TAMMOX IST UMGEZOGEN / AUS TAMMOX WURDE "TAMMOX-II"

Um die beklagte Seitenaufbaugeschwindigkeit zu verbessern, bin ich auf einen zweiten Blog umgezogen. Und zwar hierhin. Ich bin dankbar für ein Feedback!

Freitag, 31. Oktober 2008

Was wirklich wichtig ist - 2.Teil.

Was haben sie bloß im Moment alle mit Senf?
Am 04.Oktober badete der Kulturbeauftragte des deutschen Fernsehens vor einem Millionenpublikum in einem Senffass.
Eben bevor der Moderator von Deutschlands quotenstärkster und für den Gebührenzahler teuersten Sendung mit Marcel Reich-Ranicki über den Niedergang der deutschen TV-Kultur parlierte, zeigte er noch einmal wes Geistes Kind er ist.
Willkommen im Land der Dichter und Denker.
Zu kalauern, daß ich nun „mein Senf dazu gebe“ wäre jetzt schwach.
Also ohne Überleitung zum nächsten Senf.
Damit hatte sich Johannes Masing, der von der SPD benannte neue Staatsrechtler im Bundesverfassungsgericht, zu beschäftigen.
Wie kommt’s?
Ein ewiggestriger NPD-Schrumpfkopf bezeichnete in Köln öffentlich die deutsche Fahne mit dem vorvorgestrigen Ausdruck „Schwarz-Rot-Senf“.
Eine Uraltschmähung aus der ältesten Mottenkiste. In der Weimarer Republik gab es dazu schon Reichsgerichtsurteile, die so eine Wortwahl verurteilten.
Das Wort Mostrich sei "ein Ausdruck zur Verächtlichmachung der neuen Reichsfarben" und "der beschimpfende Charakter" trete "gerade deshalb hervor, weil diese Farben großen Teilen des Volkes als etwas besonders Verehrungswürdiges, Heiliges gelten".
90 Jahre später bekam ein zuhörender Staatsschutzbeamter immer noch Herzbeklemmungen und raste sofort zum Amtsgericht Köln, das einschritt und den Nazi verurteilte!
Hört. Hört!
Wenn der braune Mob über die Dörfer rast, um alles ausländisch aussehende zu verprügeln, oider zu ermorden, bemühen sich Politiker das herunter zu spielen und möglichst aus den Statistiken zu tilgen, aber bei dem Deutschlandfähnchen ist mal Schluß mit lustig.
Das Amtsgericht brummte ihm 1.800 Euro Geldstrafe auf und sah anschließend zu, wie sich der Delinquent durch alle Instanzen nach oben robbte.
Es ist nicht bekannt, welche Kosten das verursacht hat.
Am Ende stand nun also das BVG, welches die exorbitante Geldstrafe aufhob und die causa wieder zum Kölner Amtsgericht schob. «Der Symbolschutz des Staates» dürfe «nicht zur Immunisierung des Staates gegen Kritik und selbst gegen Ablehnung führen»

Den Nazi wird es freuen, er spart die Strafe und genießt nun bundesweite Bekanntschaft.
Die Prozeßkosten übernimmt der Steuerzahler.

Donnerstag, 30. Oktober 2008

Die Wirklichkeit ist anders als die Realität

Alaska, die größte Exklave der Welt ist mir spätestens seit der US-Fernsehserie Ausgerechnet Alaska (Originaltitel: Northern Exposure) von 1990 extrem sympathisch.
Die Schöpfer Joshua Brand und John Falsey haben neben den „Sopranos“ wohl das beste Serienformat ever erschaffen.
Man kann ja nichts dagegen tun, dass gute Fiktion das Gehirn überlistet und die Realität überschreibt.
So funktionieren Vorurteile - in dem Fall ein Positives.
Alaska war für mich seit dem das „gute Amerika“ voller liebenswerter und skuriler Menschen, die man alle als Freunde haben wollte.
Das Blöde an Vorurteilen ist nur, daß sie ab und an mit der Realität kollidieren und dann muß eine von beiden Ebenen abrüsten, wenn man nicht in Schizophrenie verfallen möchte.

Es hat uns niemand gefragt
wir hatten noch kein Gesicht
ob wir leben wollten oder lieber nicht
hin und her
und hin und her gerissen
zwischen verstehen wollen handeln müssen

Und dann kam SARAH PALIN. Die hohle Nuss des Nordens mit dem politischen Durchblick eines senilen Maulwurfs.
Pfingstkirchlerin noch dazu, die dem Dispensationalismus anhängt.
Dazu Frances Fitzgerald: Anhänger dieser Lehre glauben, die Erde werde eines Tages durch eine Katastrophe gigantischen Ausmaßes untergehen. Dabei werden die Christen in einen Zustand der Verzückung geraten; Nichtgläubige aber werden vernichtet und Christus wird auf die Erde zurückkehren. Dispensationalisten erwarten sich von gegenwärtigen Ereignissen Zeichen, die das Herannahen der Endzeit ankündigen. Seit der Gründung des Staates Israel im Jahr 1948 - die Erfüllung einer biblischen Prophezeiung von der Rückkehr der Juden ins Heilige Land - sehen viele solche Anzeichen im Nahostkonflikt.
In Palins Heimatkirche klingt das so:
Larry Kroon, Pastor der Wasilla Bible Church, predigte vergangenen Juli, Gott werde vielleicht bereits diesen Herbst die Erde zerstören, indem er "ein neu erstarktes, reiches und mächtiges kommunistisches Russland wieder auferstehen lasse."
Pastor John Hagee predigte letztes Jahr im Juneau Christian Center, Hitler sei ein Werkzeug Gottes gewesen, mit dem er die europäischen Juden zwingen wollte, nach Palästina zu übersiedeln.
Dementsprechend ist Frau Palin auch entzückt vom Irakkrieg; gern schickt sie ihren eigenen Sohn dorthin.
Zwar weiß sie nicht was die „Bush-Doktrin“ sein könnte - aber auf jeden Fall war das Gottes Wille. Palin bat daher im Sommer öffentlich dafür zu beten, daß die "nationalen Führer die US-Soldaten zur Erfüllung eines Auftrages entsenden, der von Gott gewollt ist. Denn dafür sollten wir unbedingt beten: Dass es einen Plan gibt und dass dieser Gottes Plan ist."

Nun kann ja auch ein liebenswerter Staat den ein oder anderen Plattkopp hervor bringen, der gerne coram publico großen Unsinn verzapft.
Aber man sollte solche Menschen entweder herzlich auslachen, oder sie sofort wieder zurück in ihre Gummizelle bringen - da wo sie hingehören.

Die Alaskaner gingen da einen anderen Weg, der doch recht grotesk ist.
Sie wählten Palin zu ihrer Chefin.

Ist Wahnsinn eigentlich ansteckend?

Macht verrückt was euch verrückt macht
mit Kissen vor der Stirn
und in mir drin ein Vakuum
geh ich durch Straßen voller Menschen dieser Stadt
und frage mich wo ich gern wäre
wo fang ich an? Gähnende Leere
wenn ich schon immer Nichts mit was drumrum gewesen war
dann mach ich mir `n Schlitz ins Kleid und find es wunderbar

Ist das eigentlich ein Einzelfall?
Gucken wir doch mal.
Wie jeder US-Staat schickt auch Alaska zwei Senatoren in den US-Senat; also EIN Senator pro ~ 330.000 Einwohner.
Senatoren mit dem gleichen Stimmengewicht, wie eine Hillary Clinton, die für 10 Millionen Bürger aus NY steht.
Kalifornische Senatoren gibt es gar nur einen pro 18 Millionen Bürger.

Senatoren aus Alaska sind zum einen Ted Stevens, der schon volle 40 Jahre im US-Senat hockt.
Auch er Republikaner und auch er - wie seine Gouverneurin Palin - des Amtsmißbrauchs überführt.
SPON: Rund eine Woche vor den Wahlen in den USA ist der republikanische Senator Ted Stevens wegen Korruption verurteilt worden. Der Politiker aus Alaska wurde für schuldig befunden, den US-Senat über die kostenlose Renovierung seines Hauses und andere Geschenke eines reichen Öl-Unternehmers angelogen zu haben.

