahren übertrumpften die Deutschen die chinesische Konkurrenz bei den Patentanmeldungen um das Sechsfache. Für bedenklich hält das IW auch, dass die Patentanmeldungen hierzulande im Verhältnis zu den Forschungs- und Entwicklungsausgaben sinken - dass also zu viel Geld ineffizient eingesetzt wird.
Ins Bild passt, daß Menschen aus den wirtschaftlich total abgehängten Regionen Mecklenburg Vorpommern und Brandenburg (Arbeitslosigkeit ~ 20%) verstärkt in die Boom-Regionen östlich der Grenze pendeln.
Polen prosperiert.
Tausende deutsche Pendler verdienen in Stettin und anderen grenznahen Orten ihr Geld.
Dort wird gebaut und investiert, die Arbeitslosigkeit liegt unter 5 %.
Wer in Deutschland überhaupt noch Energie hat, flüchtet dorthin und verdient in Polen gutes Geld.
Zurück zu Trittin; seine segensreiche Zeit als Europaminister (Umweltminister Niedersachsen 1990 - 1994) und Umweltminister (Bund 1998-2005) ist unglücklicherweise vorbei.
Daher sei an dieser Stelle noch auf ein paar persönliche Aspekte verwiesen.
Ich schätze es außerordentlich, daß Trittin es schafft sein Privatleben komplett aus der Presse rauszuhalten.
Obwohl er schon lange in der ersten Politliga spielt, erlag er nie der Versuchung sich durch Homestories und Bilder mit Kindern oder Ehepartner sympathisch zu machen.
Er ist diesbezüglich das diametrale Gegenteil des selbstverliebten Guido Westerwelle, der seit vielen Jahren UNUNTERBROCHEN jede Woche in der BUNTEn mit PR-Terminen aufwartet und keine Gala, keinen Empfang, keine Party, keinen Ball, keine Preisverleihung ausläßt.
Guido ist dermaßen kamerafixiert, daß er sogar bei roten Ampeln auf Knopfdruck breit grinst, weil er es immer für das Kamerarotlicht hält.
Dabei ist Trittin durchaus kein Mensch, dem die Sympathien zufliegen - er ist regelmäßig in den hinteren Reihen der Beliebtheitslisten zu finden.
Eitlere Politiker wären längst der Versuchung erlegen ihr Image durch Yellow-press-Geschichten aufzuwärmen.
Nicht so Trittin - von ihm ist so gut wie nichts Privates bekannt.
Daß Trittin über echten menschlichen Anstand verfügt, konnte ich eindrucksvoll im Mai 1999 bestätigt sehen.
Auf dem Bielefelder Grünen-Parteitag flogen plötzlich Geschosse auf Joschka Fischer.
Man hatte noch gut die Attentate auf Schäuble und Lafontaine in Erinnerung und konnte zunächst überhaupt nicht einschätzen wie gefährlich die Lage war.
Reflexartig sprang Trittin von seinem Platz auf und schützte Fischer mit seinem eigenen Körper.
(Was jetzt immer so locker als „Farbbeutelwurf“ bezeichnet wird, war so harmlos nicht. Das Geschoss war mit Buttersäure versetzt und verletzte den Außenminister, Er erlitt einen Trommelfellriss).
Nun ist Trittin also zurück und gab im Hamburger Abendblatt gleich eine Kostprobe seines Humors.
Auf die Frage, ob er sich schon wieder eingearbeitet hätte nach zwei Monaten Politabstinenz, antwortete er locker:
Als ich diese Woche wieder anfing, habe ich gefragt: Was muss ich mir jetzt alles aneignen? Die Einweisung dauerte fünf Minuten, weil in den vergangenen acht Wochen fast nichts passiert ist. Ich habe absurde Debatten über Hartz IV und Schneeschippen gehört, aber Politik hat die Regierung nicht gemacht.
Besser kann man nichts ausdrücken, daß Merkel und Westerwelle seit Monaten im Streik sind und die Regierungstätigkeit verweigern.
Er verurteilt Merkels (populistische und damit auch populäre) Griechenland-Strategie und spricht sich gegen Schwarz-Grün aus.
Lobenswert, daß Trittin klar Westerwelles Außenpolitik attackiert, statt sich auf dessen hanebüchenen Reise-, Spenden- und Lobbytätigkeiten zu stürzen:
Schwarz-Gelb ist handlungsunfähig. Mehr als Steuersenkungen für Hoteliers bekommt diese Koalition nicht hin. Fast noch schlimmer sind die Weichenstellungen in der Außenpolitik. Die deutschen Außenminister von Genscher über Fischer bis Steinmeier haben sich als Lobby für Europa verstanden. Herr Westerwelle ist als Lobby für Europa ein Totalausfall. Man kann es auch so sagen: Er hat sich diesen europapolitischen Schneid abkaufen lassen. Seine ganze Agenda ist eine nationalstaatlich-innenpolitische.
Schön, daß Sie wieder da sind, Herr Trittin.
Samstag, 27. März 2010
Was wurde eigentlich aus......?
Während die Neo-Ekel (Bischof Müller, Westerwelle,..) des Jahres 2010 die News-Szene dominieren, vergißt man glatt auf die alten Haudegen der Negativ-Persönlichkeiten zu sehen.
Nur weil sie im Moment ein wenig in den Hintergrund gerückt sind, sollte man aber immer daran denken, daß die Großzampanos der Lüge, Korruption und Perfidie noch aktiv sind.
Daher sei heute, gewissermaßen als „Wort zum Sonntag“ an den Meister der Unappetitlichkeit erinnert: Roland Koch.
Oder um es präziser auszudrücken: Roland Koch und sein im Rektum steckendes Zäpfchen Justizminister Jörg-Uwe Hahn (FDP).
Kungelei und Rechtsbruch (STERN) werden in Kochs Bundesland immer noch großgeschrieben.
Die Opposition setzte jüngst zwei Untersuchungsausschüsse gegen Kochs engste Vertraute Bouffier und Weimar durch - zwei Master der Mauschelei, die in diesem Blog wiederholt gewürdigt wurden.
Im Ersten Fall geht es darum, daß ausgerechnet der „Verfassungsschutzminister“ an der Verfassung vorbei seinen Klüngelfreund Hans Langecker zum Chef der hessischen Bereitschaftspolizei machte.
Für SPD-Innenpolitiker Günter Rudolph steht fest, dass sich "der Innenminister eiskalt über Recht und Gesetz hinweggesetzt" habe. Am Donnerstag soll der Ausschuss vom Landtag beschlossen werden. Die Opposition hat genug Stimmen dafür. Auch die Linke befürwortet den Ausschuss und nennt Bouffier "untragbar".
(FR)
Beim Finanzminister Weimar geht es darum, daß er systematisch seine Steuerfahnder angewiesen hat, nicht so genau bei Steuerhinterziehern hinzu sehen.
Es sei nämlich ein Wettbewerbsnachteil, wenn bekannt werde, daß das Bundesland Hessen pingelig gegen „Unternehmer“ vorginge.
So wurde Hessen zu einer "hausgemachten Steueroase" (Monitor).
Während bei Arbeitnehmern automatisch jedes Jahr die Steuerschuld abgezogen wird, sind Koch und Co zu den Großen großzügig.
Wer in Hessen bei seiner Steuererklärung schummelt, der darf sich auch hier recht sicher fühlen. Auch hier muss ein Einkommensmillionär nur alle neun Jahre mit einer Steuerprüfung rechnen.
Würde Weimar rechtlich korrekt handeln, kämen große Mehreinnahmenauf das Land zu - aber dank der CDU verzichtet man zugunsten der Steuerhinterzieher:
Das Land Hessen beispielsweise bezahlt für einen Steuerfahnder circa 62.000 Euro. Im Schnitt bringt dieser rund zwei Millionen Euro Mehreinnahmen an Einkommensteuer.
Übereifrige Steuerfahnder, die von sich aus ermitteln, will Weimar nicht haben.
Zur Not schickt er sie mit fingierten Gutachten als „psychisch krank“ gebrandmarkt in den Ruhestand.
Nach Ostern muss sich der Minister vor einem Untersuchungsausschuss verantworten, weil vier hessische Steuerfahnder, die gegen Großbanken und im CDU-Schwarzgeld-Skandal ermittelt hatten, mit vorsätzlich falschen psychiatrischen Gutachten für paranoid erklärt und aus dem Dienst entfernt wurden. (FR)
Kein Mensch kann sich nach „Wo kann man hier gegen Ausländer unterschreiben?“, „Jüdischen Vermächtnissen“ und Kinderkriminalitätskampagne noch ernsthaft über das Gebaren der Hessen-CDU wundern.
Ein hübsches Beispiel lieferte das Ehepaar Wolski.
HERR Michael Wolski, 61, Rechtsanwalt, hatte mit einer inzwischen fast 90-Jährigen Frankfurter Millionärin angebandelt, sich zu ihrem Liebhaber aufgeschwungen und ihr dann eine siebenstellige Euro-Summe abgeknöpft.
SPON nennt das „Seifenoper-Geschichte“:
Sie beginnt, als Michael Wolski Ende der neunziger Jahre als rechtlicher Berater bei dem Immobilienmogul Ignaz C. anfängt. Ignaz C. ist da schon hochbetagt, von 1999 an verbringt er sein Leben weitgehend in Krankenhäusern, dann kommt er ins Seniorenheim. Auch seine zweite Frau Margit C. ist da schon weit über 70. Doch im Gegensatz zu ihrem Mann ist Margit C. noch recht fit, deshalb übernimmt sie bald dessen Geschäfte. […]
1999 fuhr man gemeinsam zu den Salzburger Festspielen, danach habe sich Margit C. "höchst verliebt in den Angeklagten" gezeigt. In den folgenden Jahren sei Wolski ihr Liebhaber gewesen, sagt Buss. Und Margit C. habe den Anwalt förmlich mit Geld überschüttet. Hohe Summen flossen auf das Privatkonto des Ehepaars Wolski bei der Sparkasse. Margit C. finanzierte nach Überzeugung des Gerichts außerdem eine Ferienwohnung auf Mallorca, einen Ferrari, der auf Karin Wolski zugelassen wurde, und Arbeiten am Haus der Wolskis in Neu-Isenburg. Insgesamt seien von 1999 bis 2003 Sach- und Geldleistungen im Wert von 2,4 Millionen Euro geflossen, sagt Richter Buss.
Das an sich ist schon nicht gerade appetitlich, aber da der feine Anwalt die Summe auch noch schwarz an der Steuer vorbei einsackte, wurde er vom Darmstädter Landgericht am Freitag wegen Steuerhinterziehung in Millionenhöhe zu zwei Jahren und zehn Monaten Haft verurteilt.
Dass er glaubte unbehelligt mit seinen Millionengaunereien durchzukommen, lag an seinen engen Verbindungen zum hessischen CDU-Klüngel.
Michael Wolskis Ehefrau, Karin Wolski ist CDU-Mitglied und Richterin am hessischen Staatsgerichtshof sowie Vizepräsidentin des Frankfurter Verwaltungsgerichtes.
Sie hielt offenbar ihre schützende Hand über ihren Ehemann.
Vielleicht liegt das nicht nur an ehelicher Treue - auf ihren Namen wurden wundersamerweise Luxusschlitten angemeldet und Steuererklärungen reichte die CDU-Frau schon seit Jahren nicht mehr ein.
Das klappte alles so schön, da sie politische Freunde in der Verantwortung wußte.
Die Sozialdemokraten verlangten Konsequenzen von Finanzminister Karlheinz Weimar (CDU): "Das Gericht hat der Finanzverwaltung deutliche Versäumnisse bescheinigt und dafür Überlastung und Personalmangel verantwortlich gemacht. Das geht auf das Konto von Finanzminister Weimar", sagte die Abgeordnete Heike Hofmann. Die Aussage des Gerichts, wonach das Vorgehen der Finanzbehörden "zumindest in die Nähe der Strafvereitelung" gekommen sei, müsse aufhorchen lassen.
(HR)
Tja, so löppt dat in der Provinz, während Westerwelle und Merkel in Berlin coram publico dilettieren.
Nur weil sie im Moment ein wenig in den Hintergrund gerückt sind, sollte man aber immer daran denken, daß die Großzampanos der Lüge, Korruption und Perfidie noch aktiv sind.
Daher sei heute, gewissermaßen als „Wort zum Sonntag“ an den Meister der Unappetitlichkeit erinnert: Roland Koch.
Oder um es präziser auszudrücken: Roland Koch und sein im Rektum steckendes Zäpfchen Justizminister Jörg-Uwe Hahn (FDP).
Kungelei und Rechtsbruch (STERN) werden in Kochs Bundesland immer noch großgeschrieben.
Die Opposition setzte jüngst zwei Untersuchungsausschüsse gegen Kochs engste Vertraute Bouffier und Weimar durch - zwei Master der Mauschelei, die in diesem Blog wiederholt gewürdigt wurden.
Im Ersten Fall geht es darum, daß ausgerechnet der „Verfassungsschutzminister“ an der Verfassung vorbei seinen Klüngelfreund Hans Langecker zum Chef der hessischen Bereitschaftspolizei machte.
Für SPD-Innenpolitiker Günter Rudolph steht fest, dass sich "der Innenminister eiskalt über Recht und Gesetz hinweggesetzt" habe. Am Donnerstag soll der Ausschuss vom Landtag beschlossen werden. Die Opposition hat genug Stimmen dafür. Auch die Linke befürwortet den Ausschuss und nennt Bouffier "untragbar".
(FR)
Beim Finanzminister Weimar geht es darum, daß er systematisch seine Steuerfahnder angewiesen hat, nicht so genau bei Steuerhinterziehern hinzu sehen.
Es sei nämlich ein Wettbewerbsnachteil, wenn bekannt werde, daß das Bundesland Hessen pingelig gegen „Unternehmer“ vorginge.
So wurde Hessen zu einer "hausgemachten Steueroase" (Monitor).
Während bei Arbeitnehmern automatisch jedes Jahr die Steuerschuld abgezogen wird, sind Koch und Co zu den Großen großzügig.
Wer in Hessen bei seiner Steuererklärung schummelt, der darf sich auch hier recht sicher fühlen. Auch hier muss ein Einkommensmillionär nur alle neun Jahre mit einer Steuerprüfung rechnen.
Würde Weimar rechtlich korrekt handeln, kämen große Mehreinnahmenauf das Land zu - aber dank der CDU verzichtet man zugunsten der Steuerhinterzieher:
Das Land Hessen beispielsweise bezahlt für einen Steuerfahnder circa 62.000 Euro. Im Schnitt bringt dieser rund zwei Millionen Euro Mehreinnahmen an Einkommensteuer.
Übereifrige Steuerfahnder, die von sich aus ermitteln, will Weimar nicht haben.
Zur Not schickt er sie mit fingierten Gutachten als „psychisch krank“ gebrandmarkt in den Ruhestand.
