Samstag, 1. Januar 2011
Impudenz des Jahres 2010
Und schon wieder einmal zeigt der Kalender einen 1. Januar an - hohe Zeit für mich den Blödmann des Jahres zu küren.
Es ist, wie üblich, die Zeit der Jahresrückblicke. Die Gelegenheit mit wenig Aufwand Kasse zu machen. Kein Magazin, das nicht mit einer Kompilation veralteter Artikel noch einmal verdient.
Welches für mich die Themen 2010 waren, dürfte offensichtlich sein:
Das in der Geschichte der deutschen Demokratie noch nie dagewesene Regierungsversagen der Westerwelle-Merkel-Truppe und die selbst für katholische Verhältnisse skandalöse Kindersexwelle in den Diözesen weltweit.
Fast erscheint es, als ob plötzlich, 2010, die Priester alle zu pädosexuellen Triebtätern mutiert wären und nun stünden die Bischöfe hilflos vor dem Scherbenhaufen.
Natürlich ist es in Wahrheit aber so, daß der brutale und gewalttätige Umgang mit Kindern seit Jahrhunderten im Christentum üblich war und ist.
Keiner weiß das besser als Joseph Ratzinger, der systematisch über Dekaden die Vergewaltigung kleiner Jungs vertuscht hat.
Das Problem des Jahres 2010 ist „lediglich“ das Bröckeln der katholischen Omerta.
Obwohl viele der Fälle schon seit Dekaden bekannt sind und immer wieder öffentlich gemacht wurden, haben sich die Mainstreammedien erst in jüngster Zeit dazu bequemt darüber zu berichten.
Die Impudenz des Jahres 2010 ist für mich aber eine Organisation, die eigentlich aus beiden Krisen - der Regierungspolitischen und der Geistlichen - profitiert haben sollte und sich als saubere Alternative präsentieren sollte:
Die SPD!
Wieso hat sich die SPD nicht ihrer Tradition als zum konservativen "Zentrum" (der Katholikenpartei, die einstimmig für Hitlers Ermächtigungsgesetz votierte) oppositionelle, freigeistliche Partei der Schwachen und ungerecht Behandelten erinnert?
Wieso gelang es der „alten Tante“ nicht angesichts der hoffnungslos debakulierenden „Gurkentruppe“ in Merkels Kabinettssaal sich als seriöse Alternative zu präsentieren?
Müßte nicht unter normalen Umständen die große oppositionelle Partei glänzend, also demoskopisch weit vor der Union da stehen?
Offensichtlich gibt es doch den starken Drang der Wähler zu der Opposition, wie das sensationelle Erstarken der Grünen zeigt.
Es ist Bewegung in der Sache; aber die Spezialdemokraten verharren in genau dem Abstand zur CDU, wie bei der Bundestagswahl im September 2009.
Ich komme nicht umhin, wieder einmal, die Führung anzugreifen.
Die Rolle als Rampensau der Opposition spielt traditionell der Generalsekretär.
In Reinkultur zeigt dies der Aufstieg Christian Lindners, der trotz der mehr als miserablen Stimmung für seine Partei der Shootingstar des politischen Jahres geworden ist.
Eine absolute KATASTROPHE hingegen Andrea Nahles, die es im ganzen Jahr auf einen guten Satz gebracht hat, als sie im Mai nach Merkels Steuersenkungsstopp zur FDP hinüber ätzte „sie sind von einer Einthemenpartei soeben zur Nullthemenpartei geworden!“
Ansonsten war da leider gar nichts Positives; im Gegenteil, die sich offenbar nun ob ihrer Schwangerschaft der Gottesmutter Maria nahefühlenden Nahles, ging rabiat gegen eine der wenigen guten Initiativen aus der SPD, der Gründung der „Laizisten innerhalb der SPD“ vor, verbot ihnen den Gebrauch des Parteinamens in der Internetadresse und warf sich anschließend hemmungslos den familienfeindlichen Hardcore-Katholiken in der CDU beim Thema „PID“ an den Hals.
