TAMMOX IST UMGEZOGEN / AUS TAMMOX WURDE "TAMMOX-II"

Um die beklagte Seitenaufbaugeschwindigkeit zu verbessern, bin ich auf einen zweiten Blog umgezogen. Und zwar hierhin. Ich bin dankbar für ein Feedback!

Freitag, 17. April 2009

Die einfache Lösung.

Es gibt ein Land, in dem die NRA, die National Rifle Association, ein derart mächtiger Lobbyverband ist, daß sich niemand auf der politischen Bühne traut gegen seine Millionenmitgliedermacht vorzugehen.
Die Konsequenz ist nur allzu sichtbar:
In den Vereinigten Staaten mit seinen knapp 300 Millionen Einwohnern sind 270 Millionen Schusswaffen im Umlauf. Im statistischen Durchschnitt kommen 90 Waffen in Zivilbesitz - also nicht bei Polizei oder Militär - auf 100 Personen.
Jedes Jahr sterben in Amerika zwischen 30.000 und 40.000 Menschen durch Kugeln; einschließlich Amokläufe und Kleinkindern, die sich beim Spielen mit Papis Revolver gegenseitig die Augen ausschießen.
Die USA hat einer der höchsten Kriminalitätsraten der Welt und sagenhafte 2,2 bis 2,3 Millionen Amerikaner sitzen in den vollkommen überfüllten Gefängnissen zusammen gepresst.

Die mit großen Abstand wichtigste waffophile Unterstützergruppe sind die organisierten Christen - es gelten immer noch die drei G’s als moralischer Maßstab: God, Gays, Guns.
Übersetzt: Geh in die Kirche, hasse Schwule, liebe Waffen- oder du wirst nichts.

Im christlichsten Land der Welt ist das fünfte Gebot "Du sollst nicht töten" offensichtlich ein wenig uminterpretiert worden.

Nun könnte man sagen „lass sich doch die Amis gegenseitig abknallen so viel sie wollen“ - solange sie für Waffenbeschränkungen nur Verachtung übrig haben, verdienen sie es nicht anders.

Dummerweise spielen die amerikanische Regierung außenpolitisch nicht gerade eine zu vernachlässigende Rolle und daher wird das Waffenmotto „Viel hilft viel“ auch gerne in politischen Konflikten eingesetzt.
Afghanistan, Irak,…

Und nachdem dann ein paar Hundertausend Unschuldige erschossen wurden, ist die Überraschung groß, wenn sich das beballerte Land nicht dankbar zeigt und freundlich befrieded bekundet nun nach dem Vorbild der US-Demokratie leben zu wollen.

Ungehindert dieser gegenteiligen Erfahrungen plädieren auch jetzt angesichts der Piratenplage Amerikaner zu mehr Bewaffnung.
So zum Beispiel die Wirtschaftsikone Trump gestern im auf CNN - man müsse doch nur jedes Handelsschiff mit einem Scharfschützen ausrüsten, die dann auf alles schießen, das sich nähert und - voilà! - Piratenproblem gelöst.

Das Trump-Szenario geht offenbar so:

Die Millionen vollkommen verarmten und hungernden Somalier, Sudanesen, Äthiopier, in deren Ländern es de facto keine staatliche Autorität mehr gibt, sondern nur noch marodierende Banden, werden devot ihrem Schicksal fügen.

Kein einziger wird mehr unzufrieden sein und auf die Idee verfallen am Reichtum der anderen Nationen, der in Form von bis zum Bersten gefüllten Frachtern unter ihren Augen vor den Küsten umher fährt, partizipieren zu wollen.

Die professionellen kriminellen oder gar semiterroristischen Banden, die jetzt schon zur See mit RPGs bewaffnet operieren, werden natürlich auch alle aufgeben und schlagartig zu Pazifisten werden, wenn sie ihrerseits beschossen werden.

Keiner würde auf die Idee kommen aufzurüsten, sich gepanzerte Boote zu verschaffen oder mit mehr Manpower anzugreifen.

Ach ja - und glücklicherweise gibt es ja auch auf See keine Nacht oder schlechte Sichtverhältnisse, so daß der Trump’sche Scharfschütze stets alles im Griff haben wird.

Piraten kämen auch nie auf die Idee Wasserminen einzusetzen, oder die Frachter auf andere Art zu stoppen.

Es gibt ja auch nur eine Handvoll Frachter weltweit; zum Beispiel die dänische Reederei A.P. Moller - Maersk Group hat gerade mal 1000 Schiffe.

Praktisch auch, daß es in den küstennahen Gewässern gar keine anderen kleinen Boote gibt. Fischer oder sonstige zivile private Boote, die man im Radar nicht unterscheiden kann.

Es fielen auch keinerlei juristischen Probleme an, wenn die Scharfschützen der Handelsschiffe ab und an ein paar Besatzungen von Fischerbooten abknallen würden.

Keine Piratenorganisation käme zudem auf die Idee sich bei der nächsten Gelegenheit irgendwo auf der Welt an Zivilisten zu rächen.

Die „Taliban auf See“ lassen sich mit Waffen in den Händen von nicht dafür ausgebildeten Zivilisten sicher genauso effektiv bekämpfen, wie ihre Kollegen am Hindukusch.

Ich muß schon sagen - das ist ein super durchdachter Plan Herr Trump.
Wir brauchen keine rechtlichen Regelungen, keine internationalen Abstimmungen und keine Ursachenforschung, bzw womöglich eine Lösung der ursächlichen Probleme.
Nein, ein, zwei Sniper pro Schiff und dann wird alles gut!

Etwas simpel gestrickt auch deutsche Politiker:
Der CDU-Militärpolitiker Ernst-Reinhard Beck sagte :
"Um die Seeräuberei auszutrocknen, müssen die Mutterschiffe der Piraten auf See und deren Stützpunkte und Häfen in Somalia zerstört werden."
Wie gut man die meistens gerade mal zehn meter langen Mutterschiffe identifizieren kann, zeigte das Schicksal eines thailändischen Fischerbootes, das zu Jahresbeginn von einer indischen Fregatte für ein Mutterschiff gehalten und versenkt worden war.

Kein Wunder, denn so ein Piratenmutterschiff hat keine Totenkopffahne und keine Leuchtaufschrift „Wir sind die Bösen!“, sondern ist nur eine Dhau (die typischen kleinen Segelbötchen aller Anlieger des indischen Ozeans) unter tausenden anderen.

1 Kommentar:

jakebaby hat gesagt…

Zu den Knastlern auch:
"unter den jetzigen begebenheiten wird in zukunft jeder dritte schwarze, jeder sechste latino und jeder 17te weisse der zukunft mal im knast landen. nur auf das maennliche geschlecht bezogen. frauen stellen momentan den am schnellsten wachsenden anteil der insassen."

"....... fast ein viertel aller insassen weltweit ...sitzen in Amerika.
http://jakester-express.blogspot.com/2008/01/jugendstraflager-haftverschaerfung-etc.html

Die Piratenplage ist vor allem eine willkommene Addition zu all den globalen Terroristenbaerten um in noch viel mehr Gegenden auf dem Planeten rechtsfreigezont zu intervenieren und rumzuballern.

Nur mal grob.

Gruss

J.