TAMMOX IST UMGEZOGEN / AUS TAMMOX WURDE "TAMMOX-II"

Um die beklagte Seitenaufbaugeschwindigkeit zu verbessern, bin ich auf einen zweiten Blog umgezogen. Und zwar hierhin. Ich bin dankbar für ein Feedback!

Montag, 31. Dezember 2007

Christliche Sätze zum Ausklang des Jahres 2007

Fragt man sich doch überhaupt, warum der Herr nur seinen Jüngern erschien und nicht auch seinen Anklägern und Richtern, vor denen er den Glauben an seine Auferstehung ja viel wirksamer hätte begründen können.

(Karlheinz Deschner, dt. Autor u. Historiker, *1924)

Die Kirche rollt durch die neue Zeit dahin wie ein rohes Ei. So etwas von Empfindlichkeit war überhaupt noch nicht da. Ein scharfes Wort, und ein ganzes Geheul bricht über unsereinen herein: Wir sind verletzt! Wehe! Sakrileg! Unsere religiösen Empfindungen... Und die unseren-? Halten Sie es für richtig, wenn fortgesetzt eine breite Schicht des deutschen Volkes als "sittenlos", "lasterhaft", "heidnisch" hingestellt und mit Vokabeln gebrandmarkt wird, die nur deshalb nicht treffen, weil sie einer vergangenen Zeit entlehnt sind? Nehmt ihr auf unsere Empfindungen Rücksicht? Ich zum Beispiel fühle mich verletzt, wenn ich einen katholischen Geistlichen vor Soldaten sehe, munter und frisch zum Mord hetzend, das Wort der Liebe in das Wort des Staates umfälschend - ich mag es nicht hören. Wer nimmt darauf Rücksicht?

(Kurt Tucholsky, dt. Schriftsteller, 1890-1935)

Zur selben Stunde, in der Unser Herr Jesus Christ es zuließ, daß er für und den Kreuzestod erlitt, flohen die Verteidiger von den Mauern durch die Stadt, und die Unsrigen folgten ihnen und trieben sie vor sich her, sie tötend und niedermetzelnd, bis zum Tempel Salomos, wo es ein solches Blutbad gab, daß die Unsrigen bis zu den Knöcheln im Blut wateten...
Nachdem die Unsrigen die Heiden endlich zu Boden geschlagen hatten durcheilten die Kreuzfahrer die ganze Stadt und rafften Gold und Silber. Dann, glücklich und vor Freude weinend, gingen die Unsrigen hin, um das Grab Unseres Erlösers zu verehren, und entledigten sich Ihm gegenüber ihrer Dankesschuld.

(Chronist über die Eroberung Jerusalems)

Seit Konstantin wurden Heuchelei und Gewalt zum Kennzeichen der Kirchengeschichte, wurde der Massenmord zur Praxis einer Religion. Einen zu töten war strikt verboten, Tausende umzubringen ein gottgefälliges Werk. Das Ganze nennt man nicht Geisteskrankheit, das Ganze heißt Christentum.

(Karlheinz Deschner, 'Die Kirche des Unheils')

Gott ist die aufs Lächerlichste vermenschlichte Erfindung der ganzen Menschheit. In den Jahrmilliarden, die unsere Erde alt ist, sollte sich Gott erst vor 4000 Jahren den Juden und vor knapp 2000 Jahren den Christen offenbart haben, mit deutlicher Bevorzugung der weißen Rasse unter Vernachlässigung der Schwarzen, der Gelben und der Rothäute? Auf solche Märchen kann ich mühelos verzichten.

(Claire Goll, frz.-dt. Schriftstellerin, 1891-1977)

Ich verurteile das Christentum, ich erhebe gegen die christliche Kirche die furchtbarste aller Anklagen, die je in Ankläger in den Mund genommen hat. Sie ist mir die höchste aller denkbaren Korruptionen...sie hat aus jedem Wert einen Unwert, aus jeder Wahrheit eine Lüge, aus jeder Rechtschaffenheit eine Seelen-Niedertracht gemacht... Ich heiße das Christentum den einen großen Fluch, die eine große innerlichste Verdorbenheit, den einen großen Instinkt der Rache, dem kein Mittel giftig, heimlich, unterirdisch, klein genug ist - ich heiße es den einen unsterblichen Schandfleck der Menschheit.

(Friedrich Nietzsche, dt. Philosoph, 1844-1900)

Das ist der Grundgedanke: daß wir alle schlecht wären, hielten wir uns nicht an die christliche Religion. Mir scheint es, daß der größte Teil der Menschen, die sich daran gehalten hatte, außerordentlich schlecht war. Es ergibt die seltsame Tatsache, daß die Grausamkeit um so größer und die allgemeine Lage um so schlimmer waren, je stärker die Religion in ihrer vollen einer Zeit und je fester der dogmatische Glaube war.

(Bertrand Russell, brit. Philosoph, Mathematiker u. Sozialkritiker, 1872-1970; Warum ich kein Christ bin)

Ich bin überzeugt, daß die christliche Religion seit Konstantin mehr Menschen vernichtet hat als es heute Einwohner in Europa gibt.

(Voltaire, franz. Schriftsteller u. Philosoph, 1694-1778)

Die Bibel berichtet mehr als hundertmal von durch Gott befohlenem Mord und Völkermord sowie von 600 weiteren Morden und Massenmorden und rund 1000 Zorn- u. Strafaktionen eines blindwütigen Gottes.

(Peter Fürer, schweizer Autor, 'Was die Kirchen verheimlichen')

Ja, das Christentum ist durch unsühnbare Verbrechen geschändet worden, die sich in dieser Form und Ausdehnung in keiner der anderen hohen Religionen nachweisen lassen. Weder der Islam noch der Buddhismus, noch der Hinduismus haben auch nur entfernt so viele Menschen um ihren Glaubens willen getötet wie die christlichen Kirchen.

(Friedrich Heiler, Religionswissenschaftler)

Alle in theologischen Werken üblichen Verherrlichungen des Christentums, daß es im Mittelalter wenigstens die Sklaverei abgeschafft habe, beruhen auf krasser Unwissenheit oder verlogender Apologetik. Ungefähr das Gegenteil ist wahr...Wo sie in Europa aufhörte, sind politische und ökonomische Verhältnisse die Ursache; niemals aber ein Verbot der Kirche. Ja, die Sklaverei nimmt in Südeuropa gegen Ende des Mittelalters einen Aufschwung, und die Kirche ist nicht bloß am Sklavenbesitz beteiligt, sondern verhängt auch geradezu Versklavung als Strafe in den verschiedensten Fällen.

(Ernst Troeltsch, ev. Theologe, Philosoph u. Historiker, 1865-1923)

Die Bibel, das konservativste Buch der Weltliteratur, das Buch, mit dem man Todesstrafe, Obrigkeitsstaat, ewiges Bleiben von reich und arm, Kapitalistenausbeutung und Ausgebeutet-Sein begründen kann.

(Helmut Gollwitzer, dt. ev. Theologe, 1908-1993)

Es ist eine unbestrittene Wahrheit, daß die Päpste Jahrhunderte lang an der Spitze eines Mord- und Raubsystems gestanden haben, das mehr Menschenleben geschlachtet, als irgend ein Krieg oder eine Seuche "im Namen Gottes und Christi". Der Weg des Papsttums ist ein Weg des Grauens und Entsetzens. Rechts und links ist er eingesäumt von Tausenden von Scheiterhaufen und Tausenden von Blutgerüsten. Prasselnd schlagen die Flammen zum Himmel empor.

(Graf Paul von Hoensbroech, Philosoph)

Als Benjamin Franklin den Blitzableiter erfand, verdammte ihn der Klerus sowohl in England wie in Amerika, leidenschaftlich unterstützt von Georg III, als einen frevelhaften Versuch, den Willen Gottes zu besiegen. Denn alle rechtdenkenden Menschen wußten, der Blitzschlag wird von Gott geschickt, um die Gottlosigkeit oder eine andere schwere Sünde zu bestrafen...

(Bertrand Russell, Essays in skepticism)


Das in den Kirchen gepredigt wird, macht deswegen die Blitzableiter auf ihnen nicht unnötig.

(Georg Christoph Lichtenberg, dt. Schriftst. und Physiker, 1742-1799)

Sonntag, 30. Dezember 2007

Stolz auf Deutschland!

Im November hatte ich an dieser Stelle schon einmal über sechs höchst beeindruckende deutsche Rekorde berichtet.

Heute kann ich auf eine weitere sensationelle europäische Spitzenleistung verweisen:

Die TISPOL (European Traffic Police Network) hat in einer koordinierten Aktion europaweit zwischen dem 10. und 16. Dezember in 23 Ländern 850.000 Verkehrskontrollen durchgeführt und dabei Alkoholtests der Fahrer durchgeführt.

Allein in dieser Woche wurden 13.000 betrunkene Fahrer entdeckt – da wundert man sich über die Zahl der 40.000 Verkehrstoten, die jährlich durch Fahren unter Alkoholeinfluß zu beklagen sind schon weniger.

In Angela Merkels Gefilden sind dabei mit Abstand die meisten Säufer am Steuer zu finden:

In Deutschland hatten von 96.190 überprüften Fahrern 10.647 zu viel getrunken. Das entspricht 11 Prozent.
An zweiter Stelle innerhalb der EU folgten die slowenischen Autofahrer, von denen 5,7 Prozent zu tief ins Glas geschaut hatten. In Schweden und Finnland wurden dagegen nur jeweils rund 0,3 Prozent der Fahrer betrunken erwischt.

Bayern hat wohl als Vorbild fungiert – CSU-Generalsekretär Wiesheu hatte volltrunken einen Unfall gebaut, bei dem eine Person starb und dann auch noch hacke wie er war Fahrerflucht begangen. Als Konsequenz hat ihn dann Edmund Stoiber zum bayerischen Verkehrsminister ernannt!

Da sage noch mal jemand, daß unsere Politiker keinen Vorbildcharakter haben!!!

Samstag, 29. Dezember 2007

Olesche Methoden...

Für zwei der drei CDU-Landesfürsten, die sich der Wiederwahl stellen sieht es nach Prognosen nicht so schön aus. Kochs Mehrheit scheint dahin, Umfragen prognostizieren der CDU-Hessen Verluste von fast zehn Prozent.
Nun ja – meiner Meinung nach hätte die Hessen-CDU dann immer noch 40 % zu viel, aber am Wahltag sind wir schlauer.
Heute mal zu meinem besonderen Freund Ole von Lügenbold.
Auch für die Wahl in der größten Hansestadt gibt es interessante Prognosen des Spiegels:
In Hamburg gäbe es nach dem Umfrageergebnis derzeit keine Chance auf eine bürgerliche Mehrheit. Die FDP würde mit vier Prozent erneut den Einzug in die Bürgerschaft verpassen. Die CDU mit Regierungschef Beust verlöre ihre absolute Mehrheit und käme auf 42 Prozent, rund fünf Punkte weniger als bei der Bürgerschaftswahl 2004. Die SPD würde sich leicht verbessern auf 33 Prozent, die Grün- Alternative-Liste GAL käme auf 12 Prozent und die Linken könnten mit 7 Prozent in ein weiteres westdeutsches Landesparlament einziehen.

