TAMMOX IST UMGEZOGEN / AUS TAMMOX WURDE "TAMMOX-II"

Um die beklagte Seitenaufbaugeschwindigkeit zu verbessern, bin ich auf einen zweiten Blog umgezogen. Und zwar hierhin. Ich bin dankbar für ein Feedback!

Mittwoch, 12. August 2009

War spät dran.

(Aber besser spät, als nie)

Eine Million Euro AM TAG beträgt der Verlust, den ein Atomstromkonzern macht, wenn nur ein Meiler ausgeschaltet ist.
Es ist aber trotzdem nicht nötig zu Lebensmittelspenden für den darbenden Vattenfall-Konzern aufzurufen.
Auch ohne die Atom-Protektion der Schwarz-Gelben, die den Konzernen auf Kosten der Allgemeinheit weitere Gewinne in Höhe von 200 Milliarden Euro zuschanzen wollen, kommt Vattenfall derzeit noch so eben über die Runden.

Wie die aktuellsten Zahlen für die drei Monate April, Mai und Juni zeigen
„fuhr die deutsche Tochter (zusammen mit dem Geschäft in Polen) im zweiten Quartal einen operativen Gewinn (ohne Sondereinflüsse) von 3,8 Milliarden Kronen (362,2 Millionen Euro) ein. Glücklicherweise bin ich neuerdings auch ein EX-Vattenfall-Kunde.

Erstaunlicherweise fällt den Krümmelanern doch auf, daß ihnen die Kunden scharenweise wegrennen und so trudelte heute ein Vattenfall-Fragebogen bei mir ein:

„SCHADE; DASS SIE WECHSELN!“ heißt es dort in fetten Lettern, bevor eine multiple choice - Befragung losgeht.

„Wir würden gerne mehr über Ihre Beweggründe erfahren, um unsere Produkte und Leistungen in Zukunft NOCH besser den Wünschen unserer Kunden anzupassen. Ihre Meinung ist uns wichtig!“

Hört, hört, nachdem ich mein Geld zukünftig nur noch für Ökostrom ausgebe, sind die Atompropagandisten ganz interessiert.
Sie wollen im Folgenden gern wissen, wie ich auf den neuen Anbieter aufmerksam geworden sei und ob ich mich auch wirklich gründlich über die Vattenfall-Preise („im Internet? Im Kundenzentrum? Telefonisch? Über Produktbroschüren?...“) informiert hätte.

Aufschlussreich sind die Formulierungen, die bei den Antworten auf das große „WARUM haben Sie gewechselt?“ angeboten werden:

1.) Günstigerer Preise? 2.) Attraktive Wechselprämie? [Als ob nur der Preis entscheidend wäre!] 3.) überzeugenderes Ökostromangebot. [NOCH überzeugender? Folgt man schon offiziell dem Pofalla-Merkel-Gagatum, daß Atomstrom Ökostrom wäre?] 4.) kompetentere Beratung [Welche Beratung?] 5.) Besserer Kundenservice? 6.) Besseres öffentliches Bild [als ob es lediglich kein kleines PR-Problem bei Vattenfall gäbe].

Ankreuzkästchen Krümmel, Brokdorf, der Mega-CO2-Schleuder Moorburg oder dem Dilettantismus eines Tuomo Hatakka gibt es nicht.

Die Befragung endet mit der Bitte um Telefonnummer, Email- und Briefadresse, um mich „auch in Zukunft über attraktive Angebote von Vattenfall zu informieren“.

Ich fürchte, daß es noch ein bißchen dauert, bis ich auf dem Ohr wieder höre.
Steigt erst einmal komplett aus der Atomwirtschaft aus und verzichtet auf Megadreckschleudern wie Kohlemonstren wie Moorburg* - anschließend denke ich womöglich darüber nach mich mal wieder bei Vattenfall zu informieren - vorher sicher nicht.

*(Das geplante Kohlekraftwerk Moorburg verschärft nicht nur die Feinstaub-Problematik, sondern auch die Belastung mit dem Luftschadstoff Stickoxid (NO2). BUND-Geschäftsführer Manfred Braasch: "Mit 6000 Tonnen pro Jahr wird Moorburg mehr NO2 emittieren als der gesamte Pkw-Verkehr in Hamburg." Der ab 2010 geltende EU-Grenzwert für NO2 wird damit weit überschritten. Der CO2-Ausstoß Hamburg-Moorburgs wird dem Boliviens entsprechen, wie Greenpeace flugs errechnete; die nicht nutzbare Abwärme würde genügen, um mindestens einer halben Million Umweltstaatsrätinnen einzuheizen. Stattdessen erhitzt sie pro Sekunde 64 Kubikmeter Elbwasser auf Badewannentemperatur.)

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Verluste oder entgangene Einnahmen?

Tammo Oxhoft hat gesagt…

Entgangene Einnahmen, meinte ich....

Wegen des Betriebsausfalls habe man zurzeit täglich einen Verlust von "rund einer Millionen Euro" zu beklagen. Deshalb bestehe ein großes Interesse, beide Anlagen wieder ans Netz zu bringen. „Nach dem Atomgesetz dürfen wir beide noch 32 Jahre betreiben, das wollen wir auch. Mindestens!“, sagt Vattenfall-Vorstand Hassa.

siehe auch "Die Gelddruckmaschinen":

http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/724/471265/text/


Billig, vor allem für die Konzerne: Abgeschriebene Meiler bringen den Betreibern schöne Gewinne von etwa einer Million Euro pro Tag - wenn es keine Probleme gibt wie im Fall Krümmel.

Tammo Oxhoft hat gesagt…
Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.