Die zweite Senatorin ist Lisa Murkowski, seit 2002 im Amt und - oh Überraschung - Republikanerin. Zu dem Job kam sie, indem sie ihren Vater Frank Murkowski beerbte, der ihr den Senatssitz übertrug, als er selbst Gouverneur wurde.
Was sie für den Job befähigt, ist ebenso rätselhaft, wie die Frage nach Sarah Palins VP-Qualifikation.
Von Murkowski selbst heißt es auf ihrer Webseite:
She enjoys spending time with her family, skiing, fishing, camping, and actively participating in community outreach programs.
Ihr Stimmverhalten im Senat ist…wie soll ich es sagen……alaskanisch:

-against S.C. Resolution 83, intended to bolster energy security and lower energy-related environmental impacts
-against an amendment to S. 728 which would make the Army Corps of Engineers more accountable
-for the environmental and economic impacts of their projects
-for oil drilling in ANWRfor offshore oil and gas drilling.

Der vierte wichtige Politiker aus Alaska ist der einzige Kongressabgeordnete des Staates:
Donald Edwin Young, im House seit 1972 und, ob man es glaubt oder nicht: Republikaner.
Auch gegen ihn wurde schon ermittelt:
On July 24, 2007, the Wall Street Journal reported that Young was under federal investigation for possibly taking bribes, illegal gratuities or unreported gifts from VECO Corporation, an Anchorage-based company.

Irgendwie passen die Vorlieben der alaskanischen Wähler nicht recht zu meinen proalaskanischen Gefühlen von Northern Exposure.

Mittwoch, 29. Oktober 2008

Österreich Zum Mitschämen.

Man sieht ganz Wien
Is so herrlich hin, hin, hin
Kokain und Kodein
Heroin und Mozambin
machen uns hin, hin, hin.

Als Falco diesen Text vor 28 Jahren schrieb, mag er sich noch nicht vorgestellt haben können, wie sich sein Land parteipolitisch in den folgenden Dekaden entwickeln würde.
Da wird ein Haider von dem Myriadenfüßigen Trauerzug, inklusive der aufgelösten 27-Jährigen heulenden Witwe Stefan Petzner („Drama-Queen“ - SPIEGEL) a posteriori für heilig erklärt.

Bei dieser Gelegenheit sei noch einmal erwähnt, daß ich zu denen gehöre, die den Nobelpreis für Elfride Jelinek für ABSOLUT GERECHTFERTIGT halten; ihr Erlkönigtext über Haiders Ende ist grandios.

Das Ausland mit bräunlichen Politaktionen zu schocken, ist mittlerweile zum Markenzeichen der Alpenrepublik geworden.
Waldheim, Haider, Schüssels FPÖ-Koalition und gestern der vorläufige Höhepunkt der Instinktlosigkeit:
Mit Mehrheit von deutlichen 109 zu 27 Stimmen, wählte das österreichische Parlament unter tosenden „Pfui“-Rufen den rechtsextremen Abgeordneten Martin Graf (48) gegen den Parteichef der Grünen, Alexander van der Bellen, als dritten Nationalratspräsidenten.
Auf der praktischen Webseite, Originaltext-Service GmbH der Austria Presse Agentur, APA-OTS, findet man entsetzte Stellungnahmen zu Hauf:
Graf ist "Alter Herr" der Burschenschaft "Olympia", die eine mehr als hundertjährige deutschnationale und antisemitische Tradition hat. Laut des Dokumentationsarchivs des österreichischen Widerstandes war sie bald nach dem Zweiten Weltkrieg ein "Zentrum des Rechtsextremismus".
Graf erklärte, Mitglied zu bleiben. Dies, obwohl "Olympia" laufend Holocaustleugner (David Irving), Nazis wie Dr. Norbert Burger undMichael Müller und wiederholt Neonazis einlädt und eingeladen hat. Sie ist für ihn ein "Lebensbund".
Das DÖW (Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes; eine Stiftung, die gemeinsam von der Republik Österreich, der Stadt Wien und dem Verein Dokumentationsarchiv getragen wird) beschreibt Grafs „Olympia“ als rechtsextremistisch.

Das Mauthausen Komitee Österreich (MKÖ)dokumentiert unter anderem folgende Begebenheit aus dem „Lebensbund“ des Nationalratspräsidenten Graf:
Am 25. Jänner 2003 sang der deutsche RechtsextremistMichael Müller bei einem "nationalen Liederabend" der "Olympia":
Mit sechs Millionen Juden, da fängt der Spaß erst an,
mit sechsMillionen Juden, da ist der Ofen an ...
Wir haben reichlich Zyklon B
Mit sechs Millionen Juden, da ist noch lange nicht Schluss.

Graf behauptete, er habe an der Veranstaltung nicht teilgenommen. Was hält Graf von der europäischen Friedensordnung? Originalzitat: "Dieheutigen Staatsgrenzen wurden willkürlich gezogen; das deutscheVolkstum muss sich frei in Europa entfalten können." ("Der Spiegel"24/1997, Seite 54) Und wie steht Graf zum NS-Verbotsgesetz?Originalzitat: "Es muss in einer demokratischen Welt zulässig sein,ein Gesetz, das die Meinungsfreiheit unddie politische Tätigkeit einschränkt, zu kritisieren." ("Format"21/2000, Seite 50.)

Wieso machen die Österreichischen Parlamentarier das?
Nun, das gehört zu den Dingen, die in den anderen 200 Ländern der Welt eben nicht verstanden werden - „aus Tradition“ - die drittstärkste Partei des Nationalrates bekommt immer einen Präsidenten und die anderen Parteien wählen ihn brav und ohne Murren.

Michael Sprenger von der "Tiroler Tageszeitung" kommentiert:
Graf wurde mit breiter Mehrheit gewählt. SPÖ und ÖVP lavierten herum, sprachen von einem demokratischen Grundkonsens und stimmten den Gepflogenheiten entsprechend für Graf. Und die Grünen? Stimmten gegen ihn, obwohl er für sie zuletzt immerzu ein wichtiger Partner war. Wieder einmal fehlte es im Hohen Haus an Courage und Sensibilität im Umgang mit der NS-Vergangenheit. Eine bittere Erkenntnis am Vorabend des 70. Jahrestages des Novemberprogroms.
Die Olympia, mit vollem Namen Wiener akademische Burschenschaft Olympia in der DB und in der BG hat inzwischen ihre Webseite geschlossen - angeblich sei der Server überlastet, wegen der mit dem Medieninteresse „verbundenen Werbung“.
Daher bleibt mir nur noch eine Olympia-Selbstbeschreibung eines Flugblatts aus den 90ern zu zitieren:

„Wir sind normal geblieben unterm Schutt der Zeit, an uns sind Umerziehung, Trauerarbeit und Betroffenheit, doch auch Konsum, soziale Dünkel und Morderne fast völlig spurlos vorbeigezogen. Bist du häßlich, fett, krank oder fremd im Lande, bist Du von Sorgenfalten, Weltschmerz oder linksliberaler Gesinnung gepeinigt, trägst Du alternative oder Schicky-Kleidung oder gar ein Flinserl im Oher, studierst du Psychologie, Politologie oder Theologie oder gar nicht, hast du den Wehrdienst verweigert oder eine Freundin mit, die weder schön noch still ist, kurz: bist Du auf irgendeine Weise abnormal oder unfröhlich, dann bleib lieber zu Hause."

Na fein, Ihr Österreicher, wißt wie man sich Freunde macht.
Einen Apologeten so eines Vereins als Parlamentspräsidenten zu installieren sagt eigentlich alles.

Dienstag, 28. Oktober 2008

Marsmännchen.