Die 42 % finde ich angesichts des demokratiefeindlichen Verhaltens der Regierungspartei noch reichlich viel. Man erinnere sich an die jüngste Geschichte:
1993 mußte die Wahl von 1991 in Hamburg wiederholt werden, weil das Verfassungsgericht die Kandidatenaufstellung der CDU für so gravierend verfassungswidrig hielt, daß Neuwahlen angesetzt werden mussten.
Ein noch nie da gewesener Vorgang – für den bizarrer weise die regierende SPD die Zeche zahlen musste: Sie verlor gegenüber der Wahl vom 02.06.1991 (48 % = 61 Sitze = absolute Mehrheit) fast 8 Prozentpunkte der Stimmen (19.09.1993 = 40,4 % = 58 Sitze) und musste sich fortan mit der STATT-Partei abärgern.
Noch mehr verlor natürlich die CDU – sie sank von 35,1 % auf 25 % der Stimmen – aber was heißt das schon – wurde doch Ole im Jahr 2001 mit einem CDU-Ergebnis von 26,2 % Bürgermeister – er ließ sich eben nicht, wie andere Hamburger Politiker von Moral und Anstand behindern und sprang sogleich mit den Schmuddels von der Schillpartei ins Bett!
Hauptsache Macht!
26% haben es ermöglicht!
Am 21.09.1997 war noch Bürgermeister Voscherau von seinem Amt zurück getreten, weil er 4% der Stimmen verlor und auf 36,2 % sank – es reichte zwar immer noch für Rot/Grün, aber moralisch fühlte sich Voscherau nicht mehr bestätigt.
Bürgermeister Beust hat sich statt der Moralität eher der Morialogie verschrieben – da kann Demokratie nur stören – wie er mehrfach bewies, indem er zum Beispiel Volksentscheide mit eindeutigem ¾ - Mehrheitsbeschlüssen ignorierte und die Hamburger Krankenhäuser gegen den erklärten Willen des Volkes verscherbelte. ( 29.2.2004: Beim Volksentscheid stimmen 76,8 Prozent der Wähler gegen den LBK-Verkauf.)
Genauso dreist und unmoralisch verfuhr die CDU auch mit dem 2004 per Volksentscheid eingeführten neuen Wahlrechts, das die CDU gleich wieder kippte, um ihre Kandidaten zu bevorzugen.

Der vorerst letzte Streich:
Verfassungswidrig müssen die Kandidaten der CDU-Wahlliste eine Zwangsspende von 2326 Euro in die Parteikasse der CDU entrichten – sonst wird es nichts mit dem Einzug in die Bürgerschaft. Verfassungsrechtlern sind entsetzt und ich lerne, daß bei der CDU-Hamburg der Spruch mit den einmal verbrannten Fingern keine Anwendung findet.

Freitag, 28. Dezember 2007

Gratulation Herr Koch!

Der Lügen-Roland aus Wiesbaden, der brutalstmögliche Widerling Deutschlands, hat es wieder geschafft mich zu überraschen.
Ich hatte nämlich glatt angenommen, daß diese moralische Antimaterie nicht mehr tiefer sinken könne, aber das hat sich seit der BILD-Titelseite von heute leider als Trugschluß erwiesen:
Nachdem er kürzlich schon ein Burka-Verbot an hessischen Schulen gefordert hatte, obwohl dort noch nie eine ganzkörperverhüllte muslimische Schülerin gesichtet wurde, verlangt er nun härtere Strafen für ausländische Straftäter und ihre Ausweisung. "Wir haben zu viele junge kriminelle Ausländer!", stellt er in Bild nach dem brutalen U-Bahn-Angriff auf einen Münchner Rentner fest, was von dem Boulevardblatt mit der Feststellung verziert wird, hier spräche "der erste Politiker Klartext".
Mit ihrer Hetze wollen Politiker vom Schlage des “Hessen-Hitlers” (Titanic) oder auch der Innenminister Bayerns vor allem auch von ihrem eigenen Versagen ablenken.
Tatsache ist ja nun einmal, daß die „kriminellen Ausländer“ auf die sie sich beziehen, IN DEUTSCHLAND zu dem geworden sind was sie sind.
Hier zeigt sich die ganze komplett gescheiterte Politik der Unions-Integrationspolitik: Aussondern auf Haupt und Hilfsschulen, Sprachkurse zusammen streichen und möglichst dafür sorgen, daß solchen Jungs keinerlei Perspektive bleibt.
Wenn ein prekärer Jugendlicher kriminell wird, gibt es an den Taten nichts zu beschönigen – aber das Land, welches zufälligerweise noch auf dem Pass gedruckt steht, ist in Fällen von Bildungsinländern nun mal nicht verantwortlich, sondern deutsche Politversager wieder MP Koch, der immerhin seit 1999 regiert.
Man kann gar nicht soviel fressen, wie man kotzen möchte, wenn man diese rückgratlose und agitatorische Gestalt Koch bei im Wahlkampf zusieht:
Im reinsten NPD-Jargon rührt er ungerührt eine xenophobische Suppe an, zielt auf die allerniedersten submenschlichen Abwehrinstinkte und pauschalisiert ausländerfeindliche Vorurteile – nur weil ihm mangels eigener Politerfolge leider ein Wahlkampfthema fehlt.
In der Sache – das Problem mit Jugendgewalt gibt es ja wirklich – hilft Koch nicht nur nicht, sondern er kleistert mit seinem ausländerkritischen Populismus jede vernunftorientierte Lösung zu:
So stellt sich Herr Koch offenbar das Problembewusstsein eines seiner teutonischen Hirneinzeller-Wähler vor: Was nicht sein soll, darf nicht sein – da halten wir uns mal schön die Augen zu, ignorieren alle Ursachen und schieben alles jemand anderen in die Schuhe.
Weiterhin lamentiert Koch in bewährter CDU-Manier gegen halluzinierte Multi-Kulti-Zustände, ganz so, als hätten in den vergangenen 50 Jahren durchweg die Grünen die Ausländerpolitik in Deutschland bestimmt.
Ludwig Greven macht sich in der ZEIT die Mühe Kochs Gebabbel ernsthaft zu analysieren – was natürlich zu viel der Ehre ist für eine verbale Gülleschleuder wie den rabiaten Hessen:
Dass sich Koch in seinen Forderungen selber ins Gehege kommt, macht das ganze Dilemma deutlich. Denn Gewalttäter wie die beiden Münchner Jugendlichen sind keine Fremden, die man einfach des Landes verweist. Es sind hiesige Jugendliche, hier geborene oder schon lange hier lebende Kinder von Migranten, die in Deutschland kriminell geworden sind. Mit ihnen muss unsere Gesellschaft auch hier fertig werden - solche Jugendliche auszuweisen ist keine Lösung. Unsere Gesellschaft und damit auch die Politik sind in mehrfacher Hinsicht verantwortlich. Sie müssen verhindern, dass Jugendliche zu gefährlichen Gewalttätern werden, die aus nichtigem Anlass einen 76-Jährigen fast totschlagen. Wenn das Abgleiten in die Kriminalität nicht verhindert werden kann - was immer wieder vorkommen wird - , dann müssen Polizei und Gesetze die Mitbürger schützen. Die straffälligen Jugendlichen aber müssen in Deutschland abgeurteilt, bestraft und wenn möglich resozialisiert werden, rasch, entschlossen und nach den Buchstaben des Rechts. Der ewige Ruf aber nach dem hart strafenden Staat und nach Abschiebung gleicht dem Verhalten eines Kindes, dass die Hand vor die Augen hält, um selbst nicht gesehen zu werden: Weg mit den Bösen, dann wird uns nichts mehr geschehen. Tatsächlich jedoch muss sich der bayerische CSU-Innenminister Joachim Herrmann, der nun ebenfalls nach härteren Strafen ruft und die beiden Täter abschieben möchte, fragen lassen, wie es geschehen konnte, dass der junge Türke und der junge Grieche mitten in München – also nicht in einem rot-grün regierten Land – dermaßen auf die schiefe Bahn der Gewalt geraten sind. Denn die Kriminalitätsstatistik, die Leute wie Koch und Herrmann in solchen Fällen immer gerne anführen, zeigt mitnichten, dass alle Ausländer überdurchschnittlich straffällig werden. Sie weist vielmehr aus, dass gut eingegliederte, lange hier lebende Ausländer in der Regel nicht häufiger gegen Gesetze verstoßen als vergleichbare Deutsche. Die beiden brutalen Schläger von München hingegen waren Paradebeispiele für eine misslungene Integration. Ohne richtige Schulausbildung, arbeitslos, offenbar auch ohne feste Bindung an ihre Familien – so etwas kann auch deutsche Jugendliche zu Serientätern und gefährlichen Zeitbomben machen.
Koch macht natürliche eine seriöse Problemlösung zunichte; weil er daran gar kein Interesse haben kann – ein Charakterschwein wie er braucht schwäche Opfer auf die er mit seinen schmutzigen Wurstfingern zeigen kann. Lösungsorientiertheit ist also eine Antipode zu dem was Koch wirklich interessiert: Die eigene Macht und Geld. Dafür lügt und heuchelt er, daß sich die Balken biegen.

Die Wähler haben es in der Hand ihn nicht SCHON WIEDER – wie 1999 für so ein abstoßendes verhalten auch noch zu belohnen.

Donnerstag, 27. Dezember 2007

Heucheln ohne Ende!

Wie sehr ich doch manchmal die rot/grüne Zeit vermisse!
Da ist zum einen die TOTALE Politverweigerung der Kanzlerin und auf der anderen Seite fehlen einfach die grünen Minister, die zumindest verglichen mit der Unions-Gurkentruppe um Glos, Jung oder den Verfassungsentsorgungsminister Schäuble einen phantastischen Job gemacht haben.
Unsere ehemalige Verbraucherschutzministerin, deren Nachfolger just für Weinpanschung stritt, traf mit ihrer Analyse den Nagel auf den Kopf:

Renate Künast bescheinigte Merkel eine "gute PR-Arbeit". Gestützt auf "ein mediales Wohlwollen" und auf eine halbwegs disziplinierte Partei habe sie "Deutschland und der Welt Geschichten erzählt und Politik zur Märchenstunde gemacht". Ein Beispiel dafür sei der G-8-Gipfel unter deutscher Leitung im Sommer 2007 in Heiligendamm gewesen. "Da hat sie der Welt vorgegaukelt, sie hätte George W. Bush Klima-Zugeständnisse abgehandelt. In Bali hat sich gezeigt, es war heiße Luft", kritisierte die Grünen-Politikerin. Diese Art von Politik habe Deutschland nicht weiter gebracht. Die Kanzlerin und CDU-Vorsitzende bekomme immer dann Probleme, wenn man sie beim Wort nehmen wolle. In der Frage der Managergehälter beklage Merkel "die soziale Ungerechtigkeit und fehlende Moral, aber sie verweigert sich, wenn es gilt, politisch konkret einzugreifen", sagte Künast.

Dieses „mediale Wohlwollen“ ist in der Tat erstaunlich.
Natürlich weiß man von ihren sehr sehr mächtigen Verbündeten in den Vorstandsetagen der Großverlage, aber daß sie mit einer derart dummdreisten Polit-Bigotterie ungescholten durchkommt, ist schon immer wieder verblüffend.
Da freut man sich umso mehr um die paar Ausreißer, wie z.B. den STERN-Kommentar von Peter Schütz, der anders als sein Propagandachef Jörges nicht reine CDU-Werbeschriften verbreitet:
Angela Merkel mache keine "bella figura", wenn sie sich einerseits von Bali bis zum Nordpol als globale Klimakönigin feiern ließe, wenn sie erdumspannende Solidarität aller Länder und Kontinente in Sachen Klimaschutz einfordere - und dann sofort über krasse Benachteiligung der deutschen Automobilindustrie laut jammere, wenn sich die EU an diesen verbalen Vorgaben der Bundeskanzlerin orientierte.
Hier handelt es sich schon um ein regelrechtes Muster:
Merkel macht sich wo immer es geht mit populistischen Phrasen beliebt, weigert sich aber hartnäckig Konkret zu werden, oder gar Taten folgen zu lassen.

