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Montag, 21. Juli 2008

Der "Wer macht den dümmlichsten Vergleich"-Contest.

Rowan Williams, 104. Erzbischof von Canterbury und geistliches Oberhaupt von rund 80 Millionen Anglikanern in 164 Ländern der Erde, hat es auch nicht leicht.
Im Gegensatz zu seinem Kollegen Ratzinger in Rom hat er zwar angenehmerweise nicht andauernd die Pflicht sich für seine kinderfickenden Hirten zu entschuldigen, da es die in Ermangelung des Zölibats bei Anglikanern kaum gibt, aber andererseits ist er nur ein primus inter pares und kann seinen fast 900 Bischöfen auch nicht sagen was sie zu tun und zu lassen haben.
Da tanzt dann schon mal der ein oder andere aus der Reihe und sorgt für Wirbel.
Die alle zehn Jahre stattfindende Lambeth-Konferenz, die just in Canterbury tagt, gleicht daher auch mehr einem Sack voller Flöhe, die Williams zu hüten hat.
Dabei sind die härtesten hardcore-Konservativen gar nicht erst gekommen, weil ihnen ihre Homophobie verbietet, mit dem schwulen Gene Robinson, dem Bischof der winzigen Diözese von New Hampshire, an einem Tisch zu sitzen.
230 Bischöfe boykottieren die Konferenz.
Das sollte sich mal jemand bei Ratzinger erlauben.
Wenn die ultrakonservative Diffamierungsfraktion auch anwesend wäre, hätte Herr Williams vermutlich eine Menge Schlammringe installieren müssen, denn die liebenden Christen sind nicht gerade zimperlich, wenn es darum geht ihre Menschenfeindlichkeit und ihren Hass zu verbalisieren.
Der Primas der Anglikaner Nigerias, Peter Akinola, lässt sich gern mit dem Satz zitieren, Schwule seien „minderwertiger als Tiere”.
Eben dieser Bischof Akinola begeistert die frommen Anglikaner so sehr, daß sie zu Millionen zu ihm übertreten.
Akinola organisierte letzten Monat eine Anti-Lambeth-Konferenz in Jerusalem.
Dort gründeten konservative Anglikaner die Global Anglican Future Conference (Gafcon) als neuen Verband in Konkurrenz zu Erzbischof Williams. Die Gafcon vertritt angeblich die Hälfte aller Anglikaner.
Daß die Nicht-Gafconer in Canterbury nun alles liberalere Freigeister wären, mit denen man vernünftig reden könnte, wage ich allerdings zu bezweifeln.
Nicholas Thomas Wright (*1948 ), besser bekannt als N. T. Wright, anglikanischer Bischof von Durham, gilt als einer der brillantesten Denker des Episkopats.
Der Autor von über 30 theologischen Büchern zünde nun eine Verbalgranate aus der Kategorie der Massenverdummungswaffen:
Die Bischofsweihe eines Homosexuellen in der anglikanischen Kirche gleicht nach Meinung des britischen Kirchenführers dem US-Einmarsch im Irak. In beiden Fällen hätten die Amerikaner gemacht, "was sie wollen", ohne Rücksicht auf den Rest der Welt zu nehmen, sagte der Bischof von Durham.
Na klar!
Den Irak zu zerstören, 500.000 Menschen zu töten, den Terror anzuheizen und die Region für Dekaden ins Chaos und Elend zu stürzen, ist doch praktisch genau dasselbe!
Ein freundlicher und bescheidener Mann, der zufällig schwul ist und auf einem Bischofsstuhl sitzt, wird von den Anglikanern als ähnlich gefährlich eingestuft, wie Bush’s großer Lügenkrieg in Nahost.
Und das sagt jemand, der die liberalere Linie der vorm Schisma befindlichen Kirche vertritt.
Ich muß mich wiederholen:
Bitte sofort alle AUSTRETEN aus dem Verein.

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