Freitag, 30. Januar 2009
Auslegungen christlicher Kernaussagen
Das mit dem
habe ich vorgestern schon erklärt, möchte das aber noch einmal erläutern.
Christliche Politiker, vor allem in der USA, zeigen wunderschön die beiden Christlichen Methoden.
Die Alttestamentarische Bibelauslegung mit den harten Strafen und der Verdammung kommt immer dann zum Vorscheinen, wenn es um ANDERE geht.
Megapfarrer Haggard, einer der einflussreichsten Hardcore-Christen ist ein ultrarechter Mann, der sich seiner völligen Übereinstimmung mit der Bush-Politik rühmt.
Ted Haggard, der ehemalige Kopf der Nationalen Vereinigung der Evangelikalen mit 30 Millionen Mitgliedern, scherzt, dass die einzige Unstimmigkeit zwischen ihm und dem Führer der westlichen Welt das Auto betrifft: Mr. Bush fährt einen Ford Pickup während er einen Chevy bevorzugt.
In gesellschaftspolitischen Dingen ist der Christ unerbittlich.
Er zettelte einen regelrechten Kulturkampf an, der in dem Dokument „For the Health of the Nation: An Evangelical Call to Civic Responsibility“ Homosexualität, Abtreibung, Einwanderung und ähnliche „liberale Auswüchse“ scharf verurteilte.
Haggard gilt als einer der glühendsten Verfechter einer Verfassungsänderung, die das Verbot der Homo-Ehe festschreiben soll.
Keine Gnade mit den Tunten!
In der Praxis halten sich die stramm rechten Prediger und US-Politiker nicht immer so ganz an diese Linie. Rechter Sex eben.
Da gab es den Abgeordneten Mark Foley, der männlichen Pagen schlüpfrige Pimmel-E-Mails sandte, Bob Allen, republikanischer Abgeordneter in Florida, der bei der Bitte nach Oralsex versehentlich an einen Polizisten geriet und James Guckert alias Jeff Gannon, der einen "Begleit-Service" für Männer betrieb und vom Weißen Haus einen Presseausweis bekam, weil er immer so nette Fragen an George W. Bush stellte. Glenn Murphy Jr., der Vorsitzende der GOP-Jugendorganisation Young Republicans, trat von allen Ämtern zurück, nachdem er einen 22-jährigen Mann sexuell genötigt hatte. Senator David Vitter aus Louisiana steht auf der Kundenliste der Washington Madam, des bekanntesten Bordells in Washington. In South Carolina musste der Staatspolitiker Thomas Ravenel als Wahlkampfleiter des republikanischen Präsidentschaftskandidaten John McCain zurücktreten, nachdem er offenbar Kokain geschnupft hatte. In North Carolina erwischte die Polizei im Juni den republikanischen Kirchenmann und Sittenwächter Coy Privette einer Prostituierten.
"Als die Nachricht von Senator Craig die Runde machte, forderten manche Republikaner seinen Rücktritt — andere wollten seine Telefonummer haben", spottete der Late-Night-Talker Dave Letterman.
Der einzige Republikaner, der wenigstens bloß gegenüber Frauen anzüglich wird, ist Arnold Schwarzenegger.
Und es gab Ted Haggard, der Vorstand der National Association of Evangelicals:
Der "wiedergeborene" Christ, Vorzeige-Familienvater von fünf Kindern und seine Ehefrau verehrende Ideal-Amerikaner poppte nebenher mindestens drei Jahre lang mit männlichen Strichern, die er immer wieder bei Escort-Servicen bestellte.
Begeistert nötigte er seine Sex-Diener zum Konsum harter Drogen wie Crystal Meth.
Der Führer der New Life Church mochte sich allerdings nicht mit Mietmännern begnügen.
Wenn er fertig mit der Homohetze von der Kanzel war, begann er junge Männer seiner Gemeinde sexuell zu belästigen.
Der jetzt 25 Jahre alte Grant erklärte gegenüber "KRDO News Channel 13", dass sich Haggard 2006 bei einem Kirchenausflug an ihn herangemacht habe. "Er fragte mich, ob wir gottesfürchtig oder unartig sein sollen", erklärte Grant. "Er wollte wissen, ob wir nur Freunde bleiben sollen oder ob ich Pornos für ihn kaufen, mit ihm onanieren oder mit ihm Crystal Meth nehmen soll. Er wollte mir all die Dinge zeigen, die er selbst gerne tut". Eigentlich lehnte der damals 22-Jährige entsetzt ab. Haggard habe sich dann aber entblößt – was den jungen Christen offenbar völlig aus der Bahn warf. Er habe sich daraufhin isoliert, Alkohol und Medikamente missbraucht und insgesamt vier Selbstmordversuche begangen.