Sie ist schlicht und ergreifend eine LÜGNERIN – anders kann man es nicht mehr bezeichnen:

----Sie inszeniert sich als Klimaqueen – sorgt aber dennoch dafür, daß Bremser Bush an Bord bleibt und die USA keine Verpflichtungen eingehen müssen. Deutsche Autos sollen weiter Drecksschleudern sein dürfen und im Übrigen boomt in Deutschland der Bau von CO2-schleudernden Kohlekraftwerken. Allein ihr Klima-Beauftragter in der Partei – Ole von Beust – genehmigte just das größte Braunkohlekraftwerk überhaupt. Es wird so viel CO2 ausstoßen wie das ganze Land Bolivien im Jahr. Gebaut wird es von Vattenfall – dessen oberster Chef der andere Klimaberater von Angela Merkel ist.

----Sie biedert sich auf dem CDU-Parteitag der linken Stimmung an und verdammt hohe Managergehälter, um nur Tage später zu erklären, daß die Bundesregierung nicht gedenke irgendetwas dagegen zu unternehmen.

Passend auch eine Meldung aus dem vorletzten Spiegel über Merkels hohle Versprechungen in Kabul:
Die Bundesregierung wolle die Polizeihilfe am Hindukusch ausweiten und die Finanzmittel aufstocken, kündigte die Kanzlerin an.
Dummerweise hat die Kanzlerin gar keine Leute, die sie schicken könnte:
Eigentlich hatte die EU den Afghanen 160 Polizeiausbilder versprochen, aber nicht einmal die Hälfte ist bis heute eingetroffen. Nur noch 23 davon kommen, nach dem Heimflug von 7 Kollegen, aus Deutschland; bis März sollen es eigentlich 60 sein.

Man darf ihr einfach grundsätzlich NICHTS MEHR glauben.

Mittwoch, 26. Dezember 2007

Christliches Brauchtum

Man veranstaltet prunkvolle Autodafés*, bei denen man, manchmal vor 200.000 Zuschauern, Menschen massenweise ermordet. Man steckt sie auf ihrem letzten Weg noch unter einen Narrenhut, zwickt sie mit glühenden Zangen, schlägt ihnen zuweilen die rechte Hand ab und singt dann, während sie, je nach Windrichtung, ersticken oder langsam verbrennen: 'Großer Gott, wir loben dich.'
(Karlheinz Deschner, dt. Kirchenkritiker, 'Die Kirche des Unheils')

Man warf Montezuma vor, daß er Gefangene seinen Göttern opfere: was würde er wohl gesagt haben, wenn er ein Autodafé* gesehen hätte?
(Voltaire, frz. Schriftsteller u. Philosoph, 1694-1778)

*Autodafé (aus port. auto da fé von lat. actus fidei, Glaubensakt) bezeichnet die Vollstreckung eines Urteils der Inquisition oder eines Glaubensgerichts, beispielsweise die Verbrennung eines Ketzers oder Verbrennung ketzerischer Bücher. Dazu Meyers Konversationslexikon von 1888 schreibt dazu zum Ablauf einer solchen Veranstaltung:

In Prozessionen führte man die zum Tod verurteilten Ketzer, welche barfuß gingen und mit dem Sanbenito und einer spitzen Mütze angethan waren, und hinter denen die Bildnisse entflohener und in Särgen die Leichname verstorbener Angeklagten hergetragen wurden, zur Kirche, wo die Verurteilten mit ausgelöschter Kerze in der Hand vor einem Kruzifix aufgestellt wurden, um ihr Urteil zu vernehmen. Darauf wurden sie dem weltlichen Richter überliefert und gefesselt in den Kerker zurückgebracht, um von da zum Richtplatz geführt zu werden. Widerriefen sie schließlich noch ihre Ketzerei, so wurden sie vorher erdrosselt, im entgegengesetzten Fall aber lebendig verbrannt und mit ihnen die Bildnisse und Gebeine der entflohenen oder verstorbenen Angeklagten.

Gott ist die aufs Lächerlichste vermenschlichte Erfindung der ganzen Menschheit. In den Jahrmilliarden, die unsere Erde alt ist, sollte sich Gott erst vor 4000 Jahren den Juden und vor knapp 2000 Jahren den Christen offenbart haben, mit deutlicher Bevorzugung der weißen Rasse unter Vernachlässigung der Schwarzen, der Gelben und der Rothäute? Auf solche Märchen kann ich mühelos verzichten.
(Claire Goll, frz.-dt. Schriftstellerin, 1891-1977)

Dienstag, 25. Dezember 2007

Christliche Werte

Nun ist es wieder soweit:
Zu Weihnachten kommen allerlei Bischöfe aus ihren Löchern gekrochen und halten uns mit erhobenen Zeigefingern Predigten über moralische Werte. Das Thema des Jahres scheint das Wohl der Kinder zu sein.
Interessanter weise fühlen sich die zölibatären alten Männer, die prinzipiell NICHT in Familien leben und gern ihre Priester vor dem Staatsanwalt schützen, wenn diese mal wieder ein paar kleine Jungen sexuell belästigt haben,
besonders dazu berufen.
"Aber es braucht die Barmherzigkeit auch als einen Stachel, als einen Antrieb für alle Gerechtigkeit, damit wir überhaupt in unserem Herzen gerührt werden; damit wir wahrnehmen können, dass ein anderer leidet, damit wir in und durch Solidarität mit ihm sehen, was ist", schrieb Lehmann. Im Sinne christlicher Barmherzigkeit gebe es kein "Oben" und "Unten". "Wir alle brauchen das Erbarmen Gottes
und sind alle in diesem Sinne gleich."

Gestalten wie Mixa und Müller und Meisner, die im Alltag alles dafür tun es den jungen Müttern schwer zu machen, pro Herdprämie und gegen persönliche Freiheiten kämpfen, trompeten natürlich besonders laut.
Der Oberste von allen, der Ratzinger erklärt:

Je reicher die Menschen würden, desto mehr füllten sie alles mit sich selbst aus. Die Menschen sollten sich daher fragen, ob sie Zeit für die Leidenden, Herbergssuchenden und Gott hätten. Die Menschheit "ist so sehr mit sich selbst beschäftigt, sie braucht allen Raum und alle Zeit so dringend für das Eigene, dass nichts mehr für den anderen bleibt
- für den Nächsten, für den Armen, für Gott."

Ich bin froh und erstaunt ausgerechnet in der WELT eine passende Analyse dazu zu finden.
Lieber Benni – es mögen ja viele Millionen Menschen davon entzückt sein, wie Du Weihrauch-täschchenschwenkend in lustigen bunten Kleidern und roten Designer-Slippern Deine Show abziehst – aber wahr ist eher das Gegenteil Deiner Botschaft:
GOTT ist durch und durch unmoralisch; es war immer die Sache der Ungläubigeren GEGEN Sklaverei, FÜR Frauenwahlrecht, GEGEN Todsstrafe, GEGEN Krieg und Unterdrückung zu kämpfen, während die Kirche stets die herrschenden Zustände verteidigte.
Schon in vorchristlichen Zeiten waren die Götter echte Unsympathen:
Wer an die Morde, Intrigen und sexuellen Abenteuer des Göttervaters Zeus denkt, fragt sich überdies, mit welchem Recht der Olympier den Griechen irgendwelche moralischen Vorschriften machen durfte. An den Gott des Alten Testaments kann man die gleiche Frage stellen. Keine Aussage des Religionskritikers Richard Dawkins hat mehr Empörung ausgelöst als seine Bemerkung, dieser Gott sei "eine der unangenehmsten Gestalten der Weltliteratur". Dabei übersehen die Dawkins-Kritiker, dass von Literatur die Rede ist. Betrachtet man die Bibel nicht als Heilige Schrift, sondern als fiktionalen Text, so wie wir inzwischen die blutrünstigen Sagen der Griechen und Germanen betrachten, so fällt es schwer, Dawkins nicht zuzustimmen. Was soll man von einem Gott halten, der aus Zorn über die moralischen Verfehlungen der Menschen alles Leben auf der Erde in einer Sündflut auslöschen will? Der wegen der Homosexualität der Männer in Sodom und Gomorrha beide Städte vertilgt? Der Abraham auf die Probe stellt, indem er ihn auffordert, seinen Sohn Isaak als Opfer darzubringen? Der dem Pharao erst das Herz verhärtet, damit er das Volk Israel nicht ziehen lässt, und dann zur Strafe alle Erstgeborenen Ägyptens tötet? Der wegen des Abfalls der Israeliten am Sinai das ganze Volk auslöschen will, sich aber dann mit der Erschlagung von dreitausend Mann zufrieden gibt? Der von Israel fordert, die ansässige Bevölkerung im Gelobten Land zu vertreiben oder der Vernichtung zu weihen? Was soll man von einem Gott halten, der nicht nur für Mord die Todesstrafe verlangt, sondern für Misshandlung oder Verfluchung der Eltern, Arbeit am Sabbat, Götzendienst, Hexerei, Totenbeschwörung, Ehebruch, Verkehr mit Tieren, zwischen Mann und Mann, mit diversen Verwandten und Coitus interruptus? Der um einer Wette willen den frommen Hiob dem Satan überlässt? Ist diese Gestalt nicht noch unangenehmer als Zeus? Liest man im Alten Testaments zeigt sich oft, dass die Menschen Gott moralisch überlegen sind. Abraham versucht Gott die Zerstörung der Städte Sodom und Gomorrha auszureden; Moses muss immer wieder Gottes mörderischen Zorn auf die Israeliten dämpfen. Als Gott zulässt, dass Satan Hiob ins Elend stürzt und seine ganze Familie tötet, bleibt Hiob seinem Glauben treu. Aber als Hiob Gott fragt, womit er das Elend verdient habe, antwortet ihm Gott nicht, sondern fragt zurück: "Mit dem Allmächtigen will der Tadler rechten?" Kurz: Gott fühlt sich nicht an menschliche Werte gebunden.
Ich denke immer noch voller Verwunderung an Bischof Huber und Bischof Jaschke, die kürzlich im ZDF Dawkins gegenüber saßen, ihn heftig angriffen und beteuerten, daß „Moral ohne Gott“ gar nicht vorstellbar wäre.

Ich halte dem entgegen:
Mit Gott sind ist die größte Unmoral überhaupt entstanden.
Beispiel Zweiter Weltkrieg – von Deutschland angezettelt – mindestens 60 Millionen Tote fordernd:

---Deutschland war damals eine Nation, die zu 99 % aus Christen bestand.
---Hitler war Katholik – er ist nie exkommuniziert worden.
---Mit der Einführung des Koppelschloß fand auch das Wort “Gott mit uns!” Eingang in das deutsche soldatische Brauchtum. Das Koppelschloß wurde in der deutschen Wehrmacht mit der Devise “Gott mit uns!” versehen, die dann bis 1945 beibehalten wurde.
---Die katholische Zentrumsparte stimmte FÜR das Ermächtigungsgesetz, um sich damit bei Hitler einzuschleimen, der mit der Kirche 1933 das Reichskonkordat vereinbarte. In ihm wurde das Verhältnis zwischen dem Deutschen Reich und der Katholischen Kirche geregelt. Es ist auch heute noch für die Bundesrepublik Deutschland gültig, so daß bis heute im Jahr 2007 die Bischöfe finanziell von diesem Geschäft mit dem Satan profitieren.
---Als dann endlich 1945 der Spuk vorbei war – erkämpft gegen die christlichen Truppen Deutschlands von den eher atheistischen Russen, die den allergrößten Blutzoll entrichteten (man spricht von mindestens 20 Millionen getöteten Russen) – wurde die katholische Kirche dann doch endlich aktiv und sorge von Rom aus durch den Bischof Hudal dafür, daß die schlimmsten NS-Schergen nach Südamerika flüchten konnten und so von der Justiz unbehelligt blieben.
(Hudal* 31. Mai 1885 in Graz, Steiermark; † 19. Mai 1963 in Rom, Italien) war ein katholischer Theologe und Titularbischof sowie Fluchthelfer zahlreicher Kriegsverbrecher des Zweiten Weltkriegs.)

