TAMMOX IST UMGEZOGEN / AUS TAMMOX WURDE "TAMMOX-II"

Um die beklagte Seitenaufbaugeschwindigkeit zu verbessern, bin ich auf einen zweiten Blog umgezogen. Und zwar hierhin. Ich bin dankbar für ein Feedback!

Sonntag, 14. Februar 2010

Altparteienfrust auch im Kleinen

Der Bezirk Hamburg-Mitte ist neben Hamburg-Eimsbüttel eine der beiden linken Hochburgen Hamburgs.
Mitte, zu dem illustere Stadtteile wie St. Pauli und St Georg gehören, wird rot/grün regiert.
Mit rund 280.000 Einwohnern hat Hamburgs bunter Bezirk in etwa so viele Einwohner wie Karlsruhe und ist doppelt so groß wie Manhattan.
Anders als in New York ist man aber im Zentrum der Hansestadt offenbar so gar nicht stolz auf sein Grün.
Unter tätiger Mithilfe der Grünen wird dem Grün der Garaus gemacht.

700 bis 750 Bäume wurden in Hamburg-Wilhelmsburg schon für die erst 2013 anstehende „Internationale Gartenschau“ abgeholzt.


Bezirksamtsleiter Marcus Schreiber stellte im Januar 2010 Fällgenehmigungen für weitere 2000 Bäume in Aussicht.
Nur ein paar Wochen später ist bereits von 3000 zu fällenden Bäumen die Rede.

Kahlschlag ist angesagt unter den Augen der einstigen Öko-Partei.

„Mein Freund, der Baum“ ist ein Slogan aus dem letzten Jahrtausend.

Aber was ist schon das Killen tausender majestätischer Weiden, Pappeln, Erlen und Ahorne, wenn man mit einem K-O(h)le von Beust zusammen regiert und zu Beginn der Schwarz-Grünen Legislatur erst einmal das größte Kohlekraftwerk der Republik* genehmigt hat?

IGS-Chef Heiner Baumgarten verteidigte während der Landespressekonferenz die geplanten Fällungen: "Wir brauchen den Platz und sorgen für Ausgleichsflächen."
Zudem gebe es insgesamt 20000 Bäume auf dem Areal. Stadtentwicklungssenatorin Anja Hajduk (GAL) hatte zuvor betont, die Vorbereitungen für die IGS und die Internationale Bauausstellung (IBA) würden voll im Zeitplan liegen: "Wir kommen jetzt in die Phase, wo wir den Bleistift zur Seite legen und den Spaten in die Hand nehmen".


Bei Bäumen haben die Grünen inzwischen alle Hemmungen fallen lassen und nicken jedes Abholzen ohne mit der Wimper zu zucken ab.

In der direkten Umgebung von mir sind beispielsweise allein im Jahr 2009 einige riesige Kastanien und eine gewaltige Trauerweide abgeholzt worden.
Wiederaufforstung Fremdwort.

Ganz nebenbei hat der schwarz-grüne Senat auch am 09. Februar 2010 die Genehmigung für das vollständige Abholzen des Buchenhofwaldes an der Osdorfer Landstraße in Iserbrook gegeben.
Die Bürger in Iserbrook wehrten sich vehement gegen die Abholzung und erzwangen einen Bürgerentscheid, bei dem sich eine große Mehrheit für den Erhalt der Bäume ausgesprochen hatte.

Aber Plebiszite werden von der Hamburger CDU grundsätzlich ignoriert.
Das ist das kleine Einmaleins von Oles Hanseatentruppe; wir haben das bei dem legendären Verkauf der Landesbetriebe Krankenhäuser erlebt, den die Hamburger Bevölkerung bei einem Volksentscheid am 29.02.2004 mit 76,8 % ablehnten.

Nur ein halbes Jahr später setzte sich der Regierungschef darüber hinweg, verkaufte die Krankenhäuser an Asklepios, dessen Eigentümer Bernhard Broerman damit sein Privatvermögen inzwischen auf 1,8 Milliarden Euro = 1800 Millionen Euro = 1 800 000 000 Euro aufblies.
Bezahlt haben die Hamburger Patienten, die aber statt Beust in die Wüste zu schicken, den Bürgermeister tumb immer wieder wählten.

Ole von Beust kassierte auch die von den Bürgern verfügte Wahlrechtsreform - da stört ihn so eine Petitesse wie ein Bürgerentscheid für den Erhalt eines kleinen Wäldchens nicht im Geringsten.

Die Grünen sind auf Landesebene ebenso korrumpiert wie auf Bezirksebene
in der Schwarz-Grünen Koalition von Hamburg-Altona.

