(Peer Steinbrück über die NRW-Wahl 2005)
Es gibt Leser meines Blogs, die dermaßen sensible Antennen haben, daß sie schon früher erahnten, daß ich weder CDU- noch FDP-Anhänger bin.
An dieser Stelle will ich eingestehen: Die Gerüchte stimmen.
Mein Herz schlägt weder für Merkel, noch für Westerwelle.
In meinem Zimmer hängen keine Poster von Rüttgers und Pinkwart. Ich gebe es zu; ich bin tendenziös.
(Thomas Oppermann. Parlamentarischer Geschäftsführer der SPD-Bundestagsfraktion. 05.05.2010)
Nach diesem Outing bleiben am nächsten Sonntag in Düsseldorf drei Parteien, die ich theoretisch wählen könnte; Linke, Grüne und SPD.
Wahlentscheidungen idealistisch zu treffen und sich daran zu orientieren, was wünschenswert ist, habe ich schon immer für Unfug gehalten.
Es mag mal den Glücksfall geben, daß ein zur Wahl stehender Kandidat durch und durch integer und sympathisch wirkt und zudem auch noch politisch paßt - das Glück hatte ich einst, als Freimut Duve mein Wahlkreisabgeordneter war - ein Mann, dem ich 100% vertraue, den ich sogar bewundere. In der Regel muß man sich aber das kleinste Übel aussuchen und eine Menge taktischer Überlegungen berücksichtigen.
Taktik bedeutet, daß man die Sekundärfolgen der Wahl berücksichtigt.
Wie wirkt sich die Landesregierung auf die Bundesregierung aus? Was ist die Bedeutung für den Bundesrat?
Enorm wichtig ist auch die demoskopische Ausgangslage.
Wenn ich beispielsweise ziemlich sicher sein könnte, daß eine absolute SPD-Mehrheit zu erwarten wäre (ja, das klingt absurd - aber das gab es lange Zeit in NRW!), würde ich dazu neigen die Linke zu wählen, um auch auf der Seite ein Gegengewicht im Landtag zu haben.
Ergäben die Umfragen, daß es ohnehin auf konservativ hinaus läuft und die Grünen stünden bei genau 5%, würde ich die Grünen wählen, um sie über die Hürde zu hieven.
Etc pp.
Manch einer in der Partei sagt: Es herrscht Panik.
(Philipp Wittrock über Rüttgers, 04.05.2010)
Demoskopisch sehen die Institute Rot-Grün einerseits und Schwarz-Gelb andererseits ungefähr gleichauf - jeweils bei ~45%.
Die Linke wird allgemein deutlich im Landtag ( ~6 %) gesehen, so daß 45 % wohl nicht zu einer Regierungsmehrheit der Sitze reichen.
Gäbe es die Möglichkeit rot/rot/grün zu machen, WÄRE die Lage für Frau Kraft komfortabel.
Rüttgers könnten schon mal die Umzugskisten packen.
Ich wünschte, die Option bestünde.
Immer und immer wieder habe ich die Ypsilanti-Matschilanti-Ausschließeritis beklagt!
Was für eine sagenhafte taktische Dummheit der SPD sich auf dieses Rote-Socken-Spiel der CDU einzulassen.
Offensichtlich haben sich die zuständigen SPD-Größen alle enteiern lassen.
Nun ist es aber so.
Das ist nicht zu ändern - jedenfalls nicht vor dem 9. Mai 2010.
Die CDU hat mehrfach von diesem linken Wahnsinn profitiert und stellte den Regierungschef, obwohl es in Parlamenten eine linke Mehrheit gab. (Bundestagswahl 2005, Thüringen, Saarland,..) Diese Ausschließeritis ist eine fahrlässige Ignorierung des Wählerwillens und letztendlich demokratiegefährdend.
Es MUSS ja die Wähler frustrieren, wenn 2/3 gerade NICHT den CDU-Kandidaten wollen, um am Ende doch wieder den CDU-Typen auf dem Regierungschefsessel (Merkel 2005, Christine Lieberknecht 2010, Peter Müller 2010) sitzen zu haben.
(Springreiter Ludger Beerbaum, der 2005 von der CDU für die Kampagne „Wähler für den Wechsel“ missbraucht wurde)
Nicht weil ich es richtig finde, sondern weil ich die Tatsachen zur Kenntnis nehme, rate ich also davon ab die LINKE zu wählen.
