Sonntag, 27. Juli 2008
Mercedes Ohnezubishi und ohne Fortune
Die amerikanischen Giganto-Automobilkonzerne waren einmal.
Theoretisch bestehen sie zwar noch, aber zum einen sind sie sowohl in Stückzahl, Umsatz als auch Marktwert längst von Toyota abgehängt und zum anderen haben sie längst den technischen Anschluß verloren.
Das Zusammenrotten zu monströsen Oligopolen, die statt von Ingenieuren von Sharholder-Value-Epigonen und Fonds-Analysten gemanaged werden, hat jegliche Innovation und technisches Knowhow vernichtet.
Ein bekannter deutscher Irrer, namens Jürgen Erich Schrempp, der noch immer Angela Merkels Berater ist, ist beratungsresistent.
Rat-ausschlagend machte er sich daran einen der auf dem Abstellgeleis befindlichen Ami-Riesen zu übernehmen. Die Wahl fiel schließlich auf die technische Rumpelmarke Chrysler. Daimler-Chrysler wurde groß und krank.
Aber von vorne:
Was jeder Normalverbraucher voraus gesehen hatte, wollte Schrempp am eigenen Leibe erfahren. Es scheint ihm ein masochistisches Vergnügen zu breiten ökonomische Strukturen zu ruinieren.
Sein erster Chefposten war bei der DASA, wo er 16.000 Angestellten ihre Existenz nahm, um dann 1993 FOKKER zu kaufen - ein Totaldesaster.
Fokker wurde später mit 5,5 Milliarden DM Verlust wieder abgestoßen.
Dabei ruinierte Schrempp auch noch zweckfrei die Firma Dornier, so daß die DASA-Mutter Daimler auch den Dornier-Vorbesitzern Hunderte Millionen Entschädigungen zahlen mußte.
Jemanden, der sich derart disqualifiziert hatte, fand man dann in der Eine-Krähe-hackt-der-anderen-kein-Auge-aus-Chefetage so beeindruckend, daß man Schrempp 1995 zum Oberboss von Daimler machte.
Keine drei Jahre im Amt, holte er zum finalen Coup aus:
Übernahme von Chrysler und Beteiligungen an Mitsubishi und Hyundai.
Jürgen Schrempp betitelte den Zusammenschluss zur DaimlerChrysler AG als „Hochzeit im Himmel“.
Dabei wurden gigantische Geldwerte vernichtet, der Daimler-Chrysler-Aktienkurs sank von über 100 Euro auf 35 Euro und durch besonders schwachsinnige öffentliche Bemerkungen Schrempps, mußte Daimler auch noch 300 Millionen Euro Entschädigung an ehemalige Chrysler-Aktionäre bezahlen.
Die Beteiligungen, die Schrempp zusammen kaufte waren derart verlustreich, daß inzwischen alle wieder abgestoßen sind. Seit der Fusion ist der Wert von Chrysler alleine um 35 Mrd. Euro gesunken, der von DaimlerChrysler bis zu Schrempps Rückzug Ende 2005 um 50 Mrd. Euro
(Daimler ist nun wieder klein und gab vorgestern eine enorme Gewinnwarnung raus - der Absatz stockt, technische Innovationen wurden nicht mehr gemacht. Die Gewinnwarnung ließ die Daimler-Aktien zwischenzeitlich um bis zu elf Prozent einbrechen.)
Die Konsequenzen für Schrempp persönlich: Gar Keine!
Er ist zeitweise der höchstbezahlteste Manager Deutschlands gewesen, verdiente bis 2005 angeblich 11 bis 12 Millionen Euro jährlich.
Während er den Konzern - einst strahlendes Licht am deutschen Firmenhimmel - tatkräftig ins aus manövrierte, sorgte Schrempp aber noch dafür seine beiden Brüder Günther und Wolfgang (Chef von Daimler-Italien), sowie seine Ehefrau Lydia mit hochdotierten Posten im Konzern zu bedenken.
Inzwischen berät er also Angela Merkel und die ist entsprechend fehlgeleitet in der deutschen Industriepolitik:
Während die Industrie in anderen Ländern wie Japan, Italien und Frankreich mit einem breiten Spektrum sparsamerer und damit ökologisch korrekterer Fahrzeuge reagiert, ist die deutsche Politik sehr langsam.
Die Festlegung auf Umweltstandards etwa für die Kraftfahrzeugsteuer zieht sich im föderalen Deutschland jahrelang hin - ein Problem, das die Spanier in wenigen Wochen gelöst haben. Der deutsche Hickhack um Biosprit tat ein Übriges.
