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Samstag, 17. Januar 2009

Immer feste druff!

Humanismus - damit das Leben besser gelingt
So lautet die das Motto des Humanistischen Verbandes Deutschlands (HVD), der m 14. Januar 1993 in Berlin gegründet wurde.
Der Autodefinition schließe ich mich gerne an:

Humanismus ist eine demokratische und ethische Lebensauffassung: Alle Menschen haben die gleiche Freiheit und die Verantwortung, ihrem Leben Sinn zu geben. Mit Gefühl und Verstand können Menschen unter dieser Voraussetzung gemeinsam die Formen ihres Zusammenlebens gestalten. Grundlagen des Humanismus sind: Gleichheit und Freiheit der Menschen, Geltung der Vernunft. Diese Werte verankern die zentrale Stellung der Menschen und die Unverletzlichkeit und Unveräußerlichkeit ihrer Rechte in der Gesellschaft.

Für Religiöse wie Bischof Huber oder Meisner ist es hingegen pure Blasphemie und ich frage mich ernsthaft, wie sich das Who is Who der Berliner Bürgerlichen sich diesen GG-feindlichen Wundergläubigen anschließen kann.
Wieso handelt es sich bei der „atheistischen Szene“ nach wie vor um Grüppchen mit homöopathischen Mitgliedszahlen?
Wieso wird in der Öffentlichkeit stets davon ausgegangen, daß Christentum etwas per se Positives ist, so daß man zu jeder moralischen und ethischen Frage Vertreter dieser Kriminellen einladen muß?

Die Öffentlichkeitsarbeit der Religionen ist sehr effektiv. Islamisten müssen nur lauthals gegen die Meinungsfreiheit anschreien und Politiker treffen sich mit ihnen zum konstruktiven Teetrinken, Christen schleusen ihre primitiven Vorstellungen in die öffentliche Debatte um Sterbehilfe, genveränderte Nahrungsmittel und Abtreibung ein, sie bestimmen sogar in Ethikkommisionen, wie unsere Moral auszusehen hat (Ich unterscheide hier nicht zwischen „Moral“ und „Ethik“. Es gibt ethisch und unethisch, moralisch und unmoralisch. Das Christentum ist das letzte.) Mit einer mangelhaften Trennung von Staat und Kirche hat das nicht viel zu tun. Der Glaube selbst ist das Problem. [Müller]

Jüngstes Negativbeispiel war die extrem sinnentleerte devote Ankuschelung an Bischof Mixa durch sie sogenannte Journalistin Anne Will in ihrer Sendung letzte Woche zum Thema Sterbehilfe.
Wäre nicht eigentlich zu erwarten, daß sich die übergroße Mehrzahl der Deutschen von dieser Art öffentlicher Selbsterniedrigung vor den Katholen-Ultras distanziert und beim IBKA (zum Beispiel) eintritt?

Der HVD ist doch nun wirklich eine auf breitem Konsens angelegte Freundlkichkeitsorganisation, der man vertrauen könnte:

Der Humanistische Verband Deutschlands stützt sich auf die Menschenrechtserklärung der Vereinten Nationen und die sich daran anschließenden internationalen und europäischen Menschenrechtskonventionen.
Der Humanistische Verband Deutschlands ruft alle Konfessionsfreien, Atheistinnen und Atheisten, Agnostikerinnen und Agnostiker, Freidenkerinnen und Freidenker sowie freigeistigen Menschen auf, im HVD ihre Interessen zu vertreten und gemeinsam für ein menschliches und solidarisches Miteinander in dieser Gesellschaft und im europäischen und weltweiten Maßstab zu arbeiten.

Offensichtlich klingt das aber noch zu extremistisch für die 50 Millionen Mitglieder der christlichen Kirchen.

Es ist zu vermuten, daß sich von diesen 50 Millionen bei Weitem nicht alle ihren Führern bei den Kernpositionen zum Suizid, der gleichgeschlechtlichen Ehe, der Verhütung, der Evolutionslehre, etc anschließen. Wieso treten sie dann nicht aus?

Immerhin ist der Mitgliedsbeitrag (die sogenannte „Kirchensteuer“. Der Kirchensteuersatz beträgt in Bayern und Baden-Württemberg 8 %, in den übrigen Bundesländern 9 %. Bemessungsgrundlage ist die festgesetzte Einkommensteuer.) für den durchschnittlichen Knicker doch nicht unerheblich.

