Montag, 31. Januar 2011
Kleinpatrioten
Jeder Mensch urteilt nicht nur rational und wohlabwiegend, sondern auch spontan, voreingenommen, „nach Bauchgefühl“ und aufgrund von Vorurteilen.
Pauschale Urteile sind immer ungerecht, aber dennoch bedient man sich der Abqualifizierungskeule im eigenen Kopf, um sich in der Welt zurecht zu finden.
Zugegeben; auch ich bediene mich auch Pauschalurteilen.
Zum Beispiel erwecke ich den Eindruck, daß ausnahmslos alle FDP-Politiker mies sind, daß jeder amerikanische GOPer ein Charakterschwein ist.
Dabei mag es da auch Ausnahmen geben.
Ein Urteilskriterium, das ich aber nie verwende, ist Nationalismus oder Patriotismus.
Nichts liegt mir ferner, als einen Menschen aufgrund des Stempels in seinem Pass zu bewerten.
Was sollte das auch schon aussagen?
In meinem Fall ist das ohnehin ein einziges Kuddelmuddel - Geburtsort stimmt nicht mit der Nationalität überein; der Vorname stammt aus einer dritten Gegend der Welt und der Nachname aus einer Vierten.
Ich bin mir aber sicher, daß ich auch mit deutschem Pass, geboren in Hessen mit dem Namen Hans Allemann niemals eine schwarzrotgelbe Fahne schwenken würde.
Die positiven Aspekte des Patriotismus, die immer wieder beschworen werden, zum Beispiel von einem „Es ist Deutschland hier“-Guido, der schon zu braunen Möllemann-Zeiten immer wieder verkündete er sei stolz ein Deutscher zu sein, sind mir vollkommen schleierhaft.
Guido ist stolz ein Deutscher zu sein? Weswegen?
Hat er irgendwas dafür geleistet den entsprechenden Pass zu bekommen?
Oder bewertet er es als ewig zu lobenden Eigenleistung, ausgerechnet in Bonn-Bad Honnef aus dem Uterus gekrochen zu sein?
Der kleine, aber harmlosere Bruder der Nationalismus ist der Lokalpatriotismus.
Er ist zwar genauso unverdient und sinnlos wie der Nationalpatriotismus, aber irgendwie natürlicher, da er sich auf eine überschaubarere Gruppe bezieht, der man sich zugehörig fühlt.
Ich finde zum Beispiel meinen Stadtteil gut.
Deswegen bin ich einst bewußt hierhin gezogen.
Vielleicht ist das ein Mikro-Lokalpatriotismus, wenn ich auch niemals das Wort „Stolz“ verwenden würde, da ich Stolz nicht empfinde.
Um stolz zu sein und diesen Stolz auch permanent zur Schau zu stellen, braucht man vermutlich ein Gemüt wie Guido Westerwelle, der sich ganz offensichtlich schon immer einfach fabelhaft fand.
Das mag subjektiv betrachtet für ihn angenehm sein. Vermutlich kommt man leichter durchs Leben, wenn man keine Selbstzweifel hat, sich für attraktiv, intelligent und anziehend hält.
Diese Ego-Sicht ist aber subjektiv und verkehrt sich objektiv eher ins Gegenteil.
Wer mag es schon, wenn jemand so offensichtlich von sich selbst begeistert ist und dann Dinge sagt wie „Ich bin die Freiheitsstatue der Bundesrepublik“?
Erstaunlicherweise wird offensiv transportierter Lokalpatriotismus in der Regel als Stärke empfunden.
Die stolzen Korsen, die selbstbewußten Briten und die bavariamanischen Bayern gelten aufgrund ihres Stolzes auf ihre Region als stark.
Ich hingegen finde es dagegen eher sympathisch, wenn jemand nicht so ein Aufhebens um seine eigene Herkunft betreibt.
Wie zum Beispiel die Sachsen-Anhalter, die nicht dafür bekannt sind, vor Stolz auf ihr Bundesland zu platzen.
Vielleicht sind die Sachsen-Anhalter (um irgendein Beispiel zu nennen) einfach gefestigte Charaktere, die es gar nicht nötig haben so einen Popanz um das eigene Sein zu veranstalten.
Bayern tragen dagegen ihr Bayerntum stets wie eine Monstranz vor sich - seht her, mir san mir.