So ein Alien aus dem Weltraum hat es auch nicht leicht.
Da fliegt man gemütlich durch das Universum und versucht vermutlich einen möglichst großen Bogen um den Planeten Erde zu machen, weil dort nur Uriella, Nina Hagen und Raëlianer auf einen warten.
Wenn Raël auch sehr beschäftigt sein mag, weil er Jesus und Hitler klonen will.
Am 13. Dezember 1973 wurde der französische Journalist Rael von einem Besucher von einem anderen Planeten kontaktiert. Er bat ihn, ein Botschaftsgebäude zu bauen, um diese Besucher bei ihrer Rückkehr auf die Erde zu empfangen.
Diese zweibeinigen Wassersäcke sind vermutlich nicht gerade das attraktivste Reiseziel für den Außerirdischen von Welt.
Blöderweise verfolgen einen aber diese lästigen Zweibeiner.
So schickten sie 1977 die Sonde Voyager II ins All, die Kontakt aufnehmen soll.
Stößt ein Tentakelwesen von Doppelstern Alpha Centauri, das zufällig einen Hang zum Spermüll sammeln hat auf diese Sonde und nimmt sie mit, findet es eine auf Kupfer gepresste Tonaufnahme vor, die angeblich eine Billion Jahre halten soll.
Glücklicherweise, denn das All ist ja bekanntlich recht groß - da kann es schon dauern, bis jemand vorbei kommt.
Nehmen wir weiterhin an, daß unser Alpha Centaurianer ZUFÄLLIG einen herkömmlichen Plattenspieler besitzt und Bock auf ein paar spacige neue Töne hat - was hört er dann?
Nun, zunächst einmal DIE BIBEL.
Geht man nun noch davon aus, daß der gemeine exterritoriale Alien in der Schule Englisch gelernt hat, dürfte er nicht so begeistert von der Menschheit sein - mehr Mord, Totschlag, sexuelle Abartigkeiten und Rachegelüste als in der Bibel dürfte man nicht so bald wieder auf einer einzigen Kupferplatte finden.
Hoffen wir also, daß der gute Mann/Frau/Zwitter/Was-auch-immer nicht rein zufällig fließend Englisch kann! Ihm bleiben immerhin noch ein paar Töne, um ihm einen Eindruck von dem Herkunftsfleck der Raumsonde zu geben.
Darunter ist die Edda-Moser-Aufnahme der Rache-Arie der Königin der Nacht aus der Oper "Die Zauberflöte" von Wolfgang Amadeus Mozart, aufgenommen mit dem Generalmusikdirektor der Bayerischen Staatsoper, Wolfgang Sawallisch.
Die Mega-Koloratur der Arie Der Hölle Rache kocht in meinem Herzen aus dem Zweiten Akt, kennt vermutlich jeder - auf der Erde.
Schon faszinierend für unsere Ohren. Extrem hoch, f‘‘‘, vom Feinsten.
Die Königin ist außer sich vor Wut und dramatisiert ihre Raserei, indem sie die Koloratur nur auf dem Vokal „a“ singt.
Wie schon zuvor in der Bibel, ist auch hier der Kontext nicht gerade mit „Friede, Freude, Eierkuchen“ zu beschreiben:
Die Königin der Nacht drängt ihrer Tochter Pamina einen Dolch zum Mord an Sarastro auf.
Ihre Tochter ist ihr dabei reichlich egal; statt Mutterinstinkt interessiert es sie nur die Macht über den Sonnenkreis zurück zu gewinnen.
Falls die Tochter nicht folgsam ans Morden geht und ein Blutbad anrichtet, wird sie von ihrer Mutter verstoßen.

Sollte unser grünes Männchen instinktiv den Inhalt verstehen, gibt auch das nicht gerade das positivste Licht über die Umgangsformen auf dem Planeten Erde ab:


Der Hölle Rache kocht in meinem Herzen,
Tod und Verzweiflung,
Tod und Verzweiflung flammet um mich her!

Fühlt nicht durch dich Sarastro Todesschmerzen,
Sarastro Todesschmerzen,
so bist du meine Tochter nimmermehr,
so bist du mein', meine Tochter nimmermehr,
A---------
meine Tochter nimmermehr,
A--------------
so bist du meine Tochter nimmermehr!

Verstossen sei auf ewig,
verlassen sei auf ewig,
zertrümmert sei'n auf ewig alle Bande der Natur,
verstossen, verlassen und zertrümmert alle Bande der Natur,
alle Ban------------de,
alle Bande der Natur,
wenn nicht durch dich Sarastro wird erblassen!
Hört, hört, hört, ----------
Rachegötter!
hört der Mutter Schwur
Wir gehen weiterhin davon aus, daß unser Außerirdischer zufällig über genau den Frequenzbereich verfügt wie unser Ohr und nicht etwa mit Fledermaus- oder Blauwal-Tönen kommuniziert.
Geschmacklich ist hoffentlich auch Oper angesagt.
Nicht, daß auf Alpha Zentauri gerade Zlatko ganz hipp ist und Edda Mosers Arie ungefähr so cool klingt wie Fingernägel auf einer Schiefertafel.
Aus der Abu Ghraib-Schublade stammen die weiteren Klänge der Voyager II-Kuperplatte:
Als Beispiele für Aufnahmen der menschlichen Stimme sind auch Kinderlachen und das Geschrei auf dem Fußballplatz mit dabei.
Perfekt.
Kindergekreische - jenes Geräusch also, zu dem hanseatischen Gerichte verfügen, daß Schallschutzmauern gebaut werden müssen.
Dazu noch Grölchöre von betrunkenen Fußballprolls.

Der Alien kommt sicher nicht freiwillig hier vorbei - und falls doch, dann vermutlich nur, um diese akustische Plage auszuschalten.

Wer könnte es ihnen verdenken.

Montag, 27. Oktober 2008

Nachtritt

Die Mariaschwestern lassen mich noch nicht los.
Woher stammen eigentlich die ganzen Wegwerfkinder, um die sie sich angeblich so toll kümmern?
Die Webseite gibt tränenreiche Auskunft: Die berüchtigten Slums einiger Länder sind in erster Linie die Kinderproduzenten.

Die Philippinen […] zählen noch immer zu den Schlußlichtern Asiens, belastet durch Armut, Landflucht und eine lange Zeit politischer Instabilität. Auch in Mexiko grassiert die Armut. Die meisten sind in Elendsquartieren aufgewachsen - etwa in Veracruz oder in der Indio-Provinz Chiapas (Mexiko), in den Hütten rechtloser Waldbauern in Guatemala oder auf einer der stinkenden Müllhalden Manilas. In Tondo leben Tausende im und vom Abfall. Medizinische Versorgung gibt es kaum. Die Sterblichkeit ist hoch, der Hunger alltäglich. Auf der Müllhalde von Manila oder Mexiko City leben sie im und vom Abfall der Stadt. Für ein paar Münzen verhökern sie Plastik, Blech und Flaschen. Auch aus diesem Milieu kommen "unsere" Kinder.

Diese Länder haben eins gemeinsam - sie sind besonders katholisch und gehören zu den 64 Ländern, in denen ein TOTALES Abtreibungsverbot herrscht.
Frauen dürfen da nichts selbst entscheiden - wie Katholiken sich das wünschen.
Solche extrem rigiden gesetzlichen Regelungen gibt es außerdem noch in menschrechtlich vorbildlichen Ländern wie:
Philippinen, Ägypten (nur wenn es der Ehemann erlaubt), El Salvador, Guatemala, Haiti, Honduras, Mexiko, Iran, Irak, Jemen, Afghanistan, Bangladesh, Bhutan, Brunei, Indonesien, Kiribati, Marshall Inseln, Mikronesien, Myanmar, Niger, Angola, Somalia, Nicaragua, Paraguay, Surinam und Venezuela.
Bezüglich der Diskriminierung von Menschen aufgrund von Geschlecht und sexueller Orientierung sind sich Islam und Christentum ja weitgehend einig.

Je ärmer das Land, desto eher sterben die Kinder - sie sind immer das schwächste Glied und werden von den überforderten Eltern aus purer not ausgesetzt.

Interessant dabei der Einfluß der katholischen Kirche.
Im Schwesternmaria-Kernland Philippinen, dem katholischsten Land Asiens sieht man das besonders gut. Jedes Jahr wächst die Bevölkerung um eine MILLION Kinder an, da es so gut wie unmöglich ist Verhütung zu betreiben. Weder ist das Wissen über die Methoden in der ärmsten Bevölkerung vorhanden, noch könnte man an die Mittel kommen.
Die Katholiken sind omnipräsent und verdammen Pille, Kondome, Abtreibungen - alles! Ein Kondom ist laut katholischer Lehre dabei genau so eine Todsünde, wie der Mord an einem Kind.