Nach Ostern muss sich der Minister vor einem Untersuchungsausschuss verantworten, weil vier hessische Steuerfahnder, die gegen Großbanken und im CDU-Schwarzgeld-Skandal ermittelt hatten, mit vorsätzlich falschen psychiatrischen Gutachten für paranoid erklärt und aus dem Dienst entfernt wurden. (FR)
Kein Mensch kann sich nach „Wo kann man hier gegen Ausländer unterschreiben?“, „Jüdischen Vermächtnissen“ und Kinderkriminalitätskampagne noch ernsthaft über das Gebaren der Hessen-CDU wundern.
Ein hübsches Beispiel lieferte das Ehepaar Wolski.
HERR Michael Wolski, 61, Rechtsanwalt, hatte mit einer inzwischen fast 90-Jährigen Frankfurter Millionärin angebandelt, sich zu ihrem Liebhaber aufgeschwungen und ihr dann eine siebenstellige Euro-Summe abgeknöpft.
SPON nennt das „Seifenoper-Geschichte“:
Sie beginnt, als Michael Wolski Ende der neunziger Jahre als rechtlicher Berater bei dem Immobilienmogul Ignaz C. anfängt. Ignaz C. ist da schon hochbetagt, von 1999 an verbringt er sein Leben weitgehend in Krankenhäusern, dann kommt er ins Seniorenheim. Auch seine zweite Frau Margit C. ist da schon weit über 70. Doch im Gegensatz zu ihrem Mann ist Margit C. noch recht fit, deshalb übernimmt sie bald dessen Geschäfte. […]
1999 fuhr man gemeinsam zu den Salzburger Festspielen, danach habe sich Margit C. "höchst verliebt in den Angeklagten" gezeigt. In den folgenden Jahren sei Wolski ihr Liebhaber gewesen, sagt Buss. Und Margit C. habe den Anwalt förmlich mit Geld überschüttet. Hohe Summen flossen auf das Privatkonto des Ehepaars Wolski bei der Sparkasse. Margit C. finanzierte nach Überzeugung des Gerichts außerdem eine Ferienwohnung auf Mallorca, einen Ferrari, der auf Karin Wolski zugelassen wurde, und Arbeiten am Haus der Wolskis in Neu-Isenburg. Insgesamt seien von 1999 bis 2003 Sach- und Geldleistungen im Wert von 2,4 Millionen Euro geflossen, sagt Richter Buss.
Das an sich ist schon nicht gerade appetitlich, aber da der feine Anwalt die Summe auch noch schwarz an der Steuer vorbei einsackte, wurde er vom Darmstädter Landgericht am Freitag wegen Steuerhinterziehung in Millionenhöhe zu zwei Jahren und zehn Monaten Haft verurteilt.
Dass er glaubte unbehelligt mit seinen Millionengaunereien durchzukommen, lag an seinen engen Verbindungen zum hessischen CDU-Klüngel.
Michael Wolskis Ehefrau, Karin Wolski ist CDU-Mitglied und Richterin am hessischen Staatsgerichtshof sowie Vizepräsidentin des Frankfurter Verwaltungsgerichtes.
Sie hielt offenbar ihre schützende Hand über ihren Ehemann.
Vielleicht liegt das nicht nur an ehelicher Treue - auf ihren Namen wurden wundersamerweise Luxusschlitten angemeldet und Steuererklärungen reichte die CDU-Frau schon seit Jahren nicht mehr ein.
Das klappte alles so schön, da sie politische Freunde in der Verantwortung wußte.
Die Sozialdemokraten verlangten Konsequenzen von Finanzminister Karlheinz Weimar (CDU): "Das Gericht hat der Finanzverwaltung deutliche Versäumnisse bescheinigt und dafür Überlastung und Personalmangel verantwortlich gemacht. Das geht auf das Konto von Finanzminister Weimar", sagte die Abgeordnete Heike Hofmann. Die Aussage des Gerichts, wonach das Vorgehen der Finanzbehörden "zumindest in die Nähe der Strafvereitelung" gekommen sei, müsse aufhorchen lassen.
(HR)
Tja, so löppt dat in der Provinz, während Westerwelle und Merkel in Berlin coram publico dilettieren.
Freitag, 26. März 2010
Laatstewilpil
Das Leben ist eine beim Geschlechtsverkehr übertragene Krankheit,
die zu 100 % tödlich endet.
die zu 100 % tödlich endet.
Oder wie es der Amerikaner sagt:
Life sucks, and then you die!
Der einfache Satz “Wir alle müssen sterben” ist nach wie vor ein riesiges Tabu.
Mehrheitlich lügen sich die Menschen über ihre Sterblichkeit in die eigene Tasche.
Kaum einer schließt rechtzeitig Bestattungsverträge ab, läßt Patientenvollmachten aufsetzen, oder guckt sich Pflegeheime an.
Wenn dann mal einer rechtzeitig an den eigenen Lebensabend denkt, rational handelt und in ein Altersheim zieht, BEVOR es zu spät ist, hält man ihn für sonderlich.
Der frühere SPD-Chef Hans-Jochen Vogel, 84, war Anfang 2006 gemeinsam mit seiner Frau Liselotte in ein Altersheim gezogen.
Das Ehepaar fühlt sich jetzt „pudelwohl“ und hat mehr Zeit das Leben zu genießen, da sie nicht mehr selbst den Haushalt führen müssen.
So einen rechtzeitigen Absprung schaffen die wenigsten.
Mal ganz abgesehen davon, daß es aus finanziellen Gründen für die meisten Menschen viel schwieriger ist einen solchen Platz zu finden, verdrängt man das eigene Ende.
Mutmaßlich ist man dabei nicht frisch und voll leistungsfähig, so daß man autark für sich sorgen kann.
Überwiegend endet das Leben an Schläuchen angeschlossen im Krankenhaus auf der Station für „Präfinale“.
Wenn man „Glück“ hat, läßt dann eine mitfühlende Krankenschwester in einer kalten Nacht „aus Versehen“ das Fenster offen, so daß eine hinzukommende Lungenentzündung das eigene Ableben beschleunigt.
Das Erstaunliche ist nun, daß sich zwar fast alle - außer Kirchenfanatikern wie Ex-Bischöfin Käßmann oder den umnachteten „Christdemokraten für das Leben“ - einig sind, genauso NICHT enden zu wollen, daß aber andererseits kaum einer etwas unternimmt, um dem vorzubeugen.
Erschwerend kommt hinzu, daß man zu krank sein kann, um das Sterben noch in die eigene Hand zu nehmen.
Wie soll man sich da etwas Entsprechendes organisieren, wenn man schon bettlägerig ist?
Dann ist man auf Hilfe angewiesen und damit in dem Dilemma dem Helfenden etwas Illegales abzuverlangen.
Die „üblichen Todesarten“ scheinen alle nicht besonders heiter zu sein.
(Es gibt aber auch weniger widerwärtige Methoden, über die ich aus rechtlichen Gründen nichts schreiben werde. Dazu möge man sich an die DGHS wenden.)
Wieso ist es aber so ein ungeheures Tabu?
Wieso stellt niemand eine humane Sterbepille her, die jeder legal erwerben kann und nach eigenem Ermessen benutzt?
Neben der besonderen deutschen Geschichte ist hierzu mal wieder der destruktive Einfluss der Kirchen zu nennen, die sich in Dinge einmischen, die sie nicht angehen.
Die RKK hat das Verbot in der Erklärung der Kongregation für die Glaubenslehre zur Euthanasie angeordnet. Punkt.
(Diese Erklärung, welche in der ordentlichen Versammlung dieser Kongregation verabschiedet wurde, hat Papst Johannes Paul II. in der dem unterzeichneten Kardinalpräfekten gewährten Audienz gebilligt und ihre Veröffentlichung angeordnet. Rom, am Sitz der Glaubenskongregation, den 5. Mai 1980. Franjo Kardinal Seper)
So what Vatikan? Es müßte sich ja schließlich niemand selbst umbringen und alle Kirchenmitglieder könnten gerne von dem Erwerb so einer Todespille ausgeschlossen werden.
Der Rest der Deutschen möge doch aber bitte SELBST über das eigene Schicksal entscheiden dürfen.
Die Niederlande sind trotz Wilders in vielen Dingen immer noch ein liberales Land.
Hier ist passive Sterbehilfe erlaubt und es wird bereits über AKTIVE Sterbehilfe diskutiert.
Die Chancen stehen gut, daß nach der nächsten Wahl so ein Gesetz verabschiedet wird und es dann eine "Laatstewilpil" (Letzter Wille - Pille) geben wird.
Siggi Weidemann schreibt heute über Petra de Jong, die Direktorin der Niederländischen Vereinigung für ein freiwilliges Lebensende (NVVE):
"Es sind die Forderung und der berechtigte Wunsch nach einem würdigen Tod", sagt de Jong, Ärztin und Spezialistin für Lungenkrankheiten. Für sie ist der Tod nicht etwas Abschreckendes, sondern der natürliche Schlusspunkt eines erfüllten Lebens. Es gehe ihr um einen Tod in Würde und in Freiheit, in der der Einzelne selbst bestimmen kann, wann er genug gelebt habe. De Jong erfährt viel Unterstützung für ihr Anliegen: Ihre einflussreiche Organisation hat inzwischen mehr als 110 000 Mitglieder, und in einer Umfrage im Februar befürworteten fast 70 Prozent der Niederländer die Letzte-Wille-Pille für Menschen über 70 Jahre.
[…] "Die Umfrage zeigt, dass die meisten Menschen zu Hause sterben möchten und nicht in einem Pflegeheim dahindämmern", sagt Petra de Jong. Der Wunsch, selbst den Zeitpunkt seines Todes zu bestimmen, sei dabei kein elitäres, sondern ein allgemeines gesellschaftliches Problem. So habe die Angst vor dem Sterben viel mit der Einsamkeit im Alter zu tun, mit den oft katastrophalen Zuständen in Alters-und Pflegeheimen, aber auch mit Krankheit.
Beim NVVE glaubt man, dass zwischen 75 000 und 200 000 Menschen über 75 Jahre den "ständigen Wunsch" haben, würdig zu sterben, weil "sie mit ihrem Leben abgeschlossen haben". Fast 22 Prozent aller Heiminsassen von 28 untersuchten Anstalten hätten in den vergangenen drei Jahren einen Suizid versucht, jeder zehnte ihn vollendet - mit teils grausamen Methoden", sagt de Jong. Menschen steckten sich vor Verzweiflung in Brand, rennen mit dem Kopf gegen die Wand. Das Gesetz verwehre ihnen einen würdigen Tod.
Es ist ein Fortschritt, daß so eine Pille nun auch unabhängig von tödlichen Krankheiten diskutiert wird.
Schließlich ist das Leben selbst tödlich - wir sterben alle - und zwar garantiert.
As unter 70-Jähirger fühle ich mich allerdings diskriminiert und würde mir ebenfalls wünschen so eine Pille kaufen zu können.
Dazu müßte man allerdings Niederländer sein.
Von der Deutschen Regierung ist dabei keinerlei Hilfe zu erwarten.
Merkel und Co lassen alte Menschen mit ihren Ängsten im Stich - das nennt sich dann „christliches Menschenbild“!
Donnerstag, 25. März 2010
Matrjoschka
Myriaden Kircheninteressierte haben schon über Joseph Ratzinger geschrieben.
Seine Vita ist bekannt.
Wie jeder über 80-Jährige, der eine internationale Karriere gemacht hat, ist auch der Pontifex kein Simpel, der sich nie geändert hätte.
Nein, der Mann ist polyvalent.
Ratzinger ist aber im Gegensatz zu vielen anderen „Großen“ kein Individuum, dem Sympathien oder Antipathien zufliegen.
Er ist nicht nur unnahbar, sondern vor allem diffuse Reaktionen auslösend.
Es gibt Typen, die sehr viel homogeneren Konnotationen erwirken: Helmut Schmidt, Dalai Lama, Gorbatschow, Karol Woytila, zu Guttenberg und Obama mag eigentlich jeder.
Die Antipoden sind George Bush, Saddam, Roland Koch, Gaddafi und Co - die mag niemand.
Der gegenwärtige Papst gehört in die dritte Kategorie der Spalter. Hendryk Broder, Scholl-Latour, Kissinger, Friedmann, Gysi, Alice Schwarzer und Peer Steinbrück fliegen die Sympathien nicht einfach so zu.
Auch wenn man sie gar nicht mag, so bestreitet man nicht, daß sie ab und an sehr kluge Dinge von sich geben.
Ratzinger hat zusätzlich auch noch eine gehemmter Persönlichkeit, der es widerstrebt aus der Reihe zu tanzen und Pflöcke einzuschlagen.
Persönlichkeit und Bildung prädestinieren Joseph Ratzinger für einen mittleren Posten in der Hierarchie einer konservativen Organisation.
Bekanntlich ist sein jetziger Job aber alles andere als mittelmäßig, sondern die Toppositionen eines Milliardenmitglieder-Vereins.
Von Außen betrachtet sieht es tatsächlich so aus, als ob er eher passiv ganz an die Spitze gespült worden wäre.
Schwer vorstellbar, daß er einst als junger Priester an den Stäben des Vatikantores gerüttelt hätte und grölte „Ich will da rein!“
Nur wer sich ändert, bleibt sich selbst treu.
Soviel Biermann gilt auch für den Ratzinger Sepp.
(1) Als Student war er scheinbar ganz zugänglich und ließ sich von der sprachlich begabteren Kommilitonin Uta-Ranke-Heinemann bei Latein- und Griechisch-Übersetzungen helfen.
Relativ unumstritten auch seine Rolle als progressiver Antreiber.
Er war der Peritus des Kölner Kardinals Frings und initiierte mit gerade mal Anfang 30 die „Reform des Offiziums“. Er schlug derart forsch Pflöcke ein, daß er später auf Drängen Professor Hans Küngs einen Lehrstuhl für Dogmatik in Tübingen erhielt.
(2) Die Legende geht nun so, daß der junge Professor angewidert von den Studentenunruhen um 1968 aus diesem Reformgewand schlüpfte und seinen ultrakonservativen Kern offenbarte.
(3) Ende der 70er dann die nächste Häutung: Vom Wissenschaftler wurde er zum Frommen und machte eine steile Karriere in der Kirchenhierarchie.
Bischof, Erzbischof, Kardinal und Chef der Glaubenskongregation in Eilschritten.
(4) Als Boss des von ihm selbst einst reformierten „Heiligen Offiziums“ kam dann der Hardliner-Ratzinger zum Vorschein:
Der nahezu allmächtige und gnadenlose Exekutor des Kirchenrechts, der gleich reihenweise Köpfe rollen ließ, wenn Bischöfe auch nur Millimeter von der Vatikanischen Lahrer abwichen.
Die südamerikanische Befreiungstheologie, die sich von den rechtsradikalen Menschenschlächter-Diktatoren absetzen wollte und sich auf die Seite des geschundenen Volkes stellte, rottete der nunmehr „Panzerkardinal“ Genannte quasi im Alleingang aus.
Seinen damaligen einzigen Vorgesetzen, Papst Johannes Paul II, versuchte er ein ums andere mal rechts zu überholen.
So sabotierte Ratzinger die ökumenischen Bemühungen seines Papstvorgängers mit seiner „Dominus Iesus“-Schrift vom August 2000, in der er mal eben feststellte, daß andere christliche Konfessionen noch nicht einmal Kirchen wären.