Vermutlich sieht es aber anders aus, wenn die weiß-blauen Fähnchen eingerollt und die Krachledernen zurück in den Schrank gestellt wurde.
Eins muß man den Bayern lassen; sie können sich in einigen Aspekten deutlich von den anderen 15 Bundesländern absetzen und bundesweite Spitzenwerte erkämpfen:
Seit den Tagen Edmund Stoibers hat die bayerische Suizidrate nationale Spitzenwerte erklommen und die einst führenden Ost-Bundesländer allesamt abgehängt!
Gratulation.
Bayern liegt bei der Anzahl der Selbsttötungen seit Jahren an der Spitze aller deutschen Bundesländer. 2009 war sie sogar die höchste Deutschlands: In Bayern kamen auf 100000 Einwohner 12,9 Suizide. Das entspricht 1749 Selbsttötungen. Der deutsche Durchschnitt lag 2009 bei 10,6 Selbsttötungen je 100000 Einwohner. Das waren 9616 Menschen. Im Straßenverkehr kamen im selben Jahr nicht einmal halb so viele Menschen ums Leben wie durch Suizid.
Nicht immer stand der Freistaat in der Statistik so schlecht da. Bis Mitte der neunziger Jahre war er noch unter den Bundesländern mit den niedrigsten Zahlen. Doch inzwischen weist er sogar eine höhere Suizidrate auf als die ostdeutschen Länder, in denen seit Beginn der Aufzeichnungen im 19. Jahrhundert immer außergewöhnlich hohe Zahlen festgestellt wurden und die zu DDR-Zeiten traurige Rekorde schrieben. Jetzt hat sich das geändert. In Brandenburg zum Beispiel kamen 2009 nur 8,9 Suizide auf 100000 Einwohner. [… ]
(SZ, 31.01.2011)
Pauschale Urteile sind immer ungerecht, aber dennoch bedient man sich der Abqualifizierungskeule im eigenen Kopf, um sich in der Welt zurecht zu finden.
Zugegeben; auch ich bediene mich auch Pauschalurteilen.
Zum Beispiel erwecke ich den Eindruck, daß ausnahmslos alle FDP-Politiker mies sind, daß jeder amerikanische GOPer ein Charakterschwein ist.
Dabei mag es da auch Ausnahmen geben.
Ein Urteilskriterium, das ich aber nie verwende, ist Nationalismus oder Patriotismus.
Nichts liegt mir ferner, als einen Menschen aufgrund des Stempels in seinem Pass zu bewerten.
Was sollte das auch schon aussagen?
In meinem Fall ist das ohnehin ein einziges Kuddelmuddel - Geburtsort stimmt nicht mit der Nationalität überein; der Vorname stammt aus einer dritten Gegend der Welt und der Nachname aus einer Vierten.
Ich bin mir aber sicher, daß ich auch mit deutschem Pass, geboren in Hessen mit dem Namen Hans Allemann niemals eine schwarzrotgelbe Fahne schwenken würde.
Die positiven Aspekte des Patriotismus, die immer wieder beschworen werden, zum Beispiel von einem „Es ist Deutschland hier“-Guido, der schon zu braunen Möllemann-Zeiten immer wieder verkündete er sei stolz ein Deutscher zu sein, sind mir vollkommen schleierhaft.
Guido ist stolz ein Deutscher zu sein? Weswegen?
Hat er irgendwas dafür geleistet den entsprechenden Pass zu bekommen?
Oder bewertet er es als ewig zu lobenden Eigenleistung, ausgerechnet in Bonn-Bad Honnef aus dem Uterus gekrochen zu sein?
Der kleine, aber harmlosere Bruder der Nationalismus ist der Lokalpatriotismus.
Er ist zwar genauso unverdient und sinnlos wie der Nationalpatriotismus, aber irgendwie natürlicher, da er sich auf eine überschaubarere Gruppe bezieht, der man sich zugehörig fühlt.
Ich finde zum Beispiel meinen Stadtteil gut.
Deswegen bin ich einst bewußt hierhin gezogen.
Vielleicht ist das ein Mikro-Lokalpatriotismus, wenn ich auch niemals das Wort „Stolz“ verwenden würde, da ich Stolz nicht empfinde.