Der WELTSPIEGEL von gestern berichtete was der Regionalpolitiker Jospeh Juico beklagt:

„Wenn Sie in die Slums gehen, dann sehen Sie dort Hunderte, und Aberhunderte von Kindern auf den Strassen rumlaufen. Die Eltern sind nicht in der Lage, sich so um sie zu kümmern, wie es angemessen wäre. Die Menschen dort dursten geradezu nach Wissen, sie wollen es und brauchen es. Wir wollen ihnen die Möglichkeit bieten, zu einer angemessen Familienplanung.
Doch vielen Städten fehlt das Geld dafür, und vom Staat kommt kaum Unterstützung. Denn die Regierung wirbt für natürliche Verhütungsmethoden – auf Druck der katholischen Kirche. Abtreiber und Arbeiter Satans wurde Joseph Juico von Priestern genannt, die Kondome für Teufelszeug halten.
Im katholischsten Land Asiens kann die Kirche Politikerkarrieren beenden – so groß ist der Einfluss auf die strenggläubige Bevölkerung. Ein Gesetz, künstliche Verhütungsmethoden massiv zu fördern, findet daher keine Mehrheit im Parlament. Die Kirche lehnt es ab und hat schon gewarnt, sich die Namen der Unterstützer für die nächsten Wahlen zu merken.

Die katholische Weltkirche hat eben Erfahrungen mit Methoden wie Pranger und erpresst sich so ihren Willen.
Zuungunsten der Frauen, zuungunsten der verhungernden Kinder.

Die Geschichte lehrt, daß Abtreibungen nicht mit gesetzlichem Druck zu verhindern sind - als Schwangerschaftsabbrüche bei den Nazis mit der Todesstrafe geahndet wurden, gingen schwangere Frauen natürlich trotzdem zu „Engelmacherinnen“.
Tatsächlich werden Schwangerschaftsabbrüche nur dort weniger, wo man die Frauen nicht erpresst, ihnen Gefängnis androht und sie systematisch unwissend hält.
Logisch - wer in Panik darüber handelt, wie er überhaupt so einen Abbruch hinbekommen könnte, kann sich auch kaum die Zeit dazu nehmen darüber länger nachzudenken.

Der Eindruck drängt sich auf, daß es der RKK weniger und das Wohl von Frauen und Kindern geht, als darum auf Teufel komm raus ihre sogenannte "Moral" durchzusetzen. Daß Myriaden deswegen sterben müssen - siehe auch Anti-Kondomkampagnen in den Haupt-HIV-Ländern - wird das nur zu gerne in Kauf genommen.

Die Philippinen sind auch hier ein extrem abschreckendes Beispiel katholischer Politik.
Da Frauen drangsaliert und kriminalisiert werden, bleiben ihnen nur noch unhygienische und lebensgefährliche Methoden übrig.
500.000 Schwangerschaftsabbrüche, die meisten in den Hinterhöfen der Elendsviertel, werden illegal und ohne medizinische Betreuung dennoch pro Jahr durchgeführt.
Weltspiegel:

An diesem verdreckten Fluss sind wir verabredet mit einer Frau, die Abtreibungen bei anderen durchführt für zehn bis 20 Euro. Wer sich dabei erwischen lässt – wird bestraft wie ein Mörder. Sie verabreicht zunächst Pillen und massiert, wenn das nicht wirkt, nimmt sie einen Katheder:
„Den schiebe ich so in den Unterleib,“ sagt sie, „da bleibt er 24 Stunden. Wenn der Fötus nicht rauskommt, muss ich ziehen, das tut der Frau sehr weh.“ Die Babies würden ihr leid tun, aber sie mache es auch, um den Frauen zu helfen, darunter verzweifelte Schülerinnen und Prostituierte. „Ich fühle mich oft schlecht dabei, vor allem, wenn die Frauen sagen, sie seien erst im zweiten Monat, und es stellt sich heraus, dass sie schon weiter sind, etwa im dritten. Manchmal ist der Fötus schon ziemlich komplett.“ Nene stirbt wenige Tage nach dem Interview an einer Infektion: Sie war wieder schwanger gewesen – erfahren wir später - und hatte an sich selbst eine Abtreibung vorgenommen.

Es ist doch schon ein starkes Stück - um es gelinde auszudrücken - die Kirche der Schwesternmaria, die bei mir, dem Atheisten, nach Geld verlangt, ist selbst die URSACHE für die dramatischen Umstände, die sie beklagt:

1.) Fehlende Geburtenkontrolle mit der daraus resultierenden Verelendung der Kinder
2.) Das Sterben Tausender Frauen, die irgendwie in dreckigen Hinterhöfen bei unsachgemäß durchgeführten Abbruchversuchen an Infektionen wegsterben.

Die Kirche fördert also massiv den Tod von vielen Kindern und Frauen.
Es gäbe einen Ausweg:
Man müßte nur die Philippinen von dem desaströsen und eleminatorischem Einfluß der katholischen Kirche befreien.
Statt dessen verschärfen Schwester Michaela und Co die millionenfache Not noch massiv, indem sie die philippinischen Kinder erneut katholisch indoktrinieren und wollen VON MIR dafür auch noch unterstützt werden.

Die Kirchen sollten sich den ganzen Tag für das Unheil schämen, das sie anrichten und nicht auch noch damit angeben!

Sonntag, 26. Oktober 2008

Was jetzt wirklich wichtig ist.

Ist das nicht der beschissenste und undankbarste Job der Welt?

Ein Land zu regieren, das im Rest der Welt so verhasst ist wie kaum ein Anderes?
Das Image ist im weltweiten Negativranking noch hinter Nordkorea abgerutscht.

Einen Staatshaushalt zu übernehmen, der beispiellos gegen die Wand gefahren ist?
A. Woltersdorf: Es ist ein Hohn, dass der republikanische Präsidentschaftskandidat John McCain nicht müde wird, die Demokraten als "big spender" und als Verkörperung des aufgeblähten und Geld verschwendenden Staates zu porträtieren. Denn nach acht Jahren republikanischer Administration steigt das Staatsdefizit nun auf ein Rekordniveau von 454,8 Milliarden US-Dollar.

In nicht gewinnbare Kriege verstrickt zu sein?

Einem Volk vorzustehen, das von Waffen besessen ist, mehrheitlich glaubt die Erde sei vor 6000 Jahren geschaffen worden und unter dem Begriff „Moral“ versteht, daß man Frauen und Schwule kriminalisiert?

Völlig ineffektive und marode Sozial- , Bildungs- und Gesundheitssysteme zu erben?

Nicht zu vergessen, daß es mit der persönlichen Sicherheit und der der ganzen Familie für immer vorbei ist - gerne werden politische Führer erschossen.

Verblüffend, daß überhaupt jemand diesen Job machen will. Obwohl vorm Oval Office schon die globalen Katastrophen Schlange stehen.

Aber vielleicht sehen die Damen und Herren Bewerber das ja auch etwas anders als ich. Prioritäten werden jenseits des Atlantiks bekanntlich ganz anders gesetzt.

Ein Beispiel ist der höchst ehrenwerte Oberste Gerichtshof der USA, der Supreme Court of the United States. Hier werden nur die absolut Staats-relevanten Wichtigkeiten verhandelt.
Die Obersten Richter können jedes Anliegen ohne Begründung ablehnen - nur weil sie persönlich den Gegenstand als nicht absolut richtungsweisend ansehen - es gibt schließlich noch in jedem einzelnen Bundesstaat einen „Supreme Court“ - 50 weitere Höchste Gerichte, die auch etwas zu tun haben sollen.
Kommt es zu Verhandlungen, sind diese höchst zeremoniell.
Nur speziell zugelassene Anwälte dürfen sprechen nachdem ein oberster Marshall hammerschlagend eine Sitzung eröffnet:

„The Honorable, the Chief Justice and the Associate Justices of the Supreme Court of the United States. Oyez, Oyez, Oyez, all persons having business before the Honorable, the Supreme Court are admonished to draw near and give their attention, for the Court is now sitting. God save the United States and this Honorable Court.“

Die neun Superrichter sind echte Ikonen - unkündbar und ernannt auf Lebenszeit.
John Paul Stevens beispielsweise, 88 Jahre alt, wurde noch von Gerald Ford ernannt.
Vier wurden von einem Bush ernannt, zwei von Reagan, zwei von Clinton.