Während also woanders längst Dieselpartikelfilter, Hybridmotoren und Elektroautos entwickelt wurden, ist die deutsche Automobilindustrie um Dekade zurück gefallen.
Es fehlt die Planungssicherheit, weil die Politik keine Rahmen absteckt. Statt die deutschen Autobauer mit ihrem schweren Phlegma wie einst in der 80ern beim Katalysator auf politischem Wege dazu zu zwingen auch so etwas zu bauen, begöscht Frau Merkel die Schnarchsäcke in den Chefetagen von Audi, Mercedes und BMW durch ihren Polit-Tranquilizer Matthias Wissmann, der sogar die gesamte EU ausbremsen kann.
Auch beim Katalysator hatte es damals geheißen, daß die Pflicht dazu die deutsche Automobilindustrie ruinieren würde. Aber wie es so ist, wenn die hoch- und höchstbezahlten Auto-Lobbyisten Prophezeiungen abgeben:
Sie stimmen nie!
Weder kam man um den Katalysator herum, noch zerstörte er Arbeitsplätze, noch wurde die Daimler-Chrysler-Mitsubishi-Welt-AG ein Erfolg.
Das derzeitige Problem ist, daß vollkommen überraschend und unvorhersehbar das Benzin teurer geworden ist und außerdem dieses eigenartige Wort „Treibhausgas“ aufgetaucht ist.
Quasi von eben auf jetzt.
Woher hätten die Schlaumeier bei VM, BMW und Co das auch wissen sollen?
Sehr rätselhaft. Dabei gibt es doch Strom aus der Steckdose, Benzin von der Tankstelle, Klimawandel ist eine böswillige Erfindung von schlecht gefickten Öko-Paxen und der Storch bringt die Kinder.
Statt Chrysler etwas beizubringen, hat Mercedes durch sein Milliardenvernichtungsprogramm in Amerika offenbar stattdessen deren Fehler abgeguckt.
So wie selbst im Lande der SUVs und Hummers die Verbraucher in Scharen zu umweltfreundlichen Hybrid-Toyotas überlaufen, steht auch die deutsche Automobilindustrie dumm da mit ihrem unsäglichen durchschnittlichen Co2-Flottenverbrauch.
Man muß zugucken, daß eine Firma wie FIAT, über die man Dekaden nur vom sehr hohen Ross aus lachte, genau die benzinsparenden und wenig CO2-auspustenden Autos bauen kann, die die Verbraucher wollen - oder zumindest bald wollen müssen, wenn sie mal auf die Preise an den Zapfsäulen gucken.
Ich kann dazu nur sagen:
Wer nicht hören will, muß fühlen. Daimler muß nun die Produktion drosseln. In den Werken Sindelfingen und Tuscaloosa seien bereits Vereinbarungen für die Streichung von Schichten in der zweiten Jahreshälfte getroffen worden, sagte ein Sprecher.
Auch bei den Amis ist nun Öko hipp und man wendet sich gruselend von den amerikanischen und deutschen PS-Bombern ab.
Hoffentlich bleiben die Benzinpreise hoch und hoffentlich rutschen die deutschen Autobauer in eine echte Krise - es geht doch offenbar nur mit Gewalt - aus Einsicht kommen sie nicht zu den richtigen Schlüssen.
Immerhin ist die Notwendigkeit eines 3-Liter-Autos schon seit 20 Jahren bekannt. Aber die Koppers in den ganz oberen Etagen stopften sich die Ohren und Taschen mit Geldscheinen zu und weigerten sich die Realität zur Kenntnis zu nehmen.
Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben.
Welches Volk so doof ist eine Politikerin, die sich die Ex-Chefs von Vattenfall, Siemens und Daimler als Berater hält zu wählen, den bestraft der Blick ins Portemonnaie.
Wir haben im Jahre drei der Regierung Merkel weniger netto denn je, die höchste Inflation seit 15 Jahren und die Beitragssätze der Arbeitnehmer zur Sozialversicherung stiegen von 19,7% im Jahr 1995 auf 20,4% im Jahr 2001 und auf 21,4% im Jahr 2006. Das Öl wird auch in Zukunft nicht wie Manna vom Himmel fallen, sondern noch teurer werden.
Das ist sogar richtig so, denn sonst sieht es übel für die Umwelt aus. Die Entwicklung ist gut für den Planeten, aber das mit den ökonomischen Rahmenbedingungen die Deutschen eine Nation von S-Klasse-Fahrern werden wird, die jeweils 100.000 Euro für ein neues Auto übrig haben und denen es gar nichts ausmacht 15 Liter auf 100 Km zu verbrauchen, halte ich für nicht unbedingt die aller wahrscheinlichste Zukunftsversion.
