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Montag, 26. Januar 2009

Deutscher Papst macht Nazis glücklich.

Karol Woytila wuchs in Polen auf, während die Deutschen dort wüteten.
Jeder fünfte Staatsbürger Polens überlebte den Vernichtungsterror der Deutschen nicht.
Die Ausrottung von 20 % der Bevölkerung wird fast vergessen angesichts der Gigaverbrechen, die in den Vernichtungslagern
Treblinka (>900.000 Tote),
Chelmno (>160.000 Tote),
Auschwitz (1,1 Mio Tote),
Belzec (440.000 Tote),
Majdanek (80.000 Tote) und
Sobibór (250.000 Tote) stattfanden.
Alle sechs auf polnischem Gebiet.
Dem Vernehmen nach hatte Woytila jüdische Freunde und/oder kannte viele Menschen, die dem Deutschen antisemitischen Horror zum Opfer fielen.

An dieser Stelle möchte ich eins der Bücher erwähnen, das mich zu dem Thema am meisten beeindruckt hat:

Lea Rosh/Eberhard Jäckel: „Der Tod ist ein Meister aus Deutschland“,
Hoffmann und Campe 1990.
Ich habe es im Juni 1990 gelesen und mit einer Menge Anmerkungen versehen.
Wichtig ist der Untertitel:
Deportation und Ermordung der Juden. Kollaboration und Verweigerung in Europa
Beschrieben wird die damalige Situation in Russland, Norwegen, Rhodos, Holland, Belgien, Frankreich, Rumänien, Polen, Italien, Bulgarien und Ungarn, denen jeweils ein Kapitel gewidmet ist.
Nach der Lektüre dieses Buches wurde mir erstmals richtig klar, wie unterschiedlich die Vernichtung der Juden in den einzelnen Ländern „funktionierte“.
Es gab Länder, in denen die Deutschen leichtes Spiel hatte, offene Türen einrannten.
Es gab Länder, die wie in diesem Blog u.a. am Beispiel Tisos (katholischer Priester und slowakischer Staatspräsident.) gezeigt, eifrigst bemüht waren die Deutschen im Juden-Ausrotten noch zu übertreffen.
Es gab aber auch in einigen Ländern tatsächlich erhebliche Schwierigkeiten, die bis zur völligen Verweigerung der Judenauslieferung an die Deutschen reichte.

So wurden die antijüdischen Maßnahmen in SOFIA im Herbst 1943 gelockert und im August 1944 ganz und gar eingestellt.

Bis zum Juli 1944 wurden andererseits in Ungarn 440.000 Juden nach Auschwitz deportiert.
In sieben Woche waren täglich 10.000 bis 14.000 Menschen nach Birkenau gebracht worden, die größtenteils sofort ermordet wurden. Horty untersagte die Aktionen dann, aber im Oktober 1944 wurden die Deportationen wieder aufgenommen.
Als am 27. Januar 1945 Auschwitz von den sowjetischen Truppen befreit wurde und keine Deportationen per Zug mehr möglich waren, setzte Ungarn die Judenvernichtung trotzdem noch fort und trieb die verbliebenen Juden auf Todesmärsche nach Österreich. Erst die sowjetische Besetzung Budapests beendete die Mordaktionen.

Ohne irgendwelche „Schuld“- und „Verantwortungs“-Fragen aufzuwerfen:

Dieses alles sind historische Fakten, die man als einigermaßen gebildeter Mensch kennen sollte. Weiß man darüber im Jahr 2008 immer noch nichts, ist das nicht zu entschuldigen.

Antisemitismus hat viele Wurzeln und wurde sicherlich auch bewußt von politisch Interessierten eingesetzt, um Anhänger zu gewinnen.
Das soll nicht das Thema dieses Postings sein. Unbestritten ist jedoch die Verantwortung der christlichen Kirchen. Sowohl die katholische Kirche, wie auch die Protestanten, die sich auf den fanatischen Judenhasser Martin Luther beziehen, haben eine braune Weste.