Also – wenn es um Moral geht,
sollten die christlichen Bischöfe
ganz ganz still sein!

Montag, 24. Dezember 2007

Christliche Sätze zu Heiligabend

So glaube ich heute im Sinne des allmächtigen Schöpfers zu handeln: Indem ich mich des Juden erwehre, kämpfe ich für das Werk des Herrn.

(Adolf Hitler)

Ich tat reinen Gewissens und gläubigen Herzens meine Pflicht.
(Adolf Eichmann, SS-Obersturmbannführer und Massenmörder)

Gottgläubig war ich im Leben, und gottgläubig sterbe ich.
(Die letzten Worte des SS-Obersturmbannführers Adolf Eichmanns vor seiner Hinrichtung im Jahre 1962)

Wir haben Soldaten nötig, gläubige Soldaten. Gläubige Soldaten sind die wertvollsten. Die setzen alles ein.
(Adolf Hitler zu Bischof Wilhelm Berning von Osnabrück)

Die katholische Kirche hat 1500 Jahre lang die Juden als Schädlinge angesehen...Ich gehe zurück auf die Zeit, was man 1500 Jahre lang getan hat...und vielleicht erweise ich dem Christentum den größten Dienst.
(Adolf Hitler)

Es gibt nur wenige Männer...und zu diesen großen Männern gehört unstreitig der Mann, der heute seinen 52.Geburtstag feiert - Adolf Hitler -. Am heutigen Tag versprechen wir ihm, daß wir alle Kräfte zur Verfügung stellen, damit unser Volk den Platz in der Welt gewinnt, der ihm gebührt.
(Kathol. Kirchenzeitung der Erzdiözese Köln 20.4.1941)

Kein einziger deutscher Bischof aber war als Häftling in einem Hitler-KZ. Bischof Berning hat sogar einige KZs besucht, hat die Lagereinrichtungen, die Wachen gelobt, die Häftlinge zu Gehorsam und Treue gegen Volk und Führer ermahnt und seine Predigt mit einem dreifachen 'Sieg Heil' beschlossen.
(Karlheinz Deschner, Der Anti-Katechismus)

Gott hat es zugelassen, daß das Vergeltungsschwert gegen England in unsere Hände gelegt wurde. Wir sind die Vollzieher seines gerechten göttlichen Willens.
(Kathol.Kirchenblatt für das nördl. Münsterland 9.3.1941 )

Es ist eine Tatsache, daß niemals eine Verurteilung, niemals eine Exkommunizierung gegen das Regime Hitlers ausgesprochen worden ist, nicht einmal, als dieser und seine Partei in den Konzentrationslagern Millionen von Menschen umbrachten.
(A. Tondi, ehemals Jesuit und Professor an der päpstlichen Gregoriana)

Sonntag, 23. Dezember 2007

Heucheln, daß es einem die Sprache verschlägt.




Der Spiegel schreibt in seiner jüngsten Ausgabe (unterstützt von immer wieder erscheinenden Online-Artikeln), daß die SPD eine Schmutzkampagne gegen Merkel plane.
Bestätigt ist zwar nichts, Ludwig Stiegler nennt das „Schmarrn“ und Johannes Kahrs verweist lediglich auf die Leichtigkeit mit der man Merkel entzaubern könne:
"Sie kann keinen Wahlkampf. Sie führt nicht. Und im Ausland hat sie auch nichts für Deutschland gebracht."
Was auch immer man von Herrn Kahrs halten mag – aber wo er Recht hat, hat er Recht.
Ich wundere mich ja hingegen schon lange darüber, wie lange die SPD Merkel mit ihrer Nichtpolitik gewähren lässt und habe dies hier an dieser Stelle ja immer wieder angeprangert. Als nicht der Tagespolitik zugehörige präsidial repräsentierende Kanzler-Darstellerin mogelt sie sich durch den Alltag.
Sie kümmert sich um nichts und lässt sich dementsprechend auch für nichts verantwortlich machen.
Das ist ja genau das Geheimnis ihrer hohen Umfragewerte.
Verblüffenderweise wird in der allgemeinen und devoten Pro-Merkel-Haltung ganz vergessen, daß einige der schmutzigsten und verlogensten Politkampagnen auf ihr Konto gehen. Ihre mächtigen Freunde aus der Presse – Liz Mohn, Friede Springer, Kai Diekmann etc – sind da MAL WIEDER weit entfernt von Fairness oder gar Objektivität.
Die wohl widerlichste und unanständigste Politkampagne der deutschen Geschichte seit der Vereinigung – nämlich die hessische xenophobische Antiausländer-Unterschriften-Aktion von 1999 wurde maßgeblich von Merkel unterstützt und finanziert.
Extrem schmuddelig und einfach abstoßend auch das Anti-Schröder-Fahndungsplakat, das aus ihrem Haus stammte:
Am 24.1.2001 stellte der CDU-Generalsekretär Laurenz Meyer auf einer Pressekonferenz anläßlich der bevorstehenden Bundestagsdebatte über die Rentenreform ein Plakat vor, das Bundeskanzler Schröder im Stil eines Fahnungsplakates in Front- und Profilansicht zeigt. Die Fotos sind in Anspielung auf die TV-Fahnungssendung mit „Vorsicht, Fall“ unterschrieben. Die drei Fotos sind mit einem Aktenzeichen als Jahresjahr gekennzeichnet. In der Profilaufnahme sind die Mundwinkel so weit nach unten gezogen, dass man eine Bildmanipulation vermuten könnte

Sagenhaft weit unter die Linie des allgemeinen Anstands auch die Anti-Schröder-Plakate der CDU Niedersachsen aus der Zeit:
„Drei Exfrauen können nicht irren!“

Das ist immer das Problem von CDU und SPD: Während die Anhänger von Union schon zufrieden sind, wenn „ihre Leute“ an der Macht sind und eine riesengroße Toleranz gegenüber den Mauschelein der CDU-Mandatsträger haben, erwarten die SPD-Anhänger von ihren Leuten immer, daß sie moralisch und ethisch besser sind.
Die CDU hat schon dermaßen viel Dreck an den Fingern, daß man sich auch kaum noch über die Heuchel-Attacke des Pofalla-Witzboldes wundern kann:
Der CDU-Generalsekretär nannte "die geplante Schmutzkampagne" gegenüber der Nachrichtenagentur ddp einen "Akt der Hilflosigkeit".
Verblüffend, daß ihn nicht auf der Stelle ein Blitzschlag getroffen hat. Denn wer nun wirklich ohne Argumente durch die Wahlkampfe schlurft und statt dessen einfach wahllos Dreck auf den politischen Gegner wirft, ist schließlich seit eh und je die CDU.
Plattbirne Pofalla - Dir ist da wohl einiges entpofallen: Da gab es zum einen die immer wieder aufgewärmte ROTE-SOCKEN-Kampagne Deines Vorgängers Pastor Hintze:
1994 hatte der damalige CDU-Generalsekretär Peter Hintze die Idee, den Fortbestand der schwarz-gelben Koalition dadurch zu gewährleisten, indem er im Bundestagswahlkampf das rot-rote Gegenmodell symbolhaft plakatieren ließ. "Auf in die Zukunft", prangte auf den Wahlplakaten, "aber nicht auf roten Socken".
Eine Idee, die nun 2008 in NRW in der 27. Auflage läuft und selbst für CDU-Verhältnisse von einer ungeheuren Verlogenheit zeugt: Immerhin ist es ja die CDU gewesen, die nach 1989 gleich zwei Blockparteien der DDR, die vorher brav zu Mauer und Schießbefehl applaudierten einfach wegfusionierte und sich deren Mitglieder, Vermögen und Immobilien unter den Nagel riß.
Die SPD hat sich im Gegensatz zu CDU und FDP eben NICHT dreist aus der postkommunistischen Erbmasse bedient.
Die Dreckkampagnen der CDU sind legendär – wer erinnert sich nicht an die riesigen Anzeigen in der BILD-Zeitung von 1998?
Meine drei Favoriten auf der nach unten offenen Skala der CDU-Charakterlosigkeit:

1.)
LAFONTAINES SCHRÖDER. TRITTINS FISCHER.
MIELKES GYSI:

Was kommt denn da zusammen?
Wir wollen unser Deutschland und keine andere Republik! Ihre CDU

2.)
Trittin – früherer Kommunist, Schily – früherer Sympathisant der linken RAF-Szene, Fischer – früherer Straßenkämpfer, Gysi – früherer Mann Mielkes:
UNSER LAND IN DEREN HAND?

3.)
NEUER GRÜNER WAHN: OPFER TOT – TÄTER FREI

Das könnte sich kein Kabarettist besser ausdenken!
Ausgerechnet die Union, die in ihren Reihen einen Mann wie Otto Wiesheu hat, der 1983 hackevoll eine Frau TOTFUHR, Fahrerflucht beging und anschließend dafür dann von Stoiber zum bayerischen Verkehrsminister ernannt wurde!

Neu ist das natürlich nicht – so war es in den 50ern schon üblich die SPD generell als kommunistisch zu brandmarken:
Sie sind die fünfte Kolonne Moskaus!
(F. J. Strauß, CSU, zu H. Wehner, SPD, am 25.3.55)
Unvergessen auch die persönliche Hetze gegen Willy Brandt, der in der Nazi-Zeit anständig geblieben war – im Gegensatz zu den CDU-Gestalten.
„Dieser Frahm.....“ tönte Adenauer über Brandt – eine Anspielung auf seine uneheliche Geburt und seine angebliche vaterlandsfeindliche Einstellung während des WK-II.
Das ließe sich unendlich fortführen und daher möchte ich die SPD auffordern auch mal die Samthandschuhe auszuziehen und sich nicht von Megaheuchlern wie Rüttgers ins Boxhorn jagen zu lassen – dem Mann der auch mit xenophobischer Hetze („Kinder statt Inder“) reüssierte und nun besonders laut krokodilstränt:
"Wer jetzt eine Anti-Merkel-Kampagne starten will, zeigt, wie es um ihn bestellt ist".

Natürlich soll und wird die SPD nie so weit im Niveau gehen, wie die Schmuddel-CDU und auch noch das Privatleben der Merkel thematisieren.
Das gehört sich nicht und BASTA! Aber ihr breites politisches Versagen und ihre Arbeitsverweigerung bezüglich der Richtlinienkompetenz eines Kanzlers soll NATÜRLICH auf den Tisch!

Samstag, 22. Dezember 2007

Frech.

Das Gute an der Postweihnachtszeit ist, daß dann hoffentlich die Kirchen und kirchlichen Vereine wieder etwas weniger Oberwasser haben.
Beispiel: Die St. Josefs Indianer, ein dubios-debiler Bettelverein aus Frankfurt, molestiert mich besonders hartnäckig.
Der Chef, ein penetranter, pyknischer Pater Plattkopp verschickt gar allerliebste grünlich schimmernde Kreuzkettchen allerbilligster Machart.
St. Josefs Indianer Hilfswerk e.V. ist ein Apostolat der Ordensgemeinschaft der Herz-Jesu-Priester.