Theoretisch bestehen sie zwar noch, aber zum einen sind sie sowohl in Stückzahl, Umsatz als auch Marktwert längst von Toyota abgehängt und zum anderen haben sie längst den technischen Anschluß verloren.
Das Zusammenrotten zu monströsen Oligopolen, die statt von Ingenieuren von Sharholder-Value-Epigonen und Fonds-Analysten gemanaged werden, hat jegliche Innovation und technisches Knowhow vernichtet.
Ein bekannter deutscher Irrer, namens Jürgen Erich Schrempp, der noch immer Angela Merkels Berater ist, ist beratungsresistent.
Rat-ausschlagend machte er sich daran einen der auf dem Abstellgeleis befindlichen Ami-Riesen zu übernehmen. Die Wahl fiel schließlich auf die technische Rumpelmarke Chrysler. Daimler-Chrysler wurde groß und krank.
Aber von vorne:
Was jeder Normalverbraucher voraus gesehen hatte, wollte Schrempp am eigenen Leibe erfahren. Es scheint ihm ein masochistisches Vergnügen zu breiten ökonomische Strukturen zu ruinieren.
Sein erster Chefposten war bei der DASA, wo er 16.000 Angestellten ihre Existenz nahm, um dann 1993 FOKKER zu kaufen - ein Totaldesaster.
Fokker wurde später mit 5,5 Milliarden DM Verlust wieder abgestoßen.
Dabei ruinierte Schrempp auch noch zweckfrei die Firma Dornier, so daß die DASA-Mutter Daimler auch den Dornier-Vorbesitzern Hunderte Millionen Entschädigungen zahlen mußte.
Jemanden, der sich derart disqualifiziert hatte, fand man dann in der Eine-Krähe-hackt-der-anderen-kein-Auge-aus-Chefetage so beeindruckend, daß man Schrempp 1995 zum Oberboss von Daimler machte.
Keine drei Jahre im Amt, holte er zum finalen Coup aus:
Übernahme von Chrysler und Beteiligungen an Mitsubishi und Hyundai.
Jürgen Schrempp betitelte den Zusammenschluss zur DaimlerChrysler AG als „Hochzeit im Himmel“.
Dabei wurden gigantische Geldwerte vernichtet, der Daimler-Chrysler-Aktienkurs sank von über 100 Euro auf 35 Euro und durch besonders schwachsinnige öffentliche Bemerkungen Schrempps, mußte Daimler auch noch 300 Millionen Euro Entschädigung an ehemalige Chrysler-Aktionäre bezahlen.
Die Beteiligungen, die Schrempp zusammen kaufte waren derart verlustreich, daß inzwischen alle wieder abgestoßen sind. Seit der Fusion ist der Wert von Chrysler alleine um 35 Mrd. Euro gesunken, der von DaimlerChrysler bis zu Schrempps Rückzug Ende 2005 um 50 Mrd. Euro
(Daimler ist nun wieder klein und gab vorgestern eine enorme Gewinnwarnung raus - der Absatz stockt, technische Innovationen wurden nicht mehr gemacht. Die Gewinnwarnung ließ die Daimler-Aktien zwischenzeitlich um bis zu elf Prozent einbrechen.)
Die Konsequenzen für Schrempp persönlich: Gar Keine!
Er ist zeitweise der höchstbezahlteste Manager Deutschlands gewesen, verdiente bis 2005 angeblich 11 bis 12 Millionen Euro jährlich.
Während er den Konzern - einst strahlendes Licht am deutschen Firmenhimmel - tatkräftig ins aus manövrierte, sorgte Schrempp aber noch dafür seine beiden Brüder Günther und Wolfgang (Chef von Daimler-Italien), sowie seine Ehefrau Lydia mit hochdotierten Posten im Konzern zu bedenken.
Inzwischen berät er also Angela Merkel und die ist entsprechend fehlgeleitet in der deutschen Industriepolitik:
Während die Industrie in anderen Ländern wie Japan, Italien und Frankreich mit einem breiten Spektrum sparsamerer und damit ökologisch korrekterer Fahrzeuge reagiert, ist die deutsche Politik sehr langsam.
Die Festlegung auf Umweltstandards etwa für die Kraftfahrzeugsteuer zieht sich im föderalen Deutschland jahrelang hin - ein Problem, das die Spanier in wenigen Wochen gelöst haben. Der deutsche Hickhack um Biosprit tat ein Übriges.
Während also woanders längst Dieselpartikelfilter, Hybridmotoren und Elektroautos entwickelt wurden, ist die deutsche Automobilindustrie um Dekade zurück gefallen.