Welche Angelegenheiten sind nun aber dermaßen immens übermäßig wichtig und bedeutend, daß sich diese Gremium der edelsten Juristen dazu herab lässt sich mit Ihnen zu beschäftigen?

Rund um die Welt kennt man einige der Urteile, so zum Beispiel Roe v. Wade vom 22. Januar 1973 , als die Richter entschieden Schwangerschaftsabbruch sei ein Grundrecht als Folge des in der Verfassung implizierten Rechts auf Privatsphäre. Ein Urteil, dessen Verdammung in keiner GOP-Wahlkampfrede seit 35 fehlt. Der Stachel im Fleisch der Republikaner.

Ein anderes berühmtes Urteil, gefiel den GOPsen da schon bedeutend besser: Im Jahr 2000 entschieden die Richter im Fall Bush v. Gore, daß ersterer US-Präsident wird, obwohl in Florida das Wahlchaos ausgebrochen war und Gore landesweit 550.000 Stimmen mehr als Bush bekommen hatte.

Und im Jahr der allgemeinen Giga-Krisen?
Was verhandeln die neun Lichtgestalten des Rechts im Jahr 2008?

Es geht um "Fleeting expletives" ("flüchtige Kraftausdrücke") im täglichen Leben!
Darf ein Amerikaner öffentlich sagen „that was fucking good“, ohne daß die zuständige Kontrollbehörde, die Federal Communications Commission (FCC) das als Straftat maßregelt?
Nippel gehen ja schon mal nicht.
Aber was ist mit „fuck“?
Wichtig zu wissen ist, daß „to fuck“ nicht etwa mit „ficken“ übersetzt werden sollte - wie schon MRR gelegentlich im ZDF ausführte, ist „to fuck“ im angelsächsischem Sprachraum derart geläufig, daß es höchsten „vögeln“ entspricht.
Aber mit den losen Sitten ist es nun vorbei seit GW Bush regiert.
Die Welt belügen, Kriege anzetteln, Hundertausende Unschuldige killen, den Staatshaushalt ruinieren, KZ-artige rechtsfreie Gefangenenlager errichten, systematisch foltern - nun ja, das sind doch alles Petitessen, die einen moralisch anständigen Menschen nicht schrecken sollten.

Aber für alles gibt es eine Grenze, wie die SZ schreibt:
Die FCC wurde unter George W. Bush konservativer, die Gangart härter. 2006 rügte die Behörde den Sender Fox, weil dort bei den Billboard Music Awards in den Jahren 2002 und 2003 die Sängerin Cher und die Reality-Schauspielerin Nicole Richie "fuck" beziehungsweise "shit" und "fucking" gesagt haben. Nachdem ein New Yorker Appellationsgericht dieses Vorgehen 2007 für "willkürlich" erklärt hatte, riefen die Sittenwächter den Supreme Court an. Ausgerechnet am Tag der Präsidentenwahl, am 4. November, wird die erste mündliche Verhandlung stattfinden. Man könnte meinen, dass Amerika an diesem Tag Wichtigeres zu entscheiden habe; aber die Wahlhelfer, ja Millionen von Wählern des unterlegenen Kandidaten werden wohl an diesem Tag das F-Wort oder das S-Wort so oft ausrufen, wie es die Wallstreet-Broker in den letzten Wochen getan haben, und den Fernsehsendern wird sich auch an diesem Tag die Frage stellen, ob sie diese Ausrufe dokumentieren dürfen oder nicht.

Wie vorbildlich! Es macht ja nichts, daß jedes Kind in Amerika pro Tag Dutzende Morde und andere Scheußlichkeiten im TV vorgeführt bekommt, es ist auch sakrosankt daran zu rütteln, daß jeder Amerikaner seinen Kindern im Windelalter das Schießen mit Maschinengewehren zu ermöglichen.
Aber WEHE wenn sei einmal „shit“ hören sollten.
Da sei der Supreme Court vor.

Oh DANKE Du moralisches Amerika, daß Du uns verrohten sozialistischen Europäern zeigst, was wirklich wichtig ist!

Samstag, 25. Oktober 2008

Es weihnachtet sehr!

Hurrah, der Herbst ist da.
Während draußen noch die Sonne scheint und man kaum jemand in einer Jacke umher stromern sieht, hat mal wieder unbemerkt ein Jahreszeitenwechsel stattgefunden:
Am 22. September 17:44 MES begann die dritte Jahreszeit und dauert auch noch bis zum Winter (Beginn: 21. Dezember 13:04 MEZ) fast zwei Monate an.

Nebenbei bemerkt - WER rechnet das eigentlich auf die Sekunde genau aus? Und WARUM?
OK, das sei mal schnell erklärt:
Ein tropisches Jahr (ist definiert als der Zeitraum, in dem die mittlere Länge der Sonne auf der Ekliptik um 360° zunimmt) dauert 365,24219052 Tage = 365 Tage, 5 Stunden, 48 Minuten, 45,261 Sekunden.
Krumme Zahl - daher verschiebt sich der Anfang einer Jahreszeit jährlich um durchschnittlich sechs Stunden - die Jahreszeiten rücken also vor. Da hat der liebe Gott etwas unmathematisch geschludert bei der Erschaffung der Welt.
Das überkompensiert dann ein Schaltjahr - dieser zusätzliche Tag ist nämlich wieder ZU LANG. Im Mittel rückt daher der Beginn der Jahreszeiten um 44 Minuten VOR? Alles klar?

Dieses VORRÜCKEN hat insbesondere die Lebensmittelindustrie außerordentlich gut adaptiert.
Gerade guckt man noch auch hochsommerliche Rekordtemperaturen und schleppt sich schwitzend in einen Supermarkt, um sich eine Erfrischung zu kaufen und muß schon um gigantische Stapel von Lebkuchen, Schokoladenweihnachtsmänner und Dominosteine mäandern.

Der Glühweinoverkill beginnt schon im Sommer.

Mich irritiert es schon zur sich auf dem Nachbarbalkon sonnenbadenden Barbusigen „Stille Nacht“ aus dem Radio zu hören.
Auf nichts ist mehr Verlass - am wenigsten auf Petrus, der seinerseits die Monate offenbar vollkommen durcheinander gebracht hat.
Da erlebt man den Juni schon im März, einen August im Mai und jetzt schient gerade der April nachgeholt zu werden.

Glücklicherdings gibt es NOCH den einen Rettungsanker der Stabilität - unsere KIRCHEN!
An dem Anschwellen der Bettelbrief-Menge erkennt man klar das bevorstehende Weihnachten.
Einiges ist liegt auch hier im Argen - so habe ich 2008 sage und schreibe ACHT mal aufwändig produzierte Bettelattacken der St Josefs Indianer über mich ergehen lassen.
Jene Katholen, die sich so gerne in Amerika um Kinder kümmern.
Was nicht gerade überraschend ist für amerikanische Katholiken.
Ich habe ihnen jeweils zurück geschrieben und wohlwollenden Rat erteilt:
Reduziert doch einfach ein bißchen das Befummeln und Penetrieren von kleinen Jungs.
Die Prozesse sind immer so teuer und müßten nicht Milliarden Dollar der amerikanischen katholischen Kirche als Schmerzensgeld für all die durchgefickten Messdiener aufgebracht werden, bräuchten diese jetzt nicht bei atheistischen Hamburgern um mehr Geld betteln.

Aber auch mich hört ja keiner.

Aktuell habe ich hier einen Jammerbrief von Schwester Michaela Kim von den „Schwestern Maria“.
Selbstlos wie sie ist, schickt sie mir gleich zwei „Geschenke“:
Erstens einen Bogen mit christlichen Kitsch-Weihnachtsaufklebern (schon immer mein innigster Herzenswunsch) und zum anderen EINEN CENT!
Diesen will sie mit mir teilen!
Wie großzügig.
Aber, die Münze sei „nur ein Symbol“ - Außerdem gäbe sie mir: „Die Zuneigung von vielen tausend Kindern, die sonst kein Zuhause hätten und die nicht überleben könnten, gäbe es auf dieser Welt nur die Gleichgültigen“
Ziemlich perfide - da wird mit großäugigen Kleinkindern an das schlechte Gewissen appelliert und gleich noch drohend die imaginäre Keule geschwungen:
Überweist man nicht sofort EUR-viel (Überweisungsträger ist vorgedruckt) gehört man also auch zu den Gleichgültigen und ermordet damit gleich tausend Kinder!