Vor einem Vierteljahr schickte ich ein ausführliches Schreiben an die christlichen Herren zurück:

Hamburg, den 22.09.07

Sehr geehrter Missionsbrüder!

Diese Woche erhielt ich von Ihnen einen Bettelbrief.

Sie möchten also mein Geld!

Dieses auch noch ausgerechnet im Zusammenhang mit

a) der USA

b) Indianer und

c) Kindern!

Die Kirche ist durch ihre lebensfeindliche Einstellung und wegen ihres wahnhaften Zölibats ein Verursacher größten Leides an Kindern.

Tausende Jungs wurden von Ihren Priestern sexuell belästigt, was allein die katholische Kirche in den USA in der letzten Dekade zu Schadenersatzzahlungen von über 1,5 Milliarden DOLLAR zwang!

Wenn Sie also Geld brauchen, würde ich dringend empfehlen das Befummeln von kleinen Jungs und Ihre pädophile Einstellung zu unterlassen.

Das erspart so manches Leid und spart der Kirche darüber hinaus jährlich viele Millionen Dollar!

Im Übrigen finde ich es ja eine Dreistheit sondergleichen, daß ausgerechnet christliche Kirchen, die die Hauptverursacher der Ausrottung der süd – und nordamerikanischen Urbevölkerung waren, sich nun als deren Retter aufspielen.

Haben Sie immer noch nicht erkannt, daß die sogenannte „Mission“ eine Methode war, die zum mehrfachen Genozid führte?

All diese wirklich extrem bigotten und schädlichen Machenschaften der Kirche haben mich längst dazu veranlasst mit allen mir möglichen Mitteln den Einfluß des organisierten Christentums zurück zu drängen.

Ich bin Mitglied der IBKA und des BfG.

Diesen Organisationen spende ich und möchte Ihnen ans Herz legen das ebenfalls zu tun – so wird der Gesellschaft am ehesten geholfen:

http://www.ibka.org/

http://www.bfg-muenchen.de/

Das Kreuzkettchen, das Sie mir mitgeschickt haben, habe ich sofort in den Müll geworfen und möchte Sie hiermit bitten mich nicht mehr mit Ihrer christlichen Propaganda zu belästigen.

Mit freundlichen Grüßen


Ich fügte noch einen dicken Packen Zeitungsartikel und sonstige Belege über die Schandtaten der Christen gegenüber Kindern hinzu, auf die ich mich auch schon mehrfach in diesem Blog bezog. Da gab es Bischof Müller, der schon mehrfach hier auftauchte.
Ich betrachtete das Verhalten des deutschen Episkopats allgemein, führte aus, welch ungeheuerliche Summen amerikanische Kirchen für die pädophilen Taten ihrer Priester zahlen müssen und zeigte auch die sexuellen Ausscheifungen der Päpste auf.
Etc, etc...

Anfang dieser Woche kam schon wieder Post vom Vorsitzenden Pater Huffstetter:
Noch einmal das gleiche Bettelschreiben, wieder mit dem schon hinlänglich bekannten grässlich grünen Gammel-Kreuz.

Verdammt noch mal!

Freitag, 21. Dezember 2007

Wertvolle Ratschläge zum Fest

Sorry - dieses Posting ist komplett geklaut - vom Ü&G-Newsletter.
Aber besser gut plagiiert, als schlecht selbst verfasst: Zudem sind doch newsletter irgendwie zur Verbreitung hergestellt worden, oder? Ist ja auch immerhin Werbung für den Hamburger Club – so war es doch auch vom Autor beabsichtigt.....

Girls and Boys, Cats and Dogs,
es ist soweit. Das Jahr ist rum und alle tun so, als hätte das irgendwas zu bedeuten. Uns ist das egal. Jeder hilflos konstruierte Grund zum Feiern kommt uns gelegen. Machen wir eben eine Party, kein Problem. Nur zu Weihnachten, da haben wir zu, denn: bringt ja nix.
Sind ja alle weg. Das tut uns leid, FÜR SIE!

Hier ein paar Tipps, wie Sie die so genannten Feiertage würdevoll und gewinnbringend überstehen können.

1. Sofort alles auf den Tisch.
Konflikte und Missstimmungen umgehend ansprechen, bei Bedarf konstruieren. Noch vor der Bescherung einen Streit vom Zaun brechen, wenn Sie einen zu Hand haben. Das löst die Anspannung und sorgt für Action unter der Birke.

2. Topgeschenk
Als Präsent für die Erzeuger: Erbverzichtserklärung. Verbessert Ihre Verhandlungsposition und rettet ihre Würde.

3. Gansverzicht
Wenn der Alte das Geflügel tranchiert, feierlich mitteilen, dass man ab jetzt Vegetarier sei. Den zu Unrecht ermordeten Vogel dann an der Schrankwand kreuzigen als Fanal gegen Fressmord und Massentierhaltung und Tribut an den HERRN.
Sollten Sie bereits Vegetarier sein: Vertilgen Sie eine rohe Schweineleber.

4. Kaputt ankommen
Vor dem Fest ordentlich abschießen. Der Nachrausch sorgt für transzendentale Gemütszustände während der Feierlichkeiten. Beim familiären Brettspiel dann über selbigem zusammen brechen, wenn möglich Blut spucken.

5. Topgeschenk 2
Schokohasen und bemalte Eier schenken. Dann verwirrt tun und sagen, man habe sich in der Festivität geirrt. Leider nicht wirklich witzig.

6. Wänster
Sollten Sie, aus welchen Gründen auch immer, Nachwuchs in die Welt gesetzt haben und mit selbigem das Fest begehen: machen Sie’s gut.
Aber halten Sie die Kinder von der Verwandtschaft fern! Sie sehen ja selber, wohin so ein Trauma führt.

Wir wünschen Ihnen viel Erfolg. Und, bitte: Keine Vorsätze fürs neue Jahr. Bringt nichts und wirkt verzweifelt. Außerdem: Immer schön bei uns einkehren. Denn hier ist die Welt noch in Ordnung. Hier ist das Leben ein heller heißer Strahl, der durch nichts gebrochen wird.

So kündigt sich das an:
Morgen, Freitag / 24:00 / 10,-
MFOC
Live: Modeselektor (Bpitch Control/Berlin)
Live: Giraffentoast TV Starring Clintwood (Hamburg)
DJ: Rüftata110 & Superdefekt (Hamburg)
VJ: Blackdata (Hamburg)
VJ: Pfadfinderei (Berlin)
Vor dem Sturz ins Ungewisse noch mal ordentlich durchwalken lassen. Es walken: die ultramonströsen, alles immer umwerfenden Modeselektor von da, wo die Mauer war. Drunter und drüber: gut riechender Giraffentoast, die wohl erzogenen MFOC-Zombies. Drumherum und pupillenplatzend: meisterhafte Visuals, bis Epilepsie eintritt.

Samtsag / 29.12. / 23:00 / 5,-
THE REVOLVER CLUB.

Montag / 31.12. / 24:00 / 12,-
SILVESTERFETZ
Erobique, DJ Phono, Andreas Dorau (live), Rüftata110 & The Revolver Club vs. KissKissClub
Hier bitte eigenen Text einsetzen. Das Thema können Sie sich aussuchen. Die drei besten Ankündigungen für die Veranstaltungen werden wir als unsere eigenen ausgeben und mit je zwei Gästelistenplätzen belohnen. Sämtliche Urheberrechte werden mit Annahme des Gästelistenplatzes an uns abgetreten.

Wir haben Euch was mitgebracht: HASS! HASS! HASS!
In ewiger Zuneigung,
Ue&G

Donnerstag, 20. Dezember 2007

Schade sind zwei Dinge

Zum einen, daß der Politblog nun offenbar endgültig die Metamorphose zu einem Pluralitätsfeindlichen Propagandaverein abgeschlossen hat.
Kommentare werden mal verboten, mal eingeschränkt, mal zensiert, mal gesperrt, mal gekürzt – ganz wie in das die Meinungsoligarchie der Macher passt.
Grundsätzliches Hinterfragen der eigenen Positionen findet nun offenbar gar nicht mehr statt und als Amerikaner frage ich mich wirklich wie es angehen kann, daß sich Deutsche mit einer so offensichtlichen Ferne zu der Realität des politischen Lebens in der USA, umso meinungsstärker und fanatischer an einer Person festgebissen haben, die im Grunde gar nicht ernst zu nehmen ist.
Ich gebe zu, daß ich nicht einschätzen kann, was der Umzug „der Heimat“ des Politblogs auf einen amerikanisches Server zu bedeuten hat.
Aber die Parallelität zum meinungsvielfaltfeindlichen Kreuznet, die auch anonym auf einem kalifornischen Server residieren, um nicht europäischen juristischen Regelungen zu unterliegen, ist doch ins Auge stechend.

Sie umschreiben das lapidar:
Zum Glück fand sich eine Lösung. Ein Freund von Politblog in den USA zeigte Interesse an der Seite, allen Artikeln und dem Archiv - also dem gesamten Content. Er hat das Team gebeten, ihm zu einem symbolischen Preis Politblog samt Domain zu verkaufen. Das erschien den Autoren und dem Administrator als eine der besten Lösungen.
Daß von den politisch naiven RonPaul-Schwärmereien der Politblog-Autoren bei genauerer Betrachtung seines Programms und seiner politischen Geschichte als strammer Rechts-Außen des amerikanischen Politspektrums nichts zu rechtfertigen ist, hat Nemetico lobenswerterweise in einer wahren Fleißarbeit zusammen getragen.

Zum anderen finde ich es außerordentlich betrüblich, daß laut Politblog-Autorin Luise aka Pünktchen, die sich hier nun wieder auf eine linksextreme Quelle bezieht, die netten Kindervertreibungsgeräte nicht mehr verkauft werden dürfen.
Sie zitiert einen Bericht der Jungen Welt
- Die junge Welt (jW) ist eine überregionale deutsche Tageszeitung mit linkem, marxistisch orientierten Selbstverständnis. Redaktionssitz ist Berlin, Regionalbüros bestehen in München und Bremen. Der Verfassungsschutz des Bundes beobachtet die junge Welt und nannte sie im Bericht von 2006 „ein bedeutendes Printmedium im linksextremistischen Bereich.“

(Da soll sich einer zurecht finden - in den USA haben sie es gerne so rechts wie möglich und hier kann es nicht links genug sein...)
Mit hohen Frequenzen, die Erwachsene nicht mehr wahrnehmen könne, die aber von Kindern als extrem unangenhem empfunden werden sollen, kann man angeblich Jugendliche vertreiben. Voller Emphase, beschwert sich Pünktchen links und politisch überkorrekt:
Schulen sind für Schüler gebaut und gehören den Bürgern. Sie sind nicht dazu da, um die jungen Menschen nach dem Stillsitzen von Schulhöfen und Boltzplätzen zu vertreiben.
Auch in richtiger Rechtschreibung widerstrebt mir das Wort BOLZPLATZ so sehr, daß ich mal sehen möchte wer neben so einem Kinderlärmterrorgelände leben kann, ohne sich für so ein Kinderabschreck-Gerät zu erwärmen.
Gegenüber von mir ist ein betreuter Kindergarten und ich habe einige Feststellungen in den letzten Jahren machen müssen:

Kinder und auch ihre Mütter sind prinzipiell nicht dazu in der Lage sich in normaler Lautstärke zu unterhalten. Grundsätzlich brüllen sie sich derart gegenseitig an, daß ich durch eine geschlossene Schallschutzfensterscheibe, eine weitere geschlossene Zimmertür und ein Exemplar Mack’s silicone Earplugs von ihnen geweckt werde.
Sie kreischen ununterbrochen, sind zu kontemplativen Dingen nicht mehr in der Lage und vor allem sind Mütter offenbar allgemein nicht mehr Diskussionen zugänglich, sondern reagieren sofort aggressiv. (Nebenbei bemerkt ist hier von einen recht wohlhabenden Stadtteil die Rede, der Spielplatz ist betreut und die dazu gehörigen Eltern fahren allesamt Autos, die eine prekäre Herkunft ausschließen!)
Eine Mutter, die ich kürzlich besonders pöbeln hörte, als sie mit ihrer S-Klasse die ganze Fahrbahn blockierte und die Bitte der nachfolgenden Fahrzeuge doch ein wenig Platz zu machen, mit der Totschlag-Frage konterte, ob sie Kinder hassten, sah ich einige Wochen vorher übrigens dabei zu, als sie ihr circa dreijähriges Kind dermaßen ins Gesicht schlug, daß es buchstäblich einen Satz von einem Meter nach hinten machte.
Das sind also die liebenden Mütter.
Daß die Bälger pausenlos schreien wundert mich daher auch nicht mehr – man muß ja schon froh sein, wenn sie nicht von ihren liebenden Eltern in die Tiefkühltruhe gesteckt werden.