Später verspottete er Woytilas Amtsverständnis sogar und plauderte wenig charmant über die päpstlichen Jugendtreffen aus, daß es wenig nütze eine Million Teenager zu einem Massengottesdienst zusammen zurufen, wenn anschließend der ganze Platz mit benutzten Kondomen übersät sei. Viel zu verweltlicht und an den Zeitgeist anbiedernd liefen diese päpstlichen Messen ab. Der 78-Jährige Ratzinger schien sich resigniert zurück ziehen zu wollen.
(5) Urplötzlich vom Ehrgeiz gepackt, schlug der Herr der Inquisitionsbehörde bei der Trauerfeier seines Vorgängers erneut Pflöcke ein, wurde schnell und klar zum Nachfolger gewählt. Er schien diesmal sogar eine 180°-Wende absolviert zu haben.
Sein erster großer Auftritt war der Weltjugendtag in Köln, bei dem er sich von „Be-ne-detto!“-Rufen gedopt zu Popstar-Allüren verstieg.
Er reckte nun euphorisch beide Arme empor und fand Geschmack an extravaganter und vor allem TEURER Garderobe.
Es hätte nicht viel gefehlt und er hätte die Bühnen mit Hüftschwung und „Let me - entertain - you“-Gesang à la Robbi Williams besprungen.
(6) Eine Kette von PR-Desastern verwandelte den Pop-Papst Benedetto von 2005 nun zum großen Schweiger.
Es will einfach nichts mehr gelingen. Die Ökumene liegt am Boden, das Verhältnis zu Juden und Moslems ist ruiniert. Deutsche Katholiken wenden sich mit Grauen ab.
Nun schmollt der Pontifex Maximus.
Zu einer weiteren Metamorphose ist er offensichtlich nicht mehr imstande.
Es wird keinen Ratzinger 7.0 mehr geben.
Anders als ein Insekt, das sich von Larve zum Erwachsenen tatsächlich grundlegend ändert, also nicht nur aus seiner Haut schlüpft, ist der Papst immer auch Joseph Ratzinger geblieben.
Insbesondere seine Lebensphase (4) wird nun zu einem gewaltigen Problem.
Damals hatte er 500.000 Kleriker unter Kontrolle zu halten, die ihm alle gehorchten.
Als „Mr Kirchenrecht“ trat er das weltliche Recht so oft mit Füßen, daß ihm diese Entscheidungen nun insgesamt vor die Füße fallen.
Kinderfickende Priester weltweit waren seine Angelegenheit.
Dies ist durchaus wörtlich zu verstehen, denn das Kirchenrecht hat nie die Opfer im Focus, sondern die Täter.
Um die Täter, die Mitglieder des Klerikerstandes waren, zu schützen, mußte Ratzinger 4.0 der oberste Vertuscher des Katholischen Weltreiches werden.
Andreas Zielke beschreibt in der SZ von heute die Unterschiede von weltlichen und Kirchenrecht.
Bedeutsam dabei ist die Systematik, unter der die Strafbarkeit läuft. So wie der Erlass von Johannes Paul II. dem Schutz der "heiligen Sakramente" dient, so definiert der Codex von 1983 die Verstöße gegen jenes sechste Gebot als Vergehen der "Amtsanmaßung" oder der Verletzung besonderer "Verpflichtungen".
Geschützt wird also primär nicht, wie im weltlichen Strafrecht, die sexuelle Selbstbestimmung der Opfer. Geschützt wird vielmehr die Reinheit des "Bußsakramentes" der Beichte (der Priester darf diesen sakralen Akt nicht durch sexuelle Annäherung an den Beichtenden pervertieren) oder sonstiger weihevoller Amtspflichten. Selbst beim Missbrauch von Minderjährigen wird diesen kein autonomes Schutzrecht zugestanden.
Folgerichtig droht die schwerste Strafe nicht für Sexualverkehr mit Kindern, sondern Priestern, die einem "Mitschuldigen an einer Sünde gegen das sechste Gebot des Dekalogs die Absolution erteilen". Diese gelten, vor jeglichem Urteil, schon mit der Tat als exkommuniziert. Hier drückt sich der kanonische Perspektivenwechsel am drastischsten aus. Nicht etwa schlimmere Tatumstände beim Missbrauch des Opfers begründen hier die scharfe Strafe, sondern der Missbrauch des Absolutionsrechts. […] Und um die Differenz zum weltlichen System vollends zu markieren, wird der Beschuldigte einem Verfahren unterworfen, das eher an Kafka als an Recht erinnert. Der Beschuldigte erfährt den Namen des ihn anzeigenden Missbrauchsopfers nicht, eine öffentliche Verhandlung gibt es nicht, die Herrschaft des Verfahrens liegt bei der Glaubenskongregation in Rom, mag das Vergehen auch in Irland oder Südamerika stattgefunden haben. […]
Nicht zufällig endet der gesamte Kodex damit (Art. 1752), dass die "Wahrung der kanonischen Billigkeit und das Heil der Seelen in der Kirche immer das oberste Gesetz sein muss." Strafen in diesem Sinn dient nicht der Schuldvergeltung oder weltlicher Prävention, nicht also dem empirischen Schutz potentieller Opfer, sondern einem spirituellen Zweck, dem Heil der Seelen in einem Reich, das nicht von dieser Welt ist. […] Entsprechend häufig ist die Nicht-Verurteilung, gerade bei Pädophilie. Nach Scicluna führten von den 3000 Beschuldigungen der letzten neun Jahren nur 20 Prozent zu Strafen, bei rund 60 Prozent wurde das Verfahren aus Rücksicht auf den Beschuldigten eingestellt.
Extrem ungünstig für den Papst erweist sich nun der Umstand, daß der weltliche Journalismus nachforscht und seine Erkenntnisse so gar nicht geheim hält.
Eine regelrechte Bombe ließ gestern die NYT platzen.
Es geht um den katholischen Priester Lawrence Murphy, der von 1950 bis 1974 in einer bekannten Schule für gehörlose Kinder gearbeitet hatte.
Murphy hat mindestens 200 gehörlose Jungs sexuell misshandelt.
Die Vorgesetzten wußten das und da sie sexuellen Attacken des Priesters so auffällig und häufig waren, daß sie sich nicht mehr verheimlichen ließen, wandten sie sich an den Chef der Glaubenskongregation in Rom.
Zum Beispiel ist da Rembert G. Weakland, Erzbischofs von Milwaukee, der 1996 mehrfach an "His Eminence", den "Prefect, The Sacred Congregation for the Doctrine of the Faith" Kardinal Ratzinger schrieb und die Vorgänge detailliert schilderte.
Kardinal Tarcisio Bertone aus der vatikanischen Glaubenskongregation antwortete nach über einem halben Jahr und ließ Weakland ein geheimes kirchenrechtliches Verfahren gegen Murphy eröffnen.
Der Beschuldigte war not amused und wandte sich ebenfalls an Ratzinger.
Der heutige Papst tat das was ihm das Kirchenrecht vorschrieb:
Er ignorierte das Leid der Opfer, verweigerte ihnen die Gerechtigkeit und sorgte dafür daß das Erzbistum von Milwaukee das Verfahren stoppte.
Murphy, der inzwischen den Löffel abgegeben hat, konnte unbehelligt und unverurteilt bleiben - Ratzi sei Dank.
Sextäter in der RKK - da werden alle Augen zugedrückt:
Im Jahr 1993 schickt Rembert G. Weakland, der Erzbischof der Diözese Milwaukee, Murphy zu einem Sozialpädagogen. Der legt dort ein umfangreiches Geständnis ab und räumt ein, dass die Vorwürfe gegen ihn der Wahrheit entsprechen. Weitere drei Jahre vergehen, bis der Bischof sich dazu durchringt, Konsequenzen für den Triebtäter in Erwägung zu ziehen. In dem Brief heißt es: "Eine Person hat unter Eid ausgesagt, dass Pfarrer Murphy die Beichte genutzt hat, um zu sündhaften Handlungen gegen das sechste Gebot aufzufordern". Offen gesteht Weakland in dem Brief, weniger an der nötigen Gerechtigkeit interessiert zu sein, als an einer "heilenden Antwort" der Kirche auf den Ärger der Gehörlosen. Immerhin lässt der Bischof in seinem Schreiben keinen Zweifel daran, dass der Priester massiv und über viele Jahre hinweg Schutzbefohlene missbraucht hat. Doch eine Reaktion Ratzingers bleibt aus. (SZ)
Wenn sich Kleriker an den Schwächsten vergreifen, sorgt der Vatikan dafür, daß die Opfer im Stich gelassen werden.
Kinder sind sowieso schwach.
Gehörlose konnten erst Recht auf keine Gnade bei Ratzinger setzen.
Das gleiche Bild in Holland mit blinden Kindern:
Schwere neue Vorwürfe gegen die katholische Kirche: In den Niederlanden sollen Geistliche regelmäßig Kinder einer Blindenschule misshandelt und sexuell missbraucht haben. Demnach vergingen sich die Täter sogar im Klassenraum an ihren Opfern - in Anwesenheit anderer Schüler.
(Spon 18.03.10)
Aus der Nummer wird Benedikt 6.0 nicht mehr rauskommen.
Seine Vita ist bekannt.
Wie jeder über 80-Jährige, der eine internationale Karriere gemacht hat, ist auch der Pontifex kein Simpel, der sich nie geändert hätte.
Nein, der Mann ist polyvalent.
Ratzinger ist aber im Gegensatz zu vielen anderen „Großen“ kein Individuum, dem Sympathien oder Antipathien zufliegen.
Er ist nicht nur unnahbar, sondern vor allem diffuse Reaktionen auslösend.
Es gibt Typen, die sehr viel homogeneren Konnotationen erwirken: Helmut Schmidt, Dalai Lama, Gorbatschow, Karol Woytila, zu Guttenberg und Obama mag eigentlich jeder.
Die Antipoden sind George Bush, Saddam, Roland Koch, Gaddafi und Co - die mag niemand.
Der gegenwärtige Papst gehört in die dritte Kategorie der Spalter. Hendryk Broder, Scholl-Latour, Kissinger, Friedmann, Gysi, Alice Schwarzer und Peer Steinbrück fliegen die Sympathien nicht einfach so zu.
Auch wenn man sie gar nicht mag, so bestreitet man nicht, daß sie ab und an sehr kluge Dinge von sich geben.
Ratzinger hat zusätzlich auch noch eine gehemmter Persönlichkeit, der es widerstrebt aus der Reihe zu tanzen und Pflöcke einzuschlagen.
Persönlichkeit und Bildung prädestinieren Joseph Ratzinger für einen mittleren Posten in der Hierarchie einer konservativen Organisation.
Bekanntlich ist sein jetziger Job aber alles andere als mittelmäßig, sondern die Toppositionen eines Milliardenmitglieder-Vereins.
Von Außen betrachtet sieht es tatsächlich so aus, als ob er eher passiv ganz an die Spitze gespült worden wäre.
Schwer vorstellbar, daß er einst als junger Priester an den Stäben des Vatikantores gerüttelt hätte und grölte „Ich will da rein!“
Nur wer sich ändert, bleibt sich selbst treu.
Soviel Biermann gilt auch für den Ratzinger Sepp.
Sechs Metamorphische Stadien mache ich bisher aus.
(1) Als Student war er scheinbar ganz zugänglich und ließ sich von der sprachlich begabteren Kommilitonin Uta-Ranke-Heinemann bei Latein- und Griechisch-Übersetzungen helfen.
Relativ unumstritten auch seine Rolle als progressiver Antreiber.
Er war der Peritus des Kölner Kardinals Frings und initiierte mit gerade mal Anfang 30 die „Reform des Offiziums“. Er schlug derart forsch Pflöcke ein, daß er später auf Drängen Professor Hans Küngs einen Lehrstuhl für Dogmatik in Tübingen erhielt.
(2) Die Legende geht nun so, daß der junge Professor angewidert von den Studentenunruhen um 1968 aus diesem Reformgewand schlüpfte und seinen ultrakonservativen Kern offenbarte.
(3) Ende der 70er dann die nächste Häutung: Vom Wissenschaftler wurde er zum Frommen und machte eine steile Karriere in der Kirchenhierarchie.
Bischof, Erzbischof, Kardinal und Chef der Glaubenskongregation in Eilschritten.
(4) Als Boss des von ihm selbst einst reformierten „Heiligen Offiziums“ kam dann der Hardliner-Ratzinger zum Vorschein:
Der nahezu allmächtige und gnadenlose Exekutor des Kirchenrechts, der gleich reihenweise Köpfe rollen ließ, wenn Bischöfe auch nur Millimeter von der Vatikanischen Lahrer abwichen.
Die südamerikanische Befreiungstheologie, die sich von den rechtsradikalen Menschenschlächter-Diktatoren absetzen wollte und sich auf die Seite des geschundenen Volkes stellte, rottete der nunmehr „Panzerkardinal“ Genannte quasi im Alleingang aus.
Seinen damaligen einzigen Vorgesetzen, Papst Johannes Paul II, versuchte er ein ums andere mal rechts zu überholen.
So sabotierte Ratzinger die ökumenischen Bemühungen seines Papstvorgängers mit seiner „Dominus Iesus“-Schrift vom August 2000, in der er mal eben feststellte, daß andere christliche Konfessionen noch nicht einmal Kirchen wären.
Später verspottete er Woytilas Amtsverständnis sogar und plauderte wenig charmant über die päpstlichen Jugendtreffen aus, daß es wenig nütze eine Million Teenager zu einem Massengottesdienst zusammen zurufen, wenn anschließend der ganze Platz mit benutzten Kondomen übersät sei. Viel zu verweltlicht und an den Zeitgeist anbiedernd liefen diese päpstlichen Messen ab. Der 78-Jährige Ratzinger schien sich resigniert zurück ziehen zu wollen.
(5) Urplötzlich vom Ehrgeiz gepackt, schlug der Herr der Inquisitionsbehörde bei der Trauerfeier seines Vorgängers erneut Pflöcke ein, wurde schnell und klar zum Nachfolger gewählt. Er schien diesmal sogar eine 180°-Wende absolviert zu haben.
Sein erster großer Auftritt war der Weltjugendtag in Köln, bei dem er sich von „Be-ne-detto!“-Rufen gedopt zu Popstar-Allüren verstieg.
Er reckte nun euphorisch beide Arme empor und fand Geschmack an extravaganter und vor allem TEURER Garderobe.
Es hätte nicht viel gefehlt und er hätte die Bühnen mit Hüftschwung und „Let me - entertain - you“-Gesang à la Robbi Williams besprungen.
(6) Eine Kette von PR-Desastern verwandelte den Pop-Papst Benedetto von 2005 nun zum großen Schweiger.
Es will einfach nichts mehr gelingen. Die Ökumene liegt am Boden, das Verhältnis zu Juden und Moslems ist ruiniert. Deutsche Katholiken wenden sich mit Grauen ab.
Nun schmollt der Pontifex Maximus.
Zu einer weiteren Metamorphose ist er offensichtlich nicht mehr imstande.
