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Dienstag, 6. Januar 2009

Rotterdam.

Menschen sollten nicht so viel reisen - das schadet der Umwelt und zerstört die Kultur anderer Länder.
Ich reise daher gar nicht.
Nur manchmal.
Ein paar mal war ich aber schon in Rotterdam.
Rotterdam gefällt mir.
Natürlich kann keiner Holland-Besucher an Amsterdam vorbei, welches einfach großartig ist, aber Rotterdam hat auch was.
Von den Deutschen vollkommen zerstört (1940 das Stadtgebiet und 1944 der Hafen), schafften es die Holländer zu beweisen, daß moderne Architektur und sozialer Wohnungsbau NICHT ausnehmend scheußlich sein muß.Im Gegenteil, die haben sich das was getraut; hier stehenKubus-förmige Häuser schon mal auf der Spitze.Und das in einer Stadt, die vollständig UNTER dem Meeresspiegel liegt, so daß permanent Wasser abgepumpt werden muß. Da steht dann auch mal ein Haus etwas über:Oder sie müssen etwas abgestützt werden:Klar, jeder weiß um den Rotterdamer Hafen, dem Größten Europas mit seinen gigantischen megamodernen menschenfrei arbeitenden Terminals, aber man sollte nicht die Stadt selbst vergessen.
Neben dem außergewöhnlichen Stadtbild der Handelsstadt, ist die Bevölkerung extrem multikulturell - nur die Hälfte der Bewohner sind „Eingeborene“ - hinzu kommen Myriaden Surinamesen, Türken, Marokkaner, Antillianer/Arubaner, Kapverdier etc.
„Integration“ ist also im Falle Rotterdams nicht nur ein Schlagwort, sondern tägliche Aufgabe

Die Bewohner wünschen sich dafür traditionell eine harte Hand - diese Rolle hatte jahrelang Bürgermeister Ivo Opstelten inne, ein Rechtsliberaler, ein Mann von "Law and Order".

In so einem Biotop kommen - LEIDER - fast immer auch rechtsradikale Parteien zur Entfaltung, zumindest, wenn sie über eine charismatische Führungsfigur verfügen.
Angefangen hat das mit Pim Fortuyn, dem schillernden schwulen Dandy aus Rotterdam, der 2002 ermordet wurde. Fortuyn, der in seiner Heimatstadt äußerst populär war, nannte den Islam ,,eine rückständige Kultur" und wollte den ,,Straßenterror" der Multikulti-Kids beenden.

Für das rechte Dreckspack kommt es aber erstens manchmal anders und zweitens als sie denken.

Der Marokkanische Imam Aboutaleb zog 1976 mit seiner Familie nach Holland.
Darunter auch sein 15-Jähriger Sohn Ahmet. Als Sohn eines Imams ist Ahmet natürlich gläubiger Moslem und hat bis heute seinen Marokkanischen Pass.
Soweit dürfte er in das Bild eines rechten Demagogen passen.

Ahmet hat aber auch eine andere Seite: Er lernte schnell perfekt niederländisch, besuchte technische Hochschulen, arbeitete im Fernsehen und trat schließlich in die Arbeiterpartei, Partij van de Arbeid (PvdA) ein.

Ahmed Aboutaleb machte Karriere und wurde im Oktober 2008 zum Bürgermeister von Rotterdam gewählt.

Dieses Amt, in das ihn die Königin offiziell berief, trat er gestern an.

So kann es gehen in Holland und insbesondere in der multikulturellen Problemstadt, in der es noch kürzlich gewalttätige anti-islamische Ausschreitungen gab.

Geert Wilders, ultrarechter Gaga-Politiker und fanatischer Kämpfer gegen alles vermeidlich islamische, springt erwartungsgemäß im Dreieck: Das sei nicht mehr Holland, Rotterdam könne nun „Rabat an der Maas“ heißen, eruptierte er erratisch vor sich hin.

Idiotisch und unsachlich, wie Rechte nun mal sind, blendet Wilders dabei vor allem die Tatsache aus, daß Ahmed Aboutaleb bestimmt keine Seidenhandschuhe trägt, wenn er soziale Probleme angeht - er ist auch eine Art Hardliner.

Migranten rät er, rasch in ihre Heimat zurückzukehren, sollten ihnen die niederländischen Werte nicht passen. Und arbeitslosen Muslimas empfiehlt er: Raus aus der Burka und bewerben.

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