Nun hat man in den christlichen Kirchen
a.) sehr viel Erfahrungen mit ihren sexuell molestierenden Pfarrern und
b.) sehr viel Geld.
Grant bekam ein Schweigegeld in Höhe von 180.000 Dollar damit er nicht an die Öffentlichkeit geht. Allerdings versuchte sich die knickerige Kirche um die Zahlungen zu drücken und stattdessen Grant mit Klagen zu drohen.
So kam auch dieser Aspekt an die Öffentlichkeit.
Haggard erhielt von seiner Kirche sogar 300.000 Dollar. Und ein Auto - wie forbes.com meldet:
The disgraced preacher says he's only recently been able to talk about his experience, since he signed an agreement with his Church that banned him from speaking to the press for two years following the scandal. In exchange, he says, he was given a year's salary and a truck.
Na, wenn das nicht eine harte Strafe ist!
Inzwischen ist Haggard, der sich selbstverständlich für durch und durch heterosexuell hält mit sich im Reinen.
Dadurch, daß er einmal auf Abwege geraten wäre, hätte er nur noch deutlicher die Liebe Gottes erfahren und ist nun frommer denn je.
"It taught me how desperately I need help from God," he said in a moment of canned self-reflection. "I'm much more compassionate, much more understanding in my life."
Nach seiner 300.000-Dollar-plus-truck-Pause streckt der gute Mann nun wieder seinen Kopf hervor, tingelt durch die Talkshows und ließ auf HBO eine Dokumentation über sein Leben zeigen.
Gestern breitete er sich selbstzufrieden bei Larry-King aus.
Haggard is back!
Dies ist ein schönes Beispiel für die „Verzeihen, andere Wange hinhalten“-Methode.
Die gilt nämlich immer dann, wenn die Kirchenvertreter selbst ertappt werden.
habe ich vorgestern schon erklärt, möchte das aber noch einmal erläutern.
Christliche Politiker, vor allem in der USA, zeigen wunderschön die beiden Christlichen Methoden.
Die Alttestamentarische Bibelauslegung mit den harten Strafen und der Verdammung kommt immer dann zum Vorscheinen, wenn es um ANDERE geht.
Megapfarrer Haggard, einer der einflussreichsten Hardcore-Christen ist ein ultrarechter Mann, der sich seiner völligen Übereinstimmung mit der Bush-Politik rühmt.
Ted Haggard, der ehemalige Kopf der Nationalen Vereinigung der Evangelikalen mit 30 Millionen Mitgliedern, scherzt, dass die einzige Unstimmigkeit zwischen ihm und dem Führer der westlichen Welt das Auto betrifft: Mr. Bush fährt einen Ford Pickup während er einen Chevy bevorzugt.
In gesellschaftspolitischen Dingen ist der Christ unerbittlich.
Er zettelte einen regelrechten Kulturkampf an, der in dem Dokument „For the Health of the Nation: An Evangelical Call to Civic Responsibility“ Homosexualität, Abtreibung, Einwanderung und ähnliche „liberale Auswüchse“ scharf verurteilte.
Haggard gilt als einer der glühendsten Verfechter einer Verfassungsänderung, die das Verbot der Homo-Ehe festschreiben soll.
Keine Gnade mit den Tunten!
In der Praxis halten sich die stramm rechten Prediger und US-Politiker nicht immer so ganz an diese Linie. Rechter Sex eben.