Als der fromme Köhler zurücktrat, war die SPD überrumpelt und schloß sich den Grünen an, die einen Pfarrer als Gegenkandidat zu Wulff präsentierten.
Nun war Andrea Nahles noch nie durch intellektuelle Fähigkeiten, sondern durch beständiges Intrigieren und Frömmeln im Landesverband des Rudolph Scharping hinauf gerobbt.
Die katholische Hobbyautorin ("Frau, gläubig, links" heißt ihr 2009 erschienenes Buch) hat noch nie einen Wahlkampf gewonnen und fiel stets nur durch Destruktivität auf.
Legendär, wie sie 2005 im Alleingang mitten in den Koalitionsverhandlungen mit der CDU den eigenen Parteichef abschoss.
Weit schwerer wiegt der Misserfolg des Parteivorsitzenden Siegmar Gabriel, weil er „es“ im Gegensatz zu seiner Generalsekretärin wirklich kann.
Der Chef kann zuweilen geradezu brillant reden, mitreißende Vorträge halten, die Menschen im Zwiegespräch begeistern und in Talkshows durch nachdenkliche und fundierte Beiträge glänzen.
Unglücklicherweise ist Gabriel aber sprunghaft und hat offensichtlich kein Gesamtkonzept.
Da wird willkürlich eben noch für richtig Gehaltenes einkassiert, ohne daß verständlich gemacht wird, wieso.
Warum ist „Rente mit 67“ auf einmal schlecht? Und wenn doch die SPD neun Jahre lang immer dem Afghanistaneinsatz zugestimmt hat, weil es angeblich dem Land am Hindukusch besser gehen sollte, weswegen will sie nun auf einmal da raus, obwohl es Afghanistan offensichtlich schlechter denn je geht?
Ich bin keineswegs gegen Richtungswechsel; im Gegenteil, es zeugt von Vernunft, wenn man für falsch Erkanntes nicht ewig weiter macht.
Aber eine überzeugende Begründung dazu darf schon sein.
Ein klassisches Beispiel ist Stuttgart 21.
Lange Zeit ein Landesthema, das Bundespolitiker kaum tangierte. Die SPD in Baden-Württemberg hat tumb einfach immer mit der CDU gestimmt - offensichtlich in panischer Angst vor den Wählern im Lande der Erfinder, die ihnen „Technikfeindlichkeit“ vorhalten könnten.
Es war SPD-Landtagsabgeordnete Wolfgang Drexler, der als Sprecher des Bahnprojekts "Stuttgart 21" fungierte.
Bis September 2010 - dann trat er auf Druck der Parteilinken zurück, die sich bei der anschwellenden Protestwelle, die die Grünen in Umfragen auf über 30% katapultierte, anbiedern wollte.
Inzwischen fordern die Genossen windelweich einen „Volkentscheid“, der a) rechtlich problematisch ist und sie b) davon entbindet Position zu beziehen.
Kann die Südwest-SPD nicht sagen was sie will?
Den Brief der SPD-Parteiführung, den ich als Mitglied zum Jahreswechsel bekommen habe, kann ich nur als Satire verstehen.
Ich zitiere unkommentiert ein paar Sätze; soll sich jeder selbst ein Urteil bilden:
Lieber ……
2010 war ein wichtiges Jahr für die deutsche Sozialdemokratie. […] Wir haben vor einem Jahr versprochen, dass wir lebendige Diskussionen in der Partei wollen. Wichtige Fragen kann man nicht ausschließlich in Gremien und Hinterzimmern entscheiden, sie brauchen das Licht der Öffentlichkeit. Deshalb haben wir wichtige Debatten geführt: Ob zur Verlängerung des Mandats der Bundeswehr in Afghanistan, zu einer fairen Arbeitsmarktpolitik oder zum flexibleren Eintritt in die Rente – den Beschlüssen gingen jeweils intensive Auseinandersetzungen in der Partei voraus. Das hat der Positionierung der SPD gut getan. […] Die Aufarbeitung der Regierungszeit und der schweren Wahlniederlage war wichtig. Aber sie ist nun abgeschlossen. […] Jetzt geht es darum, die Konturen der SPD scharf zu zeichnen. […] Wir wissen seit 147 Jahren, wie eine Politik geht, die das Leben der Menschen morgen besser macht. […] Wir haben uns vorgenommen, Ende des Jahres auf dem Parteitag ein organisationspolitisches Grundsatzprogramm zu beraten und zu verabschieden, mit dem wir das Selbstverständnis und die Strukturen unserer Partei auf die Höhe der Zeit heben wollen. […] Wir sind eine moderne Partei mit großer Tradition. […] Wir haben Tritt gefasst. Wir sind auf dem richtigen Weg ein gutes Stück vorangekommen. Wir wünschen Euch in diesem Sinne persönlich alles Gute für das neue Jahr!
