Freitag, 10. April 2009
What a way to spend easter
Ostern ist der höchste Feiertag der Christen - nicht etwa Weihnachten, wenn auch die Geschenke dann größer ausfallen.
Das liegt daran, daß der Tod Jesu - damit nahm er die Sünden der Menschheit auf sich - und seine Auferstehung - damit bewies er die Überwindung des Todes - schon irgendwie ungewöhnlicher ist, als eine Geburtstagsfeier.
Klar, daß Papa Ratzi jetzt Großkampftag hat - immerhin sind 1,2 Milliarden Katholen in Jubelstimmung.
Der Ex-Panzergeneral ist so in action, daß er zum Beispiel den italienischen Erdbebenopfern erst in vier Tagen betend zur Hilfe stehen kann - jetzt hat er keine Zeit.
Papst Benedikt XVI. will den Opfern "sobald wie möglich" Trost spenden - aber erst nach Ostern. Berichte über einen Papst-Besuch am Karfreitag wurden vom Vatikan dementiert. Er werde den unter nächtlicher Kälte, Wassermangel und Stromausfall leidenden Menschen in den Abruzzen erst später Trost zusprechen.
Klar, allein das Ankleiden der golddurchwirkten Prunkgewänder in 12 Lagen übereinander kostet schon Stunden. Derart aufgebrezelt läßt es sich auch so schlecht in einer Zeltstadt spazieren - auch wenn das laut Berlusconi eigentlich ein echter Spaß ist - er riet den Myriaden Landleuten, die alles verloren haben, ihr Schicksal als „Camping-Urlaub“ anzusehen.
Natürlich sei das "absolut provisorisch", sagte er dem Fernsehsender n-tv bei einem Besuch in einer der Sammelstellen nach dem Abruzzen-Erdbeben, "aber man muss es eben nehmen wie ein Camping-Wochenende." Es fehle an nichts, es gebe Medikamente, warmes Essen und Decken für nachts.
Aber ein Papst geht nicht campen und stolziert in seinen Gold-Kleidern dann doch lieber im Vatikan umher - die Queen würde in ihrer Parlamentseröffnungs-Robe mit den Kronjuwelen auf der Birne ja auch nicht in einen Pferdestall latschen.
Und Ostern ist nun mal JETZT - da müssen Diejenigen, die durch das Erdbeben alles verloren haben, eben etwas warten!
Die sollen sich mal nicht so anstellen - bei anderen, Galileo, etc, hat es mehrere Jahrhunderte gedauert, bis ein Papst dazu was Sinniges sagen konnte.
Wieso der Jahrestag des höchsten christlichen Festes ein beweglicher Tag ist, also frühestens auf den 22. März und spätestens auf den 25. April fällt, mag zwar dem gemeinen Atheisten etwas seltsam vorkommen - aber das muß man eben GLAUBEN.
Immerhin mal eine praktisch anwendbare kirchliche Erfindung.
Ich bin dafür, daß wir andere Tage auch beweglich feiern - angefangen beim eigenen Geburtstag - schließlich passt es einem doch nicht immer am gleichen Tag.
Kommt ja auch mal was dazwischen.
Vielleicht wird dieser terminliche Wirrwarr auch nur deshalb angefangen, um von der eigentlichen Paradoxie abzulenken.
Daß Jesus, obwohl gerade noch tot, dann wieder die Äugelein öffnete, aus dem Grab spazierte, hat nämlich keiner gesehen.
Im Gegensatz zu anderen biblischen Gegebenheiten, wie seine Kreuzigung, die auch von nichtchristlichen Quellen beschrieben wurde.
Die Bibel hilft da auch nicht so wirklich weiter - das früheste Evangelium wurde von Markus 70 Jahre n. Chr. in Rom geschrieben.
90 Jahre n. Chr. wurde in Syrien das Matthäusevangelium verfasst und noch später wieder in Rom das Lukasevangelium.
Erst im Jahr 110 n. Chr entstand in Kleinasien das Johannesevangelium.
Es kann also nicht um Augenzeugen handeln - noch nicht mal Zeitzeugen.
Ich meine, ich war ja auch nicht dabei (obwohl ich mich echt schon sehr alt fühle), aber ich nehme doch mal an, daß Joe, Luke und Co kein Videomaterial, Internetdateien oder Photos zur Verfügung hatten.
Viel eigenartiger ist aber, daß sich die vier Phantasten nach all der Zeit keine in sich stimmigere Story ausgedacht haben - denn beides geht ja nun nicht:
Gott sein und gleichzeitig den eigenen Tod über Jahrtausende als ungeheuer altruistische Tat auszugeben, mit der die Sünden der Menschheit auf sich genommen wurden.
Das eine schließt das andere aus!!
Wenn man der Sohn von Gott ist und ohnehin flugs wieder aufersteht, sobald man den Löffel abgegeben hat, ist das eigene Sterben ja nun nicht so eine große Sache - da wird in jeder Kinderkrebsstation mehr gelitten.
Die Alternative, daß Jesus gar nicht der Sohn Gottes war, wird allerdings dem heutigen Christentum nicht ganz gerecht.
Vielleicht ist diese Paradoxie aber deswegen notwendig, um vom Charakter des Vaters von Jesus abzulenken.
Das ist schließlich auch nicht die feine englische Art; da stümpert er bei seiner eigenen Schöpfung, so daß haufenweise Tod, Sünde, Krieg und Unglück entstehen und dann steht er nicht zur seiner Verantwortung und läßt seinen Sohn die Suppe auslöffen.
Noch viel erstaunlicher:
Sünde durch weitere Qualen und Tod zu vergelten wird hier als Königsweg propagiert! Ein Gott, der zusieht, wie sein eigener Sohn dahin gemetzelt wird, soll so ein gutes Herz haben?
Benedikt, denk' doch noch mal genauer darüber nach - wenn Du mal wieder Zeit hast, nach Ostern und nach dem Erdbebengebet.
Aber vielleicht BEVOR Du wieder den nächsten Antisemitenklopfer vom Stapel läßt!
Das liegt daran, daß der Tod Jesu - damit nahm er die Sünden der Menschheit auf sich - und seine Auferstehung - damit bewies er die Überwindung des Todes - schon irgendwie ungewöhnlicher ist, als eine Geburtstagsfeier.
Klar, daß Papa Ratzi jetzt Großkampftag hat - immerhin sind 1,2 Milliarden Katholen in Jubelstimmung.
Der Ex-Panzergeneral ist so in action, daß er zum Beispiel den italienischen Erdbebenopfern erst in vier Tagen betend zur Hilfe stehen kann - jetzt hat er keine Zeit.
Papst Benedikt XVI. will den Opfern "sobald wie möglich" Trost spenden - aber erst nach Ostern. Berichte über einen Papst-Besuch am Karfreitag wurden vom Vatikan dementiert. Er werde den unter nächtlicher Kälte, Wassermangel und Stromausfall leidenden Menschen in den Abruzzen erst später Trost zusprechen.
Klar, allein das Ankleiden der golddurchwirkten Prunkgewänder in 12 Lagen übereinander kostet schon Stunden. Derart aufgebrezelt läßt es sich auch so schlecht in einer Zeltstadt spazieren - auch wenn das laut Berlusconi eigentlich ein echter Spaß ist - er riet den Myriaden Landleuten, die alles verloren haben, ihr Schicksal als „Camping-Urlaub“ anzusehen.
Natürlich sei das "absolut provisorisch", sagte er dem Fernsehsender n-tv bei einem Besuch in einer der Sammelstellen nach dem Abruzzen-Erdbeben, "aber man muss es eben nehmen wie ein Camping-Wochenende." Es fehle an nichts, es gebe Medikamente, warmes Essen und Decken für nachts.
Aber ein Papst geht nicht campen und stolziert in seinen Gold-Kleidern dann doch lieber im Vatikan umher - die Queen würde in ihrer Parlamentseröffnungs-Robe mit den Kronjuwelen auf der Birne ja auch nicht in einen Pferdestall latschen.
Und Ostern ist nun mal JETZT - da müssen Diejenigen, die durch das Erdbeben alles verloren haben, eben etwas warten!
Die sollen sich mal nicht so anstellen - bei anderen, Galileo, etc, hat es mehrere Jahrhunderte gedauert, bis ein Papst dazu was Sinniges sagen konnte.
Wieso der Jahrestag des höchsten christlichen Festes ein beweglicher Tag ist, also frühestens auf den 22. März und spätestens auf den 25. April fällt, mag zwar dem gemeinen Atheisten etwas seltsam vorkommen - aber das muß man eben GLAUBEN.
Immerhin mal eine praktisch anwendbare kirchliche Erfindung.
Ich bin dafür, daß wir andere Tage auch beweglich feiern - angefangen beim eigenen Geburtstag - schließlich passt es einem doch nicht immer am gleichen Tag.
Kommt ja auch mal was dazwischen.