Da gab es den Abgeordneten Mark Foley, der männlichen Pagen schlüpfrige Pimmel-E-Mails sandte, Bob Allen, republikanischer Abgeordneter in Florida, der bei der Bitte nach Oralsex versehentlich an einen Polizisten geriet und James Guckert alias Jeff Gannon, der einen "Begleit-Service" für Männer betrieb und vom Weißen Haus einen Presseausweis bekam, weil er immer so nette Fragen an George W. Bush stellte. Glenn Murphy Jr., der Vorsitzende der GOP-Jugendorganisation Young Republicans, trat von allen Ämtern zurück, nachdem er einen 22-jährigen Mann sexuell genötigt hatte. Senator David Vitter aus Louisiana steht auf der Kundenliste der Washington Madam, des bekanntesten Bordells in Washington. In South Carolina musste der Staatspolitiker Thomas Ravenel als Wahlkampfleiter des republikanischen Präsidentschaftskandidaten John McCain zurücktreten, nachdem er offenbar Kokain geschnupft hatte. In North Carolina erwischte die Polizei im Juni den republikanischen Kirchenmann und Sittenwächter Coy Privette einer Prostituierten.
"Als die Nachricht von Senator Craig die Runde machte, forderten manche Republikaner seinen Rücktritt — andere wollten seine Telefonummer haben", spottete der Late-Night-Talker Dave Letterman.
Der einzige Republikaner, der wenigstens bloß gegenüber Frauen anzüglich wird, ist Arnold Schwarzenegger.
Und es gab Ted Haggard, der Vorstand der National Association of Evangelicals:
Der "wiedergeborene" Christ, Vorzeige-Familienvater von fünf Kindern und seine Ehefrau verehrende Ideal-Amerikaner poppte nebenher mindestens drei Jahre lang mit männlichen Strichern, die er immer wieder bei Escort-Servicen bestellte.
Begeistert nötigte er seine Sex-Diener zum Konsum harter Drogen wie Crystal Meth.
Der Führer der New Life Church mochte sich allerdings nicht mit Mietmännern begnügen.
Wenn er fertig mit der Homohetze von der Kanzel war, begann er junge Männer seiner Gemeinde sexuell zu belästigen.
Der jetzt 25 Jahre alte Grant erklärte gegenüber "KRDO News Channel 13", dass sich Haggard 2006 bei einem Kirchenausflug an ihn herangemacht habe. "Er fragte mich, ob wir gottesfürchtig oder unartig sein sollen", erklärte Grant. "Er wollte wissen, ob wir nur Freunde bleiben sollen oder ob ich Pornos für ihn kaufen, mit ihm onanieren oder mit ihm Crystal Meth nehmen soll. Er wollte mir all die Dinge zeigen, die er selbst gerne tut". Eigentlich lehnte der damals 22-Jährige entsetzt ab. Haggard habe sich dann aber entblößt – was den jungen Christen offenbar völlig aus der Bahn warf. Er habe sich daraufhin isoliert, Alkohol und Medikamente missbraucht und insgesamt vier Selbstmordversuche begangen.
Nun hat man in den christlichen Kirchen
a.) sehr viel Erfahrungen mit ihren sexuell molestierenden Pfarrern und
b.) sehr viel Geld.
Grant bekam ein Schweigegeld in Höhe von 180.000 Dollar damit er nicht an die Öffentlichkeit geht. Allerdings versuchte sich die knickerige Kirche um die Zahlungen zu drücken und stattdessen Grant mit Klagen zu drohen.
So kam auch dieser Aspekt an die Öffentlichkeit.
Haggard erhielt von seiner Kirche sogar 300.000 Dollar. Und ein Auto - wie forbes.com meldet:
The disgraced preacher says he's only recently been able to talk about his experience, since he signed an agreement with his Church that banned him from speaking to the press for two years following the scandal. In exchange, he says, he was given a year's salary and a truck.
Na, wenn das nicht eine harte Strafe ist!
Inzwischen ist Haggard, der sich selbstverständlich für durch und durch heterosexuell hält mit sich im Reinen.
Dadurch, daß er einmal auf Abwege geraten wäre, hätte er nur noch deutlicher die Liebe Gottes erfahren und ist nun frommer denn je.
"It taught me how desperately I need help from God," he said in a moment of canned self-reflection. "I'm much more compassionate, much more understanding in my life."
Nach seiner 300.000-Dollar-plus-truck-Pause streckt der gute Mann nun wieder seinen Kopf hervor, tingelt durch die Talkshows und ließ auf HBO eine Dokumentation über sein Leben zeigen.
Gestern breitete er sich selbstzufrieden bei Larry-King aus.
Haggard is back!
Dies ist ein schönes Beispiel für die „Verzeihen, andere Wange hinhalten“-Methode.
Die gilt nämlich immer dann, wenn die Kirchenvertreter selbst ertappt werden.
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