Unterschrieben:
S. Gabriel und A. Nahles.
Es ist, wie üblich, die Zeit der Jahresrückblicke. Die Gelegenheit mit wenig Aufwand Kasse zu machen. Kein Magazin, das nicht mit einer Kompilation veralteter Artikel noch einmal verdient.
Welches für mich die Themen 2010 waren, dürfte offensichtlich sein:
Das in der Geschichte der deutschen Demokratie noch nie dagewesene Regierungsversagen der Westerwelle-Merkel-Truppe und die selbst für katholische Verhältnisse skandalöse Kindersexwelle in den Diözesen weltweit.
Fast erscheint es, als ob plötzlich, 2010, die Priester alle zu pädosexuellen Triebtätern mutiert wären und nun stünden die Bischöfe hilflos vor dem Scherbenhaufen.
Natürlich ist es in Wahrheit aber so, daß der brutale und gewalttätige Umgang mit Kindern seit Jahrhunderten im Christentum üblich war und ist.
Keiner weiß das besser als Joseph Ratzinger, der systematisch über Dekaden die Vergewaltigung kleiner Jungs vertuscht hat.
Das Problem des Jahres 2010 ist „lediglich“ das Bröckeln der katholischen Omerta.
Obwohl viele der Fälle schon seit Dekaden bekannt sind und immer wieder öffentlich gemacht wurden, haben sich die Mainstreammedien erst in jüngster Zeit dazu bequemt darüber zu berichten.
Die Impudenz des Jahres 2010 ist für mich aber eine Organisation, die eigentlich aus beiden Krisen - der Regierungspolitischen und der Geistlichen - profitiert haben sollte und sich als saubere Alternative präsentieren sollte:
Die SPD!
Wieso hat sich die SPD nicht ihrer Tradition als zum konservativen "Zentrum" (der Katholikenpartei, die einstimmig für Hitlers Ermächtigungsgesetz votierte) oppositionelle, freigeistliche Partei der Schwachen und ungerecht Behandelten erinnert?
Wieso gelang es der „alten Tante“ nicht angesichts der hoffnungslos debakulierenden „Gurkentruppe“ in Merkels Kabinettssaal sich als seriöse Alternative zu präsentieren?
Müßte nicht unter normalen Umständen die große oppositionelle Partei glänzend, also demoskopisch weit vor der Union da stehen?
Offensichtlich gibt es doch den starken Drang der Wähler zu der Opposition, wie das sensationelle Erstarken der Grünen zeigt.
Es ist Bewegung in der Sache; aber die Spezialdemokraten verharren in genau dem Abstand zur CDU, wie bei der Bundestagswahl im September 2009.
Ich komme nicht umhin, wieder einmal, die Führung anzugreifen.
Die Rolle als Rampensau der Opposition spielt traditionell der Generalsekretär.
In Reinkultur zeigt dies der Aufstieg Christian Lindners, der trotz der mehr als miserablen Stimmung für seine Partei der Shootingstar des politischen Jahres geworden ist.
Eine absolute KATASTROPHE hingegen Andrea Nahles, die es im ganzen Jahr auf einen guten Satz gebracht hat, als sie im Mai nach Merkels Steuersenkungsstopp zur FDP hinüber ätzte „sie sind von einer Einthemenpartei soeben zur Nullthemenpartei geworden!“
Ansonsten war da leider gar nichts Positives; im Gegenteil, die sich offenbar nun ob ihrer Schwangerschaft der Gottesmutter Maria nahefühlenden Nahles, ging rabiat gegen eine der wenigen guten Initiativen aus der SPD, der Gründung der „Laizisten innerhalb der SPD“ vor, verbot ihnen den Gebrauch des Parteinamens in der Internetadresse und warf sich anschließend hemmungslos den familienfeindlichen Hardcore-Katholiken in der CDU beim Thema „PID“ an den Hals.
Als der fromme Köhler zurücktrat, war die SPD überrumpelt und schloß sich den Grünen an, die einen Pfarrer als Gegenkandidat zu Wulff präsentierten.
Nun war Andrea Nahles noch nie durch intellektuelle Fähigkeiten, sondern durch beständiges Intrigieren und Frömmeln im Landesverband des Rudolph Scharping hinauf gerobbt.
Die katholische Hobbyautorin ("Frau, gläubig, links" heißt ihr 2009 erschienenes Buch) hat noch nie einen Wahlkampf gewonnen und fiel stets nur durch Destruktivität auf.
Legendär, wie sie 2005 im Alleingang mitten in den Koalitionsverhandlungen mit der CDU den eigenen Parteichef abschoss.
Weit schwerer wiegt der Misserfolg des Parteivorsitzenden Siegmar Gabriel, weil er „es“ im Gegensatz zu seiner Generalsekretärin wirklich kann.
Der Chef kann zuweilen geradezu brillant reden, mitreißende Vorträge halten, die Menschen im Zwiegespräch begeistern und in Talkshows durch nachdenkliche und fundierte Beiträge glänzen.
Unglücklicherweise ist Gabriel aber sprunghaft und hat offensichtlich kein Gesamtkonzept.
Da wird willkürlich eben noch für richtig Gehaltenes einkassiert, ohne daß verständlich gemacht wird, wieso.
Warum ist „Rente mit 67“ auf einmal schlecht? Und wenn doch die SPD neun Jahre lang immer dem Afghanistaneinsatz zugestimmt hat, weil es angeblich dem Land am Hindukusch besser gehen sollte, weswegen will sie nun auf einmal da raus, obwohl es Afghanistan offensichtlich schlechter denn je geht?
Ich bin keineswegs gegen Richtungswechsel; im Gegenteil, es zeugt von Vernunft, wenn man für falsch Erkanntes nicht ewig weiter macht.
Aber eine überzeugende Begründung dazu darf schon sein.
Ein klassisches Beispiel ist Stuttgart 21.
Lange Zeit ein Landesthema, das Bundespolitiker kaum tangierte. Die SPD in Baden-Württemberg hat tumb einfach immer mit der CDU gestimmt - offensichtlich in panischer Angst vor den Wählern im Lande der Erfinder, die ihnen „Technikfeindlichkeit“ vorhalten könnten.
Es war SPD-Landtagsabgeordnete Wolfgang Drexler, der als Sprecher des Bahnprojekts "Stuttgart 21" fungierte.
Bis September 2010 - dann trat er auf Druck der Parteilinken zurück, die sich bei der anschwellenden Protestwelle, die die Grünen in Umfragen auf über 30% katapultierte, anbiedern wollte.
Inzwischen fordern die Genossen windelweich einen „Volkentscheid“, der a) rechtlich problematisch ist und sie b) davon entbindet Position zu beziehen.
Kann die Südwest-SPD nicht sagen was sie will?
Den Brief der SPD-Parteiführung, den ich als Mitglied zum Jahreswechsel bekommen habe, kann ich nur als Satire verstehen.
Ich zitiere unkommentiert ein paar Sätze; soll sich jeder selbst ein Urteil bilden:
Lieber ……
2010 war ein wichtiges Jahr für die deutsche Sozialdemokratie. […] Wir haben vor einem Jahr versprochen, dass wir lebendige Diskussionen in der Partei wollen. Wichtige Fragen kann man nicht ausschließlich in Gremien und Hinterzimmern entscheiden, sie brauchen das Licht der Öffentlichkeit. Deshalb haben wir wichtige Debatten geführt: Ob zur Verlängerung des Mandats der Bundeswehr in Afghanistan, zu einer fairen Arbeitsmarktpolitik oder zum flexibleren Eintritt in die Rente – den Beschlüssen gingen jeweils intensive Auseinandersetzungen in der Partei voraus. Das hat der Positionierung der SPD gut getan. […] Die Aufarbeitung der Regierungszeit und der schweren Wahlniederlage war wichtig. Aber sie ist nun abgeschlossen. […] Jetzt geht es darum, die Konturen der SPD scharf zu zeichnen. […] Wir wissen seit 147 Jahren, wie eine Politik geht, die das Leben der Menschen morgen besser macht. […] Wir haben uns vorgenommen, Ende des Jahres auf dem Parteitag ein organisationspolitisches Grundsatzprogramm zu beraten und zu verabschieden, mit dem wir das Selbstverständnis und die Strukturen unserer Partei auf die Höhe der Zeit heben wollen. […] Wir sind eine moderne Partei mit großer Tradition. […] Wir haben Tritt gefasst. Wir sind auf dem richtigen Weg ein gutes Stück vorangekommen. Wir wünschen Euch in diesem Sinne persönlich alles Gute für das neue Jahr!
Unterschrieben:
S. Gabriel und A. Nahles.
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10 Kommentare:
»Warum ist „Rente mit 67“ auf einmal schlecht?«
Ich nehme mal an, dass Du die Frage nicht ernst meinst, resp. dass die Frage sich auf das "auf einmal" und die fehlende Begründung bezieht. Dass die Rente mit 67 ein Schmarrn war und ist, wirst Du ja wohl nicht bestreiten...
Gruß
Omnibus56
@ Omnibus56
In diesem Zusammenhang bezog ich mich natürlich nur auf den WECHSEL der Positionen.
Wieso hat man sich vier Jahre in der Regierung dafür schlagen lassen und nun auf einmal in der Opposition brauchen wir doch keine Rente mit 67 mehr?
DAS ist einfach nicht überzeugend und willkürlich.
Eine ganz andere Frage ist hingegen, wieso eigentlich so viele Menschen das Rentenalter ohnehin nicht erreichen und schon vorher aus dem Arbeitsleben aussteigen (und dann kein Geld haben). Welcher Lehrer wird denn heutzutage 65 und unterrichtet noch?
Was haben sich alle darüber echauffiert, daß in Griechenland so ein niedriges Renteneintrittsalter herrscht (Jetzt: 60/65) und „wir Deutschen“ so lange schuften müßten?
Dabei ist die tatsächliche Lebensarbeitszeit in Griechenland sogar länger als in Deutschland.
Natürlich sind viele Menschen mit 65 noch topfit und wenn sie nicht gerade einen Job haben, bei dem sie schwere körperliche Arbeit machen, ist es auch idiotisch sie dann aus dem Berufsleben abzuziehen, wenn sie noch können und wollen.
LGT
Was mich ankotzt ist Folgendes: Die CDU macht einen fetten Haufen Schulden und lässt sich jetzt womöglich noch als Krisenretter feiern. Fleißig, lässt man durch enge Freunde bauen, was niemand haben will und nur weitere Kosten verursacht.
Hat man mal etwas gewinnbringendes wie die Maud, den Strommarkt usw. lässt man denselben guten Freunden das Geschäft.
Das die SPD schon seit einiger Zeit schweigt, nervt mich auch. Es gab reichlich Wunden bei der FDP und CDU, in die man hätte Salz streuen können.
Letztendlich passiert, was immer passiert. CDU-Wähler reden sich ihre Partei schön. Und die SPD steht einfach saudumm daneben.
Wäre ich nicht Atheist, würde ich dafür beten, dass die Menschen endlich mehr Wahrheit sehen könnten. Die Sprüche bleiben dieselben - lediglich die Gesichter ändern sich. Parteien wollen Macht, die sie an das Großkapital verkaufen können. Alternativen gibt es nicht. Demokratie auch nicht. Hoffentlich machen die Grünen es besser als die SPD. Ich kann Merkel nicht mehr ertragen. Willkommen 2011 !
Das ist das Schicksal der SPD. Denn im Grunde genommen ist Deutschland so konservativ, daß die CDU die „natürliche Regierungsmacht“ ist. Es gibt eben mehr konservativ denkende Deutsche und diese sind im Grunde schon zufrieden, wenn „ihre Leute“ die Staatsspitzen besetzen. Viel mehr Interesse bringen sie nicht auf. So läßt es sich gut mauscheln.
Nur in Ausnahmefällen, wenn die CDU wirklich extrem krass versagt hat und das Land in eine Megakrise geritten hat, darf auch mal die SPD ran und die Suppe auslöffeln.
So war es 1969, so war es 1998 als nach 16 Jahren Kohl der Superreformstau angerichtet war (eifrig mit dabei die Ministerin Merkel!)
Oder in Berlin 2001, als der CDU-Sumpf Diepgen-Landowsky die Berliner Landesbanken derart ruiniert hatte, daß mehrere Milliarden Schulden auf das Land Berlin prasselten. Wenn der karren in der Scheiße steckt und pleite ist, darf die SPD auch mal ran - zum Aufräumen.
Dann kommen ein paar harte Schnitte, woraufhin die Wähler hysterisch aufschreien und sich erinnern, daß es bei der CDU irgendwie netter war - da blieb immer alles beim Alten!
Urnenpöbel eben. Zu dumm zum Wählen.
LGT
Die SPD sollte sich umbenennen. In Christlich Sozialdemokratische Partei. Dann hätte niemand mehr einen Grund, sie abzulehnen.
CDU und CSU haben mit diesem kleinen Etikettenschwindel auch Erfolg gehabt. Sowas zieht Wähler an. Vor allem die, die von Natur aus Leichtgläubig sind und den Unterschied zwischen Gut und Böse an Namen festmachen. Taten hingegen, blenden diese Menschen weitestgehend aus. Vor allem dann, wenn sie dem eigenen Maßstab widersprechen.
Wenn man Katholizismus mit Christlich gleichsetzt - wie es die Katholiken tun - hätte die SPD noch größere Chancen, wenn sie sich Katholisch Sozialdemokratische Partei nennen würde. Das zieht die völlig Verblödeten an.
Unglücklicherweise ist das gar nicht so abwegig, was Du da vorschlägst.
Thierse und Nahles sind schon eifrig dabei.
Seit ich heute Morgen gelesen habe, daß Thierse die SPD für eine urchristliche Partei hält und den Laizisten in ihr „keine Chance“ attestiert, habe ich mir schon ein paar Zähne an meiner Schreibtischplatte ausgebissen!!
Guckst Du hier:
http://www.domradio.de/news/70505/thierse-betont-kirchenbindung-der-spd.html
Wo soll ich denn jetzt noch hin? Die Grünen sind ja bei vielen Themen (Patientenverfügung, PID,…) mindestens genauso christlich wie die CDU.
Wie sang einst Anne Clark?
Suicide is an urban disease
Spread by peolple and places like these
A quick self destruct from the 21st floor
A smell of gas through the kitchen door,……
Ich glaube es ist bald soweit.
LGT
Du zitierst ein Kirchenorgan? Nur keine Sorge! Die Aussage ist ja nur: Alles bleibt beim Alten. Hey - wann war das jemals der Fall? Die RKK hat sich doch auch gerade selbst zur Disposition gestellt. Neue Erkenntnisse, haben immer Konsequenzen.
Mein Grund für die Ablehnung der Kirche(n) ist mein Gerechtigkeitssinn. Ich hasse ihren Hang zu organisierten Untaten. Die sind - weil sie angeblich dem Willens eines Überwesens dienen sollen - nur umso grausamer gewesen. Ich verabscheue zutiefst, dass die RKK Menschen verfolgte, folterte und ermordete, die nicht blind glaubten, was sie ihnen vorkaute. Anmaßende Priester zumeist, die z.b. davon überzeugt waren, dass die Erde eine Scheibe ist und im Mittelpunkt des Universums steht. Deren Opfer waren Menschen, die nach eigenen Erfahrungen und Erkenntnissen strebten. Eigenschaften also, in denen ich mich selbst wiedererkennen kann.