Ich persönlich hätte es doch gerne ein bisschen ruhiger und würde mit Freuden die 850 Euro ausgeben, um die Bälger ein bisschen auf Abstand zu halten.
Ob das überhaupt wirkt, wage ich ja ob meiner naturwissenschaftlichen Ausbildung stark zu bezweifeln – aber es wäre schon Vergnügen genug die Anschaffung eines solchen Gerätes beim Politblog zu posten und die empörte Reaktion abzuwarten.

Mittwoch, 19. Dezember 2007

Toleranz

Sicher bin ich nicht – aber möglicherweise könnte man aus meinen bisherigen Posts entnehmen, daß ich NICHT ausschließlich und zu 100 % Begeisterung für deutsche Politiker, wie Frau Merkel; Herrn Koch und Herrn v. Beust empfinde.
Abgesehen von den Genannten, denen ich noch nicht mal glauben würde, wenn sie behaupteten, daß die Sonne im Osten aufgeht, gibt es aber immerhin Minister und andere, denen ich jedenfalls nicht grundsätzlich mistraue.
Man muß eben hinhören, prüfen und abwägen.
Von den Personen, denen man alles glauben würde, auch wenn es eigenen Erkenntnissen widerspricht, gibt es kaum noch welche – an erster Stelle fielen mir da Carl-Friedrich von Weizsäcker und Marion Gräfin Dönhoff ein. Ein Dönhoff-Satz, den ich auf den ersten Blick eher unsinnig fände, würde wohl dazu führen, daß ich annähme mich SELBST zu irren.

Eine Zwischenspezies ist Helmut Schmidt. Er vertritt durchaus Ansichten, die ich NICHT teile – wie zum Beispiel seine deutliche Antipathie gegenüber den Grünen. Immerhin ist es aber grundsätzlich und immer nachdenkenswert was er sagt.
Es lohnt sich immer seinen Argumentationen zu folgen, auch wenn man seine Schlüsse mal nicht teilt.

Heute zitiere ich aber mal einen Satz von ihm aus dem neusten ZEIT-Magazin, den ich tatsächlich voll und ganz unterschreiben kann.

Frage von di Lorenzo: Lieber Herr Schmidt ,wie findet ein Religionsskeptiker wie Sie Zugang zur religiösen Innerlichkeit eines Johann Sebastian Bach?

HS: Da muß ich erst mal nachdenken.

DL: Wollen Sie es tun?

HS: Ich würde es so sagen: Das, was Sie religiöse Innerlichkeit nennen, hat mich bei Bach nie gestört.

Das nenne ich tolerant.

Dienstag, 18. Dezember 2007

Dummdeutsche

Mal eine genereller Tipp:
Über die Medien und ihre angebliche Verflachung lässt sich trefflich streiten.
Eine gute Methode abgesehen von dem Hintergrundrauschens der allgemeinen Werteverfalljammerei tatsächliche Veränderungen zu beobachten sind die Wiederholungen der Tagesschau, die es täglich auf diversen dritten Programmen gibt.
NDR und WDR zeigen (fast) täglich die Tagesschau von 1987, auf BR-Alpha gibt es eine Version von 1982 und HR zeigt täglich um 4.45 Uhr die Tagesschau von 1977. Daran kann man verschiedene interessante Dinge beobachten – es stimmt zum Beispiel tatsächlich, daß die Politiker der Sozialliberalen Koalition 1977 niemals auch nur annähernd so ein flaches nichtssagendes Geblubbere von sich gaben, wie heute. Die Sätze des Kanzlers hatten immer Hand und Fuß, man weiß immer wo er steht und wie er seine Position begründet. Ganz im Gegensatz zur heutigen Kanzlerin, die schon seit 1998 ständig in der Öffentlichkeit Erklärungen abgibt und man immer noch nicht weiß, was sie eigentlich will. Zugegebenermaßen kann ich das nicht als reines Zeitphänomen erklären.
Helmut Schmidt gibt bis heute niemals diese sinnentleerten Sprechblasen von sich und Merkel ist eben eine besonders rückgratlose Person.

Bizarr und erschreckend ist die Parallelität der Themen:
Staatsverschuldung, Rentenunsicherheit und Arbeitslosigkeit (hat in den 70er die EINE MILLION-Marke durchbrochen, was die CDU als Bankrott der Politik brandmarkt – insbesondere DER Kohl, der später in seiner Kanzlerschaft die Arbeitslosigkeit noch mal verfünffacht). Außenpolitisch sind die Themen der Palästina-Israel-Konflikt, Öl-Preise und Iran.
Wenn Dagmar Berghof nicht so groteske schultergepolsterte grellgrüne Rüschenhemdchen anhätte, würde man meinen, daß man doch in der 2007-Version gelandet ist.

Optiker scheint es allerdings damals noch nicht gegeben zu haben – jedenfalls keine Brillendesigner. Alle Männer tragen kiloschwere XXL-Brillen mit mindestens drei Zentimeter dicken schwarzen Fassungen.

Die Struktur der Sendungen ist aber sehr anders, weil sie verglichen mit heute geradezu monothematisch zu sein scheinen. Bei großen Themen wie einer Bundestagsdebatte kann der Bericht gut und gerne mal zehn Minuten dauern, statt der heute üblichen 20 Sekunden.
Reden werden so ausführlich wiedergegeben, daß man sich sogar tatsächlich einen eigenen Eindruck des Inhalts machen kann und dafür wird eben weggelassen, wie Boris Beckers neue Flamme gerade heißt und der Fußballteil nimmt statt 2/3 der Sendung nur ein paar Sekunden für die Ergebnistabelle ein.
Die heutigen Sekundenschnipsel, in denen simple Themchen wie die Gesundheitsreform, OECD-Studien oder wegweisende Verfassungsgerichtsurteile abgehandelt werden, führen jedoch offenbar nicht dazu, daß die TV-Glotzer heutzutage schneller und umfassender informiert sind.

Ich staunte nicht schlecht, als letzte Woche eine Emnid-Umfrage zur Tagesschau veröffentlicht wurde.
Das eindeutige Ergebnis: Die Zuschauer sind bedauerlicherweise generell zu sehr geistig retardiert, um auch nur Rudimente der Themen zu verstehen:
Redaktionell geprägte Begriffe verursachen SAGENHAFTE Verständnislosigkeit: Die Begriffe „Schutzschrift“ oder „Vorteilsabschöpfung“ konnte KEIN EINZIGER der 1002 Befragten erklären und bei anderen Neologismen sieht es kaum besser aus: Auch "Koalitionsfreiheit" (99 Prozent), "Pflegestützpunkte" (98 Prozent) oder "Basta-Politik" (90 Prozent) seien weitgehend unbekannt, berichtete Emnis. Selbst beim in den vergangenen Wochen dank Bahn-Streik topaktuellen Begriff "Tarifautonomie" mussten 89 Prozent passen.

Ich finde, daß die ARD daraus Konsequenzen ziehen sollte und gleich ein paar Schimpansen moderieren lassen sollte. Die könnten ein bisschen mit Fäkalien werfen und nach zehn Minuten wird die Wetterkarte eingeblendet.
Das dürfte immer noch intellektuell genügend Herausforderung sein – schließlich muß der gemeine tumbe Dumpfdeutsche die vielen verschiedenen Temperaturwerte noch von der Bundesligatabelle und den Lottozahlen unterscheiden – vermutlich ist schon das wieder eine unlösbare Aufgabe für die meisten Zuschauer.
Also vielleicht doch nur Teletubbis zeigen – denn zu mehr reicht es ja bei uns wohl nicht mehr; ein Volk, das sich ehemals mit Dichtern und Denkern gleichsetzte ist nun ins intellektuelle Koma gesendet worden.

Montag, 17. Dezember 2007

Heucheln zum Dritten!

Priolig gerate ich tatsächlich mehr und mehr in Rage, wenn ich auf die Bundeskanzlerin angesprochen werde. Ihre Persönlichkeit ist dabei irrelevant und zu den „harten“ politischen Themen kann man kaum Stellung beziehen, weil sie sich zum Leidwesen aller Feuilletonisten konsequent jeder Festlegung entzieht.
Nach nun schon 17 Jahren in politischen Toppositionen weiß man immer noch nicht, wo sich die Merkel ökonomisch und sozialpolitisch positioniert.

Das ist zwar ärgerlich, schlecht für das Land und spricht wahrlich nicht für ihre Ehrlichkeit, aber möglicherweise ist das ja typisch für die Postschrödersche Politikergeneration.
Überraschen kann mich das nicht.
Auf die Palme treibt mich aber, daß ihre Inszenierung als Klima-Queen und Menschrechtspolitikerin scheinbar vollkommen unhinterfragt abgekauft wird. Dabei ist Merkel in beiden Themenkomplexen besonders verlogen und richtet sich in der Praxis so gar nicht nach ihren eigenen Worten.
Das Thema Klima hatte ich oft genug am Wickel – Stichworte wären da ihre wabbelweiche Bush-liebesdienerische Linie in Heiligendamm, die Berufung ausgerechnet des VATTENFALL-Chefs zu ihrem obersten Klimaberater, der massive Ausbau der CO2-intensiven Kohlekraftwerke in Deutschland und natürlich die Ernennung des obersten Lügners Ole von Beust zum CDU-Klima-Prinzen, der in Hamburg soeben Vattenfall-hörig den Bau des größten Braunkohlekraftwerkes Deutschlands genehmigte, das schon allein soviel Kohlendioxid ausspuckt, wie der Staat Bolivien insgesamt.