Eine Stimme für die Linke, ist eine Stimme, die links von CDU und FDP fehlt.
Ich wünsche mir sogar, daß ein paar der jetzt für die LINKE prognostizierten Prozentpunkte an SPD und Grüne gehen, so daß die Linke aus dem Landtag kippt und es zu einer alleinigen Mehrheit von SPD und Grünen reicht.
Es kommt nun darauf an Rüttgers los zu werden und vor allem Merkel und Westerwelle einen Riegel vorzuschieben.
Ist die Bundesratsmehrheit futsch, wird es problematisch weiterhin reichen Erben und Hotelkonzernen Milliarden zuzuschieben und den Atomausstieg abzusagen.
Merkels Bundesratsmehrheit wäre auch bei schwarz/rot oder schwarz/grün weg, aber dem Land NRW wäre Rent-a-Rüttgers nicht erspart.
Keine guten Voraussetzungen für die Landtagswahl.“
(Pascal Beucker. 03.05.2010)
Bleibt die Frage „Grüne oder SPD?“
Klare Antwort: Diesmal SPD.
SPD wählen, um der ungenierten Flirterei der Grünen mit den Schwarzen den Stinkefinger zu zeigen.
Die Grünen sonnen sich derzeit in Umfragewerten, während die SPD im 25%-Bereich verharrt.
Das ist insbesondere nach der skandalösen Saarländer „ich lass mich kaufen“-Entscheidung der Grünen für Jamaika unfair.
Die Grünen haben eher einen Dämpfer verdient.
In Hamburg klebten die Grünen am vorletzten Wochenende sogar so fest an ihrem K.O.alitonspartner CDU, daß sie in der Bürgerschaft noch nicht mal mehr für den Atomausstieg stimmen mochten!
Dafür hat man eigentlich kein hohes zweistelliges Wahlergebnis verdient.
Das ist nicht nur peinlich, das ist verlogen!
(Mathis Neuburger zu den Anti-Atom-Protesten in Hamburg. 24.04.2010)
2 Kommentare:
Es ist mir mehrmals passiert, dass einige Kinder meinen Hosenlatz geöffnet und angefangen haben, mich zu streicheln. Ich habe je nach den Umständen unterschiedlich reagiert, aber ihr Wunsch stellte mich vor Probleme. Ich habe sie gefragt: "Warum spielt ihr nicht untereinander, warum habt ihr mich ausgewählt und nicht andere Kinder?" Aber wenn sie darauf bestanden, habe ich sie dennoch gestrei- chelt.» Zit. von Daniel Cohn-Bendit
Dazu dieser Link:http://www.fdesouche.com/articles/46086
Soviel zum Diskussion Kirche/Grüne/Landtagswahlempfehlung.
Diese eine Aussage Daniel Cohn-Bendits aus den 70er Jahren ist hinlänglich bekannt. Er hat das längst als schwerwiegenden Irrtum bezeichnet.
Wie weit die dringend notwendige sexuelle Befreiung der 60er Jahre des vorherigen Jahrhunderts über das Ziel hinaus geschossen ist, wird schon lange diskutiert.
Das Vordenken in Richtung Pädosexualität verteidigt im Ernst heute kein Mensch mehr.
MIT DER NRW-WAHL HAT DAS ABER REIN GAR NICHTS ZU TUN.
Daniel Cohn-Bendit steht überhaupt nicht zur Wahl.
Es ist eine bizarre Form von Sippenhaft, 40 Jahre alte Äußerungen eines Einzelnen ernsthaft als Wahl-Kriterium heran zu ziehen.
Sehr viel aktueller sind da schon die schützenden Hände, die aktuelle CDU-Politiker (Kristina Schröder und Anette Schavan beispielsweise) über die Katholische Kirche halten.
Eine Kirche aus deren Reihen Tausende Mitarbeiter Kinder vergewaltigt und verprügelt haben. Eine Kirche, die aber gar nicht daran denkt Konsequenzen zu ziehen. Eine Kirche, die weiter an Zölibat und Frauenfeindlichkeit festhält.
Daniel Cohn-Bendit hat im Gegensatz zu Priestern, Mönchen und Bischöfen Kindern keine Gewalt angetan.
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