Kinder zu ermorden ist - laut Schwester Michaela - nicht gut.
(Schön, daß ich das jetzt weiß…)
Und falls das jemand nicht sofort kapiert, wird gleich noch die Erklärung mitgeliefert:
„Alle Kinder sind eine Gabe Gottes“
Hmmmm, wenn man dem Gedanken folgt, muß ich doch sagen, Gott, da müßtest du noch mal üben. Das Gabenverteilen läuft bei dir irgendwie suboptimal.
Vielleicht solltest du die nicht immer dahin geben, wo man nichts zu Essen hat - du weißt doch sicher auch, daß täglich fast 20.000 Kinder verhungern.
Schließlich kommen die doch alle wieder postwendend bei dir im Himmel an.
Ist es so klug jemanden etwas „zu geben“, das er tagtäglich wegwirft?
Denk doch noch mal drüber nach, alter Mann.
Verteile die Kindergaben doch etwas besser - Deutschland und Japan hätten gerne mehr von deinen Gaben zum Beispiel. Aber hau' doch nicht deine ganze Kindermach-Energie zweckfrei über Nordkorea und der Sahelzone raus!
Wenn da noch Fragen sind, kannst du mich gern mal anrufen; ich erkläre das dann noch mal anhand eines Globus. Das ist dieses runde Ding übrigens - ich weiß schon, ihr Kirchenleute und Jenseitigen habt da ein paar Schwierigkeiten.

Zurück zu Schwester Michaela; ihr Brief an mich endet mit dem Satz:
„Möge Ihre Geldbörse niemals so leer sein wie manchmal die meine!
Das finde ich ja nun nett - aber auch dazu ein Tipp:
Statt Porto und Geschenke für Atheisten aufzuwenden, würde ich an ihrer Stelle mal lieber vor der eigenen Tür kehren.
Immerhin überweist der deutsche formell säkulare Staat schon jährlich 12-14 Milliarden Euro an die deutschen Kirchen.
Bekanntlich hat beispielsweise ein Bischof (€ 10.000 vom Steuerzahler aufgebrachtes Monatsgehalt) auch nicht die Geldbörsenprobleme wie Sie.
Überhaupt hat man ja nicht den Eindruck, daß im Vatikan die Armut ausgebrochen ist - Hermelin und Goldbestickte Kleidchen sind da noch üblich!

Ein letzter Tipp: Beauftragen Sie eine bessere Werbeagentur für die fingierten Lebensläufe der Kinder, mit denen Sie werben.
So richtig hipp ist das nicht, wie die schreiben:

Marco-Manuel,14, aus Bicol:
So kam ich zu den »Marienschwestern«. Anfangs vermißte ich die Straßenkinder, die ihre Einsamkeit mit mir geteilt hatten. Aber nun vergesse ich die traurigen Ereignisse allmählich. Erst hier habe ich erfahren, wie es ist, von Menschen und von Gott geliebt zu werden.

Renato, 17, Manila: Ich verließ die schlechte Gesellschaft und tat nichts Schlimmes mehr. Außerdem besuchte ich jetzt die Messe, wie früher. An einem Sonntag in der Kirche hörte ich von den »Schwestern Maria«. Am folgenden Morgen ging ich dorthin und fragte, ob ich hier leben dürfte. Ich wurde angenommen und war sehr glücklich,…, Ich bin froh, denn diese Schule hat mich ganz sicher zu Christus geführt.

Julius
, 15, aus Silang: Eigentlich wünsche ich mir nichts weiter zum Geburtstag, als daß ich noch eine Zeitlang hierbleiben darf bei Schwester Lydia und den anderen, mit denen ich das Zimmer teile. (Wir sind vierzig in der Familie und nennen uns nach dem Heiligen Bonifatius.) Einmal, als ich am Grab von Pater Aloysius betete, fühlte ich mich so gut und konnte gar nicht sagen, was mit mir geschieht dank all diesen Menschen, die mir gut sind und die mich nicht einmal kennen.


Das Missionieren hat ja schon mal geklappt - noch mehr unschuldige Kinder indoktriniert.
Statt ihnen beizubringen am Grab des Ordensgründers der Mariaschwestern zu beten, wünschte ich Ihnen eine gesundes Selbstvertrauen und möglichst großen Abstand von katholischer Dopplmoral.

Freitag, 24. Oktober 2008

Sie haben aber auch ein Händchen.

Gerade eine Woche ist es her, daß die Bundesmerkel versuchte ihren 500-Milliarden-Rettungsplan im Rahmen einer Regierungserklärung dem staunenden Volk zu verklickern.
Eine Beratergruppe soll der Bundesregierung helfen.
Dazu Merkel: "Ich habe Professor Tietmeyer gebeten, die Expertengruppe zu führen".
DER MANN also, der als DEPFA-Manager und HRE-Aufsichtsrat der Hauptverantwortliche dafür ist, daß der Steuerzahler mit 50 Milliarden Euro einspringen mußte.
Ich sprach von einem „TATMUSTER“ - nachdem die Uckermarker Frisur auch schon mit Beust, Schrempp, Pierer und Göran Josefsson die jeweils mit Abstand ungeeignetsten Personen auf Pöstchen gehievt hatte.
Ich hätte da noch ein paar tolle Vorschläge:
Wie wäre es, wenn man Helmut Kohl zum Diätberater machte?
GWB würde ich für den Friedensnobelpreis vorschlagen, Kardinal Meisner könnte doch wunderbar den Lesben- und Schwulenverband ehrenamtlich leiten und als Knigge-Beraterin wäre Nina Hagen ideal.

Nun ja, man muß die Merkelsche Personalpolitik wohl nicht verstehen - wieso ist den GLOS Wirtschaftsminister? Lothar Matthäus hätte doch auch Zeit gehabt! (Pispers)
Es handelt sich ja nur um das Wirtschaftsressort der (noch) größten Exportnation des Planeten - da macht es ja nichts, wenn der Stuhl faktisch vakant ist und ab und an mal von einem sachfremden unterfränkischen Müllermeister als Grüßaugust okkupiert wird.

Wenn man sich nun fragt, wer Deutschlandweit die unmoralischste, arroganteste und gescheitertste Figur ist, die wir haben, dürfte es nicht lange dauern bis der Name „Josef Ackermann“ fällt.
Ein Mega-Elefant mit Plattfüßen und Tremor im bundesdeutschen Porzellanladen, der sich nach eigenem bekunden schämen würde, wenn er die Bundesmilliarden nehmen würde.
Peer Steinbrück kann seinen Groll kaum noch unter Kontrolle halten und man sah ihn innerlich beben, als er sagte: "Ich fände es wünschenswert, wenn Herr Ackermann öffentlich sehr deutlich machen würde, dass er zu den Unterstützern dieser Konstruktion gehört - zumal er maßgeblich daran mitgewirkt hat".
Offiziell klang das nicht anders - so nannte Regierungssprecher Steg Ackermanns Verhalten "äußerst bedenklich, unverständlich und inakzeptabel".

Also - wie soll man umgehen mit einem Ackermann im Jahr des ökonomischen Supercrashes?
Teeren und federn?
Steinigen?
Ignorieren?
Auslachen?
Verklagen?

Ich weiß auch nicht so recht - aber wir haben ja die Megamerkel und ihre Super-CDU; die hatten den richtigen Riecher und wollen ihm durch ihre Suborganisation „Initiative Forum Zukunft e.V. in Bonn“, dessen Vorsitzender der frühere CDU-Bundesgeschäftsführer Willi Hausmann ist, einen großen Preis verleihen!
Ja, echt!!
Kein Scherz - falls jetzt schon der ein oder andere Leser sich am Boden liegend vor Lachen krümmt:
Der Zukunftspreis sollte am 13. November von der an Ackermann verliehen werden.
Es ist der Nachfolgepreis der CDU-Sozialausschüsse (CDA), dementsprechend hockt auch der große CDU-Arbeiterführer und NRW-Ministerpräsident Jürgen Rüttgers im Verleihungsgremium.
Dazu kommen andere CDU-Vollpfosten wie der frühere baden-württembergische Ministerpräsident Lothar Späth und Ex-Bundestagspräsident Rudolf Seiters.