Es wird keinen Ratzinger 7.0 mehr geben.
Anders als ein Insekt, das sich von Larve zum Erwachsenen tatsächlich grundlegend ändert, also nicht nur aus seiner Haut schlüpft, ist der Papst immer auch Joseph Ratzinger geblieben.
Insbesondere seine Lebensphase (4) wird nun zu einem gewaltigen Problem.
Damals hatte er 500.000 Kleriker unter Kontrolle zu halten, die ihm alle gehorchten.
Als „Mr Kirchenrecht“ trat er das weltliche Recht so oft mit Füßen, daß ihm diese Entscheidungen nun insgesamt vor die Füße fallen.
Kinderfickende Priester weltweit waren seine Angelegenheit.
Dies ist durchaus wörtlich zu verstehen, denn das Kirchenrecht hat nie die Opfer im Focus, sondern die Täter.
Um die Täter, die Mitglieder des Klerikerstandes waren, zu schützen, mußte Ratzinger 4.0 der oberste Vertuscher des Katholischen Weltreiches werden.
Andreas Zielke beschreibt in der SZ von heute die Unterschiede von weltlichen und Kirchenrecht.
Bedeutsam dabei ist die Systematik, unter der die Strafbarkeit läuft. So wie der Erlass von Johannes Paul II. dem Schutz der "heiligen Sakramente" dient, so definiert der Codex von 1983 die Verstöße gegen jenes sechste Gebot als Vergehen der "Amtsanmaßung" oder der Verletzung besonderer "Verpflichtungen".
Geschützt wird also primär nicht, wie im weltlichen Strafrecht, die sexuelle Selbstbestimmung der Opfer. Geschützt wird vielmehr die Reinheit des "Bußsakramentes" der Beichte (der Priester darf diesen sakralen Akt nicht durch sexuelle Annäherung an den Beichtenden pervertieren) oder sonstiger weihevoller Amtspflichten. Selbst beim Missbrauch von Minderjährigen wird diesen kein autonomes Schutzrecht zugestanden.
Folgerichtig droht die schwerste Strafe nicht für Sexualverkehr mit Kindern, sondern Priestern, die einem "Mitschuldigen an einer Sünde gegen das sechste Gebot des Dekalogs die Absolution erteilen". Diese gelten, vor jeglichem Urteil, schon mit der Tat als exkommuniziert. Hier drückt sich der kanonische Perspektivenwechsel am drastischsten aus. Nicht etwa schlimmere Tatumstände beim Missbrauch des Opfers begründen hier die scharfe Strafe, sondern der Missbrauch des Absolutionsrechts. […] Und um die Differenz zum weltlichen System vollends zu markieren, wird der Beschuldigte einem Verfahren unterworfen, das eher an Kafka als an Recht erinnert. Der Beschuldigte erfährt den Namen des ihn anzeigenden Missbrauchsopfers nicht, eine öffentliche Verhandlung gibt es nicht, die Herrschaft des Verfahrens liegt bei der Glaubenskongregation in Rom, mag das Vergehen auch in Irland oder Südamerika stattgefunden haben. […]
Nicht zufällig endet der gesamte Kodex damit (Art. 1752), dass die "Wahrung der kanonischen Billigkeit und das Heil der Seelen in der Kirche immer das oberste Gesetz sein muss." Strafen in diesem Sinn dient nicht der Schuldvergeltung oder weltlicher Prävention, nicht also dem empirischen Schutz potentieller Opfer, sondern einem spirituellen Zweck, dem Heil der Seelen in einem Reich, das nicht von dieser Welt ist. […] Entsprechend häufig ist die Nicht-Verurteilung, gerade bei Pädophilie. Nach Scicluna führten von den 3000 Beschuldigungen der letzten neun Jahren nur 20 Prozent zu Strafen, bei rund 60 Prozent wurde das Verfahren aus Rücksicht auf den Beschuldigten eingestellt.
Extrem ungünstig für den Papst erweist sich nun der Umstand, daß der weltliche Journalismus nachforscht und seine Erkenntnisse so gar nicht geheim hält.
Eine regelrechte Bombe ließ gestern die NYT platzen.
Es geht um den katholischen Priester Lawrence Murphy, der von 1950 bis 1974 in einer bekannten Schule für gehörlose Kinder gearbeitet hatte.
Murphy hat mindestens 200 gehörlose Jungs sexuell misshandelt.
Die Vorgesetzten wußten das und da sie sexuellen Attacken des Priesters so auffällig und häufig waren, daß sie sich nicht mehr verheimlichen ließen, wandten sie sich an den Chef der Glaubenskongregation in Rom.
Zum Beispiel ist da Rembert G. Weakland, Erzbischofs von Milwaukee, der 1996 mehrfach an "His Eminence", den "Prefect, The Sacred Congregation for the Doctrine of the Faith" Kardinal Ratzinger schrieb und die Vorgänge detailliert schilderte.
Kardinal Tarcisio Bertone aus der vatikanischen Glaubenskongregation antwortete nach über einem halben Jahr und ließ Weakland ein geheimes kirchenrechtliches Verfahren gegen Murphy eröffnen.
Der Beschuldigte war not amused und wandte sich ebenfalls an Ratzinger.
Der heutige Papst tat das was ihm das Kirchenrecht vorschrieb:
Er ignorierte das Leid der Opfer, verweigerte ihnen die Gerechtigkeit und sorgte dafür daß das Erzbistum von Milwaukee das Verfahren stoppte.
Murphy, der inzwischen den Löffel abgegeben hat, konnte unbehelligt und unverurteilt bleiben - Ratzi sei Dank.
Sextäter in der RKK - da werden alle Augen zugedrückt:
Im Jahr 1993 schickt Rembert G. Weakland, der Erzbischof der Diözese Milwaukee, Murphy zu einem Sozialpädagogen. Der legt dort ein umfangreiches Geständnis ab und räumt ein, dass die Vorwürfe gegen ihn der Wahrheit entsprechen. Weitere drei Jahre vergehen, bis der Bischof sich dazu durchringt, Konsequenzen für den Triebtäter in Erwägung zu ziehen. In dem Brief heißt es: "Eine Person hat unter Eid ausgesagt, dass Pfarrer Murphy die Beichte genutzt hat, um zu sündhaften Handlungen gegen das sechste Gebot aufzufordern". Offen gesteht Weakland in dem Brief, weniger an der nötigen Gerechtigkeit interessiert zu sein, als an einer "heilenden Antwort" der Kirche auf den Ärger der Gehörlosen. Immerhin lässt der Bischof in seinem Schreiben keinen Zweifel daran, dass der Priester massiv und über viele Jahre hinweg Schutzbefohlene missbraucht hat. Doch eine Reaktion Ratzingers bleibt aus. (SZ)
Wenn sich Kleriker an den Schwächsten vergreifen, sorgt der Vatikan dafür, daß die Opfer im Stich gelassen werden.
Kinder sind sowieso schwach.
Gehörlose konnten erst Recht auf keine Gnade bei Ratzinger setzen.
Das gleiche Bild in Holland mit blinden Kindern:
Schwere neue Vorwürfe gegen die katholische Kirche: In den Niederlanden sollen Geistliche regelmäßig Kinder einer Blindenschule misshandelt und sexuell missbraucht haben. Demnach vergingen sich die Täter sogar im Klassenraum an ihren Opfern - in Anwesenheit anderer Schüler.
(Spon 18.03.10)
Aus der Nummer wird Benedikt 6.0 nicht mehr rauskommen.
Mittwoch, 24. März 2010
Parteien und Kirchen
Kein Tag, an dem nicht „neue“ Sex-Übergriffe und Prügelattacken von Priestern auf Kinder publik werden.
Frau Leutheusser-Schnarrenberger wollte ganz gerne einen eigenen „Runden Tisch“ mit der Katholischen Kirche einrichten.
Die Täterorganisation lehnte dies ab.
Bischöfe schmettern FDP-Vorschlag ab.
(Handelsblatt)
Begründung: Tu Quoque.
Andere haben das doch auch gemacht.
"Warum schaut man eigentlich bei den Evangelischen nicht genau hin?"
(Der Salzburger Weihbischof Andreas Laun in der ARD)
Die kirchenhörigen Ministerinnen Schavan und Schröder sahen das ähnlich.
Täterschutz müsse vor Opferschutz gehen und nur weil ein paar tausend Kinder systematisch gequält, gefoltert und vergewaltigt wurden, müsse man ja auch nicht gleich mit dem Strafrecht jonglieren.
Nett alle zusammen setzen und gemeinsam mit den Typen, die die Zustände etablierten und deckten über alte Zeiten plaudern.
Die Justizministerin knickte sofort ein - ähnlich wie beim SWIFT-Abkommen ließ sie sich devot von der CDU rumschubsen, ohne auf ihre eigene Meinung zu beharren.
Unionspolitiker hatten sich ohnehin schon reihenweise auf die Seite der Kinderquäler gestellt. Man dürfe die Kirche nicht verurteilen und die Justizministerin solle sich gefälligst zurück halten.
Schön für die Bischöfe.
Einer dieser Typen mit „göttlicher Autorität“, Exzellenz Müller aus Regensburg folgerte, daß er gar nicht erkennen könne, wo Handlungsbedarf bestünde.
Die Taten seien nun einmal geschehen und schon länger her.
Der größte Skandal an der Kindersexgeschichte wird also nach wie vor ausgeklammert:
Daß nämlich die Kirchenstrukturen so waren, daß man über Dekaden die Täter protegierte und die Opfer mundtot machte.
Müller und Mixa und sämtliche CDU-Ministerinnen, die sich nun über die Masse der ach so „plötzlich“ aufgedeckten Mißbrauchsfälle wundern, heucheln natürlich, daß sich die Balken biegen.
Der ZAPP-Beitrag zum Thema macht das sehr schön deutlich.
Es gab durchaus Opfer, wie zum Beispiel Norbert Denef, die sich alle Mühe gaben sich Gehör zu verschaffen.
Sechs Jahre lang hat ein Priester ihn brutal misshandelt. Beim ersten Mal war er ein kleiner Junge. Er erzählt seine Geschichte seit fast 20 Jahren. Norbert Denef: "Ich hab damals schon ganz klar, in dem Artikel, den man nachlesen kann, 1993, meinen Fall öffentlich gemacht. Da ist gar nichts passiert. Ich hab Riesenängste gehabt, nichts, gar nichts. Da hab ich die ersten Erfahrungen gemacht, das heißt, wenn ich das öffentlich mache, es spricht einen niemand an."
Auch Franz Wittenbrink hat erzählt, davon, wie er als Internatsschüler bei den Regensburger Domspatzen jahrelang brutal verprügelt wurde. Wie katholische Brüder seine Schulkameraden sexuell missbrauchten. Doch kaum jemand hat zugehört. Franz Wittenbrink erzählt: "Von diesen Prügelorgien, von diesen sexuellen Demütigungen bei den Regensburger Domspatzen, ich habe vor zweieinhalb Jahren sogar sehr ausführlich im Bayerischen Rundfunk ein Interview gemacht, wo ich mindestens zehn Minuten darüber berichtet habe. Kein Echo, nichts."
Der Fall des Kaplans K, der erst in Vietach kleine Jungs missbrauchte und dann durch seinen Oberhirten Bischof Müller nach Riekhofen geschickt wurde, wo er erneut 22 mal Kinder missbrauchte, ging 2007 durch die Presse.
Diese Informationen waren alles andere als geheim, wie auch jede Menge Blogs bezeugen können, die seit Jahren über solche Fälle berichten.
Man hätte das wissen können und Kirchen und Minister sollten das gewußt haben!
Aber alles guckte weg.
Die neue Starministerin von der Leyen, die von 2005 bis 2009 Familienministerin war, sah sich niemals veranlasst da mal nachzuforschen.
Der beste Artikel des Monats zum Thema, ist Reinhard Mohrs Kommentar
Hybris im Namen des Herrn.
Er hält fest:
Der Skandal nach dem Skandal, die zweite Schuld aber ist das große Schweigekartell, das über Jahrzehnte dicht gehalten hat. Da hilft es auch nichts, die offizielle Statistik von Kindesmissbrauch heranzuziehen, der zufolge die weitaus meisten Fälle in Familien zu beklagen sind. Man kann die katholische Kirche mit ihrem immer noch schweigenden Papst nun mal nicht an der gleichen moralischen Elle messen wie eine sozial verwahrloste Familie. Zumal sich die Kirche und auch elitäre Schulleiter sonst moralisch und intellektuell doch so erhaben fühlen.
Alle rhetorischen Verrenkungen und wortreichen Entschuldigungen samt der Bestellung von Missbrauchsbeauftragten und Runden Tischen ändern nichts daran: Hier liegt letztlich kriminelles Versagen ausgerechnet jener Institutionen vor, deren Ethik höchste moralische Ansprüche formulierte.
Dieselbe Kirche, die jungen Menschen jahrhundertlang Angst und Schrecken einjagte, selbst wenn es nur um kleinste angebliche Sünden und Verfehlungen ging, tolerierte sehenden Auges Sadisten und Sexualverbrecher in ihren Reihen. Motto: tarnen, täuschen und vertuschen.
Die Verlogenheit der katholischen Kirche ist historisch nicht neu, auch nicht ihre Doppelmoral und Scheinheiligkeit, ob es nun um das Tabu der Homosexualität, das Geißeln von Pille und Präservativen oder mittelalterliches Foltern im Dienste der Frömmigkeit geht. Für viele überraschend mag aber doch sein, dass sie sich auch in unserer demokratischen Gesellschaft bis heute als Paralleluniversum halten kann - als eine Macht, deren finanzielle Grundlage nicht zuletzt in der staatlichen Eintreibung der Kirchensteuer besteht.
Von „der Kirche“ ist nun wirklich nichts zu erwarten.
Betrachten wir also den politischen Aspekt: CDU steht hinter der Kirche, die Justizministerin knickt ein.
Psychologen sind sich einig, daß Pädophilie NICHT therapierbar ist. Kindersextäter werden nie von ihren Gelüsten geheilt.
Die FDP aber gibt sich faktenresistent:
Die Liberalen dringen neben staatlichen Beratungsstellen für pädophile Männer auch auf eine Therapiepflicht für Straftäter, die ein Sexualdelikt begangen haben.
Die Linken plädieren ebenfalls für einen runden Tisch.
Ursula Enders von der Informationsstelle "Zartbitter e.V.":
Es ist ein hilfloser Versuch und wir hoffen einfach, dass danach mehr Sachlichkeit kommt.
Die gesamte SPD ist komplett untergetaucht. Irgendeine wegweisende Stellungnahme der Sozen zu diesem Megaskandal ist mir nicht aufgefallen.
Nachdem ich in letzter Zeit öfter mal auf die Grünen eingedroschen habe (Stichworte Saarland und Hamburg), muß ich die Partei in diesem Zusammenhang loben.
Als einzige sind sie nicht auf den Mund gefallen und kuschen nicht vor den Keuschen in Kutten.
Der mit 40 Kirchenfreunden besetzte „Runde Tisch“ sei eine reine Alibiveranstaltung.