Es fehlt die Planungssicherheit, weil die Politik keine Rahmen absteckt. Statt die deutschen Autobauer mit ihrem schweren Phlegma wie einst in der 80ern beim Katalysator auf politischem Wege dazu zu zwingen auch so etwas zu bauen, begöscht Frau Merkel die Schnarchsäcke in den Chefetagen von Audi, Mercedes und BMW durch ihren Polit-Tranquilizer Matthias Wissmann, der sogar die gesamte EU ausbremsen kann.
Auch beim Katalysator hatte es damals geheißen, daß die Pflicht dazu die deutsche Automobilindustrie ruinieren würde. Aber wie es so ist, wenn die hoch- und höchstbezahlten Auto-Lobbyisten Prophezeiungen abgeben:
Sie stimmen nie!
Weder kam man um den Katalysator herum, noch zerstörte er Arbeitsplätze, noch wurde die Daimler-Chrysler-Mitsubishi-Welt-AG ein Erfolg.
Das derzeitige Problem ist, daß vollkommen überraschend und unvorhersehbar das Benzin teurer geworden ist und außerdem dieses eigenartige Wort „Treibhausgas“ aufgetaucht ist.
Quasi von eben auf jetzt.
Woher hätten die Schlaumeier bei VM, BMW und Co das auch wissen sollen?
Sehr rätselhaft. Dabei gibt es doch Strom aus der Steckdose, Benzin von der Tankstelle, Klimawandel ist eine böswillige Erfindung von schlecht gefickten Öko-Paxen und der Storch bringt die Kinder.
Statt Chrysler etwas beizubringen, hat Mercedes durch sein Milliardenvernichtungsprogramm in Amerika offenbar stattdessen deren Fehler abgeguckt.
So wie selbst im Lande der SUVs und Hummers die Verbraucher in Scharen zu umweltfreundlichen Hybrid-Toyotas überlaufen, steht auch die deutsche Automobilindustrie dumm da mit ihrem unsäglichen durchschnittlichen Co2-Flottenverbrauch.
Man muß zugucken, daß eine Firma wie FIAT, über die man Dekaden nur vom sehr hohen Ross aus lachte, genau die benzinsparenden und wenig CO2-auspustenden Autos bauen kann, die die Verbraucher wollen - oder zumindest bald wollen müssen, wenn sie mal auf die Preise an den Zapfsäulen gucken.
Ich kann dazu nur sagen:
Wer nicht hören will, muß fühlen. Daimler muß nun die Produktion drosseln. In den Werken Sindelfingen und Tuscaloosa seien bereits Vereinbarungen für die Streichung von Schichten in der zweiten Jahreshälfte getroffen worden, sagte ein Sprecher.
Auch bei den Amis ist nun Öko hipp und man wendet sich gruselend von den amerikanischen und deutschen PS-Bombern ab.
Hoffentlich bleiben die Benzinpreise hoch und hoffentlich rutschen die deutschen Autobauer in eine echte Krise - es geht doch offenbar nur mit Gewalt - aus Einsicht kommen sie nicht zu den richtigen Schlüssen.
Immerhin ist die Notwendigkeit eines 3-Liter-Autos schon seit 20 Jahren bekannt. Aber die Koppers in den ganz oberen Etagen stopften sich die Ohren und Taschen mit Geldscheinen zu und weigerten sich die Realität zur Kenntnis zu nehmen.
Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben.
Welches Volk so doof ist eine Politikerin, die sich die Ex-Chefs von Vattenfall, Siemens und Daimler als Berater hält zu wählen, den bestraft der Blick ins Portemonnaie.
Wir haben im Jahre drei der Regierung Merkel weniger netto denn je, die höchste Inflation seit 15 Jahren und die Beitragssätze der Arbeitnehmer zur Sozialversicherung stiegen von 19,7% im Jahr 1995 auf 20,4% im Jahr 2001 und auf 21,4% im Jahr 2006. Das Öl wird auch in Zukunft nicht wie Manna vom Himmel fallen, sondern noch teurer werden.
Das ist sogar richtig so, denn sonst sieht es übel für die Umwelt aus. Die Entwicklung ist gut für den Planeten, aber das mit den ökonomischen Rahmenbedingungen die Deutschen eine Nation von S-Klasse-Fahrern werden wird, die jeweils 100.000 Euro für ein neues Auto übrig haben und denen es gar nichts ausmacht 15 Liter auf 100 Km zu verbrauchen, halte ich für nicht unbedingt die aller wahrscheinlichste Zukunftsversion.
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