Ihren Preis beschreiben sie wie folgt:
Der ZUKUNFTSPREIS hat sich als die Kommunikationsplattform in Deutschland einen Namen gemacht. Hier treffen sich Entscheider und Multiplikatoren aus den unterschiedlichsten gesellschaftlichen Bereichen wie Politik, Wirtschaft, Mittelstand, Medien sowie dem öffentlichen Sektor wie Behörden und Verwaltungen. Eine gemeinsame Sichtweise, der Umgang mit Tradition und Innovation und die besondere Wertschätzung der Veranstaltung machen die starke Verbundenheit zwischen den einzelnen Beteiligten aus. Es ist der neutrale Boden für unterschiedlichste Bereiche der Wertschöpfungskette.

Ach was wäre das für ein wunderschönes Programm geworden:
15:30 Uhr Empfang der Sponsoren Persönlich durch Dr. Willi Hausmann, Vorsitzender der Initiative Forum Zukunft e.V. und Dr. Jürgen Rüttgers,
Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen
Moderation: Peter Hahne, THE BRAIN,
(TV Moderator, Bestseller Autor)
18:45 Uhr Road Show und Networking mit dem Preisträger an den Ausstellungsständen
Aperitif an den Ausstellungsständen
19:15 Uhr Verleihung des Zukunftspreises 2008
Ansprache zur Verleihung des Zukunftspreis 2008
Ministerpräsident Dr. Jürgen Rüttgers Und Rede des Preisträgers
Gegen 20:15 Uhr After Show Party im Rheinfoyer
Festlicher Abend an gesetzten Tischen und
musikalischer Untermalung
Nur mit gesonderter Einladung!

Da man sich aber derzeit ungefähr so gerne auf Jubelfeiern mit Ackermann trifft, wie sich Benedikt XVI beim Fellatio mit Rosa von Praunheim zeigen würde, hatte Ackermann mit seiner Parteifreunden ein Einsehen und verzichtete auf den Preis.

Machte also den Marcel Reich-Ranicki.

Das finde ich sehr schade - ich hätte zu gerne die Lobrede von Rüttgers gehört!

NACHTRAG:
Die Deutschen sind das dümmste Volk der Welt.
Soeben wird die aktuelle Politbarometerumfrage veröffentlicht.

Nach der Kaskade von Mega-Fauxpas, die Merkel anrichtete und die ich reichlich beschrieb, sieht es so aus:

Weiterhin auf Platz eins der Top Ten liegt Bundeskanzlerin Merkel. Sie kommt auf der Skala von +5 bis -5 jetzt mit sehr deutlichen Pluspunkten auf einen Durchschnittswert von 2,2 (Okt. I: 1,6).

Wenn es um die Kompetenzen beim Thema Finanzmarktkrise geht, schneidet die Union mit 32 Prozent deutlich besser ab als die SPD mit elf Prozent.

Politische Stimmung: Jetzt kommt die CDU/CSU auf unverändert 39 Prozent, die SPD auf 26 Prozent

Frau Merkel kann offenbar debakulieren wie sie will mit ihrer CDU - auch wenn dem Volk mit dem nackten Arsch ins Gesicht spränge, läge man ihr weiter zu Füßen.


Donnerstag, 23. Oktober 2008

Geistige Ausdorrung vollendet.

Na herzlichen Glückwunsch.
Die Merkel kreißte seit einem halben Jahr - Bildung sollte nun zur Chefsache werden.
Die Kanzlerin nahm sich des Themas an, ging auf bildungspolitische PR-Reise und lud zum Bildungsgipfel.

Ergebnis der Merkelschen Bemühungen:

Null, Niente, Nichts, Zero, null, kein Stück, nicht ein Deut, überhaupt nichts, nicht das Mindeste, gar nichts, keine Silbe, nix, kein Funke, nicht die Bohne, kein bisschen, keine Spur, Wüstenei, hohl, Öde, Gedankenarmut, Ende, Wüste, Armut, Einsamkeit, Ödland, Einfallslosigkeit, Vakuum, Einöde, Stillstand, Luftnummer, unbefriedigend, Kollaps, Total-Flop, Desaster, Debakel, Mißgeschick, Bankrott, Untergang, Pleite, Verfall, Schlappe, Kümmernis, Elend, Auflösung, Geißel, Depression, Irrealität, Mutlosigkeit, Aussichtslosigkeit, Gedrücktheit, Illusion, Verzagtheit, Teufelskreis, Plage, Mißlingen, Versagen, Zerrüttung, Missgeschick, Verderben, Unheil, Unglück, Not, Fehlschlag, Niedergang, Reinfall, Verschlechterung, Missbilligung, Agonie, Bedrückung, Repression, Heimsuchung, Unheil, Gewicht, Unfreiheit, Beschwerlichkeit, Missstand, katastrophale Situation, Übelstand, Mängel, schlimmer Zustand, Ungerechtigkeit, unpässlich, kraftlos, schwerwiegend, siech, labil, präfinal, suboptimal, ungesund, sterbenskrank, miserabel, todgeweiht, erkrankt, hinfällig, kritisch, qualvoll, malade, todkrank, Unrechtmäßigkeit, Engpass, unerträglich, Drama, Schicksalsschlag, Drangsalierung, Katastrophe, Verderben, Knebelung, Unterjochung, überhaupt nichts, kein Funke, kein Stück, keine Silbe, keine Spur, nicht das Mindeste, nicht die Bohne, Vakuum, Unglücksfall, Belastung, Leid, ruinös, nachteilig, ohne Ergebnis, vernichtend, charakterlich schlecht, unwirksam, garstig, unheilbringend, nicht freundlich, ungünstig, ohne Resultat, unbequem, unhaltbar, abträglich, bitterböse, hemmend, krakeelerisch, kleinmütig, erschütternd, verwickelt, vernichtend, betrüblich, lebensmüde, herzbewegend, deprimierend, erschreckend, bejammernswert , abschlägig, unvorteilhaft, abschätzig, ungelegen, verkommen, unbekömmlich, gemeingefährlich, verdorben, verneinend, schädlich, unerwünscht, unliebsam, gesundheitsschädigend, feindlich, Hiobsbotschaft, Unglücksfall, Drama, Heimsuchung, Fiasko, Prüfung, Niederlage, Verderb, Zusammenbruch, Abstieg, Kummer, Schlag, Abgrund, Tragik, Pech, Bredouille, Schlamassel, Intrige, Drangsal, Ausweglosigkeit, trist, mager, ekelhaft, schmerzlich, schmählich, jammervoll, bemitleidenswert, schnöde, gemein, beschämend, belanglos, halbwertig, ungültig, lausig, zweitklassig, minderklassig, grenzwertig, Dreck, Mist, Kack, Scheiße, Giga-GAK, unbrauchbar, makelhaft, fehlerhaft, geringwertig, unzulänglich, untauglich, inferior, bedeutungslos, stümperhaft, ungeeignet, unter dem Durchschnitt, wertlos, gewöhnlich, nichts wert, untergeordnet, minderwertig, trostlos, traurig, bedauernswürdig, schäbig, geizig, infam, schrecklich, schlecht, herzzerreißend, Mitleid erregend, schmachvoll, böse, öde, unrühmlich, unglücklich, deplorabel, katastrophal, knauserig, schändlich, armselig, tragisch, Dilemma, Verwirrung, Klemme, Zwangslage, missliche Lage, Debakel, Schwierigkeit, Gram, Kreuz, Krise, Kummer, Kümmernis, Last, Leid, Marter, Martyrium, Pein, Plage, Missgeschick, Entbehrung, Enge, Gejammer, Lamento, Wimmern, Klagegesang, Wehklage, Gewimmer, Seufzer, Lamentation, Marter, Kummer, Geheul, Gezeter, Stöhnen, Ärmlichkeit, Bedürftigkeit, Mittellosigkeit, Besitzlosigkeit, Verelendung, Armseligkeit, Not, Verarmung, Unglück, Dürftigkeit, Beschränktheit, Kargheit, Geldmangel, Pein, …

Mir fehlt wirklich der passende Ausdruck für diese Art Merkel-Politik.
Daher führe ich jetzt eine neue Maßeinheit ein, die alle oben genannten Begriffe zusammenfaßt und potenziert:
1 [M] = 1 Merkel.