Bei den Menschrechten sieht es aber genauso düster aus:
Merkel sagt das eine und tut leider diametral das Entgegengesetzte. Die Zahlen über die enorm gesteigerten Rüstungsexporte Deutschlands in Krisen – und Entwicklungsländer hatte ich hier schon dargelegt.
Interessant ist aber nun, daß die Bundesregierung mal wieder nicht mal die Eier hat das zuzugeben, sondern lügend und heuchelnd das Rückgrat verbiegt, daß man wahrheitsgemäßere Aussagen vom Baron Münchhausen persönlich bekommen könnte.
Der nun erschienene Kirchliche Rüstungsexportbericht 2007 wirft Merkel auch explizit zu Recht Intransparenz und Schönfärberei vor.
Ein Drittel der deutschen Waffenexporte (und wir sind immerhin schon der Drittgrößte Waffenexporteur der Welt!!) gehen direkt in Entwicklungsländer.
Um das zu verschleiern, hat sich die Bundesregierung einen miesen Trick ausgedacht – statt der offiziellen und allgemein anerkannten OECD-Liste der Entwicklungsländer, hat sie sich einfach schnell eine Neue aus den Fingern gesaugt, wo kaum noch Länder als Entwicklungsländer geführt werden, die mit deutschen Mordwerkzeugen der fürchterlichsten Art überschüttet werden. Abrakadabra – nun gehen offiziell nur noch 9,6 % der Waffenexporte in die ärmsten Länder.
Zudem fördert Merkel fleißig die Zulieferindustrie, die Waffenteile und Fabrikteile sonst wohin liefert, ohne daß explizit feststeht an wen die fertigen Waffen ausgeliefert werden. Allein diese Sammelausfuhren sind im letzten Jahr um 1,5 Milliarden Euro gestiegen und das nennt Merkel die Ausfuhren seien unverändert.

Hört es sich in dem Licht nicht ein bisschen anders an, wenn Merkel beim Afrika-Gipfel Diktator Kabila über die verletzten Menschenrechte im Kongo belehrt, wenn man dabei im Kopf hat, daß0 Deutschland der drittgrößte Profiteur von diesen Regimen ist, weil wir da jenseits der Sonntagsreden ständig Waffenliefern, damit die Opposition da zu Klump geschossen werden kann.

Frau Merkel – wenn Sie auch nur Rudimente von Anstand hätten, würden Sie jetzt mal in ABTRETEN, sich in die Ecke stellen und sich schämen!

Sonntag, 16. Dezember 2007

Bali, Nachtrag....

Wie viel Bali nun bringt und ob sich die USA tatsächlich zu etwas verpflichten, kann ich im Moment noch nicht übersehen – aber ich muß unbedingt nachholen die deutschen, österreichischen und schweizer Bürger für ihren ungeheuerlich selbstlosen und dramatischen Einsatz zu loben.
Wenn es nämlich eins gab, das Bush und Dobriansky sicherlich bis ins Mark getroffen hat, dann war es die „Aktion Licht aus!“ vom letzten Wochenende, als von 20.00 bis 20.05 Uhr sie Lampen gelöscht wurden.
Aufgerufen hatten so bedeutende Klimaschützer wie die BILD-Zeitung – schon immer als massive Unterstützerin der Grünen bekannt - und Pro7, der Sender, der gar mit einer Einblendung neben seinem Logo für die Aktion warb.
Der Erfolg der Aktion war durch die Werbung der Massenmedien entsprechend berauschend – wie der SPIEGEL berichtet, versammelten sich ein ganzes Dutzend Menschen im Regen vor dem Kölner Dom. Sie applaudierten brav, als das Licht ausging. Auf dem Frankfurter Weihnachtsmarkt blieben kaum Menschen stehen, als die 5000 Lämpchen des Weihnachtsbaumes erloschen.
Dennoch konnte man eine relevante Stromersparnis erwartet werden, die HEISE allerdings nörgelig berechnete:
Das maximale Einsparpotenzial der elektrischen Beleuchtung an der gesamten Endenergie liegt also bei circa 2 Prozent – und fünf Minuten Abschaltung machen lediglich 0,01 Promille der Dauer eines Jahres aus.
Leider hören mir nicht ganz so viele Leute zu, wie der BILD, sonst würde ich mal darauf hinweisen, daß die gruselige Weihnachtsbeleuchtung allein schon über 400 Millionen Kilowattstunden verpuffen läßt. Die dafür verbrauchten Kilowattstunden würden ausreichen, um etwa 140.000 Haushalte ein Jahr lang komplett mit Strom zu versorgen. Das berichtet das Max-Planck-Institut für Plasmaphysik.
Rund 77 Millionen Euro werden sich die deutschen Haushalte dieses Jahr ihre Weihnachtsbeleuchtung kosten lassen, so die Prognose des Heidelberger Instituts für Energiedienstleistungen (Ifed). Zum Vergleich: Die derzeit größte Solarstromanlage der Welt, der Solarpark Gut Erlasee nahe der Stadt Arnstein bei Würzburg (12 Megawatt Spitzenleistung) versorgt rund 3.500 Haushalte. Um die weihnachtlichen 409 Millionen Kilowattstunden zu produzieren wären 40 solcher Solarkraftwerke nötig.

Wir haben des ja......

Samstag, 15. Dezember 2007

Konfabulationen

Lasche Alt-68er Richter!
Wie oft tönte es mir so entgegen, wenn ich mit Rechten über die politische Situation Hamburgs sprach. Nach 44 Jahren Rot/Grün war es schwerlich möglich der SPD ökonomische Fakten entgegen zuhalten – blühte doch Hamburg wie kein anderes Bundesland und war laut EU die reichste und prosperierendste Region Europas.
Hamburg hatte das höchste Prokopf-Einkommen und war auch der größte Prokopf-Zahler in den Länderfinanzausgleich.
Die ewige Litanei, daß Sozias schlecht für die Wirtschaft wären, ging nicht. Ewig Rechte brauchten also andere Meckerfelder.
Der CDU zugeneigte Hamburger Juristen empören sich besonders laut gegenüber den vermeidlich nicht streng genug urteilenden Hamburger Richter.
Da müsse aufgeräumt werden und dies war insbesondere der Grund dafür, daß so viele im Jahr Ex-Richter Roland Schill wählten.
Der Wirrkopp mit dem Hitler-Herpes und den Kokain-Haarspitzen ist zwar inzwischen in der wohlverdienten Versenkung verschwunden, aber die CDU hat er doch nachhaltig an die Macht gebracht.
Bei dem Hamburger Justizpersonal wurde auch tatsächlich aufgeräumt.
Die „lächelnde Guillotine“ erwarb sich schnell in der Behörde den Ruf beratungsresistent zu sein und begann alsbald seine Spezis auf die Richterposten zu setzen.
Solange der „enge Freund“ des Bürgermeisters, der auch in seiner Wohnung lebte, in der Gunst von Super-Ole stand, konnte er sich dennoch allerlei erlauben, obwohl er von Anfang an irrlichterte.
Sie erste Tat als Justizminister war es dafür zu sorgen, daß mehr Strafgefangene an tödlichen Krankheiten sterben mussten, indem er alle Spritzenautomaten in den Hamburger Gefängnisse abbauen ließ. Für noch nicht HIV-Infizierte süchtige Insassen gleichsam ein Todesurteil.
Neue Richter gab es auch bald – so holte sich Herr Kusch einen neuen Sozialgerichtspräsidenten aus Mainz: Michael Ruppelt.
Ehrlich gesagt weiß ich gar nicht, ob er lasch oder weniger lasch urteilte als sein Vorgänger, aber nun ist wohl erst mal Schluß mit der Karriere für ihn, da gegen ihn wegen des Besitzes von Kinderpornographie ermittelt wird:
Den Rechner mit den 40 Kinderporno-Dateien beschlagnahmten Ermittler in einer Mainzer Wohnung, die der Jurist mit seiner Lebensgefährtin bewohnt. Die Bilder befanden sich in einem getrennten Bereich mit der Bezeichnung "Michael".
Der Richter war 2003 vom damaligen Justizsenator Roger Kusch nach Hamburg geholt worden. Kusch schlug ihn auch zum vertretenden Mitglied des Hamburgischen Verfassungsgerichts vor. R. gehört diesem Gremium seit 2004 als stellvertretender Richter an.
Klingt das etwa lasch?
Ich weiß nicht.
Ist jedenfalls wirklich eine tolle Personalpolitik, die die CDU-Oberjuristen da gemacht haben.
Besonderen Wirbel verursacht das übrigens nicht und OLE VON BEUST schwebt nach wie vor als Umfragenkönig durch Hamburg.
Dabei könnte man durchaus von einem Gesetz der Serie sprechen.
Im April 2005 mußte schon der CDU-Bürgerschaftsabgeordnete Clemens Nieting wegen einer Kindersex-Geschichte schnell aus der Bürgerschaft geworfen werden.
Liebe Hamburger – offenbar wird bezüglich der letzten Legislatur und der CDU erheblich konfabuliert – ich kann mich jedenfalls noch an einige Vorkommnisse erinnern, die es so noch nicht gegeben hat in Hamburg.
Reihenweise mussten CDU-Abgeordnete ihre Sessel räumen, weil sie mit dem Gesetz in Konflikt kamen.
Clemens Nieting legte sein Mandat im März 2005 nieder, nachdem die Staatsanwaltschaft Ermittlungen wegen des Besitzes und des Verbreitens kinderpornographischen Materials gegen ihn einleitete. Im Juli 2005 erließ das Amtsgericht Hamburg einen Strafbefehl wegen des Besitzes und des Verbreitens kinderpornographischer Schriften, den Nieting akzeptierte. In dem Strafbefehl ist er zu einer Freiheitsstrafe von sieben Monaten zur Bewährung und zusätzlich zu einer Geldbuße von 2.500 € verurteilt worden. Nieting ist somit wegen dieser Straftat rechtskräftig verurteilt und gilt aufgrund der Höhe als vorbestraft.
Ungefähr zur selben Zeit wurde ein Ermittlungsverfahren gegen den CDU-Bürgerschaftsabgeordneten Karl-Heinz Warnholz eingeleitet - wegen Abgeordnetenbestechung.
Andreas Wankum kandidiert sogar derzeit wieder als Abgeordneter, obwohl er auch schon so viele Prozesse und halbseidene Finanzaffären hinter sich hat, daß man als Wähler glatt den Überblick verliert. Ob es etwas damit zu tun hat, daß er zwei Jahre CDU-Schatzmeister war und über Insiderwissen verfügt, so daß die CDU ihn nicht rausschmeißen kann? Ich fuhr übrigens gerade heute an der CDU-Zentrale am Leinpfad vorbei und sah die Wankum-Plakate direkt davor aufgestellt. Im Dezember 2000 hatte Andreas C. Wankum für seine Firma, die Wankum- Deuteron-Gruppe, Insolvenz angemeldet. Ein Gläubiger wollte Geld sehen - regelrecht genötigt gefühlt habe er sich, so Wankum. Der Mann erstattete Anzeige, als Wankum der Forderung nicht nachkam Die Staatsanwaltschaft Hamburg ermittelte in zwei Fällen gegen Wankum. Die Verfahren wurden im Jahr 2007 gemäß §170 II StPO (mangels hinreichendem Tatverdachts) endgültig eingestellt.

2005 liefen also Verfahren gegen die CDU-Bürgerschaftsabgeordneten Karl-Heinz Warnholz und Bruno Claußen wegen Abgeordnetenbestechung beziehungsweise falscher Verdächtigung, gegen den CDU-Abgeordneten Jörn Frommann wegen Erschleichung von Erziehungsgeld und gegen den Ex-Abgeordneten der CDU Volker Okun wegen Wahlbetrugs.
Er hatte sich zur Bürgerschaftswahl gestellt, obwohl er gar nicht in Hamburg lebte.
Tolle Partei die CDU in Hamburg.