Um stolz zu sein und diesen Stolz auch permanent zur Schau zu stellen, braucht man vermutlich ein Gemüt wie Guido Westerwelle, der sich ganz offensichtlich schon immer einfach fabelhaft fand.
Das mag subjektiv betrachtet für ihn angenehm sein. Vermutlich kommt man leichter durchs Leben, wenn man keine Selbstzweifel hat, sich für attraktiv, intelligent und anziehend hält.
Diese Ego-Sicht ist aber subjektiv und verkehrt sich objektiv eher ins Gegenteil.
Wer mag es schon, wenn jemand so offensichtlich von sich selbst begeistert ist und dann Dinge sagt wie „Ich bin die Freiheitsstatue der Bundesrepublik“?
Erstaunlicherweise wird offensiv transportierter Lokalpatriotismus in der Regel als Stärke empfunden.
Die stolzen Korsen, die selbstbewußten Briten und die bavariamanischen Bayern gelten aufgrund ihres Stolzes auf ihre Region als stark.
Ich hingegen finde es dagegen eher sympathisch, wenn jemand nicht so ein Aufhebens um seine eigene Herkunft betreibt.
Wie zum Beispiel die Sachsen-Anhalter, die nicht dafür bekannt sind, vor Stolz auf ihr Bundesland zu platzen.
Vielleicht sind die Sachsen-Anhalter (um irgendein Beispiel zu nennen) einfach gefestigte Charaktere, die es gar nicht nötig haben so einen Popanz um das eigene Sein zu veranstalten.
Bayern tragen dagegen ihr Bayerntum stets wie eine Monstranz vor sich - seht her, mir san mir.
Vermutlich sieht es aber anders aus, wenn die weiß-blauen Fähnchen eingerollt und die Krachledernen zurück in den Schrank gestellt wurde.
Eins muß man den Bayern lassen; sie können sich in einigen Aspekten deutlich von den anderen 15 Bundesländern absetzen und bundesweite Spitzenwerte erkämpfen:
Seit den Tagen Edmund Stoibers hat die bayerische Suizidrate nationale Spitzenwerte erklommen und die einst führenden Ost-Bundesländer allesamt abgehängt!
Gratulation.
Bayern liegt bei der Anzahl der Selbsttötungen seit Jahren an der Spitze aller deutschen Bundesländer. 2009 war sie sogar die höchste Deutschlands: In Bayern kamen auf 100000 Einwohner 12,9 Suizide. Das entspricht 1749 Selbsttötungen. Der deutsche Durchschnitt lag 2009 bei 10,6 Selbsttötungen je 100000 Einwohner. Das waren 9616 Menschen. Im Straßenverkehr kamen im selben Jahr nicht einmal halb so viele Menschen ums Leben wie durch Suizid.
Nicht immer stand der Freistaat in der Statistik so schlecht da. Bis Mitte der neunziger Jahre war er noch unter den Bundesländern mit den niedrigsten Zahlen. Doch inzwischen weist er sogar eine höhere Suizidrate auf als die ostdeutschen Länder, in denen seit Beginn der Aufzeichnungen im 19. Jahrhundert immer außergewöhnlich hohe Zahlen festgestellt wurden und die zu DDR-Zeiten traurige Rekorde schrieben. Jetzt hat sich das geändert. In Brandenburg zum Beispiel kamen 2009 nur 8,9 Suizide auf 100000 Einwohner. [… ]
(SZ, 31.01.2011)
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19 Kommentare:
Patriotism .... ma Favorite!
Man sollte nach den naechsten Bayern-Wahlen Die Linke als Wahlsieger ausrufen.
Und schon haette Deutschland/Europa eines der wunderschoensten Naherholungsgebiete .... ganz ohne Lederhosen.
Tagtraueme
Gruss
Jake
....hehe, wenn der erste Linkspartei-Kandidat in Bayern Ministerpräsident wird, dann würde die bajuwarische Suizidrate alles in den Schatten stellen.
Es gäbe sofort einen gigantischen Wirtschaftsboom - allein getragen von Bestattern, Grabsteinmetzen und Floristen!
L
G
T
Also ich würde ein Produkt aus China nicht unbedingt für was besonders Wertvolles halten. Die produzieren viel Massenware und in einer eher mittelmäßigen Qualität.
Aber die Evolution, funktioniert überall mehr oder weniger gleich. Sie bringt überall die selbe Qualität auf den Markt. Da ist China nicht schlechter als Griechenland oder so. Und ein Mistpracherecht, gibt es bei der Evolution nicht. Man wird eben zumeist in der Umgebung geboren, an die man am Besten angepasst ist. Und man darf sich dafür auch prima fühlen.
Frage: Aber darf man Stolz darauf sein?
Antwort: Ja, man darf. Man darf doof sein!
Fazit: Stolz für seine Herkunft zu entwickeln, ist wie psychologische Selbstbefriedigung. Sie ist aus Mangel an Intellekt, auch absolut nötig.
-Homer Simpson:
Ihre Antwort (auf eine Frage, die Ihnen niemand stellt) und Ihr Fazit ließen sich sehr schön auf Leute übertragen, die andere Menschengruppen (etwa:'Pfaffen')
pauschalabwatschen.
Den Splitter im Auge des Anderen...
-Tammox: Den zur Schau getragenen Patriotismus der Politiker (beziehungsweise die Scheu der 'Linken' vor solchen Inszenierungen) sehe ich immer sehe ich durchaus zweigeteilt:
Stell Dir mal vor, Du wärst Politiker, stündest zur Wahl und hättest einen echten Plan etwas zu verbessern und Dein Gegenkandidat samt Programm wäre eine einzige Katastrophe.
Wärest Du nicht in gewisser Weise moralisch verpflichtet Deine perssönliche Eitelkeit zu überwinden und begeistert Deutschlandfahnen zu schwenken, wenn das Deine Chancen gewählt zu werden wirklich steigern würde?
Zumindest finde ich, dass wer keine Skrupel hat sich seine Wahlkämpfe durch dubiose Personen (Schröder:Maschmeier wie wir jetzt wissen) finanzieren zu lassen, sich für sowas nicht zu schade sein sollte-der guten Sache wegen, die zumindest viele Politiker in der Arbeit für ihre Partei sehen.
Schöne Grüße
QuakediQuak
Ihre Antwort (auf eine Frage, die Ihnen niemand stellt) und Ihr Fazit ließen sich sehr schön auf Leute übertragen, die andere Menschengruppen (etwa:'Pfaffen')
pauschalabwatschen.
Haben Sie meinen Kommentar etwa nicht verstanden?
Grundlage ist, dass man selbst auf nichts stolz sein kann, dass man nicht selbst geleistet hat. Und das ist, bei der Herkunft der Fall. Da hat man nichts dazu beigetragen.
Pfaffen hingegen sind doof. Die glauben an etwas, dass nicht existiert. Mindestens jedoch, ist die Existenz ihrer Glaubensgrundlage unbewiesen. Und ein Leben auf so eine zweifelhafte Basis zu stellen, ist saublöd. Es sei denn, man "schwenkt Fahnen", wie die RKK.
Alles reine Fassade. Denn Moral und Ethik, gilt ja immer nur für Andere. Man vertuscht selbst Kindesmissbrauch und setzt auffällige Priester wieder in der Nähe von Kindern ein. Das ist hier nicht etwa Dummheit, sondern Vorsatz, um den "heiligen Schein" wahren zu können.
Die Dummen sind hier die Christen, die sich zur RKK bekennen. Die brauchen einen Gott genauso dringend, wie der Doitsche den Nationalstolz.
@Homer
"Pfaffen hingegen sind doof. Die glauben an etwas, dass nicht existiert."
Wie kommst du auf solche Ideen?
Von Glaube kann doch keine Rede sein,
das ist ein Geschäftsmodel.
Kennst du noch die TV- Serie
"Nepper, Schlepper und Bauernfänger"?
Nichts anderes ist das, nur im ganz großen Stil.
Das ist aber nicht nur auf die RKK
beschränkt.
Khad
"Haben Sie meinen Kommentar etwa nicht verstanden?"
Das wäre zu hoffen so wie ich Sie verstanden habe, meinen Sie, nachdem Sie Ihre Pauschalurteile über Lokalpolitiker, Pfarrer und chinesische Produkte verbreitet haben, das Phänomen Patriotismus/Nationalismus (,das-wie Tammox richtig schreibt- ja selbst ein Pauschalurteil bezüglich des Kriteriums "Herkunft/Nationalität" ist).
Da konnte ich nicht umhin Sie mal auf Ihre eigenen Vorurteile hinzuweisen. Und im Gegensatz zum Flaggenschwenker, der ja nur 'sein' Land überhöht, meinen Sie, andere pauschal runtermachen zu müssen.
Insbesondere hoffe ich aber mich bei Ihrer Antwort zu täuschen:
"Pfaffen hingegen sind doof."
Wollen Sie damit sagen:
Meine Vorurteile stimmen ja.
?
Ich bin kein Freund der Kirche, und wenn die als Institution kritisiert wird, bin ich (meistens) gerne dabei aber :
Saufen ist doof
Rauchen ist doof
Glauben ist doof
unterschrieben; im Gegensatz zu:
Raucher (Tabakfarmer) sind doof
Säufer (Winzer) sind doof
Gläubige (Pfarrer) sind doof
Schwachsinn!
Got it?
QuakediQuak
Nein, sie haben meinen Beitrag nicht verstanden. Sie müssen sehr Stolz auf Ihre Herkunft sein?!
@ QuakediQuak - Stichwort Wahlkampf:
Da verbiege ich mich schon lange. Clinton, Obama, Kerry und Co - alles Kandidaten, denen ich schon einmal meine Stimme gegeben habe, vertreten allesamt Positionen, die nach meinen persönlichen Wertvorstellungen Ausschlußkriterien sind. In Deutschland würde ich niemals jemanden meine Stimme geben, der für Todesstrafe und freien Waffenbesitz eintritt und dazu auch noch tränenrührig frömmelt und fortwährend öffentlich betet.
Der pure Albtraum.
Aber natürlich weiß ich, daß sie ohne diese brachialen Bekenntnisse NULL Chancen hätten in Amerika gewählt zu werden und die Alternativen (bei der GOP) wären noch wesentlich schlimmer.
Manchmal tröste ich mich auch damit, daß Hillary oder Barack womöglich in Wahrheit gar nicht religiös sind oder die Todesstrafe auch ablehnen. Wenn sie aber einen Funken Verstand haben, werden sie das als Politiker niemals zugeben.
@Khad: „
Wie kommst du auf solche Ideen?
Von Glaube kann doch keine Rede sein,
das ist ein Geschäftsmodel.“
Zufällig kürzlich mal Frerk gelesen? Der sagt das auch immer: Die RKK ist das genialste Geschäftsmodell ever. Zuletzt im ideaSpektrum 4/2011
http://nicsbloghaus.org/2011/01/26/volkskirche-und-geld-zahlt-der-staat-zu-viel/
Zum Streit Homer/QuakediQuak:
Wenn ich mich nicht täusche, meint Homer nicht Gläubige/Pfarrer generell doof sind, weil sie nun einmal zufällig so sind, sondern weil sie sich bewußt und/oder ohne zu überlegen dazu entschieden haben etwas Inexistentes für real zu halten.
Nun glauben die Leute die Unterschiedlichsten und merkwürdigsten Dinge. Ich bemerke manchmal an mir selbst ansatzweise „Aberglauben“, obwohl ich natürlich nicht tatsächlich abergläubisch bin - aber gewohnheitsmäßig klopfe ich in bestimmten Situationen dreimal auf Holz, oder ermahne Menschen sich nicht Krankheiten der Kinder als Entschuldigungen auszudenken - da das Unglück bringe.
Dieses Verhalten ist bei mir nicht besonders ausgeprägt - die meisten Symbole des Aberglaubens - schwarze Katzen, unter einer Leiter durchgehen, in der Wohnung einen Schirm aufspannen, Freitag, der 13. Messer verschenken, etc … ignoriere ich. Aber ein paar Dinge, wie das auf Holz klopfen schleppe ich immer noch habituell mit mir rum. Einerseits mit einem ironischen Blick und andererseits in dem Wissen niemanden zu schaden.
Homer würde ich anfügen: Blöd ist es, wenn man um seinen Glauben zu praktizieren ausgerechnet eine mehrere hundert Milliarden Euro schwere Institution wie die Kirche in Deutschland als Vehikel benutzt, da die Kirchen parasitär den Steuerzahler ausnutzen, eine aberwitzige Geschichte als Massenmörder haben und zudem noch heute Straftaten begünstigen.
LGT
@Tammox
Nein, Frerk kannte ich nicht, danke für den Link.
Aber persönlich habe ich noch keinen dieser Gottesanbeter kennengelernt der auch wirklich an Gott geglaubt hat.
Was Patriotismus und Fahnenschwingen betrifft ist für mich ein einziges Gräuel.
Warum sich für ein Land entscheiden oder eingrenzen wenn einem doch die ganze Welt gehört.
Khad
Lieber Tammox
verdienen Schulabbrecher unsere Verachtung, "weil sie sich bewußt und/oder ohne zu überlegen dazu entschieden haben" ihre Zukunftschancen zu minimieren?
Dass es in beiden Gruppen (Schulabbrecher/ Pfarrer) überdurchschnittlich häufig zu Problemfällen kommt wundert mich nicht, was mich aber wundern würde, wäre, wenn man durch "alle-in-einen-Sack-stecken-und-draufhauen" irgend etwas besser machen würde.
Lieber Khad
"Aber persönlich habe ich noch keinen dieser Gottesanbeter kennengelernt der auch wirklich an Gott geglaubt hat."
Ich kann natürlich in niemandes Kopf gucken und meine Menschenkenntnis ist auch nicht die beste aber ich würde mal sagen, dass ich schon so einige solcher Gottesanbeter getroffen habe.
"Was Patriotismus und Fahnenschwingen betrifft ist für mich ein einziges Gräuel."
Für mich auch aber (beispielsweise) Fastnachtsumzüge und Weihnachtsmärkte rangieren auf meiner Unerträglichkeitsliste einige Etagen drüber- die lassen sich nämlich deutlich schwieriger ignorieren.
Schöne Grüße
QuakediQuak
Schulabbrecher sind meistens ziemlich jung - was in der Natur der Sache liegt.
Ich finde, die kann man noch nicht voll für ihre Doofheit verantwortlich machen. Ganz offensichtlich bereuen es die meisten ja auch später, wenn sie erwachsen sind.
Ich hatte jedenfalls damals noch nicht so den Durchblick.
(Wie sagte Peter Ustinov immer so schön?
Jugend ist eine wunderschöne Sache - nur zu dumm, daß sie an Kinder verschwendet wird!“)
Wenn man aber als Erwachsener immer noch an die Kirche glaubt, ist das schon was anderes.
Fastnachtsumzüge, überhaupt dieser ganze Karneval ist für mich als Nordlicht natürlich genauso grauenvoll. Davon kriege ich augenblicklich Augen- und Ohrenkrebs.
Aber die Ähnlichkeiten zu kirchlichen Umzügen sind ja nicht von der Hand zu weisen. Die albernen Kostüme, die merkwürdigen Lieder, das Tragen von bizarren Monstranzen vor sich, das Bewundern von Reliquien, wie der Vorhaut Jesu oder einem Grabtuch (aus dem 15. Jahrhundert) etc pp…
LGT
... der Vorhaut Jesu...
Du bist Schuld, das meine Tastatur mit Kaffee eingesaut ist.
Mach nur so weiter, es droht dir die Exkommunikation.:-)
Khad
@Khad:
Heee - das war gar kein Witz!
Die heilige Vorhaut Jesu - das Sanctum praeputium - ist eine der bedeutendsten Reliquien weltweit!
Ist doch wohl logisch - Jesus war Jude, also wurde er beschnitten.
Lukasevangelium: „Als acht Tage vorüber waren und das Kind beschnitten werden sollte, gab man ihm den Namen Jesus ... ( LK 2, 21)
Und er war ein Gott - deswegen konnte die Vorhaut nicht verwesen.
Der Rest vom ihm ist bekanntlich in den Himmel aufgestiegen; also ist die Vorhaut das einzige Stück Jesus, das noch auf der Erde ist.
Wieso die RKK gleich 14 verschiedene Vorhäute als Original Jesus-Vorhaut anerkannt hat, ist zwar nicht ganz einsichtig, aber ich habe noch nie einen Gott nackt gesehen und weiß daher nicht genau wie viele Penisse Jesus hatte.
Näheres findest Du u.a. hier:
http://www.heise.de/tp/r4/artikel/30/30079/1.html
LGT
So richtig erwachsen sind die meisten Menschen, wenn sie sich entscheiden Priester zu werden, aber auch noch nicht. ach der Schulzeit (meist in äußerst religiösem Umfeld) gehts sofort zum Theologiestudium an dessen Ende ein Job steht, in dem man drei(plus X) mal in der Woche Wein in Blut verwandelt.
Außerdem: Wenn ein Schulabbrecher sich entscheidet seinen Schulabschluss nachzuholen, wird er sehr wahrscheinlich viel Zuspruch und Unterstützung erhalten, ein Pfarrer allerdings (gerade in Zeitendes Priestermangels) wird regelmäßig das Feedback bekommen:
"Wir brauchen Sie hier."
Da fällt Umkehren deutlich schwerer.
Woraus schließt Du denn eine überdurchschnittliche anzahl Penisse beim Messias (dem die ja weil ohne Frau noch nicht mal was genutzt hätten)? Eventuell ist das ja mit der Vorhaut einfach nur wie bei einem Eidechsenschwanz, wo.. nicht? Dann nicht.
Schöne Grüße
QuakediQuak
Zu Jesus Vorhaueten fehlt euch wieder mal das Hintergrundwissen.
Jesus Vater war naehmlich Poseidon. Deswegen ging Jesus auch immer so gerne angeln.
Bekannterweise hatte ja der Poseidon die Medusa vergewaltigt. und so kam es dann, .......
Gruss
Jake
@QQ „Woraus schließt Du denn eine überdurchschnittliche Anzahl Penisse beim Messias (dem die ja weil ohne Frau noch nicht mal was genutzt hätten)“
Naja, die einzige alternative Möglichkeit wäre doch, daß die HEILIGE RKK nicht die Wahrheit sagte bei der Anerkennung der Reliquien. Und DAS kann ja wohl nicht sein!
Die Theorie, daß Jesus einen Eidechsenpenis hatte, kannte ich noch nicht. Aber da die Beschneidung von ihm so ein wichtiges Ereignis war, daß sie wie oben zitiert extra in der Bibel thematisiert wurde, müßten doch weitere Beschneidungen, weil das Sanctum praeputium immer wieder Nachwuchs - WUNDER!!!! - erst recht erwähnt worden sein, oder? Davon hat aber der alte Lukas nichts geschrieben.
@Jake:
Ich glaube Du verwechselst da was. Jesus war doch kein Angler. Wozu denn auch; er konnte doch Speisen per Wunder vermehren und wie sollte er denn die Angelschnur durch die Wasseroberfläche bekommen, wenn er immer darüber gelaufen ist?
Der mit den Fischen war Petrus, der war Fischer am See Genezareth. Und dann kam doch Jesus vorbei gelatscht und meinte, Petrus solle mal die Netze liegen lassen und ihm hinterher trotten - was er natürlich auch sofort getan hat: Mk 1,16
Also hat er nicht geangelt, sondern Netzfischerei betrieben. Und ob sich das so mit Poseidon verträgt? Poseidon wohnt doch IM WASSER - der hätte doch dauernd seine Frisur an Petrus‘ Netzen verheddert.
Aber mit Medusa könntest Du Recht haben - Simon Petrus heißt doch „Stein“ oder „Fels“ und auf den Fels wollte Jesus seine Kirche bauen.
Kann also sein, daß Medusa ihn mal näher angeguckt hat.
J.R. ist doch heute noch ganz versteinert.
LGT
Da musst du nochmal nachlesen.
Der Petrus ist der mit dem Himmeltor und Wetter-Job. Der hat ja dann auch spaeter dieses Lied fuer den Vatikan geschrieben "Its raining Men .. Hallelu..."
Und Jesus Penisse waren ein, nach unten verlagertes Erbgeschenk von seiner Mutti mit den Schlangen am Schaedel.
Und natuerlich hat sie vermieden ihm auf die 'Glieder zu schauen. Wie haette denn das ausgesehen, mit den 'Leibchen die er trug.
Da wuerde man ihn heutzutage als Zeltbauer kennen.
Gruss
Jake
Ach sooooo, jetzt verstehe ich das erst alles - weil Petrus den Wetter-Job hat, nannte er sich auch SUBTIL „Weather Girls“, als er den „It’s raining men“- Song einspielte!
Jake, da kann ich nur sagen: Mea Maxima Culpa - Du hast RECHT.
LGT
PS: So sehen Petrus, Jesus und Gott übrigens ohne ihre Drag-Verkleidung aus:
http://www.youtube.com/watch?v=DClkYml47iM&feature=fvw
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