Merkel habe sich "nicht getraut, scharfe und wirklich klare Worte zu sprechen", als es anfangs nur um zurückliegende Vorfälle in Einrichtungen der katholischen Kirche ging, sagte Fraktionschefin Renate Künast im ZDF-Morgenmagazin. Ein Runder Tisch werde nun nur folgenlos reden. Nach Künasts Vorstellungen braucht es statt einer Beauftragten eine mit drei Personen agierende Kommission, die Fälle aufarbeiten und dokumentieren soll.
„Rumsitzen gegen Missbrauch“ lästern die Grünen
«Bei den Missbrauchsfällen handelt es sich um schwere Straftaten, die rein gar nicht zu einem Runden Tisch passen»
Die grüne Bundestagsfraktion beschloss gestern "Kinder schützen! Nicht die Institutionen!":
Dass die Fälle erst heute flächendeckend ans Tageslicht kommen, ist ein untrügliches Zeichen dafür, dass sogenannte Schweigekartelle bis in die jüngste Vergangenheit wirksam waren oder es sogar noch heute sind. Täter haben sich gegenseitig gedeckt, Opfer konnten sich aus Scham oder Ohnmacht gegenüber vermeintlich Stärkeren nicht offenbaren. Hinzu kam eine weitverbreitete Kultur des Wegsehens oder eben die (fachliche) Unfähigkeit, Alarmsignale zu erkennen bzw. zu deuten. Die bittere Erkenntnis ist, dass es in den Institutionen und Einrichtungen keine systematischen Vorsorgemaßnahmen gab, um Kindesmissbrauch zu verhindern oder umgehend aufzuklären. Schlimmer noch, gerade von kirchlicher Seite aus wurde das Thema sexualisierter und anderer Gewalt, begangen durch das eigene Personal, lange geleugnet und vertuscht. Aber auch notwendige Regeln und Mechanismen zur Intervention bei Verdachtsfällen oder bereits begangenem Missbrauch waren und sind jetzt noch völlig unzureichend. Die Regierung unternimmt nicht das Nötige, um aufzuklären und Opfer zu schützen. Zu viel kostbare Zeit ist mit schwarz-gelben Zwistigkeiten über die Besetzung von Runden Tischen verstrichen, deren genaues Ziel und Besetzung immer noch unklar ist. Schwere Straftaten müssen aufgeklärt und verfolgt, statt an einem Runden Tisch folgenlos besprochen werden.
Frau Leutheusser-Schnarrenberger wollte ganz gerne einen eigenen „Runden Tisch“ mit der Katholischen Kirche einrichten.
Die Täterorganisation lehnte dies ab.
Bischöfe schmettern FDP-Vorschlag ab.
(Handelsblatt)
Begründung: Tu Quoque.
Andere haben das doch auch gemacht.
"Warum schaut man eigentlich bei den Evangelischen nicht genau hin?"
(Der Salzburger Weihbischof Andreas Laun in der ARD)
Die kirchenhörigen Ministerinnen Schavan und Schröder sahen das ähnlich.
Täterschutz müsse vor Opferschutz gehen und nur weil ein paar tausend Kinder systematisch gequält, gefoltert und vergewaltigt wurden, müsse man ja auch nicht gleich mit dem Strafrecht jonglieren.
Nett alle zusammen setzen und gemeinsam mit den Typen, die die Zustände etablierten und deckten über alte Zeiten plaudern.
Die Justizministerin knickte sofort ein - ähnlich wie beim SWIFT-Abkommen ließ sie sich devot von der CDU rumschubsen, ohne auf ihre eigene Meinung zu beharren.
Unionspolitiker hatten sich ohnehin schon reihenweise auf die Seite der Kinderquäler gestellt. Man dürfe die Kirche nicht verurteilen und die Justizministerin solle sich gefälligst zurück halten.
Schön für die Bischöfe.
Einer dieser Typen mit „göttlicher Autorität“, Exzellenz Müller aus Regensburg folgerte, daß er gar nicht erkennen könne, wo Handlungsbedarf bestünde.
Die Taten seien nun einmal geschehen und schon länger her.
Der größte Skandal an der Kindersexgeschichte wird also nach wie vor ausgeklammert:
Daß nämlich die Kirchenstrukturen so waren, daß man über Dekaden die Täter protegierte und die Opfer mundtot machte.
Müller und Mixa und sämtliche CDU-Ministerinnen, die sich nun über die Masse der ach so „plötzlich“ aufgedeckten Mißbrauchsfälle wundern, heucheln natürlich, daß sich die Balken biegen.
Der ZAPP-Beitrag zum Thema macht das sehr schön deutlich.
Es gab durchaus Opfer, wie zum Beispiel Norbert Denef, die sich alle Mühe gaben sich Gehör zu verschaffen.
Sechs Jahre lang hat ein Priester ihn brutal misshandelt. Beim ersten Mal war er ein kleiner Junge. Er erzählt seine Geschichte seit fast 20 Jahren. Norbert Denef: "Ich hab damals schon ganz klar, in dem Artikel, den man nachlesen kann, 1993, meinen Fall öffentlich gemacht. Da ist gar nichts passiert. Ich hab Riesenängste gehabt, nichts, gar nichts. Da hab ich die ersten Erfahrungen gemacht, das heißt, wenn ich das öffentlich mache, es spricht einen niemand an."
Auch Franz Wittenbrink hat erzählt, davon, wie er als Internatsschüler bei den Regensburger Domspatzen jahrelang brutal verprügelt wurde. Wie katholische Brüder seine Schulkameraden sexuell missbrauchten. Doch kaum jemand hat zugehört. Franz Wittenbrink erzählt: "Von diesen Prügelorgien, von diesen sexuellen Demütigungen bei den Regensburger Domspatzen, ich habe vor zweieinhalb Jahren sogar sehr ausführlich im Bayerischen Rundfunk ein Interview gemacht, wo ich mindestens zehn Minuten darüber berichtet habe. Kein Echo, nichts."
Der Fall des Kaplans K, der erst in Vietach kleine Jungs missbrauchte und dann durch seinen Oberhirten Bischof Müller nach Riekhofen geschickt wurde, wo er erneut 22 mal Kinder missbrauchte, ging 2007 durch die Presse.
Diese Informationen waren alles andere als geheim, wie auch jede Menge Blogs bezeugen können, die seit Jahren über solche Fälle berichten.
Man hätte das wissen können und Kirchen und Minister sollten das gewußt haben!
Aber alles guckte weg.
Die neue Starministerin von der Leyen, die von 2005 bis 2009 Familienministerin war, sah sich niemals veranlasst da mal nachzuforschen.
Der beste Artikel des Monats zum Thema, ist Reinhard Mohrs Kommentar
Hybris im Namen des Herrn.
Er hält fest:
Der Skandal nach dem Skandal, die zweite Schuld aber ist das große Schweigekartell, das über Jahrzehnte dicht gehalten hat. Da hilft es auch nichts, die offizielle Statistik von Kindesmissbrauch heranzuziehen, der zufolge die weitaus meisten Fälle in Familien zu beklagen sind. Man kann die katholische Kirche mit ihrem immer noch schweigenden Papst nun mal nicht an der gleichen moralischen Elle messen wie eine sozial verwahrloste Familie. Zumal sich die Kirche und auch elitäre Schulleiter sonst moralisch und intellektuell doch so erhaben fühlen.
Alle rhetorischen Verrenkungen und wortreichen Entschuldigungen samt der Bestellung von Missbrauchsbeauftragten und Runden Tischen ändern nichts daran: Hier liegt letztlich kriminelles Versagen ausgerechnet jener Institutionen vor, deren Ethik höchste moralische Ansprüche formulierte.
Dieselbe Kirche, die jungen Menschen jahrhundertlang Angst und Schrecken einjagte, selbst wenn es nur um kleinste angebliche Sünden und Verfehlungen ging, tolerierte sehenden Auges Sadisten und Sexualverbrecher in ihren Reihen. Motto: tarnen, täuschen und vertuschen.
Die Verlogenheit der katholischen Kirche ist historisch nicht neu, auch nicht ihre Doppelmoral und Scheinheiligkeit, ob es nun um das Tabu der Homosexualität, das Geißeln von Pille und Präservativen oder mittelalterliches Foltern im Dienste der Frömmigkeit geht. Für viele überraschend mag aber doch sein, dass sie sich auch in unserer demokratischen Gesellschaft bis heute als Paralleluniversum halten kann - als eine Macht, deren finanzielle Grundlage nicht zuletzt in der staatlichen Eintreibung der Kirchensteuer besteht.
Von „der Kirche“ ist nun wirklich nichts zu erwarten.
Betrachten wir also den politischen Aspekt: CDU steht hinter der Kirche, die Justizministerin knickt ein.
Psychologen sind sich einig, daß Pädophilie NICHT therapierbar ist. Kindersextäter werden nie von ihren Gelüsten geheilt.
Die FDP aber gibt sich faktenresistent:
Die Liberalen dringen neben staatlichen Beratungsstellen für pädophile Männer auch auf eine Therapiepflicht für Straftäter, die ein Sexualdelikt begangen haben.
Die Linken plädieren ebenfalls für einen runden Tisch.
Ursula Enders von der Informationsstelle "Zartbitter e.V.":
Es ist ein hilfloser Versuch und wir hoffen einfach, dass danach mehr Sachlichkeit kommt.
Die gesamte SPD ist komplett untergetaucht. Irgendeine wegweisende Stellungnahme der Sozen zu diesem Megaskandal ist mir nicht aufgefallen.
Nachdem ich in letzter Zeit öfter mal auf die Grünen eingedroschen habe (Stichworte Saarland und Hamburg), muß ich die Partei in diesem Zusammenhang loben.
Als einzige sind sie nicht auf den Mund gefallen und kuschen nicht vor den Keuschen in Kutten.
Der mit 40 Kirchenfreunden besetzte „Runde Tisch“ sei eine reine Alibiveranstaltung.
Merkel habe sich "nicht getraut, scharfe und wirklich klare Worte zu sprechen", als es anfangs nur um zurückliegende Vorfälle in Einrichtungen der katholischen Kirche ging, sagte Fraktionschefin Renate Künast im ZDF-Morgenmagazin. Ein Runder Tisch werde nun nur folgenlos reden. Nach Künasts Vorstellungen braucht es statt einer Beauftragten eine mit drei Personen agierende Kommission, die Fälle aufarbeiten und dokumentieren soll.
„Rumsitzen gegen Missbrauch“ lästern die Grünen
«Bei den Missbrauchsfällen handelt es sich um schwere Straftaten, die rein gar nicht zu einem Runden Tisch passen»
Die grüne Bundestagsfraktion beschloss gestern "Kinder schützen! Nicht die Institutionen!":
Dass die Fälle erst heute flächendeckend ans Tageslicht kommen, ist ein untrügliches Zeichen dafür, dass sogenannte Schweigekartelle bis in die jüngste Vergangenheit wirksam waren oder es sogar noch heute sind. Täter haben sich gegenseitig gedeckt, Opfer konnten sich aus Scham oder Ohnmacht gegenüber vermeintlich Stärkeren nicht offenbaren. Hinzu kam eine weitverbreitete Kultur des Wegsehens oder eben die (fachliche) Unfähigkeit, Alarmsignale zu erkennen bzw. zu deuten. Die bittere Erkenntnis ist, dass es in den Institutionen und Einrichtungen keine systematischen Vorsorgemaßnahmen gab, um Kindesmissbrauch zu verhindern oder umgehend aufzuklären. Schlimmer noch, gerade von kirchlicher Seite aus wurde das Thema sexualisierter und anderer Gewalt, begangen durch das eigene Personal, lange geleugnet und vertuscht. Aber auch notwendige Regeln und Mechanismen zur Intervention bei Verdachtsfällen oder bereits begangenem Missbrauch waren und sind jetzt noch völlig unzureichend. Die Regierung unternimmt nicht das Nötige, um aufzuklären und Opfer zu schützen. Zu viel kostbare Zeit ist mit schwarz-gelben Zwistigkeiten über die Besetzung von Runden Tischen verstrichen, deren genaues Ziel und Besetzung immer noch unklar ist. Schwere Straftaten müssen aufgeklärt und verfolgt, statt an einem Runden Tisch folgenlos besprochen werden.
Dienstag, 23. März 2010
Schizophrenie
Die Katholische Kirche in Deutschland sammelt sich hinter dem Papst.
Am Wochenende veröffentlichte der unfehlbare Pontifex einen Hirtenbrief, in dem es grob zusammen gefasst hieß:
Hach, das ist ja alles, ganz ganz ganz schrecklich. Schlimm, schlimm, was den Kinderchen in Irland widerfahren ist. Das haben die Bischöfe da irgendwie suboptimal gemanaged. Die Ursachen dafür, daß sich gerade unter katholischen Priestern so viele sexuell verwirrte, verklemmte und unreife Typen befinden, will ich aber nicht abstellen. Ich selbst wasche meine Hände in Unschuld und zu den Fällen in meinem früheren Bistum und überhaupt in Deutschland sage ich schon mal gar nichts - ätschibätschi.
Deutschlands oberste Bischof Zollitsch, der einst selbst einen Pädophilen zu weiteren Kindern schickte und ihn vor Strafverfolgung schützte, findet den Hirtenbrief klasse - er gäbe Orientierung.
Gewürdigt wurde das päpstliche Dokument auch vom Präsidenten des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Alois Glück. Als wichtige Kriterien für weitere Beratungen nannte Glück eine bessere Auswahl der Priesteramtskandidaten, mehr Transparenz und Offenheit.
(Welt)
Ist das eigentlich die Bundesrepublik Deutschland hier, oder Schilda?
Der Papst gibt keine Orientierung und hilft nicht die Mißbrauchsfälle aufzuklären.
Das diametrale Gegenteil ist der Fall:
Er ist der oberste Verursacher des Desasters.
ER hält fanatisch - eben unfehlbar - an Zölibat, Frauenordinierungsverbot und menschenfeindlicher Sexmoral fest und schafft damit erst den Nährboden für den katholischen Pädo-Sumpf.
Joseph Ratzinger, der mittlerweile seit 30 Jahren in absoluten Spitzenpositionen der Kurie sitzt und somit ungewöhnlich mächtig innerhalb der 1,2-Milliarden-Menschen-Organisation ist, weiß und wußte auch so gut wie niemand anderes über die sexuellen Übergriffe von Priestern auch Kinder Bescheid.
Er ist der oberste Vertuscher, der das Vertuschen sogar aktiv auch bei allen anderen Bischöfen als Strategie durchgesetzt hat.
Nun ausgerechnet auf Ratzinger bei der Aufklärung zu setzen ist in etwa so, als wenn man von Guido Westerwelle Demut und Bescheidenheit lernen wollte.
Ich wünschte, daß man solche Worte auch mal von der deutschen Bundesregierung hörte - ihr sollte das Wohl der Kinder und die Strafverfolgung der Täter am Herzen liegen.
Aber sie kuschen allesamt.
Merkel lobt gar den Papst für seine Aufklärung.
Schon die milden Worte von Leutheusser-Schnarrenberger werden als viel zu grob empfunden.