An der Spitze der „Bürgermeister zum Kuscheln“, der beliebt ist wie kein anderer.
Ohne zu regieren und ohne für irgendeinen der Skandale haften zu müssen, mäandert er sich durch Hamburg und ist einfach für nichts verantwortlich.
Die Mopo formuliert dazu entgeistert:
2004 ging das Konzept perfekt auf. Trotz all der Skandale der CDU-Schill-FDP-Koalition fuhr Beust einen fulminanten Wahlsieg ein. Und auch jetzt liegt die CDU weit vor der SPD. Und von Beust um Längen vor seinem Herausforderer wie vor der eigenen Partei.

Freitag, 14. Dezember 2007

Bali

Gemeinhin denkt man, daß Länder wie Bangladesch oder Tropensturm-Regionen in der Karibik am härtesten von der Erderwärmung getroffen werden.
Wie groß die Klimaschäden in den letzten Jahren waren, errechnet Germanwatch.
Wie zu erwarten heißt es auch in ihrem neuesten Bericht:
Im Durchschnitt der letzten zehn Jahre haben Honduras, Nicaragua und Bangladesch die größten Auswirkungen erfahren.
Kein Grund zur Entwarnung in Deutschland – durch den Horrorhitzesommer 2003, als in Europa Myriaden alte Menschen an Hitzschlag und Exzikose starben schnellte Deutschland auf Platz zehn!
Die notorisch miesen Zustände in den Altenheimen und Pflegeheimen führten offiziell zu 7000 hitzebedingten Toten.
Inoffiziell wurden aber bis zu 30.000 alte Menschen durch mangelnde Aufmerksamkeit dem Hitzetod überlassen.
DASS es einen Klimawandel gibt, ist ja nun nicht wirklich neu und langsam wird es lächerlich mit welchen Argumenten sich die Verantwortlichen drum herum lügen.
So stehen beispielsweise Wahlen in drei Bundesländern an – so daß die CDU auf ihrem Hannoverschen Parteitag die neue Klimaschutzrichtlinie des Kabinetts um 200 Mio Euro entschärfte, die ansonsten auf Hausbesitzer zugekommen wären.
Womöglich hätte sonst die CDU in Hessen ein Prozent verloren – scheiß auf den Weltuntergang.

Aber in Bali gibt es Stars.
Superstars wie Gore, weil er Nobelpreisträger und Bush-Antipode ist.
Dann gibt es Neustars wie Kevin Rudd, weil er eine 180°-Wende zu der Buch-Zäpfchen-Existenz seines Vorgängers vollzog. Im November 2007 kündigte Rudd an, zu Beginn seiner Amtszeit eine förmliche Entschuldigung für die Massaker und Misshandlungen an den australischen Ureinwohnern seit der britischen Kolonialisierung 1788 vorzubringen. Rudds Vorgänger John Howard hatte eine solche Entschuldigung stets abgelehnt Die erste Amtshandlung seiner Regierung war die Ratifizierung des Kyoto-Protokolls.
Ein Star mit Substanz ist Siegmar Gabriel – er erhielt für seine Rede den meisten Applaus, war der einzige Europäer, der die USA direkt anzusprechen wagte und brachte zudem auch noch eine wüste Drohung ins Spiel – nämlich den Bush’schen Pseudo-Klimagipfel auf Hawaii zu boykottieren und dem amerikanischen Präsidenten damit eine nie da gewesene diplomatische Klatsche zu verpassen.
So’n Pech aber auch – da war das Merkel immer so nett handzahm zu George Doubya, wagte nie aufmüpfig zu sein und nun DAS!
In Heiligendamm formulierte die deutsche Kanzlerin noch eine wachsweiche Wabbel-Formulierung, daß in den nächsten zwanzig Jahren mal so langsam darüber nachgedacht werden sollte, ob und vielleicht man etwas gegen den Klimawandel zu unternehmen gedenke.
Hauptsache Bush ist glücklich und das konnte er auch sein, ob einer so devoten deutschen Führung.
In Bali läuft es also schon mal wesentlich schlechter für ihn und seine letzte Hardcore-Neokonservative Vertreterin Paula Dobriansky badet es aus.
Die Dame muß man nicht bemitleiden.
Sie ist eine 150%-Bushianerin und dient ihm von Beginn an im Außenministerium, wo sie zunächst den aus Bush-Sicht viel zu laschen Colin Powell überwachen sollte.
Seit 2005 hat sich die Staatssekretärin neben „globalen Angelegenheiten“ auch noch zusätzlich um „Demokratiefragen, Menschenrechte und humanitäre Fragen zu kümmern“.
Da ist das Sprichwort vom Bock und dem Gärtner wohl noch drei Nummern zu schwach.
Sie blockiert besser als eine Tonne massiver Granit und würde eher sterben, als auch nur die kleinsten Emissionsreduktionsverpflichtungen einzugehen.
An ihrer Seite der weltweitbekannte Lügner James Connaughton, der für Bush planmäßig alle seriösen wissenschaftlichen Studien manipulierte.

Donnerstag, 13. Dezember 2007

Neidhammel und Presse-Skuas!

Dem CSU-Mitglied Heinrich von Pierer kann man sicherlich nicht gerade hanseatisch korrektes Kaufmannsverhalten nachsagen angesichts des Milliarden-Bestechungssumpfes, der unter seiner Ägide erblühte.
Aber wo er recht hat, hat er recht:
Es geht einfach nicht, daß die Mitglieder der Bundesregierung in rumpeligen alten Ex-DDR-Klapperflugzeugen umher fliegen und zum Gespött aller anderen Staatschefs werden.
Abgesehen davon, daß die technische Ausstattung der Rostlauben ein paar Dekaden alt ist, so daß Fax – und Telefonverbindungen nur manchmal gehen und mit Internet gar nichts zu wollen ist, lässt auch der ureigene Zweck eines FLUGzeugs, nämlich der des Fliegens sehr zu wünschen übrig.
Die vier Challengers und drei A310er können auch in optimalen Fällen (will heißen, wenn sie mal nicht gerade von Pannen lahmgelegt sind und tatsächlich fliegen) offenbar nur ein paar Minuten durchhalten, bis sie zum Nachtanken zwischenlanden müssen.
Ein Besuch in China wird so zur Tortur, die sich mitreisende Wirtschaftsvertreter nicht zumuten mögen und aus Zeitmangel NICHT KÖNNEN – sie steigen dann in ihre Firmenjets um und sausen sie Strecke in einem Zug durch, während ein deutscher Kanzler Flummi-artig in jedem Kuhdorf auftanken muß und daher erst 24 Stunden nach allen anderen eine Strecke bewerkstelligen kann.
Südamerika wird da zu einer echten Herausforderung:

2002 musste ein Airbus mit dem damaligen Kanzler Gerhard Schröder (SPD) bei einer Lateinamerika-Reise mitten im Amazonas-Gebiet einen außerplanmäßigen Zwischenstopp einlegen. Nach einem unwetterbedingten Umweg reichte es nicht mehr bis zum Ziel. Unzumutbar sei es, dass Schröder mit so einer "alten Honecker-Maschine" herumreisen müsse, schimpfte der damalige Siemens-Chef, der mit an Bord war. Das sei auch eine Prestigefrage für die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt.

GENAU – also wirklich, was macht denn das für einen Eindruck?!
22 Jahre sind die Regierungsjets alt und es grenzt an ein Wunder, daß noch kein Minister abgestürzt ist.
Beinahe-Katastrophen gab es dagegen schon zuhauf. Insbesondere die vielfliegenden Außenminister wie Joschka Fischer müssen starke Nerven haben:
Auf einem Flug nach Madrid barst einmal in 11.000 Metern Höhe die Außenschicht einer Scheibe. Im Januar 2005 zog kurz nach einem Start Rauch durch Cockpit und Kabine. Die Piloten mussten Sauerstoffmasken aufsetzen und funkten das Notsignal. Einen der schwersten Zwischenfälle musste Außenminister Frank Walter Steinmeier durchstehen, als er zum EU-Lateinamerika-Gipfel nach Wien flog. Kurz nach Abflug signalisierte ein Instrument im Cockpit einen drohenden Druckabfall. Der Pilot musste auf Sinkflug umschalten und im Tiefflug Wien ansteuern. Auch Bundestagspräsident Lammert blieb einmal nichts anderes übrig, als auf einen Linienflug auszuweichen, um von einem Besuch in Polen zurückzukommen. Zuletzt musste Bundespräsident Köhler Ende Oktober seine Teilnahme an einer Preisverleihung in Aachen wegen technischer Probleme mit zwei Flugzeugen kurzfristig absagen.

Da aber die Presse bei jedem Dienstwagen, der auch nur ein PS mehr als ein Trabbi hat, aufjault als ob gerade jemand direkt in die Staatskasse gegriffen hätte, konnte keine Regierung wagen Abhilfe zuschaffen, um auch nur halbwegs funktionstüchtige Maschinen zu bekommen.
Der Neid der Bundesbürger, die prinzipiell nicht abstrahieren können, kennt keine Grenzen.
Da es für Krethi und Plethi noch mit Luxus assoziiert wird einmal im Jahr nach Malle zu jetten und da zugeballert am Ballermann zu hängen, gönnen sie auch niemand anderem das „Vergnügen“ eines Fluges.
Es ist sooo lächerlich: Als ob ein Politiker daran noch Vergnügen empfinden könnte. Im globalisierten 21.Jahrhundert ist es nun mal eine Tatsache, daß man mobil sein muß. Jeder mittelgroße Firmenchef greift auf eine Flugbereitschaft zurück – aber die Chefs von ganz Deutschland sollen statt dessen zu Fuß gehen?
Ich habe bestimmt nie einen Hehl daraus gemacht, daß ich 1000 Dinge an „unseren Politikern“ zu kritisieren habe.
Die sollen ihre Arbeit tun. Dazu gehört aber nun einmal, daß sie die Vorraussetzungen dazu haben.
Also lasst den Leuten ihre Flugzeuge – sie sollen das auch nicht wie kleine Krämer Meter für Meter abrechnen müssen, sondern das verdammte Ding benutzen können, wann sie wollen.
Ich gehe sogar soweit, daß sie jeden mitnehmen dürfen sollen, den sie für richtig erachten.
Wenn Deutschland keine andere Probleme hat, als Wochen darauf rumzuhacken, wenn eine Ehefrau mal mit an Bord war oder ein Urlaubsflug angehängt wurde – dann scheinen die Politiker ja unglaublich gut zu arbeiten.
Oh Wunder – die große Koalition hat wenigstens EINMAL ihre große Mehrheit genutzt, um eine Neuerung durchzusetzen:
Die Flugbereitschaft des Verteidigungsministeriums soll sechs neue Mittelstrecken-Jets bekommen. Vier zwölfsitzige Bombardier-Flugzeuge sowie zwei Airbus- Maschinen mit jeweils 48 Sitzen.
Schon das gab gestern einen Kampf auf Brechen und Biegen – viel zu viel sei das – vier Maschinen hätten es doch auch getan.
Deutsche Krämerseelen!
Nicht, daß ich es für notwendig erachte, daß ein Berliner Minister wie im letzten Monat der saudische König gleich mit ELF Jumbojets als Entourage umher gondeln muß, aber 12-sitzige Bombardiers?
Ich finde, es hätte schon ein bisschen mehr hermachen können.
Wozu hat denn die Bundesrepublik die Finger im EADS-Konzern und all die Airbus-Standorte? Wäre es nicht naheliegend, daß die Minister auch damit werben, indem sie selbstbewusst einen ordentlichen modernen Airbus, der möglicherweise im Ausland auch mal Anerkennung und Bewunderung auslöst – oder wenigstens für ebenbürtig gehalten wird?