TAMMOX IST UMGEZOGEN / AUS TAMMOX WURDE "TAMMOX-II"

Um die beklagte Seitenaufbaugeschwindigkeit zu verbessern, bin ich auf einen zweiten Blog umgezogen. Und zwar hierhin. Ich bin dankbar für ein Feedback!

Samstag, 12. Juli 2008

Wirtschaftshilfe à la Bush

In der US-Verfassung kommt das Wort „Gott“ nicht vor.
Aber um Präsident zu werden muß man religiös sein. Ronald Reagan trieb das vor knapp drei Dekaden auf einen vorläufigen Höhepunkt, indem er all seine Reden mit Bibelzitaten und Glaubensbekenntnissen ausschmückte. Die "God Revolution" nennen das Historiker heute.
Eine selbsternannte „moral majority“ übernahm das Ruder in der veröffentlichen Meinung; Prüderie und naives Bibelverständnis griffen nachhaltig um sich.
Moral ist freilich ein dehnbarer Begriff, so muß man hinzufügen, daß die amerikanische Moral klare Eckpfeiler hat:
- Todesstrafe, Waffen für jeden und homeschooling: JA.
- Ein ebenso klares NEIN zu Abtreibung und Homo-Ehe.
Das alles garniert mit einer immer ausgedehnteren Überwachung und Bestrafung der Unsittlichkeit. Ein nicht weg retouchierter Nippel auf einem Werbephoto, ein versehentlich ausgesprochenes „shit“ und schon hagelt es empfindliche Geldstrafen der Zensurbehörde FCC.
Inzwischen ist es die wichtigste Forderung an einen zukünftigen Präsidenten, daß er fromm und bibelfest sein muß. Umfragen belegen, daß dies ein weitaus wichtigeres Kriterium bei der Wahlentscheidung ist, als beispielsweise politische Kompetenz.
Genau so konnte GWB Präsident werden, obwohl nach den TV-Duellen mit Gore und Kerry eine klare Mehrheit der Zuschauer erklärte, daß GWB weniger Kompetenz für den Job hätte.
Aber Bush erschien religiöser und so wählten die durch und durch von christlicher Moral durchdrungenen Amerikaner lieber ihn.
Die Amerikaner geben für Pornografie mehr Geld aus als für Theater, Museen und andere Kultureinrichtungen zusammengenommen.
Mehr als für die Nationalsportarten Football, Baseball und Basketball zusammen.
Sex ist der ökonomische Schmierstoff des land oft he free.
Andrian Kreye nennt ein paar Zahlen:
Zehn bis fünfzehn Milliarden Dollar gibt Amerika jedes Jahr für Pornografie aus. Mehr, als für Kinokarten, Schallplatten oder Videospiele.
Technisch ist der gemeine USA-ling dabei seinem Geschlechtsverkehr-fixierten europäischen Bruder etwas hinterher - boomen doch auf der Ostseite des Atlantiks längst hardcore-Pornoclips aus dem Internet zum downloaden, während in gods own country noch jedes Jahr 700 Millionen Pornovideos ausgeliehen werden.
Amerika holt aber auf: Dr Windsor Holden vom Juniper Research schätzte in einer Studie, daß sich der amerikanische Online-Pornomarkt ('adult services') auf dem diesbezüglich etwas „unterentwickelten nordamerikanischen Kontinent“ bis zum Jahr 2010 auf 3,5 Milliarden Dollar Umsatz ausweiten werde. Es wäre sogar noch mehr Umsatz möglich, da das Geld für Fickfilme in den christlichen US-Portemonnaies sehr locker sitze:
users of adult services are far less price sensitive than consumers of other mobile entertainment services.
Eine rosige Zukunft steht der Branche bevor - aber George W. Bush kann es als echtem Republikaner nie genug Wirtschaftswachstum sein, so heizte er das kollektive Wichsen vorm Bildschirm seiner Landleute noch zusätzlich an:
Ein Steuergeschenk von bis zu $1.200 als Scheck pro Steuerzahler wurde ein voller Erfolg wie die Adult Internet Market Research Company (AIMRCo) süffisant feststellte.
Kaum waren die frohen Dollarschecks verschickt, ging das Geschäft mit Onlinepornos in phallische Höhen wie unter Viagra.
(“uncharacteristic" increase in spending on online pornography since the cheques were sent out)
Eigentlich läuft das www-Sexgeschäft im Sommer nämlich sehr schlaff und nicht amerikanisch steifansteigend.
Aber mit den Bush’schen Extradollars verzeichneten die wenig sittlichen Kopulationsfilmchen einen Zuwachs von bis zu 30 %.
Jillian Fox, der Sprecher von LSGmodels nennt die präsidiale Vögelbeihilfe dementsprechend 'stimulus package', das dankbar angenommen wird.

Na also - Bush kann doch funktionierende Wirtschaftspolitik betreiben!

Keine Kommentare: