Die Stopps in Freiburg und Erfurt werden nicht sehr problematisch für den prunkverliebten Bayern sein, da er auf fanatische Papstanhänger des Schlages Sabine Beschmann zählen kann, die jetzt schon an der Organisation arbeiten.
Greise aus allen Teilen Deutschlands werden als Busladungen zusammengekarrt, um dem unbeliebtesten Papst der letzten 100 Jahre die Schmach zu ersparen erneut auf Desinteresse zu stoßen.
Schwierig wird dagegen die dritte Etappe des Besuchs. Berlin. Die Hauptstadt ist einfach zu groß, um genügend Jubelkatholiken an den Straßenrand zu bringen.
Die Einwohner der Stadt selbst sind notorisch desinteressiert an hohen Geistlichen.
Abgesehen von Protestlern, dürfte den durchschnittlichen Berliner der Besuch Benedikts ebenso aufwühlen, wie der Tag der offenen Tür im Einwohnermeldeamt.
Aber Ratzinger wird seinen großen Auftritt vor dem Bundestag haben.
Eine seltene Ehre, die Staatschefs-Kollegen mit ähnlich antidemokratischer, misogyner, holocaustleugnerfreundlichen, Kinderficker-vertuschenden, homophober und lebensgefährlicher Agenda („Kondome verschlimmern Aids!) niemals erfahren würden.
Beim Christentum hingegen schalten die deutschen Volksvertreter traditionell ihren Verstand aus und lassen sich devot auf der Nase herum trampeln.
Nur ganz wenige Abgeordnete der Linken und der Grünen waren nicht sofort Feuer und Flamme für die Ratzinger-Rede im Bundestag - aber sie wurden schnell von ihren jeweiligen Fraktionsführungen zur Raison gebracht. Keine Partei in Deutschland hat den Mut ehrlich zu sagen, was von der päpstlichen Agenda zu halten ist.
Dementsprechend haben die wenigen Initiativen, die sich gegen den Papstauftritt wenden auch keinen parlamentarischen Arm.
Dabei hackt erstaunlicherweise ausgerechnet die „Krähe“ Schneider in Benedikts Auge.
Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Nikolaus Schneider, hat die angekündigte Rede von Papst Benedikt XVI. im Bundestag scharf kritisiert.
Es irritiere ihn sehr, dass die römisch-katholische Kirche sich nicht nur als Kirche, sondern auch als Staat verstehe, sagte Schneider der "Berliner Zeitung". “Unser Verständnis des Amtes und der Kirche unterscheidet sich doch sehr von dem der Katholiken. Auch ich habe im Moment keine Idee, wie ich als Protestant einen positiven Zugang zum Papstamt und dem Anspruch, der damit verbunden ist, finden soll", sagte er. Schneider verwies auf die Barmer Theologische Erklärung von 1934, wonach die Kirche "keine staatliche Art" habe. “Die Kirche als staatliches Organ – das geht gegen unser Bekenntnis", so der EKD-Vorsitzende.
(Die Welt 03.01.2011)
Die Protestantin Merkel wird sich einen Dreck um die Worte ihres obersten geistlichen Führers Schneider scheren.
Ihre Papst-treue CDU liefe Amok, wenn sich die Kanzlerin noch einmal in der kleinsten Weise kritisch zum absoluten Herrscher des Vatikans äußern würde.
1.159 Personen haben bis heute bei der Facebook-Gruppe „Keine Rede vom Papst im Bundestag“ den „gefällt mir“-Button geklickt.
Auf der entsprechenden Facebook-Seite heißt es unter anderem:
Keine Rede vom Papst im Bundestag weil seine Position zu Kondomen jährlich zu tausenden Neuinfektionen mit HIV führt. Das muss er nicht im Hohen Haus wiederholen.
Keine Rede vom Papst im Bundestag weil seine Position zur Homosexualität jedes Jahr hunderte junger Lesben und Schwuler in den Selbstmord treibt. Das darf er nicht vor dem Hohen Haus wiederholen.
Keine Rede vom Papst im Bundestag weil Benedikt XVI die rechtsextreme Piusbruderschaft hoffähig gemacht hat. Das braucht er nicht im Hohen Haus wiederholen.
Keine Rede vom Papst im Bundestag weil er noch immer das Recht auf den eigenen Körper ablehnt und Abtreibungen unabhängig von den Umständen verbietet. Das muss er nicht im Deutschen Bundestag aufwärmen.
Keine Rede vom Papst im Bundestag weil auch am Heiligen Abend gilt: Trennung von Staat und Kirche.
In loser Folge möchte ich bis September weitere Argumente folgen lassen.
Für heute sei eine Meldung erwähnt, die aus einem der konservativsten Episkopate Europas eintrudelt.
Spaniens Oberkatholik, Kardinal Antonio María Rouco Varela von Madrid hetzte bei einer Freiluftmesse gegen die Regierung.
Kardinal geißelt Anti-Familienpolitik der Genossen […] Über fünfzig Bischöfe konzelebrierten von der Ferne. In seiner Predigt betonte Kardinal Rouco, daß die Zukunft der Menschheit ohne die Ehe von Mann und Frau in Gefahr sei. Kinderschlachtung und Euthanasie in einem bisher unvorstellbaren Ausmaß sowie die Entfremdung der Kinder von ihren Eltern bezeichnet der Kirchenfürst als Folge einer fragwürdigen Familienpolitik.
(Hakenkreuznet 03.01.2011)
Der Vorgang, den Kreuznet hier bedeutsam machen will, indem es die Teilnahme von Dutzenden virtueller Bischöfe ( „konzelebrierten von der Ferne“) hinzu phantasiert, ist tatsächlich ein starkes Stück, da die RKK in Madrid zu dreistesten Lügen greift - immer klar unterstützt von Rom.
Der Vorsitzende der Spanischen Bischofskonferenz, Kardinal Varela ist gewiss nicht irgendwer.
Seine ultrakonservative Agenda, die sich scharf und schrill gegen die ausgleichende Politik der Regierung Zapatero wendet, hatte der Papst schon mehrfach demonstrativ unterstützt, indem er sich sogar bei Antiregierungsdemonstrationen aus Rom zuschalten ließ.
Im Oktober 2007 sprach der deutsche Papst Ratzinger 489 spanische Geistliche selig, die an der Seite Francos für den Faschismus und den Mord an Myriaden Unschuldiger gekämpft hatten - die größte Massenseligsprechung der Geschichte.
Noch heute sind Papst und Spanische RKK stramm auf Rechts-Kurs.
Die Wahrheit ist dabei eine lästige Sache, die unter den Tisch fallen gelassen wird.
Erst kürzlich log der Papst in seinem Interview-Buch wieder über die Causa Williamson, der Vatikan habe nicht gewußt, daß dieser ein Holocaustleugner sei.
Dabei ist der zuständige Kurienkardinal Darío Castrillón Hoyos ein bekannter Sympathisant und Kenner der Piusbrüder.
Zudem hatte der schwedische Bischof Aborelius im November 2008 den Vatikan über Williamsons Rechtsradikalismus ausführlich informiert und gewarnt.
Ratzinger ex-exkommunizierte ihn trotzdem und lügt bis heute über die Umstände.
Via Spanien dringt nun die Vatikanische Erkenntnis, die UN wolle systematisch die Weltbevölkerung „verschwulen“ an die Öffentlichkeit.
Der Vatikan unterstellt der UN-Organisation Unesco offenbar einen geheimen Plan zur Homosexualisierung der Weltbevölkerung. Unter Berufung auf ein Gespräch mit dem 'Familienminister' des Vatikans, dem italienischen Kurienkardinal Ennio Antonelli, berichtete der Bischof der Stadt Cãrdoba, Demetrio Fernández, in einer Predigt von einem Unesco-Programm - dieses ziele darauf ab, 'die Hälfte der Weltbevölkerung in 20 Jahren homosexuell werden zu lassen'. Antonelli habe seine Behauptungen auf Unesco-Projekte zur Durchsetzung der 'Ideologie der Geschlechtergleichheit' gestützt. Sie seien 'teilweise in unseren Schulen schon präsent'. Demnach sollen 'Menschen nicht mehr als Mann oder Frau auf die Welt kommen, sondern ihr Geschlecht je nach Laune wählen' können. Fernández Äußerungen sind Teil der neuen Offensive des spanischen Klerus zur Verteidigung des katholischen Familienbildes.
(SZ 03.01.2011)
Nein, einen Ratzinger, der derartige Dinge vertritt soll man nicht vor dem Bundestag reden lassen!
5 Kommentare:
1.159 Personen haben bis heute bei der Facebook-Gruppe „Keine Rede vom Papst im Bundestag“ den „gefällt mir“-Button geklickt.
Bei der Gegenseite "Für die Rede vom Papst im Bundestag" sind es allerdings bereits über 1.600 Personen. :-\
Sind die Papstredebefürworter in der Überzahl? Oder fleissiger beim facebooken? Oder einfach nur besser organisiert?
Bin mal gespannt, ob die auch alle nach Berlin pilgern.
Gruß,
Claudia
Jetzt koennte man ja unaufhoerlich rausschreien, dass dieser 'Spass mal endlich aufhoeren muss.
"Der geheime Plan der UN-Organisation Unesco zur Homosexualisierung der Weltbevölkerung" .. gehoert schon mal nur noch in die Anstalt.
Vorteilhafterweise hat 'Diese schon eine richtig fette Mauer drumrum und man braucht nur noch ein paar 1000 Therapeuten mit Zwangsjacken und lindernder Psychopharmaka, um den Insassen im Sanatorium-Vatikan die allzu notwendige Fuersorge angedeihen zu lassen.
Vor allem frage ich mich, wie man wohl Folgendes naeher definieren moechte: "Demnach sollen 'Menschen nicht mehr als Mann oder Frau auf die Welt kommen, sondern ihr Geschlecht je nach Laune wählen' können."
Feine Sache :-)
Da ich (testosteroes Handicaped) ehh andauernd mit Vagina spielen will, 'laune ich mir allerweil mal ne eigene Spalte und zum Ficken laesst sich meine Frau, je nach Laune, einen Penis wachsen .... usw.? ...
??
Gruss
Jaqueline
Huhuuuu Jaqueline !!!
Ja, das ist schon echt mal wieder ein Hammer.
Tja, da denkt man, NOCH absurder geht es nicht mehr ..
und dann kommt so ein Vatikan-Kardinal daher!
Immerhin ist das ja ein ehrgeiziges UN-Verschwulungsprogramm, muß ich zugeben.
Schnell mal ausrechnen:
50% der Weltbevölkerung sind 3,5 Mrd Menschen.
Geteilt durch 20 Jahre = 175 Millionen Coming-Outs pro Jahr ~ 15 Millionen mehr Schwule JEDEN Monat.
O ha! Ganz schönes Tempo.
...Ob es mich auch erwischt? Und wie merke ich das wohl?
Spätestens wenn ich den Drang habe mir eine Soutane zuzulegen und katholischer Priester werden möchte, dürfte wohl klar sein, daß ich auch ans andere Ufer gespült wurde!
Was soll eigentlich 50% bedeuten? 50% von ALLEN Menschen? Das wären dann also quasi 100% der Männer - immerhin hieß es ja „50% der Weltbevölkerung“?
Will die UN eigentlich auch alle Frauen lesbisch machen???
Sonst wäre es für den weiblichen Part der Menschheit natürlich sexuell etwas frustrierend, wenn sie alle hetero blieben und alle Männer schwul wären….
Fragen über Fragen.
Vielleicht klärt Ratzi uns ja über die Erkenntnisse seines Ministers auf, wenn er vor dem Bundestag spricht!
Für den sexuell aktiven Mann ist so eine UNO-Schwulisierung gar nicht so schlecht:
Je mehr Heteros ausfallen, desto weniger Konkurrenz hat man; desto mehr Frauen bleiben für einen selbst übrig. Und wenn es einen schließlich selbst erwischt, und man plötzlich auch schwul ist und Männer poppen will, ist wenigstens eine ordentliche Auswahl da!
Ende Teil I
2.) Auf Astrodictum Simplex steht heute:
…..wenn man sich ansieht, was diese
Leute da oft von sich geben, dann wundert man sich schon, dass dieser Verein (egal obs nun die katholische oder die evangelische Gruppe ist) überhaupt noch Mitglieder hat.
Der neueste Unsinn stammt vom spanischen Bischof Demetrio Fernández González. Er hat angeblich von einem vatikanischen Kardinal die geheimen Pläne der UNESCO erfahren. Bis 2030 will die nämlich das die Hälfte der Weltbevölkerung schwul ist!
Und es sollen
„Menschen nicht mehr als Mann oder Frau auf die Welt kommen, sondern ihr Geschlecht je nach Laune wählen [können]“
Mal abgesehen davon dass es meiner Meinung nach kein großes Problem wäre, wenn Menschen ihr Geschlecht selbst bestimmen könnten kann ich echt nicht verstehen, was diese Leute dazu bringt, so einen absoluten Bullshit zu erzählen. Und solche Äußerungen werden ja nicht heimlich im stillen Kämmerlein gemacht sondern bei öffentlichen Predigten. Sind Leute wie Herr González tatsächlich so in ihrem religiösen Wahn verfallen dass sie tatsächlich glauben, man würde sie nach solchen Äußerungen noch irgendwie ernst nehmen? Ok, auch scheinbar gebildete Uni-Professorinnen glauben manchmal an absurde Verschwörungstheorien - aber „Die UNO will alle Menschen schwul machen!“ ist noch eine ganze Klasse absurder als die üblichen absurden Verschwörungstheorien. Gibts da irgendwelche geheimen UNESCO-Wissenschaftler, die an „Schwulitätsstrahlen“ forschen mit denen dann die Weltbevölkerung bestrahlt wird oder wie stellt sich das der Herr González vor? (Wahrscheinlich ist da dann auch wieder irgendwo HAARP involviert.).
Ernsthaft: Warum verlassen die Menschen nicht in Scharen die katholische Kirche, wenn deren hochrangige Vertreter so einen Unsinn von sich geben?
http://www.scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2011/01/ein-bischof-hat-angst-unesco-will-die-welt-schwul-machen.php
DIE Frage stelle ich mir auch immer:
Wie kann ein Mensch mit mehr als drei Hirnzellen noch Mitglied im Ratzinger-Verein sein?????
Völlig verwirrt - auch geschlechtlich -
LGT
@ Claudia.
Stimmt schon, die Katholofraktion hat mehr Anhänger.
Aber die haben "uns" ja auch 2000 Jahre Organisationstätigkeit und ein vierstelliges Milliardenvermögen voraus!
LGT
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