Nun sollen Runde Tische „aufarbeiten“ - falls sich die Bischöfe dazu herablassen sollten da mitzumachen.
Dies geschieht aber nur, wenn immer wieder betont wird, daß „die anderen“ ja auch Kinder mißbrauchen.
Kommt doch überall vor; ist ja halb so wild.
"Warum schaut man eigentlich bei den Evangelischen nicht genau hin?"
(Der Salzburger Weihbischof Andreas Laun in der ARD)
„Kein spezifisches Problem der katholischen Kirche“
(Der Vorsitzende der deutschen Bischofskonferenz Zollitsch)
Eine nicht von der RKK kastrierte Bundesregierung würde die Aufklärung der Kinderfolter-Zustände hinter Klostermauern selbst in die Hand nehmen und zwar OHNE die Kirche.
Wo kommen wir denn da hin, daß die TÄTER erst höflich und demütigst gefragt werden, ob es ihnen auch wirklich recht ist, wenn man mal durchleuchtet, was sie eigentlich angestellt haben??
Die RKK ist bei der Wahl ihres Aufklärungspersonals viel zu unglaubwürdig.
Am Wochenende veröffentlichte der unfehlbare Pontifex einen Hirtenbrief, in dem es grob zusammen gefasst hieß:
Hach, das ist ja alles, ganz ganz ganz schrecklich. Schlimm, schlimm, was den Kinderchen in Irland widerfahren ist. Das haben die Bischöfe da irgendwie suboptimal gemanaged. Die Ursachen dafür, daß sich gerade unter katholischen Priestern so viele sexuell verwirrte, verklemmte und unreife Typen befinden, will ich aber nicht abstellen. Ich selbst wasche meine Hände in Unschuld und zu den Fällen in meinem früheren Bistum und überhaupt in Deutschland sage ich schon mal gar nichts - ätschibätschi.
Deutschlands oberste Bischof Zollitsch, der einst selbst einen Pädophilen zu weiteren Kindern schickte und ihn vor Strafverfolgung schützte, findet den Hirtenbrief klasse - er gäbe Orientierung.
Gewürdigt wurde das päpstliche Dokument auch vom Präsidenten des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Alois Glück. Als wichtige Kriterien für weitere Beratungen nannte Glück eine bessere Auswahl der Priesteramtskandidaten, mehr Transparenz und Offenheit.
(Welt)
Ist das eigentlich die Bundesrepublik Deutschland hier, oder Schilda?
Der Papst gibt keine Orientierung und hilft nicht die Mißbrauchsfälle aufzuklären.
Das diametrale Gegenteil ist der Fall:
Er ist der oberste Verursacher des Desasters.
ER hält fanatisch - eben unfehlbar - an Zölibat, Frauenordinierungsverbot und menschenfeindlicher Sexmoral fest und schafft damit erst den Nährboden für den katholischen Pädo-Sumpf.
Joseph Ratzinger, der mittlerweile seit 30 Jahren in absoluten Spitzenpositionen der Kurie sitzt und somit ungewöhnlich mächtig innerhalb der 1,2-Milliarden-Menschen-Organisation ist, weiß und wußte auch so gut wie niemand anderes über die sexuellen Übergriffe von Priestern auch Kinder Bescheid.
Er ist der oberste Vertuscher, der das Vertuschen sogar aktiv auch bei allen anderen Bischöfen als Strategie durchgesetzt hat.
Nun ausgerechnet auf Ratzinger bei der Aufklärung zu setzen ist in etwa so, als wenn man von Guido Westerwelle Demut und Bescheidenheit lernen wollte.
Prof Hans Küng ist hier sehr sehr klar.
Ich wünschte, daß man solche Worte auch mal von der deutschen Bundesregierung hörte - ihr sollte das Wohl der Kinder und die Strafverfolgung der Täter am Herzen liegen.
Aber sie kuschen allesamt.
Merkel lobt gar den Papst für seine Aufklärung.
Schon die milden Worte von Leutheusser-Schnarrenberger werden als viel zu grob empfunden.
Nun sollen Runde Tische „aufarbeiten“ - falls sich die Bischöfe dazu herablassen sollten da mitzumachen.
Dies geschieht aber nur, wenn immer wieder betont wird, daß „die anderen“ ja auch Kinder mißbrauchen.
Kommt doch überall vor; ist ja halb so wild.
"Warum schaut man eigentlich bei den Evangelischen nicht genau hin?"
(Der Salzburger Weihbischof Andreas Laun in der ARD)
„Kein spezifisches Problem der katholischen Kirche“
(Der Vorsitzende der deutschen Bischofskonferenz Zollitsch)
Eine nicht von der RKK kastrierte Bundesregierung würde die Aufklärung der Kinderfolter-Zustände hinter Klostermauern selbst in die Hand nehmen und zwar OHNE die Kirche.
Wo kommen wir denn da hin, daß die TÄTER erst höflich und demütigst gefragt werden, ob es ihnen auch wirklich recht ist, wenn man mal durchleuchtet, was sie eigentlich angestellt haben??
Die RKK ist bei der Wahl ihres Aufklärungspersonals viel zu unglaubwürdig.
Montag, 22. März 2010
Er nun wieder….
Je weiter Astronomen und Physiker unsere Welt erforschen, desto kleiner wird Gottes Himmelsreich.
Einige Rätsel sind aber bis heute noch nicht gelöst.
Da ist zum Beispiel die Frage: „Wie wird man katholischer Bischof“?
Wenn man sich das heutige Personaltableau so ansieht, werden einige Voraussetzungen offensichtlich: Man muß a priori alt, fett und männlich sein. Dazu scheint es besonders wichtig zu sein, daß man möglichst unsympathisch rüberkommt und im Denken dem dritten Reich verhaftet ist, so daß immer mal ein knackiger Holocaustvergleich rausgehauen wird.
Ein zukünftiger Oberhirte sollte derjenige sein, den das Fußvolk des Bistums am allerwenigstens haben will.
Regensburg, St. Pölten, Köln - viele katholische Fürstentümer können ein Lied davon singen, daß die Vatikanische Personalentscheidung den schlimmsten Kandidaten traf.
Nein, ich erwarte nicht ernsthaft, daß Männer, die ich für integer und angenehm empfinde, auch dem Papst gefallen.
Wir haben da offenbar leicht unterschiedliche Vorlieben.
Aber MUSS es wirklich so sein, daß einem beim Anblick der meisten Bischöfe gleich noch einmal die letzte Mahlzeit durch den Kopf geht?
Klar, es gibt Abstufungen. Lehmann ist nicht so gräßlich wie Wetter und Thissen kommt fröhlicher rüber als Sterzinsky.
Dabei habe ich jetzt freundlicherweise die selbstgerechten Frömmler, die die Suizidraten rauftreiben gar nicht eingeordnet.
Die Namen kann sich jeder denken: Mixa, Müller, Meisner, Tebartz-van Elst,…
Gerade zermatere ich mir den Kopf, wen ich von den weltweit 4784 Bischöfen tatsächlich sympathisch finde - da komme ich nur auf vier Namen:
Gaillot, Roncalli, Kamphaus und Luciani.
Keine dolle Ausbeute - zumal zwei tot sind, einer emeritiert und der vierte abgesetzt ist.
So ganz egal ist es übrigens nicht, wer einen Bischofshut ergattert.
Die Kirchenfürsten sind einiges mehr als normale Päpstliche Abteilungsleiter.
Sie haben weitreichende - auch GÖTTLICHE - Vollmachten.
So können sie theoretisch im Alleingang andere Bischöfe weihen.
Sollen sie zwar nicht, können sie aber, wie die römische Kurie zu ihrem großen Ärger durch Erzbischof Marcel Lefebvre erfuhr. Somit ist Holocaustleugner Williamson also tatsächlich Bischof und kann sich gewissermaßen vermehren - nach pflanzlichem Vorbild, ungeschlechtlich, durch Autogamie.
Das ist die Jungfernzeugung (Parthogenese) des Klerus.
Um zu erfahren was katholische Bischöfe alles dürfen, habe ich bei Kathpedia nachgesehen - die müssen es wissen:
Ein Bischof ist das Oberhaupt einer Diözese, auch Teilkirche genannt, als deren oberster Lehrer, Priester und Leiter er wirkt. Er ist in seinen Vollmachten Nachfolger der Apostel und leitet als solcher, kraft göttlicher Anordnung. Die voll berechtigte Ausübung des Bischofsamts nur im Episkopat mit und unter dem Papst möglich, aber für die Gemeinschaft der Kirche auch notwendig.
Der Name Bischof stammt vom griechischen Wort episcopos, was so viel bedeutet wie Vorsteher der Kirche.
Die Berufung der Bischöfe gehen […] in direkter Linie auf Christus zurück.
Das wird in der Theologie die Apostolische Sukzession genannt. In Gemeinschaft mit den Bischöfen haben auch die Priester und Diakone ihren besonderen Anteil am Priesteramt Christi. Der Bischof ist der oberste Hirte seiner Diözese, er ist letztverantwortlich für die Sorge aller Katholiken die in seinem Territorium wohnen (vgl. CIC can. 383).
Diese Vollmacht und Pflicht delegiert er an die einzelnen Ortspfarrer, die also das apostolische Amt gegenüber den Getauften repräsentieren.
Als rechtmässige Nachfolger der Apostel haben die Bischöfe, zusammen mit den Priestern - ihren Mitarbeitern, als "erste Aufgabe" die Verkündigung des Evangeliums, wie es der Herr befohlen hat in Mk 16,15, sie sind Lehrer ihrer Teilkirche.
Davon kann Merkel nur träumen - rechtmäßige „Nachfolgerin der Apostel“ ist sie nicht; nur Kohl’s Mädchen.
Und wenn sie etwas entscheiden will, geht das nicht „kraft göttlicher Anordnung“, sondern nur indem sie vorher bei Guido und Horsti bettelt und eine entsprechende Passage im K.O.alitionsvertrag findet. (Vermutlich ist das auch der Grund weswegen es kaum Entscheidungen gibt).
Einer dieser Quasi-Apostel, Bloggers Liebling Bischof Gerhard Ludwig Müller von Regensburg hat gestern mal wieder zugeschlagen.
Anders als sein Vorsitzender Erzbischof Zollitsch (Vertuschungen? "Ja, das hat es bei uns gegeben") und Kurienkardinal Kasper („Wir sollen unser eigenes Haus in Ordnung bringen“) hat der Rechts-Ultra des deutschen Episcopats erkannt, daß nur die Medien Schuld sind und daß sich die Katholiken gefälligst wie damals bei Adolf Hitler lieber hinter die Bischöfe stellen sollten.
Müller hatte am Wochenende im Zusammenhang mit den Missbrauchsfällen heftige Medienschelte betrieben und von einer „Kampagne gegen die Kirche“ gesprochen. Journalisten, die über die Fälle bei den Regensburger Domspatzen berichten, warf Müller „kriminelle Energie“ vor. In einer Predigt im Regensburger Dom soll Müller die Berichterstattung auch in die Nähe der Nazipropaganda gerückt haben.
Hakenkreuz.net ist begeistert und berichtet jubelnd von dem Regensburger Oberhirten:
Müller „hat gestern festgestellt, daß die Medienbosse in Goebbels-Manier gegen die Kirche hetzen. Ähnlich wie bei Goebbels Sittenprozessen besteht die gegenwärtige Taktik darin, vereinzelte Homo-Mißbräuche zu verallgemeinern, um die ahnungslosen Gläubigen gegen die Kirche aufzubringen. […]
Bischof Müller erklärte dann in seiner Predigt, daß „wir auch jetzt eine Kampagne gegen die Kirche erleben“.
„Von so vielen Medien wird gegen die Kirche gezischt, so als ob man sich vorkommt, als ob man in einem Gänsestall hier die Gänse aufgeweckt hätte, so wird gefaucht und gezischt gegen die Kirche. Den Leuten, die vorm Fernsehen sitzen, die Zeitung aufschlagen, wird suggeriert, und sie werden manipuliert durch zurechtgestutzte und verkürzte Berichte, durch ständige Wiederholungen von Vorgängen aus alter Zeit, wo dann der Eindruck erweckt wird, die Kirche – das ist ein Nest, wo die Leute völlig verdorben sind und wo alles drunter und drüber geht.“
Das sei das Ziel der Medienbosse – erklärte der Bischof: „Hier kommt es darauf an, Reife des Glaubens zu haben, nicht auf all diese Schalmeien wie 1941 hereinfallen, so auch heute nicht.“
Bischof Müller erinnerte in seiner Predigt auch an die Verschleppung junger Osteuropäerinnen als Sexsklaven in den Westen.
„Hier fehlt mir der öffentliche Aufschrei. Hier sind unsere Medien nicht dahinter, nur ganz klein wird es irgendwo geschrieben. Wenn es um Fälle geht innerhalb der Kirche vor fünfzig Jahren, da sind alle Seiten voll seit drei Monaten. Aber wenn es um Menschen geht, die jetzt ausgebeutet und entwürdigt werden, die zu Lustobjekten heruntergewürdigt werden, da fehlt der Aufschrei.bbUnd da ist es – wie 1941 – nötig, daß unsere Frauen aufschreien und bekennen, auch wenn die Umgebung herum nichts hören will und das nicht für aktuell hält.“
Man staunt doch immer wieder wie weit es diese „kraft göttlicher Anordnung“ autorisierten und kraft atheistischer Steuern bezahlten Apostelnachfolger treiben.
Im Kirchenrecht gibt es eben keinen Radikalenerlass.
Der Vizepräsident des Bayerischen Landtags, Franz Maget (SPD), nannte die Äußerungen „unerträglich und unverzeihlich“. Jeder Anschein, „dass das Institut Kirche vor die Interessen der Betroffenen gestellt wird“, füge der Kirche schweren Schaden zu. „Die Kirchen, insbesondere die katholische, erleben zur Zeit eine tiefgreifende Vertrauenskrise. Aus dieser Krise kann die katholische Kirche nur einen Weg finden, wenn sie glaubwürdig und unmissverständlich die Missbrauchsfälle bedauert“, sagte Maget laut Mitteilung der SPD-Landtagsfraktion am Sonntag in München.
Bischof Müller habe sich mit seinen Äußerungen „untragbar“ gemacht und müsse zurücktreten, sagte die Parlamentarische Geschäftsführerin der Landtags-Grünen, Ulrike Gote. „Der erschreckende Starrsinn des Regensburger Bischofs, sein Unvermögen, endlich das Mitgefühl mit den Opfern in den Mittelpunkt zu stellen und nicht um jeden Preis den Ruf der katholischen Amtskirche retten zu wollen, machen alle Bitten um Vergebung schal und unglaubwürdig“, sagte Gote laut Mitteilung am Sonntag in München.
(Welt)
Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) nannte die Medienschelte eine "skandalöse Polemik". Die stellvertretende DJV-Vorsitzende Ulrike Kaiser forderte Müller auf, seine pauschalen Vorwürfe gegen die Medien und den von ihm hergestellten Zusammenhang mit dem Nationalsozialismus zurückzunehmen. Der Bischof polemisiere gegen die Überbringer der schlechten Nachrichten und versuche so offenbar, von den Fakten abzulenken. Die Berichterstattung in die Nähe zum Unrechtsregime des Nationalsozialismus zu rücken, sei unvertretbar.