Auch wenn ich die Phlegmaten abziehe, die trotz gegenteiliger Beteuerungen Jahr für Jahr vergessen auszutreten, sind offensichtlich Millionen Menschen davon überzeugt, daß trotz aller Bedenken das real existierende Christentum eine unterstützungswerte Angelegenheit ist.

Daher plädiere ich für eine härtere Gangart, wie sie Andreas Müller (Pressesprecher von Brights Deutschland, HPD-Redakteur und Fördermitglied der Giordano Bruno Stiftung) in seinen Artikeln wider die Kuschelatheisten ätzt; zum Beispiel:

Gelegentlich schämen sie sich noch eine Runde, dass sie nicht an Gott glauben. Wenn diese eingebildeten „Aufklärer“ derweil von Fanatikern bedroht werden, geben sie ihnen einfach selbst die Schuld daran – schließlich haben sie religiöse Gefühle verletzt. ....
Das Rezept des weichgespülten Atheismus lautet also: Ich tue alles, um nichts zu erreichen. Wer es wagt, seinen Job als Aufklärer ernst zu nehmen und so zu reden, dass ihn der Durchschnittsmensch versteht, der wird aus dem elitären Kuschlerclub ausgeschlossen.

Es ist einfach zu wenig darum zu betteln, daß sich der Staat ein bißchen mehr aus den juristischen und finanziellen Verstrickungen zu den Amtskirchen löst - was eigentlich laut GG eine Selbstverständlichkeit wäre.
Nein, die Forderung, daß sich die Kirchen wenigstens aus den staatlichen Angelegenheiten heraus halten und die armen Atheisten zufrieden lassen genügt mir nicht mehr.
Ich möchte natürlich nicht nur nicht von ihnen belästigt werden - angefangen vom ewigen Gebimmel ihrer Kirchenglocken.

Es muß stattdessen offensiv über die schädliche Rolle der Kirchen aufgeklärt werden, wie überhaupt mehr thematisiert werden sollte, daß Religionen überall auf der Welt meist der Hauptauslöser für Kriege, Mord und Todschlag sind.
Das Oxymoron vom freundlichen Christentum der Menschenrechte muß endlich als solcher identifiziert werden.
Andreas Müller:
Das liberale Christentum. Es scheint das glatte Gegenteil dessen zu sein, was man über 1000 Jahre lang unter „Christentum" verstand und was man in weiten Teilen dieses Planeten noch immer darunter versteht. Seit wann ist denn eine monotheistische Religion „liberal"? Karlheinz Deschner drückte es so aus: „Die guten Christen sind am gefährlichsten - man verwechselt sie mit dem Christentum." Mit Gott und den Faschisten Wo wir schon einmal dabei sind, kann ich dieses Argument noch weiter ausführen. Es ist weithin bekannt (unter Atheisten), dass die katholische Kirche immer wieder eng mit faschistischen Regimen zusammengearbeitet hat. Der Vatikan hat mit Mussolini und Franco zusammengearbeitet, er hat mit Hilfe des Reichskonkordats sogar mit Hitler zusammengearbeitet. Und das sind nur die bekanntesten Beispiele. Karlheinz Deschner hat nicht nur eines, sondern mehrere Bücher über das Thema geschrieben. Bei der NRHZ finden Interessierte einen Vortrag von Deschner zum Thema mit dem vielsagenden Titel „Mit Gott und den Faschisten". Auch die Neuen Atheisten weisen in ihren Büchern und öffentlichen Debatten darauf hin. Und wer die Diskussion über missbrauchte Heimkinder in der Nachkriegszeit verfolgt hat, weiß auch, in welcher Tradition sich die Erziehungsmethoden in deutschen, evangelischen Einrichtungen lange Zeit befanden. Von den zahlreichen Um- und Neubauten christlicher Kirchen unter den Nazis ganz zu schweigen, was die Gläubigen damals offenbar nicht weiter störte. So inkompatibel schien das Christentum nicht zu sein mit diversen Varianten des Faschismus. Liberale Christen sollten sich einmal fragen, wie es zu dieser weltanschaulichen Sympathie kommen konnte, scheint sie doch so gar nicht vereinbar mit dem, was man heute unter „Christentum" versteht, nämlich „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst" und „Wer ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein".

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