Nicht nur, dass die RKK dieses tiefe menschliche Bedürfnis nach eigener Spiritualität missachtete, legte sie den Ermordeten nach ihrem Tod noch die Abbitte in den Mund. Diese war wohl die Niederträchtigste aller Schandtaten. Die Opfer der RKK, starben für die Wahrnehmung von persönlicher Freiheit. Selbst nach ihrem Tod, wurde ihnen Diese noch genommen und zu eigenen Zwecken missbraucht.
Und alles nur, weil die RKK irrtümlich glaubte zu wissen, was ihr Gott für die Menschheit als Richtig ansah? Wie kann sie annehmen, auch nur einen minimalen Teil eines göttlichen Plans zu kennen?
Wir Menschen, leben nur einen sehr kurzen Zeitraum im Vergleich zur Ewigkeit. In dieser Zeit, können wir auch jeweils nur die Gegenwart wahrnehmen. Zudem, sind wir durch unsere Sinneseindrücke, auf einen winzigen Raum beschränkt. Unser Bewußtsein, kann sich dort auch nur auf eine Einzelheit konzentrieren. Und selbst so eingeschränkt, sehen wir diese Einzelheit noch subjektiv eingefärbt. Und da wollen Menschen eine Ahnung davon haben, welches Interesse ein allumfassender Schöpfer verfolgen könnte?!? Doch nur dann, wenn man glaubt, durch einen heiligen Geist in Verbindung mit Gott selbst zu stehen. Eben das, denken Christen. Dieser heilige Geist, kann aber so groß nicht sein, wenn er ihnen Aufträgt zu glauben, dass die Erde eine Scheibe sei und Andersdenkende zur Umkehr gepresst werden müssten. Nein, dieser heilige Geist - diese Verbindung zu Gott - ist eingebildet!
Den Anspruch der Kirchen auf die Augabe, den Willen eines Überwesens wahrzunehmen, dessen Existenz umstritten ist, halte ich für absurd. Ich gestehe jedem Menschen gern zu, an die Existenz eines solchen Wesens zu glauben. Im Gegenzug erwarte ich aber, dass man auch mein Recht, auf einen anderen Glauben respektiert. Ich bin auch nur dann bereit, ein solches Zugeständnis zu machen, wenn die Kirche ihren Fehlern endlich Rechnung trägt und sich selbst auflöst. Sie ist nicht besser als die, die sie bekehren will. Klüger ist sie auch nicht. Und für die Reifung zur Erkenntnis, muss der Mensch frei sein. Eine Kirche, die also eine Religion und womöglich noch Politik betreibt, ist also kontraproduktiv.
Dieses Recht, kann ich Anderen nicht einräumen. Würde es mich doch sonst dazu zwingen, mich meinerseits einer Gemeinschaft anzuschließen, die mein Recht auf Freiheit schützt und meine interessen wahrnimmt. Das kann ich aber aus Überzeugung nicht, weil ich diesen Nutzen selbst, um den Preis von Freiheit erkaufen müsste. Ich habe ja selbst an Beispielen die Einsicht abgeleitet, dass das fatal wäre.
Anne Clark umschreibt das Prinzip, dass sich das Böse selbst zerfrisst. Ich glaube auch an dieses Prinzip. Wohlwissend, dass es diese nicht gibt und immer auch Gutes zerstört wird. Vielleicht gibt es das Gute nicht. Dann gibt es auch das Böse nicht. Und wer sind wir schon, um sowas zu unterscheiden?
Was ich weiß ist, dass sich der Einsatz von Gas gegen das eigene Leben nicht lohnt. Wir sind ja doch nur Gäste im Haus des Todes.
Denn Alles, das im Diesseits regt, folgt stets endlosen Pfaden,
Gefangen sich im Kreis bewegt, kann es kein Ende haben.
Das habe ich einmal verfasst. Daran glaube ich.