Vielleicht wird dieser terminliche Wirrwarr auch nur deshalb angefangen, um von der eigentlichen Paradoxie abzulenken.
Daß Jesus, obwohl gerade noch tot, dann wieder die Äugelein öffnete, aus dem Grab spazierte, hat nämlich keiner gesehen.
Im Gegensatz zu anderen biblischen Gegebenheiten, wie seine Kreuzigung, die auch von nichtchristlichen Quellen beschrieben wurde.
Die Bibel hilft da auch nicht so wirklich weiter - das früheste Evangelium wurde von Markus 70 Jahre n. Chr. in Rom geschrieben.
90 Jahre n. Chr. wurde in Syrien das Matthäusevangelium verfasst und noch später wieder in Rom das Lukasevangelium.
Erst im Jahr 110 n. Chr entstand in Kleinasien das Johannesevangelium.
Es kann also nicht um Augenzeugen handeln - noch nicht mal Zeitzeugen.
Ich meine, ich war ja auch nicht dabei (obwohl ich mich echt schon sehr alt fühle), aber ich nehme doch mal an, daß Joe, Luke und Co kein Videomaterial, Internetdateien oder Photos zur Verfügung hatten.
Viel eigenartiger ist aber, daß sich die vier Phantasten nach all der Zeit keine in sich stimmigere Story ausgedacht haben - denn beides geht ja nun nicht:
Gott sein und gleichzeitig den eigenen Tod über Jahrtausende als ungeheuer altruistische Tat auszugeben, mit der die Sünden der Menschheit auf sich genommen wurden.
Das eine schließt das andere aus!!
Wenn man der Sohn von Gott ist und ohnehin flugs wieder aufersteht, sobald man den Löffel abgegeben hat, ist das eigene Sterben ja nun nicht so eine große Sache - da wird in jeder Kinderkrebsstation mehr gelitten.
Die Alternative, daß Jesus gar nicht der Sohn Gottes war, wird allerdings dem heutigen Christentum nicht ganz gerecht.
Vielleicht ist diese Paradoxie aber deswegen notwendig, um vom Charakter des Vaters von Jesus abzulenken.
Das ist schließlich auch nicht die feine englische Art; da stümpert er bei seiner eigenen Schöpfung, so daß haufenweise Tod, Sünde, Krieg und Unglück entstehen und dann steht er nicht zur seiner Verantwortung und läßt seinen Sohn die Suppe auslöffen.
Noch viel erstaunlicher:
Sünde durch weitere Qualen und Tod zu vergelten wird hier als Königsweg propagiert! Ein Gott, der zusieht, wie sein eigener Sohn dahin gemetzelt wird, soll so ein gutes Herz haben?
Benedikt, denk' doch noch mal genauer darüber nach - wenn Du mal wieder Zeit hast, nach Ostern und nach dem Erdbebengebet.
Aber vielleicht BEVOR Du wieder den nächsten Antisemitenklopfer vom Stapel läßt!
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2 Kommentare:
Fuer Berlusconi&CO geht Ostern auch vor.
"Am Gründonnerstag beschloss das Kabinett in Rom eine finanzielle Hilfe für die Geschädigten der Naturkatastrophe, stellte aber ein erstes Eildekret bis nächste Woche zurück."
Was die angebotenen, auslaendischen Soforthilfen fuer die 30tausend Notleidenden angeht, die Berlusconi bisher abgelehnt hatte.....
"Nun hat er seine Meinung geändert. Die Länder, die Hilfe angeboten haben, könnten die Finanzierung des Wiederaufbaus von zerstörten Kirchen und Monumenten übernehmen, sagte Berlusconi am Mittwoch in L'Aquila."
Welch schmutzige Unterlassung der Fuersorgepflicht durch die Ablehnung saemtlicher Hilfsangebote fuer notleidende Menschen, um dann die angebotenen Hilfen Kirchen und Monumenten angedeihen zu lassen.
Wen wunderts, von einem Schwerverbrecher kommend, der schon seit den Fruehen 80gern im Knast sitzen sollte/muesste.
Gruss
J.
Inzwischen muß ich ja den Papst schon wieder in Schutz nehmen - wie man hört, hat er aufgrund der schlechten Presse nun 300 Schokoladen-Ostereier in die Abruzzen geschickt.
Nun können sich die Italiener da aber wirklich nicht mehr beschweren! Da dürfen sie so ein nettes Camping-Wochenende machen - sogar ein ziemlich verlängertes Wochenende - und bekommen noch dazu vom Pontifex Maxistuss Schokoeier! Was will man mehr??
LG
Tammox
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