Scheiß auf den Bürgerwillen - es wird abgeholzt; so entschied Schwarz-Grün in Altona:

Mit Verwundern dürften viele Altonaerinnen und Altonaer die Nachricht vernehmen, dass der Hamburger Senat seinen Bürgerentscheid aufgehoben hat. Der Senat selbst folgt damit der juristischen Einschätzung und Empfehlung der Bezirksverwaltung Altona. Das große Drama: Kurz nach Bekanntwerden der Entscheidung wurde bereits eine Fällgenehmigung vollzogen. Die ersten Bäume sind bereits gefällt. Betroffene Parteien und Vertreter der Bürgerinitiative wie auch Umweltschützer gehen auf die Barrikaden und kündigen scharfen Protest an.

So werden also auch noch Tausende Bäume für die Gartenschau fallen - mit oder ohne Genehmigung.

Klare Worte gegen das Massakrieren der Bäume hört man auf politischer Ebene nur noch von der Linken:

Die Absurdität der Konzeption wird in der Absicht deutlich dreitausend Bäume zu fällen, und dies als unverzichtbaren Auftakt für eine Gartenbauausstellung zu vermarkten. Der Versuch der Planer, die Zahl von 3000 zu fällenden Bäumen zu relativieren, ist vollständig missglückt. Die Planungen der "80 Gärten um die Welt" wird im Wettbewerbsverfahren an Universitäten vergeben, dessen Vergabekriterien ganz sicher nicht dem Erhalt des Baumbestandes gewidmet waren. Im Vordergrund der IBA steht die "Dramaturgie der Ausstellung". An Lärmschutzmaßnahmen für zukünftige Baulärmgeplagte Wilhelmsburger ist dabei nicht gedacht. Das seit einem Jahr angekündigte Naturschutz- und Ausgleichsflächen-Konzept für die IBA und igs ist noch in Arbeit, da aufgrund fortschreitender Planungsänderungen und des Abstimmungsbedarfes mit den Behörden noch keine Festschreibung möglich sei. Bisher wurden rund 700 Bäume gefällt, über 2000 Weitere sollen folgen.
Nach Auffassung des Ortsverbandes Wilhelmsburg/Veddel der LINKEN sind einige der bereits erfolgten Baumfällungen illegal durchgeführt worden




* Das Kraftwerk Moorburg, die Inkarnation der Klimapest, erzeugt ganz allein so viel CO2, wie das ganze Land Bolivien erzeugt. Moorburg, das 2012 für 1,7 Milliarden Euro fertig gestellt werden soll, wird so viel Kohle verbrennen, dass jährlich 8,5 Millionen Tonnen CO2 erzeugt werden.
Das entspricht den jährlichen Abgasen von mehr als 1,4 Millionen PKW - mehr als das Doppelte des gesamten Straßenverkehrs in Hamburg.

4 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Die Grünen sind schon lange im "sicheren Hafen" der etablierten Parteien angekommen. D.h. der Ausverkauf aller Prinzipien ist abgeschlossen und für Geld tun sie alles.

Diese grünlackierte F.D.P. steht ihrem schwarzen Doppelgänger also in nichts nach.

Daher sollte man in Zukunft den Namen immer nur so schreiben: G.R.Ü.N.E.

Der Nordstern.

jakebaby hat gesagt…

Da ist dein Hamburg ein aktiver Teil des 'Global War on Trees'.

Alleine in meiner kleinen, um den See, Nachbarschaft kann ich davon ein Lied singen.
Hier gab es Anfang des letzten Jahrzehnt noch eine ueppigen Bestand an gewaltigen Kiefern und Eichen als auch eine Fuelle von Fruchtbauemen/Orangen,Mandarinen,Grapefruit, Papaya, Bananen.... Florida eben.

Ein neuer, baumhassender Nachbar lies noch vor seinem Einzug 2 Dutzend Baueme faellen um seinem 5000$ Saint Augustin Rasen Makellosigkeit zu gewaehrleisten und animierte darauffolgend ausdruecklich alle Nachbarn es ihm gleichzutun, da das doch alles viel schoener, sauberer, gepflegt und ebener aussieht.

Nach meinen gewaltandrohenden Statements fragt man mich seit Jahren nicht mehr, warum ich mich nicht baumlos anpasse und nachdem ich die Polizei konsultierte, als auch meine Schrotflinte im Driveway sauebere, nahm auch die toedliche, grundstueckgrenznahe Sauerebespruehung meiner Oleander/Jasmine/Hummingbird ...-Buesche ein jaehes Ende.