(Stern)
Inhaltlich stimme ich zwar Frau Kaiser zu - aber politisch betrachtet sage ich:
Weiter so RKK!
Zeigt nur der Welt Euer wahres Gesicht.
Mit Hilfe von Antiautoritäten wie Euch, wird die Erosion der Kirchenmitglieder umso beschleunigter fortschreiten.
Also immer raus damit Müller!
Alles was Ihnen auf der Zunge liegt und in Ihren düsteren Hirnzellen ausgebrütet wurde, kann der atheistischen Sache nur dienlich sein!
Einige Rätsel sind aber bis heute noch nicht gelöst.
Da ist zum Beispiel die Frage: „Wie wird man katholischer Bischof“?
Wenn man sich das heutige Personaltableau so ansieht, werden einige Voraussetzungen offensichtlich: Man muß a priori alt, fett und männlich sein. Dazu scheint es besonders wichtig zu sein, daß man möglichst unsympathisch rüberkommt und im Denken dem dritten Reich verhaftet ist, so daß immer mal ein knackiger Holocaustvergleich rausgehauen wird.
Ein zukünftiger Oberhirte sollte derjenige sein, den das Fußvolk des Bistums am allerwenigstens haben will.
Regensburg, St. Pölten, Köln - viele katholische Fürstentümer können ein Lied davon singen, daß die Vatikanische Personalentscheidung den schlimmsten Kandidaten traf.
Nein, ich erwarte nicht ernsthaft, daß Männer, die ich für integer und angenehm empfinde, auch dem Papst gefallen.
Wir haben da offenbar leicht unterschiedliche Vorlieben.
Aber MUSS es wirklich so sein, daß einem beim Anblick der meisten Bischöfe gleich noch einmal die letzte Mahlzeit durch den Kopf geht?
Klar, es gibt Abstufungen. Lehmann ist nicht so gräßlich wie Wetter und Thissen kommt fröhlicher rüber als Sterzinsky.
Dabei habe ich jetzt freundlicherweise die selbstgerechten Frömmler, die die Suizidraten rauftreiben gar nicht eingeordnet.
Die Namen kann sich jeder denken: Mixa, Müller, Meisner, Tebartz-van Elst,…
Gerade zermatere ich mir den Kopf, wen ich von den weltweit 4784 Bischöfen tatsächlich sympathisch finde - da komme ich nur auf vier Namen:
Gaillot, Roncalli, Kamphaus und Luciani.
Keine dolle Ausbeute - zumal zwei tot sind, einer emeritiert und der vierte abgesetzt ist.
So ganz egal ist es übrigens nicht, wer einen Bischofshut ergattert.
Die Kirchenfürsten sind einiges mehr als normale Päpstliche Abteilungsleiter.
Sie haben weitreichende - auch GÖTTLICHE - Vollmachten.
So können sie theoretisch im Alleingang andere Bischöfe weihen.
Sollen sie zwar nicht, können sie aber, wie die römische Kurie zu ihrem großen Ärger durch Erzbischof Marcel Lefebvre erfuhr. Somit ist Holocaustleugner Williamson also tatsächlich Bischof und kann sich gewissermaßen vermehren - nach pflanzlichem Vorbild, ungeschlechtlich, durch Autogamie.
Das ist die Jungfernzeugung (Parthogenese) des Klerus.
Um zu erfahren was katholische Bischöfe alles dürfen, habe ich bei Kathpedia nachgesehen - die müssen es wissen:
Ein Bischof ist das Oberhaupt einer Diözese, auch Teilkirche genannt, als deren oberster Lehrer, Priester und Leiter er wirkt. Er ist in seinen Vollmachten Nachfolger der Apostel und leitet als solcher, kraft göttlicher Anordnung. Die voll berechtigte Ausübung des Bischofsamts nur im Episkopat mit und unter dem Papst möglich, aber für die Gemeinschaft der Kirche auch notwendig.
Der Name Bischof stammt vom griechischen Wort episcopos, was so viel bedeutet wie Vorsteher der Kirche.
Die Berufung der Bischöfe gehen […] in direkter Linie auf Christus zurück.
Das wird in der Theologie die Apostolische Sukzession genannt. In Gemeinschaft mit den Bischöfen haben auch die Priester und Diakone ihren besonderen Anteil am Priesteramt Christi. Der Bischof ist der oberste Hirte seiner Diözese, er ist letztverantwortlich für die Sorge aller Katholiken die in seinem Territorium wohnen (vgl. CIC can. 383).
Diese Vollmacht und Pflicht delegiert er an die einzelnen Ortspfarrer, die also das apostolische Amt gegenüber den Getauften repräsentieren.
Als rechtmässige Nachfolger der Apostel haben die Bischöfe, zusammen mit den Priestern - ihren Mitarbeitern, als "erste Aufgabe" die Verkündigung des Evangeliums, wie es der Herr befohlen hat in Mk 16,15, sie sind Lehrer ihrer Teilkirche.
Davon kann Merkel nur träumen - rechtmäßige „Nachfolgerin der Apostel“ ist sie nicht; nur Kohl’s Mädchen.
Und wenn sie etwas entscheiden will, geht das nicht „kraft göttlicher Anordnung“, sondern nur indem sie vorher bei Guido und Horsti bettelt und eine entsprechende Passage im K.O.alitionsvertrag findet. (Vermutlich ist das auch der Grund weswegen es kaum Entscheidungen gibt).
Einer dieser Quasi-Apostel, Bloggers Liebling Bischof Gerhard Ludwig Müller von Regensburg hat gestern mal wieder zugeschlagen.
Anders als sein Vorsitzender Erzbischof Zollitsch (Vertuschungen? "Ja, das hat es bei uns gegeben") und Kurienkardinal Kasper („Wir sollen unser eigenes Haus in Ordnung bringen“) hat der Rechts-Ultra des deutschen Episcopats erkannt, daß nur die Medien Schuld sind und daß sich die Katholiken gefälligst wie damals bei Adolf Hitler lieber hinter die Bischöfe stellen sollten.
Müller hatte am Wochenende im Zusammenhang mit den Missbrauchsfällen heftige Medienschelte betrieben und von einer „Kampagne gegen die Kirche“ gesprochen. Journalisten, die über die Fälle bei den Regensburger Domspatzen berichten, warf Müller „kriminelle Energie“ vor. In einer Predigt im Regensburger Dom soll Müller die Berichterstattung auch in die Nähe der Nazipropaganda gerückt haben.
Hakenkreuz.net ist begeistert und berichtet jubelnd von dem Regensburger Oberhirten:
Müller „hat gestern festgestellt, daß die Medienbosse in Goebbels-Manier gegen die Kirche hetzen. Ähnlich wie bei Goebbels Sittenprozessen besteht die gegenwärtige Taktik darin, vereinzelte Homo-Mißbräuche zu verallgemeinern, um die ahnungslosen Gläubigen gegen die Kirche aufzubringen. […]
Bischof Müller erklärte dann in seiner Predigt, daß „wir auch jetzt eine Kampagne gegen die Kirche erleben“.
„Von so vielen Medien wird gegen die Kirche gezischt, so als ob man sich vorkommt, als ob man in einem Gänsestall hier die Gänse aufgeweckt hätte, so wird gefaucht und gezischt gegen die Kirche. Den Leuten, die vorm Fernsehen sitzen, die Zeitung aufschlagen, wird suggeriert, und sie werden manipuliert durch zurechtgestutzte und verkürzte Berichte, durch ständige Wiederholungen von Vorgängen aus alter Zeit, wo dann der Eindruck erweckt wird, die Kirche – das ist ein Nest, wo die Leute völlig verdorben sind und wo alles drunter und drüber geht.“
Das sei das Ziel der Medienbosse – erklärte der Bischof: „Hier kommt es darauf an, Reife des Glaubens zu haben, nicht auf all diese Schalmeien wie 1941 hereinfallen, so auch heute nicht.“
Bischof Müller erinnerte in seiner Predigt auch an die Verschleppung junger Osteuropäerinnen als Sexsklaven in den Westen.
„Hier fehlt mir der öffentliche Aufschrei. Hier sind unsere Medien nicht dahinter, nur ganz klein wird es irgendwo geschrieben. Wenn es um Fälle geht innerhalb der Kirche vor fünfzig Jahren, da sind alle Seiten voll seit drei Monaten. Aber wenn es um Menschen geht, die jetzt ausgebeutet und entwürdigt werden, die zu Lustobjekten heruntergewürdigt werden, da fehlt der Aufschrei.bbUnd da ist es – wie 1941 – nötig, daß unsere Frauen aufschreien und bekennen, auch wenn die Umgebung herum nichts hören will und das nicht für aktuell hält.“
Man staunt doch immer wieder wie weit es diese „kraft göttlicher Anordnung“ autorisierten und kraft atheistischer Steuern bezahlten Apostelnachfolger treiben.
Im Kirchenrecht gibt es eben keinen Radikalenerlass.
Der Vizepräsident des Bayerischen Landtags, Franz Maget (SPD), nannte die Äußerungen „unerträglich und unverzeihlich“. Jeder Anschein, „dass das Institut Kirche vor die Interessen der Betroffenen gestellt wird“, füge der Kirche schweren Schaden zu. „Die Kirchen, insbesondere die katholische, erleben zur Zeit eine tiefgreifende Vertrauenskrise. Aus dieser Krise kann die katholische Kirche nur einen Weg finden, wenn sie glaubwürdig und unmissverständlich die Missbrauchsfälle bedauert“, sagte Maget laut Mitteilung der SPD-Landtagsfraktion am Sonntag in München.
Bischof Müller habe sich mit seinen Äußerungen „untragbar“ gemacht und müsse zurücktreten, sagte die Parlamentarische Geschäftsführerin der Landtags-Grünen, Ulrike Gote. „Der erschreckende Starrsinn des Regensburger Bischofs, sein Unvermögen, endlich das Mitgefühl mit den Opfern in den Mittelpunkt zu stellen und nicht um jeden Preis den Ruf der katholischen Amtskirche retten zu wollen, machen alle Bitten um Vergebung schal und unglaubwürdig“, sagte Gote laut Mitteilung am Sonntag in München.
(Welt)
Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) nannte die Medienschelte eine "skandalöse Polemik". Die stellvertretende DJV-Vorsitzende Ulrike Kaiser forderte Müller auf, seine pauschalen Vorwürfe gegen die Medien und den von ihm hergestellten Zusammenhang mit dem Nationalsozialismus zurückzunehmen. Der Bischof polemisiere gegen die Überbringer der schlechten Nachrichten und versuche so offenbar, von den Fakten abzulenken. Die Berichterstattung in die Nähe zum Unrechtsregime des Nationalsozialismus zu rücken, sei unvertretbar.
(Stern)
Inhaltlich stimme ich zwar Frau Kaiser zu - aber politisch betrachtet sage ich:
Weiter so RKK!
Zeigt nur der Welt Euer wahres Gesicht.
Mit Hilfe von Antiautoritäten wie Euch, wird die Erosion der Kirchenmitglieder umso beschleunigter fortschreiten.
Also immer raus damit Müller!
Alles was Ihnen auf der Zunge liegt und in Ihren düsteren Hirnzellen ausgebrütet wurde, kann der atheistischen Sache nur dienlich sein!
Sonntag, 21. März 2010
Unverständlich.
Wieso es besser ist Vegetarier zu sein, habe ich schon einmal dargelegt.
Erstaunlicherweise habe ich kaum jemals so viele Kommentare bekommen, wie zu dem Thema.
Auch nur ganz leise zu suggerieren, daß niemand Fleisch essen kann, der sich für einen Tierfreund hält, bringt allerorts die Hormone in Wallung.
Hohe Zeit also mal wieder was zum Fressen von Viechern zu schreiben.
Tierfreunde, insbesondere die Selbsternannten und Organisierten, sind in Punkto Moral und Ethik nicht eben stringent.
Tier ist nämlich keineswegs gleich Tier.
Die armen Seelen der Viecher sind nämlich unterschiedlich wertvoll.
Schützenswert sind Tiere, die niedlich sind.
Die Empörung richtet sich ganz nach dem Kindchenschema.
Kleine, süße pelzig-flauschige Robbenbabies mit Kulleraugen - da öffnet sich das Herz der Freizeittierschützer.
Kreuzottern? Nein, Schlangen sind ja ekelig.
Delphine, die als Beifang in Thunfischnetzen ertrinken? Sauerei! Flipper! Wie kann man nur! Das muß man boykottieren.
Thunfische? Nein, die haben keinen Wert und können ohne nennenswertes Stirnrunzeln ausgerottet werden.
Spatzen? Och, die liebt jeder. Die kleinen Piepsis! Schlimm, daß die aus den Städten verschwunden sind.
Tauben? Nein, die scheißen den Autolack zu.
Krähen? Nein, die machen so einen ätzenden Lärm.
Die Doppelmoral beim Thema Tierschutz erfuhr letzten Monat der italienische TV-Koch Beppe Bigazzi, als er ein prima Rezept für gebratene Katze coram publico vortrug.
Die Mieze müsse zunächst einmal drei Tage in Quellwasser eingelegt werden und dann im eigenen Saft schmoren.
Da war aber was los!
Nicht nur die Moderatorin der Sendung, Elisa Esoardi, wand sich vor Ekel und schlug die Hände vors Gesicht: "Okay, lasst uns Katzen essen, davon haben wir ja genug", versuchte sie einen Scherz und ging dann auf Tauchstation. Auch Hunderte Zuschauer fanden den Vorschlag des Küchenchefs mehr als geschmacklos. Eine Welle des Protestes erhob sich - Tierschützer, Medienwächter und die Partei der Grünen liefen Sturm gegen den Vorschlag des greisen TV-Gurus. Selbst die Staatssekretärin im Gesundheitsministerium, Francesca Martini, fühlte sich Anfang der Woche berufen, Stellung zu der TV-Posse zu beziehen: Der Vorfall sei "hanebüchen" und "absolut bedenklich", ließ Martini die Wähler wissen und forderte den Generaldirektor des Senders auf, etwas gegen die "schädlichen" und unsensiblen Äußerungen Bigazzis zu unternehmen.
(Spon)
Ich sage dazu:
Heuchelei und Doppelmoral!
Kein Schwein, kein Kaninchen, kein Kalb, kein Huhn ist moralisch minderwertiger als eine Katze.
Wer sich darüber aufregt Katzen zu essen, soll sich genauso über das Schlachten von Rindern und Schweinen echauffieren.
Das erinnert mich an eine Diskussion über Pferdefleisch, die ich in einem Reitstall-Restaurant führte. All die Pferdeliebhaber tobten vor Wut! Pferd zu essen müßte dringend verboten werden! Sprachen sie und bissen genüßlich ins T-bone-Steak und den Schweinebraten.
Heuchler!
Dahinter steckt die unerträgliche Anmaßung, daß die menschliche Sicht der Dinge allein seligmachend wäre.
So werden Haustiere auch generell als süß empfunden, wenn sie sich vermeidlich wie Menschen benehmen.