Dabei ging es beim Dresdner „Bildungsgipfel“ (Bildungstiefpunkt wäre der passendere Ausdruck) nicht um ein marginales Problemchen, das nur ewig Kritische wie ich als solches ansehen.
Nein - quer durch den Boulevard wurde erfasst, daß wir bereits mit beiden Beinen im Dreck stehen.
Um nicht immer auf meine eigenen Beiträge zu verweisen, nehme ich mal willkürlich das was die Mopo gestern schrieb - nicht gerade das klassische Intellektuellenblatt für Geheimwissen. Unter dem Titel „Das Dilemma: Kein Geld, kaum Chancengleichheit“ wird skizziert:

- Chancengleichheit

Wie in kaum einem anderen Industriestaat hängt in Deutschland der Bildungserfolg von der sozialen Herkunft ab. Die international unübliche frühe Aufteilung zehnjähriger Kinder auf verschiedene Schulformen verstärkt milieubedingte Benachteiligungen, die die Grundschule in vier Jahren nicht kompensieren kann.

- Schulabbrecher

80000 Jugendliche - etwa acht Prozent eines Jahrgangs - verlassen die Schule pro Jahr ohne Hauptschulabschluss. Folge: Etwa 15 Prozent der 21- bis 25-Jährigen haben keinen Lehrabschluss.

- Fachkräftemangel

Schon ab 2014 werden zwischen 180000 und 490000 Akademiker fehlen - vor allem Ingenieure und Naturwissenschaftler.


- Bildungsfinanzierung

Entgegen dem Trend in anderen Industriestaaten ist in Deutschland der Anteil der Bildungsausgaben am Bruttoinlandsprodukt gesunken.

Deutschland ist das Land, das sich leistet pro 100 pensionierten Ingenieuren und schon bestehendem eklatanten Mangel nur 87 Hochschulabsolventen nachrücken zu lassen.

Verbesserungen sind nicht geplant - Merkels Bildungsgipfel formulierte lediglich eine wischiwaschiweiche und völlig unverbindliche Absichtserklärung, daß bis 2015 weitere Milliarden in die Bildung investiert werden sollen. Oder auch nicht.
Jedenfalls sagte keiner woher das Geld kommen sollte und auch der Bund - vertreten von Merkel - fühlte wohl keine Notwendigkeit irgendetwas konkret zuzusagen.

Nach ganzen drei Stunden gingen die Ministerpräsidenten in Dresden völlig tatenlos auseinander.
Und das war er - der Merkelsche Bildungsgipfel.
Er scheiterte ebenso wie ich bei dem Versuch für das Scheitern die passende Vokabel zu finden.

Daher zum Abschluß ein paar Zitate:

Matthias Platzeck: Das Ergebnis des Bildungsgipfels sei „unbefriedigend“. So gebe es vor allem noch keine Einigung, wie das Vorhaben finanziert werden soll. «Das heißt zu gut Deutsch, wir wissen auch nach Dresden noch immer nicht, wie wir die Pläne für ein kostenloses Mittagessen, für schulbegleitende Sozialarbeit oder für Investitionen in die schulische Infrastruktur bezahlen wollen.»

Die CDU-freundliche Financial Times Deutschland: Merkel vertagt Bildungsgipfel auf 2015

"Aufgewärmte Ladenhüter", "absolutes Armutszeugnis", "Schiffbruch" "bildungspolitische Nullnummer", "reine Symbolpolitik".

Eva-Maria Stange, Bundesvorsitzende der Arbeitsgemeinschaft für Bildung in der SPD:
Als Tiger gestartet, als Bettvorleger gelandet - dieser Bildungsgipfel bleibt am Ende eine herbe Enttäuschung. Von einem Aufbruch in die Bildungsrepublik kann hier wirklich nicht die Rede sein. Den großen Erwartungen, die die Bundeskanzlerin ein Jahr lang geweckt hat, konnte sie in keiner Weise Rechnung tragen. Nach ihrer Bildungsreise quer durch die Republik hätte Frau Merkel wissen müssen, dass die drängenden Aufgaben in unserem Bildungssystem nur geschultert werden können, wenn auch mehr Geld in die Bildung investiert wird. Es ist deshalb ein absolutes Armutszeugnis, dass statt konkreter Zusagen lediglich ein Arbeitskreis herausgekommen ist, frei nach dem Motto: Wer nicht mehr weiter weiß, gründet einen Arbeitskreis. Wer die Entscheidungen zu den wirklichen Knackpunkten so auf die lange Bank schiebt, dem fehlt der wirkliche Wille etwas zu verändern.

Focus: Bildungsgipfel enttäuscht Lehrer und Professoren

Dies sei ein "Riesenschritt in Richtung Bildungsrepublik" bejubelte die Bundeskanzlerin am Abend „die Ergebnisse“.

Claudia Roth spricht von dem Gipfel der Kleingeisterei; Absturz statt Aufstieg. Es seien "aufgewärmte Ladenhüter". Angela Merkel und Annette Schavan bissen sich an den Unions-Ministerpräsidenten die Zähne aus. Das sei kein Gipfel – das sei ein Jammertal gewesen. Mit der verkorksten Föderalismusreform habe sich der Bund faktisch selbst entmachtet.

Der GEW- Vorsitzende Ulrich Thöne, sieht alle seine Befürchtungen bestätigt: Die Dresdener Erklärung sei wie befürchtet weitgehend ein Sammelsurium längst beschlossener Maßnahmen geblieben. Sie rechtfertige die Überschrift "Bildungsgipfel" nicht.

Gregor Gysi: "Der Bildungsgipfel ist ein Flop", kommentiert Gregor Gysi die Ergebnisse des Treffens der selbsternannten Bildungskanzlerin mit den Ministerpräsidenten. "Die Bundesregierung präsentiert vage Versprechen und Initiativen, die längst beschlossen sind. Mehr hat sie nicht vorzuweisen. Es bleibt bei der Kleinstaaterei von 16 Bildungssystemen, bei sozialer Selektion und bei schlechter Bildungs-Infrastruktur. Wer die dringend nötigen Mehrausgaben für die Bildung aufbringen soll, ist auch nach dem Gipfel zwischen Bund und Ländern unklar. So bleibt die Finanzierungszusage der Kanzlerin ein Muster ohne Wert. Was vor allem fehlt, sind verbindliche finanzielle Zusagen für die laufende Legislaturperiode", so der Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE. Sein Fazit: "In Dresden wurde mit großem Aufwand viel heiße Luft produziert."

Josef Kraus, Präsident des Deutschen Lehrerverbandes:
Der Bildungsgipfel ändere nichts am eklatanten Lehrermangel an den Schulen. "Der Bildungsgipfel ist in der Geschichte eine unbedeutende Fußnote."


Heribert Prantl: Ein deutscher Sadismus.
Der Bildungsföderalismus quält Lehrer, Eltern und Schüler: Er ist praktizierte Bürgerferne, er ist schikanös, er ist eine staatsrechtliche Spielform des Sadismus. Keine dieser Fragen ist beantwortet worden. Die Föderalismusreform der Jahre 2005/06 hat nichts besser gemacht, im Gegenteil. Gesiegt hat der Scheuklappenegoismus der Länder. Und der Bund hat seine Restkompetenzen in der Bildungspolitik an die Länder verscherbelt. Bundesbildungsministerin Annette Schavan verdient seitdem ihre Amtsbezeichnung nicht, die sie trägt.


Wohl wahr: Sadistisch werden von den CDU-Ländern die Jugendlichen in Deutschland systematisch verdummt.
Dementsprechend sind die deutschen Wähler Masochisten, die sich diese politische Führung ausgesucht haben.