Baume ... und So sind, aus welchen Gruenden auch immer, Scheisse.
Auf meinem Grundstueck, in Hamburg und auch gemaess der taeglich 100tausenfachen Vernichtung des globalen Baumbestandes.

Luft/Sauerstoff ist auch unseren staendigen Attacken ausgeliefert.
Erde wird dem Boden gleichgemacht und sauberes Wasser ist einer unserer uebelsten Feinde.

Gluecklicherweise muss ich nicht ewig leben und selbst diese wonnige Perspektive wird mir von dem madigen Forunkel namens Religion mit ihrer beschissenen Wiedergeburtsfantasie streitig gemacht.

Jetzt bin ich ja 'nicht mal ein radikalatheistischer Hippie, aber um den Planeten preservativ zu retten, haette man den ersten Homo Sapiens abtreiben muessen.

Gruss
Jake

Tammo Oxhoft hat gesagt…

Naja, in Hamburg ist man schon lange bei Deiner Schreibweise angekommen und nennt sich: G.A.L.

Ich bin gespannt was der traditionell eigentlich linke Landesverband der Grünen in NRW am 9. Mai so von sich gibt.
In Hamburg wundere ich mich schon lange über gar nichts mehr.

Und über den korrupten Grünen-Sumpf im Saarland, der mit den Atomparteien Schwarz-Gelb koaliert, wollen wir mal dezent schweigen.

Das Erstaunliche ist für mich, daß nach DEM Megasündenfall Saarbrücken, die demoskopischen Werte der Grünen erst richtig hochgingen!
Aktuell sind sie laut Forsa bundesweit auf absoluten Rekordhoch von 17%.
Offenbar lassen sich die Wähler auf der linken Seite des Spektrums nun genauso gerne verarschen, wie die Wähler von FDPCDUCSU.

Am besten gefällt mir noch die grüne Bundestagsfraktion - da hat es durchaus noch einige integere Leute.

LGT

Tammo Oxhoft hat gesagt…

Ich glaube, daß ich das schon mal geschrieben hatte - als meine Eltern um 1960 in einer Mini-Wohnung in Brooklyn wohnten, war vor dem Haus der einzige Baum der Straße - sehr zur Freude meiner Mutter, da das die Wegbeschreibung so einfach machte.

Eines Tages kam sie von der Arbeit nachhause und der Hausmeister kehrte gerade noch die Sägespäne zusammen, nachdem man den letzten Baum also auch abgesägt hatte.
Auf die Frage wieso er das VERDAMMT NOCH MAL GEMACHT HÄTTE, gab es nur ein achselzuckendes-

„making too many leafs“

Ja! Die Scheiß-Bäume verunreinigen die ganze schöne Stadt mit ihrem Laub!
Da ist Beton doch viel hygienischer - mußt Du zugeben.

In Hamburg wohnte ich mal kurzzeitig in einer gemieteten Doppelhaushälfte mit diesem typischen ganz schmalen Gärten hinterm Haus, wo alle den einheitlich kurzgeschorenen Rasen Marke „Wimbledon“, einen Teichen, einen Grill und eine Hollywood-Schaukel aufgestellt hatten.

Ich mochte noch nie Gras mähen, wenn eben die Butterblümchen und Gänseblümchen gewachsen sind und fand es wäre doch nett eine natürliche Wiese wachsen zu lassen und gar nicht zu mähen.

OHA! Da war aber was los!
Alles rottete sich zusammen und erklärte, daß dadurch Ungeziefer wie Ratten und Mäuse angelockt würden und außerdem wäre das ästhetische Empfinden der Nachbarn beleidigt.

Am Ende drohte man mit dem Ordnungsamt - wild wachsendes Gras ist nämlich gar nicht erlaubt in der Stadt!

Da lernt man schon als Kind: Die Natur muß bekämpft werden! Wildwuchs kann nicht geduldet werden!

Ganz in dem Sinne gehirngewaschen ist auch der Wilhelmsburger Bürgerschaftsabgeordnete Jörn Frommann (42, CDU), der den Abholzplan unterstützt, da die noch diesen Winter zu fällenden 2235 Bäume schließlich "querbeet gewachsen" wären!

Teufel auch!

Was bilden sich diese Bäume ein???

Wachsen einfach so, querbeet, und nicht nach deutschen Ordnungsamts-Richtlinien!!!

Es hilft nur eins, wenn man den Planeten noch retten will:
Diese schlimme Homo-Sapiens-Infektion muß dringend ausgemerzt werden-

LGT