TAMMOX IST UMGEZOGEN / AUS TAMMOX WURDE "TAMMOX-II"

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Freitag, 19. März 2010

Nomenklatura

Gestern hatte ich en passant den nun als Lügner dastehenden Minister zu Guttenberg als „Kriegsminister“ bezeichnet.
Wieso klingt das eigentlich so radikal?
Irreführend ist doch eher der Ausdruck „Verteidigungsminister“ angesichts der Tatsache, daß knapp 10.000 deutsche Soldaten weltweit im Einsatz sind.

Bundeswehrtruppen kämpfen im Kosovo (KFOR), in Bosnien-Herzegovina (EUFOR, Operation Althea), in Afghanistan (Operation Enduring Freedom und außerdem noch 4100 Bundeswehrsoldaten unter ISAF-Kommando), im Mittelmeer (Operation Active Endeavour), am Horn von Afrika (Marine-Einsatz bei OEF und OAE), im Sudan (UNMIS-Militärbeobachter), an der Küste Libanons (UNIFIL-II) und vor Somalia (EU NAVOR, Operation Atalanta).

Ja, bekanntlich wird Deutschland auch im Hindukusch verteidigt, aber ich weiß ad hoc nicht zu sagen, wann eigentlich Kosovaren oder Libanesen Deutschland angegriffen hätten.

Kriegsminister also.

Einige andere offizielle Amtsbezeichnungen sollte man auch überdenken.

Herr Rösler sollte statt Gesundheitsminister lieber „Pharmalobbyminister“ auf seine Visitenkarten drucken.

Weitere Vorschläge.

Bundeslethargie Merkel
Selbstbereicherungsminister Westerwelle
Weinfestminister Brüderle
Industrielobbyminister Röttgen
Schlafministerin Leutheusser-Schnarrenberger
Monokulturministerin Aigner
Schuldenminister Schäuble
Volksverdummungsministerin Schavan
Zäpfchenminister Pofalla
Sprücheminister Rampensau
Mauscheleiminister Niebel
Selbstdarstellungsministerin v. d. Leyen
Islamophobieministerin Schröder
Elena-Minister de Maizière.

Besonders liegt mir allerdings am Herzen die umständliche Amtsbezeichnung von Anja Hajduk der Realität anzupassen.

Sie ist offiziell der „Präses der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt der Freien und Hansestadt Hamburg“.

Kurz gesagt „Umweltsenatorin“.

Passender wäre allerdings Fauna-Phobie-Senatorin Hajduk.

Seitdem sie Grüne im amtiert, ist in Hamburg Kahlschlag angesagt - Baum-Kahlschlag.

Es wird abgeholzt was das Zeug hält.
Für die Gartenschau in Wilhelmsburg wurde ein ganzer Wald massakriert.
Auf dem IGS-Gelände stehen inzwischen schon 3000 Stümpfe.

Es soll ein großer Freizeitpark entstehen.
Das Wohl der Umwelt müsse hinter dem der Menschen zurückstehen - so die Logik der Spitzengrünen.

Bäume mag sie ohnehin nicht und so werden statt der vorgeschriebenen Wiederaufforstung nur ein paar Hecken angelegt.
Die Baummörder taten ganze Arbeit.

Dazu werden jährlich noch mindestens 1000 Straßenbäume weggerockert.


Die Straße, in der ich wohne, hat sich seit 1999, als ich her einzog total verändert.
Noch vor einer Dekade war es eine geradezu verwunschene Mini-Straße, auf beiden Seiten dicht mit Birken, Japanischen Kirschbäumen und Kastanien bestückt.
Die großen Kastanien sind nun weg und von den Birken stehen hauptsächlich noch kniehohe Stümpfe da.
Es wurden aber zwei neue Häuser gebaut, deren untere Wohnungen nun als „lichtdurchflutet“ vermarktet werden und nahezu doppelt so teuer sind.

Die GAL als neue Freundin der Makler und Maler; in die Schuhe der FDP geschlüpft.

Das Fällen von Bäumen ist aber nicht das einzige, das Umweltschutzorganisationen wie den BUND gegen die grüne Senatorin aufbringt.

Im Moment läßt die Fauna-Phobie-Senatorin; ebenfalls in Hamburg-Wilhelmsburg; in diametraler Attacke auf das Naturschutzgesetz ein Feuchtbiotop planieren.

Dafür hat die Baumkillerin allerdings einen guten Grund - dort soll ihr neuer Amtssitz gebaut werden.

Umwelt zerstören für die Umweltbehörde.

Ein Tümpel, alte Bäume, Wiese - so sieht die Fläche neben den S-Bahngleisen aus, die für den Behördenbau planiert wird. Für Naturschützer wird ein "besonders geschütztes Feuchtbiotop" zerstört. "Als wäre das nicht genug, plant die Behörde nicht den vorgeschriebenen Ausgleich", sagt BUND-Vorstand Harald Köpke.
(MoPo)

Schon praktisch - für solche Sünden bekämen andere Stellen keine Genehmigung.
In der Causa „Neuer Palast für Hajduk“ genehmigte sich die Umweltbehörde einfach selbst Zerstörung des unter Naturschutz stehenden Gebietes.

Greenpeace ist fassungslos:

Die von den Grünen (GAL) geführte Hamburger Umweltbehörde im Stadtteil Wilhelmsburg plant den Neubau ihres Gebäudes auf einem naturschutzrechtlich geschützten Biotop. Die Sondergenehmigung zum Zuschütten eines Teichs hat sich die Behörde selbst erteilt. Obwohl noch kein Bebauungsplan vorliegt und Einwendungen der Anwohner nicht bearbeitet wurden, sind die umstehenden Bäume bereits abgeholzt worden. Damit seien vorzeitig Fakten geschaffen worden, monieren Kritiker. Die Behörde habe sich mit dem Neubau an dieser Stelle “vom Umweltthema mit der größtmöglichen Symbolkraft“ verabschiedet.
[…]
Ohne die Einwendungen der Bürger abzuwarten und im Bebauungsplan zu berücksichtigen, so wie es eigentlich vorgesehen ist, hat man die im Uferbereich des Teichs wachsenden und ebenfalls unter Naturschutz stehenden Bäume jetzt bereits gefällt. Möglich wurde dies durch eine Sondergenehmigung der Umweltbehörde. Das von der grünen Umweltsenatorin Anja Hajduk geführte Haus hat sich die Genehmigung für den Neubau auf einem Biotop also selbst erteilt, bestätigte Behördensprecher Björn Matzahn. Auch das Zuschütten des Teichs sei bereits genehmigt worden.

Vielleicht ist es doch nicht so verwunderlich, daß sich Hamburgs Grüne so prima mit der CDU verstehen.

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