Es ist ein großer Irrtum zu glauben, daß die Kirche eine spirituelle Agenda verfolgt.
Nein, sie ist ein Machtinstrument und die Absicherung für Machtstrukturen.
Mit dem Stempel „GOTTGEWOLLT!“ konnte und kann man die Sklaven davon überzeugen, daß sie Sklaven und keine Herren zu sein haben, daß Krieger sich für irgendwelche Könige zu Millionen abknallen lassen müssen, daß der Adel über dem Bauern steht, daß Franco, Tiso und Mussolini rechtmäßige Herrscher waren, etc pp.
Über 2000 Jahre hat die RKK die Technik der Machtausübung und Machtsicherung perfektioniert.
Eine gerade geniale Idee ist es da beispielsweise elementare biologische Bedürfnisse zu verdammen und sündifizieren.
JEDEM wird ein schlechtes Gewissen eingeredet, das er sich nur durch Kriechen vor kirchlichen Autoritäten erleichtern kann.
Daß der RKK-Gott nicht existiert, kann man mit einem Wort beweisen:
„Holocaust“
Entweder der Gott ist ein Sadist und hat es einfach zugelassen, oder er ist so schwach, daß er es nicht verhindern konnte - und somit kein Gott.
Ich habe ganz oben auf diesem Blog exemplarisch zwei MSS-Sätze zitiert (Link ist da auch), die den menschlichen Größenwahn sehr hübsch beschreiben:
Die Evolutionstheorie führt zu der Erkenntnis, dass wir Menschen eine ungeplante, vorübergehende Randerscheinung in einem sinnleeren Universum sind. Die religiöse Vorstellung, dass das ganze Universum für uns mühsam aufrecht gehende Primaten erschaffen wurde, lässt sich nur als Ausdruck eines kolossalen Grössenwahns bezeichnen. Alles deutet doch darauf hin, dass es nicht so war, dass «Gott» den Menschen nach seinem Ebenbilde erschuf, sondern dass wir uns unsere Götter nach unseren Ebenbildern erschaffen haben. Schon vor 2500 Jahren fiel Xenophanes auf: Völker mit dunkler Hautfarbe hatten dunkelhäutige Götter, die Götter hellhäutiger Völker waren hellhäutig.
MSS
LGT
Diese Annahme ist ja in der Projektionstheorie beschrieben.
Ich habe mich gestern erst mit dem Judentum beschäftigt. Hier war es Moses, der aus den Stämmen Israels, ein Volk schaffen musste, um bei den Kanaanitern einfallen zu können. Aus dieser Notwendigkeit zur Einigkeit, bildete sich die Urreligion des Judentums.
Es ist jeweils ein starker Führer an der Bildung von Religionen beteiligt. Der, sieht einen Nutzen und setzt die neue Bewegung notfalls mit Gewalt durch. Moses hatte seine "SS", die Leviten.
Wenn man sich den ganzen Ärger heute anschaut, stellt sich die Frage, ob er den Juden damit, wirklich einen Gefallen tat.
Genauso, sehe ich es bei anderen Religionen. Die bieten keinen Vorteil. Ich bin daher entschiedener Gegner von Religionen. Vorgeschriebenes Denken, Machtausübung, Unterdrückung und der ganze Hass gegen Andere, geht von Führern von Religionen aus. Das ist Faschismus in Reinform und kann ja nur Ärger heraufbeschwören.
Denn alle Religionen haben eines Gemeinsam: Sie brauchen ein Feindbild. Das führt immer dazu, dass man sich in seinem Lebensraum Feinde macht. Darum fühlen sich Anhänger von Religionen auch stets verfolgt. Sie sorgen durch ihr Auftreten ja selbst dafür.
Dem kann ich nur zustimmen.
Wobei ich den Juden insofern ETWAS freundlicher gegenüberstehe, weil sie im Gegensatz zu ihren beiden Abrahamitsichen Partnerrelionen NICHT missionieren! Das ist wenigstens ein netter Zug, daß sie nicht davon besessen sind alle anderen Menschen auch zu Juden machen zu müssen.
LGT
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