Sie haben wie Homo-Sapiens-Imitate zu wirken, um unser Sympathien zu gewinnen.
Das Tier als Kind-Ersatz.
Die Werbeindustrie kennt das und schlachtet myriadenfach aus, wie der niedliche WauWau morgens auf die Straße läuft und die Zeitung reinholt.
Man liebt es Schimpansen zu sehen, die in Anzüge gesteckt wurden und Menschen imitieren.
Und das Katzenfutter wird auf edlem Porzellan angerichtet und mit einem Blatt glatter Petersilie garniert.
Vogelnistplätze werden Menschenhäusern nachempfunden und Seehunde sollen in jeder Show wie Menschen applaudieren.
Tiere, die zufälligerweise weniger Ähnlichkeit mit uns selbst haben, sind die Gelackmeierten.
Aga-Kröte und Geier, Nacktmull und Aal erinnern nicht sofort an Kinder, sie sind eher wie Tiere. Ergo unbeliebt. Also nicht schutzwürdig.
Ich sage: Es obliegt dem Menschen nicht die Tierschutzwürdigkeit nach persönlichen Sympathien abzustufen.
Tiere haben keinerlei Verpflichtung wie Menschen zu sein.
Sie sollen so sein, wie sie sind.
Deswegen gibt es glücklicherweise ein Tierschutzgesetz, unter das alle Wirbeltiere fallen.
Die darf man nicht grundlos töten.
Es sei denn es sind Hühnerküken. Die sind so klein und mickrig - da macht es nichts, wenn ein paar Hundert Millionen Jährlich geschreddert und vergast werden.
Das interessiert niemanden.
Aber wehe einer ißt eine Katze!
Erstaunlicherweise habe ich kaum jemals so viele Kommentare bekommen, wie zu dem Thema.
Auch nur ganz leise zu suggerieren, daß niemand Fleisch essen kann, der sich für einen Tierfreund hält, bringt allerorts die Hormone in Wallung.
Hohe Zeit also mal wieder was zum Fressen von Viechern zu schreiben.
Tierfreunde, insbesondere die Selbsternannten und Organisierten, sind in Punkto Moral und Ethik nicht eben stringent.
Tier ist nämlich keineswegs gleich Tier.
Die armen Seelen der Viecher sind nämlich unterschiedlich wertvoll.
Schützenswert sind Tiere, die niedlich sind.
Die Empörung richtet sich ganz nach dem Kindchenschema.
Kleine, süße pelzig-flauschige Robbenbabies mit Kulleraugen - da öffnet sich das Herz der Freizeittierschützer.
Kreuzottern? Nein, Schlangen sind ja ekelig.
Delphine, die als Beifang in Thunfischnetzen ertrinken? Sauerei! Flipper! Wie kann man nur! Das muß man boykottieren.
Thunfische? Nein, die haben keinen Wert und können ohne nennenswertes Stirnrunzeln ausgerottet werden.
Spatzen? Och, die liebt jeder. Die kleinen Piepsis! Schlimm, daß die aus den Städten verschwunden sind.
Tauben? Nein, die scheißen den Autolack zu.
Krähen? Nein, die machen so einen ätzenden Lärm.
Die Doppelmoral beim Thema Tierschutz erfuhr letzten Monat der italienische TV-Koch Beppe Bigazzi, als er ein prima Rezept für gebratene Katze coram publico vortrug.
Die Mieze müsse zunächst einmal drei Tage in Quellwasser eingelegt werden und dann im eigenen Saft schmoren.
Da war aber was los!
Nicht nur die Moderatorin der Sendung, Elisa Esoardi, wand sich vor Ekel und schlug die Hände vors Gesicht: "Okay, lasst uns Katzen essen, davon haben wir ja genug", versuchte sie einen Scherz und ging dann auf Tauchstation. Auch Hunderte Zuschauer fanden den Vorschlag des Küchenchefs mehr als geschmacklos. Eine Welle des Protestes erhob sich - Tierschützer, Medienwächter und die Partei der Grünen liefen Sturm gegen den Vorschlag des greisen TV-Gurus. Selbst die Staatssekretärin im Gesundheitsministerium, Francesca Martini, fühlte sich Anfang der Woche berufen, Stellung zu der TV-Posse zu beziehen: Der Vorfall sei "hanebüchen" und "absolut bedenklich", ließ Martini die Wähler wissen und forderte den Generaldirektor des Senders auf, etwas gegen die "schädlichen" und unsensiblen Äußerungen Bigazzis zu unternehmen.
(Spon)
Ich sage dazu:
Heuchelei und Doppelmoral!
Kein Schwein, kein Kaninchen, kein Kalb, kein Huhn ist moralisch minderwertiger als eine Katze.
Wer sich darüber aufregt Katzen zu essen, soll sich genauso über das Schlachten von Rindern und Schweinen echauffieren.
Das erinnert mich an eine Diskussion über Pferdefleisch, die ich in einem Reitstall-Restaurant führte. All die Pferdeliebhaber tobten vor Wut! Pferd zu essen müßte dringend verboten werden! Sprachen sie und bissen genüßlich ins T-bone-Steak und den Schweinebraten.
Heuchler!
Dahinter steckt die unerträgliche Anmaßung, daß die menschliche Sicht der Dinge allein seligmachend wäre.
So werden Haustiere auch generell als süß empfunden, wenn sie sich vermeidlich wie Menschen benehmen.
Sie haben wie Homo-Sapiens-Imitate zu wirken, um unser Sympathien zu gewinnen.
Das Tier als Kind-Ersatz.
Die Werbeindustrie kennt das und schlachtet myriadenfach aus, wie der niedliche WauWau morgens auf die Straße läuft und die Zeitung reinholt.
Man liebt es Schimpansen zu sehen, die in Anzüge gesteckt wurden und Menschen imitieren.
Und das Katzenfutter wird auf edlem Porzellan angerichtet und mit einem Blatt glatter Petersilie garniert.
Vogelnistplätze werden Menschenhäusern nachempfunden und Seehunde sollen in jeder Show wie Menschen applaudieren.
Tiere, die zufälligerweise weniger Ähnlichkeit mit uns selbst haben, sind die Gelackmeierten.
Aga-Kröte und Geier, Nacktmull und Aal erinnern nicht sofort an Kinder, sie sind eher wie Tiere. Ergo unbeliebt. Also nicht schutzwürdig.
Ich sage: Es obliegt dem Menschen nicht die Tierschutzwürdigkeit nach persönlichen Sympathien abzustufen.
Tiere haben keinerlei Verpflichtung wie Menschen zu sein.
Sie sollen so sein, wie sie sind.
Deswegen gibt es glücklicherweise ein Tierschutzgesetz, unter das alle Wirbeltiere fallen.
Die darf man nicht grundlos töten.
Es sei denn es sind Hühnerküken. Die sind so klein und mickrig - da macht es nichts, wenn ein paar Hundert Millionen Jährlich geschreddert und vergast werden.
Das interessiert niemanden.
Aber wehe einer ißt eine Katze!
Samstag, 20. März 2010
Die wahren Schuldigen.
Da ich gerade gestern die Einsatzorte der Deutschen Bundeswehrsoldaten erwähnte, sei nachgetragen, daß Bosnier oder Kosovaren zwar nicht gerade direkt Deutschland angegriffen hatten, aber begründet wurde der Einsatz natürlich schon.
Srebrenica war der turning point; so versicherte es uns Joschka Fischer immer wieder.
Unter Führung des Kriegsverbrechers Ratko Mladić schlachteten serbische Truppen im Juli 1995 etwa 8000 Bosniaken ab.
Dass so etwas in unserer Nachbarschaft und unter den Augen der Welt passieren konnte, erzwang einiges Umdenken.
Fischers Argumentation, daß wir uns schuldig machen, wenn wir dem weiter zusehen, ohne einzugreifen, obwohl die NATO die militärische Möglichkeit hatte diesen Völkermord zu stoppen, ist zumindest nicht von der Hand zu weisen.
Schon der Beginn des Dramas 1993 fand unter den Augen des UNHCR statt.
Es wurde eine Schutzzone eingerichtet, deren Sicherheit von Blauhelmen (UNPROFOR) garantiert werden sollte.
Sollte.
Es wurden tatsächlich aber nur ein Bruchteil der UN-Soldaten entsandt, die Generalsekretär Boutros Boutros-Ghali forderte.
In der Schutzzone befanden sich rund 50.000 Menschen, die am Ende nur noch von 400 niederländischen Blauhelmen verteidigt werden sollten.
Das ging gründlich schief.
Am 9. Juli marschierte die serbische Armee ein.
Thomas Karremans, der Kommandant der Blauhelme konnte mit seinen dreieinhalb Leuten nichts ausrichten und forderte NATO-Luftunterstützung an, die man ihm verweigerte.
Wie es ausging, ist bekannt.
Noch heute werden Leichen ausgegraben.
In der Folge zerriss es unter anderem auch fast die Grünen.
Eine Menge Leute grollen noch heute und halten die einstige Friedenspartei für unwählbar.
All das wäre übrigens zu verhindern gewesen; das erklärte diese Woche ein Mensch, der es wissen muß:
General John J. "Jack" Sheehan, geboren 1940 in Somerville, Massachusetts, war von 1962 - 1997 im United States Marine Corps. Der Nachfahre irischer Einwanderer legte eine Bilderbuchkarriere hin, brachte es zum General und Kommandeur des U.S. Atlantic Commands (CINCUSACOM) (1994–1997).
Er fand heraus, daß DIE SCHWULEN Schuld waren!
General John J. "Jack" Sheehan hatte bei einer Senatsanhörung in Washington dargelegt, die Kampfmoral der niederländischen Truppe sei offenbar wegen der Anwesenheit schwuler Soldaten zu gering gewesen für eine Verteidigung von Srebrenica.
Sheehan sagte weiter, der Umgang mit homosexuellen Soldaten in den europäischen Armeen nach dem Zweiten Weltkrieg sei geprägt gewesen von der Überzeugung, dass Kampfeinsätze nicht mehr notwendig seien. Er argumentierte damit gegen den Einsatz homosexueller Soldaten in der US-Armee.
Vor laufenden Kameras erklärte Sheehan bei der Anhörung, der damalige niederländische Stabschef Henk van den Breemen habe ihm gesagt, schwule Soldaten seien in Srebrenica "Teil des Problems" gewesen.
Einleuchtend, oder?
Wer es nicht gleich kapiert:
Die holländische Armee schließt nicht wie die US-Armee alle Schwulen aus.
Somit waren also auch warme Brüder unter den 400 UNPROFOR-Männern, die ganz allein 50.000 Bosniaken vor der anrückenden großserbischen Armee verteidigen sollten und dazu noch von der NATO im Stich gelassen wurden.
Alle Tunten sind bekanntlich verweichlicht und feige.
Nur deswegen haben sie den Genozid nicht aufhalten können.
Die niederländische Armee ist also von den unter ihnen weilenden Homos vollkommen demoralisiert gewesen!
Wenn das alles stimmt, sollte Guttenberg die Bundeswehr aus Afghanistan abziehen; die Bundeswehr ist doch auch vollkommen ohne Kampfmoral - anders als im Fußball sind sicherlich in der Bundeswehr bestimmt auch Tunten.
Srebrenica war der turning point; so versicherte es uns Joschka Fischer immer wieder.
Unter Führung des Kriegsverbrechers Ratko Mladić schlachteten serbische Truppen im Juli 1995 etwa 8000 Bosniaken ab.
Dass so etwas in unserer Nachbarschaft und unter den Augen der Welt passieren konnte, erzwang einiges Umdenken.
Fischers Argumentation, daß wir uns schuldig machen, wenn wir dem weiter zusehen, ohne einzugreifen, obwohl die NATO die militärische Möglichkeit hatte diesen Völkermord zu stoppen, ist zumindest nicht von der Hand zu weisen.
Schon der Beginn des Dramas 1993 fand unter den Augen des UNHCR statt.
Es wurde eine Schutzzone eingerichtet, deren Sicherheit von Blauhelmen (UNPROFOR) garantiert werden sollte.
Sollte.
Es wurden tatsächlich aber nur ein Bruchteil der UN-Soldaten entsandt, die Generalsekretär Boutros Boutros-Ghali forderte.
In der Schutzzone befanden sich rund 50.000 Menschen, die am Ende nur noch von 400 niederländischen Blauhelmen verteidigt werden sollten.
Das ging gründlich schief.
Am 9. Juli marschierte die serbische Armee ein.
Thomas Karremans, der Kommandant der Blauhelme konnte mit seinen dreieinhalb Leuten nichts ausrichten und forderte NATO-Luftunterstützung an, die man ihm verweigerte.
Wie es ausging, ist bekannt.
Noch heute werden Leichen ausgegraben.
In der Folge zerriss es unter anderem auch fast die Grünen.
Eine Menge Leute grollen noch heute und halten die einstige Friedenspartei für unwählbar.
All das wäre übrigens zu verhindern gewesen; das erklärte diese Woche ein Mensch, der es wissen muß:
General John J. "Jack" Sheehan, geboren 1940 in Somerville, Massachusetts, war von 1962 - 1997 im United States Marine Corps. Der Nachfahre irischer Einwanderer legte eine Bilderbuchkarriere hin, brachte es zum General und Kommandeur des U.S. Atlantic Commands (CINCUSACOM) (1994–1997).
Er fand heraus, daß DIE SCHWULEN Schuld waren!
General John J. "Jack" Sheehan hatte bei einer Senatsanhörung in Washington dargelegt, die Kampfmoral der niederländischen Truppe sei offenbar wegen der Anwesenheit schwuler Soldaten zu gering gewesen für eine Verteidigung von Srebrenica.
Sheehan sagte weiter, der Umgang mit homosexuellen Soldaten in den europäischen Armeen nach dem Zweiten Weltkrieg sei geprägt gewesen von der Überzeugung, dass Kampfeinsätze nicht mehr notwendig seien. Er argumentierte damit gegen den Einsatz homosexueller Soldaten in der US-Armee.
Vor laufenden Kameras erklärte Sheehan bei der Anhörung, der damalige niederländische Stabschef Henk van den Breemen habe ihm gesagt, schwule Soldaten seien in Srebrenica "Teil des Problems" gewesen.
Einleuchtend, oder?
Wer es nicht gleich kapiert:
Die holländische Armee schließt nicht wie die US-Armee alle Schwulen aus.
Somit waren also auch warme Brüder unter den 400 UNPROFOR-Männern, die ganz allein 50.000 Bosniaken vor der anrückenden großserbischen Armee verteidigen sollten und dazu noch von der NATO im Stich gelassen wurden.
Alle Tunten sind bekanntlich verweichlicht und feige.
Nur deswegen haben sie den Genozid nicht aufhalten können.
Die niederländische Armee ist also von den unter ihnen weilenden Homos vollkommen demoralisiert gewesen!
Wenn das alles stimmt, sollte Guttenberg die Bundeswehr aus Afghanistan abziehen; die Bundeswehr ist doch auch vollkommen ohne Kampfmoral - anders als im Fußball sind sicherlich in der Bundeswehr bestimmt auch Tunten.
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