Im Gegensatz zu seinen unseligen Vorgängern Pius IX und Pius XII (z.B.), hatte Woytila - aufgrund eigener Anschauung dazu gelernt.
Es war alles ein bißchen verquast und vage - aber immerhin gab es überhaupt eine Art mea culpa von ihm, immerhin besuchte er eine Synagoge, immerhin betete er an der Klagemauer und ich nehme ihm sogar ab, daß er sich ernsthaft darum bemühte den noch deutlich vorhandenen Antisemitismus insbesondere seiner polnischen Landsleute zu beseitigen.

Nun sitzt aber bedauerlicherweise ein Deutscher namens Ratzinger auf dem Thron im Peterspalast und umarmt Holocaustleugner wie Erzbischof Richard Williamson.

Peter Wensierski listet heute für Spiegel Online auf, wie rechtsextreme Websites sich nun begeistert über den Papst äußern.
Ich will das nicht zitieren, weil mir davon speiübel wird.
Dieser Papst ist einfach ein Alptraum und ich versuche mich damit zu trösten, daß seine Ankuschelungsstrategie an ewiggestrige Rechtsextreme ihm umso mehr Kirchenaustritte auf der anderen Seite bescheren wird.
Ausgerechnet auf die "Bruderschaft Pius X" zuzugehen hat immerhin den Vorteil, daß ab sofort nun endgültig der Vatikan jede Glaubwürdigkeit verloren hat.

Er ist weder an Aussöhnung, noch an Ökumene, noch an Frieden interessiert und zeigt sein widerliches häßliches Gesicht.
Wochen bevor Benedikt um den Nazi-Bischof buhlte, schrieb Stefan Ulrich in Rom:

Das Verhältnis zwischen den Juden in Italien und dem Vatikan hat sich deutlich verschlechtert. Italienische Rabbiner werfen Papst Benedikt vor, er sei nicht am Gespräch mit dem Judentum interessiert und lasse es an Respekt gegenüber Andersgläubigen mangeln. Benedikt halte den Dialog für nutzlos, "weil sowieso die Überlegenheit des christlichen Glaubens bezeugt" werde, schreibt der Ober-Rabbiner von Venedig, Elia Enrico Richetti, in einem scharfen Artikel für die Jesuiten-Zeitschrift Popoli. Darin wirft er Benedikt vor, der Papst wolle die vergangenen 50 Jahre der Kirchengeschichte, die eine Annäherung an das Judentum brachten, streichen.

Hatte der ehemalige Panzerkardinal bereits alles getan, um das Verhältnis zu den Juden weltweit zu ruinieren und aufs Äußerste zu belasten, dürfte ihm nun verdientermaßen auch diplomatische Eiszeit mit Israel blühen.
Die Deutschen Bischöfe sitzen nun ebenfalls im Sumpf, da sie ihre braunen Brüder wieder im Boot haben. Ob auch nur ein einziger Bischof etwas Rückgrat besitzt und protestieren wird?

Vermutlich nicht.

Die FSSPX weiß übrigens genau weswegen der unfehlbare Papst die Entscheidung seines unfehlbaren Vorgängers kassierte:
Es waren ihre Rosenkränze. Beten hilft eben!
Die Bruderschaft mit Zentrale im schweizerischen Menzingen besteht nach eigenen Angaben aus etwa 500 Priestern auf allen Kontinenten; ihre 600 000 Anhänger haben in den letzten Monaten nach einer Zählung der Piusbruderschaft 1,703 Millionen Rosenkränze gebetet, um die Exkommunikation rückgängig zu machen.
Da scheint mir so ein Rosenkranz mit seinen 59 Perlen nicht besonders effektiv zu sein, wenn man für EINEN Wunsch 1.703.000 Rosenkränze ablassen muß.

Irgendwer ist da wohl ziemlich schwerhörig.

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